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Vollständige Version anzeigen : Karate - schwarzer Gurt - 10 Jahre



peter.behrendt
02-01-2020, 21:44
Hallo,

mein Sohn (9 Jahre) möchte gerne eine Kampfsportart erlernen. Im Moment favorisiert er Karate.

Ein Nachbarsjunge (10 Jahre), der öfter bei uns ist, macht Karate 1x pro Woche in einer privaten Karateschule. Auf Nachfrage hat er den "braunen" Gürtel und muss dieses Jahr (2020) nach Berlin zur Prüfung zum schwarzen Gürtel.

Ich war darüber natürlich sehr überrascht. Selber habe ich vor 30 Jahren Judo praktiziert und dort war das Mindestalter für den schwarzen Gürtel (1. Dan) irgendwo bei 16 Jahre. Auch macht der Junge körperlich wie geistig nicht auf mich den Eindruck eines Braungürtelträgers, der sich auf seine Dan-Prüfung vorbereitet.

Nun frage ich mich natürlich ernsthaft, was das für eine Karateschule ist und was das für Gürtelprüfungen sind.

Gibt es da eine Unterstufe von Gürtelprüfungen, damit die Kinder sich besser fühlen?
Oder ist es wirklich möglich mit 10 Jahren die Prüfung abzulegen?

Viele Grüße
Peter

FireFlea
02-01-2020, 21:52
In Deutschland sind 10 Jahre eher ungewöhnlich. In Japan aber bspw. kein Thema. Da rennen deutlich mehr Kids mit Schwarzgurt rum.

kampf-ratte
02-01-2020, 22:26
Hallo Peter,

in den beiden großen Verbänden DKV und DJKB kann ein (Junior)Dan ab 16 (DKV 12) abgelegt werden.
Im Alter von 10 bei 1x Training pro Woche erscheint mir das auch nicht ganz koscher.

Im DJKB und DKV gibt es Vorbereitungszeiten für die Kyu Prüfungen von 6 Monaten bei 2x Training die
Woche. Je nach Talent und Motivation ist das schon sehr sportlich für die Kids. Da kommen Ferien/Urlaub
Prüfungen in der Schule oder Geburtstage dazwischen.
Und gerade bei Kids ist Karate eher noch der geringere Anteil einer Trainingseinheit, die meisten können
sich im heutigen Smartphone/Tablet Zeitalter kaum bewegen, also muss da recht viel koordinativ gearbeitet werden.

Respekt wer das schafft mit 10 einen Dan zu haben aber ob das sinnig ist sei mal dahin gestellt.... welche Ziele will der junge Mensch
im Karate leben noch erreichen wenn man mit 10 einen Dan hat??

KingAndy25
02-01-2020, 22:37
Hallo Peter,

in den beiden großen Verbänden DKV und DJKB kann ein (Junior)Dan ab 16 abgelegt werden.
Im Alter von 10 bei 1x Training pro Woche erscheint mir das auch nicht ganz koscher.

Im DJKB und DKV gibt es Vorbereitungszeiten für die Kyu Prüfungen von 6 Monaten bei 2x Training die
Woche. Je nach Talent und Motivation ist das schon sehr sportlich für die Kids. Da kommen Ferien/Urlaub
Prüfungen in der Schule oder Geburtstage dazwischen.
Und gerade bei Kids ist Karate eher noch der geringere Anteil einer Trainingseinheit, die meisten können
sich im heutigen Smartphone/Tablet Zeitalter kaum bewegen, also muss da recht viel koordinativ gearbeitet werden.

Respekt wer das schafft mit 10 einen Dan zu haben aber ob das sinnig ist sei mal dahin gestellt.... welche Ziele will der junge Mensch
im Karate leben noch erreichen wenn man mit 10 einen Dan hat??

Äh nen 2. Dan zum Beispiel?

Wie auch immer.
Also es kommt halt hart drauf an. 1x die Woche klingt für mich erstmal auch nicht so viel, aber ich kenne auch einige knirpse, die mit 10-13 den 1. Dan haben ( ist bei uns dann shodan-ho) und nur 1x die Woche trainieren ( wobei das schon echt selten ist)
Kann aber auch sein das diese Schule den Dan lediglich als 1. Stufe ansieht und nicht als Meister Grad. Was ja nicht falsch wäre.
Schau es dir einfach selbst an und Urteile dann.

Ich finde es zum Beispiel eher merkwürdig das man 10 Jahre zum Dan braucht 😅

Gruß Andi

MrLX
02-01-2020, 22:52
Hallo Peter,

in den beiden großen Verbänden DKV und DJKB kann ein (Junior)Dan ab 16 abgelegt werden.
Im Alter von 10 bei 1x Training pro Woche erscheint mir das auch nicht ganz koscher.

Im DJKB und DKV gibt es Vorbereitungszeiten für die Kyu Prüfungen von 6 Monaten bei 2x Training die
Woche. Je nach Talent und Motivation ist das schon sehr sportlich für die Kids. Da kommen Ferien/Urlaub
Prüfungen in der Schule oder Geburtstage dazwischen.
Und gerade bei Kids ist Karate eher noch der geringere Anteil einer Trainingseinheit, die meisten können
sich im heutigen Smartphone/Tablet Zeitalter kaum bewegen, also muss da recht viel koordinativ gearbeitet werden.

Respekt wer das schafft mit 10 einen Dan zu haben aber ob das sinnig ist sei mal dahin gestellt.... welche Ziele will der junge Mensch
im Karate leben noch erreichen wenn man mit 10 einen Dan hat??

Der Kinder-Dan kann im Alter von 12 Jahren abgelegt werden. Zum Bestehen der Prüfung erhält der Prüfling einen Schwarz-Roten Gürtel. Frühstens mit 16 Jahren kann der Dan bestätigt werden. Wie viel Sinn das für die Kasse macht, ist deutlich. In wie weit ein Junior Dan vorbildlich im Verhalten und in der Technik sein kann, könnte ich beurteilen, will es aber nicht machen.
Zum Thema: Es gibt schon ominöse Vereine mit ominösen Konzepten. Am besten ihr geht zu verschiedenen Vereine und sucht euch dann das beste heraus.

FireFlea
02-01-2020, 23:08
Wieso sollte man mit einem 1.Dan vorbildlich in Verhalten oder Technik sein?

Bücherwurm
02-01-2020, 23:18
Wieso sollte man mit einem 1.Dan vorbildlich in Verhalten oder Technik sein?

"Dan sein, heißt Vorbild sein!" :D

... wobei das als Leitsatz ja nicht soo schlecht ist. Da gibt es wirklich übleres.

Dastin
02-01-2020, 23:32
An sich finde ich so eine Prüfung nicht stressig aber das ist für jedem was anderes.

An sich finde ich es nicht schlimm, wenn jemand mit 16, 14, oder was weiß ich, den ersten Dan hat. Es sollte nicht das alter oder die Vorbereitungszeit berücksichtigt werden, sondern allein das, was jemand bei der Prüfung abliefert.

Ob jemand die Prüfung schafft, hängt davon ab, ob er die Zeit gut genug nutzt. Manch einer braucht dafür 5 mal Training die Woche, ein anderer 3 mal und evtl. jemand anders weniger, um die Prüfung vom 1 Kyu zum 1 Dan innerhalb eines Jahres zu schaffen. Es hängt einfach davon ab wie talentiert jemand ist, wie gut er aus seinen Fehler lernt, und wie gut der Trainer korrigiert. Zumindest wäre das meine Schätzung zum Thema.

PS: Natürlich auch wie er sich in der Prüfung verhält.

Gast
03-01-2020, 00:44
Auch macht der Junge körperlich wie geistig nicht auf mich den Eindruck eines Braungürtelträgers, der sich auf seine Dan-Prüfung vorbereitet.
welchen eindruck hat denn ein braungurt-träger zu machen, der sich auf seine dan-prüfung vorbereitet?

Ripley
03-01-2020, 02:18
Der Kinder-Dan kann im Alter von 12 Jahren abgelegt werden.

In welchem Verband?

MrLX
03-01-2020, 06:16
In welchem Verband?

Im DKV laut Verfahrensordnung Punkt 2.1
Die Verfahrensordnung soll ja anscheinend zur Zeit bearbeitet werden. Mal sehen, wie es dann geregelt wird.

Inumeg
03-01-2020, 08:13
Natürlich kann man problemlos als 10jähriger mit (geschätzt) 5 Jahren Training zu einer Dan-Prüfung antreten, und die auch bestehen. Rechnet man 1x pro Woche Training a 60 Minuten (länger halten Kinder das idR nicht aus) komme ich da auf rund 250 Stunden Mattenzeit. Wenn man nun bedenkt, dass man im DKV erfahrungsgemäß so um die 1500 Stunden zum Dan benötigt, kann man sich ausrechnen, was besagter 1. Dan so inhaltlich und qualitativ bedeutet. Wenn man sich nur auf das reine Prüfungsprogramm beschränkt, dann geht das wohl auch etwas schneller, aber dann hat man vom Karate nur einen Bruchteil gesehn.

Und natürlich haben private Kampfsportschulen ein gewisses finanzielles Interesse. Also will man die Leute - und insbesondere Kinder - bei der Stange halten. Und das geht am besten durch das Bestehen von Prüfungen.

Letzlich läuft das auf zwei Fragen hinaus:
- Was bedeutet der 1. Dan (philosophisch, charakterlich, inhaltlich/technisch, ...)
- Welche Qualität hat das 10jährige Kind bei der Dan-Prüfung erreicht (Bewegungsqualität, technische Auspekte)
Zu der ersten Frage gibt es hier im Forum ausreichend Threads mit ebenso vielen Meinungen
Die zweite Frage beantwortet sich nur im direkten Vergleich mit anderen Dan-Trägern.

DatOlli
03-01-2020, 08:19
Ob jemand die Prüfung schafft, hängt davon ab, ob er die Zeit gut genug nutzt. Manch einer braucht dafür 5 mal Training die Woche, ein anderer 3 mal und evtl. jemand anders weniger, um die Prüfung vom 1 Kyu zum 1 Dan innerhalb eines Jahres zu schaffen. Es hängt einfach davon ab wie talentiert jemand ist, wie gut er aus seinen Fehler lernt, und wie gut der Trainer korrigiert. Zumindest wäre das meine Schätzung zum Thema.

PS: Natürlich auch wie er sich in der Prüfung verhält.

Die Frage ist ja nicht unbedingt wie oft jemand im "Verein, Dojo u.s.w." trainiert . Der junge Mensch könnte auch täglich trainieren - Zu Hause.
Wenn er die Richtlinien der Prüfungsordnung erfüllt, warum dann kein Dan?

Liebe Grüße
DatOlli

Ripley
03-01-2020, 08:40
Im DKV laut Verfahrensordnung Punkt 2.1
Die Verfahrensordnung soll ja anscheinend zur Zeit bearbeitet werden. Mal sehen, wie es dann geregelt wird.Danke!

gast
03-01-2020, 08:44
vielleicht haben die auch einfach nur andere Farben
oder verleihen die umgekehrt
oder....

ist das Teil nur zum Binden der Jacke da

peter.behrendt
03-01-2020, 08:53
Erst mal vielen Dank an alle Beteiligten. Ich bin überrascht (aber froh) über die rege Teilnahme am Thread. ;)

Inzwischen habe ich weitere Eckdaten:
Verband: KampfkunstKollegium
Kosten pro Monat: rund 50 Euro
Training: 1x pro Woche
Es ist kein Verein, sondern eine private Karateschule.

In manchen Postings kam die körperliche Verfassung vom Kind zur Sprache. Meine Meinung zum Jungen ist eher, dass er überhaupt nicht sportlich, geschweige drahtig wirkt. Es ist eher so, dass er schlacksig, eher kraftlos, motorisch sogar unterentwickelt ist. Auch geistig sehe ich da keine Haltung, die mich überzeugen würde. Er ist nicht fokussiert, vergesslich, redet nie über seinen Sport selber, wirkt verspielt und noch sehr kindlich.

nxs299
03-01-2020, 09:13
Bist Du denn auch sicher, dass das was gesagt wurde, auch tatsächlich stimmt? Denn Kinder in dem Alter erzählen manchmal Dinge, die nur "halbwahr" bzw. mit viel Fantasie entstanden sind. Und das meine ich jetzt ohne Wertung!

Lunaedge
03-01-2020, 09:16
ein 10 jähriger der verspielt ist, wie schrecklich...
Bei diesen Diskussionen um Alter, Wartezeiten, Mindestmenge an Jahren die man trainiert usw. muss ich immer an eine Antwort in einer Facebook KK Gruppe denken wo es um was ähnliches Ging, Wartezeiten zum nächsten Dan, Mindestalter usw.
"Skill isn't measured in time, it's measured in skill."
und genauso ist es. Ein Dan heißt ich habe bei einer Prüfung die nötigen Fähigkeiten erfolgreich erlangt und konnte diese an dem Tag abrufen. Weisheit, Meisterschaft, perfekter Charakter (was ist das eigentlich) kann ich nicht messen und sollten keine Kriterien sein für eine Prüfung. Eine Prüfung prüft Fähigkeiten, kann ich diese komme ich weiter, kann ich nicht eben nicht, unabhängig von Alter, Wartezeit. Andersrum ist es auch Blödsinn jemanden der überdurschnitlich talentiert ist durch jeden einzelnen Kyu laufen zu lassen wenn die Fähigkeiten deutlich weiter sind. Schon genug geschichten gehört von Dojo die nur einmal im Jahr zur Prüfung ins Hombu Dojo ihres Stils gehen, und dann entsprechen Ihres Könnens Graduiert werden. Die Leute trainieren das ganze Jahr und dann kann man auch schonmal vom 10 Kyu direkt zum 6. Kyu springen bei entsprechendem Training und Talent. Wozu talentierte Leute unnötig bremsen.

Ripley
03-01-2020, 09:30
Inzwischen habe ich weitere Eckdaten:
Verband: KampfkunstKollegium


Das erklärt vieles...

Kensei
03-01-2020, 09:34
Wenn ich mir deren Seite anschaue, dann handelt es sich wohl um Junior-DAN Grade. Den 1. DAN macht man bei denen frühestens im Alter von 15 Jahren, davor gibt es aber auch schon vier Kindergrade.
Wer's braucht...

https://www.kampfkunstkollegium.com/dan-grade/

Yamazuki
03-01-2020, 10:11
Das erklärt vieles...

das war mir klar, als ich die ersten Beiträge las.

Im Übrigen wird in der Tat das Gürtelgehabe weit überschätzt. Besonders in Europa so scheint mir das.
Statt ins Dojo zu gehen, den Wert der Übungen, welche da abgehalten werden zu betrachten, wird nur geschaut, wie viele und vor allen wie hoch die Graduierungen sind.
Viel wichtiger ist doch, sich damit zu beschäftigen, was will ich, was bin ich bereit dafür zu tun und so weiter. Ein schwarzer Gürtel ist kein besonderes Ziel.
Für mich stehen andere Ziele im Vordergrund:
- Gesund bleiben
- meine koordinativen und kognitiven Fähigkeiten erhalten

das kann ich zum Beispiel mit Karate, indem ich
- Grundschule übe
- Kata laufe in verschiedenen Variationen
- in dem ich selbst Unterrichte

Das trägt alles dazu bei, Gesund und fit zu bleiben.

Den Gürtel kann ich einfach im Laden kaufen, Internet bestellen, dann habe ich den. Ich kann ein wenig mehr Geld investieren und kaufe den dann im "Kampfkunstkollegium" … was anderes ist das in meinen Augen nicht.
Ich hatte mal jemand im Training mit schwarzem Gürtel aus der "Gilde", der dürfte auch seinen Gürtel drum lassen, er hat selbst gesehen wo er stand, vom technischen Niveau, vom körperlichen Verhalten … Er verschwand wieder.
Niveau war übrigens auf dem Level eines ersten Blaugurts eines Vereines, welche ernsthafter Karate üben.
Anmerkung am Ende: Es gibt sicher auch Vereine im Kampkunstkollegium, welche sich ernsthaft mit Karate und seinen Werten auseinandersetzen, BIN ICH MIR GANZ FEST SICHER. Ich möchte auf keinen Fall Pauschalisieren.

meenzermicha
03-01-2020, 11:22
immerhin nach DIN geprüft!:D

Billy die Kampfkugel
03-01-2020, 11:48
Ich hatte mal jemand im Training mit schwarzem Gürtel aus der "Gilde", der dürfte auch seinen Gürtel drum lassen, er hat selbst gesehen wo er stand, vom technischen Niveau, vom körperlichen Verhalten … Er verschwand wieder.
Niveau war übrigens auf dem Level eines ersten Blaugurts eines Vereines, welche ernsthafter Karate üben.

Das trifft meine Befürchtung, dass Graduierungen die sich zu weit von dem Niveau anderer unterscheiden die Leute letztlich unnötig aus dem Sport drängen. Das ist schade.

Gast
03-01-2020, 12:52
Was bedeutet der 1. Dan (philosophisch, charakterlich, inhaltlich/technisch, ...)
was bedeutet denn der 1. dan philosophisch und charakterlich?

Inumeg
03-01-2020, 13:05
was bedeutet denn der 1. dan philosophisch und charakterlich?

Das muss sich jeder selber beantworten. Vielen Leuten kommen da die klassischen Begriffe der Budoromantik in den Sinn, während andere (wie auch ich) keinen Zusammenhang von Charakterzügen und Gürtelfarbe sehen. Entsprechend kann jeder die Wertigkeit eines Dan-Grades für 10-Jährige nur anhand seiner eigenen Vorstellung vom Dan festmachen. Und das eigentlich auch nur, wenn man das konkrete Kind live in action gesehn hat.

Yamazuki
03-01-2020, 13:29
Das trifft meine Befürchtung, dass Graduierungen die sich zu weit von dem Niveau anderer unterscheiden die Leute letztlich unnötig aus dem Sport drängen. Das ist schade.

In der Tat. Rein Äußerlich betrachtet war das tatsächlich so zu sehen. Derjenige wurde nicht gedrängt zu gehen. Im Gegenteil, er konnte alles mitmachen, so wie er das will. Was jedoch passiert ist, er hat erkannt, das sein Niveau nicht in die Gruppe der schon länger Übenden passte. Bei Übungen mit Partner zum Beispiel stimmte der Abstand immer wieder nicht, entweder zu weit weg oder zu nah, was dann bei einigen wehtat. Er hatte sichtlich keinen Spaß. Da anknüpfen, wo er aufgehört hatte, wollte er aber auch nicht, Sprich in die Gruppe derjenigen, welche dabei waren ihre koordinativen Fähigkeiten zu erkennen. (Blaugurtgruppe)
Er kam einfach nicht wieder … und das ist am Ende sein Problem.
Jeder kann mitmachen auf seinem Niveau aber bitte ein wenig geordnet und mit System, nur ein bischen bitte ...

Gast
03-01-2020, 13:40
@inumeg:

ich fürchte, ich kann dir nicht so ganz folgen.
;)
erst bringst du diese aussage in die debatte ein:

Letzlich läuft das auf zwei Fragen hinaus:
- Was bedeutet der 1. Dan (philosophisch, charakterlich, inhaltlich/technisch, ...)

auf meine nachfrage, was denn nun der 1. dan "philosophisch und charakterlich" bedeute, antwortest du:

Das muss sich jeder selber beantworten.

warum also auf die "philosophische und charakterliche bedeutung des 1. dan" hinweisen, wenn es dazu scheinbar nichts als persönliche meinungen gibt?

:D

Inumeg
03-01-2020, 13:54
warum also auf die "philosophische und charakterliche bedeutung des 1. dan" hinweisen, wenn es dazu scheinbar nichts als persönliche meinungen gibt?


Nu frag mich doch nicht, was ich beim Posten vor 2 Stunden gedacht habe :D
Ich schreib halt öfter mal, was mir in dem Moment in den Sinn kommt, und das Tralala mit Charakter und Co sind halt Standard-Topics bei Diskussionen um Dan-Grade. Die MÜSSEN also angesprochen werden. Sonst wäre so ein Thread unvollständig. Ebenso ist die Feststellung, dass das alles subjektiv ist, eine übliche Antwort in so einem Thread. Darf also auch nicht fehlen. Ich hab das also mal kurz aufs wesentliche kondensiert.

Gast
03-01-2020, 14:15
Nu frag mich doch nicht, was ich beim Posten vor 2 Stunden gedacht habe :D
Ich schreib halt öfter mal, was mir in dem Moment in den Sinn kommt, und das Tralala mit Charakter und Co sind halt Standard-Topics bei Diskussionen um Dan-Grade. Die MÜSSEN also angesprochen werden. Sonst wäre so ein Thread unvollständig. Ebenso ist die Feststellung, dass das alles subjektiv ist, eine übliche Antwort in so einem Thread. Darf also auch nicht fehlen. Ich hab das also mal kurz aufs wesentliche kondensiert.

ich danke dir!
einer musste es ja tun ...

:beer:

Little Green Dragon
03-01-2020, 14:24
was bedeutet denn der 1. dan philosophisch und charakterlich?

Hat Dir das hans-charles oder einer seiner vielen "aka"-s nicht hinlänglich erklärt? Philosophisch musst Du lachend auf einen Berg gehen. Charakterlich hast Du als 1.Dan eine absolute Vorbildrolle und hast Dich entsprechend im Sinne des "Budo" auch so zu verhalten. Und Rabenschnäbel sind da vollkommen unangebracht. Ist das nachgerade klar?

gast
03-01-2020, 14:32
achja on topic
ich würde meinen 9 jährigen zum Ringen schicken

Gast
03-01-2020, 15:34
Hat Dir das hans-charles oder einer seiner vielen "aka"-s nicht hinlänglich erklärt? Philosophisch musst Du lachend auf einen Berg gehen. Charakterlich hast Du als 1.Dan eine absolute Vorbildrolle und hast Dich entsprechend im Sinne des "Budo" auch so zu verhalten. Und Rabenschnäbel sind da vollkommen unangebracht. Ist das nachgerade klar?

"sir, yes, sir!"
*hackenzusammenknall*

also kein rabenschnabel? nicht mal für die prüfung zum 1. dan, die mich charakterlich und philosophisch vervollkommen soll?

FireFlea
03-01-2020, 17:50
Auch geistig sehe ich da keine Haltung, die mich überzeugen würde. Er ist nicht fokussiert, vergesslich, redet nie über seinen Sport selber, wirkt verspielt und noch sehr kindlich.

Ganz einfach - er ist noch ein Kind. Man muss sicher nicht jedem 10jährigen einen Schwarzgurt hinterherwerfen. Ein Schwarzgurt ist aber auch nur ein ganz normaler Mensch und ein 10jähriger, Karate hin oder her, sollte natürlich noch verpielt und kindlich sein. Ich würde mich eher fragen was falsch läuft, wenn es nicht so wäre.

Hafis
03-01-2020, 18:13
Möchte Dein Sohn Karate lernen, weil er den Nachbarsjungen so toll findet?
Dann wird er wohl in die gleiche Schule gehen müssen,
egal, ob da 'echtes' Karate oder 'Kinderbespaßung' betrieben wird.
Ansonsten wäre halt ein ganz normaler Verein mit guter Kinderarbeit angesagt,
die 'Gürtelfrage' sollte da eigentlich keine Rolle spielen ...

Kensei
03-01-2020, 18:54
Naja, eine gewisse Haltung zu unterstellen bzw. zu erwarten wenn Kleinkinder einen Schwarzgurt verliehen bekommen, finde ich jetzt auch nicht soweit hergeholt.
Natürlich gibt's das auch in Japan, da sieht das Training aber auch entsprechend aus. Durfte selbigem diesen Sommer im Budokan in Naha beiwohnen.
Die meisten Kids hierzulanden würden in dem Alter wahrscheinlich Rotz und Wasser heulen, wenn ihre Eltern sie so einem Regime unterwerfen würden.
Von daher, wenn schon "japanische Verhältnisse", dann ganz oder gar nicht. Einem "verspielten" Zehnjährigen wie vom TE beschrieben einen DAN zu verleihen ist zumindest mal fragwürdig.


https://www.youtube.com/watch?v=v7DvZ0W03eM

FireFlea
03-01-2020, 19:28
Von daher, wenn schon "japanische Verhältnisse", dann ganz oder gar nicht. Einem "verspielten" Zehnjährigen wie vom TE beschrieben einen DAN zu verleihen ist zumindest mal fragwürdig.

Und woher weißt Du, was die Kids treiben, wenn die da aus dem Training rausmarschieren? Als wären japanische 10Jährige nicht auch verspielt.

peter.behrendt
03-01-2020, 20:29
Ganz einfach - er ist noch ein Kind. [...] sollte natürlich noch verspielt und kindlich sein.
Da bin ich ganz bei dir. Ein Kind in dem Alter soll und darf verspielt und noch kindlich sein.
Dennoch halte ich es für einen Braungurtträger vor dem Prüfung zum 1. Dan für eine feste Voraussetzung neben der kindlichen Verspieltheit eine gewisse Haltung und Ernsthaftigkeit mitzubringen. Das fehlt hier völlig.


Dann wird er wohl in die gleiche Schule gehen müssen
Auch wenn, ich richte nicht die Zukunft meines Kindes an einem Nachbarsjungen aus.



da 'echtes' Karate oder 'Kinderbespaßung' betrieben wird
Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass es dort eher in Richtung Kinderbespaßung geht, die Gurte wie Bonbons verteilt werden und der Sport selber dem finanziellen Aspekt untergeordnet ist.


ein ganz normaler Verein mit guter Kinderarbeit angesagt
Genau sowas suche ich, das ist die Zielsetzung.



die 'Gürtelfrage' sollte da eigentlich keine Rolle spielen
Die spielt wirklich keine Rolle. Dennoch ist die Farbe auf den ersten Blick erst mal ein Anhaltspunkt, wo der Gegenüber in seiner Kampfsportausbildung überhaupt steht bzw. stehen könnte.
Und wenn dann ein 10jähriger vom schwarzen Gurt redet, werde ich misstrauisch. Wie man auch sieht berechtigt, da die Verbände und auch dieses ominöse "Kollegium" die Prüfung erst ab 15 bzw. 16 Jahre vornehmen. In meinen Augen ist das auch richtig so.

Mein Fazit:
Ich werde für mein Kind also weitersuchen müssen. Dabei werde ich auf eine Vereinsstruktur, sowie der Zugehörigkeit zu einem ordentlichen Verband achten.

@all
Vielen Dank für eure rege Teilnahme an meinem Thread, sowie die Hinweise. Das hat mir bei der Orientierung geholfen.

Dastin
03-01-2020, 21:05
Und woher weißt Du, was die Kids treiben, wenn die da aus dem Training rausmarschieren? Als wären japanische 10Jährige nicht auch verspielt.

Sicherlich hast du da recht aber die Grundmentalität ist schon etwas anders.

Kensei
04-01-2020, 10:34
Und woher weißt Du, was die Kids treiben, wenn die da aus dem Training rausmarschieren? Als wären japanische 10Jährige nicht auch verspielt.

Ich kenne diesen Jungen natürlich nicht und kann mir nur ein Bild auf Basis der Äußerungen des TE machen. Von daher, ja, alles nur Vermutungen.

Wenn ich meine Erfahrungen als Kampfsporttrainer und Sportlehrer mit deutschen zehnjährigen Kindern abgleiche mit dem, was ich bei Japanaufenthalten in dortigen Karatedojos sehen durfte, dann wage ich einfach mal die steile These, dass dort mit anderer Mentalität und Herangehensweise trainiert wird als bei uns. Vieleicht nicht überall, aber im Durchschnitt schon. Und das war kein japanisches Kadertraining o.ä. was ich dort gesehen habe, sondern 0815 Vereine.

Von daher, wenn diese Gürtelinflation schon immer damit gerechtfertig wird, "dass das ja in Japan ja auch so üblich sei...", dann müssten wir auch mal über die Art des Trainings sprechen. Zumal es im geschilderten Fall um 1x Training die Woche geht. Und jetzt komm' mir nicht mit "der könnte theoretisch ja jeden anderen Wochentag auch eifrig zuhause trainieren...", ganz bestimmt :rolleyes:

FireFlea
04-01-2020, 16:09
Bzgl. Kampfkunst Kollegium sind die Vermutungen sicher auch nicht ganz unbegründet ;) Sehe den Laden sehr kritisch; kürzlich gabs doch was ala Schwarzgurt in einem Jahr mit ein paar Wochenendschulungen....
Ich bin nur immer etwas kritisch bei Äußerungen wie Reife oder in diesem Fall verspielt (oder die berühmte 'geistige Reife' etc.).

Die Ernsthaftigkeit im Training ist aus meiner Sicht aber kein Thema von Japan oder Deutschland. Wenn man in einen etwas leistungsorientierteren Fußballverein geht bspw., wird man auch bei Kindern ein entsprechendes Training erleben. Ich habe hier schonmal irgendwo geschrieben, dass ich den Anspruch habe, dass im Karate-Kindertraining auch Karate unterrichtet werden sollte und keine Kinderbespaßung mit ein paar Tritten, Ball- oder sonstige Spiele oder was weiß ich. Ich habe jedenfalls schon erlebt, dass Kinder im Karatetraining hauptsächlich spielen oder etwas anderes machen wollten. Dafür gibt es dann sicher auch die geeigneten Sportgruppen aber nicht im Karateunterricht.

Ripley
04-01-2020, 20:47
In manchen Postings kam die körperliche Verfassung vom Kind zur Sprache. Meine Meinung zum Jungen ist eher, dass er überhaupt nicht sportlich, geschweige drahtig wirkt. Es ist eher so, dass er schlacksig, eher kraftlos, motorisch sogar unterentwickelt ist. Auch geistig sehe ich da keine Haltung, die mich überzeugen würde. Er ist nicht fokussiert, vergesslich, redet nie über seinen Sport selber, wirkt verspielt und noch sehr kindlich.

So, und jetzt bringen wir des TE zehnjährigen Nachbarsjungen mal in den Vergleich zu einer damals sechsjährigen japanischem Karate Braungurt-Trägerin.

https://youtu.be/v4sHS6vVht4

Mal ab davon, dass ich als mittelalte mitteleuropäische Muddi auch so meine Probleme mit einer solchen Perfekt-Performance bei so kleinen Kindern habe ...
... seht ihr da was von "wenig sportlich, kraftlos, motorisch unterentwickelt und wenig fokussiert"?


(Okay, mit Mahiro argumentieren ist vermutlich ein bisserl unfair. Ich gebe es ja zu.)

Antikörper
04-01-2020, 21:20
Die Frage ist halt, was man so alles in den Gurt rein interpretiert. Wenn es die Kids motiviert, lass sie doch. Mir egal ob pink, gold oder schwarz

Juvion
04-01-2020, 22:04
Ich habe hier schonmal irgendwo geschrieben, dass ich den Anspruch habe, dass im Karate-Kindertraining auch Karate unterrichtet werden sollte und keine Kinderbespaßung mit ein paar Tritten, Ball- oder sonstige Spiele oder was weiß ich. Ich habe jedenfalls schon erlebt, dass Kinder im Karatetraining hauptsächlich spielen oder etwas anderes machen wollten. Dafür gibt es dann sicher auch die geeigneten Sportgruppen aber nicht im Karateunterricht.

Da kann ich nur zustimmen.
Ich habe als Kind ein Jahr lang an einem Judo-Kurs teilgenommen und da wurde auch ein Großteil der Zeit nur mit Spielen verbracht.
Deswegen habe ich nach dem Jahr auch aufgehört... :D

Schnueffler
04-01-2020, 22:12
Da kann ich nur zustimmen.
Ich habe als Kind ein Jahr lang an einem Judo-Kurs teilgenommen und da wurde auch ein Großteil der Zeit nur mit Spielen verbracht.
Deswegen habe ich nach dem Jahr auch aufgehört... :D

Kommt auf die Zielgruppe an.
Im alten Verein gab es die "Judo-Gruppe" der 2-4 jährigen.
Da gab es nur spiele, raufen, fallen lernen usw.

Stixandmore
04-01-2020, 22:42
Kommt auf die Zielgruppe an.
Im alten Verein gab es die "Judo-Gruppe" der 2-4 jährigen.
Da gab es nur spiele, raufen, fallen lernen usw.

Ist auch vernünftig, in dem Alter!

Juvion
04-01-2020, 22:55
Kommt auf die Zielgruppe an.
Im alten Verein gab es die "Judo-Gruppe" der 2-4 jährigen.
Da gab es nur spiele, raufen, fallen lernen usw.

Ist auch vernünftig, in dem Alter!

Ja klar, bei 2 bis 4 Jährigen ist das das Beste was man machen kann.
Ich habe ehrlich gesagt nicht mal daran gedacht, dass es "Judo-Gruppen" für Kleinkinder gibt.
Bei uns war es damals die Judo-Gruppe der 6 bis 12-Jährigen, was mMn sowieso schon problematisch ist. (Tiefer ging es auch nicht.)
Wenn man 6 und 12 Jährige zusammenpackt, ist es sehr schwer einen guten Kompromiss zu finden.

Pansapiens
05-01-2020, 04:49
In manchen Postings kam die körperliche Verfassung vom Kind zur Sprache. Meine Meinung zum Jungen ist eher, dass er überhaupt nicht sportlich, geschweige drahtig wirkt. Es ist eher so, dass er schlacksig, eher kraftlos, motorisch sogar unterentwickelt ist. Auch geistig sehe ich da keine Haltung, die mich überzeugen würde. Er ist nicht fokussiert, vergesslich, redet nie über seinen Sport selber, wirkt verspielt und noch sehr kindlich.

ist Dein nickname Dein Klarname?
Dann finde ich es etwas kritisch, dass Du hier öffentlich und negativ über, durch das Umfeld identifizierbare Kinder, auslässt.


So, und jetzt bringen wir des TE neunjährigen Nachbarsjungen mal in den Vergleich zu einer damals sechsjährigen japanischem Karte Braungurt-Trägerin.

https://youtu.be/v4sHS6vVht4


http://www.savoy-truffle.de/zippo/donald/moderne-jugend.jpg
Bildquelle: http://www.savoy-truffle.de/zippo/donaldpics.html

und hier ein vierjähriger Australier (?) ohne Gürtel mit neckischer Frisur.
Man beachte den Abgang.


https://www.youtube.com/watch?v=SM-EKKy4354

kampf-ratte
05-01-2020, 11:53
und hier ein vierjähriger Australier (?) ohne Gürtel mit neckischer Frisur.
Man beachte den Abgang.


Sorry, aber sowas sehe ich nicht so gern. Ich kenne die Hintergründe zwar nicht aber ich bezweifle das sowas der Wille eines 4jährigen ist, auch wenn er zur Chen Familie gehört.
Ein Kind sollte auch Kind sein dürfen und nicht irgendwelche Wünsche/Träume der Eltern leben müssen.

Pansapiens
05-01-2020, 12:27
Sorry, aber sowas sehe ich nicht so gern. Ich kenne die Hintergründe zwar nicht aber ich bezweifle das sowas der Wille eines 4jährigen ist, auch wenn er zur Chen Familie gehört.


Was ist denn der Wille eines 4 Jährigen, wenn man ihm nix vorgibt?



Ein Kind sollte auch Kind sein dürfen und nicht irgendwelche Wünsche/Träume der Eltern leben müssen.

Das hört man ja öfter.
Worin besteht denn dieses "Kind sein dürfen"?
Kinder sind darauf ausgerichtet, zu lernen.

Dastin
05-01-2020, 12:33
Sorry, aber sowas sehe ich nicht so gern. Ich kenne die Hintergründe zwar nicht aber ich bezweifle das sowas der Wille eines 4jährigen ist, auch wenn er zur Chen Familie gehört.
Ein Kind sollte auch Kind sein dürfen und nicht irgendwelche Wünsche/Träume der Eltern leben müssen.

Das kann man nie so gut genau sagen. Ich würde bei sowas nicht zu schnell los schießen. Ein Zwang beim Training habe ich aus trainingsauschnitte vom Training in Japan noch nicht gesehen.

Billy die Kampfkugel
05-01-2020, 12:54
(Okay, mit Mahiro argumentieren ist vermutlich ein bisserl unfair. Ich gebe es ja zu.)

Warum nicht mit guten Leuten argumentieren. Der Unterschied ist, diese Kinder beweisen sich in sehr harten Wettbewerben. Man mag im eigenen Verein der Überflieger sein im Vergleich mit anderen leistungsorientierten kann sich das schnell relativieren.
Die Frage ist soll ein Kind in einer Gürtelblase leben und wenn es gut ist genügt dann nicht, dass es zunächst erst mal eine Gürtelstufe überspringt oder muss es dann gleich der x-te Dan für eine reine Technikvorführung sein. Meinetwegen auch das, wenn es irgendwie so verhältnismäßig ist, dass das Kind nicht dauernd rechtfertigen muss, ob es nicht doch eine Gefälligkeit war. Also diesen Dauerdruck möchte ich einem Kind nicht unnötig zumuten. Die Umwelt gönnt nicht so ohne weiteres in der Leistungs- und Neidgesellschaft.

Capella
05-01-2020, 14:33
Bin ich eigentlich die einzige, die 50 € im Monat für einmal die Woche Kindertraining ziemlich viel Geld findet? In den meisten Sportvereinen trainieren die Kids für einen Bruchteil davon. Ich will jetzt hier auch keine Billig-billig-Mentalität predigen. Wenn die Schule ansonsten super ist, ist der Preis vielleicht gerechtfertigt. Aber wie wir hier im Forum ja schon öfter diskutiert haben, ist das System des KampfkunstKollegiums zumindest etwas fragwürdig. (Was aber natürlich nicht heißen muss, dass der Trainer an dieser einen speziellen Schule schlecht ist. Vielleicht kann er auch besonders gut mit Kids umgehen, das ist in dem Alter wahrscheinlich sogar wichtiger als perfekte Technik oder Wettkampferfahrung).

Ich würde sagen: wenn der Junge einfach generell gerne Karate oder eine Karate-ähnliche Kampfkunst machen möchte, dann solltet ihr euch auch noch nach anderen Schulen/Vereinen in der Nähe umsehen (vielleicht auch Taekwondo, Kickboxen o.ä. in die Auswahl mit einbeziehen oder wenigstens mal angucken). Wenn er jetzt aber unbedingt an dieser einen Schule trainieren will, weil der Freund da eben auch hingeht, dann auf jeden Fall versuchen, erst einmal einen Probemonat auszuhandeln oder sicherstellen, dass ihr da nicht mit einem Vertrag für ein Jahr oder länger gebunden werdet. Kinder verlieren auch schnell wieder die Lust an sowas und bevor man dann im schlechtesten Fall 600 € in den Sand setzt, wirklich genau hingucken. Evtl auch selber als Mutter oder Vater ein Probetraining bei den Erwachsenen mitmachen (falls es das gibt und vom gleichen Trainer gemacht wird). Da kann man dann mit ein bisschen Menschenkenntnis einen ganz guten Eindruck kriegen, was das für ein Typ ist, selbst wenn man die fachliche Kompetenz vielleicht nicht beurteilen kann..

Dastin
05-01-2020, 16:01
Eine Schule hat im Vergleich zu einen Verein keine Steuervorteile und bekommt auch keine kostenlose Halle. Daher stehen da höhere Kosten auf dem Plan, damit überhaupt das Training statt findet. Dann ist es ein Unterschied ob jemand es ehrenamtlich macht oder ob jemand sich damit seine Brötchen verdient.

PS: PROBETRAINING sollte man immer veranlassen. Es ist immer besser nicht die Katze im Sack zu kaufen und am besten mehrere Vereine ausprobieren. Evtl schadet es auch nicht unterschiedliche Stilrichtungen zu probieren und sich mit jeden der trainier zu unterhalten.

peter.behrendt
06-01-2020, 08:01
in den Vergleich zu einer damals sechsjährigen japanischem Karate Braungurt-Trägerin.
Die junge Dame ist klar fokussiert und kraftvoll. Ich höre regelrecht wie die Luft aus Angst zurückweicht.


ist Dein nickname Dein Klarname?
Nein, natürlich nicht (Nachname geändert).



soll ein Kind in einer Gürtelblase leben
... und am Ende hart daraus aufwachen... Nein, das ist auch nach meiner Ansicht der falsche Weg.


Bin ich eigentlich die einzige, die 50 € im Monat für einmal die Woche Kindertraining ziemlich viel Geld findet?
Nein, das hat mich auch etwas gestört. Normale Vereine liegen hier eher bei der Hälfte, eher darunter (für Kinder).

Wir haben entschieden, dass unser Kind nicht in diese Karateschule geht. Er hat jetzt erst mal ein Probetraining bei einem richtigen Verein (Judo). Das ist zwar kein Karate, dafür gibt es aber keine Augenwischerei und keine unseriösen Gürtelverteilpraktiken.

gast
06-01-2020, 11:13
gute Entscheidung

Gürteltier
06-01-2020, 21:54
Natürlich kann man problemlos als 10jähriger mit (geschätzt) 5 Jahren Training zu einer Dan-Prüfung antreten, und die auch bestehen. ...
Letzlich läuft das auf zwei Fragen hinaus:
- Was bedeutet der 1. Dan (philosophisch, charakterlich, inhaltlich/technisch, ...)
- Welche Qualität hat das 10jährige Kind bei der Dan-Prüfung erreicht (Bewegungsqualität, technische Auspekte)
Zu der ersten Frage gibt es hier im Forum ausreichend Threads mit ebenso vielen Meinungen

Die zweite Frage beantwortet sich nur im direkten Vergleich mit anderen Dan-Trägern.

Ich wette, den schaf' ich.


Hat 20 Jahre für den 1. Dan gebraucht :

Das reife Gürteltier


P.S. : Der ist doch nicht groß für sein Alter, oder ?

kampf-ratte
06-01-2020, 21:59
Hat 20 Jahre für den 1. Dan gebraucht :
Das reife Gürteltier


Hab einen Vereinskollegen, der seit rund 50 Jahren Karate macht und den 3. Kyu hat
(nicht weil er es nicht könnte, er will keine Prüfung machen).
Er fühlt sich wohl damit, ist zufrieden. Also alles Top!

Bücherwurm
06-01-2020, 22:40
Hab einen Vereinskollegen, der seit rund 50 Jahren Karate macht und den 3. Kyu hat
(nicht weil er es nicht könnte, er will keine Prüfung machen).
Er fühlt sich wohl damit, ist zufrieden. Also alles Top!

Ich finde nicht, dass das eine nacheifernswerte Position ist.

Gürteltier
06-01-2020, 22:53
Leute, um mal den Elefanten im Raum anzusprechen :


Im Karate leben wir alle in einer Gürtelblase.
Ich konnte nach 20 Jahren Training in mehreren Kampfsportarten das, was ICH mit einem Schwarzgurt verband. Und das war dumm von mir.


Weniger dümmer als wie damals :

Das Gürteltier

gast
07-01-2020, 07:54
Ich finde nicht, dass das eine nacheifernswerte Position ist.

wieso?

Ripley
07-01-2020, 08:30
wieso?Frage ich mich auch.

Habe auch einen Freund, der zwei Jahrzehnte mit Braungurt unterwegs war. Er hat, so sagt er, so lange gebraucht, bis er jemanden fand, bei dem er sich höher prüfen lassen wollte.
Inzwischen steuert er auf den dritten Dan zu.


Einerseits heißt es immer, bevorzugt von Danträgern, es käme doch nicht auf die Gürtelfarbe an und der Gürtel sei ja eh nur da, um die Hose oben zu halten, blablakannesnimmerhören... (das kommt komischerweise nie von Farbgurten)

... Andererseits isses dann auch wieder verkehrt, wenn jemand ganz uneitel einfach selbst weiß, was er kann, und ihm das dann auch noch genügt.

FireFlea
07-01-2020, 09:16
Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln. Gibt es denn da keinen Lehrer, der einem sagt, wie weit man ist und wo man Prüfung machen soll? Woran orientieren sich diese Personen denn in ihrem normalen Training?

Und was sagen gleiche Personen, wenn man im Job 20 Jahre nicht befördert wird oder die Kinder in der Schule 10x sitzen bleiben würden? :rolleyes:

Stefan W
07-01-2020, 09:51
Hallo zusammen,
ich finde es ok, wenn jemand auf Graduierungen pfeift, weil sie ihm nicht wichtig sind.
Nicht gut finde ich es, wenn jemand bewusst lange auf "seinen" Schwarzgurt hin trainiert, da es meiner Meinung nach den Wert des Schwarzgurtes höher darstellt als es tatsächlich der Fall ist.

Viele Grüße
Stefan

* Silverback
07-01-2020, 10:10
Ich finde nicht, dass das eine nacheifernswerte Position ist.

wieso?
IMHO absolut berechtigte Frage.

ThomasL
07-01-2020, 11:48
So lange Phasen können doch auch ganz unterschiedliche Gründe haben (andere Schwerpunkte, Verbandswechsel- und/oder Auflösungen, Trainerwechsel - freiwillig oder erzwungen). Solange man inhaltlich weiterkommt ist das doch kein Problem.

gast
07-01-2020, 14:19
Bevor der Buchwurm das vielleicht selbst erläutert.
Ich bin seit 31 Jahren Braungurt und habe keinerlei Interesse daran, eine Schwarzgurtptüfung abzulegen, weil
ich in dieser Zeit natürlich bei diversen verschiedenen Leuten Karate trainiert habe, zwischendurch
ca 10 Jahre in verschiedenen anderen Sachen unterwegs war und parallel dazu seit 23 Jahre FMA trainiere.
Als ich mit Karate anfing war es natürlich ganz logisch, an der Progression inklusive Graduierung teilzunehmen.
Den Braungurt habe ich damals relativ schnell erreicht, weil ich am entsprechendem Training teilnehmen wollte.
Mein Trainer der letzten 15 Jahre kriegt natürlich ständig die Krise, habe ihm zuliebe irgendwann mal eine Prüfung gemacht,
im Moment nervt er schon wieder :) und ich werde vielleicht noch die letzte machen.
Der gute Mann ist in meinen Augen ein hervorragender Trainer, auch wenn er sich null für die Dinge interessiert, die mich
interessieren, hat aber nur den 3., ergo könnte ich nicht unter ihm graduieren, damit fällt das also flach.
Unabhängig davon, daß ich Gürtelprüfung ohnehin schädlich für ein gutes Training halte, interessiert mich kein BB in D. so stark,
daß ich da in einer Linie stehen wollte.
Mein Karate ist in den Augen meiner Mitmenschen natürlich auch nicht so hübsch.
Ich will mich jetzt nicht tiefer mit dem Niveau irgendwelcher Danträger beschäftigen, weder technisch, inhaltlich noch verbandspolitisch,
sicher ist aber, ich bin da ganz gewiß kein Teil von.
Warum also überhaupt Karate trainieren?
Weil´s geil ist.
Mich hat ausschließlich immer nur interessiert, daß es funktionieren muß und zwar immer, mit möglichst geringer Fehlerquote, inklusive
Überleben des Erstkontaktes. Das funktioniert mit dem Zeugs, auch wenn das keiner glauben will, nicht mal die Verbände, die bieten ja
extra EssVau Training an,- totgelacht.
Der Herr Kanken hat mit seinen munteren Äußerungen naklar recht, das ist KungFu für Arme und ohne Waffen ist alles nichts.
Ob man die Bildernummer braucht und eine Lehrlinie von 300 Jahren, halte ich aber für extrem unwahrscheinlich.

Nachahmenswert ist das naklar nicht.
Weil´s zu kompliziert ist.
Würde man kompetent ausbilden.
Da sind sie wieder unsere 3 Probleme ....

Gast
07-01-2020, 14:57
Meine Meinung:

Die Außen- und Fremdwahrnehmung im Karate (Judo, Aikido, TKD) findet halt zu 99% über den Gürtelgrad statt; auch wenn das tatsächliche Können in keinerlei kausalem Zusammenhang zum Gürtel steht.
Wenn man daher im Karate aktiv ist, aber nicht nach und nach wenigsten zum Schwarzen gradiert, aber erst recht ernsthaft trainiert, ist das zwar für das eigene Können weitgehend egal (es sei denn, man darf bei manchen Trainingseinheiten vielleicht nicht mitmachen). Aber für die Außen- und Fremdwahrnehmung wird man halt einfach nicht so fortgeschritten erscheinen, wie man es ganz leicht könnte.

Huangshan
07-01-2020, 17:25
Also ich kann Pazerknacker verstehen .

Das Problem ist, dass in grossen Verbänden,Organisationen der Einzelne nur eine Nummer ist und die Lehrenden keinen Überblick über das Können,Wissen der Schüler mehr haben .

Die Gürtelgrade die einst von Jigiro Kano und anderen Budo Pionieren erdacht wurden, spiegeln leider oft nicht mehr die einst erdachten,konzipierten Richtlinien,Budo Prinzipien etc. wieder.(Gürtel Inflation,MC Dojo,Verbandsmeierei,Profilierungssucht...)

Ich persönlich bevorzuge die traditionellen Strukturen in denen Gürtel,Schärpen ..... keine Rolle spielen und das Können,Wissen... im Vordergrund steht und nicht das Ego oder wirtschaftliche Interessen......



Glückskeksweisheiten aus dem Reich der Mitte:

"Ein guter Lehrer bleibt ein Schüler bis an das Ende seiner Tage."

"Erfahrung ist wie eine Laterne am Rücken, sie beleuchtet nur den Teil des Weges, der schon hinter uns liegt."

"Lernen ohne zu denken ist vergebene Mühe."

DatOlli
07-01-2020, 17:33
Also ich kann Pazerknacker verstehen .
...
Ich persönlich bevorzuge die traditionellen Strukturen in denen Gürtel,Schärpen ..... keine Rolle spielen und das Können,Wissen... im Vordergrund steht und nicht das Ego oder wirtschaftliche Interessen......

:beer:

gast
07-01-2020, 17:46
Meine Meinung:

Die Außen- und Fremdwahrnehmung im Karate (Judo, Aikido, TKD) findet halt zu 99% über den Gürtelgrad statt; auch wenn das tatsächliche Können in keinerlei kausalem Zusammenhang zum Gürtel steht.
Wenn man daher im Karate aktiv ist, aber nicht nach und nach wenigsten zum Schwarzen gradiert, aber erst recht ernsthaft trainiert, ist das zwar für das eigene Können weitgehend egal (es sei denn, man darf bei manchen Trainingseinheiten vielleicht nicht mitmachen). Aber für die Außen- und Fremdwahrnehmung wird man halt einfach nicht so fortgeschritten erscheinen, wie man es ganz leicht könnte.

Außen- und Fremdwahrnehmung ist nicht so mein Thema....
Funktionieren muß es, wenn´s dabei schick aussieht auch gut.
Schicke Klamotten machen Dich nicht zu einem besseren Menschen.
Ich will ja nix verkaufen.
Wenn man es denn so betriebe, wie im BJJ und seine BB unter seinem Tainer erhält (wobei das sich da ja wohl auch ändert, und Skill/Graduierung teilweise sehr heftig umstritten ist).
Ich gönne ja jedem seinen Gürtel jedweder Farbe und (künstlich hergestellter) Verschleißspuren.
Bißchen Inhalt wäre halt schön, damit meine ich nicht sinnlose Artistik.

Huangshan
07-01-2020, 18:16
Außen- und Fremdwahrnehmung ist nicht so mein Thema....
Funktionieren muß es, wenn´s dabei schick aussieht auch gut.
Schicke Klamotten machen Dich nicht zu einem besseren Menschen.
Ich will ja nix verkaufen.


Das ist auch meine Sicht der Dinge !

Gürtel,Titel,Grade,Urkunden..... sind oft Schall und Rauch .


Viele Kampfkünste sind zu Showkünsten , Rhythmischen Sportgymnastik etc. degeneriert........


Ein Kampfkünstler, der das Elernte nicht anwenden ,kämpfen kann ist wie ein Vogel der nicht fliegen kann ! :kaffeetri

Bücherwurm
07-01-2020, 18:26
wieso?


Frage ich mich auch.


Das gehört halt so!

:D

Versuch einer Antwort.

JB hat in seinem Beitrag schon auf ein paar Sachen verwiesen, die allgemein richtig sind.

Mein Einwand bezog sich auf das Beispiel 50 Jahre Karate/ 3. Kyu. Ich meine, dass der Gürtel, sofern er zur Trainingskleidung gehört, in etwa Können und Erfahrung widerspiegeln sollte. Welchen Grund kann es geben, wenn man mit Intent trainiert und die entsprechenden Fertigkeiten abrufen kann, sich nicht prüfen zu lassen?

Komm ich jetzt in den Verein auf Besuch, werde Partner dieses Kollegen im Randori und werde fürchterlich verhauen, weil er eben das Level 7. Dan hat und eben nicht 3. Kyu. Blamage für mich?

Das ist also auch eine Frage der Fairness. Um das zu illustrieren. Wenn ich Go spiele, und ich spiele gegen einen stärkeren Gegner, bekomme ich entsprechende des Rangabstandes Vorgabesteine, die mir die Chance geben, die Partie trotz des höheren Levels des Gegners zu gewinne. Das funktioniert natürlich nur, wenn Rang und tatsächliches Level in etwa übereinstimmen.

Huangshan
07-01-2020, 19:01
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https://2.bp.blogspot.com/-AfVxdHDG_8Q/WAP-mipYqUI/AAAAAAAAGmA/gDYo5kTQIOwg7fUbpOx8PRHSYKd4AQCtwCLcB/s1600/miyagi_kumite.gif

https://i.pinimg.com/236x/61/ea/d1/61ead1841b87cec7b455881438baea09.jpg

Ja es gab auch Zeiten auf den Ryukyu Inseln wo im Karate 唐手(Tang,Chinahand) Pyjamas,Gürtel keine so grosse Rolle spielten und jap. militärische Rituale etc. obsolet,unbekannt waren!

Bücherwurm
07-01-2020, 19:06
Ja es gab auch Zeiten wo im Karate 唐手(Tang,Chinahand) Pyjamas,Gürtel keine so grosse Rolle spielten und jap. militärische Rituale etc. obsolent waren!

Jajaaaaa ... :D

.. früher hatten wir auch nen Kaiser.

Tragt ihr auch solche Hosen?

Huangshan
07-01-2020, 19:55
Tragt ihr auch solche Hosen?

JA! ;)

In Südost China ist es z.B. in Sommer sauheiss, es wird Abends in kurzen Hosen Draussen Oben ohne oder im kurzem T-Shirt geübt.

Übertriebene Etikette,militärisches Rumgejaule,Verbeugungen,Gürtel,Seiden,SatinPyjamas ... spielen keine Rolle.

In Südostasien .... etc. ist es ähnlich.

Oder hast Du z.B. einen Muay Thai Boxer gesehen der im Pyjama rumturnt. :boxing:

Gast
07-01-2020, 19:58
Außen- und Fremdwahrnehmung ist nicht so mein Thema....


Na ja, du bist natürlich genauso wie jeder andere Gegenstand einer Außen- und Fremdwahrnehmung; egal ob du dir dessen bewusst bist und dich damit beschäftigst, oder nicht.
Dir persönlich kann das zwar weitgehend egal sein. Aber die Leute da draußen kapieren nicht, dass man (vor allem als Externer) nicht von einem Gürtel auf das Können schließen kann. Sie tun es daher beharrlich weiter.
Und wie du selbst schreibst, ist es halt doch Thema, warum man denn partout nicht Gürtelprüfung machen will.
Das ist eine Krux mit diesem Gürtelsystem, wenn man in so einer Struktur ist.

Bücherwurm
07-01-2020, 20:04
JA! ;)

In Südost China ist es in Sommer sauheiss, es wird Abends in kurzen Hosen Draussen Oben ohne oder im kurzem T-Shirt geübt.

naja - hier auch. Mittlerweile.

FireFlea
07-01-2020, 20:30
Ein Gürtel hat keine generelle Relevanz außerhalb der eigenen Peergroup. Wenn ich mit anderen Leute trainiere, interessiert mich der Gürtel nicht, auch nicht wie lange wer was macht. Wenn ich woanders trainiere binde ich mir auch alles um, was die wollen, interessiert mich nicht. Für die eigene Schule ist der Gürtel aber eben nicht nur etwas, das die Hose zusammenhält sondern stellt eine Einschätzung des Lehrers und damit auch Verantwortung ggü. der Schule dar. Wir hatten ja vor noch nicht gar zu langer Zeit eine Diskussion bzgl. Prüfung ohne Zustimmung des eigenen Lehrers. Genausowenig wie eine Prüfung ohne Zustimmung des Lehrers schätze ich eine konsequente Verweigerungshaltung ggü. Prüfungen, wenn einen der Lehrer für bereit hält. Und wenn der eigene Lehrer warum auch immer keine Prüfung abnehmen kann, wird es wohl jemanden geben, an dem er sich orientiert und der sein Lehrer ist oder etwas in der Art. Oder trainieren alle nur irgendwas im luftleeren Raum?

Schnueffler
07-01-2020, 20:45
Naja, als erstes ist der Gürtel da, um die Jacke zu zu halten. Als zweites zeigt er die "Leistungen" im geschlossenen System an. Und erst dann trage ich es nach außen.
Wenn ich als Trainer Schüler eines anderen, mir bekannten Trainers und dessen Maßstäbe habe, kann ich auch einigermaßen was mit der Bauchbinde anfangen.
Von daher sehe ich das auch so, dass man zumindest innerhalb seines Systems entsprechend graduiert sein sollte.
Klar gibt es immer Außreißer, wenn ich z.B. auf nem reinen ATK, Judo oder Karate Seminar bin, trage ich die entsprechende Farbe.

Gürteltier
09-01-2020, 16:56
Komm ich jetzt in den Verein auf Besuch, werde Partner dieses Kollegen im Randori und werde fürchterlich verhauen, weil er eben das Level 7. Dan hat und eben nicht 3. Kyu. Blamage für mich?

.

Außenwirkung.
Wenn ich im randori den kürzeren ziehe, und nicht benennen kann, wie es sich v.a. begründet - höhere Grundschnelligkeit, fährt nur die sicheren Sachen, ist im timing und distanzerhalten überlegen etc.pp., schade, aber nicht schlimm.

Der fachkundige Beobachter wird es sehen - UND wie ich psychisch damit umgehe. DARAN wird er wiederum meine "Stärke" messen.

Und ein Grund mehr, dass man selber einfach immer einen Grüngurt trägt.

Die Bitte ist ja "Baut an meinem Luftschloß mit." Und am sichersten ist dann, da selber nur im Erdgeschoß zu wohnen.


Wer im Glashaus wohnt, muß im Keller koitieren :

Das Gürteltier

Yamazuki
10-01-2020, 09:27
Bevor der Buchwurm das vielleicht selbst erläutert.
Ich bin seit 31 Jahren Braungurt und habe keinerlei Interesse daran, eine Schwarzgurtptüfung abzulegen, weil
ich in dieser Zeit natürlich bei diversen verschiedenen Leuten Karate trainiert habe, zwischendurch
ca 10 Jahre in verschiedenen anderen Sachen unterwegs war und parallel dazu seit 23 Jahre FMA trainiere.
Als ich mit Karate anfing war es natürlich ganz logisch, an der Progression inklusive Graduierung teilzunehmen.
Den Braungurt habe ich damals relativ schnell erreicht, weil ich am entsprechendem Training teilnehmen wollte.
Mein Trainer der letzten 15 Jahre kriegt natürlich ständig die Krise, habe ihm zuliebe irgendwann mal eine Prüfung gemacht,
im Moment nervt er schon wieder :) ....

Hm, da ist etwas faul ... das klingt alles immer gut. Entweder geht es nur ums Geld, wenn es auch nur läppische 15€ sind (oder wie viel auch immer) oder ich weiss nicht, nur noch Kommerz.
Legt nicht am Ende des Tages der Meister fest, wie gut ich bin, wie fortgeschritten ich bin?
Wenn Du schon 15 Jahre übst und Dein Meister erkennt Deine Fähigkeiten, warum graduiert er Dich nicht einfach? Es liegt an dem Verantwortlichen, es liegt nicht an irgendwelchen Verbänden.
Jeder Meister sollte in der Lage sein, seine Schützlinge einzuschätzen und ihnen eine entsprechende Graduierung zu verpassen.
So wurde das auch früher (als wir noch einen Kaiser hatten) gemacht. Wenn es nicht ums Geld geht, dann ist plötzlich eine Graduierung verdammt unwichtig. Dann gibt es nur Schüler und Meister und Schüler. Das wollen wir in unserer heutigen Zeit meistens nicht mehr.
Wieso bist Du 15 Jahre Braungurt? Ich kenne viele die ähnlich unterwegs sind. Einer ist schon 10 Jahr Blaugurt. Und warum? Er kommt immer nur sporadisch zum Training, mit Wochenlangen Pausen dazwischen. Er steigt immer wieder drei Schritte weiter hinten wieder beim Üben ein. Die Frage nach der Ernsthaftigkeit stellt sich. Jemand der regelmäßig bewusst wahrnehmend das Üben seines Karate durchführt und das beobachtet vom Vortänzer, der wird auch ohne Probleme seine Graduierung bekommen, auch wenn es ihm nicht wichtig erscheint.
Ich sage nur "Dainippon Butokukai", die haben das ganze Dilemma eingeführt.

gunk
10-01-2020, 10:15
Das mit der Außenwahrnehmung sehe ich auch so wie Julian oben. Mit einem schwarzen Gürtel wird man bei vielen Lehrgängen (zumindest innerhalb der großen Verbände) "ernster" genommen - ob sachlich zu recht oder zu unrecht steht auf einem anderen Blatt. Ich hatte selbst sehr lang den 1. Kyu (über 10 Jahre) weil bei mir das Interesse an Prüfungen aus verschiedenen Gründen total gefehlt hat. Nachdem mich mein damaliger Trainer dann eine zeitlang bearbeitet hatte habe ich dann doch den 1. Dan abgelegt. Auf Lehrgängen und so war das dann manchmal der Unterschied zwischen "Du machst das falsch" (1. Kyu) und einem interessierten "warum machst du das so?" vom Trainingspartner (bei gleicher Technikausführung). Ansonsten sehe ich die Sache inzwischen so wie Fireflea (was auch am gleichen Lehrer liegen könnte ;)

* Silverback
10-01-2020, 10:28
... Auf Lehrgängen und so war das dann manchmal der Unterschied zwischen "Du machst das falsch" (1. Kyu) und einem interessierten "warum machst du das so?" vom Trainingspartner (bei gleicher Technikausführung). ...

Hab ich exakt auch so empfunden auf Lehrgängen früher; witziges Phänomen.

Dastin
10-01-2020, 10:45
So ein Gürtel ist auch eine mögliche Motivationsquelle. Es ist auch ein gutes stricktes Ziel, das man sich vornehmen kann. Natürlich kann man sich auch einfach nur vornehmen besser zu werden aber eine Gürtelprüfung als Ziel bietet einen schon mal einen gewissen festen Rahmen an den man sich orientieren kann. Daher finde ich ein Gürtelsystem nicht schlecht.

* Silverback
10-01-2020, 10:50
So ein Gürtel ist auch eine mögliche Motivationsquelle. ...

Sehe ich als einen Punkt auch so. Plus, bei uns kam damals dazu, dass es irgendwann mal so gehandelt wurde, dass neue Sachen/ Techniken erst gezeigt/ trainiert wurden, wenn man eine bestimmt Stufe erreicht hatte; und DAS war dann Motivation pur (für mich).

ThomasL
10-01-2020, 11:51
Bücherwurm:
Welchen Grund kann es geben, wenn man mit Intent trainiert und die entsprechenden Fertigkeiten abrufen kann, sich nicht prüfen zu lassen?

Prüfungsprogramme (insbesondere für DAN Grade) sind oftmals sehr umfangreich und oft auch in Teilen entkoppelt von kämpferisch relevanten Inhalten. Das führt dann leicht dazu, dass die Prüfungsvorbereitung die eigentliche kämpferische Entwicklung verlangsamt. Wer nun mit der Zielsetzung „kämpferisch“ besser zu werden übt, wird eine Prüfungsvorbereitung oftmals eher als Last empfinden. Man wird gezwungen die Prüfungsrelevanten Inhalte mit hohem Zeitaufwand zu üben, anstatt an den Dingen zu arbeiten die einen gegenwärtige am ehesten weiterbringen.
Ich finde Systeme ohne den ganzen Gürtelgram am sympathischsten.

gunk
10-01-2020, 11:54
Prüfungsprogramme (insbesondere für DAN Grade) sind oftmals sehr umfangreich und oft auch in Teilen entkoppelt von kämpferisch relevanten Inhalten. Das führt dann leicht dazu, dass die Prüfungsvorbereitung die eigentliche kämpferische Entwicklung verlangsamt. Wer nun mit der Zielsetzung „kämpferisch“ besser zu werden übt, wird eine Prüfungsvorbereitung oftmals eher als Last empfinden. Man wird gezwungen die Prüfungsrelevanten Inhalte mit hohem Zeitaufwand zu üben, anstatt an den Dingen zu arbeiten die einen gegenwärtige am ehesten weiterbringen.
Ich finde Systeme ohne den ganzen Gürtelgram am sympathischsten.

Oder Du suchst dir einen Lehrer, der entsprechend deiner Zielsetzung unterrichtet UND prüft....ist natürlich in großen Verbänden mit festem Prüfungsprogramm ggfs. schwieriger.

MrLX
10-01-2020, 12:44
Oder Du suchst dir einen Lehrer, der entsprechend deiner Zielsetzung unterrichtet UND prüft....ist natürlich in großen Verbänden mit festem Prüfungsprogramm ggfs. schwieriger.

Da liebe ich mir das Prüfungsprogramm von der Stilrichtung Koshinkan. Dort hast du einen groben Rahmen gestrickt, in dem du individuell dein Prüfungsprogramm bauen kannst. An sich eine sehr spannende Sache und für jeden etwas, der nicht nur mit Scheuklappen trainieren möchte.

gast
10-01-2020, 17:48
Hm, da ist etwas faul schnippschnapp sage nur "Dainippon Butokukai", die haben das ganze Dilemma eingeführt.

lesen hilft, ich bin 31 Jahre Braungurt, dazu diverses anderes und 23 Jahre FMA
ich habe keinen "Meister", ich kenne 3 Leute für die diese Bezeichnung evt. passen würde, keiner von denen sieht sich so

Graduierungen werden in der Regel, im DKV, DJKB, JKA auf jeden Fall, vom Verband geprüft, nicht von Deinem Trainer
wie gut man ist, sollte man selbst einschätzen.....
mein Vortänzer interessiert sich für Körpermechanik und Positur, deswegen trainiere ich bei dem (abgesehen davon, daß wir uns auch gut verstehen)
ich interessiere mich für Funktionalität im Kontext körperliche Auseinandersetzung, das interessiert den Herrn hingegen gar nicht
sozusagen überschneiden unsere Interessen sich, deswegen beschäftigen wir uns miteinander

gast
10-01-2020, 18:02
Prüfungsprogramme (insbesondere für DAN Grade) sind oftmals sehr umfangreich und oft auch in Teilen entkoppelt von kämpferisch relevanten Inhalten. Das führt dann leicht dazu, dass die Prüfungsvorbereitung die eigentliche kämpferische Entwicklung verlangsamt. Wer nun mit der Zielsetzung „kämpferisch“ besser zu werden übt, wird eine Prüfungsvorbereitung oftmals eher als Last empfinden. Man wird gezwungen die Prüfungsrelevanten Inhalte mit hohem Zeitaufwand zu üben, anstatt an den Dingen zu arbeiten die einen gegenwärtige am ehesten weiterbringen.
Ich finde Systeme ohne den ganzen Gürtelgram am sympathischsten.

so ist das wohl
muß halt in Reichweite liegen
da nützt dann auch die Aussage von Gunk wenig
nehmen wir ´mal Koryu Uchinadi oder UechiRyu finde ich beides von außen betrachtet sehr interessant und komplett
kann man in D trainieren, sofern man denn weiß, daß es das gibt
aber nicht hier
also entweder erheblicher Reiseaufwand, Trainingspartnersuche zum Austrainieren, usw.
warten ob die hier irgendwann mal auftauchen
weiter auf der couch rumgammeln
irgendwas trainieren was dem evt. nahe kommt und verfügbar ist

viel Spaß bei der Trainingspartnersuche......
für FMA bin ich sehr viel unterwegs gewesen und fahre ab und an noch, lohnt manchmal immer noch (z.B: nach Kiel zu Asya)
Karateseminare habe ich vor langer Zeit eingestellt, totale Zeitverschwendung (wobei die Wado Leute in Holm wollten Gunks und Firefleas Chef mal ausrichten, fiel dann leider aus, die Naihanchi von Euch hätte mich interessiert)

FireFlea
11-01-2020, 09:32
Wenn Du schon 15 Jahre übst und Dein Meister erkennt Deine Fähigkeiten, warum graduiert er Dich nicht einfach? Es liegt an dem Verantwortlichen, es liegt nicht an irgendwelchen Verbänden.
Jeder Meister sollte in der Lage sein, seine Schützlinge einzuschätzen und ihnen eine entsprechende Graduierung zu verpassen.


Ich hab meinen 2.Dan einfach von meinem Lehrer bekommen, bei Leuten in einem Verband ist das wie angedeutet allerdings meist etwas schweirig.



Karateseminare habe ich vor langer Zeit eingestellt, totale Zeitverschwendung (wobei die Wado Leute in Holm wollten Gunks und Firefleas Chef mal ausrichten, fiel dann leider aus, die Naihanchi von Euch hätte mich interessiert)

Von Zeit zu Zeit ginbt es auch Lehrgänge in Bremen, vielleicht ergibt sich ja mal was.

ThomasL
11-01-2020, 09:57
Oder Du suchst dir einen Lehrer, der entsprechend deiner Zielsetzung unterrichtet UND prüft....ist natürlich in großen Verbänden mit festem Prüfungsprogramm ggfs. schwieriger.
Wie Du schon sagst, wenn man einen guten Lehrer hat, der entsprechend der eigenen Zielsetzung unterrichtet, der aber eben auch in einem großen Verband ist (zentrale Prüfungen) dann kann es schwieriger sein. Und warum sollte man wechseln wenn der Lehrer passt. Nur um schneller in der Gürtelhierarchie nach oben zu kommen? Sicher nicht.
Auch Dinge wie Verbandsstreitigkeiten können nebenbei solche Verzögerungen verursachen. Selbst erlebt.

HeroHeel
14-01-2020, 09:54
Hi,
um deine initiale Frage aufzugreifen, kann ich mal unser Dojo herziehen.
Bei uns ist es so, dass die Kiddies erst mal nur halbe Farben machen, also zB weiß-gelb, gelb-orange, orange, organge-grün, etc.
Damit dauert es schon mal länger, bis sie in wirklich interessante Farben kommen (in ihren Augen...) und sie können reifen, körperlich wie geistig.
Mit 12/13 Jahren hat man bei uns die Chance, einen Junior-Dan Gürtel anzustreben, ist dann ein schwarzer Gürtel mit einem farbigen Streifen, denn kann man dann "upgraden" bis man 18 wird, ab da darf man sich dann auf den "richtigen Dan" vorbereiten.
Dieser wird auch nicht von unserem Dojo abgenommen, da muss man zum Verband fahren und vor dem Verbandsvorsitzenden bestehen.

Ich persönlich sehe hier durchaus Vorteile, denn durch die vielen neuen Farben bleiben Kinder bei der Stange und man hat Zeit sich zu entwickeln und nicht eine Horde "Junior Dan Träger" mit 10 rum rennen.
Mit 10 ist man hier in Deutschland in meinen Augen nicht, bzw. nur in absoluten Ausnahmefällen, reif genug für einen Dan.
Ich bin 26 und habe letztes Jahr meinen 1. Dan gemacht.
Meine Partnerin ist 19 und hat mit mir zusammen darum gekämpft.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kiddies den Spaß nicht verlieren und konzentriert bleiben, da ja alle ca. 8 Monate wieder eine Prüfung ansteht. Das Pensum wird langsam gesteigert, der Fokus bleibt.

Ganz klar ist aber auch: Es steckt Geldmacherei dahinter. Man will die Kiddies ja nicht verlieren, denn so lange sie angemeldet sind, bekommt der Verein Geld.

Shintaro
14-01-2020, 12:38
Um die Ausgangsfrage zu beantworten, möchte ich behaupten, daß dieser angestrebte Dan eines 10jährigen nicht seriös wirkt. 10jährige Kinder sind nun mal noch verspielt und haben einen Haufen andere Dinge im Kopf, was auch richtig ist, denn Kinder sind noch aufgeschlossener gegenüber vielen Dingen. Aber eine gewisse Motorik ist auch noch nicht vorhanden. Gerade diese Kraftanspannungs und Kraftentspannungssachen sind für Kinder doch recht schwierig. Das schaffen manche Erwachsene nicht gleich umzusetzen. Will aber nicht ausschließen, dass auch Kinder klasse Karate können. Habe im Netz schon etliche Videos von asiatischen Kindern gesehen, die richtig fit waren. Ist mir hierzulande in der Form noch nicht untergekommen. Was ich damit sagen will, daß die Kinder wahrscheinlich eher härteres und intensiveres Training geniesen bis hin zum Drill. Mit dieser Schule wird man hierzulande eher nicht so ankommen.
Und wie hier erwähnt, bei einem Mal Training halte ich dieses Ziel, 1. Dan, doch relativ unrealistisch. Ich würde gerne mal sehen, wie er diverse Karatetechniken zeigt, um sich ein Bild zu machen. Über die sog. inneren Wertvorstellungen des Meisergrades kann man streiten. Da gibts unterschiedliche Ansichten.

Generell finde ich es aber nicht verkehrt, wenn man nicht gerade Wettkampf macht, das Gürtelsystem anzuwenden. Finde schon, es gehört dazu, sich Nahziele zu setzen. Missbraucht wird die Gürtelvergabe nur, wenn diese hinterher geworfen werden, um die Leute bei der Stange zu halten und die Motivation über die Gürtelvergabe zu fördern und zu definieren, bzw. sein Können und seine Kampfkunst nur über die Gürtelgrade zu definieren.

Habs für mich persönlich bisher so gehalten, daß ich zwar auch die Prüfungen machen wollte und auch abgelegt habe, aber erst, wenn der Trainer oder Lehrer das o. k. gab bzw. wenn ich selbst festgestellt habe, daß ich fit dafür bin.

Was ich hier seltsam finde, daß anscheinend keiner auf Graduierungen Wert legt, aber doch die meisten aber Graduierungen bis hin zum Danbereich abgelegt hat. Also scheint man doch diesen Wunsch zu verspüren, Prüfungen machen zu wollen. Ich kenne kaum Leute, die vehement Prüfungen verweigern. An sich wollen alle Leute, die in einem System längere Zeit sind und üben, irgendwann die Gurtprüfungen machen.

Was da jeder hinein interpretiert und für gut oder schlecht hält, muß jeder für sich selbst entscheiden. Finde es nicht verwerflich, Prüfungen abzulegen. Und wenn man bestanden hat und dafür gearbeitet hat, darf man darauf auch stolz sein. Ob die Graduierungen für andere gerechtfertigt sind oder nicht, ist dabei unwichtig. Wichtig ist nur, daß man sich selbst damit wohlfühlt.

Leider werden Graduierungen auch für bestimmte Lizenzen gefordert, oder manche Dojos wollen nur Schwarzgurte als Trainer haben. Negativ ist auch, wenn man sich nur über diese Farbe in Bezug auf die ausgeübte Kampfkunst definieren kann.

Es gibt positive Aspekte der Graduierungen, wie negative.

Positiv, daß man einen ungefähren Leistungsstand hat (zumindest im eigenen Dojo beim eigenen Lehrer)
- immer ein Nahziel hat
- durch gemeinsames Wachsen der Gruppe ein Gruppengefüge haben kann

negativ, daß man sich nur auf die Graduierung besinnt, nicht aber aufs Können
- sich nur über die Graduierungen definiert
- sich nur am Prüfungsprogramm orientiert, da man damit schon genug zu üben hat
- Konkurrenzdenken, wenn die Gruppe nicht stimmt und einige bei Nichterreichen des Gürtelziels auch auf der Strecke bleiben können.

Sind jetzt die Punkte, die mir für das Für und Wider spontan einfallen.

Letztlich muß das jeder so machen, wie er möchte und wie er seine Ziele verfolgen will.

Zum Thema selbst, würde ich mein Kind auch mal in anderen Gruppen ein Probetraining machen lassen und mir dies genau anschauen.
50 Euro für ein Dojo mit einer Trainingseinheit finde ich zu teuer und dafür für den Teilnehmer nicht ausreichend zielführend.

* Silverback
14-01-2020, 12:52
...Gerade diese Kraftanspannungs und Kraftentspannungssachen sind für Kinder doch recht schwierig. Das schaffen manche Erwachsene nicht gleich umzusetzen. ....
Möglicherweise tun sich (manche) Kinder hierbei ungleich leichter - vielleicht auch, weil sie an solche Sachen nicht so verkopft wie viele Erwachsene rangehen (die lange gebraucht haben, um diesen kognitiven Weg "zu lernen"), sondern einfach intuitiv machen (gerüchteweise soll die Intuition ja im Kindesalter oft noch ziemlich ausgeprägt sein, bevor "wir" dann eben verstärkt kognitiv weiter vorgehen).
Nur mal so laut gedacht.

P.S.: Was IMHO der Thematik "Dan im Kindesalter" nicht widerspricht - ua., weil das, speziell in asiatischen Ländern, oft einem ganz anderen "Lehr-/Lern-Verständnis" und einer anderen Trainingsdisziplin (plus einem 'geringfügig' höheren STundenbudget als nur 1 Wochenstunde) geschuldet ist.

Shintaro
21-01-2020, 11:59
Möglicherweise tun sich (manche) Kinder hierbei ungleich leichter - vielleicht auch, weil sie an solche Sachen nicht so verkopft wie viele Erwachsene rangehen (die lange gebraucht haben, um diesen kognitiven Weg "zu lernen"), sondern einfach intuitiv machen (gerüchteweise soll die Intuition ja im Kindesalter oft noch ziemlich ausgeprägt sein, bevor "wir" dann eben verstärkt kognitiv weiter vorgehen).
Nur mal so laut gedacht.

P.S.: Was IMHO der Thematik "Dan im Kindesalter" nicht widerspricht - ua., weil das, speziell in asiatischen Ländern, oft einem ganz anderen "Lehr-/Lern-Verständnis" und einer anderen Trainingsdisziplin (plus einem 'geringfügig' höheren STundenbudget als nur 1 Wochenstunde) geschuldet ist.

Gut, da muß ich Dir recht geben. Sollte man nicht pauschalisieren. Wir gehen tatsächlich mehr mit Kopf an die Sache, Kinder eher noch instinktiver.

Bei den Asiaten ist das Training in der Tat intensiver. Wenn man sich Videos von Kindern anschaut, die eine Kata aus dem höheren Danbereich demonstrieren und dabei Technik und Kime zeigen, kann das bei einem mal die Woche nicht so schnell erreicht werden. Die Abläufe und dann noch die Techniken.

Huangshan
21-01-2020, 20:36
Zurück zum Thema, hohe Graduierungen bei Kindern.

In Asien fangen einige Kinder bereits mit 4Jahren mit Kampfkunsttrainig an.
Es ist deshalb nicht ungewöhnlich das Kinder höhere Skills, Graduierungen...... besitzen.

Beispiel aus China:


https://www.youtube.com/watch?NR=1&v=uo47LJf92t0&feature=endscreen



https://www.youtube.com/watch?v=b6MgeWCUTB0



https://www.youtube.com/watch?v=kE21-nlsRSs

Shintaro
22-01-2020, 08:57
Das meinte ich . Die Kinder werden frühzeitig an die KK herangeführt und haben ein ganz anderes Training als hierzulande. Kann man eigentlich gar nicht vergleichen.

Huangshan
22-01-2020, 09:45
P.S.: Was IMHO der Thematik "Dan im Kindesalter" nicht widerspricht - ua., weil das, speziell in asiatischen Ländern, oft einem ganz anderen "Lehr-/Lern-Verständnis" und einer anderen Trainingsdisziplin (plus einem 'geringfügig' höheren STundenbudget als nur 1 Wochenstunde) geschuldet ist.

Ja ,so ist es stimme mit Dir und Shintaro überein!


Es gelten andere Voraussetzungen,Kuturelle Gegebebheiten,Traditionen.... als im Westen.




https://www.youtube.com/watch?v=BDFm1CSQUIM


Früh übt sich wer ein Meister werden will!

Chrisdz
22-01-2020, 10:00
Wenn ein 6 bis 7jähriges Kind zu uns ins Training kommt (vorher gibts nur eine spielerische Vorschule, die den Kindern das unfallfreie Geradeauslaufen beibringt), macht es seine Karriere (oder auch nicht) mit den nach Prüfungsordnung möglichen Zwischenprüfungen (weiß, weiß-gelb, gelb, gelb-orange usw.). Zwischenstufen gibt es bei uns bis einschl. blau-braun.
Bei zweimal Training in der Woche und maximal zwei Prüfungen im Jahr komme ich hier auf eine Trainingszeit von rund 7 Jahren.
Mit 14 oder 15 sagen wir dem Jugendlichen dann, er, sie möge sich bitte noch bis zum 16. Lj gedulden und dann den "regulären" 1. Dan machen. Wer will schon mit einen gestreiften Schwarzgürtelchen durch die Gegend laufen....
Leider hat sich in nun über 13 Jahren eigener Karateschule und etlichen Jahren zuvor in anderen Vereinen diese Frage nie gestellt, weil so lange niemand durchgehalten hat.
Zweitens besteht nicht nur ein inhaltlicher Unterschied zwischen japanischen Kindern mit 10 Jahren und Schwarzgurt, die (auch hier) immer als "Gegen"beispiel herangezogen werden und ihren dt. Altersgenossen.
Ich habe, auch in meinem eigenen Dojo, nur sehr sehr wenige Kinder gesehen, die diese Form von Entschiedenheit demonstrieren. 16, 17jährige laufen eher als Zombies durchs Dojo und weichen beim (angesagten) Angriff noch immer zurück....
Aber wir als Trainer sollen ihnen Disziplin und Ordnung vermitteln....
Och nee, bitte andere Diskussionen als Leben hier vs Leben in anderswo!
Und ja, auch chin. 4jährige sind ganz toll - aber vielleicht dient ihnen ihr chüan fa als eines der ganz wenigen zur Verfügung stehenden Mittel, aus ihrem Leben irgend etwas machen zu können. ??? Ich weiß es nicht!
Aber hier kommt die Mami zu mir und fragt nach dem Schwarzgurt bei einmal Training in der Woche und in der Wintersaison ist aber Schlittschuh angesagt, kann man da den Beitrag reduzieren?
Nächste Woche sollte übrigens Prüfungsvorbereitung sein, nee, geht bei mir nicht, da hab ich jetzt Trompete.
Ja, was denn???

* Silverback
22-01-2020, 10:04
...
Ja, was denn???

:D - voll aus dem Leben gegriffen.

Huangshan
22-01-2020, 10:22
Chrisdz:

Das ist der spingende Punkt.

Es ist ein Unterschied ob Kampfsport,Kampfkunst als Hobby in einem Breitensportverein oder als Lebensweg,Familientradition,zukünftiger Berufsweg etc. ausgeübt wird.

In Japan,China,Asien gibt es auch unterschiede zwischen Schulen,Lehrern-> Kindern die Kampfkunst ausüben : wie intensiv,erntshaft,tiefgehend etc. Kinder an den Kampfkunstweg herangeführt werden.

Die Verwestlichung in grossen Städten ist dort sichtbar,trägt ihre Früchte und Kinder werden ins Kampfsport/kunst -Trainig gesteckt um sie erziehen zu lassen,ihnen Disziplin beizubringen,als Beschäftigungs -Therapie für verwöhnte Kinder(Prinzen,Prizessinen Syndrom)....

Deshalb gebe ich Dir recht, dass nicht alles in Asien besser ist!

step-by
22-01-2020, 11:36
Dieser Thread begann mit dieser Eingangsfrage:


=peter.behrendt;3721327]Hallo,

mein Sohn (9 Jahre) möchte gerne eine Kampfsportart erlernen. Im Moment favorisiert er Karate.
Ein Nachbarsjunge (10 Jahre), der öfter bei uns ist, macht Karate 1x pro Woche in einer privaten Karateschule. Auf Nachfrage hat er den "braunen" Gürtel und muss dieses Jahr (2020) nach Berlin zur Prüfung zum schwarzen Gürtel.


Diese Antwort von Chridz beleuchtet das " Kinder- Training in den Kampfsport-Arten " wobei viele Eltern im Hinterkopf haben, eine Kampfsport-Art wie Judo, Karate, Taekwondo, Aikido, sollen den" kleinen Liebling " aufs Leben vorbereiten und die richtigen Werte vermittlen.
Natürlich ist das zuerst die Aufgabe der Eltern und nicht die des Trainers/innen einer Kindergruppe ... ab 3 Jahren oder älter...

Einfach lesen, ab wann Karate- Kinder- Training möglich ist!
www.kcbunkai.de/


Diese Werte werden im Taekwondo gerne hervorgehoben, die Eltern erwarten sich dann eine große Hilfe bei der Erziehung. Findet sich im Judo, Karate, Aikido ...
in ähnlicher Form.

Grundsätze des Taekwondo:
Selbstverteidigung - Höflichkeit - Bescheidenheit - Toleranz - Inegrität - Durchhaltevermögen -Selbstdisziplin-Sozialcourage- Hilfsbereitschaft


Wenn ein 6 bis 7jähriges Kind zu uns ins Training kommt (vorher gibts nur eine spielerische Vorschule, die den Kindern das unfallfreie Geradeauslaufen beibringt), macht es seine Karriere (oder auch nicht) mit den nach Prüfungsordnung möglichen Zwischenprüfungen (weiß, weiß-gelb, gelb, gelb-orange usw.). Zwischenstufen gibt es bei uns bis einschl. blau-braun.
Bei zweimal Training in der Woche und maximal zwei Prüfungen im Jahr komme ich hier auf eine Trainingszeit von rund 7 Jahren.
Mit 14 oder 15 sagen wir dem Jugendlichen dann, er, sie möge sich bitte noch bis zum 16. Lj gedulden und dann den "regulären" 1. Dan machen. Wer will schon mit einen gestreiften Schwarzgürtelchen durch die Gegend laufen....
Leider hat sich in nun über 13 Jahren eigener Karateschule und etlichen Jahren zuvor in anderen Vereinen diese Frage nie gestellt, weil so lange niemand durchgehalten hat.
Zweitens besteht nicht nur ein inhaltlicher Unterschied zwischen japanischen Kindern mit 10 Jahren und Schwarzgurt, die (auch hier) immer als "Gegen"beispiel herangezogen werden und ihren dt. Altersgenossen.
Ich habe, auch in meinem eigenen Dojo, nur sehr sehr wenige Kinder gesehen, die diese Form von Entschiedenheit demonstrieren. 16, 17jährige laufen eher als Zombies durchs Dojo und weichen beim (angesagten) Angriff noch immer zurück....
Aber wir als Trainer sollen ihnen Disziplin und Ordnung vermitteln....
Och nee, bitte andere Diskussionen als Leben hier vs Leben in anderswo!
Und ja, auch chin. 4jährige sind ganz toll - aber vielleicht dient ihnen ihr chüan fa als eines der ganz wenigen zur Verfügung stehenden Mittel, aus ihrem Leben irgend etwas machen zu können. ??? Ich weiß es nicht!
Aber hier kommt die Mami zu mir und fragt nach dem Schwarzgurt bei einmal Training in der Woche und in der Wintersaison ist aber Schlittschuh angesagt, kann man da den Beitrag reduzieren?
Nächste Woche sollte übrigens Prüfungsvorbereitung sein, nee, geht bei mir nicht, da hab ich jetzt Trompete.
Ja, was denn???

Ja der schwarze Gürtel in einer Kampfsport-Art...
wer ihn gerne haben möchte, einfach im Budo-'Shop bestellen wird sogar mit Kampfsport-Stil und Name versehen.

Wer als Trainer/in eine Kindergruppe leiten darf... der hat ganz andere Probleme.


;)

ThomasL
22-01-2020, 11:56
Chrisdz: Sehr guter Beitrag.
Bzgl. "als Lebensweg", man sollte auch immer bedenken, dass es auch Kinder gibt die klare Ziel haben und hart daran arbeiten (ganz ohne Einfluß von Eltern).

Billy die Kampfkugel
22-01-2020, 12:57
Hier ist ein Artikel des Deutschlandradios über Sport in Japan und die Hintergründe:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/leistungssport-in-japan-disziplin-drill-und-gehorsam.966.de.html?dram:article_id=454412

Habe ein paar Stellen rausgegriffen, die die Bedingungen beleuchten die den schwarzen Gurt in jungen Jahren wieder plausibel machen:
Sie erzählt von kleinen Wettbewerben, die schon im Kindergarten stattfinden. In der Millionenmetropole ist Platz eigentlich Mangelware, aber die Kindergärten haben großzügige Spielhöfe mit viel Grün, damit die Kinder sich bewegen können. Dabei werden auch die Mütter mit eingebunden, die dann schon mal beim Hüpfwettbewerb mitmachen müssen.

Schon die Jüngsten lernen hier spielerisch, immer ihr Bestes zu geben – Disziplin eben:

„Ja, die Disziplin ist wie gesagt hier überall, in allen Lebenslagen präsent, ob das Schule ist, ob das Sport ist, ob das zu Hause ist, also man hat seine Pflichten. Und die Pflichten, das ist so ein Schlüsselwort, das im Grunde genommen die japanische Kultur ganz gut bezeichnet, Pflicht ist eine der wichtigsten Sachen im japanischen Dasein, ne.“

Das Bildungssystem in Japan ist von Konkurrenz geprägt – gute Universitäten kosten sehr viel Geld, und einige haben sehr schwierige Aufnahmeprüfungen. Die kann man als Sportskanone teilweise umgehen, erzählt Maja Sori Doval.

„Und das heißt vom System her, wenn jemand Talent hat oder ein gutes Vermögen, der geht dann im Prinzip an eine Mittelschule, die einen guten Club hat für die entsprechende Sportart, von dort geht es dann weiter an eine Oberschule und von dort aus an die Universität. Und in den meisten Fällen läuft das auch über Empfehlung. Das heißt, die Aufnahmeprüfung fällt dann weg, oder ist vielleicht ein bisschen erleichtert, oder die Studiengebühren sind ein bisschen günstiger.“

Sie erklärt mir, dass der Besuch einer guten Universität über die Chancen auf dem Arbeitsmarkt entscheidet, und dass auch einige große Konzerne in Japan sich gezielt gute Sportler ins Haus holen. Die Universitäten unterhalten Verbindungen zu Schulen und teilweise schon zu Kindergärten, in denen die Leistungsträger der Zukunft erzogen werden. Die Auswahl unter den jungen Sportlern, zum Beispiel für Schul- oder Hochschulteams, beginnt schon im Grundschulalter.

„Die trainieren dann vier-, fünfmal die Woche oder noch häufiger. Und dann ist auch eine Trainingseinheit zwei, drei Stunden lang. Wo man dann als Europäer sagen würde, das ist nicht kindgerecht, das widerspricht allen Grundlagen der Sportwissenschaft.“

* Silverback
22-01-2020, 13:14
... Wo man dann als Europäer sagen würde, das ist nicht kindgerecht, das widerspricht allen Grundlagen der Sportwissenschaft.“

Gegen die Theorie kommt halt nur die Praxis an.

Shintaro
22-01-2020, 13:23
Ich stimme zu, was Billy die Kampfkugel sagt.

Habe von einer Japanerin selbst gehört, daß man bis zu einem bestimmten Alter noch Kind sein darf. Aber ab einem bestimmten Alter müssen Kinder lernen und sich richtig verhalten. Die Disziplin ist dann sehr groß geschrieben. Die Kinder müssen quasi da rein wachsen.
Und wenn sie bestimmte Dinge lernen, werden sie richtig mit aller Kraft gelehrt und gelernt. Also alles viel intensiver. Das ist nicht so, wie die Bespaßungen von Kindern hierzulande. Kann man gut oder schlecht finden. Dieses Rumgehupfe hier finde ich in den Kampfkünsten nicht immer so toll. Da sind Kinder meines Erachtens in anderen Sportarten besser aufgehoben. Die Eltern hier würden ein Training, wie es in Fernost stattfindet, hier gar nicht billigen.

Huangshan
22-01-2020, 13:49
Billy die Kampfkugel:

Guter Beitrag!:halbyeaha

Ist auch auf Südkorea und China .... übertragbar wo neo konfuzianische Werte,Leistungsdruck,Wettbewerb,Disziplin etc. auch eine grosse Rolle seit dem Kindesalter spielen.

Billy die Kampfkugel
22-01-2020, 14:23
Man muss denke ich aufpassen, wenn es in Richtung Leistungssport geht. Ich kann mich noch an Fechtturniere als Jugendlicher erinnern, da haben mich die Sportler aus Tauberbischofsheim so richtig von der Bahn gefegt (5:0, 5:0 drittes Gefecht unnötig). Mein Kleinstadttraining war ein bis zweimal in der Woche für eineinhalb Stunden, hatte mit acht Jahren angefangen.

Wenn ich mir heute deren Webseite ansehe:
Regulär trainiert ein Leistungssport-Fechter bis zu 6-mal die Woche. Montags ist Regenerationstag, das heißt, es ist ein trainingsfreier Tag. Am Dienstag fängt das Training an. Zuerst bekommt man mittags einen Einzelunterricht mit seinem Trainer, dies nennt man auch Lektion. Eine Lektion dauert ca. 30 Minuten, natürlich variiert dies von der momentanen Trainingsform. Am Abend folgt das Training von 18.00 bis 20.00 Uhr. Das Training läuft wie folgt ab: man macht sich ca. 15 Minuten warm und dehnt sich. Danach folgen entweder verschiedenen Schrittfolgen, die sogenannte Beinarbeit, oder man fängt gleich mit dem Partner-Fechten an. Man ficht mit einem Partner und trainiert somit am besten eine Turniersituation.
Dann gibt es aber auch noch extra Trainingseinheiten für die Kondition und Koordination. Dieses Training ist bei einem speziellen Trainer, der für diese Aufgaben zur Verfügung steht.
http://www.fechtentbb.de/fechten-lernen/
Kleinkinder 3-6 Jahre dreimal die Woche
http://www.fechtentbb.de/bambinis/

Wenn es um Leistung geht und schon die Kleinkinder ranzuführen wird sich früh und viel geübt. Die Unterschiede sind entsprechend da.
Gürtel gibt es beim Fechten nicht aber da war ein technischer Abstand von etlichen Gürtelstufen, das muss ich schon im Nachhinein neidlos anerkennen. Im Turnier war ich ziemlich wütend, nichts von wegen persönlicher Reife und Gelassenheit... Da wird das Ego zurechtgestutzt und man kann keinem anderen die Schuld geben. Kommt im Kampfsport vor.

Nite
22-01-2020, 17:16
Nach meinem subjektiven Eindruck haben Japaner und Koreaner mit Masse ein wesentlich entspannteres Verhältnis zum Thema Schwarzgurt als wir Europäer. Der 1. Dan ist dort halt (wie gesagt, subjektiver Eindruck) das äußere Zeichen dass man die Grundschule beherrscht und jetzt mit dem "richtigen" Training beginnen kann.

Bücherwurm
22-01-2020, 17:56
Nach meinem subjektiven Eindruck haben Japaner und Koreaner mit Masse ein wesentlich entspannteres Verhältnis zum Thema Schwarzgurt als wir Europäer. Der 1. Dan ist dort halt (wie gesagt, subjektiver Eindruck) das äußere Zeichen dass man die Grundschule beherrscht und jetzt mit dem "richtigen" Training beginnen kann.

Oo oohh ... wenn ich das gesagt hätte ...

gast
22-01-2020, 18:13
Oo oohh ... wenn ich das gesagt hätte ...

ja was für ´n lustiger Schwachsinn das Ganze......

FireFlea
22-01-2020, 20:23
Hier ist ein Artikel des Deutschlandradios über Sport in Japan und die Hintergründe:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/leistungssport-in-japan-disziplin-drill-und-gehorsam.966.de.html?dram:article_id=454412


Traditionen der Samurai, wenn ich das lese könnte ich schon direkt wieder aufhören. Vermutlich liest man in Japan irgendwo, dass wir hier noch gute ordentliche Deutsche sind mit preußischem Drill und die Kinder Fußball spielen, bis die Füße bluten. :D Ja, in Japan sind gerade Jugendliche einem nicht unerheblichen Schulstress ausgesetzt, an der Uni gehts dann wieder lockerer zu (btw. findest Du viel Material, dass auch deutsche Jugendliche durch das 12er Abitur überlastet sind und eine nicht unerhebliche und steigende Zahl deutscher Studis psychol. Probleme wegen Leistungsdruck bekommen). Aber Kinder - gerade Kindererziehung läuft doch in Japan noch recht unbeschwert ab (steht übrigens mehr oder weniger wörtlich im einem Artikel von Prof. Regine Mathias im Länderbericht Japan von 1998, wo auch schon angemerkt wird, dass sich Werte wandeln, die Leute nicht mehr alle zum Wohl der Firma arbeiten und verwestlichung einsetzt und das ist schon über 20 Jahre her ;) ). Und zum Thema "westliche" Karatekids - was ich hier sehe ist aus KK Sicht aus meiner Sicht einen Katastrophe aber Leistungsbereitschaft, Disziplin und Lernaufwand waren sicher immens:


https://www.youtube.com/watch?v=_7dupcXnqSI

Bücherwurm
22-01-2020, 20:51
Und zum Thema "westliche" Karatekids - was ich hier sehe ist aus KK Sicht aus meiner Sicht einen Katastrophe aber Leistungsbereitschaft, Disziplin und Lernaufwand waren sicher immens:


Jemand mit psychologischer Ausbildung hier? Mich würde eine Einschätzung dieses jungen aus medizinischer Sicht interessieren. Was ist das?

FireFlea
22-01-2020, 21:06
Jemand mit psychologischer Ausbildung hier? Mich würde eine Einschätzung dieses jungen aus medizinischer Sicht interessieren. Was ist das?

Das ist Amerika. Völlig normal :D


https://www.youtube.com/watch?v=6buYrZanF_w

Bücherwurm
22-01-2020, 21:14
Das ist Amerika. Völlig normal :D

[video/video]

:biglaugh::biglaugh::biglaugh:

Ist es zu weit gegriffen, wenn man sagt, dass die Thematik "Kiai" mißverstanden wurde?

Ripley
22-01-2020, 21:47
Diese Schei ... ups, diese Art Form kriegt man auch in D zu sehen und v.a. zu hören. Da führen teils Fünfjährige wahre Affentänze mit Schwabbelfolienschwertern auf und kreischen sich dabei die Lunge aus dem Hals. Dafür gibt's dann Pokale...

Bücherwurm
22-01-2020, 22:48
Diese Schei ... ups, diese Art Form kriegt man auch in D zu sehen und v.a. zu hören. Da führen teils Fünfjährige wahre Affentänze mit Schwabbelfolienschwertern auf und kreischen sich dabei die Lunge aus dem Hals. Dafür gibt's dann Pokale...

Ist mir noch nicht untergekommen, in der Form. Aber das kann daran liegen, wass ich auf solchen Veranstaltungen nicht zugegen bin.

Shintaro
23-01-2020, 08:39
Nach meinem subjektiven Eindruck haben Japaner und Koreaner mit Masse ein wesentlich entspannteres Verhältnis zum Thema Schwarzgurt als wir Europäer. Der 1. Dan ist dort halt (wie gesagt, subjektiver Eindruck) das äußere Zeichen dass man die Grundschule beherrscht und jetzt mit dem "richtigen" Training beginnen kann.

Und ab 5. Dan darf man erst eine Schule eröffnen!

* Silverback
23-01-2020, 08:40
Diese Schei ... ups, diese Art Form kriegt man auch in D zu sehen und v.a. zu hören. Da führen teils Fünfjährige wahre Affentänze mit Schwabbelfolienschwertern auf und kreischen sich dabei die Lunge aus dem Hals. Dafür gibt's dann Pokale...

Gut, aber sehen wir mal vom Kiai u.ä. "Feinheiten" ab: Die Handhabung des Bos ist schon ziemlich kultig IMHO.
Und @ Pokale/ Platzierungen: Kommt halt auch immer darauf an, wie gut die anderen waren denk ich mal so! Ist halt alles relativ.

karate_Fan
23-01-2020, 09:19
Wenn es etwas gibt, dass ich am Karate nicht vermisse, dann ist es der ganze Gürtelzirkus. Der wurde ja hier bei uns im Westen ziemlich pervertiert. Grenzt ja schon fast an einer Heiligen Sprechung, wenn man bedenkt welche Attribute man hierzulande mit den Black Belts in Verbindung bringt.

Gürtel sollen doch nur dazu dienen, die Leute technisch besser einzuordnen. Es war meiner Meinung nach nicht dafür gedacht bessere Menschen zu erschaffen. Die Unart mit bestimmen Gürtelfarben bestimmte Charakter Eigenschaften hervorzubringen, bringt mich immer zum Schmunzeln. Das ist Budo Romantik Deluxe.

Betrachtet man die Gürtel nur als einen Gradmesser für technische Fähigkeiten spricht nichts dagegen auch einem Kind diese Farbe zu verleihen, sofern es technisch gut genug dafür ist.

* Silverback
23-01-2020, 10:13
...
Betrachtet man die Gürtel nur als einen Gradmesser für technische Fähigkeiten spricht nichts dagegen auch einem Kind diese Farbe zu verleihen, sofern es technisch gut genug dafür ist.

:halbyeaha

Tyrdal
23-01-2020, 10:51
Gut, aber sehen wir mal vom Kiai u.ä. "Feinheiten" ab: Die Handhabung des Bos ist schon ziemlich kultig IMHO.Die Handhabung des Stockstabs (Wieso sagen die Bo Staff?) mag kultig sein, mit martial hat diese art aber nix mehr zu tun.

* Silverback
23-01-2020, 11:01
Die Handhabung des Stockstabs (Wieso sagen die Bo Staff?) mag kultig sein, mit martial hat diese art aber nix mehr zu tun.

Das mag sein. Nur fällt (mir) genau das auch bei ganz vielen Kata-WBs quer durch alle KKs auf: Da ist Show angesagt, nothing but.
P.S.: Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, wo Massen ausgeflippt sind bei Jean Frenette. ... tbc Irgendwie muss KK/KS ja halt auch der breiten Masse nahegebracht werden.

Kai Dobi
23-01-2020, 11:37
haha, ich muss die ganze Zeit daran denken:

https://www.youtube.com/watch?v=TIfAkOBMf5A

was ist das anderes? nagut, die amis machen da noch nen peinlichen schrei-contest draus

Billy die Kampfkugel
23-01-2020, 12:38
Wenn ich eine Kata verstehe kann ich mir daraus Elemente fürs Kämpfen ziehen, auch aus den Teilen die man nicht so sieht z.B. das Gewicht entsprechend zu verschieben um nicht so leicht gefegt zu werden, Kraft generieren durch die Arbeit mit der Hüfte, Koordination...
Als Tanz für Zuschauer ist das eigentlich nicht gedacht, aber ok der Marketingzweck heiligt irgendwo die Mittel.

Shintaro
23-01-2020, 13:01
Wenn es etwas gibt, dass ich am Karate nicht vermisse, dann ist es der ganze Gürtelzirkus. Der wurde ja hier bei uns im Westen ziemlich pervertiert. Grenzt ja schon fast an einer Heiligen Sprechung, wenn man bedenkt welche Attribute man hierzulande mit den Black Belts in Verbindung bringt.

Gürtel sollen doch nur dazu dienen, die Leute technisch besser einzuordnen. Es war meiner Meinung nach nicht dafür gedacht bessere Menschen zu erschaffen. Die Unart mit bestimmen Gürtelfarben bestimmte Charakter Eigenschaften hervorzubringen, bringt mich immer zum Schmunzeln. Das ist Budo Romantik Deluxe.

Betrachtet man die Gürtel nur als einen Gradmesser für technische Fähigkeiten spricht nichts dagegen auch einem Kind diese Farbe zu verleihen, sofern es technisch gut genug dafür ist.

Das stimmt, den Gürteln wird viel Beachtung beigemessen. Daß es ein Einordnen vom Können und Beherrschen von Techniken darstellen, ist es schon lange nicht mehr. Dafür werden hier und da viel zu viel Augen zugedrückt.

Traurig ist tatsächlich, daß man bestimmte Eigenschaft zumißt. In erster Linie sollte der Mensch bzw. Schüler stehen. Und man sollte sich vor Augen halten, daß man von jedem lernen kann. Ich lerne mit meinen Leuten, auch wenn ich als ÜL vorne stehe. Und Training ist Training und Schnaps ist Schnaps!

Die Problematik in der Schwarzgurtvergabe an Kindern sehe ich, daß man hierzulande einem Schwarzgurt mehr Verantwortung zuspricht. Teilweise hat er sie auch, in dem er schon als Lehrer vorne steht oder einfach als Sempai eingesetzt wird. Man erwartet auch, daß er die Techniken wesentlich besser kann, als ein Schüler. Tatsächlich findet dann eine vermeintlich eine Gradmessung statt.

Grundsätzlich wäre es kein Problem, dem Kind schon einen Schwarzgurt zu verleihen. Aber man würde es absprechen müssen, daß ein Kind Verantwortung hat. Letztlich sehe ich es auch so, daß man als Schwarzgurt Verantwortung übernimmt. Sei es den Erhalt des bisher Erlernten und Einschleifen der Techniken oder als Sempai oder sogar als hauptverantwortlicher Lehrer.

* Silverback
23-01-2020, 15:54
:halbyeaha

Hier gerade noch was von dem Junior gefunden (diesmal ohne Stöckchen)

https://www.youtube.com/watch?v=SE1xTAbi_No

FireFlea
23-01-2020, 18:58
Die Handhabung des Stockstabs (Wieso sagen die Bo Staff?) mag kultig sein, mit martial hat diese art aber nix mehr zu tun.

Das sehe ich ja auch so - mir geht es in dem Kontext aber um die Zeit und den Willen, den der Junge in seinen "Bo-Staff" investiert hat. Das wird nicht unerheblich gewesen sein. ;)

Ripley
23-01-2020, 19:38
Das sehe ich ja auch so - mir geht es in dem Kontext aber um die Zeit und den Willen, den der Junge in seinen "Bo-Staff" investiert hat. Das wird nicht unerheblich gewesen sein. ;)Hm. "Nicht unerheblich" kommt wohl hin. Und wenn er in dieser, nun mal investierten, Zeit auch noch einen vernünftigen Trainer gehabt hätte, der ihm was Vernünftiges beibringt ...
Sorry, ich kann das, was er da macht, nicht beurteilen. Stimmt. Kommt mir halt alles ganz furchtbar oberflächlich und ... wirkungslos gewedelt - Entschuldigung! - vor.

Gut, lasst uns nochmal über "Investment" reden.
Japan, kleines Mädchen, ordentliche Portion Talent.
Mahiro, hier mit 11 Jahren:
https://youtu.be/uQVh7XDN6Dg
(In der Beschreibung ein Link zu ihrer Performance als Siebenjährige)

Sollen wir wirklich weiter über investierte Zeit, Mühe, Willen reden?

FireFlea
23-01-2020, 19:55
Sollen wir wirklich weiter über investierte Zeit, Mühe, Willen reden?

Na beim Thema Schwarzgurt mit 10 wird das kaum anders gehen. :D

TREiBERtheDRiVER
24-01-2020, 00:12
Meine Fresse nochmal :) Es sind Kinder-Karate-Grade.
Ob der 10 jährige nun grün, braun oder schwarz trägt, tangiert niemanden.

Das kommt mir hier vereinfacht so vor, als ob man in Frage stellt, ob Torge in der 5. Klasse nun Klassensprecher wird, oder nicht doch besser Fatima oder Bernhardt. Und das Ganze aufgrund einer Einschätzung von Bernhardts Vater, der meint das Torge aufgrund seiner intellektuellen Fähigkeiten nicht so ganz geeignet wäre.

meenzermicha
24-01-2020, 08:11
Hier gerade noch was von dem Junior gefunden (diesmal ohne Stöckchen)

https://www.youtube.com/watch?v=SE1xTAbi_No

Haha, auf dem Kanal gibt's ja nur so geile Dinger...ich bin mal den Rest vom Tag beschäftigt...Wo ist das Popcorn?

* Silverback
24-01-2020, 09:02
Haha, auf dem Kanal gibt's ja nur so geile Dinger...ich bin mal den Rest vom Tag beschäftigt...Wo ist das Popcorn?

Naja, jaja, bin gespalten an der Stelle: Der Junge ist IMHO im Tricking-Bereich super, keine Frage! Nur halt hier, bezogen auf 'traditionelle KKs', hmmhh.
Anmerkung: Nur scheint sich IMHO mittlerweile vieles und in vielen KK/KS dahin zu entwickeln ... vielleicht/ wahrscheinlich auch, um Zuschauer HEUTE noch anzulocken/ bei der Stange zu halten; dass das für Puristen nix ist: Anderes Blatt.

Shintaro
24-01-2020, 09:38
Das was der Junge zeigt, muß man auch erst einmal können. Sieht zumindest beidruckend aus. Hatte aber den Ton weggeschaltet!
Es bedarf schon einiges an Trainingszeit, um das so hinzubekommen. Die meisten Kinder hier, welche nur 1mal die Woche gehen, können das so nicht hinbekommen. Ich war in Frankfurt mal in einem Verein, der hat Wettkampfkarate gemacht. Die Kinder haben mehrfach die Woche trainiert und waren zum Teil richtig gut. Fazit, wenn ein Kind schon einen schwarzen Gürtel tragen soll, muß es dafür auch hart trainieren, wie ein Erwachsener auch, der das Ziel erreichen will. Von nix kommt nix.

gast
24-01-2020, 16:21
Das was der Junge zeigt, muß man auch erst einmal können. Sieht zumindest beidruckend aus. Hatte aber den Ton weggeschaltet!
Es bedarf schon einiges an Trainingszeit, um das so hinzubekommen. Die meisten Kinder hier, welche nur 1mal die Woche gehen, können das so nicht hinbekommen. Ich war in Frankfurt mal in einem Verein, der hat Wettkampfkarate gemacht. Die Kinder haben mehrfach die Woche trainiert und waren zum Teil richtig gut. Fazit, wenn ein Kind schon einen schwarzen Gürtel tragen soll, muß es dafür auch hart trainieren, wie ein Erwachsener auch, der das Ziel erreichen will. Von nix kommt nix.

wohl wahr
abgesehen davon steht da nirgendwo etwas davon, daß man keinen Schwarzen Gürtel tragen darf, nur weil irgendwelche Leute die, wie auch immer geartete Kunst, schlecht finden
bei der Akrobatik und Körperbeherrschung würden hier wohl einige Traditionalisten deutlich blaß aussehen, trotz eigenem Schwarzgurt
von mir aus kann sich auch jemand so einen lustigen Bahnschrankengurt umbinden, selbst wenn er "nur" Hallenhalma betreibt
wenn´s gefällt....