Vollständige Version anzeigen : Krimis
Bücherwurm
23-01-2020, 11:07
Tatort, Polizeiruf, Serien, die nach dem Kommissar/der Kommissarin benannt sind, Serien an Handlungsorten, Thriller-Krimis ... wann immer ich in das Fernsehprogramm blättere - Kriminalfilm. Allein Münster, mittelgroße Stadt in der Mitte Deutschlands, hat mehrere Morde im Jahr zu verkraften.
Bin ich der einzige, dem das auffällt? Ist das normal? Kennt jemand das Krimi-Normalfilm-Ratio?
Glückskind
23-01-2020, 11:20
Bin ich der einzige, dem das auffällt?
Ja. Der Einzige und der Erste.
:hehehe:
(SCNR)
Ist das normal?
Hmm, gute Frage. Die deutschen Fernsehkonsumente wollen es ja scheinbar
bzw. denken die Fernsehbetreibenden & -Macher das zumindest oder wollen
es zumindest so. (OMG, mein Satzbau... :o )
Bei mir sind da übrigens fast immer nur Tiersendungen (hundkatzemaus und so) am Laufen wenn ich
die Kiste überhaupt mal anmache. Aber auch nur wenn Töchterchen da ist. Keine Ahnung, woran das
liegt... :D
Ist mir auch schon häufiger aufgefallen. Durch Netflix und Co kriegt man ja heute schon einen ganz guten Eindruck, was in anderen Ländern so an Fernsehserien produziert wird. Da gibt es dann auch schonmal Science Fiction, Fantasy, Drama, Übersinnliches, Historisches etc. Aber Deutschland ist wirklich ganz extrem Krimi-affin. Lediglich die eine oder andere Krankenhaus-Serie darf sich da manchmal dazu gesellen. Und gelegentlich was fürs Herz, meistens eine Kombination aus Liebesgechichte und Reisekitsch.
Willi von der Heide
23-01-2020, 13:33
Ich habe mal gehört, daß die Öffentlich-Rechtlichen Medien in etwa den gleichen Etat haben wie die Filmindustrie in Hollywood ... Nur während die einen, einen Kassenschlager nachdem anderen produzieren, gibt es bei uns " öffentlich-rechtlich betreute Meinungsbildung ". Wir könnten ein deutsches/europäisches " Hollywood " haben, mit einer entsprechenden Anzahl an Arbeitsplätzen, aber bitte nicht durch Zwangsabgaben, sondern auf privatwirtschaftlicher Basis.
Wenigstens verschwindet die Lindenstraße endlich von der Bildfläche ... grausam ... kaum anzuschauen dieses Geschwurbel. Und ja ich bin bekennender Tatort-Fan ... gut nur, daß man Filter bzgl. Indoktrination gut funktioniert und ich mich nicht beeinflußen lasse.
Bücherwurm
23-01-2020, 13:55
... Nur während die einen, einen Kassenschlager nachdem anderen produzieren, gibt es bei uns " öffentlich-rechtlich betreute Meinungsbildung ".
Ach, jetzt hör uff ... auch aus Hollywood kommt ne Menge Schrott.
Wir könnten ein deutsches/europäisches " Hollywood " haben, mit einer entsprechenden Anzahl an Arbeitsplätzen, aber bitte nicht durch Zwangsabgaben, sondern auf privatwirtschaftlicher Basis.
Alles geht besser, was nicht (mehr) öffentlich-rechtlich ist?
Und ja ich bin bekennender Tatort-Fan ... gut nur, daß man Filter bzgl. Indoktrination gut funktioniert und ich mich nicht beeinflußen lasse.
Was genau zählst du zur "Indoktrination"? Dass die Polizisten meist zu den Guten gehören? Oder dass Morde nicht vom Himmel fallen, sondern meist Ergebnis von vielfältigen Beziehungen unter Menschen sind?
Meine Frage drehte sich um die Flut an Kriminalfilmen. Dass es darunter gute gibt, unterschreib ich sofort. Hab ja nicht umsonst das Beispiel genannt. Wobei ich grade lese, dass es 2018 doch fünf Tote gab in Münster.
Ich habe mal gehört, daß die Öffentlich-Rechtlichen Medien in etwa den gleichen Etat haben wie die Filmindustrie in Hollywood ... Nur während die einen, einen Kassenschlager nachdem anderen produzieren, gibt es bei uns " öffentlich-rechtlich betreute Meinungsbildung ". Wir könnten ein deutsches/europäisches " Hollywood " haben, mit einer entsprechenden Anzahl an Arbeitsplätzen, aber bitte nicht durch Zwangsabgaben, sondern auf privatwirtschaftlicher Basis.
Wenigstens verschwindet die Lindenstraße endlich von der Bildfläche ... grausam ... kaum anzuschauen dieses Geschwurbel. Und ja ich bin bekennender Tatort-Fan ... gut nur, daß man Filter bzgl. Indoktrination gut funktioniert und ich mich nicht beeinflußen lasse.
Sorry, aber das ist eine Milchmädchenrechnung. Das ZDF hat z.B. einen Etat von ca. 2 Milliarden Euro im Jahr (Quelle Wikipedia). Klar, klingt erst einmal viel. Davon machen die aber auch ein komplettes Fernsehprogarmm, einschließlich Lizenzgebühren für Sportübertragungen, Nachrichtensendungen mit einem Netz an eigenen Auslandskorrespondenten, etlichen Eigenproducktionen and Serien und Filmen sowie nochmal ungefähr genausoviele aus dem Ausland eingekaufte.
Ein Hollywoodfilm kostet im Durchschnitt 100 Millionen Dollar, die richtig großen Produktionen wie Avengers, die neueren Disney-Filme etc. auch gerne mal das doppelte bis dreifach davon. Aber gehen wir ruhig von den 100 Millionen aus. Da schaffst du dann mit dem ZDF Budget 20 Stück von. Das wären, bei einer durchschnittlichen Dauer von 2 h dann 40 h Sendezeit, also so etwa 2 Tage. Und was zeigst du an den anderen 363 Tagen im Jahr? Das lässt sich einfach nicht vergleichen.
Klar, mir gefällt auch nur ein kleiner Teil dessen, was im ZDF oder ARD gezeigt wird (gefällt mir aber immer noch um klassen besser als RTL, Pro7 und Co ... die empfange ich ja nicht mal mehr, weil ich keinen Pfennig dafür löhnen würde). Aber ich bin ja auch nur eine von 80 Millionen Zuschauern. Ich kann schon ganz gut damit leben, dass es eben auch Menschen gibt, die gerne die Lindenstraße, die Sportschau oder die große Helene Fischer Gala gucken. Ich finanziere durch meine Steuergelder ja auch jede Menge Schulen, die ich nie besuchen werde, Straßen, auf denen ich nie fahren werde etc. Das mittelt sich halt raus.
Esse quam videri
23-01-2020, 14:14
am schlimmsten finde ich immer die Rezessionen in den Zeitungen zum Tatort am Sonntag. Stinklangweilig. Die Engländer fahren auch auf Krimis ab. Inspector Barneby als 21 Staffel...
gruss
"Indoktrination" ...
Das ist all das, was nicht übereinstimmt mit den Inhalten, die in irgendwelchen rechten und noch rechteren Blasen geblubbert, skandiert, gebrüllt und gejault werden, ja?
So gesehen ... es lebe die, das GG achtende und es stützende, "Indoktrination"!
P.S.: Wir haben nicht ohne Grund ein öffentlich-rechtliches Fernsehen mit Bildungs- und Infomationsauftrag. Einfach dazu mal ein Geschichtsbuch aufschlagen!
Willi von der Heide
23-01-2020, 16:39
" Wenn eine Organisation zu groß wird, kann sie sich mit sich selbst beschäftigen ! "
Dieser altbekannte Spruch trifft gut auf die ÖR zu ! Bei einem Gesamtbudget von über 8 Milliarden €, sind daraus monopolistische Konzerne gewachsen. Ein Monopol ist für einen Markt nie gut. Ach übrigens, hier ist eine Statistik die mal die Tagesmarktanteile aufschlüsselt: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74804/umfrage/marktanteile-oeffentlich-rechtlicher-und-privater-vollprogramme/
Nie über 50 % Marktanteil ! Obwohl man Zwangsgebühren, notfalls mit juristischer Unterstützung beitreiben läßt ! Aha !
Das muß man erst einmal sacken lassen ... Im Rundfunkstaatsvertrag steht etwas von einem Bildungs- und Informationsauftrag ! Schon wieder Aha ! Sportübertragungen und Unterhaltungsfilme - meinetwegen auch die " Lindenstraße " - gehören eher nicht dazu ! Kommt man diesem Auftrag nach ? Ja und Nein !
Beim NDR laufen immer wieder sehr gut gemachte und journalistisch ausgewogene und neutrale Doku´s. Dafür gibt es von mir das hier: :halbyeaha.
Allerdings gibt es auch die unweigerlichen " Talk Shows " ... lädt man hier mal Vertreter abweichender Meinungen ein ? Eher nicht, könnte besser sein. Jedenfalls kenne ich Herrn Prof. Dr. Kirstein nur aus " youtube ".
Meiner Ansicht nach, wird das viele Geld zu einem guten Teil falsch verwandt. Schon mal von den " ZDF-Rentnern " gehört ? Nein, nicht der durchschnittliche Zuschauer, sondern die ehemaligen Mitarbeiter die eine üppige Extrapension von 3.000,- € im Monat bekommen :ups: ... Zu ihrer " normalen " Pension " ! Bezahlt aus den Gebühren der Zwangsmitglieder. Meines Wissens nach, gibt es weniger als 1.000 Menschen die eine monatliche Zahlung von 3.000 € aus der Rentenversicherung bekommen. Bei 20 Millionen Empfängern ! Da paßt was nicht. Und diese Extrazahlungen belaufen sich auf mittlerweile mind. 120 Mio. € im Jahr und werden weiter steigen ... " Die Schulden von Heute, sind die Steuern von Morgen " In diesem Fall Zwangsgebühren !
Oder Großsportereignisse ... hat nix mit Bildung zu tun ! Das könnten die Privaten machen und tuen sie ja auch, siehe Champions League Rechte. Da werden viele Millionen Beitragsgelder an die FIFA überwiesen ... Die FIFA hat einen Vereinsstatus in der Schweiz und zahlt bei sehr hohen Umsätzen nur wenige zehntausend Franken Steuern ... So etwas wird mit unseren Gebühren finanziert.
Zum Thema Indoktrination:
Ja, gibt es ! Schon mal gesehen wie Unternehmer in Krimis ( als Bsp. ) dargestellt werden ? Ich kann mich an einen Tatort erinnern, wo ein Spediteur vorkam: behandelte seine Mitarbeiter wie den letzten Dreck, hinterzog Steuern, betrog die Sozialversicherung und was weiß ich noch ... Wenigstens war er nicht der Mörder ... :rolleyes:
Brauchen wir die ÖR ? Ja ! ... aber bitte vom Kopf auf die Füße gestellt ...
Verbesserungsvorschlag von mir:
Wie wäre es mit mehr finanzieller Bildung ? Die Masse der Bevölkerung weiß noch nicht einmal was ein Girokonto ist ! Oder was sind Aktien und wie kaufe ich die eigentlich ? Das wäre mal ein Beitrag zum Thema Vorbeugung der Altersarmut.
P.S.:
Zu meiner Person ... ich bin weder " Links " noch " Rechts " ! Ich möchte jedem die größtmögliche Form von Freiheit angedeihen lassen, die möglich ist. Allen soll es gutgehen und jeder soll nach seiner Facon glücklich werden. Und die paar Leute, die partout nicht arbeiten wollen ( nicht können ) ... Die ziehen wir auch noch mit durch !
Die Engländer fahren auch auf Krimis ab. Inspector Barneby als 21 Staffel...
Midsomer müsste eigentlich schon längst entvölkert sein bei der Mordrate :D
Bücherwurm
23-01-2020, 17:35
@ Silverback: Schon o.T.! So schnell geht das!
Zum Thema Indoktrination:
Ja, gibt es ! Schon mal gesehen wie Unternehmer in Krimis ( als Bsp. ) dargestellt werden ? Ich kann mich an einen Tatort erinnern, wo ein Spediteur vorkam: behandelte seine Mitarbeiter wie den letzten Dreck, hinterzog Steuern, betrog die Sozialversicherung und was weiß ich noch ... Wenigstens war er nicht der Mörder ... :rolleyes:
Sowas aber auch! Das kann doch wohl nicht sein! Das kann nur an den Haaren herbeigezogen sein. Edles Handeln ist duch quasi erster Unternehmensgrundsatz. nich?
Verbesserungsvorschlag von mir:
Wie wäre es mit mehr finanzieller Bildung ? Die Masse der Bevölkerung weiß noch nicht einmal was ein Girokonto ist ! Oder was sind Aktien und wie kaufe ich die eigentlich ? Das wäre mal ein Beitrag zum Thema Vorbeugung der Altersarmut.
Ich weiß was ein Giro-Konto ist, hab Börsenerfahrung bis hin zu Termingeschäften und n HS-Abschluß mit Schwerpunkt u.a. Finanzmanagement. Also wenn finanzielle Bildung der Schlüssel zum Wohlstand ist, dann hör ich sofort auf, mir Sorgen zu machen.
Bücherwurm
23-01-2020, 17:37
Midsomer müsste eigentlich schon längst entvölkert sein bei der Mordrate :D
Das war der Grund, warum ich für Münster mal nachgeschaut habe. Aber immerhin: 5 Tote in 2018. Wenn Thiel und Boerne die allen bearbeitet haben, kommt es ungefähr hin.
Willi von der Heide
23-01-2020, 17:52
Also wenn finanzielle Bildung der Schlüssel zum Wohlstand ist, dann hör ich sofort auf, mir Sorgen zu machen.
Wenn es um materiellen Wohlstand geht und den Worten auch Taten folgen: Ja !
7 - 12 % Rendite jedes Jahres und das über Jahrzehnte ist die Realität an den Aktienmärkten.
Das hier ist 'ne Folge Jeopardy!, nicht wahr?
Ich möchte lösen.
Die gesuchte Frage ist: "Was ist Rabulistik?"
Pansapiens
23-01-2020, 18:27
Bin ich der einzige, dem das auffällt? Ist das normal? Kennt jemand das Krimi-Normalfilm-Ratio?
Nach einer Rechnung des Journalisten Glenn Riedmeier ereigneten sich im Jahr 2015 allein im Programm von ZDF und ZDFneo mehr als viereinhalbtausend Morde, während die langweilige Wirklichkeit nicht mal ein Zehntel davon aufweisen konnte: Weniger als dreihundert tatsächliche Mordfälle gab es in ganz Deutschland
https://www.sueddeutsche.de/medien/fernsehen-krimis-gesellschaft-1.4275443
Könnten allerdings Wiederholungen dabei gewesen sein....:hehehe:
Esse quam videri
23-01-2020, 21:39
Schau Dir doch mal an, was an Sendungen früher exportiert wurde. Der Alte, Derrick ... bis hin nach Japan.
Scheinbar sind Krimis im Volk tief verankert. Auch im Osten waren die beliebt.
gruss
Paradiso
23-01-2020, 22:20
Wenn man sich allein die Fülle an guter Krimiserien in den USA schaut, CSI mit seinen Ablegern,Bones, The Mentalist, Monk, Criminal Minds und früher Columbo, Kojak, Magnum etc pp.......
passend dazu: https://www.youtube.com/watch?v=JuzIQUrJrJU
"Eberhoferkrimis" find ich lustig..
Und "Kottan ermittelt..."
Bei Kottan war auch immer voll spannend zu raten, wer der Mörder ist...:biglaugh:
https://www.youtube.com/watch?v=8rKs5zSIgGU
Bücherwurm
24-01-2020, 13:54
Ich möcht mal dran erinnern: Es geht mir um das Verhältnis von Kriminalfilm zu anderen Genres, vornehmlich beobachtbar im deutschen Fernsehen. Dass es unter den Krimis gute und schlechte gibt, ist unbestritten und außerdem Geschmacksache.
Bücherwurm
24-01-2020, 14:02
Nach einer Rechnung des Journalisten Glenn Riedmeier ereigneten sich im Jahr 2015 allein im Programm von ZDF und ZDFneo mehr als viereinhalbtausend Morde, während die langweilige Wirklichkeit nicht mal ein Zehntel davon aufweisen konnte: Weniger als dreihundert tatsächliche Mordfälle gab es in ganz Deutschland
https://www.sueddeutsche.de/medien/fernsehen-krimis-gesellschaft-1.4275443
Könnten allerdings Wiederholungen dabei gewesen sein....:hehehe:
Von dir kommt ne Zahl, hätt ich auch nicht anders erwartet. Es scheint mir ehrlich gesagt etwas gering, die Zahl von weniger als 300 Mordfällen. Wenn Münster 2018 4/5 hatte, bei 300000 Einwohnern. Gibt ja auch krassere Städte.
Wie sieht es nun mit dem Verhältnis Kriminalfim/ sonstiger Film aus?
Tatort, Polizeiruf, Serien, die nach dem Kommissar/der Kommissarin benannt sind, Serien an Handlungsorten, Thriller-Krimis ... wann immer ich in das Fernsehprogramm blättere - Kriminalfilm. [...]
Nach "Fernseh" und "blättere" - war ich raus. :D ;)
Gezeigt wird, was Einschaltquote bringt. Was sagt das über den Krimi-Normalfilm-Seher aus?
Pansapiens
25-01-2020, 13:30
Von dir kommt ne Zahl, hätt ich auch nicht anders erwartet. Es scheint mir ehrlich gesagt etwas gering, die Zahl von weniger als 300 Mordfällen. Wenn Münster 2018 4/5 hatte, bei 300000 Einwohnern. Gibt ja auch krassere Städte.
Laut PKS gab es 2018 901 Mordfälle, davon 72% Versuche.
Also 252 vollendete.
Das sind dann die Fälle, bei denen wegen Mord ermittelt werden.
Dazu kommen noch 292 weitere Fälle, bei denen wegen erfolgreicher vorsätzlicher Tötung ermittelt wurde.
Manchmal ist es ja in Krimis auch Notwehr oder Unfall...
Bücherwurm
25-01-2020, 20:39
Laut PKS gab es 2018 901 Mordfälle, davon 72% Versuche.
Also 252 vollendete.
Das sind dann die Fälle, bei denen wegen Mord ermittelt werden.
Dazu kommen noch 292 weitere Fälle, bei denen wegen erfolgreicher vorsätzlicher Tötung ermittelt wurde.
Manchmal ist es ja in Krimis auch Notwehr oder Unfall...
Wo liegt der Unterschied zwischen Mord und Vorsätzlicher Tötung? Abgesehen davon hat der Riedmeier dann ja offenbar genau den Punkt getroffen, und er spricht nur über zwei ö-r Programme! Da klingelt mir doch gleich wieder so ein Glöckchen im Ohr...
Little Green Dragon
25-01-2020, 20:49
Wo liegt der Unterschied zwischen Mord und Vorsätzlicher Tötung?
Mord ist es wenn jemand:
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.
Bei vorsätzlicher Tötung (z.B. Tötung auf Verlangen / Sterbehilfe) liegen die Mordmerkmale nicht vor.
Pansapiens
25-01-2020, 21:40
Wo liegt der Unterschied zwischen Mord und Vorsätzlicher Tötung?
Mord ist eine Teilmenge der vorsätzlichen Tötung. Jeder Mord ist eine vorsätzliche Tötung, aber nicht jede vorsätzliche Tötung ist ein Mord.
In Deutschland war das zusätzliche Merkmal, das erfüllt sein musste, bis 1941 die Überlegung (gegenüber der Tat im Affekt).
1941 haben dann die Nazis die von Little Green Dragon aufgezählten Mordmerkmale eingeführt.
Das hier war z.B. nach Ansicht des Landgerichts Münster kein Mord, sondern nur Totschlag:
Das Landgericht Münster sah es als erwiesen an, dass der 28-Jährige im Februar in Ahaus auf offener Straße 21-mal auf eine Studentin eingestochen hatte.
[...]
Nach den Feststellungen des Gerichts war der Angeklagte schließlich mit einem Messer und einem großen Rollkoffer vor dem Haus der Flüchtlingshelferin aufgetaucht und hatte immer wieder auf sie eingestochen. Anschließend habe er versucht, die stark blutende Frau in den mitgebrachten Koffer zu drücken. Erst als mehrere Anwohner aufgetaucht seien, habe er die Flucht ergriffen
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/muenster-fluechtlingshelferin-erstochen-lange-haftstrafe-a-1172478.html
Hätte die Frau umgekehrt den Typen, von dem sie sich massiv bedrängt gefühlt hatte, vergiftet, wäre es Mord gewesen, wegen Heimtücke....
Ich möcht mal dran erinnern: Es geht mir um das Verhältnis von Kriminalfilm zu anderen Genres, vornehmlich beobachtbar im deutschen Fernsehen. ...
Ja, wenn man will, kann man jeden Tag irgendeinen Krimi anschauen, aber es gibt im 'deutschen Fernsehen' auch die Möglichkeit, 'Bildungsfernsehen' oder 'Soap' oder irgendwas dazwischen zu sehen, ohne dass auch nur ein Mord oder ein Kommissar drin vorkommt, aber offensichtlich bieten Kriminalfilme ein Faszinosum,
ist wohl irgendwie so wie mit den vielen Angeboten zum Erlernen der Selbstverteidigung, es verursacht einen wohligen Schauer auf dem Rücken, dass man in 'so was' involviert ist, ohne dass die Sache wirklich ernst wäre ...
Welche anderen Genres?
Im Vergleich z.B. zum "Herrn der Ringe" sind die hier genannten 4.000 TV-Morde in D ja glatter Kinderkram!
Ich glaube, mich erinnern zu können, dass das beschauliche Midsomer in UK dank Inspector Barnaby eine der höchsten Mordquoten hat (68 in den ersten 30 Folgen).
Aber Krimi ohne Mord geht wohl nur beschränkt, ich lobe mir da den betagten Kommissar Maigret, der pro Band oft mit nur einem Toten auskommt.
Bücherwurm
23-06-2020, 21:50
Also: Ohne Tote geht es nicht, (wurde das schon gesagt? Ich bin grad zu faul ... ) ..schon gar nicht, wenn der Kommissar Schweiger heißt. Ich las, er hat sich jetzt aufgeregt, weil Tukur mehr geschafft hat.
Hier mal die Ankündingung eines "Polizeirufs" von "damals".
In einem Kfz-Dienstleistungsbetrieb werden bei einem Einbruch 8.000 Mark gestohlen. Oberleutnant Hübner und Leutnant Subras ermitteln.
:biglaugh:
Auch ne Tendenz?
Also: Ohne Tote geht es nicht, (wurde das schon gesagt? Ich bin grad zu faul ... ) ..schon gar nicht, wenn der Kommissar Schweiger heißt. Ich las, er hat sich jetzt aufgeregt, weil Tukur mehr geschafft hat.
Hier mal die Ankündingung eines "Polizeirufs" von "damals".
:biglaugh:
Auch ne Tendenz?
Man könnte ja in Liebesschmonzetten immer einen Toten mit einbauen, vielleicht würden dann mehr Leute sowas gucken wollen....
Getaway (also das Original von 1972) habe ich gefühlt 100mal gesehen, Lovestory kein einziges Mal. Es kann also nicht an den Schauspielern liegen.
Und dass Tote ganz lustig sein können, wissen wir seit Immer Ärger mit Harry oder Ladykillers
Bücherwurm
24-06-2020, 20:48
Man könnte ja in Liebesschmonzetten immer einen Toten mit einbauen, vielleicht würden dann mehr Leute sowas gucken wollen....
Getaway (also das Original von 1972) habe ich gefühlt 100mal gesehen, Lovestory kein einziges Mal. Es kann also nicht an den Schauspielern liegen.
Und dass Tote ganz lustig sein können, wissen wir seit Immer Ärger mit Harry oder Ladykillers
Möglich, aber m.E. eher für unwahrscheinlich.
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