filipinisches Boxen <-> westliches Boxen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : filipinisches Boxen <-> westliches Boxen



smash
12-08-2004, 18:56
tag,
wo liegen denn die Unterschiede zwischen dem filipinischen und dem westlichen Boxen? Das sind doch sicher mehr Sachen, als nur Schläge mit der offenen Hand, oder?
Also nun dürft ihr loslegen ;).

greets

uruk-hai
12-08-2004, 21:51
die Seite hab ich mal gefunden als ich auch mehr über das pinoy boxen erfahren wollte:

http://www.etf-escrima.de/02/pinoystyle/pinoystyle.htm

Moritz
12-08-2004, 22:50
Es gibt auch viele Theorien wer wen beinflusst hat. Es scheint aber so, dass man es letztendlich nicht mehr nachvollziehen kann.

Eskrima-Düsseldorf
13-08-2004, 06:35
Zu dem Thema habe ich einen Artikel von Krishna auf meiner Homepage (http://www.phma.de/fmaboxing.html) veröffentlicht.

Hauptunterschiede zum "normalen" Boxen sehe ich darin dass es im Filipino Boxing keine Regeln gibt, man kann den Gegner also aus dem Gleichgewicht bringen und schlagen, die Ellenbogen kommen zum Einsatz etc.

Grüße

Christian

Boozer
13-08-2004, 12:56
Hallo zusammen,

Was genau verstehst Du denn unter westlichem Boxen? Eher historisches englisches Boxen z.T. ohne Handschuhe? Oder heutiges Boxen, wie es zur besten Sendezeit auf der Mattscheibe flimmert?

smash
13-08-2004, 13:40
Hallo zusammen,

Was genau verstehst Du denn unter westlichem Boxen? Eher historisches englisches Boxen z.T. ohne Handschuhe? Oder heutiges Boxen, wie es zur besten Sendezeit auf der Mattscheibe flimmert?
tag,
eher historisches, englisches Boxen.

Also.. lass hören! :)

greets

bouncer
22-08-2004, 17:26
Das filipinische Boxen hat mit dem westlichem Boxen den Namen gemein, und das war es dann auch schon..... Anders als beim "normalen" Boxen, ist eigendlich alles erlaubt. Ob Ellenbogentechniken, Schläge in die Genetalien, Schläge mit dem Unterarm, Backfist usw... Selbst Hebel, oder Fishhooks sind erlaubt.Auch die Fußarbeit ist eine ganz andere. Macht ´nen riesen Spaß, und effektiv ist es auch noch.

smash
22-08-2004, 17:33
Das filipinische Boxen hat mit dem westlichem Boxen den Namen gemein, und das war es dann auch schon..... Anders als beim "normalen" Boxen, ist eigendlich alles erlaubt. Ob Ellenbogentechniken, Schläge in die Genetalien, Schläge mit dem Unterarm, Backfist usw... Selbst Hebel, oder Fishhooks sind erlaubt.Auch die Fußarbeit ist eine ganz andere. Macht ´nen riesen Spaß, und effektiv ist es auch noch.
tag,
ja, ich durfte heute das filippinische Boxen erleben, aber mal eine Frage:
Wie wird bei dir/euch das fil. Boxen geübt? Mit Einsatz aller Körperwaffen unter Vollkontaktbedingungen? Wohl kaum, oder?

greets

bouncer
22-08-2004, 18:13
tag,
ja, ich durfte heute das filippinische Boxen erleben, aber mal eine Frage:
Wie wird bei dir/euch das fil. Boxen geübt? Mit Einsatz aller Körperwaffen unter Vollkontaktbedingungen? Wohl kaum, oder?

greets

Mit Einsatz aller Körperwaffen ja, aber unter Vollkontaktbedigungen? Is schwer möglich...

smash
22-08-2004, 19:39
Mit Einsatz aller Körperwaffen ja, aber unter Vollkontaktbedigungen? Is schwer möglich...
ja, lass mal bitte in bisschen mehr hören :). Werden dann bei euch Techniken, die nicht unter Vollkontaktbedingungen getestet werden können beim Sparring einfach weggelassen oder nur angedeutet?
Oder werden die harten Sachen nur in Parterübungen geübt?

Grüsse & Danke

smash

Lederfuß
23-08-2004, 14:18
Hi, Smash!

Ständiger Vollkontakt würde uns auf die Dauer zermürben (Mein Großvater hat nach dem Krieg geboxt - bis er einen Zahn verlor... dann wurde er Judoka).

Geübt wird bei uns immer mit Partner.
Die Härte des Sparrings richtet sich bei uns nach der jeweiligen Verfassung der Trainierenden. Wir fangen oft locker an und putschen uns dann langsam hoch. Bei leichten Sparring werden harte Geschichten in der Ausführung angedeutet und mit Leichten Kontakt besiegelt. Dabei trainieren wir mit Boxhandschuhen, da neben schubsen, schlagen, immobilisieren, werfen, treten, auch Schläge gegen Armmuskeln z. B üblich sind, die die Flunken im Normalfall lahm legen, oder auch "Fängerspielchen", wo die Faust/Hand des Gegners mit einer Hand eingefangen und mit dem Ellenbogen des anderen Arms gebrochen wird.

"Tiero Grave", sprich kratzen und kneifen, Nervenpunkte, Daumen in Lymphknoten bohren u. ä. wird ohne Schutz, aber vorsichtiger trainiert, da hier schnell bleibende Schäden auftreten können. Öfter kommt auch der Stock beim Boxen zur Anwendung, da mit ihm gewisse Abläufe klarer dargestellt werden können (Stockkampf und Waffenlos werden bei uns ähnlich gehandhabt)

Techniken und Bewegungsmuster, die nicht im Vollkontakt angewendet werden können, werden nicht trainiert.

Interessant wird es, wenn man gegen durchtrainierte europ. Boxer übt. die mit unglaublichen Punches auf einen einprügeln. Macht die eigenen Abwehr unglaublich fit... kann ich nur empfehlen!

Gruß
Lederfuß

Boozer
23-08-2004, 16:44
Hört sich interessant an.
Wir praktizieren das eigentlich ähnlich. Was man nicht im Sparring üben kann, wird nicht wirklich trainiert. Todestechniken, die man nie unter Druck trainiert hat, funktionieren dann unter Druck halt auch nicht.
Kratzen und Kneifen fällt auch aus. Wir sind doch keine Mädchen.
Ich hab allerdings auch noch nie gesehen, dass irgendwelches Daumendrücken unter Adrenalin mit nennenswertem Erfolg gekrönt war. Find ich auch schwierig mit Boxhandschuhen.

So long

Boozer

Ulrich
23-08-2004, 18:12
@boozer
evtl. trainiert ihr ja auch was gleiches oder ähnliches?

ChriStyle
23-08-2004, 21:10
Arnis, Eskrima, Kali <------------ hat das was mit phillipinischem boxen zu tun ???

sumbrada
23-08-2004, 21:56
Das philipinische Boxen bezieht seine Prinzipien aus dem Waffenkampf.
Die Schläge auf den Muskel z.B. werden eigentlich mit der Waffe ausgeführt, um den Arm zu zerstören.

Boozer
24-08-2004, 13:21
@ Ulrich

Ich hab wirklich keine Ahnung, welche Stilrichtung Freund Lederfuß so praktiziert. Aber Du weisst doch das es gerade in den FMA jede Menge unterschiedliche Auffassung zur Realtätstauglichkeit und Realitätsbindung der Trainingsinhalte gibt. Ich hab gehört das es da bald eine dokumentarische Filmvorführung zum Thema geben soll.

So long

Boozer

Eskrima-Düsseldorf
12-10-2004, 11:02
Wiederbelebungsversuch für einen interessanten Thread der irgendwie eingeschlafen ist.

Linus
18-10-2004, 22:28
Wiederbelebungsversuch für einen interessanten Thread der irgendwie eingeschlafen ist.


Stimmt, war vor meiner Zeit hier.

Was ich über das alte europäische Boxen weiß, ist, dass es auch Schläge mit dem Ellenbogen, sowie Würfe beinhaltet. Zu dem bringt man dort auch den Gegner aus dem Gleichgewicht.

@christianvonpraun

Kennst Du gute Bücher über phillipinisches Boxen bzw. Escrima ?

Gruß

André

Eskrima-Düsseldorf
19-10-2004, 06:38
@christianvonpraun

Kennst Du gute Bücher über phillipinisches Boxen bzw. Escrima ?

Gruß

André

Hi Andre,

die Bücher über Eskrima die ich kenne und die man auch noch bekommt habe ich hier (http://www.scherma-di-daga.de/buecher.html) aufgelistet. Speziell über Panantukan fällt mir jetzt nur das Buch von Rick Faye ein. Das bekommst Du soweit ich weiß über seine Homepage (http://www.mnkali.com/).

Grüße

Christian

Linus
21-10-2004, 16:07
Hi Andre,

die Bücher über Eskrima die ich kenne und die man auch noch bekommt habe ich hier (http://www.scherma-di-daga.de/buecher.html) aufgelistet. Speziell über Panantukan fällt mir jetzt nur das Buch von Rick Faye ein. Das bekommst Du soweit ich weiß über seine Homepage (http://www.mnkali.com/).

Grüße

Christian


Hallo Christian,

danke für die Liste, habe sie mal durchgesehen. Einige der Bücher habe ich auch. Das von Don Pentesoast "Put em down...", fand ich sehr gut. Es öffnet einem die Augen bzgl. Messerkampf...


Hast Du die gelisteten Bücher alle gelesen?


Ich schau mal nach dem Buch von Rick Faye und schreib dann meine Meinung.


Bevor ich es vergesse, "Schöne Homepage"

Gruß

André

Eskrima-Düsseldorf
28-10-2004, 13:30
Hast Du die gelisteten Bücher alle gelesen?


Hi Andre,

sorry habe Die in Deiner Antwort enthaltene Frage irgendwie übersehen.

Nicht alle, die meisten aber schon. Das Put ém down... Buch fand ich auch sehr interessant.

Speziell die FMA-Bücher halte ich eigentlich alle für lesenswert, gerade weil es so wenige gibt (das Sinawallibuch und das gelbe Presas-Buch kenne ich nicht).



Bevor ich es vergesse, "Schöne Homepage"


Danke

Grüße

Christian

FlyingFist
17-06-2006, 00:38
Das filipinische Boxen hat mit dem westlichem Boxen den Namen gemein, und das war es dann auch schon..... Anders als beim "normalen" Boxen, ist eigendlich alles erlaubt. Ob Ellenbogentechniken, Schläge in die Genetalien, Schläge mit dem Unterarm, Backfist usw... Selbst Hebel, oder Fishhooks sind erlaubt.Auch die Fußarbeit ist eine ganz andere. Macht ´nen riesen Spaß, und effektiv ist es auch noch.

Glaub ich so nicht ganz!
Im "alten" Bareknuckle-Boxen waren auch linke Sachen erlaubt. Schläge in die Genitalien, Würfe, Schwitzkasten. Meine auch mal gelesen zu haben, dass Blocks mit dem Ellenbogen (Gunting?) an der Tagesordnung waren und auch mit der Stirn "geblockt" wurde (Stirn ist härter als die blanke Faust).

Im heutigen Sportboxen ist das natürlich nicht mehr drin - und der Kampf mit Handschuhen ist natürlich auch ein komplett anderes als ohne.

Dafür dass FMA und Boxen evtl. gar nicht so unterschiedlich sind spricht auch, dass in Fechtschulen auch Boxen gelehrt wurde - also Waffe/Waffenlos.

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f65/verwandschaft-zwischen-fechten-boxen-33122/

Ich könnte mir vorstellen, dass ein großer Unterschied zwischen Boxen und FMA ist, dass man durch die Schrittarbeit beim FMA immer in die Flanke des Gegners kommen möchte und aus der direkten Schussbahn (Kampf mit Säbeln/Stöckern), beim Boxen EHER die frontale Konfrontation gesucht wird (Degen/Florett). Ist eine Mutmaßung!

:boxing:

roberto
17-06-2006, 07:21
Ich könnte mir vorstellen, dass ein großer Unterschied zwischen Boxen und FMA ist, dass man durch die Schrittarbeit beim FMA immer in die Flanke des Gegners kommen möchte und aus der direkten Schussbahn (Kampf mit Säbeln/Stöckern), beim Boxen EHER die frontale Konfrontation gesucht wird (Degen/Florett). Ist eine Mutmaßung!

:boxing:

Ich kenne etwas das italo.-farnz. Boxen, das Savate Genovese, welches - das Savate -, wie man heute weiss, unter anderem vom englishen Bare Knuckle Boxing beeinflusst wurde.

Es wird vieles gesucht, am wenigsten jedoch die frontale Konfrontation. Auch dort werden die Flanken des Gegners als vorteilig bewertet.

Die größten Unterschiede konnte ich in der Körperspannung und im Ausdruck ausmachen. Weiterhin, zumindest gilt das für die franz. Form des Faustkampfes, haben Tritte einen weitaus höheren Stellenwert. Für mich ähnelt das Savate Genovese in Strategie eher dem Muay Thai. In Eleganz und Konzeption eher dem Fechten (man steht zum Beispiel linear und profiliert).
Über das rein englische- bzw. irische Boxen weiss ich leider nicht viel.

Ciao

Roberto

Ciao

Roberto

Kensei
17-06-2006, 09:03
Mal kurz OT @Bouncer

Was sind denn "Fishhooks" ? :)

@all

zum Thema FMA-Boxing Literatur kann ich das Panantukan Buch von Rick Faye wirklich wärmstens empfehlen, klasse Ding.

Grüsse

Eskrima-Düsseldorf
17-06-2006, 16:56
Mal kurz OT @Bouncer

Was sind denn "Fishhooks" ? :)



Kennst Du Asterix?

Bei Fishhooks greifst Du dem Gegner z.B. in den Mund bzw. in die Wange und ziehst dran, mit ein bißchen "Glück" reißt die Wange ein.

Bei Asterix wird oft die Variante genutzt bei der man die Nase fishhooked :)

Grüße
Christian

Mono
17-06-2006, 23:14
Kennst Du Asterix?

Bei Fishhooks greifst Du dem Gegner z.B. in den Mund bzw. in die Wange und ziehst dran, mit ein bißchen "Glück" reißt die Wange ein.

Bei Asterix wird oft die Variante genutzt bei der man die Nase fishhooked :)

Grüße
Christian

http://www.coloratutto.it/disegni_asterix/thumbnails/2.jpg

:rotfltota :rotfltota :rotfltota

@Topic: Schließe mich der Empfehlung für das Rick Faye Buch an :D

Gruß,
Mono