Grappling im täglichen Leben [Archiv] - Kampfkunst-Board

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jkdberlin
18-09-2019, 10:18
Blöde Überschrift, aber mir fällt nichts besseres ein.
Ich liebe Grappling. Fast alles in meinem Leben dreht sich darum. Luxus.
Aber ich kenne natürlich viele Leute, die das Training in ihr Leben reinquetschen müssen. Und die deswegen natürlich an und ab auch Probleme damit haben. Wie schafft ihr euch eure Balance zwischen Training und dem Rest? Wie erholt ihr euch, wenn ihr noch Energie für den Rest haben müsst und braucht? Wie schätzt ihr eure Pausen ein?

Gerar
18-09-2019, 10:38
Ich trainiere zwar kein Grappling, aber denke dass man deine Frage auf alle die etwas trainieren erweitern kann.

1. Man muss klare Prioritäten setzen. Was will ich erreichen? Ist mir das was ich trainiere wichtig? wenn ja dann baue ich mein leben Außenrum oder versuche mindestens.
2. Training reinquetschen, ist aus meiner Sicht schon Falsch, sehe Punkt 1 ;)

:) Ich habe auch den Luxus dass ich mein Leben Außenrum bauen könnte.

KwonChagi1
18-09-2019, 11:16
Bin zwar (noch) kein Grappler aber ich bezieh das jetzt einfach mal auf den Stil den ich trainiere ;-)

Ich trainiere Taekwon-Do, Montag ist bei mir so ein Pflicht-Trainingstag. Wenn nicht da, dann nie!!! (natürlich leicht übertrieben die aussage ;) )
Den Dienstag lass ich ab und an mal aus :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Mittwoch ist bei uns leider nur Training für Fortgeschrittene.
Donnerstag wieder ein Pflicht-Trainingstag da man sich an dem Tag aufs Sparring fokussiert. Muss an der Stelle sagen, dass ich den Kwon Jae Hwa Stil des TKD trainiere der sich mehr an Breitensport erinnert und eigentlich eine Kontaktlose Kampfkunst ist weil Philosophie und so :-§ (an die hält sich wie man sieht aber nicht jeder)
Freitag ist bei mir meistens ein Chilltag wo ich mich aufs Wochenende freue
Samstag ist um 10 Tagwache weil Morgentraining. Für mich eine gute Wahl um in den Samstag zu starten.

Wenn es was anderes zu erledigen gibt (weiß ja nicht wie das bei dir ist), dann guck ich, dass ich das am Freitag mache.

Stixandmore
18-09-2019, 11:59
Blöde Überschrift, aber mir fällt nichts besseres ein.
Ich liebe Grappling. Fast alles in meinem Leben dreht sich darum. Luxus.
Aber ich kenne natürlich viele Leute, die das Training in ihr Leben reinquetschen müssen. Und die deswegen natürlich an und ab auch Probleme damit haben. Wie schafft ihr euch eure Balance zwischen Training und dem Rest? Wie erholt ihr euch, wenn ihr noch Energie für den Rest haben müsst und braucht? Wie schätzt ihr eure Pausen ein?

Bedingt durch Familie(kleines Kind), stressiger Arbeit(Küchenchef) und meinem anderen Training(PTK) schaffe ich es nur noch 2 mal pro Woche ins BJJ Training
Meine Regeneration besteht darin, daß ich unter der Woche relativ früh schlafen gehe( so zwischen 20.30 und 22h) bzw am Wochenende Mittagsschlaf halte- wobei die Müdigkeit und das von der Woche kaputt sein immer erst wirklich Sonntags raus kommt
Wirklich Familienzeit, um was gemeinsam zu unternehmen ist Samstags so ab 13h und den ganzen Sonntag- wobei dann bei gutem Wetter am Strand abgehangen wird

Little Green Dragon
18-09-2019, 13:01
So blöd das vielleicht auch erst einmal klingt:

Auch Freizeit (und dazu zähle ich BJJ bzw. Training jetzt mal dazu) erfordert ein gewisses Maß an Planung wenn es nicht in Stress ausarten soll. Ich habe dafür z.B. meine Trainingstage "gefixt" und versuche die Arbeit dann darum herum zu bauen bzw. Termine und Co. nach Möglichkeit dann so zu legen, dass diese nicht kollidieren. Klappt halt auch nicht immer aber deutlich besser als die Variante "Ich gehe dann wenn es passt / ich Zeit habe...".

Hat den weiteren Vorteil, dass ich im Prinzip auch öfter einen "Ruhetag" (oder zumindest gruppentrainingsfreien Tag) zwischen den Einheiten habe, so dass es bislang auch mit der Regeneration ganz gut passt.


Ansonsten denke ich macht es auch viel aus, wenn man selbst eine realistische Sicht auf sich und die möglichen Ziele hat. ADCC wird es halt bei mir so nicht mehr werden - was für mich aber auch vollkommen ok ist. Und wenn es dann wirklich mal so kommt, dass aufgrund anderer Verpflichtungen das Gruppentraining eine Woche lang mal etwas hinten anstehen muss (oder ggf. auch mal für eine Woche komplett flach fällt) dann ist das halt so und auch kein Beinbruch.

Eskrima-Düsseldorf
18-09-2019, 13:11
Bedingt durch Familie(kleines Kind), stressiger Arbeit(Küchenchef) und meinem anderen Training(PTK) schaffe ich es nur noch 2 mal pro Woche ins BJJ Training
Meine Regeneration besteht darin, daß ich unter der Woche relativ früh schlafen gehe( so zwischen 20.30 und 22h) bzw am Wochenende Mittagsschlaf halte- wobei die Müdigkeit und das von der Woche kaputt sein immer erst wirklich Sonntags raus kommt

Ich finde es geil dass jemand mit diesem Pensum schreibt, dass er "nur" zweimal die Woche zum BJJ geht :D Ich habe Schüler, die zu gestresst sind auch nur einmal die Woche zum Training zu kommen weil sie einfach keine Zeit mehr haben seit sie 35 h die Woche arbeiten müssen :D

KwonChagi1
18-09-2019, 13:22
Ich finde es geil dass jemand mit diesem Pensum schreibt, dass er "nur" zweimal die Woche zum BJJ geht :D Ich habe Schüler, die zu gestresst sind auch nur einmal die Woche zum Training zu kommen weil sie einfach keine Zeit mehr haben seit sie 35 h die Woche arbeiten müssen :D

Wenig Arbeit, mehr Geld :D:p

Lugasch
18-09-2019, 17:04
Im Moment gehe ich leider nur dann, wann es passt. Familienumstände und leider auch ein langer Anfahrtweg. Ich könnte natürlich den Verein wechseln, fühle mich aber in dem jetzigen sauwohl. Also läuft es vorerst auf ein mal die Woche raus + jeden Tag bissl was zuhause. Ehrlich gesagt fühlt es sich z.Z. auch ganz angenehm an, aber ich habe auch keine großen Ambitionen.

Stixandmore
18-09-2019, 18:06
Ich finde es geil dass jemand mit diesem Pensum schreibt, dass er "nur" zweimal die Woche zum BJJ geht :D Ich habe Schüler, die zu gestresst sind auch nur einmal die Woche zum Training zu kommen weil sie einfach keine Zeit mehr haben seit sie 35 h die Woche arbeiten müssen :D

35Std Woche? Da träum ich von- hier sind 42-45Std normal
Samstags morgen nach dem Kalitraining pfeiff ich dann aber auch aus dem letzten Loch

1.2.3
18-09-2019, 18:51
Blöde Überschrift, aber mir fällt nichts besseres ein.
Ich liebe Grappling. Fast alles in meinem Leben dreht sich darum. Luxus.
Aber ich kenne natürlich viele Leute, die das Training in ihr Leben reinquetschen müssen. Und die deswegen natürlich an und ab auch Probleme damit haben. Wie schafft ihr euch eure Balance zwischen Training und dem Rest? Wie erholt ihr euch, wenn ihr noch Energie für den Rest haben müsst und braucht? Wie schätzt ihr eure Pausen ein?

Ich gehe davon aus, dass du als Gym Owner und Trainer im Hauptberuf so gut wie täglich auf der Matte bist, so dass du ein ganz anderes Pensum fährst als unser eins. Für mich als 3facher Familienvater ist das BJJ Training 3x die Woche der Ausgleich zum Dienst. An dienst- und trainingsfreien Tagen entspannen wir uns einfach. Zusammen schwimmen gehen, ins Kino, Ausflüge ohne zu stressen...das ist dann die Entspannung. Und wenn die Großeltern mal auf die Kids aufpassen, dann gehen meine Frau und ich auch mal aus oder saunieren. Darüber hinaus ein paar Trainingsreisen über das Jahr. Das reicht mir persönlich um den Akku aufzuladen- diese Balance zu haben finde ich äußerst wichtig...man muss halt auch mal "nein" sagen und kann es halt nicht allen Recht machen.

Guv´nor
18-09-2019, 20:26
Kompromisse muss man eingehen. Am liebsten wäre ich 6 mal die Woche auf der Matte! Aber ich bin eben nicht allein auf dieser Welt.
Normalerweise bin ich 4 mal die Woche in meinem Gym. An den tagen an denen ich "frei" habe nehme ich mir viel Zeit für meine Beziehung oder meine Arbeit.

Ich stehe früh auf damit ich bereits 17:30 aus dem Büro komme. Da entstehen oft Konflikte da viele Meetings locker bis 18:30 gehen.

1.2.3
19-09-2019, 07:53
Kompromisse muss man eingehen. Am liebsten wäre ich 6 mal die Woche auf der Matte! Aber ich bin eben nicht allein auf der Welt.

Genau! Da bin ich ganz deiner Meinung.

Guv´nor
19-09-2019, 08:10
Ach so Geschäftsreisen sind lästig. Da ist man eben eine Woche komplett weg. Die Jungs trainieren auch mal ne Woche alleine das ist nicht das Problem. Aber die Umstellung zwischen den Zeitzonen, das gute-schlechte Essen :D und das kurze Workout im Hotelzimmer...

In Barcelona ging ich sehr oft Freitags in einen Judo-Klub der berühmt war für sein gutes Ne-Waza, dort trainierte auch ein ehem. Olympischer Athlet der dafür berühmt ist das er als Robin GRacie sein Dojo eröffnete mal vorbei ging alle Submittete und Robin grade so von der Uhr gerettet wurde. Der Klub heißt Judo Condal und ist beim Plaza Espanya falls mal wer dort vorbeischauen mag. Viele der Judo-Ka sind auch Blackbelts im BJJ. Die alten "Herren" bewunderte ich immer sehr. Extrem stark, technisch, nett. Und es schien einfach zu stimmen...die trainieren da 3 mal die Woche und Freitags ist gemeinsames Abendessen.


In Russland sagt man "wer langsam geht kommt weiter" und das scheint zu stimmen. Ich sah viele Leute die 2 mal am Tag trainierten und die machen nun gar kein BJJ mehr. Du musst deine Dosis finden die es dir ermöglicht so viel zu trainieren wie du magst und Arbeit Familie und Ruhe in Einklang zu bringen.

marq
19-09-2019, 11:17
Ich stehe früh auf damit ich bereits 17:30 aus dem Büro komme. Da entstehen oft Konflikte da viele Meetings locker bis 18:30 gehen.

ja das ist für die chefs ohne hobby und die "marathon chefs", die morgen vor dem job laufen, um dann um 10.00 auftauchen.

SandyKA
19-09-2019, 11:57
Ach ich glaube das ist auch eine Sache der Proritäten. Wenn ich unbedingt will, dann finde ich auch einen Weg mein Training in einen stressigen Arbeits- und Familienalltag zu integrieren. Und was aus meiner Sicht das wichtigste ist: man braucht (wenn man Familie hat) einen Partner, der das alles mitmacht. Ohne das wird es wirklich schwierig.

Ich finde Training ist auch nicht wirklich reingequetscht. Training ist für mich die Regeneration von der Arbeit und meine Zeit für mich.

Stixandmore
19-09-2019, 12:04
Ach ich glaube das ist auch eine Sache der Proritäten. Wenn ich unbedingt will, dann finde ich auch einen Weg mein Training in einen stressigen Arbeits- und Familienalltag zu integrieren. Und was aus meiner Sicht das wichtigste ist: man braucht (wenn man Familie hat) einen Partner, der das alles mitmacht. Ohne das wird es wirklich schwierig.

Ich finde Training ist auch nicht wirklich reingequetscht. Training ist für mich die Regeneration von der Arbeit und meine Zeit für mich.

Sehr ich genau so!
Meine Frau "blockt" mir Zeit für mein Training; andersherum mach ich es dann auch, wen sie Zeit für ihr Hobby, Massage oder Treffen mit ihren Freundinnen braucht
Hinzu kommt für mich persönlich, das daß Training mein komplettes soziales Leben ist( bin hier Ausländer und da wo ich lebe gibt es z.B keine dt Gemeinschaft) da ist das Training für mich, was für andere Leute Clubbing oder in einer Bar trinken ist

SKA-Student
19-09-2019, 12:49
...
Hinzu kommt für mich persönlich, das daß Training mein komplettes soziales Leben ist( bin hier Ausländer und da wo ich lebe gibt es z.B keine dt Gemeinschaft) da ist das Training für mich, wie es für andere Leute Clubbing oder in eine Bar trinken ist

Geht mir auch so.
Und ich bin nur innerhalb D umgezogen...

jkdberlin
19-09-2019, 13:47
Ich bin kein "Gym Owner" :) Ich bin Trainer, zur Zeit in 3 verschiedenen Vereinen. Ja, täglich auf der Matte, an 3 Tagen in der Woche auf mehr als einer Matte. Aber um mich geht es auch nicht. Ich habe auch eine Familie, aber die sieht es als meinen Job. Mir geht es eher um andere. Ich bewundere den Aufwand, den manchen bringen und frage mich bei anderen, warum sie überhaupt bezahlen.

1.2.3
19-09-2019, 17:39
Ach ich glaube das ist auch eine Sache der Proritäten. Wenn ich unbedingt will, dann finde ich auch einen Weg mein Training in einen stressigen Arbeits- und Familienalltag zu integrieren. Und was aus meiner Sicht das wichtigste ist: man braucht (wenn man Familie hat) einen Partner, der das alles mitmacht. Ohne das wird es wirklich schwierig.

Ich finde Training ist auch nicht wirklich reingequetscht. Training ist für mich die Regeneration von der Arbeit und meine Zeit für mich.
:halbyeaha da bin ich ganz deiner Meinung und auch froh, dass meine Frau mich da seit Jahren unterstützt und das mitträgt.

.....Aber um mich geht es auch nicht. Ich habe auch eine Familie, aber die sieht es als meinen Job. Mir geht es eher um andere. Ich bewundere den Aufwand, den manchen bringen und frage mich bei anderen, warum sie überhaupt bezahlen.
Wer will, findet Wege, wer nicht will , hat Ausreden... für mich (und viele meiner Leute) hat das Training einen hohen Stellenwert, physisch und mental.

MCFly
20-09-2019, 09:20
Das ist wie sehr vieles eine Frage des Willens und der Organisation. Also eine Sache der Prioritäten - wurde ja schon festgestellt.

Ich selbst brauche meinen Sport. Stehe im Optimum drei mal die Woche zwei Stunden auf der Matte und gebe zusätzlich ein Mal Unterricht. Am Wochenende besuche ich dann so alle drei Wochen Lehrgänge. Optimum bedeutet, ich schaffe das regelmäßig, sofern nichts Außerplanmäßiges dazwischen kommt.

Mein Leben plane ich um den Sport herum. Das ist mit meiner Frau, meinem kleinen Sohn und meinem Job vereinbar. Meine Frau weiß, dass der Sport für mich ein wichtiger Ausgleich ist. Wenn ich hier länger aussetze, werde ich irgendwann unleidlich. Natürlich ist es auch anstrengend, aber ich bin danach ausgepowert und glücklich, das hilft mir auch am nächsten Tag, wieder zufrieden in den Job zu starten.

Das ganze beginnt in den Abendstunden, also dann, wenn der Kleine Schlafen geht. Zugegeben: Ich habe den großen Vorteil, dass meine Frau momentan sehr heimelich ist und es einfach nur genießt, viel Zeit daheim beim Kid zu verbringen. Wenn ich dann Zuhause bin, muss ich natürlich ran und meine Frau bekommt ihre Freizeit. Das ist alles eine Sache der Absprache. Wie das funktioniert, wenn das Kind älter wird, wird sich dann ergeben.

Von daher würde ich für meine Freizeitgestaltung auch von Luxus sprechen, wissend, dass das nicht für jeden funktioniert. Man muss auch Abstriche machen. Habe mich im Job so arrangiert, dass ich die Freiräume bekomme und verzichte derzeit auf andere Angebote, die lukrativer wären. Wenn man gut leben kann, sein Hobby verfolgen kann und alles mit der Familie unter einen Hut bringen kann, ist das so ziemlich meine optimale Vorstellung von einem erfüllten Leben :)