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Vollständige Version anzeigen : Wie sieht euer Training zur Zeit aus?



jkdberlin
02-05-2020, 07:59
Ich hatte gestern eine Zoom Konferenz mit diversen Trainern aus dem Bodenkampf (größtenteils Judo) und die Anwesenden haben so dargestellt, wie zur Zeit ihr Training aussieht. Ich fand das sehr interessant, zumal es diverse Ansätze gab. Daher würde ich das gerne auch hier einmal zur Diskussion stellen:

Wie haltet ihr euch für Grappling fit? Wie trainiert ihr weiter, obwohl ihr ja zur Zeit keinen Partner anfassen dürft, außer er lebt im eigenen Haushalt? Es geht mir dabei ausschließlich um Grappling, wer also aus einer anderen Kampfkunst kommt sollte so ein Thema im passenden Unterforum aufmachen, oder im Offenen Kampfkunst Unterforum.

Mein Training zur Zeit:

3 * pro Woche "BJJ Movements" mit und ohne Dummy, dabei wird beim dritten Mal mehr Wert auf Dehnung gelegt.
1 * pro Woche Kettlebell Techniken und
3 mal pro Woche Kettlebell Workouts mit Übungen speziell für das Grappling.

ich hasse laufen, von daher bin ich nur dabei, jeden Tag mindestens 10.000 Schritte beim Spazierengehen zu machen. Ab und an kommt noch eine Radtour dazu.

Wie läuft es bei euch?

Guv´nor
02-05-2020, 09:49
Aktuell gehe ich fast jeden tag 10 KM laufen und kombiniere es mit Schattenboxen. Hat nix mit Grappling zu tun bringt aber den Puls hoch.
Ich mache viel schulter-Rehab. Dafür nehme ich mir die Zeit.

Wenn der Lockdown noch länger andauern sollte werden wir auch Zoom - Training einführen mit Grappling-Spezifischen kraft-Gymnastik-Übungen.
Einen Dummy zu kaufen kann ich von meinen Leuten nicht verlangen. Eventuell kaufe ich 3-4 für unser Dojo und verleihe diese zumindest an die Wettkämpfer

Lo.Ony
02-05-2020, 11:04
Mein Workout sieht zur Zeit in etwa so aus:

1. Tag Lauf (Wechsel zwischen Sprint, Lala und Intervall)
2. Tag Workout (Kettlebells / Gummibänder / Calisthenics)(Da wird zum Warmup gerne mal solodrills oder Grappling Moves eingebaut)
3. Tag Erholung / Stretching / Yoga
wieder zu 1.

Dabei bin ich noch bisschen von der Arbeit abhängig, kann also sein, dass mal was ausfällt oder ich kein Bock habe :biglaugh:

felicidy
02-05-2020, 11:14
Ich mache hauptsächlich BWEs wobei ich zum Aufwärmen einige Solodrills für BJJ einbaue. Alle 2-3 Tage kommt auch 1,5 Spaziergang hinzu.
1.Tag Schwerpunkt Bauch/Rücken im Anschluss lange Dehnen
2. Tag Schwerpunkt Schultern im Anschluss lange Dehnen
3. Tag Schwerpunkt Beine/Knie im Anschluss lange Dehnen
4. Tag Regeneration, Mobilisieren und leichten Dehnen
dann wieder Tag 1 und Sonntags gibts mit meinem im Hausstand lebenden Bluebelt Techniktraining (mehr als einmal die Woche möchte mein Partner leider nicht)
Ein bisschen fühle ich mich grad wegen der BWE im Übertraining und muss mal schauen, ob ich die Regenerationszeit verlänger.
Ich überlege auch einen Dummy anzuschaffen aber irgendwie fehlt mir noch ein wneig die Fantasy was ich praktikabel und sinnvoll damit machen soll.

jkdberlin
02-05-2020, 11:17
Dabei bin ich noch bisschen von der Arbeit abhängig, kann also sein, dass mal was ausfällt oder ich kein Bock habe :biglaugh:

Deswegen mache ich alle meine Klassen über ZOOM. Ich mag diese Solo Sachen nicht, habe aber gemerkt, dass auch über ZOOM der Gruppenzwang einen mitzieht. Niemand hört da eher mit einem Workout auf oder sagt ab.

jkdberlin
02-05-2020, 11:19
Ich überlege auch einen Dummy anzuschaffen aber irgendwie fehlt mir noch ein wneig die Fantasy was ich praktikabel und sinnvoll damit machen soll.

Ich glaube, dass Dummytraining kurzfristig temporär das Grappling Training der nahen Zukunft sein wird, daher habe ich mir ein oder zwei selber gebastelt bzw. jetzt auch einen bestellt. Für die Schule werden wir wohl eon paar gute kaufen fürs Kleingruppentraining kaufen, wenn es dann erlaubt wird.
Es gibt zwischenzeitlich von einigen Anbietern recht gute Grappling-Dummy Workouts, denen man alleine oder in der Gruppe folgen kann.

Kusagras
02-05-2020, 12:31
...
ich hasse laufen, von daher bin ich nur dabei, jeden Tag mindestens 10.000 Schritte beim Spazierengehen zu machen. Ab und an kommt noch eine Radtour dazu.

Hab ich grad was drüber glesen. Auch sonst interessant:

Zwar gilt:


..Beim Spazieren im Sportwandertempo (6 Kilometer pro Stunde) liegt die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems in der Regel unter 50 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit. Die Ausdauerfähigkeit verbessert sich ab 60 bis 70 Prozent....

Jedoch auch:


Inwiefern profitieren sportliche bis sehr sportliche Menschen von ausgedehnten Spaziergängen?

Schmidt-Hellinger: „Die senken ihre Verletzungsanfälligkeit und können sich über den Kalorienverbrauch freuen. Der ist nämlich gar nicht so niedrig! Eine Stunde Spazierengehen verbrennt beispielsweise so viele Kalorien wie 20 Minuten joggen – also in etwa 200 Kalorien. Als grobe Regel kann man sagen, dass ein Drittel der Jogging-Kalorien verbrannt werden. Diese Kalorien werden beim Gehen eher über den Fettstoffwechsel verbrannt und trainieren diesen . Bei einem 10-Kilometer-Lauf auf Zeit hingegen verbrennt man überwiegend Zucker. Deshalb verbessert Spazierengehen nicht unbedingt die 10-Kilometer-Bestzeit.“
...
FITBOOK: Wie viele Kilometer pro Tag wären optimal?

Schmidt-Hellinger: „Die menschliche Anatomie ist auf 15 Kilometer Gehen pro Tag ausgerichtet. Das wäre also optimal. Großstädter tendieren übrigens dazu, mehr zu gehen als die Landbevölkerung. Man hat ausgerechnet, dass der durchschnittliche New Yorker im Schnitt acht bis zehn Kilometer am Tag zurücklegt. Es hat mit den großen Bahnhöfen zu tun.“...

https://www.fitbook.de/fitness/spaziergang-als-sportersatz?ref=1



Wie läuft es bei euch?

S.o: Spazieren gehen, BWE Übungen zu Hause, Gummiband, Hantelstange. Alles Gesundheits- weniger Leistungs-orieniert.

AlexAikido
02-05-2020, 12:39
Jeden 2. Tag längere Laufstrecke (10-15km), an den anderen Tagen 5-10km schnelles gehen im Wald in Kombination mit BWE und der Nutzung von zusätzlichen Gewichten (Baumstammteile). Zusätzlich seit letzter Woche bei einem Freund auf dem Grundstück 3x die Woche bouldern da er sich eine eigene Wand gebaut hat wo wir wunderbar variieren können.

Franz
02-05-2020, 14:26
Les Mills Bpdy Combat, Planks, Liegestütze, Übungen mit der Bulgarian Bag, Kurzhanletübungen

Kusagras
02-05-2020, 14:42
...Dummy... daher habe ich mir ein oder zwei selber gebastelt ...
...

Aus Resten von Kollateralschäden der letzten Trainings vor Corona?:ups:

:D

Stixandmore
02-05-2020, 15:27
Quasi täglich eine Std Bodyweightexercises, Functional Training
Für das Grappling an sich hab ich nur wenig Möglichkeiten, da a) Kein Dummy zu Verfügung steht/ und ich auch keinen kaufen werde, da zu teuer hier unten und b) kein Familienangehöriger sich hergeben will:D
Wen, dann mach ich "Ginástica natural" für Flexibilität/Mobilität

marq
02-05-2020, 17:07
Es gibt zwischenzeitlich von einigen Anbietern recht gute Grappling-Dummy Workouts, denen man alleine oder in der Gruppe folgen kann.

welche meinst du :D

jkdberlin
03-05-2020, 05:49
welche meinst du :D

Grappler's Guide, Tom Barlowe ...

Tor Ben
03-05-2020, 10:06
Also ich trainiere z.Z. sehr minimal. Und garnicht 'kampfspezifisch'

Gehe 3-4 mal die Woche laufen und fahre jeden Tag 10 km Fahrrad.

Dazu ein ganz minimales Kraft-und Mobilitätsprogram (Puchups, Situps, Kniebeugen, Dehnung.....das ganz klasische Zeug)

Alles aber nicht wirklich mit Plan oder System.

Es war ja schon vor der Sperre so, dass ich meine Training an meine tatsächlich freie Zeit anpassen musste. Und in den letzten Wochen hat sich das noch verstärkt

Lo.Ony
03-05-2020, 14:05
Ich glaube, dass Dummytraining kurzfristig temporär das Grappling Training der nahen Zukunft sein wird,

Oh Gott ich hoffe das kurzfristig bleibt kurzfristig, ich kann mit den Leblosen Dingern nicht viel Anfangen (nja außer halt Kardio-Schrubben - aber spaß machts nicht). Ist wie Sex mit ner Gummipuppe, bockt sich auch nicht wirklich....

Stixandmore
03-05-2020, 15:07
Ist wie Sex mit ner Gummipuppe, bockt sich auch nicht wirklich....

:gruebel::biglaugh:

Tor Ben
03-05-2020, 18:53
Ich hoffe sehr, dass wir alle sehr bald zum regulären Training zurückkehren können.

Wobei Dummy-Training gerade im Bereich Grappling durchaus eine gute Ergänzung sein kann, mit der man sich vielleicht anfreunden sollte.

1.2.3
05-05-2020, 18:57
Im Dienst mache ich 2x pro Woche Grundübungen (Push, pull, squat, lift), 2x BWE circuit (teilweise mit Trx und Kettlebells).
Zuhause 2x BJJ Grundlagen/ Gracie Basics mit meinem 11 jährigen Sohnemann und bwe Übungen/mobility....
Ansonsten schaue ich mir 2-3 x die Woche ein Match Breakdown/Analyse eines Matches oder ein Instructional an.
Bleibt gesund, Gruß,
Mirco

Schnueffler
05-05-2020, 20:27
Ist zwar nicht rein Grapplingbezogen, aber einmal Krafttraining mit Gummibändern, Gewichtsweste, GymHammer, Slamball mit funktionellen Übungen auf Kraft und Explosivkraft, einmal BWE Training mit Übungen aus dem Aufwärmtraining des normalen JJ Trainings, nur ausgiebiger und einmal Basics, wie Schläge, Tritte, Blöcke, Meidbewegungen, Wurfeingänge und SV-Techniken im Solodrill. Das 2x die Woche, Sonntag frei, jeden morgen dazu eine Tabata Drill.

Fips
05-05-2020, 21:21
Ich kann mit diesen ganzen Solodrillgeschichten leider nichts anfangen. Ich habe schon meine ganze BJJ Karriere lang den Eindruck, dass mir Nullkommagarnicht weiter hilft. Daher habe ich einfach beschlossen, während der Coronageschichte meine Kraftwerte wieder mal nach oben zu treiben, was parallel zum BJJ immer nur so mäßig gut funktioniert. Habe mir zum Glück schon vor Jahren einen Gewichtheberstand, Langhantel und Bumpers zugelegt. Mache jetzt eben an 4 Tagen die Woche Krafttraining plus bissl Kondi. Wenn sich ein Ende abzeichnet, lege ich den Fokus nochmal auf die Kondition. Dann kann ich mich hinterher wieder verstärkt aufs Grappling konzentrieren und muss mein Kraftniveau nur mehr oder weniger halten. Bringt mir vermutlich mehr, als jetzt Solodrills zu machen, die mich eh kaum weiter bringen.

Schnueffler
05-05-2020, 21:37
Solodrills im Kopf, die ich dann blind ausführe, helfen mir persönlich dabei,Bewegungsmuster einzuschleifen.

Lugasch
06-05-2020, 09:59
Solodrills (auch ein Paar mit Gi, obwohl ich nur NoGi trainier(t)e), Joggen mit dem Chariot, Burpees, Klappmesser an der Klimmzugstange, Mobilisierung und Clubbells - immer abwechselnd und je nach Zeit und Laune.
Das Ziel ist eher Dysbalancen ausbügeln und das Grundniveau zu heben. Macht sogar ziemlich Spaß so "nach Innen zu arbeiten"...jetzt nicht für immer natürlich, aber irgendwie fühlt es sich nach so eine Art Sportfasten an.

ThomasL
06-05-2020, 14:53
Hallo Frank,

zum Einen natürlich viel Stehen („Körperarbeit“) und Kreise gehen („Körperarbeit, Solotraining) sowie diverse Solodrills für Bagua – ist auch ein Grappling Stil, aber vermutlich ist das eher nicht worum es Dir geht. :cool:

Da ich im vergangenen Jahr im Judo „gezwungen“ war viel Zeit mit umfangreicher Technikwiederholung und Vertiefung sowie Kata zu verbringen hatte sich mein „Ausdauer“ (nochmals) deutlich verschlechtert. Dazu kam, dass ich einem Freund im Herbst bei schwerer Arbeit helfen musste und feststellte, dass mein fast ausschließlich aus BWE Training bestehendes Krafttraining zwar für ausreichend relative Kraft sorgt, die absolute aber doch im Laufe der Jahre ganz schön nachgelassen hat. Um hier wieder besser zu werden, habe ich vermehrtes Ausdauertraining schon vor der Krise begonnen, durch die aktuelle Situation (keine Überstunden mehr, keine Fahrzeiten zur Arbeit, sämtliche Partnertrainings und private Termine entfallen) bin ich aber jetzt in der Lage die gesamte körperliche Fitness zu erhöhen. So gesehen profitiere ich sogar von der jetzigen Situation.
Konkret sieht es so aus, dass ich tagsüber die oben genannten Übungen erledige (vor der Arbeit, in der Pause) und dann abends (bzw. Mittags am WE) 5x pro Woche ein Kombination aus Maximalkrafttraining (1 bis 2 Durchgänge 5x5, Grundübungen) und einen anschließenden WOD (Kraftausdauer, Ausdauer) absolviere.
Im Aufwärmprogramm, in den WODs und teilweise auch im Abwärmen habe ich dann diverse Solodrills aus dem Bagua und Judo eingebaut (Shiftsprünge, Swallows, Shrimpen, Brücke, Technical Standup, u.v.a.).
Dazu kommt dann noch 1x Laufen (30 min mit mehreren Spurts von 50 bis 200m), eine große Radtour mit ordentlichen Steigungen (meine Frau hat jetzt ein e-bike, da mit dem normalen Mountainbike dran zu bleiben gibt einen guten Workout) und einen Gepäckmarsch (plus 40%). Außerdem arbeite ich an Schwachstellen (Blockaden) mittels Mobilisierungseinheiten.
D.h. der Schwerpunkt liegt z.Z. darauf, körperlich ein bisschen was drauf zu packen, was natürlich auch dem Grappling zugutekommt – wenn es dann irgendwann wieder losgeht.

Im Gegensatz zu Boxen, Karate und Escrima waren Grappling Solodrills (außerhalb des regulären Trainings) für mich immer nur eine Notlösung wenn mal ein Trainingspartner ausfiel (nicht weil ich sie nicht als wertvolle erachte, sondern einfach weil die Zeit begrenzt ist und ich von Partnertraining mehr profitiere).
Von daher bietet die Situation die große Chance an Solodrills endlich man mehr zu arbeiten, da gibt es noch einiges deutlich zu verbessern.

Ein paar Fragen
1) Du schriebst etwas von „grapplingspezifischen“ Kettlebell Übungen, welche sind das?
2) Du erwähntest selbstgebaute Grapplingdummys. Hast Du dazu einen Link (Bauanleitung)?
3) Welche Solodrillformen verwendet ihr für Würfe?

Viele Grüße
Thomas

period
06-05-2020, 15:04
Ich kann mit diesen ganzen Solodrillgeschichten leider nichts anfangen. Ich habe schon meine ganze BJJ Karriere lang den Eindruck, dass mir Nullkommagarnicht weiter hilft.

Kannst Du ggf. sagen, was Du denn diesbezüglich so versucht hast? Meine Solodrillerfahrung war, wie schon mehrfach hier im Forum beschrieben, teilweise etwas binär. Mit bestimmten Dingen hats einfach nicht hingehauen, bis es plötzlich klick gemacht hat - nachdem ich vorher auf der Matte im Training dazu angehalten war, Bewegungsabläufe genau in der Form mit Partner ein paar tausendmal zu wiederholen. Plötzlich war alles da, und ich habe meinen nicht vorhandenen Partner nicht nur gesehen, sondern auch "gespürt", so esoterisch das klingt... muscle memory halt. Ich habe allerdings leider noch keinen 100%igen Weg gefunden, diesen Effekt ohne die zigmalige Wiederholung mit Partner zu replizieren. Gummibänder helfen, aber eben auch nur ein Stück weit. Ich schreibe übrigens gerade an einem Leitfaden zum Training mit Gummibänder für verschiedene Grapplingstile, den ich auf Wunsch zum aktuellen Stand des Irrtums gerne zur Verfügung stellen kann, ist halt auf Englisch und aktuell nur Text ohne Bilder, dafür so 30 Seiten lang und vollgepackt mit weiterführenden Links und Literaturhinweisen. Um ihn als echte erste Version fertigzustellen, müsste ich mich allerdings nochmal ein paar Wochenenden dransetzen.

Beste Grüsse
Period.

period
06-05-2020, 15:11
2) Du erwähntest selbstgebaute Grapplingdummys. Hast Du dazu einen Link (Bauanleitung)?


Auch wenn ich nicht Frank bin - hier mal ein Anfang: https://www.bjjee.com/articles/how-to-build-yourself-a-grappling-dummy-in-5-minutes/



3) Welche Solodrillformen verwendet ihr für Würfe?


Vor allem Schattenringen und Gummibänder, entweder als Uchikomi oder als Nagekomi-Simulation. Details im erwähnten in Entstehung befindlichen Leitfaden ;)

Beste Grüsse
Period.

kanken
06-05-2020, 15:14
Mit bestimmten Dingen hats einfach nicht hingehauen, bis es plötzlich klick gemacht hat - nachdem ich vorher auf der Matte im Training dazu angehalten war, Bewegungsabläufe genau in der Form mit Partner ein paar tausendmal zu wiederholen. Plötzlich war alles da, und ich habe meinen nicht vorhandenen Partner nicht nur gesehen, sondern auch "gespürt", so esoterisch das klingt... muscle memory halt. Ich habe allerdings leider noch keinen 100%igen Weg gefunden, diesen Effekt ohne die zigmalige Wiederholung mit Partner zu replizieren.

Auf dem richtigen Weg du bist, intensivieren die Kraft des Geistes du musst! :D

https://media.giphy.com/media/UsmcxQeK7BRBK/giphy.gif

Genau an deinen Erfahrungen setzen ja die Methoden der CMA an. Die haben das früher auch schon festgestellt und über Jahrhunderte perfektioniert.
Klar braucht man AUCH einen Partner, aber man hat die meiste Zeit des Tages eben keinen ;)

period
06-05-2020, 15:28
Auf dem richtigen Weg du bist, intensivieren die Kraft des Geistes du musst! :D

https://media.giphy.com/media/UsmcxQeK7BRBK/giphy.gif

Genau an deinen Erfahrungen setzen ja die Methoden der CMA an. Die haben das früher auch schon festgestellt und über Jahrhunderte perfektioniert.
Klar braucht man AUCH einen Partner, aber man hat die meiste Zeit des Tages eben keinen ;)

:D Ich arbeite dran ;) Aktuell bin ich noch der Auffassung, dass diverse Hilfsmittel - ob jetzt Gummiband, belt snapping wie im Shuai Jiao oder was auch immer - die Visualisierung anfangs erleichtern, später aber nicht mehr zwingend erforderlich sind, auch wenn sie zum Konditionseffekt beitragen können.

"Feel" ist übrigens unter Umständen tatsächlich das Stichwort hier, im Ringen ist "Gefühl" auch der Begriff, der im Zusammenhang mit einer sinnvollen Verkettung von Angriffen und dem damit verbundenen Timing immer wieder fällt. Das damit verbundene Problem ist allerdings, dass "Gefühl" zu den Qualitäten gehört, die laut gängiger Meinung am schwersten zu entwickeln sind, insbesondere wenn man Späteinsteiger ist. Mein Greco-Trainer in Deutschland hatte hierfür mehrere Herangehensweisen, jedoch alle mit Partnerarbeit verbunden: einerseits trainiert man zur gezielten Entwicklung des Gefühls vermehrt mit einem anderen Ringer, der "mit viel Gefühl" ringt; dann gibt es Drills, wo man mit geschlossenen Augen arbeitet; und schliesslich das gute altbekannte "durch Schmerzen lernt man", das darauf basiert, dass den Effekt einer Technik mit vollem, gezieltem Krafteinsatz selbst gespürt haben muss - als Ausführender wie als Partner - um den Effekt zu verstehen und replizieren zu können. Mein Freistiltrainer hat dagegen primär auf endlose exakte Wiederholungen gesetzt. So oder so, der Effekt war eigentlich immer, dass plötzlich "der Knoten aufging" und ich bestimmte Bewegungsformen und -weisen assimiliert habe.

Beste Grüsse
Period.

Spud Bencer
06-05-2020, 18:41
Ich schreibe übrigens gerade an einem Leitfaden zum Training mit Gummibänder für verschiedene Grapplingstile, den ich auf Wunsch zum aktuellen Stand des Irrtums gerne zur Verfügung stellen kann

https://i.ibb.co/s3b66Ky/1322277979335.jpg

period
06-05-2020, 18:52
https://i.ibb.co/s3b66Ky/1322277979335.jpg

:D Wie gesagt, ist kurz vor der Fertigstellung, ich lade das dann wie gehabt zum Gratis-Download hoch und verweise nochmal separat drauf, wenns soweit ist. Wenn jemand Einsicht in das Manuskript nehmen und ggf. konstruktives Feedback abgeben möchte (z.B. sowas wie "ungefähr so kryptisch wie Liechtenauers Verse" oder "ohne Bilder versteht das doch kein Mensch!" etc.), gerne eine PN an mich.

Beste Grüsse
Period.

jkdberlin
07-05-2020, 06:39
Ein paar Fragen
1) Du schriebst etwas von „grapplingspezifischen“ Kettlebell Übungen, welche sind das?
2) Du erwähntest selbstgebaute Grapplingdummys. Hast Du dazu einen Link (Bauanleitung)?
3) Welche Solodrillformen verwendet ihr für Würfe?

Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas

1) Tja, ich und Bewegungen beschreiben... also: das sind zur Zeit eine ganze Menge. Neben typischen Drills, die jeder kann und macht, wie zB Swings und Turkish Getups gibt es zwei weitere Varianten: bekannte Drills etwas mehr in die Richtung von Grappling-spezifischen Bewegungen zu modifizieren (zB Übungen für Bauch mehr in Richtig Guardposition, aber auch Winkel ändern) und tatsächlich Übungen verstärkt zu machen, die praktisch zum Grappling gehören (Rotation Swings für Arm- oder Legdrags usw.)

2) da gibt es in der Zwischenzeit auf fast allen Youtube Kanälen und Grappling Seiten Bastelanleitungen dafür. Mein erster Homemade Dummy besteht aus 2 Kissen (Corpus) in Gi Jacke und Hose und gerollten Handtüchern (Arme und Beine). Dem Oberkörper kann man auch ein Kaputen-Sweatshirt anziehen und den Kopf ebenfalls mit einem Handtuch ausstopfen.

3) Viel Fußarbeit, Übungen eindrehen und Bewegung in der Hüfte und im Rücken, Shoots für Single und Doubleleg, Feger und Beinsteller ... ich komme da auf fast 1 Stune, wenn ich jeden Drills nur 1 - 2 Minuten mache. Dazu gibt es auch in der Zwischenzeit ganze Lehrvideos.

jkdberlin
07-05-2020, 06:42
Vor allem Schattenringen und Gummibänder, entweder als Uchikomi oder als Nagekomi-Simulation. Details im erwähnten in Entstehung befindlichen Leitfaden ;)

Beste Grüsse
Period.

Gummibänder sind auch super, benutze ich auch, wenn auch nicht im Onlineunterricht, da nicht jeder welche hat. Man kann auch sehr gute Spiderguard Solodrills machen, bei denen die Jacke eines Gis mit einem Gummiband befestigt wird. Daraus habe ich mir so eine Art Spiderguard Dummy gebaut :)

PS: den Leitfaden würde ich übrigens auch gerne lesen :)

ThomasL
07-05-2020, 07:55
Hallo,

Danke für Eure Rückmeldungen und Ratschläge. Gummibänder hatte ich irgendwann mal begonnen, dann aber wieder verworfen nach dem das Zweite gerissen war. Werde ich mal wieder angehen, ich will im Judo nicht ganz rauskommen. @Period: Was den Leitfaden betrifft, da bin ich daher auch interessiert!
@Frank:
Bzgl. Kettlebell: Ok, das ist auch die Richtung in die ich gehe. Danke.
Bzgl. Puppe, ich weiß schon, dass es recht viel im Netz gibt. Das ist gerade der Grund für meine Frage, ich finde es ohne Erfahrung immer schwer aus der Fülle an Informationen (YT schaue ich daher kaum) die besten rauszupicken. Es gibt leider auch unheimlich viel Müll. Daher mein Interesse an einer Anleitung/Bauweise mit der ihr (du) gute Erfahrung gesammelt habt. Ich werde mir jetzt mal die von Period heranziehen und eine bauen – Zeit ist ja da.

jkdberlin
07-05-2020, 08:14
Meine Erfahrung: ich habe mir jetzt eine für 49,- Euro gekauft aus Stoff und Füllung für 30,- Euro. Die ist für zuhause am besten :)

Kettlebell muss ich dir halt zeigen, was ich meine, hier kann ich nur so ein konzeptionellen Überblick geben. Ansonsten auf ZOOM :)

ThomasL
07-05-2020, 10:57
80€, dass ist machbar. Danke

Kettlebell: Der Überblick passt schon, Danke

Stixandmore
07-05-2020, 12:35
Zu den Gummibänder: einfach recyclen!? Ich hab anstelle mir ein Gummiband zu kaufen, einfach eine ausgemusterte Fahrradreifenkammer zurecht geschnitten- sollte die nach einigen Wochen Training reißen, einfach bei einem Fahrradladen vorbei gehen; die haben jeder Menge alter, ausgemusterte Reifenkammern(sogar in unterschiedlichen Stärken/Wiederständen)
Klar, kein 100% Ersatz, aber bis jetzt kann ich mich nicht beschweren

period
07-05-2020, 12:35
Gummibänder hatte ich irgendwann mal begonnen, dann aber wieder verworfen nach dem das Zweite gerissen war. Werde ich mal wieder angehen, ich will im Judo nicht ganz rauskommen. @Period: Was den Leitfaden betrifft, da bin ich daher auch interessiert!


Nach der ersten PN-Anfrage heute morgen ist mir eingefallen, dass ich per PN ja keine ANhänge verschicken kann... Daher denke icht, ich mach gleich mal einen Thread dazu auf, wo man die aktuelle Version downloaden kann ;)

Beste Grüsse
Period.

Schnueffler
07-05-2020, 12:50
Nach der ersten PN-Anfrage heute morgen ist mir eingefallen, dass ich per PN ja keine ANhänge verschicken kann... Daher denke icht, ich mach gleich mal einen Thread dazu auf, wo man die aktuelle Version downloaden kann ;)

Beste Grüsse
Period.

Das klingt gut.