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Vollständige Version anzeigen : Die Sache mit den Hybriden und Combatives



WhattheF?!%
09-01-2020, 09:07
Hallo ans Board,

ich wollte zu obigem Thema ein paar Erkundigungen bei den Spezialisten hier im Board einholen, da ich vor kurzem angefangen habe mich in das Thema einzulesen,
Videos anzuschauen und demnächst gerne mal ein paar Kurse besuchen wollte.

Mein Ziel ist es, einen Hybrid Stil ausfindig zu machen den man rasch so erlernen könnte, dass er im Extremfall bereits einen soliden Schutz bietet.
Den man aber parallel auch, da es an regelmäßigen Trainingsoptionen vor Ort mangelt, in Eigenregie „privat“ weiter trainieren (Drills, Sandsackarbeit?) und durch
vereinzelte Seminare sukzessive ausbauen kann.

Konkret habe ich mich mit
Krav Maga
Defence Lab
The Approach
Urban Combatives
befasst, wobei ich persönlich (ohne konkrete Vorkenntnisse aufweisen zu können) der Meinung wäre dass das KM Curriculum von den genannten Stilen das aufgeblähteste ist, und somit vermutlich
wesentlich mehr Zeit und Einheiten verlangen würde.

DefenceLab sieht, vor allem mit dem steten Arm/EllbogenSchutz am Kopf schon nach einer sehr praktikablen Lösung aus. Was mich in der Euphorie aber noch etwas bremst ist das recht große Brimborium drumherum,
mir scheint da eine Menge durchreguliert zu sein … z.B. Klamottenpflicht usw., zumindest schauen in den Videos immer alle so extrem einheitlich und durchgebrandet aus. Ergo wird das auch nicht ganz günstig sein?

Eddie Quinn´s Approach sieht für mich extrem vielversprechend aus, scheinbar auf ein Kleinstmaß reduziert. Hat da jemand noch ein wenig mehr Input, z.B. ob dort auch mit einer ähnlichen Schutzmechanik wie im DL
Gearbeitet wird. Pensador ist glaube ich die korrekte Begrifflichkeit dafür?

UC schaut mir in den Videos extrem brachial aus, aber über den Founder liest sich im Netz durchgehend nur gutes. Kann jemand ggf. was zu den stilistischen Einflüssen sagen? Kommt das auch im Ursprung aus den FMAs,
Silat, wie wird dort das Thema Kopfschutz angegangen?


Ich hoffe ihr zerreißt meinen Beitrag jetzt nicht, ich weiß dass über einige Dinge bereits geschrieben wurde … meine Fragen finde ich in den bisherigen Threads aber leider nicht konkret beantwortet,
die Suchfunktion habe ich bereits genutzt 

Danke für euren regen Input.


Greetz.

StaySafe
09-01-2020, 09:39
Deine Einschätzung der von dir ausgesuchten Systeme würde ich so unterschreiben und kann dir zu "The Approach" folgendes sagen:

Ich habe Eddie und "The Approach" vor sieben Jahren zum ersten Mal kennengelernt und erlebt. Ich war neugierig, etwas skeptisch zu Beginn, aber offen.
Ich muss sagen dass ich bis heute keinen Ansatz kennengelernt habe (nach vielen Jahren im Hybridbereich) der so reduziert, effektiv und didaktisch / methodisch so gut aufgebaut ist.

Nach nur drei Stunden unter Eddies Anleitung saß das grundlegende Bewegungsmuster sowie die Umsetzung in der korrekten Distanz mit dem richtigen Druck bei allen Seminarteilnehmern und jeder hatte eine solide Plattform um darauf aufbauend weiter zu trainieren. Und das ohne im Hinterkopf haben zu müssen dass nun noch X weitere Techniken, Module, etc. abgearbeitet werden müssten.

The Approach deckt nicht alle denkbaren Situationen ab. Das tun die wenigsten Systeme wirklich und wenn sie es tun kratzen sie an der Oberfläche (was in Ordnung ist) und verweisen früher oder später auf das Crosstraining mit anderen Systemen. Ob man nun vom Defence Lab aus bspw. später noch was für den Bodenkampf dazu nimmt oder diese Entscheidung vom Approach aus trifft, bleibt sich also im Grunde gleich.

Eddies Methode ist wie gesagt sehr reduziert, gleichzeitig aber raffiniert genug um im Gruppen und im Einzeltraining lange Freude an der Attributsentwicklung zu haben.

Wenn jemand eine schnell erlernbare, simple aber solide Methode zur SV erlernen will, dabei auf die Abwehr von Maschinengewehrbedrohungen, Handgranatenentwaffnungen, etc. ( :D ) verzichten kann, würde ich The Approach empfehlen und dann bei Gelegenheit Seminare wie bspw. Tobias Brodalas "Praktische Gewalthandhabung" oder ähnliches besuchen.

hand-werker
09-01-2020, 10:24
… das grundlegende Bewegungsmuster ...

Das hier?
https://www.youtube.com/watch?v=ebKnwootamE

StaySafe
09-01-2020, 10:55
Das hier?
https://www.youtube.com/watch?v=ebKnwootamE

Jein... Als ich es kennengelernt habe, war es noch etwas anders.
Die hintere Hand hat nicht nur eine Forehand Hammerfist geschlagen, sondern von da aus direkt eine Backhand Hammerfist. Also eine Figure 8.
Die Schrittarbeit war dabei damals so, dass das hintere Bein zusammen mit der hinteren Hand nach vorne kommt.

Es hat aber über die Jahre ein paar Änderungen im Approach gegeben. Der Mann der da up to Date sein dürfte ist Kai Kuehn der ja auch hier im Board vertreten ist.

Kusagras
09-01-2020, 11:29
Das hier?
https://www.youtube.com/watch?v=ebKnwootamE

Ich hatte teils große Probleme, sein - sehr schnell gesprochenes Englisch- zu verstehen. Geht das nur mis so. (Durch die Visualisierung konnte
ich wohl aber größententeils verstehen worum es geht. Ob die vorgestellte Schlagvariante für einen günstig ist oder es was besseres
gibt (z.B. Handballen?), muss man wohl ausprobieren.

Phelan
09-01-2020, 12:37
Das was Stay-Safe beschreibt kenne ich auch aus versch. Silat-Stilen, einfach Übertragung des Waffenprinzips was Eddi ja auch anspricht - er hat generell ja einige Silat-Elemente drin - macht er ja auch keinen Hehl daraus.
Das gezeigte Prinzip wird auch gern umgekehrt, wenn man bereits im Infight ist - also R_Elbow into R_BH_cut, wahlweise wird der Ellbogen benutzt um eine Barriere (Arm/Hand) wegzubringen um dann vitale Punkte zu erwischen - auch wieder analog Machete/Messer - Hack in den Arm - Bahn frei - weiter in den Körper/Kopf.

VG,
Phelan

StaySafe
09-01-2020, 12:42
Das was Stay-Safe beschreibt kenne ich auch aus versch. Silat-Stilen, einfach Übertragung des Waffenprinzips was Eddi ja auch anspricht - er hat generell ja einige Silat-Elemente drin - macht er ja auch keinen Hehl daraus.
Das gezeigte Prinzip wird auch gern umgekehrt, wenn man bereits im Infight ist - also R_Elbow into R_BH_cut, wahlweise wird der Ellbogen benutzt um eine Barriere (Arm/Hand) wegzubringen um dann vitale Punkte zu erwischen - auch wieder analog Machete/Messer - Hack in den Arm - Bahn frei - weiter in den Körper/Kopf.

VG,
Phelan

Eddie geht im Grunde ja über das "keinen Hehl machen" hinaus und sagt ganz klar dass es ihm immer darum ging ein Destillat des Silat Fitrah Kerns zur schnell erlernbaren SV zu schaffen. Die Bewegung die du ansprichst haben wir damals auch gemacht. War aber mehr als "Ausblick" was geht / was "Silat-typisch" ist und weniger direkter Bestandteil des Approach.

Ich finds ne sehr runde Sache und muss sagen dass es mir seither immer sehr viel Spaß macht das zu trainieren.

Willi von der Heide
09-01-2020, 16:04
Hallo ans Board,

ich wollte zu obigem Thema ein paar Erkundigungen bei den Spezialisten hier im Board einholen, da ich vor kurzem angefangen habe mich in das Thema einzulesen,
Videos anzuschauen und demnächst gerne mal ein paar Kurse besuchen wollte.

Mein Ziel ist es, einen Hybrid Stil ausfindig zu machen den man rasch so erlernen könnte, dass er im Extremfall bereits einen soliden Schutz bietet.
Den man aber parallel auch, da es an regelmäßigen Trainingsoptionen vor Ort mangelt, in Eigenregie „privat“ weiter trainieren (Drills, Sandsackarbeit?) und durch
vereinzelte Seminare sukzessive ausbauen kann.

Wie schaut es denn mit " Liefersystemen " aus ? Wie sind da deine Grundlagen und was wird vor Ort so angeboten ? Kodokan-Judo, Ringen bzw. Grappling, Boxen, VK-Systeme usw. ? Wie sieht es mit der Fitneß aus ? Ich werde dieses Jahr 43 und merke, daß Combatives da nicht mehr so ganz das wahre ist ... Auf der anderen Seite, möchte ich auch keine Motivation nehmen ! ;)
Seminare + Grundlagentraining ist ein mehr als üblicher Weg in der " Szene ".



UC schaut mir in den Videos extrem brachial aus, aber über den Founder liest sich im Netz durchgehend nur gutes. Kann jemand ggf. was zu den stilistischen Einflüssen sagen? Kommt das auch im Ursprung aus den FMAs,


https://urbancombatives.com/the-founder/ ... da hat er einiges über sich geschrieben. Kleiner Tipp am Rande ... gute Englischkenntnisse sind von Vorteil wenn man sich mit RBSD/Combatives beschäftigt.

Interessierst du dich in seiner Gesamtheit für die Materie ? Da gibt es so ein paar Standardbücher die man mal gelesen haben sollte ...

Schnueffler
09-01-2020, 18:21
... Da gibt es so ein paar Standardbücher die man mal gelesen haben sollte ...

Welche?

Mr.Fister
09-01-2020, 20:05
Welche?
immer noch die selben wie "damals" :D

siehe

https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?102227-Chin-Jab&p=1948859#post1948859

;)

(die links kannste aber meist vergessen).

1.2.3
09-01-2020, 21:24
Hallo ans Board,

ich wollte zu obigem Thema ein paar Erkundigungen bei den Spezialisten hier im Board einholen, da ich vor kurzem angefangen habe mich in das Thema einzulesen,
Videos anzuschauen und demnächst gerne mal ein paar Kurse besuchen wollte.

Mein Ziel ist es, einen Hybrid Stil ausfindig zu machen den man rasch so erlernen könnte, dass er im Extremfall bereits einen soliden Schutz bietet.
Den man aber parallel auch, da es an regelmäßigen Trainingsoptionen vor Ort mangelt, in Eigenregie „privat“ weiter trainieren (Drills, Sandsackarbeit?) und durch
vereinzelte Seminare sukzessive ausbauen kann.

Konkret habe ich mich mit
Krav Maga
Defence Lab
The Approach
Urban Combatives
befasst, wobei ich persönlich (ohne konkrete Vorkenntnisse aufweisen zu können) der Meinung wäre dass das KM Curriculum von den genannten Stilen das aufgeblähteste ist, und somit vermutlich
wesentlich mehr Zeit und Einheiten verlangen würde.

DefenceLab sieht, vor allem mit dem steten Arm/EllbogenSchutz am Kopf schon nach einer sehr praktikablen Lösung aus. Was mich in der Euphorie aber noch etwas bremst ist das recht große Brimborium drumherum,
mir scheint da eine Menge durchreguliert zu sein … z.B. Klamottenpflicht usw., zumindest schauen in den Videos immer alle so extrem einheitlich und durchgebrandet aus. Ergo wird das auch nicht ganz günstig sein?

Eddie Quinn´s Approach sieht für mich extrem vielversprechend aus, scheinbar auf ein Kleinstmaß reduziert. Hat da jemand noch ein wenig mehr Input, z.B. ob dort auch mit einer ähnlichen Schutzmechanik wie im DL
Gearbeitet wird. Pensador ist glaube ich die korrekte Begrifflichkeit dafür?

UC schaut mir in den Videos extrem brachial aus, aber über den Founder liest sich im Netz durchgehend nur gutes. Kann jemand ggf. was zu den stilistischen Einflüssen sagen? Kommt das auch im Ursprung aus den FMAs,
Silat, wie wird dort das Thema Kopfschutz angegangen?


Ich hoffe ihr zerreißt meinen Beitrag jetzt nicht, ich weiß dass über einige Dinge bereits geschrieben wurde … meine Fragen finde ich in den bisherigen Threads aber leider nicht konkret beantwortet,
die Suchfunktion habe ich bereits genutzt 

Danke für euren regen Input.


Greetz.

Ich würde dir "Street Combatives" von Joe B. empfehlen: https://www.combatives.biz/

Reduziert, dennoch "alive", umfasst Stand up, Clinch und Ground, Knife Defense, gute Methodik und Didaktik

Joe hat ne Menge Erfahrung in diversen Systemen und Konzepten und kann es gut vermitteln! Ich habe selbst an zahlreichen Seminaren und Schulungen (auch behördlichen) dort teilgenommen, 3 gute Freunde und Kollegen/innen sind selbst SC Coach, so dass ich einen guten Eindruck gewinnen konnte!

Willi von der Heide
09-01-2020, 21:56
Welche?

Wenn man eine Sammlung haben will, dann kann man neben den von Mr. Fister genannten, sich auch folgende anschauen:

Consterdine, Dimitri, McYoung, Griffin, Quinn usw. usf. ... sind so die Standardwerke. Die sich für die Materie interessieren, haben die meisten Sachen auch im Regal stehen, bzw. die noch älteren Sachen als .pdf . Wobei man für manche Sachen sogar eine Erklärung benötigt, wie ich gerade lernen muß :ups:

Gibt natürlich auch Blödsinn, bzw. recht düsteres Material ... Je nachdem wie tief man in den Kaninchenbau kriechen möchte ...

Schnueffler
09-01-2020, 22:22
Danke euch.
Hätte ja sein können, das es was Neues gibt.

kaikuehn
09-01-2020, 22:43
An TE, zu The Approach:
Guck Dir doch einfach mal Eddies Seminarmitschnitt an. Ist kostenlos unter seinen Onlinekursen zu finden:
https://the-approach-self-protection.thinkific.com/courses/the-approach-seminar-with-eddie-quinn

WhattheF?!%
10-01-2020, 09:03
euch allen schon mal vielen Dank für die Beiträge und Empfehlungen, werde ich mir alles in Ruhe anschauen.
@ Willi von der Heide: Englisch ist nicht das Thema, denke da bin ich ganz solide aufgestellt. Was (meine) Liefersysteme anbelangt: Grappling/Judo in einer Seniorengruppe, früher Muay Thai und etwas BJJ, denke nicht dass es an gewisser Fitness mangeln wird. Auch wenn die Knochen mittlerweile alt und gebrechlicher geworden sind sollte ich das noch irgendwie abkönnen :biglaugh:
@ 1.2.3: Street Combatives hab ich noch gar nicht auf dem Schirm gehabt, werde ich mir auf jeden Fall ansehen.
@ StaySafe: da du so positiv über The Approach sprichst / schreibst: gibt es deiner Einschätzung nach irgendwas, was ein Selbststudium und gelegentliche Seminarbesuche zusätzlich unterstützen würde? (z.B. Boxverein?)

Ezekiel
10-01-2020, 09:34
Ich werde dieses Jahr 43 und merke, daß Combatives da nicht mehr so ganz das wahre ist ...


Magst du das ein wenig näher erläutern?

StaySafe
10-01-2020, 10:05
@ StaySafe: da du so positiv über The Approach sprichst / schreibst: gibt es deiner Einschätzung nach irgendwas, was ein Selbststudium und gelegentliche Seminarbesuche zusätzlich unterstützen würde? (z.B. Boxverein?)

Da ist vieles denkbar. Vorrangig natürlich Silat oder irgendein FMA Stil. Andererseits weiß ich von Eddie dass er The Approach auch (früher?) mit seinen Muay Thai Jungs gemacht hat. Hat wohl auch gut funktioniert.

kaikuehn
10-01-2020, 10:35
@ StaySafe: da du so positiv über The Approach sprichst / schreibst: gibt es deiner Einschätzung nach irgendwas, was ein Selbststudium und gelegentliche Seminarbesuche zusätzlich unterstützen würde? (z.B. Boxverein?)


Da ist vieles denkbar. Vorrangig natürlich Silat oder irgendein FMA Stil. Andererseits weiß ich von Eddie dass er The Approach auch (früher?) mit seinen Muay Thai gemacht hat. Hat wohl auch gut funktioniert.

Da hat StaySafe sehr recht. Ergänzend wäre Silat oder FMA natürlich förderlich, vorausgesetzt der jeweilige Stil/Trainer legt Wert auf die richtige "Ganzkörpermechanik".
Wenn Du dich in Richtung Approach (oder überhaupt Selbstschutz) orientieren möchtest, würde ich von sportlich ausgerichteten Stilen als Ergänzung abraten.

WhattheF?!%
10-01-2020, 12:32
Danke, kaikuehn und StaySafe!

zu den Silat-Stilen nochmal nachgefragt: Welche wären das beispielsweise "konkret". Da ich grenznah wohne, gibts in Holland sicherlich ein paar brauchbare Adressen nach denen ich noch schauen können.

Allerbesten Dank!

kaikuehn
10-01-2020, 13:47
Danke, kaikuehn und StaySafe!

zu den Silat-Stilen nochmal nachgefragt: Welche wären das beispielsweise "konkret". Da ich grenznah wohne, gibts in Holland sicherlich ein paar brauchbare Adressen nach denen ich noch schauen können.

Allerbesten Dank!

Da kann ich leider nicht weiterhelfen. Ausprobieren. Es muss ja auch immer die Chemie stimmen.

Willi von der Heide
12-01-2020, 16:20
Magst du das ein wenig näher erläutern?

Ich merke vor allem, daß ich mich heute gründlich aufwärmen und dehnen muß, sonst gibt es ruckzuck ein Zipperlein, so a la drei Tag " Ziehen " in der Wade u.ä. . Mein Arzt hat es auch nicht gerne, daß ich VK-Sparring mache und da ich auf ihn höre, habe ich das praktisch auf Null gesenkt.
Und da sind wir schon am Punkt ... " Combatives " ohne VK-Sparring ? ... geht nicht ! Sonst hast du eine verwässerte Geschichte und ich möchte nicht das das passiert. Also muß nicht mehr ich mich dem System anpassen, sondern das System muß " altersgerecht " ( Oh Mann, wie das klingt :D ) werden.

Im Moment bin ich eh weitestgehend inaktiv im KK/KS-Bereich ... bis auf den Dienstsport. Das Feuer brennt nicht mehr so, bzw. ist eigentlich erloschen. Außerdem habe ich jetzt beschloßen, daß ich mich wehren kann. Habe ich erst am Freitag Morgen gemerkt, daß es wunderbar klappt.

ThomasL
13-01-2020, 11:06
Wenn Du dich in Richtung Approach (oder überhaupt Selbstschutz) orientieren möchtest, würde ich von sportlich ausgerichteten Stilen als Ergänzung abraten.
Für Approach kann ich es nicht bewerten, für andere schon und da ist das Training in Kampfsportarten oftmals eine sehr wertvolle Ergänzung.

1.2.3
13-01-2020, 12:35
Für Approach kann ich es nicht bewerten, für andere schon und da ist das Training in Kampfsportarten oftmals eine sehr wertvolle Ergänzung.

Deshalb hatte ich dem TE Street Combatives vom Joe Bravo empfohlen: die Liefersysteme sind u.a. aus den sportlichen Konzepten (Grappling, Ringen) und werden auch mit sportlich-athletischer Plattform trainiert, aber im Kontext von SV. Joe bietet die Inhalte auch in Seminarform an, so dass das alles nah an dem ist, was der der TE sucht!

Sparring und Simulation kann man auch mit etwas niedrigerer Intensität machen...sagt ja niemand, dass man immer all out geht im Training.

Chuck Chillout
13-01-2020, 21:21
Wenn Du dich in Richtung Approach (oder überhaupt Selbstschutz) orientieren möchtest, würde ich von sportlich ausgerichteten Stilen als Ergänzung abraten.
Hätte ich früher auch gesagt, sehe ich mitterweile aber anders. Es kommt extrem stark darauf an, wie gut im SV-System gewisse Basics unterrichtet werden. Egal welches System, aber gewisse Grundlagen aus dem (Kick-) Boxen und Ringen/grappling müssen den Schülern von Anfang an vermittelt werden. Meiner Erfahrung nach nutzt das beste SV System nichts, wenn diese Sachen beim Schüler nicht stimmen. Da können auch sportlich orientierte Systeme gute Zulieferer sein, aber es kommt wie gesagt natürlich auf den Unterricht an ob dies richtig im SV System vermittelt wird.

Meiner Erfahrung nach gibt es aber leider gerade im Bereich Selbstverteidigung sehr sehr viele Unterrichtende, die dies nicht ausreichend tun und vielleicht selbst auch nicht ausreichend können. Dies führt dann oft zu Unterricht, der sich z.B. häufig sehr stark auf alles im close quarter Bereich konzentriert (was ja auch gut und wichtig ist), aber die Schüler dann mit jemanden mit gutem Distanzgefühl, Timing und Auge dennoch im VK Sparring große Probleme haben, da diese Person dann z.B. Kicking/Boxing Range diktieren kann und somit dominiert.

Bücherwurm
13-01-2020, 21:49
Hätte ich früher auch gesagt, sehe ich mitterweile aber anders. Es kommt extrem stark darauf an, wie gut im SV-System gewisse Basics unterrichtet werden. Egal welches System, aber gewisse Grundlagen aus dem (Kick-) Boxen und Ringen/grappling müssen den Schülern von Anfang an vermittelt werden. Meiner Erfahrung nach nutzt das beste SV System nichts, wenn diese Sachen beim Schüler nicht stimmen. Da können auch sportlich orientierte Systeme gute Zulieferer sein, aber es kommt wie gesagt natürlich auf den Unterricht an ob dies richtig im SV System vermittelt wird.

Meiner Erfahrung nach gibt es aber leider gerade im Bereich Selbstverteidigung sehr sehr viele Unterrichtende, die dies nicht ausreichend tun und vielleicht selbst auch nicht ausreichend können. Dies führt dann oft zu Unterricht, der sich z.B. häufig sehr stark auf alles im close quarter Bereich konzentriert (was ja auch gut und wichtig ist), aber die Schüler dann mit jemanden mit gutem Distanzgefühl, Timing und Auge dennoch im VK Sparring große Probleme haben, da diese Person dann z.B. Kicking/Boxing Range diktieren kann und somit dominiert.

ok, Chuck D., erzähl uns was vom Messerkampf! :)

ThomasL
14-01-2020, 12:07
Joe kann ich auch empfehlen!

Chuck Chillout
14-01-2020, 21:05
ok, Chuck D., erzähl uns was vom Messerkampf! :)

:confused: schrieb ich was von Messern?

kaikuehn
14-01-2020, 23:11
Hätte ich früher auch gesagt, sehe ich mitterweile aber anders. Es kommt extrem stark darauf an, wie gut im SV-System gewisse Basics unterrichtet werden. Egal welches System, aber gewisse Grundlagen aus dem (Kick-) Boxen und Ringen/grappling müssen den Schülern von Anfang an vermittelt werden. Meiner Erfahrung nach nutzt das beste SV System nichts, wenn diese Sachen beim Schüler nicht stimmen. Da können auch sportlich orientierte Systeme gute Zulieferer sein, aber es kommt wie gesagt natürlich auf den Unterricht an ob dies richtig im SV System vermittelt wird.

Meiner Erfahrung nach gibt es aber leider gerade im Bereich Selbstverteidigung sehr sehr viele Unterrichtende, die dies nicht ausreichend tun und vielleicht selbst auch nicht ausreichend können. Dies führt dann oft zu Unterricht, der sich z.B. häufig sehr stark auf alles im close quarter Bereich konzentriert (was ja auch gut und wichtig ist), aber die Schüler dann mit jemanden mit gutem Distanzgefühl, Timing und Auge dennoch im VK Sparring große Probleme haben, da diese Person dann z.B. Kicking/Boxing Range diktieren kann und somit dominiert.

Ich weiß, was Du meinst. Aber meine Aussage bezog sich auf die folgende Frage:



@ StaySafe: da du so positiv über The Approach sprichst / schreibst: gibt es deiner Einschätzung nach irgendwas, was ein Selbststudium und gelegentliche Seminarbesuche zusätzlich unterstützen würde? (z.B. Boxverein?)

Natürlich musst Du dich mit anderen im Training hauen. Erst im Sparring entwickelst Du die "feinen" Fähigkeiten, lernst Druck zu managen, bekommst Distanzvermögen usw. usw... Meiner Meinung nach, sollte man aber kein sportliches, d.h. Punkte orientiertes oder durch ein Regelwerk beschränktes, Sparring betreiben, sondern vielmehr ein "reflektiertes Sparring". Dabei sollten alle wissen, was sie tun und die entstehenden Situationen für sich selbst ehrlich bewerten können - ohne Punktrichter.
Sparring ist eine sehr wichtige Übung(!), sollte aber nicht mit Kampf verwechselt werden. Der Kontext muss klar sein. Du willst ja kein Schlagabtausch trainieren (wie im sportlichen Kontext), sondern Attribute schulen.

Wenn Dein SV-System kein Sparring kennt oder nur ungenügend kennt, kann der Gang ins nächste VK-KS-Gym natürlich helfen. Um davon für Dein Selbstschutztraining zu profitieren, sollte Dir während des Trainings Dein persönlicher Kontext (Attributsentwicklung für Selbstschutz) klar sein, damit Du dich nicht zu sehr ins "sportliche" ziehen lässt und Dir für den Selbstschutz suboptimale Dinge konditionierst.
Da das eine gewisse Erfahrung und Klarheit erfordert, rate ich im Anfangsstadium von einer sportlichen KS-Ergänzung eher ab.

Wie gesagt, Sparring ist fundamental wichtig. Als Übung. Reflektiert.

Antikörper
15-01-2020, 09:30
Meiner Meinung nach, sollte man aber kein sportliches, d.h. Punkte orientiertes oder durch ein Regelwerk beschränktes, Sparring betreiben, sondern vielmehr ein "reflektiertes Sparring".

Ich kenne ehrlich gesagt niemanden der VK betreibt und dabei auf Punkte schaut, Ziel ist immer die Aufgabe des Gegners. Auch dieses "Kampfsport ist ja durch Regelwerk beschränkt" Argument stört mich. Das Regelwerk ist dazu da die Kämpfer, die Vollkontakt kämpfen, vor schweren und bleibenden Schäden zu schützen. Wie möchte man mit einer gewissen Härte Trainieren ohne Schwerstverletzte in kauf zu nehmen? Das Argument wird dann meist von Leuten heran gezogen die meinen, überhaupt kein Sparring machen zu können, weil wir sind ja viel zu gefährlich und so.


Sparring ist eine sehr wichtige Übung(!), sollte aber nicht mit Kampf verwechselt werden. Der Kontext muss klar sein. Du willst ja kein Schlagabtausch trainieren (wie im sportlichen Kontext), sondern Attribute schulen.

Wenn Dein SV-System kein Sparring kennt oder nur ungenügend kennt, kann der Gang ins nächste VK-KS-Gym natürlich helfen. Um davon für Dein Selbstschutztraining zu profitieren, sollte Dir während des Trainings Dein persönlicher Kontext (Attributsentwicklung für Selbstschutz) klar sein, damit Du dich nicht zu sehr ins "sportliche" ziehen lässt und Dir für den Selbstschutz suboptimale Dinge konditionierst.

Ganz ehrlich, wenn ich die Leute bei uns im Gym ansehe, die VK trainieren, denen musst du das nicht erklären. Jedem einzelnen dort, der länger wie 1 Jahr trainiert, würde ich eine weit höhere kämpferische Stärke und Kompetenz zuschreiben wie 90% der Leute die voll krass SV trainieren. Im Ernstfall natzen die dich einfach um...

Kannix
15-01-2020, 15:20
Meiner Meinung nach, sollte man aber kein sportliches, d.h. Punkte orientiertes oder durch ein Regelwerk beschränktes, Sparring betreiben, sondern vielmehr ein "reflektiertes Sparring". Dabei sollten alle wissen, was sie tun und die entstehenden Situationen für sich selbst ehrlich bewerten können - ohne Punktrichter.



Sowas wie „eigentlich hätte ich dich jetzt töten können“?

kaikuehn
15-01-2020, 16:50
Sowas wie „eigentlich hätte ich dich jetzt töten können“?

Nö. Heisst eher soviel wie (Beispiel), ich muss dir in der in der aktuellen überlegenen Position (Trainingspartner mit dem Rücken zu Dir und ohne Balance) nicht die Birne vom Kopf prügeln und reduziere entsprechend die Power meiner Angriffe, breche die Dynamik aber nicht ab und Sparring läuft weiter. D.h. trotz "illegaler Treffer" geht's weiter und Partner bleibt heil. Reflexion: Beide wissen, dass meine Aktion die Sache hätte beenden können(!).

Wie bereits geschrieben: Sparring ist fundamental wichtig!

Kannix
15-01-2020, 17:39
Nö. Heisst eher soviel wie (Beispiel), ich muss dir in der in der aktuellen überlegenen Position (Trainingspartner mit dem Rücken zu Dir und ohne Balance) nicht die Birne vom Kopf prügeln und reduziere entsprechend die Power meiner Angriffe, breche die Dynamik aber nicht ab und Sparring läuft weiter. D.h. trotz "illegaler Treffer" geht's weiter und Partner bleibt heil. Reflexion: Beide wissen, dass meine Aktion die Sache hätte beenden können(!).

Wie bereits geschrieben: Sparring ist fundamental wichtig!

Also wie beim normalen Vollkontakt-Sparring?

Phelan
18-01-2020, 17:17
Hm.. da scheiden sich ja zumindest wenn man Waffensparring betrachtet die Geister..
DBMA etc. holzen mit weniger oder mehr LK-Schutz Drauf bis der Kampf zu Ende ist, was ich bei Stöcken noch irgendwie einsehe, bei den (weniger vertretenen) Kämpfen mit Klingenwaffen find ich es etwas schwierig.
Kalis Illustrisimo, Garimot etc. sparren (teilw. mit VollmetalWaffen) bis ein klarer direkter Treffer erreicht ist der zum Kampfende führen würde und resetten dann.

Wenn ich was mit den Stöcken mache kloppen wir schon klar drauf, sobald aber wirklich ein direkter Volltreffer auf Kopf, Oberarm Bauchstich etc sitzt machen wir zumindest kurz Pause und der "getroffene" erkennt es an.

Empty Hands ist dann natürlich was anderes.

Andere Frage: Wie handhabt ihr Semi-Locks/Hebel im VK? Also wenns man wirklich jemand schafft usw.

VG;
Phelan

Schnueffler
18-01-2020, 18:30
...
Empty Hands ist dann natürlich was anderes.

Andere Frage: Wie handhabt ihr Semi-Locks/Hebel im VK? Also wenns man wirklich jemand schafft usw.
...

MMA-Handschuhe, Schienbein/Spannschutz, Mund- und Tiefschutz und dann wird gebolzt. Wer will auch gerne mit Helm.
Hebel werden langsam immer weiter gezogen, bis der andere tappt oder andere Möglichkeit (bei uns ist immer ein 3. dabei, der auch mal dazwischen geht) A schafft es den gestreckten Arm nach dem greifen zu fixieren und würde dann mit eigenem Unterarm voll gegen den gestreckten Ellebogen von B dreschen. Wird nur angedeutet, wenn beide es merken wird neu gestartet, wenn der mit dem gestreckten Arm es nicht mitbekommt schreitet der SDritte ein und unterbricht. Selbiges sollte es zu anderen Hebeln, wie Genickhebeln kommen.

WhattheF?!%
02-03-2020, 15:19
Hey,
man möge mir nachsehen dass ich das Thema nochmal aufwärme, aber ich habe 2 Fragen die sich für mich in der Zwischenzeit ergeben haben. Und zwar habe ich mittlerweile ins KM und auch ins DL-Programm reingeschnuppert, finde hier grundsätzlich spannende Ansätze, wobei mir das KM als "zügiger erlernbar, da komprimierter und weniger verspielt" (zumindest meine persönliche Einschätzung) auffiel und in Erinnerung geblieben ist.
Gibt es irgendwas im Krav Maga, was sich mit dem "aktuellen" Ju-Jutsu Programm (2000) deckt? Ich fand zum Beispiel die Deckungsarbeit und die Art des Schlagens (Covern & Hammerfist + EllbogenEinsatz) recht fluffig. KÖNNTE ich davon u.U. auch im sehr gut sortierten :biglaugh: Ju-Jutsu Verein um die Ecke was finden, das sich einigermaßen gescheit zum KM ergänzen ließe?

Besten Dank!

Jobi
02-03-2020, 16:23
Hmmm. Also mMn. sollten Ju-Jutsu Trainier, die sich in den letzten 10 Jahren einigermaßen gescheid fortgebildet haben, Dir genau das anbieten. Nicht zuletzt mit dem Einzug der "ArGe SV" im Ju-Jutsu gibt es massive Überschneidungen zwischen KM und anderen diversen kompativen Hybridsystemen und der Art, wie moderne Trainer Ju-Jutsu im SV - Bereich gestalten.
Es gibt halt leider auch noch viele JJ Vereine, in denen die Trainer der Meinung sind, SV ist das, was bei den "Techniken in Kombination" im Prüfungsprogramm steht. Meißt die "alten Hasen".