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Vollständige Version anzeigen : Kernspechts Gefuchtel



openmind
08-04-2020, 05:24
... und was es fürs Kämpfen bringt. Er erklärt es selber: Chisao ist wie der Clinch beim Boxen. Was sagen die Spezialisten unter Euch dazu?

https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=QgOnmYT7ES0

_

Gast
08-04-2020, 09:38
Chi Sao ist eine Übung, bei der es darum geht, gewisse physische Voraussetzungen zu schaffen und hat nichts mit einer Anwendung im Kampf zu tun.

Klaus
08-04-2020, 09:43
Sicher. Jedenfalls bei den Leuten die das nicht umsetzen können. Mach das mal mit einem Lo Man Kam selbst jetzt noch als Methusalem oder früher bei Gary Lam vor seinem Unfall, und erzähl dann das hätte nichts mit Kampf zu tun. Oder bei irgendeinem anderen kompetenten Wing-Chun-Player. :narf:

Wenn man es richtig lernt dann IST Chisao eine Form von Clinch-Verhinderung im Nahbereich um weiter schlagen oder treten zu können, oder Öffnungen zu forcieren. Bekommt irgendjemand das nicht hin, dann ist entweder er selbst schlecht, oder sein "System".

Rene
08-04-2020, 09:49
Ach, es gibt ein Buch ... ^^

Guv´nor
08-04-2020, 09:49
Ich mag seine Abhandlungen mittlerweile.

Gast
08-04-2020, 10:27
Sicher. Jedenfalls bei den Leuten die das nicht umsetzen können. Mach das mal mit einem Lo Man Kam selbst jetzt noch als Methusalem oder früher bei Gary Lam vor seinem Unfall, und erzähl dann das hätte nichts mit Kampf zu tun. Oder bei irgendeinem anderen kompetenten Wing-Chun-Player. :narf:

Wenn man es richtig lernt dann IST Chisao eine Form von Clinch-Verhinderung im Nahbereich um weiter schlagen oder treten zu können, oder Öffnungen zu forcieren. Bekommt irgendjemand das nicht hin, dann ist entweder er selbst schlecht, oder sein "System".

:kaffeetri Was man in der Clinch Verhinderung allenfalls verwenden kann, ist das, was man durch das Üben von Chi Sao entwickelt hat. Chi-Sao selber ist eine Übung. Wie Tui Shou im Tai Ji auch eine Übung ist und keine Kampfanwendung oder Kampftechnik.

Statt ein Buch zu schreiben, wie man mit Chi Sao kämpfen können soll, hätte er viel lieber ein Buch darüber geschrieben, wie man Chi Sao korrekt trainiert, worauf man alles achten muss und was genau man alles aus dem Chi Sao lernen kann und was für Entwicklungen der Körper macht, wenn man über längeren Zeitraum Chi Sao korrekt trainiert. Das wäre ein wertvolles Buch.

Klaus
08-04-2020, 10:38
Natürlich ist das eine Übung. Die erzeugt aber nicht nur Attribute, sondern auch Bewegungsmuster, und die setzt man wenn man das richtig lernt 1:1 um. Genau wie die 13 festen Tuishou-Techniken im Wu-Stil, oder die Pendante im Chen. Da geht man exakt so vor wie in der Übung, nur dass man in der Übung 20 mal im Kreis kurbelt, und im Realfall nur einmal, an der richtigen Stelle. Nur miese Leute fangen dann im Realfall an mit miesem Kickboxen, oder improvisiertem Hauruck.

Gast
08-04-2020, 10:55
Natürlich ist das eine Übung. Die erzeugt aber nicht nur Attribute, sondern auch Bewegungsmuster, und die setzt man wenn man das richtig lernt 1:1 um. Genau wie die 13 festen Tuishou-Techniken im Wu-Stil, oder die Pendante im Chen. Da geht man exakt so vor wie in der Übung, nur dass man in der Übung 20 mal im Kreis kurbelt, und im Realfall nur einmal, an der richtigen Stelle. Nur miese Leute fangen dann im Realfall an mit miesem Kickboxen, oder improvisiertem Hauruck.

So kann ich der Aussage zustimmen.

Bücherwurm
08-04-2020, 11:22
Ach, es gibt ein Buch ... ^^

:biglaugh:

Klaus
08-04-2020, 12:09
So kann ich der Aussage zustimmen.

:halbyeaha

SalvaMea
08-04-2020, 13:09
Chisao ist wie der Clinch beim Boxen.

Im Grunde ist es nicht mehr als das. Wie schaffe ich es, mich von einem Gegner zu befreien, der meinen Angriff blockiert?

Deswegen startet man beim Chi-Sao in der Position, bei der sich beide Partner mit Bong, Fook und Tan gegenseitig blockieren. Aus der Position sucht man Wege und Lücken. Anfangs wehrt man Fauststöße mit Bong-Sao/Wendung ab (was man im realen Kampf niemals macht). Über Dan-Chi, Lat-Sao und Chi-Sao geht es weiter, bis man letztlich an der Holzpuppe lernt, sich selbst unter hohem Druck am und um den Gegner zu bewegen.

Ohne Kontakt und Blockieren gibt es kein Chi-Sao. Ist der Weg frei - haue ich meinem Gegner eine rein. Warum soll ich mich mit dessen Armen beschäftigen, wenn ich das nicht muss?

Das Grundprinzip des *ing*und ist supersimpel und straight. Chi-Sao ist etwas, was total überbewertet ist. Und unnötig mystifiziert wird.

Mario Mikulic
15-04-2020, 06:37
der Meeting Point, also der Kontaktpunkt, ist eine interessante Beschreibung. Was passiert am Meeting Point, wie kommt es zum Meeting Point? usw. Ist ein guter Ansatz für die weitere Didaktik.

Wie ich es immer propagiert habe, es gibt zwei Möglichkeiten, Druck oder Zug. Und da geht man dagegen !


Hehehehe ... der Kernie, der alte Schwerenöter, mit der gefühlt hundertsten Ausgabe dieses Dackels ... köstlich, das video ...


greetz

m

Mario Mikulic
15-04-2020, 06:39
Im Grunde ist es nicht mehr als das. Wie schaffe ich es, mich von einem Gegner zu befreien, der meinen Angriff blockiert?

Deswegen startet man beim Chi-Sao in der Position, bei der sich beide Partner mit Bong, Fook und Tan gegenseitig blockieren. Aus der Position sucht man Wege und Lücken. Anfangs wehrt man Fauststöße mit Bong-Sao/Wendung ab (was man im realen Kampf niemals macht). Über Dan-Chi, Lat-Sao und Chi-Sao geht es weiter, bis man letztlich an der Holzpuppe lernt, sich selbst unter hohem Druck am und um den Gegner zu bewegen.

Ohne Kontakt und Blockieren gibt es kein Chi-Sao. Ist der Weg frei - haue ich meinem Gegner eine rein. Warum soll ich mich mit dessen Armen beschäftigen, wenn ich das nicht muss?

Das Grundprinzip des *ing*und ist supersimpel und straight. Chi-Sao ist etwas, was total überbewertet ist. Und unnötig mystifiziert wird.

guter beitrag ...


greetz

m

discipula
15-04-2020, 17:00
salva mea:




Ohne Kontakt und Blockieren gibt es kein Chi-Sao. Ist der Weg frei - haue ich meinem Gegner eine rein. Warum soll ich mich mit dessen Armen beschäftigen, wenn ich das nicht muss?

Das Grundprinzip des *ing*und ist supersimpel und straight. Chi-Sao ist etwas, was total überbewertet ist. Und unnötig mystifiziert wird.

gerade Chi sao lehrt einen, wo die Lücken sind. die eigenen wie die gegnerischen.

man klebt ja nicht an den Arnen, weil man sich mit denen beschäftigen will, sondern weil die den Weg zum eigentlichen Ziel ( der Achse / Wirbelsäule) versperren, weil man die Struktur des Gegners stören will.

gut gemachtes Chi sao kann man gar nicht überbewerten, allerdings, Mystik braucht es auch nicht, es ist pure Physik.

dass Chi Sao oft auf wenig sinnvolle Art geùbt wird, ist leider auch wahr :-(, aber das sollte niemand dran hindern, es richtig zu üben

Michael Kurth (M.K.)
15-04-2020, 17:13
@discipula:
Hört sich gut an. Die WT-Realität zeigt aber was anderes.

Gern in der EWTO
15-04-2020, 19:01
Aha, es gibt also "DIE" WT-Realität.
Okay, dann aber auch "in der Realität funktioniert VT nicht" :rolleyes:

Michael Kurth (M.K.)
15-04-2020, 20:29
Aha, es gibt also "DIE" WT-Realität.
Okay, dann aber auch "in der Realität funktioniert VT nicht" :rolleyes:

Eine bestimmte Art zu trainieren, führt zu einer bestimmten Art des Agierens und das ist unabhängig von Stil und System.

Gern in der EWTO
15-04-2020, 21:17
Eine bestimmte Art zu trainieren, führt zu einer bestimmten Art des Agierens und das ist unabhängig von Stil und System.

Soweit richtig, allerdings gibt es nicht "die eine" Art, WT-Chi Sao zu trainieren. Und zusätzlich verändert sich diese "Art(en)" auch - wenn ich jemanden treffe, der 3 Jahre nicht mehr mit GM Kernspecht trainiert hat, macht der vieles anders. Insofern bezweifle ich einfach mal, dass sich das WT-Chi Sao runterbrechen lässt auf "Deine" Realität.
Anders ausgedrückt: in "meiner" Realität klappt es ;)

amasbaal
15-04-2020, 21:56
"meine realität" - "deine realität"... :rolleyes:

ich konnte und kann diese pseudophilosophische realitätsverweigerung nicht ab. logische weiterführung: "alternative fakten".
wohin das führt - auf allen ebenen, nicht nur im kontext des ing ung - sieht man ja: ich mache mir die welt, wie sie mir gefällt.
dumm nur, dass die welt da nicht mit macht und einem über kurz oder lang die realität um die ohren haut.

hope
16-04-2020, 10:59
@Video
https://m.youtube.com/watch?feature=...&v=QgOnmYT7ES0
Gefällt mir.

Zhijepa
16-04-2020, 16:47
Also, der Dackel ist mir sehr sympathisch :)

Alexa91
17-04-2020, 04:49
Also, der Dackel ist mir sehr sympathisch :)

Mir auch. Heißt ja auch Alexa :)
Grüße
Alexa

freestyler
17-04-2020, 19:50
Am Chi Sao an sich gibt es nichts auszusetzen. Es kommt nur darauf an wie man das trainiert und einsetzt. Die Techniken können im Nahkampf sehr wohl funktionieren und effektiv sein. Aber das gibt es nicht nur im Wig Chun. Die alten europäischen Ringkampfstile, wo auch Schläge, Tritte, Hebel und Würger mit dabei waren, haben ebenfalls die klebenden Hände, es heißt dort nur, "das gleichfassen aus den Armen". Ebenso hat das brasilianische catch wrestling, das Luta Livre, eine ähnliche Technik, das Esgrima, die rollenden Arme, um fließend in over oder under hook zu wechseln. Nicht zu vergessen das im alten Muay Thai Boran ebenfalls solche Chi Sao artigen Techniken im clinch gelehrt werden, ebenso im Pentjak Silat. Man sieht im Wettkampfringen immer wieder solche Bewegungen, auch im Judo Griffkampf. Wing Chun und auch andere Kung Fu Stile haben eben eine spezifische Methode um das gezielt zu trainieren, was ich persönlich gut finde. Ich finde das Wing Chun durchaus lohnenswerte Elemente enthält, man sollte sich eben klar machen das es auch Schwächen hat. Bruce Lee hatte das ja erkannt und demzufolge Jeet Kune Do entwickelt, einen Stil, der so wie ich finde, einen guten Weg vorgezeigt hat in welche Richtung Kampfkunst gehen sollte. Sie sollte so ziemlich alles abdecken was zum Kampf realistischer Weise benötigt wird, den Menschen als Einheit sehen. Mir hat Kernspechts Vortrag gefallen, kann man unterschreiben, sonst mag ich sein Geschäftsgebahren überhaupt nicht.....

Oldschool
17-04-2020, 21:06
Am Chi Sao an sich gibt es nichts auszusetzen. Es kommt nur darauf an wie man das trainiert und einsetzt. Die Techniken können im Nahkampf sehr wohl funktionieren und effektiv sein. Aber das gibt es nicht nur im Wig Chun. Die alten europäischen Ringkampfstile, wo auch Schläge, Tritte, Hebel und Würger mit dabei waren, haben ebenfalls die klebenden Hände, es heißt dort nur, "das gleichfassen aus den Armen". Ebenso hat das brasilianische catch wrestling, das Luta Livre, eine ähnliche Technik, das Esgrima, die rollenden Arme, um fließend in over oder under hook zu wechseln. Nicht zu vergessen das im alten Muay Thai Boran ebenfalls solche Chi Sao artigen Techniken im clinch gelehrt werden, ebenso im Pentjak Silat. Man sieht im Wettkampfringen immer wieder solche Bewegungen, auch im Judo Griffkampf. Wing Chun und auch andere Kung Fu Stile haben eben eine spezifische Methode um das gezielt zu trainieren, was ich persönlich gut finde. Ich finde das Wing Chun durchaus lohnenswerte Elemente enthält, man sollte sich eben klar machen das es auch Schwächen hat. Bruce Lee hatte das ja erkannt und demzufolge Jeet Kune Do entwickelt, einen Stil, der so wie ich finde, einen guten Weg vorgezeigt hat in welche Richtung Kampfkunst gehen sollte. Sie sollte so ziemlich alles abdecken was zum Kampf realistischer Weise benötigt wird, den Menschen als Einheit sehen. Mir hat Kernspechts Vortrag gefallen, kann man unterschreiben, sonst mag ich sein Geschäftsgebahren überhaupt nicht.....

Chi Sao ist eine Übungsmethode, keine Techniksammlung für Anwendungen. Im Fall des WT wird dort, äh, Fühlen/Kleben/Nachgeben, Gestänge, Schluppsen (wie hieß das noch?), usw. trainiert. Im Fall der meisten anderen Wing Chun Systeme (je nach Ausrichtung), kommen noch taktische Elemente (Positionierung, Distanz, Timing) dazu, und man könnte es auch als Übung zur Kräftigung der gesamten Kette für Fauststoß verwenden. Richtig, viele andere, wenn nicht nahezu alle, haben irgendetwas, wo sie in der Halbdistanz üben, durch Kontakt und Fühlen Kraftvektoren zu erkennen und diese gegen den Gegner/Partner zu verwenden. Die Betonung einzelner Bereiche ist eben sehr unterschiedlich. Daher auch die gesamte Diskussion.

Hm, Bruce Lee hat erkannt, was im Wing Chun fehlt, und einen guten Weg vorgegeben, in welche Richtung Kampfkunst gehen sollte. Ich störe mich da ein wenig an dieser Aussage. Bruce Lee mag ein sehr begnadeter Kampfkünstler gewesen sein. Aber was ist mit den Stilen/Systemen, die bereits seit mehreren Jahrzehnten, wenn nicht sogar Jahrhunderten bestehen und sich weiter entwickeln? Von denen sehe ich keines, das sich in eine ähnliche Richtung entwickelt, im Gegenteil. Und wenn ich mir so die letzten zwanzig/dreißig Jahre ansehe, dann scheint mir, dass Bruce Lee z. B. den Wert von Bodenkampf fast völlig übersehen hat, oder gibt es dazu Material von ihm? Mir ist da nichts bekannt (bin aber auch nicht in der BL-Materie drin). Die BJJ Leute haben ja damals für Furore gesorgt in der gesamten KK-Welt, weil sie einfach alles weggeputzt haben mit "shoot - mount/position - submission". Alles einfach und simpel.

Aber seltsamerweise schließt sich da aber auch wieder ein Kreis. Wenn man sich die alten Fechtmanuskripte ansieht, dann hatte Ringen einen sehr großen Stellenwert, und das nicht nur hier in Europa, sondern auch und gerade in Fernostasien. Aber ich schweife ab.

Also TLDR: Chi Sao ist nicht "anwendbar" oder "Kampftechniken". So wie Liegestütze nicht anwendbar in einem Kampf sind. Aber das, was durch das Training bewirkt wird, das unterstützt die erfolgreiche Anwendung (Faust ins Gesicht).

oxox
17-04-2020, 22:03
Naja, in einem Film hat Bruce Lee mal sowas wie einen Armbar gemacht, den er angeblich wohl von Gene LeBell gelernt haben könnte.

Michael Kurth (M.K.)
17-04-2020, 22:34
Wobei auch das Verständnis, Konzeption und Ausführung mitunter extremst verschieden ist. Ein der mißverstandensten Übungen uberhaupt. Fängt schon beim Namen an.

Uruk
17-04-2020, 23:36
wenn ich jemanden treffe, der 3 Jahre nicht mehr mit GM Kernspecht trainiert hat, macht der vieles anders

Und das ist aus vielen Gründen auch richtig so.
KRK ist KRK, Du bist Du.
Man sollte individuell trainieren und nicht versuchen jemanden zu clonen.

openmind
18-04-2020, 00:04
Und wenn ich mir so die letzten zwanzig/dreißig Jahre ansehe, dann scheint mir, dass Bruce Lee z. B. den Wert von Bodenkampf fast völlig übersehen hat, oder gibt es dazu Material von ihm?

Klar, in den letzten 20, 30 Jahren wird Bruce bestimmt einiges übersehen haben. Könnte daran liegen, dass er seit 47 Jahren tot ist. Aber vielleicht macht er irgendwann mal ein bißchen Material dazu.

_

* Silverback
18-04-2020, 09:53
Klar, in den letzten 20, 30 Jahren wird Bruce bestimmt einiges übersehen haben. Könnte daran liegen, dass er seit 47 Jahren tot ist. Aber vielleicht macht er irgendwann mal ein bißchen Material dazu.


Danke, auch der Tag ist wieder gerettet :hehehe:

freestyler
18-04-2020, 10:52
Danke für die Antwort Old School....

Ich habe 16 Jahre Wing Chun ( Wong Shun Leung/Gary Lam Linie) trainiert. Mir ist schon klar das Chi Sao eine Übungsmethode ist um die Techniken aus den Formen, aus dem Nahkampf heraus intuitiv/taktil anwenden zu können. Also stimmt es schon was ich dazu geschrieben habe.
Ich trainiere inzwischen mehr Ringkampf betont (Stand und Boden) und pugilism (alte Boxschule mit Tritten), doch verwende ich nach wie vor auch Wing Chun/Jeet Kune Do Techniken und Prinzipien, da sie einiges brauchbares und nützliches enthalten.

Zu Jeet Kune Do. Wenn du einmal in das Buch "Tao of Jeet Kune Do" von Bruce Lee reinschaust, dann wirst du fest stellen das Bruce Lee sich sehr wohl mit Bodenkampf und Ringer Techniken (Würfe/Takedowns) beschäftigt hat. Es gibt dort viele Zeichnungen mit Techniken aus dem japanischen Jiu Jitsu, Judo, Freistilringen, catch wrestling und Sambo. Die Zeichnungen stammen teilweise von Bruce Lee selbst.


Bruce Lee hat z.B. Judo Gene Le Bell gut gekannt, sie waren befreundet. Sie haben auch gemeinsam eine Folge von"the green hornet" gedreht, wo beide einen Kampf hatten. Man sieht dort Gene Le Bell in einem Judo Gi. Judo Gene Le Bell war damals schon eine Legende des Judo und grappling in America und hatte auch Kontakt zu damaligen catch wrestlern der amerikanisch/britischen Schule.
Gene Le Bell soll Bruce auch ein wenig Judo/Catch wrestling gelehrt haben. Als Reminiszenz an diese fruchtbare Begegnung zeigt ja Bruce Lee in seinem letzten Film "Game of Death", auch einige catch wrestling Bodenkampf Techniken.

Das damalige Jeet Kune Do enthielt schon Bodenkampf.

Beim heutigen sind die submission wrestling/catch wrestling/Jiu Jitsu Techniken ein fester Bestandteil.
Dazu empfehle ich dir das Buch "Jeet Kune Do" von Sifu Ralph Fischer, dort sieht man jede Menge submission wrestling Techniken Basics im Stand und am Boden.

Jeet Kune Do ist für mich eine Art old scool MMA und ich finde Jeet Kune Do inzwischen besser als MMA, eben weil es alles enthält was MMA auch ausmacht, aber eben auch die guten alten Strassenkampftechniken und wichtige Übungen für taktile Reflexe wie Chi Sao.

Desweiteren auch Waffentechniken und Waffenabwehr. Deswegen ist es in meinen Augen eine gute und ziemlich komplette KK, eben natürlicher, ganzheitlicher und auch darauf ausgelegt es ein Leben lang trainieren zu können, was ich inzwischen als nicht unerheblichen Wert schätze.
MMA ist eben auch nur ein Sport und deswegen suboptimal für die klassische SV geeignet, meine Devise lautet: " es soll im Ring und auf der Strasse funktionieren"! Wenn eine KK das nicht hergibt, dann ist sie meines erachtens nicht komplett.
Und reines Wing Chun liefert das eine nicht (Ring Tauglichkeit), aber MMA das andere (Strassenkampftauglichkeit) letztlich auch nicht. Selbst modernes BJJ hat in diesem Bereich ( Selbstverteidigung für die Strasse) riesen Lücken, abgesehen vom alten klassischen Gracie Jiu Jitsu. Trotzdem ist das Sport MMA und BJJ immer noch so gut das man sich damit auf der Strasse oft genug erfolgreich verteidigen kann. Gilt auch für Boxen, Ringen, Judo, kickboxen usw...

Jetzt bin ich auch etwas abgeschweift, aber irgendwie passt es auch zum Thema.

KK-Baghira
18-04-2020, 13:07
Danke für die Antwort Old School....
Zu Jeet Kune Do. Wenn du einmal in das Buch "Tao of Jet Kune Do" von Bruce Lee reinschaust, dann wirst du fest stellen das Bruce Lee sich sehr wohl mit Bodenkampf und Ringer Techniken (Würfe/Takedowns) beschäftigt hat. Es gibt dort viele Zeichnungen mit Techniken aus dem japanischen Jiu Jitsu, Judo, Freistilringen, catch wrestling und Sambo. Die Zeichnungen stammen teilweise von Bruce Lee selbst.

Bruce Lee hat z.B. Judo Gene Le Bell gut gekannt, sie waren befreundet. Sie haben auch gemeinsam eine Folge von"the green hornet" gedreht, wo beide einen Kampf hatten. Man sieht dort Gene Le Bell in einem Judo Gi. Judo Gene Le Bell war damals schon eine Legende des Judo und grappling in America und hatte auch Kontakt zu damaligen catch wrestlern der amerikanisch/britischen Schule.
Gene Le Bell soll Bruce auch ein wenig Judo/Catch wrestling gelehrt haben. Als Reminiszenz an diese fruchtbare Begegnung zeigt ja Bruce Lee in seinem letzten Film "Game of Death", auch einige catch wrestling Bodenkampf Techniken.

Das damalige Jeet Kune Do enthielt schon Bodenkampf.
[...]
Jeet Kune Do ist für mich eine Art old scool MMA und ich finde Jeet Kune Do inzwischen besser als MMA, eben weil es alles enthält was MMA auch ausmacht, aber eben auch die guten alten Strassenkampftechniken und wichtige Übungen für taktile Reflexe wie Chi Sao.

Als Ergänzung unter Zustimmung:
I) JKD & Grappling/Ground-fighting:
Dan Inosanto - im Interview mit Mark Cheng (2010/2008) - hob hervor, dass Bruce zu Lebzeiten
1) sich mit grappling arts wie chin-na, Wally jays jujutsu oder Judo mit Gene LeBell beschäftigte
2) war diese Beschäftigung aber eher noch in den 'Kinderschuhen' im Vergleich zu seinem anderen Training
3) In der Chinatown School gab es "locks and submissions on the ground, and take-downs, but they weren't contested"
4) Drills und Abläufe mit Schlagen am Boden kam in Lees Unterricht soweit nicht vor [aber wir erinnern uns an die berühmte Szene um das Thema 'bite' am Boden/Headlock (https://www.youtube.com/watch?v=ii-MLjI5Fyc), so dass Lee das auf dem Schirm hatte mit Schlagen und treten am Boden]
5) Zum Grappling gehört 'tie-up range/clinch range' (s.a. Tao of JKD) sowie 'the ground game'

Dann kommt man beim Thema JKD und Grappling wohl nicht an L. Hartsell (2002: 193ff.) vorbei, der bspw. Trapping im Bodenkampf für einsetzbar hielt und sich auch mit Chi-Sao befasste..

II) JKD & MMA: Hier hat Jerry Beasley (2010) mal eingängiges geschrieben:
"The early JKD was indeed a mixed-style martial art [...]. After 1971, JKD became the philosophy of liberation from classical arts [...]. Modern-day mixed martial arts is the full expression of JKD when applied to an arena-fighting situation [...]. MMA methodology can easily be applied to self-defense"

Dies nur als kleine Ergänzung.

Literatur:
Beasley, J. (2010) [2005]: On Philosophy, Jeet Kune Do and Mixed Martial Arts.
In: Editors of Black Belt: The Ultimate Guide To Jeet Kune Do. Black Belt Books/Ohara Publications, pp. 90/91-101.

Cheng, M. (2010) [2008]: Jeet Kune Do Grappling: Dan Inosanto talks About Bruce Lee's Ground Fighting and the Direction He's Taking the Art.
In: Editors of Black Belt: The Ultimate Guide To Jeet Kune Do. Black Belt Books/Ohara Publications, pp. 122/123-130.

Hartsell, L. (2002): Jeet Kune Do: Hardcore Training & Strategy Guide. O.O.: HNL Publishing.

Gern in der EWTO
18-04-2020, 19:23
Man sollte individuell trainieren und nicht versuchen jemanden zu clonen.

Man kann aber an Weiterentwicklungen teilnehmen, oder eben nicht. Wie gut diese Weiterentwicklungen sind, merke ich persönlich immer dann besonders, wenn ich andere treffe, die meinen "früher war auch alles gut (oder sogar besser)".

Oldschool
18-04-2020, 22:37
Ah, ok. Ich sehe mich korrigiert - wie gesagt, BL ist nicht mein Thema. Hm, gibt es dazu auch Bild-/Videomaterial? Auch wenn das ganze noch in den Kinderschuhen steckte, wäre es sicher mal interessant, was er da so gemacht hat.

freestyler
19-04-2020, 22:31
Servus Oldschool..ist zwar nicht viel, aber immerhin sieht man schon ein wenig takedowns, Würfe und Bodenkampf....https://www.youtube.com/watch?v=jd1z1_mkEo8

https://www.youtube.com/watch?v=WzeAIKU_L7A

Hier sieht man grappling im modernen Jeet Kune Do...https://www.youtube.com/watch?v=f_iC3yJFknU

https://www.youtube.com/watch?v=KMNzFjFQG2I

Vor allem im letzten Video sieht man wie effektiv Jeet Kune Do Prinzipien/Techniken im Bodenkampf eingesetzt werden können. Auf der Strasse können die den Unterschied ausmachen und Kampfentscheidend sein...

KK-Baghira
20-04-2020, 09:57
@Freestyler: Danke für die Videos - da waren manche neuen dabei :)

hope
21-04-2020, 10:32
Mir auch. Heißt ja auch Alexa :)
Grüße
Alexa

"Alexa" (Rauhaardackel im Video) ist schon cool. Einer von Alexas männlichen Vorgängern hatte mir damals, im Schloss Langenzell, auf meine Schutzausrüstung gepinkelt (markiert).
Das muss im Jahr 1996 gewesen sein. Wieder zuhause angekommen, ging dort die Post ab. Mein Zwergschnauzer ist völlig ausgetickt und hat mir fast meine Sporttasche zerlegt. ;-)

Alexa91
21-04-2020, 10:52
[...]Einer von Alexas männlichen Vorgängern hatte mir damals, im Schloss Langenzell, auf meine Schutzausrüstung gepinkelt
[...]

Die Männer wieder ;)

hope
21-04-2020, 11:02
Die Männer wieder ;)

So ist es. ;-)

Bücherwurm
21-04-2020, 11:51
"Alexa" (Rauhaardackel im Video) ist schon cool. Einer von Alexas männlichen Vorgängern hatte mir damals, im Schloss Langenzell, auf meine Schutzausrüstung gepinkelt (markiert).
Das muss im Jahr 1996 gewesen sein. Wieder zuhause angekommen, ging dort die Post ab. Mein Zwergschnauzer ist völlig ausgetickt und hat mir fast meine Sporttasche zerlegt. ;-)

:biglaugh:

openmind
21-04-2020, 17:33
"Alexa" (Rauhaardackel im Video) ist schon cool. Einer von Alexas männlichen Vorgängern hatte mir damals, im Schloss Langenzell, auf meine Schutzausrüstung gepinkelt (markiert).


Das mache ich mit den Sachen meiner Trainingspartnern auch immer.

_

Macabre
21-04-2020, 19:34
Wenn man/frau bedenkt, dass ChiSao nur eine Übungsform von Vielen ist, dann finde ich, dass EWTO und KRK schon immer zu viel Focus auf ChiSao legen...

Scheint schon länger ein "Fetish" in der EWTO geworden zu sein...


Zu viel "rumgefummel" ohne erkennbaren Mehrwert...