Vollständige Version anzeigen : Tiefpunkt erreicht? 3-Tages KM Ausbildung in der breiten Masse angekommen?
Pyriander
09-12-2019, 11:18
Hallo Leute. Es gab schon lange keinen Beitrag mehr in der Krav Maga Ecke des Forums, daher dachte ich mir, ich erlaube mir einen ganz kleinen und kurzen Artikel zu posten, bei dem ich mir etwas Frust von der Seele schrieb.
Anlass war eine weitere Werbung, die ich gesehen habe. Krav Maga Instructorausbildungen ist ein intensiv bearbeitetes Geschäft geworden. (ACHTUNG: ich biete auch eine an. Bin nicht neutral!).
Bisher waren die Organisationen, die mit extrem kurzen Ausbildungen in 2,3, 4 Tagen usw. ihre Ausbildung angeboten haben, im Forum hier zB nicht unbedingt so gut gelitten. Da hat man noch gesagt: na ja, sollen die machen. Das hat sich aber geändert: nun ist auch einer der größten Firmen in D auf dem Zug unterwegs.
Wie wird sich DAS auf den ohnehin so angeschlagenen Ruf des KM auswirken? Wird KM zum *ing*ung der 20er Jahre? Wer denkt, das ist schon passiert?
Warum werden Combatives oder MMA nahe oder sonstwie kämpferischere KM Anbieter weniger gesehen/sind weniger beliebt?
Und vor allem: was kann man dagegen tun? Sollte man etwas dagegen tun? Finden es alle gut???
Das würde ich gerne diskutieren.
Hier der kleine Artikel:
!DISCLAIMER! Ich bin total parteiisch und involviert und überhaupt nicht neutral!!!
Was für einen Ruf wird Krav Maga noch bekommen? Der Ausverkauf...
Ein Gedankenexperiment: Stell Dir vor, Deine Schwester (Tochter, Freundin, Schwägerin, Bruder, Freund, Schwager, Sohn usw.) fragt Dich zum Thema Selbstverteidigung. Er will in einem halben Jahr eine große und lange Auslandsreise machen, hatte in letzter Zeit mit Müh und Not gerade so eine potentielle Auseinandersetzung vermeiden können und hat sich dabei sehr unwohl gefühlt und hat auch jetzt öfter ein ungutes Gefühl, gerade wenn er nachts unterwegs ist.
Kurz: er will sein schon lange gehegtes Vorhaben umsetzen, mal Selbstverteidigung zu lernen. Dazu fragt er Dich um Rat.
Und mal ehrlich: würdest Du ihn IRGENDWO hinschicken, wo Du wüsstest, der Trainer wurde 'ganze' 3 (DREI) Tage "ausgebildet"?
Bei einem komplexen Thema wie Selbstverteidigung? Technik, Taktik, Methodik, Didaktik, Deeskalation, Notwehrrecht, Thema Waffen, Mehrere, Stand, Boden, Aufwärmen, Abwärmen, Drills durchführen, Sparrings durchführen, an Sparrings heranführen, Pratzentraining für die SV angestimmt machen...
Auch in einem minimalistischen und kompakt gehaltenen System braucht man dafür Zeit!
Und das wissen wir beide. Und wir wissen, dass Du jemanden, der Dir am Herzen liegt nicht zu einem Trainer schickst, der ein Training 'Krav Maga' nennt, aber nur DREI Tage und ein paar Youtube Videos an Ausbildung auf dem Buckel hat.
Ja, er hat Vorerfahrung. Aber seien wir ehrlich: das kann alles mögliche sein und es muss nicht mit dem, was er im Krav Maga vermitteln SOLLTE übereinstimmen. Und weiterhin ehrlich:
die kommerziellen Anbieter wollen PROFIT machen. Mit allen Mitteln. Sie haben enorme Ausgaben für Werbung und Personal. Sie machen das Geschäft der Trainer"Ausbildung" hauptberuflich und sind auf das Einkommen angewiesen. Da gilt vor allem eines: Kasse machen.
Jeder kommt durch! Aufnahmekriterien oder Mindeststandards werden mehr und mehr aufgeweicht oder existieren überhaupt nicht merh. Du hast irgendeine Form von Schule oder Verein? Dann kannst Du mit 3 Tagen Ausbildung Krav Maga Instructor werden. Nicht irgendwo, sondnern bei einem der größten Franchise-Unternehmen in Deutschland.
Die McDonald-isierung des Krav Maga. Der Artikel ist keineswegs diplomatisch, aber das Thema liegt mir am Herz.
Ich bin im Herzen überzeugt, dass McDonalds kein hochwertiges, gutes, gesundes Essen bietet. Ich würde jemandem, dessen Gesundheit mir sehr am Herzen liegt NICHT empfehlen, sich hauptsächlich dort und davon zu ernähren.
Und ICH würde jemandem, dessen Sicherheit und gesunde Fitness mit am Herzen liegt nicht empfehlen, bei einem Franchise Krav Maga Anbieter nach DREI(!) Tagen Trainer"Ausbildung" hauptsächlich zu trainieren.
Würdest Du?
kravmaga-trainerausbildung - der ausverkauf (https://www.kravmaga-trainerausbildung.de/2019/12/09/wird-das-krav-maga-das-%C3%BCberleben-der-ausverkauf/ )
ich hab schon vor jahren erlebt, dass jemand eine "instructor"-ausbildung im KM absolviert hat (EIN wochenende hat da gereicht, um für viel geld zum instructor zu werden), und dieser mensch hat dann eine woche später eine eigene "internationale" organisation gegründet und seinerseits sofort "instructor"-ausbildungen angeboten, die sage und schreibe ein ganzes wochenende umfassten.
kostenpunkt: ca. 1k euro.
insofern ist es also nun wirklich nichts neues ...
und macht mir das KM auch nicht eben sympathischer.
in einem anderen gym habe ich vor jahren erlebt, dass eine (pardon, aber es ist nun einmal so gewesen!) eher unbeholfene, dickliche junge frau, deren SV-fähigkeiten nach einem jahr KM exakt bei NULL lagen, zur "co-instructorin" erhoben wurde.
nun konnte sie das, was sie selbst nicht verstanden hatte, an andere weitergeben ... und war ein halbes jahr später "full instructor".
tja ... scheint nicht eben selten zu sein.
wie gesagt, ich glaub, in der KM-szene ist schon ziemlich lange "der wurm drin".
just my 2 cents
Schnueffler
09-12-2019, 11:48
Das kommt mir bekannt vor.
Oder dann auch das: Komm zu mir in den "selbstgegründeten" Verband und werde Masterinstructor.
Auch wenn man aus ner vollkommen anderen KK kommt.
Warum werden Combatives oder MMA nahe oder sonstwie kämpferischere KM Anbieter weniger gesehen/sind weniger beliebt
Weil sie Illusionen zerstören, und die breite Masse es lieber bequem haben möchte. Aber das ist doch nichts Neues.
wie viele verbänge mit ausbildungen und andere kommerzielle anbieter für ausbildungen gibt es denn mittlerweile ich D?
und wieviel mitglieder haben sie jeweils?
eine ernsthaft antwort würde mich freuen.....
Pyriander
09-12-2019, 13:31
@marq Dazu hat Ununoctium mal eine. Sehr ausführlichen Thread gestartet, der müsste hier im KM Forum noch gut zu finden sein.
VG
Spud Bencer
09-12-2019, 13:42
Wenn ich der Meinung wäre, dass man für die SV MMA braucht, würde ich Interessierte zum MMA schicken und nicht zum Krav Maga :D
Was gibt es denn für einen Grund, MMA-nahes KM zu machen, wenn man auch gleich MMA machen kann? Da kann ja nichts bei rauskommen.
KM und Konsorten sollten was für Leute sein, die die Möglichkeiten und Anlagen, erstmal eine athletische Basis auf Profiniveau aufzubauen, eben nicht haben. Und dann muss man halt anders arbeiten als in einem Sport wie MMA (Zumal der Standard für MMA in Deutschland lachhaft ist).
Leute zusammenschlagen ist keine Raketenwissenschaft, dafür muss man nicht jahrelang trainieren. Aber ob so ein 3 Tage-Kurs was ist? Keine Ahnung, müsste ich mir vorher anschauen.
Björn Friedrich
09-12-2019, 13:47
Ich gebe ja selber Seminare und Seminarserien und ich muss mal was ganz böses sagen: Diese Angebote wird es weiter geben und sie werden auch zunehmen, WEIL der Verbraucher sie will und fordert.
Ich kenne das ja aus meinem Blaugurtprogramm. Was 12 Tage, 6 Wochenenden, 48 Stunden für die Basics? Das ist zuviel gibt es nicht was kompakteres?:-)
Solche Fragen habe ich öfters bekommen und auch die Drop Out Rate bei so einem langfristigen Seminar war groß.
Die Masse will "Fast Food" Selbstverteidigung, schnell, mit Zertifikat und einem guten Gefühl dabei. Das ist zwar verdammt traurig, aber leider die Realität.
Qualitativ hochwertige Angebote, die viel Zeit in Anspruch nehmen, passen einfach nicht mehr in den Zeitgeist, man braucht doch nur mal die Fitness Branche anzuschauen, da sind 99% der Ausbilderschulungen in 1-2 Tagen erledigt und JEDER bekommt nur durch die Teilnahme die Lizenz.
Es ist ein Geschäft, die Masse will es, auch wenn es für mich, bzw. alle Leute die gerne hochwertigen Unterricht anbieten schon sehr komisch anmutet.
Aber so ist es halt......
Ich will das nicht verteidigen, aber man kann schon in ein paar Tagen etwas lernen. Klar, kämpfen lernt da keiner, ich meine damit eher generelle Sachen für die SV. Aufmerksamkeit, Vorsicht, vielleicht eine Auffrischung der ersten Hilfe, Körpersprache, etc. Wenn gut gemacht, warum nicht. Schätze mal es geht aber in erster Linie nur ums Kloppen.
Wie schaut so ein Seminar denn in der Regel aus, so eins wo jeder nach ein paar Tagen Instructor werden kann?
Mr.Fister
09-12-2019, 14:51
Wird KM zum *ing*ung der 20er Jahre? Wer denkt, das ist schon passiert?
sorry, aber die entwicklungen im km sind mit denen im wt nicht mal annähernd vergleichbar:
die leute, die sich "damals" von der ewto losgesagt haben um ihr eigenes ding zu machen waren regelmäßig langjährige mitglieder mit entsprechenden graduierungen, eigenen schulen etc.
die bekanntesten unter ihnen hatten auch einen entsprechenden ruf als "hauer".
im km lief es von anfang an so: schulung beim marktführer machen, eigene schule unter flagge des marktführers aufmachen, wenn schule groß genug auf ca. grüngurt-level vom bisherigen marktführerveband lossagen, eigenen verband aufmachen und für'n tausi instruktorenseminare anbieten. im laufe der zeit eigene graduierung nach gutdünken anpassen. sollte die qualität für schulung beim marktführer nicht gereicht haben, ersetze marktführer durch mitbewerber.
oder anders gesagt: die alten wt-ler haben ihr zeug wenigstens ein paar jährchen länger trainieren müssen, bevor der eigene verband kam...
Eskrima-Düsseldorf
09-12-2019, 15:03
Ich will das nicht verteidigen, aber man kann schon in ein paar Tagen etwas lernen. Klar, kämpfen lernt da keiner...
Es geht nicht um "Kämpfen" was ja eh der kleinste Teil der SV ist, sondern darum, andere unterrichten zu können.
Der Vergleich mit dem Erste Hilfe Kurs ist sehr gut. Ich bin Ersthelfer in der Firma, habe einen sehr guten Erste Hilfe Kurs gemacht und bekomme regelmäßige Auffrischungen und "durfte" schon mal bei dem ein oder anderen Unfall helfen. Trotzdem würde ich nicht auf die Idee kommen, morgen Erste Hilfe zu unterrichten.
Wenn ich, was selten vorkommt, mal einen SV-Kurs anbiete, können die Teilnehmer in etwa soviel wie ich nach meinem ersten Erste Hilfe Kurs. Ich erkenne einen Verbandskasten, kann ein Pflaster aufkleben, zur Not einen Verband anlegend und mit ein bisschen Glück die stabile Seitenlage. Mehr sollte man nach einem Wochenend SV-Kurs nicht erwarten - allerdings auch nicht weniger.
Ein Gedankenexperiment: Stell Dir vor, Deine Schwester (Tochter, Freundin, Schwägerin, Bruder, Freund, Schwager, Sohn usw.) fragt Dich zum Thema Selbstverteidigung. Er will in einem halben Jahr eine große und lange Auslandsreise machen, hatte in letzter Zeit mit Müh und Not gerade so eine potentielle Auseinandersetzung vermeiden können und hat sich dabei sehr unwohl gefühlt und hat auch jetzt öfter ein ungutes Gefühl, gerade wenn er nachts unterwegs ist.
Kurz: er will sein schon lange gehegtes Vorhaben umsetzen, mal Selbstverteidigung zu lernen. Dazu fragt er Dich um Rat.
Und mal ehrlich: würdest Du ihn IRGENDWO hinschicken, wo Du wüsstest, der Trainer wurde 'ganze' 3 (DREI) Tage "ausgebildet"?
Ich würde die Person dahin schicken wo ich ich wüsste, dass die Trainer eine gute boxerische und grapplerische Grundlage haben. Wo ich wüsste, dass die Trainer auch in der Lage sind, die Techniken die sie unterrichten gegen Widerstand selbst anzuwenden. Denn wenn ein Trainer die Techniken schon nicht gut kann, dann werden die Schüler sie noch weniger können. Und wo ich wüsste, dass die Trainer nicht nur alles aus der Theorie kennen.
Und ja, die theoretischen und taktischen Anteile in der SV werden wohl häufiger gebraucht. Aber wenn die physischen Aspekte gebraucht werden, dann ist die Kacke am Dampfen und sie müssen sitzen. Deshalb sind Technikdrills mit Widerstand und Vollkontaktsparring bzw Szenariodrills mit aktivem Widerstand der Rollenspieler zwingend notwendig.
Von daher muss für mich ein SV Trainer das können. Und nicht nur ein bißchen. Kann ein Trainer die Techniken nicht sauber ausführen und sie nicht gegen Widerstand anwenden, dann bringt den Schülern auch das größte Theoriewissen nichts. Jemand der selbst kein Sparring kann, kann auch kein Sparring unterrichten. Und ohne Sparring kannst du die Techniken nicht ordentlich lernen. Klar, es stimmt dass viele SV Situationen durch ein selbstbewussteres Auftreten vermieden werden können. Aber wenn die Techniken nur in einer kooperativen Trainingsatmospähre, im schlimmsten Fall nur gegen unterstützende Partner klappen, dann vermittelst du den Schülern in deinem Training kein Selbstbewusstsein, sondern nur eine Selbstillusion. Also im Prinzip eine homöopathische SV. Die Schüler denken sie können was, dadurch passiert erstmal weniger aufgrund des erhöhten "Selbstbewusstseins/ Selbstillusion und wenn es dann hart auf hart kommt, dann bricht das Kartenhaus zusammen.
und was für die Techniken gilt, das gilt auch auch für das Auf- und Abwärmen. Ein Trainer der die Übungen nicht sauber ausführen kann sollte sie auch nicht unterrichten. Denn wie soll er beim Schüler die Fehler erkennen und viel wichtiger abstellen können, wenn er es selbst nicht kann?
Ja, drei Tage Ausbildung dürften für die allermeisten zu wenig sein und ich würde von so einem Trainer auch erstmal abraten. Es gibt aber auch "Trainer" die nach x Monaten Vollzeitausbildung keine guten Trainer sind. Und es gibt welche, die nie eine Trainerausbildung genossen haben und trotzdem gute Trainer sind. Im Endeffekt würde ich jemanden eher zu einem Trainer schicken der 20 Jahre MMA und Türsteher Erfahrung hat, als zu jemanden der zwar Jahre in eine Trainerausbildung investiert hat aber nur ein paar mal leichters Vollkontaktsparring gemacht hat und alles nur aus der Theorie kennt.
Ich würde aber auch von Trainern abraten, die nach zwei, drei Jahren Kampfkunst"Erfahrung", dazu zähle ich auch KM oder ähnliches, einen längeren Trainerschein machen. In der Zeit kann man, wenn man nicht ein Ausnahme Talent ist oder mehrmals am Tag trainiert, einfach nicht die Grundlagen so lernen, dass man sie unterrichten kann. Schon gar nicht wenn man wie beim KM verschiedene Distanzen hat.
Also wenn eine Option, ein 3 Tage ausgebildeter KM Trainer wäre, dann würde ich zu einer MMA fähigen Kampfkunst(am besten mit Grappling) und zusätzlichen Seminaren für die SV Theorie raten. Denn für Eskalation und Deeskalation, so wie Taktik und Co brauche ich nicht viel Geld für einen SV Trainer ausgeben, wenn dieser das selbst nur theoretisch kann. Das kann man dann genauso gut aus Büchern und auf Seminaren lernen. Und was Methodik und Didaktik angeht, so denke ich dass sie bei den meisten Trainerausbildungen vernachlässigbar sein dürfte. Es gibt Leute die können ohne so eine Ausbildung unterrichten und welche die können es trotz einer nicht. Und im Endeffekt dürfte die Ausbildungszeit zu kurz sein um wirklich viel theoretisches Wissen zu vermitteln, denn das braucht mehr als ein Wochenendblock. Selbst eine Vollzeitwochen dürfte zu kurz sein, wenn die angehenden Trainer noch praktische Übungen machen sollen. Zumal die Praxis eh wichtiger ist, als die Theorie. Ein Ausbilder von mir meinte mal, dass man Lehren nur durchs Lehren lernt. Also ja, man sollte das alles mal gehört haben, aber in einer SV Trainerausbildung sehe ich viel wichtigere Aspekte.
Willi von der Heide
09-12-2019, 17:46
Ich sehe das eher pragmatisch ... Märkte sind sehr effizient darin, uneffizientes auszusortieren. Wenn die Nachfrage da ist, wird auch das Angebot bedient - eigentlich ganz einfach. Die Leute bekommen das was sie haben wollen.
Ich bin der festen Überzeugung, daß sich diese Anbieter mit Kurzzeitausbildung nicht am Markt halten werden. Warum ? Ihr Angebot ist nicht dazu geeignet, die Kunden länger zu binden. In den Combatives - und ich bin froh über unser Nischendasein - ist man nach 6 - 12 Monaten durch mit dem Programm ... dann kommt nicht mehr wirklich was neues. Das läßt sich nicht verkaufen. Und diese Instruktoren mit einer Kurzausbildung werden dann vom Markt ausgesiebt, weil die Kunden weiterziehen. Aus welchen Gründen auch immer.
Die MAA-I hat ein FMA-Programm im Angebot ... " Kali Concepts " ... gibt es meines Wissens nach nur in zwei ( ! ) Schulen in Deutschland. Entweder ein echter Geheimtipp, oder ... Das Urteil überlaße ich euch.
Zu Mcdonalds ( :) ):
1.) Nein ... ich esse dort auch nicht.
2.) Bitte geht weiterhin dort essen ! ( Häh ? )
3.) Ich bin nämlich Aktionär ... außerdem habe ich Aktien von Unternehmen die Medikamente zur Bekämpfung von Cholesterin, Bluthochdruch u.ä. herstellen.
4.) Was gelernt aus meinem Beispiel ?
Schnueffler
09-12-2019, 20:42
Ich sehe das eher pragmatisch ... Märkte sind sehr effizient darin, uneffizientes auszusortieren. Wenn die Nachfrage da ist, wird auch das Angebot bedient - eigentlich ganz einfach. Die Leute bekommen das was sie haben wollen.
Ich bin der festen Überzeugung, daß sich diese Anbieter mit Kurzzeitausbildung nicht am Markt halten werden. Warum ? Ihr Angebot ist nicht dazu geeignet, die Kunden länger zu binden. In den Combatives - und ich bin froh über unser Nischendasein - ist man nach 6 - 12 Monaten durch mit dem Programm ... dann kommt nicht mehr wirklich was neues. Das läßt sich nicht verkaufen. Und diese Instruktoren mit einer Kurzausbildung werden dann vom Markt ausgesiebt, weil die Kunden weiterziehen. Aus welchen Gründen auch immer.
Die MAA-I hat ein FMA-Programm im Angebot ... " Kali Concepts " ... gibt es meines Wissens nach nur in zwei ( ! ) Schulen in Deutschland. Entweder ein echter Geheimtipp, oder ... Das Urteil überlaße ich euch.
Zu Mcdonalds ( :) ):
1.) Nein ... ich esse dort auch nicht.
2.) Bitte geht weiterhin dort essen ! ( Häh ? )
3.) Ich bin nämlich Aktionär ... außerdem habe ich Aktien von Unternehmen die Medikamente zur Bekämpfung von Cholesterin, Bluthochdruch u.ä. herstellen.
4.) Was gelernt aus meinem Beispiel ?
Sind drei Schulen:
https://www.kali-concepts.de/standorte/ ;)
@willi vdh:
Ich bin der festen Überzeugung, daß sich diese Anbieter mit Kurzzeitausbildung nicht am Markt halten werden. Warum ? Ihr Angebot ist nicht dazu geeignet, die Kunden länger zu binden.
das sehe ich anders.
du schreibst doch selbst:
Wenn die Nachfrage da ist, wird auch das Angebot bedient - eigentlich ganz einfach. Die Leute bekommen das was sie haben wollen.
richtig.
und hier treffen sich nachfrage und angebot.
die kunden WOLLEN einen (maximal) 6-12wöchigen "kurs". sie WOLLEN NICHT in die materie eintauchen, sie wollen sich nicht jahrelang mit den grundlagen der wehrhaftigkeit befassen. sie wollen "SV" konsumieren.
wie ein fertiggericht.
und der anbieter KANN aufgrund seiner eigenen sehr beschränkten fähigkeiten (ich beziehe mich auf die von mir genannten beispiele) auch nichts anderes verkaufen.
da trifft unwille (kunde) auf unfähigkeit (anbieter).
und das wird sich auch nicht ändern. denn in jeder großstadt gibt es solche "kurse", und das läuft seit jahren ganz gut. eine menge kunden wollen genau das, und es scheinen unaufhörlich genau solche kunden "nachzuwachsen".
entspricht dem zeitgeist, denke ich ...
klar müsste sich der dickliche, unbeholfene bürohengst selbst sagen, dass er mit einem solchen "kurs" nichts an seiner (fehlenden) wehrhaftigkeit ändert.
und die unbeholfene hausfrau / studentin / "ich-töpfere-mir-die-seele-frei"-künstlerin wird sich im falle eines falles eben gerade NICHT eines ernsthaften angriffs erwehren können.
aber wenn diese leute, die sich ihre pummeligen, weichen fingerchen ja schon fast brechen, sobald sie eine gerade gegen eine pratze hauen, sich selbst belügen und sich belügen lassen WOLLEN ...
tja.
und hin und wieder rekrutieren sich dann "instructoren" aus den reihen solcher leute.
mich wundert das nicht.
Schnueffler
09-12-2019, 23:12
Ich glaube auch, das der Markt an Kunden so groß ist, dass die Anbieter noch viele Jahre davon leben können. Und wenn es dann nicht mehr KM als heißen Scheiß gibt, sondern QuatschDichTod von der Presse als ultimative SV gehyped wird, nennen diese Anbieter sich einfach um.
Willi von der Heide
10-12-2019, 19:14
Es gibt soviel Wildwuchs im Hybrid-Bereich ( nicht nur KM ! ), daß mich das ganze nur staunen läßt ...
Warum machen Leute die Zivilisten in " SV " unterrichten wollen eine Ausbildung zum " Law Enforcement ", " VIP Protection " oder " Military " Instruktor ? Wissen erweitern ? ... OK, aber das Geld für diese Zusatzausbildung ist zum Fenster rausgeworfen. Da lernt man ein Konzept wie es in dem Land, in dem man die Ausbildung macht, mal genutzt wurde oder noch teilweise wird. In Mitteleuropa aber kaum brauchbar. Das ist ja ganz nett sich das anzuschauen, aber es bringt einen nicht wirklich voran.
Oder Instruktoren die einen pseudomilitärischen Ton im Training anschlagen, sich damit brüsten SEn X/Y ausgebildet zu haben und wenn man dann recherchiert haben die Zivildienst geleistet ... Ah Ha !
.... und dann war da noch der Typ, der ein Seminar für die Polizei gab und sich dazu passend aus einem Kostümfundus eine Polizeiuniform besorgt hatte und auf dem Seminar trug ... Nach 5 Minuten war - glaube ich - Feierabend ... :D
F-factory
10-12-2019, 21:41
Und mal ehrlich: würdest Du ihn IRGENDWO hinschicken, wo Du wüsstest, der Trainer wurde 'ganze' 3 (DREI) Tage "ausgebildet"?
Nö, ich würde ihn auch nicht dorthin schicken, wo der Trainer in 8 oder 10 Tagen zum KM Trainer ausgebildet wurde, selbst mit "Vorerfahrung".
Gruß
John
Stixandmore
10-12-2019, 22:30
Nö, ich würde ihn auch nicht dorthin schicken, wo der Trainer in 8 oder 10 Tagen zum KM Trainer ausgebildet wurde, selbst mit "Vorerfahrung".
Gruß
John
Sorry, wen ich da jetzt mal nachfrage- aber haben nicht alle , aus der ersten Generation in D-land so angefangen??:confused:
F-factory
10-12-2019, 23:03
Sorry, wen ich da jetzt mal nachfrage- aber haben nicht alle , aus der ersten Generation in D-land so angefangen??:confused:
Nein. Bei der IKMF waren es anfangs 24 Tage Ausbildung, aber das war auch schon mehr als 10 Jahre her. Außerdem sind wir da schon lange drüber hinaus.
Es sind immer noch 23 Tage Ausbildung (ca. 180 Stunden) bei der IKMF und jetzt wird zudem noch ein Mindestlevel an Krav Maga eingefordert (und 3 Tage irgendwo, zählen da nichts).
Die Anforderungen haben sich bei der IKMF nicht gesenkt, sondern, entgegen dem Markttrend sogar noch erhöht.
Gruß
John
Stixandmore
10-12-2019, 23:42
Nein. Bei der IKMF waren es anfangs 24 Tage Ausbildung, aber das war auch schon mehr als 10 Jahre her. Außerdem sind wir da schon lange drüber hinaus.
Es sind immer noch 23 Tage Ausbildung (ca. 180 Stunden) bei der IKMF und jetzt wird zudem noch ein Mindestlevel an Krav Maga eingefordert (und 3 Tage irgendwo, zählen da nichts).
Die Anforderungen haben sich bei der IKMF nicht gesenkt, sondern, entgegen dem Markttrend sogar noch erhöht.
Gruß
John
Danke
Moin zusammen,
auf den anderen Seite hört man immer mal wieder die Kritik, dass Krav Maga sich immer mehr aufbläht (um zahlende Kunden länger zu binden).
Eine 3 tägige Ausbildung reicht, aus meiner Sicht, maximal für die Basics. Mit ausreichender Vorerfahrung vielleicht für ein bisschen mehr. Eine regelmäßige Gruppe kann man damit eher nicht trainieren.
Gruß
meine frage wäre da wirklich, ob da wirklich was standaisiert ist? Ich meine Krav Maga ist ja Selbstverteidigung die man trotz stress anwenden kann? Ähm, wenn es keine Standarts oder ähnliches da gibt, dann kann es durchaus möglich sein, dass man so eine Instruktorausbildung innerhalb von drei-tagen absolvieren kann. Da wird wohl nur das Grundlegende vom Grundlegenden gelehrt und das Grundlegende wird man wohl irgendwie weitergeben oder irgendwie so.
El Greco
13-12-2019, 10:45
meine frage wäre da wirklich, ob da wirklich was standaisiert ist? Ich meine Krav Maga ist ja Selbstverteidigung die man trotz stress anwenden kann? Ähm, wenn es keine Standarts oder ähnliches da gibt, dann kann es durchaus möglich sein, dass man so eine Instruktorausbildung innerhalb von drei-tagen absolvieren kann. Da wird wohl nur das Grundlegende vom Grundlegenden gelehrt und das Grundlegende wird man wohl irgendwie weitergeben oder irgendwie so.
Wenn man jahrelange Grundlagen hat wie z.B. aus dem Thai und Kickboxen ,Karate, JJ usw. kann man in 3 Tagen schon KM-Instructor werden,
wenn um den Basic-Kurs geht.
Schnueffler
13-12-2019, 11:04
Wenn man jahrelange Grundlagen hat wie z.B. aus dem Thai und Kickboxen ,Karate, JJ usw. kann man in 3 Tagen schon KM-Instructor werden,
wenn um den Basic-Kurs geht.
Nein, als Instructor muss man ja das Wissen weitergeben können.
Wenn man woanders in einem vergleichbaren System jahrelange Trainererfahrungen hat, kann es möglich sein, einen Mix hinzubekommen, mit 90% der alten, bekannten Sachen und 10% KM.
Ich glaube, das ist die Krux. Also, ich kenne Krav Maga jetzt nicht näher, aber gibt es da nicht auch irgendein Graduierungssystem oder so? Es besteht ja ein großer Unterschied, ob jemand jahrelang selber Krav Maga trainiert hat, und dann in einem drei Tages Kurs eben die Dinge lernt, die ihn als Instructor qualifizieren (so ähnlich wie bei einem Trainerschein in anderen Sportarten: erste Hilfe, Rechtslage, ein bisschen Didaktik und 'Hilfestellungen' und so weiter). Oder ob jemand wirklich noch nie Krav Maga von Nahem gesehen hat, sondern sonst halt Kickboxen, Taekwondo oder HoolaHoop trainiert. Macht alles fitt und gelenkig, hat aber halt mit dem, was Krav Maga ausmacht dann doch nur teilweise zu tun. Interssanter als die zeitliche Länge der Instruktor-Ausbildung ist also die Eingangsvorraussetzung.
@pyriander:
Bisher waren die Organisationen, die mit extrem kurzen Ausbildungen in 2,3, 4 Tagen usw. ihre Ausbildung angeboten haben, im Forum hier zB nicht unbedingt so gut gelitten. Da hat man noch gesagt: na ja, sollen die machen. Das hat sich aber geändert: nun ist auch einer der größten Firmen in D auf dem Zug unterwegs.
Wie wird sich DAS auf den ohnehin so angeschlagenen Ruf des KM auswirken?
im grunde stellst du die sinnfrage. so jedenfalls sehe ich das.
eventuell sollte man sich erst einmal darüber gedanken machen, WARUM der ruf des krav maga angeschlagen ist (und das ist er tatsächlich, soweit ich das mitbekommen habe).
ich bin viel unterwegs in D und auch in europa, und in etlichen gyms, die ich dabei wiederholt frequentiere, wird auch KM angeboten.
ich hab da sehr, sehr unterschiedliche angebote gesehen, möchte mich in meinen ausführungen aber zunächst auf D beschränken.
es gibt gyms, in denen schlicht und einfach diejenigen, die bisher toitsches reckstangen-tschi-hu-schitt-zu nach rahn trainiert haben, nun auf den KM-hype aufgesprungen sind. sie trainieren und unterrichten zu 99% dasselbe wie vorher, tragen aber nun keine gi mehr, sondern camouflage-hosen und t-shirts ...
nun ja. das ist dem ruf des KM sicher nicht zuträglich.
es gibt gyms, in denen zwar basics vermittelt werden und auch pratzentraining stattfindet, in denen aber nie sparring betrieben wird. noch nicht mal "clinch"-sparring / grappling". dafür gibt es dann die unterschiedlichsten begründungen ...
es handelt sich also eher um fitness-übungen, die theoretisch auch zum selbstschutz verwendet werden KÖNNTEN.
aber weil's niemand je ausprobiert (sparring), trägt das ganze nicht dazu bei, den ruf des KM zu verbessern.
selten sind imho gyms, in denen (ich kenne da nur eine handvoll) neben dem vermitteln von basics und fitness auch verschiedene sparringsformen angeboten werden - je nach level der teilnehmer.
ich denke, dass es immer sehr vom jeweiligen trainer abhängt, welche schwerpunkte im KM gesetzt werden.
allerdings finde ich es, um das nochmal zu wiederholen, einfach nur unmöglich, wie leicht es ist, auch ohne vorkenntnisse zum "instructor / full instructor" zu werden.
zum schluss sei nochmal darauf verwiesen, dass "krav maga" heute schlicht und ergreifend nicht dasselbe sein kann wie das, was imi lichtenfeld seit den frühen 30er jahren des 20. jahrhunderts entwickelte. es wurde erweitert, manche sagen es wurde aufgebläht ...
ich sehe es im moment so (ist nur meine ganz persönliche meinung), dass viele KM-gruppen sich inhaltlich kaum noch vom deutschen ju jutsu unterscheiden.
es dürfte also nicht ganz einfach sein, ein gym zu finden, in dem KM so unterrichtet wird, dass es weder wellness-fitness-schattenboxen noch ein abklatsch des deutschen ju jutsu ist.
meiner meinung nach liegt der kardinalfehler darin, ein auf reine SV ausgerichtetes system so "verbessern" zu wollen, dass man es jedem recht macht ...
und ich denke, dass die einführung von graduierungen diesen trend zur beliebigkeit noch verstärkt hat.
ich sehe jedenfalls im augenblick nicht, welches alleinstellungsmerkmal KM vorzuweisen hätte ...
just my 2cents
Little Green Dragon
13-12-2019, 12:48
wenn um den Basic-Kurs geht.
Was den reinen technischen Teil angeht mag das so sein - wobei selbst das schon ambitioniert ist.
SV ist aber mehr als reine Technik und ohne da jetzt wieder eine Grundsatzdiskussion draus zu machen, so etwas schaufelst Du Dir auch als Thaiboxer nicht mal eben in 3 Tagen drauf.
Royce Gracie 2
13-12-2019, 13:34
Also ich als MMA Trainer , der in einer KM Schule MMA unterrichtet hat , kann mal kurz meine Erfahrung zum Thema KM und wo geht die Reise hin schildern.
Ich hab KM kennengelernt über einen Freund , der selbst Boxer ist und zugleich eine eigene KM Schule hat.
Der Typ ist gut ! Jetzt nicht gut im Sinne von erfolgreicher Amateur Boxer , aber gut im Sinne von , der hat die Basics vom Boxen drauf , der weiss wie man zuhaut , was Gleichgewicht ist und wie man so generell ordentlich boxt.
Ich hab ein paarmal seine KM Unterricht angesehen und fand ich erstaunlich gut.
Sein Co Trainer ist ebenfalls ein Freund von mir geworden und ist aktiver Kickboxer , der auch an Wettkämpfen teilnimmt und zudem hatte er zuvor 5 Jahre im Verein geboxt.
Auch der ist sagen wir mal zumindest "gut"
Auch sein Training das er gibt ist durchwegs solide.
Mittlerweile haben sie als Anfängertrainern einen ehemaligen Schüler von mir , der bei mir 6 Monate MMA unterricht hatte und nun nebenbei BJJ macht und dort auch turniere kämpft.
All diese Erfahrungen hatten dazu geführt , das ich Respekt vor Krav Maga hatte.
Ich dachte : " Endlich mal eine SV wo es ordentlich zugeht und die Trainer auch wirklich Ahnung haben und was können.
Dieses Bild sollte sich aber die nächsten Monate ziemlich schnell bei weiterem Beschäftigen mit der Materie komplett zerstreuen.
Vor allem als ich interne Videos von Ausbildungen durch sogenannte "Großmeister aus Israel etc gesehen hatte"
Da lachen sich unsere Trainer intern selber kaputt was da für scheiß gezeigt wird.....
Auch in befreundete Schulen hab ich reingeschnuppert und wurde leider belehrt , dass unsere Schule da wohl die absolute Ausnahme ist.
Da wurde ein Müll gezeigt der in keinster Weise besser ist als der übliche ing,ung ......Nasenschleim.
Den Trainern fehlte jegliches Verständnis von allem was mit Kämpfen zu tun hat.
KM als das neue ing-ung ?
Für mich definitiv in meiner Wahrnehmung leider schon der Fall nach den Praxiserfahrungen.
Es gibt nur wenige Ausnahmen (Wie vermutlich im ing ung eben auch) aber die Masse ist Schrott. Sorry Isso.
Wie lang es braucht um Instructor zu werden ist aber sehr individuell.
Ein guter Freund von mir versucht auch gerade in den Bereich einzusteigen.
Er hat mehr als 10 jahre MMA als Wettkämpfer und Trainer , hat Jahrelang geboxt , hat purple Belt Niveau im BJJ und wieso sollte der nicht nach sagen wir 3-4 Wochenenden Krav Maga Basics unterrichten dürfen ?
Würde ich mir ebenfalls zutrauen , muss ich ganz ehrlich sagen.
Ich hab ~ 15 Jahre Kampfsport Erfahrung von Judo über Shotokan , zu Kyokushin , MMA , BJJ und etwas Boxen... Hab selber MMA und Kyokushin Wettkämpfe gemacht , bin MMA Trainer.... wieso sollte ich nicht nach einigen Wochenenden die Basics im KM gut vermitteln können ?
Also ich als MMA Trainer , der in einer KM Schule MMA unterrichtet hat , kann mal kurz meine Erfahrung zum Thema KM und wo geht die Reise hin schildern.
Ich hab KM kennengelernt über einen Freund , der selbst Boxer ist und zugleich eine eigene KM Schule hat.
Der Typ ist gut ! Jetzt nicht gut im Sinne von erfolgreicher Amateur Boxer , aber gut im Sinne von , der hat die Basics vom Boxen drauf , der weiss wie man zuhaut , was Gleichgewicht ist und wie man so generell ordentlich boxt.
Ich hab ein paarmal seine KM Unterricht angesehen und fand ich erstaunlich gut.
Sein Co Trainer ist ebenfalls ein Freund von mir geworden und ist aktiver Kickboxer , der auch an Wettkämpfen teilnimmt und zudem hatte er zuvor 5 Jahre im Verein geboxt.
Auch der ist sagen wir mal zumindest "gut"
Auch sein Training das er gibt ist durchwegs solide.
Mittlerweile haben sie als Anfängertrainern einen ehemaligen Schüler von mir , der bei mir 6 Monate MMA unterricht hatte und nun nebenbei BJJ macht und dort auch turniere kämpft.
All diese Erfahrungen hatten dazu geführt , das ich Respekt vor Krav Maga hatte.
Ich dachte : " Endlich mal eine SV wo es ordentlich zugeht und die Trainer auch wirklich Ahnung haben und was können.
Dieses Bild sollte sich aber die nächsten Monate ziemlich schnell bei weiterem Beschäftigen mit der Materie komplett zerstreuen.
Vor allem als ich interne Videos von Ausbildungen durch sogenannte "Großmeister aus Israel etc gesehen hatte"
Da lachen sich unsere Trainer intern selber kaputt was da für scheiß gezeigt wird.....
Auch in befreundete Schulen hab ich reingeschnuppert und wurde leider belehrt , dass unsere Schule da wohl die absolute Ausnahme ist.
Da wurde ein Müll gezeigt der in keinster Weise besser ist als der übliche ing,ung ......Nasenschleim.
Den Trainern fehlte jegliches Verständnis von allem was mit Kämpfen zu tun hat.
KM als das neue ing-ung ?
Für mich definitiv in meiner Wahrnehmung leider schon der Fall nach den Praxiserfahrungen.
Es gibt nur wenige Ausnahmen (Wie vermutlich im ing ung eben auch) aber die Masse ist Schrott. Sorry Isso.
Wie lang es braucht um Instructor zu werden ist aber sehr individuell.
Ein guter Freund von mir versucht auch gerade in den Bereich einzusteigen.
Er hat mehr als 10 jahre MMA als Wettkämpfer und Trainer , hat Jahrelang geboxt , hat purple Belt Niveau im BJJ und wieso sollte der nicht nach sagen wir 3-4 Wochenenden Krav Maga Basics unterrichten dürfen ?
Würde ich mir ebenfalls zutrauen , muss ich ganz ehrlich sagen.
Ich hab ~ 15 Jahre Kampfsport Erfahrung von Judo über Shotokan , zu Kyokushin , MMA , BJJ und etwas Boxen... Hab selber MMA und Kyokushin Wettkämpfe gemacht , bin MMA Trainer.... wieso sollte ich nicht nach einigen Wochenenden die Basics im KM gut vermitteln können ?
Kannst du definitiv.
Weil deine körpermechanik viel viel besser ist, als das, was ich in 3 verschiedenen krav maga Schulen live erlebt hab.
Kann mich noch gut an deinen clip erinnern. Deine hüfte ist super entwickelt, du hast richtig wumms in den Fäusten und dank deiner entwickelten hüfte garantiert auch in den Kicks.
Was ich bis jetzt live im krav maga erlebt habe, war ein Trauerspiel.
Da kommen Leute mit null körpermechanik rein, und dann wird irgendeine schwachsinnige abwehr von Stock, Messer, Pistole etc.trainiert.
Da wird nicht erklärt undvor allem gezeigt, wie man ein ordentliches Knie setzt, wie man ne gerade schlägt, selbst die versuchte erklärung eines stop kicks aka teep trongh aus dem MT war sowas von falsch....
Am Schluss des Trainings darf dann jeder KörperKlaus mit seiner eigenen tollen Mechanik unter Zeitdruck und geplärre Vollgas in die grossen pads reinhauen.... Wtf.
Gruss1789
Irgendwie finde ich es komsich, wo die Diskussion hinläuft. Es scheint die Meinung vorzuherrschen, dass gute Krav Maga-ler alle einen Background im Kampfsport haben müssen oder sollten (also Boxen, BJJ, MMA, Kickboxen o.ä.) und eben genau deswegen, weil sie eben erfahrene Kampfsportler sind, dann auch im Krav Maga gut sind. Aber führt das nicht Krav Maga als eigenes SV-System total ad absurdum? Denn der durchschnittliche Teilnehmer an einem Krav Maga Seminar o.ä., der lernen will, sich zu verteidigen, ist ja in der Regel eben kein Kickboxer/Boxer etc. Entweder ist Krav Maga ein eigenes System bzw. eine eigene Stilrichtung/Kampfkunst, dann würde ich erwarten, dass diejenigen, die es unterrichten auch aus diesem System stammen oder zumindest viel Erfahrung damit haben, oder es ist nur ein Sammelsurium an Selbstverteidigungstechniken, für die man aber, um sie wirklich anwenden zu können, noch zusätzlich einen soliden Background in einem Kampfsport, am besten einem Vollkontakt-Kampfsport, braucht. Das dürfte sich aber nur ganz schlecht verkaufen lassen (klar bringen wir dir Selbstverteidigung bei ... aber geh erstmal zwei bis drei Jahre lang mindestens zweimal die Woche Muay Thai trainieren, sonst hat das eh keinen Sinn ...)
Irgendwie finde ich es komsich, wo die Diskussion hinläuft. Es scheint die Meinung vorzuherrschen, dass gute Krav Maga-ler alle einen Background im Kampfsport haben müssen oder sollten (also Boxen, BJJ, MMA, Kickboxen o.ä.) und eben genau deswegen, weil sie eben erfahrene Kampfsportler sind, dann auch im Krav Maga gut sind. Aber führt das nicht Krav Maga als eigenes SV-System total ad absurdum? Denn der durchschnittliche Teilnehmer an einem Krav Maga Seminar o.ä., der lernen will, sich zu verteidigen, ist ja in der Regel eben kein Kickboxer/Boxer etc. Entweder ist Krav Maga ein eigenes System bzw. eine eigene Stilrichtung/Kampfkunst, dann würde ich erwarten, dass diejenigen, die es unterrichten auch aus diesem System stammen oder zumindest viel Erfahrung damit haben, oder es ist nur ein Sammelsurium an Selbstverteidigungstechniken, für die man aber, um sie wirklich anwenden zu können, noch zusätzlich einen soliden Background in einem Kampfsport, am besten einem Vollkontakt-Kampfsport, braucht. Das dürfte sich aber nur ganz schlecht verkaufen lassen (klar bringen wir dir Selbstverteidigung bei ... aber geh erstmal zwei bis drei Jahre lang mindestens zweimal die Woche Muay Thai trainieren, sonst hat das eh keinen Sinn ...)
Man muss nicht 2 oder 3 Jahre muay Thai trainieren um richtig schlagen oder kicken zu können....
Das kann dir ein guter Trainer in 2 bis 3 Wochen beibringen.
Ja, genau, 2 bis 3 Wochen !
Du hast einen Satz in deinem post, der den Nagel auf den Kopf trifft... Genau um diesen einen Satz geht es.....
Gruss1789
StaySafe
13-12-2019, 14:54
Der Punkt ist der: Krav Maga ist schon ein eigenes System in dem man grundsätzlich gut Schlagen, Treten und Clinchen lernen kann.
Man halte sich nur vor Augen auf welchen Grundlagen Krav Maga aufbaut: Boxen, Ringen, Judo / "Jiu-Jitsu".
Das Problem ist: Man kann mit Krav Maga unheimlich viel Geld verdienen. Das weckt Begehrlichkeiten und das nicht erst seit gestern. Es ist daher nicht verwunderlich dass Leute die selbst nicht gut kämpfen können oder insgesamt nicht mal viel davon verstehen, aber einfach zur richtigen Zeit den richtigen Moment nutzen konnten und clever waren, heute große Krav Maga Gurus sind.
Und es ist dann auch nicht verwunderlich dass man mittlerweile rasch, rasch alle möglichen Leute zu Instruktoren "ausbildet" die das nötige Geld auf den Tisch legen. Genau so wie es nicht verwunderlich ist, dass irgendwelche Ju-Jutsu und Kung Fu Buden ihr Zeug jetzt Krav Maga nennen, weil sich der Name gut verkauft.
Theoretisch ist es möglich, dass jemand über viele Jahre im Krav Maga lernt ordentlich zu Schlagen, zu treten, zu Clinchen, etc.. Das System gibt das durchaus her. Aber dazu braucht es am Kopf jemanden der es kann und auf der anderen Seiten jemanden der das wirklich will.
Und hier kommt die nächste Crux: 9 von 10 durchschnittlichen SV-Interessierten, wollen doch gar nicht kämpfen lernen. Es bleibt also für die breite Masse ein Ratten******* und am Rand gibt es ein paar rühmliche Ausnahmen.
Wenn ich also jemanden habe der eine solide Vorerfahrung im Kampfsport hat und der will jetzt KM Instruktor werden, dann kommen da automatisch bessere Ergebnisse raus als bei jemandem der diese Vorerfahrung nicht hat und entweder als komplett externer im Schnelldurchlauf zertifiziert wird oder ein Trainierender der nach 1 oder 2 Jahren Hampeltraining zum Instructor befördert wird.
Da kommen Leute mit null körpermechanik rein, und dann wird irgendeine schwachsinnige abwehr von Stock, Messer, Pistole etc.trainiert.
Da wird nicht erklärt undvor allem gezeigt, wie man ein ordentliches Knie setzt, wie man ne gerade schlägt, selbst die versuchte erklärung eines stop kicks aka teep trongh aus dem MT war sowas von falsch....
Am Schluss des Trainings darf dann jeder KörperKlaus mit seiner eigenen tollen Mechanik unter Zeitdruck und geplärre Vollgas in die grossen pads reinhauen.... WtfKommt mir leider bekannt vor.
Der Vergleich mit dem Erste Hilfe Kurs ist sehr gut. Ich bin Ersthelfer in der Firma, habe einen sehr guten Erste Hilfe Kurs gemacht und bekomme regelmäßige Auffrischungen und "durfte" schon mal bei dem ein oder anderen Unfall helfen. Trotzdem würde ich nicht auf die Idee kommen, morgen Erste Hilfe zu unterrichten.
Aber auch das gibt es leider erschreckend häufig. Der Erste-Hilfe-"Lehrer", bei dem ich für meinen Führerschein lernen durfte hatte auch lediglich einen Wochenendkurs absolviert und konnte bis aufs Präsentieren einer Powerpoint-Präsentation nichts. Wo die Nachfrage genügend gross ist, fällt Qualität schnell unter den Teppich. In den Kampfkünsten und anderswo.
Royce Gracie 2
13-12-2019, 17:35
Zum Thema Krav Maga und Boxen , BJJ , Ringen, Muay Thai (Mit einschränkungen Judo und Kyokushin) .
Der Mensch hat 2 Arme und 2 Beine....
Es gibt nur sehr begrenzte Möglichkeiten richtig zu schlagen,treten und Werfen.
Von daher sollte jede Kampfkunst ,die sich ernst nimmt zwangsweise an den Körper-Mechaniken der Großen orientieren.
Diese sind 10000 Fach in Echtzeit erpropt und funktionieren einfach . Punkt !
Was SV von Sport unterscheidet ist dann das Szenario.
Für einen SV Menschen reicht es aus die Grundsätzliche Mechaniken zu verstehen und anwenden zu können.
Er muss sie nicht wie der Sportler bis zur Perfektion Feintunen !
Er muss sie grob, aber dennoch richtig in verschiedenen Szenarien anwenden können.
Ich vergleiche das nun mal fiktiv mit Hochsprung.
Es gibt einen Anlauf , eine Schrittfolge , einen Absprung , eine Flugphase und eine Landung.
Prinzipiell gibt es eine beste Art die Latte zu überqueren und das ist der Fosbury flop.
Der Sportler und der SV Mensch lernen beide die Technik so dass sie über 1,50m drüberspringen können.
Also es geht erstmal gleich los.
Dann unterscheiden sich allerdings die Wege.
Der SVler -> Lernt auf Sand anzulaufen und abzu springen , auf Gras anzulaufen und abzuspringen , er lernt alternative Sprungtechniken für wenn keine Matte da ist , er lernt loszulaufen nachdem er sich schwindlig gedreht hat , er lernt loszulaufen wenn ihn 2 leute festhalten , er lernt nach dem Absprung schnellstmöglich wieder auf den Beinen zu stehen etc etc ... also ganz andere Ziele.... die Latte bleibt bei 1,50 und muss auch nie höher.
Der Sportler:
Er verbessert Anlauf , Absprung und Flugphase 1000x und es wird immer höher.... 1,50, 1,60 .... am Ende 1,90 ... dabei wird aber immer und auschließlich in der selben Umgebung gesprungen.
Und so sehe ich das auch mit SV und MMA/Boxen/BJJ/MuayThai
Die ganz groben Basics müssen nahezu gleich sein , denn es sind nunmal Sachen die am besten funktionieren.
Aus Punkt.
Danach geht es aber in völlig verschiedene Richtungen , da die Ziele sich massiv unterscheiden und auch das Level der Perfektion komplett anderen Anspruch hat.
Eskrima-Düsseldorf
13-12-2019, 21:08
Zum Thema Krav Maga und Boxen , BJJ ...
[emoji106]
Gesendet von meinem moto g(6) play mit Tapatalk
Und so sehe ich das auch mit SV und MMA/Boxen/BJJ/MuayThai
Die ganz groben Basics müssen nahezu gleich sein , denn es sind nunmal Sachen die am besten funktionieren.
Aus Punkt.
Danach geht es aber in völlig verschiedene Richtungen , da die Ziele sich massiv unterscheiden und auch das Level der Perfektion komplett anderen Anspruch hat.Gilt die Aussage für Schüler oder auch für Trainer und wie gut sollte deiner Meinung nach ein Trainer die Basics können?
Schnueffler
15-12-2019, 19:36
@ RG2: :beer: :yeaha:
Kommt mir leider bekannt vor.
Weißt Du, wie lange es dauern kann, dass man die von Dir als "Körperklaus" bezeichneten Trainierenden dazu bringt, schreiend mit Vollgas auf das Pad zu hauen?
Körperklaus kommt von 1789. Aber ja ich weiß das. Doch inwiefern ist das für das Thema bzw für 1789s Beitrag relevant?
Nein. Bei der IKMF waren es anfangs 24 Tage Ausbildung, aber das war auch schon mehr als 10 Jahre her. Außerdem sind wir da schon lange drüber hinaus.
Es sind immer noch 23 Tage Ausbildung (ca. 180 Stunden) bei der IKMF und jetzt wird zudem noch ein Mindestlevel an Krav Maga eingefordert (und 3 Tage irgendwo, zählen da nichts).
Die Anforderungen haben sich bei der IKMF nicht gesenkt, sondern, entgegen dem Markttrend sogar noch erhöht.
Ich habe mich gestern Abend mit einem Freund zum Gold getroffen, der nicht nur gut auf dem Green ist.
Der ist KM_Instruktor der ersten Stunde und der hat genau das bestätigt.
Meinen Respekt.
D.K.
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