UFC Fight Island [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : UFC Fight Island



marq
16-06-2020, 11:23
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ufc-mietet-fuer-kampfsportabend-eine-eigene-insel-16814693.html

ist es gut, dass die ufc wettkämpfe veranstaltet oder ist zur zeit einfch nur raubtierkatipalismus, der die fighter unter druck setzt und ihre gesundheit auf spiel setzt?

StaySafe
16-06-2020, 11:33
Ich finds gut.
White zeigt auf dass man Lösungen finden kann, während viele einfach den Kopf in den Sack stecken und sich von größtenteils irrationaler Angst leiten lassen.

White bzw. die UFC übernehmen Verantwortung indem sie umfangreiche Tests durchführen lassen, eine Infrastruktur bieten die für einen guten Infektionsschutz sorgt und letztlich übernehmen sie auch Verantwortung für die Bedürfnisse der Kämpfer die ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und sich auch für die Zukunft entwickeln müssen. Der Begriff "Raubtierkapitalismus" ist mMn. fehl am Platz.

* Silverback
16-06-2020, 12:17
...Der Begriff "Raubtierkapitalismus" ist mMn. fehl am Platz.
Gegegenmeinung: Ich finde ihn absolut angebrach!

jkdberlin
16-06-2020, 12:26
Beides für mich. Einerseits bei dem bisher bekannten Vorgehen sicher der stereotype Kapitalismus, andererseits aber auch Innovation und Problem-Lösungs-Gedanken.

Capella
16-06-2020, 12:53
(Raubtier)kapitalismus ist die UFC immer. Gilt aber für andere Sportveranstalter in so ziemlich jedem medienwirksamen Sport genauso. Profisport ist in erster Linie ein Geschäft. Insofern finde ich die Aktion mit der Insel jetzt nicht besser oder schlechter als andere Marketingstunts. Eigentlich eher sogar ein bisschen besser, weil es recht kreativ ist und wirklich, wie in dem verlinkten Titel ja auch bemerkt, was von einem Actionmovie-Plot hat. Und ich bin mir sicher, die Kämpfer freuen sich über die Chance. Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen tun die sowieso in jedem Kampf, und zwar in viel stärkerem Maße als dass das zustäzliche Risiko da jetzt auf der Insel mit Covid-19 infiziert zu werden irgendeine Rolle spielen würde, denke ich.

Fällt in eine ähnliche Kategorie wie Bundesligaspiele ohne Publikum, Hochzeiten im Autokino oder Strandliegen mit Sicherheitsbstand drum herum. Alle wollen, dass das von ihnen gewohnte und eben zumindest finanziell ja auch lebenswichtige, irgendwie weitergeht und suchen nach kreativen Lösungen, wie man einerseits Infektionsrisiko minimieren und andererseits so nah wie möglich an eine Normalität rankommen kann. Finde ich eigentlich ganz gut, wenn so auch mal Sachen ausprobiert werden, die sich vor COVID-19 keiner hätte vorstellen können.

OliverT
16-06-2020, 14:05
Was ist für dich die Definition von Raubtierkapitalismus?

marq
16-06-2020, 14:14
Beides für mich. Einerseits bei dem bisher bekannten Vorgehen sicher der stereotype Kapitalismus, andererseits aber auch Innovation und Problem-Lösungs-Gedanken.
was denn nun? kann problemlösende innovation nicht auch kapitalismus pur sein???

@ all
ps. es würde mich auch eine ausweitung der diskussion bzgl fight island freuen, meine meine explizit gestellte frage sollte nur als einstieg dienen.

angHell
16-06-2020, 14:54
Als Fan finde ich es super, gab schon wieder geile Kämpfe in letzter Zeit. DAZN hat auch Glück, da ich das Abo nur dafür habe... Ich denke sie haben schon ein ganz gutes Konzept. Als Fan ist für mich der Sound auch super, viel besser als dieses ganze Gegröle usw. Für mich kann das Publikum immer weg bleibebn. :p

angHell
16-06-2020, 14:56
Naja, und für den Kapitalismus ist es vollkommen unerheblich, ob es die UFC gibt oder nicht gibt...^^

* Silverback
16-06-2020, 15:20
Naja, und für den Kapitalismus ist es vollkommen unerheblich, ob es die UFC gibt oder nicht gibt...^^

Umgekehrt aber wohl.^^

Katamaus
16-06-2020, 18:40
Kapitalismus - und somit auch Raubtierkapitalismus - ist eine Organisationsform der Marktwirtschaft, mithin ein Wirtschaftssystem. Einen einzelnen Teilnehmer, dessen Verhalten (das zugegebenermaßen perfekt in dieses System passt) mit dem selben Begriff zu bezeichnen ist ja schon sprachlich nicht besonders sinnvoll. Ich sage ja auch nicht, ich sei Sozialismus. Wobei ,wenn ich es genauer betrachte... neudeutsch kann man ja auch als Einzelperson Antifa sein.

Nichtsdestotrotz ist es schon komisch, dass man sich echauffiert, wenn sich ein äußerst erfolgreicher Teilnehmer eines solchen Systems (Millardenumsätze), sich im Sinne desselben verhält.

Darüber hinaus wäre mal interessant, warum das jetzt in die Ecke des Raubtier- oder Turbokapitalismus verortet wird. Die versuchen halt ihr Geschäft zu retten. Was sollen sie auch sonst tun? Das ist zunächst mal auch im Sinne der Angestellten.

Das hier die wirtschaftliche Not von Menschen im Sinne dieses Begriffs ausgenutzt wird, kann ich nicht erkennen. Raubtierkapitalismus wäre für mich z.B. Kinderarbeit in Bangladesch oder wenn Leute, die sonst verhungern in Diamantenminen mit Giftstoffen hantieren müssen werden, etc. Da könnte man sogar darüber nachdenken, ob die Verwendung dieses Begriffs im gegebenen Zusammenhang nicht schon fast zynisch ist.

marq
16-06-2020, 19:43
die meisten vertragsfighter der ufc verdienen weniger als das jährliche durchschnittseinkommen der us bevölkerung.

aber ich wollte eigentlich nicht, dass man sich an den begrifflichkeiten abarbeitet, sondern mit einer kontroversen fragestellung in eine diskussion über die fight island einsteigt.

Katamaus
16-06-2020, 19:56
die meisten vertragsfighter der ufc verdienen weniger als das jährliche durchschnittseinkommen der us bevölkerung.


37% lt. Artikel. Wenn sie zudem noch aus aller Herren Länder kommen, verdienen sie u.U. immer noch deutlich mehr als der Durchschnitt in ihrem Heimatland.



aber ich wollte eigentlich nicht, dass man sich an den begrifflichkeiten abarbeitet


Fair enough!



, sondern mit einer kontroversen fragestellung in eine diskussion über die fight island einsteigt.

Meine Meinung dazu hatte ich ja mit verhackstückt: Das Unternehmen UFC versucht im eigenen betriebswirtschaftlichen Interesse, sein Geschäft und Überleben zu sichern. Nicht Verwerfliches, sondern das, was Unternehmen eben so tun. Die Angestellten behalten dadurch ihren Job, den sie vorher freiwillig gewählt haben. Auch die Kämpfer, die so wenig verdienen (sollte jemand gezwungen sein zu kämpfen, um seine Familie zu ernähren, ist das natürlich immer scheisse, auch abseits von Fight Island).

Davon ausgehend , dass die Alternative Pleite des Unternehmens und Arbeitslosigkeit der Angestellten ist, ist die Maßnahme im Sinne aller Beteiligten und eher ein Beispiel, wo Kapitalismus funktioniert.

Lo.Ony
16-06-2020, 20:04
Raubtierkapitalismus waren die Partys in Ischgl und den anderen Ski Gebieten, bei denen Corona bewusst verleugnet wurde und damit ein großteil der Gäste infiziert wurden! Das eine Firma - wie oben erwähnt unter beachtlichen Angstrengungen- ohne öffentlichen Zugang weiter etwas anbietet finde ich völlig ok. Die Fighter selbst können sich auch erlauben, alle nötigen Quarantäne fristen davor / danach Einzuhalten und den Kontaktkreis klein zu halten, da weiß also jeder woran er ist.

China im Januar wäre sicherlich auch ein gutes Beispiel. Corona vertuschen um die Wirtschaft weiter laufen zu lassen...

* Silverback
16-06-2020, 21:45
Raubtierkapitalismus waren die Partys in Ischgl und den anderen Ski Gebieten, ......

Natürlich kann man bei jedem x-beliebigen Thema eine "ent- oder weder-Argumentation" vertreten, free speech. Nur gibt es IMHO, wie von nahezu allen wertenden Begrifflichkeiten so auch beim "Raubtierkapitalismus! verschiedene Abstufungen. Und die schließen sich gegenseitig nicht aus - sondern, im Gegenteil, ergänzen sich.

Esse quam videri
16-06-2020, 22:03
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ufc-mietet-fuer-kampfsportabend-eine-eigene-insel-16814693.html

ist es gut, dass die ufc wettkämpfe veranstaltet oder ist zur zeit einfch nur raubtierkatipalismus, der die fighter unter druck setzt und ihre gesundheit auf spiel setzt?

ich denke die Schäden aus nem MMA Kampf dürften höher ausfallen als etwaige Corona Schäden. Ausserdem krebsen die meisten von denen schon zu normalen Zeiten rum, die werden vielfach keine Wahl haben, als zu kämpfen.

gruss

OliverT
16-06-2020, 22:07
Sich über die Bezahlung der Kämpfer aufzuregen ist das eine. Würde die UFC jetzt nicht statt finden hätten sie aber überhaupt nichts.

Lo.Ony
17-06-2020, 15:52
Natürlich kann man bei jedem x-beliebigen Thema eine "ent- oder weder-Argumentation" vertreten, free speech. Nur gibt es IMHO, wie von nahezu allen wertenden Begrifflichkeiten so auch beim "Raubtierkapitalismus! verschiedene Abstufungen. Und die schließen sich gegenseitig nicht aus - sondern, im Gegenteil, ergänzen sich.

Wo ist bei dir dann die Grenze von "normalem" Kapitalismus zu Raubtierkapitalismus? Denn ich finde eben "verschiedene Abstufungen" bei so einem gesteigerten Begriff schwierig anzusetzen.

marq
18-06-2020, 09:36
ich frage mich warum die ufc an fight island festgehalten hat, da es ihnen ja möglich ist / war bereits events in den USA abzuhalten?

das projekt ist ja kostenintensiv, machen sie das nur um kämpfer , die nicht in den usa wohnen einsetzen zu können?

Klaus
18-06-2020, 10:08
Das ist doch eine vergleichsweise sichere Lösung. Alle Beteiligten, Trainer, Sparringspartner, Physios, N*tten werden vorher getestet und mindestens 7 Tage isoliert, dann sind definitiv keine Beteiligten infiziert. Und für die Teilnehmer bedeutet es, dass sie wieder ihren Lebensunterhalt verdienen können. Das ist wesentlich sicherer als das was alle anderen US-Bürger erleben.