Vollständige Version anzeigen : Welt Artikel über Selbstverteidigungslehrer
Wer sich schon immer fragte, Worauf man achten sollte, wenn man eine gute Schule, einen guten Lehrer sucht: https://www.welt.de/vermischtes/article210043349/7-Tipps-um-den-richtigen-Trainer-fuer-Selbstverteidigung-zu-finden.html
Ich habs jetzt nur quergelesen um ehrlich zu sein, aber ich würde die überwiegende Mehrheit davon so unterschreiben. Insbesondere die Sicht des potentiellen Kunden finde ich sehr gut nachvollzogen. Das, was mir in dem Artikel jedoch etwas fehlt, ist die psychologische und auch rechtliche Seite von SV, die aus meiner Sicht gerne etwas zu kurz kommt (unterschiedliche Eskalationssignale rechtzeitig erkennen, die Szene verlassen wenn nicht de-eskaliert werden kann; Notwehrrecht, Notwehrüberschreitung etc.). SV wird aus meiner Sicht zu häufig mit "kämpfen lernen" gleichgesetzt, was es aber meiner Meinung nach nur sehr bedingt trifft. "Eskalationen erkennen, vermeiden und ggf. beenden" wäre eine Definition, mit der ich mich besser anfreunden könnte. Die Mittel zum Beenden einer Eskalation sind das, wo es die grössten methodischen Unterschiede gibt, und das darf m.E. gerne so sein. Aber wenn ich "SV" draufschreibe, dann gehören aus meiner Sicht auch die Aspekte "Erkennen" und "Vermeiden" intrinsisch dazu, ansonsten verschwimmen fast zwangsläufig die Grenzen zu KK bzw. KS und der eigentliche Mehrwert des Angebots wird u.U. etwas fraglich, wenn er sich auf rein technischer Ebene abspielen soll.
Beste Grüsse
Period.
Little Green Dragon
22-06-2020, 20:56
Für den unbedarften Neuling ein erfrischend differenzierter Artikel.
Allein in der Praxis werden sich die meisten dann wohl doch wieder von der „Hat mal Spezialeinheit XY beraten...“ oder „Die einzig wahre Linie von Großmeister Schlag Tsu...“ beeindrucken lassen - schon weil das Training da körperlich nicht so anstrengend ist und die Versprechen der „überlegenen Technik“ verlockender sind als ein Veilchen.
Vieles was er schreibt trifft zu, aber in manchen Dingen betreibt er auch Eigenmarketing. 5% Verbesserung gegenüber Untrainierten wenn es um Waffenkampf geht ? Äh, nö, das hängt vom Niveau des Praktizierenden ab. Per Schnellkurs sind auch die 5% ein Stretch, aber bei Leuten die professionell trainieren sollten es dann schon ein paar mehr sein. Anders ausgedrückt, wenn ohne Training 8/10 sterben, und mit sinnvollem Training auf hohem körperlichen Niveau nur noch 4, sind das nicht 5% sondern 200% Verbesserung. Den richtigen Geisteszustand zu moderieren ist eine Kunst, man will weder Kichererbsen noch Angstproblematiken.
Billy die Kampfkugel
23-06-2020, 12:46
Dass er es etwas aufteilt in Selbstverteidigung, Sport und Kunst und dass man sich etwas überlegen soll was man möchte finde ich gut.
Der Trainer selbst so grob zusammengefasst:
Jeder Lehrer für Selbstverteidigung muss unbedingt selbst Erfahrung in gefährlichen Situationen gesammelt haben.
Nicht zu kommerziell.
Kein Egomane
https://www.welt.de/vermischtes/article210043349/Michel-Ruge-7-Tipps-um-den-richtigen-Trainer-fuer-Selbstverteidigung-zu-finden.html#Comments
Gibt es überhaupt so viele Lehrer die das erfüllen? Wünschen kann man sich ja viel.
Gibt es überhaupt so viele Lehrer die das erfüllen? Wünschen kann man sich ja viel.
Zuaml er ja dazu noch die Forderung aufstellt, dass zumindest die besseren Schüler ja genauso gut sein sollen wie der Lehrer. Da wird es dann echt eng, denke ich.
Das ist aber ohne weiteres machbar, wenn die Schüler einigermassen talentiert sind, und entsprechend viel trainieren. Wenn ich einen Fabian Hambüchen als Trainer ins Jugendtraining vom Nachwuchsturnen stelle, dann wird das schwierig mit dem besser als der Trainer werden, aber ähnlich gut werden die mit der Zeit bei professionellem Training schon. Wenn "Trainer" mit Fantasietiteln an der Wand keine guten Leute produzieren, liegt das nicht daran dass sie selbst so unglaublich herausragend waren, sondern schlicht daran dass ihr Training nichts taugt. Ich habe mal bei einer solchen Pappnase wo auch ein Arbeitskollege gelegentlich unterrichtet hat mitgespielt, und den relativ ahnungslosen Jugendlichen in 10 Minuten vernünftiges Meiden und Parieren beigebracht. Danach habe ich die nicht mehr ohne weiteres getroffen, Talent war also mehr als genug vorhanden, und körperlich gut genug drauf waren die auch. Ich war eher erstaunt wie schnell die das umsetzen konnten, und ziemlich fix wurden.
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