Block [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Chester
25-07-2020, 12:44
Vermutlich ein altes Thema, doch möchte ich dazu die aktuellen Meinungen hören.

In den FMA gibt es ja das Problem, dass die Schläge im Partnertraining selten bis nie voll durchgeschwungen werden und dadurch die gelehrten Blocks nur und traps nur bedingt funktionieren wenn das doch mal gemacht wird.
Bzw. wird viel Trainingszeit auf solche Techniken verwendet, z.B. auch mit checken der Hand des Schlagenden mit der intention den Schlag so zu stoppen.

Wenn jetzt jemand wirklich voll durchschwingt, lösen sich bei manchen Trainierenden gefühlte 90% der Trainingsübungen in Luft auf. Block-Konter z.B. wird so fast unmöglich.

Lohnt es sich dennoch so zu trainieren und das zu lernen? Gebe ich einem nicht FMAler einen Stock, macht er genau das und alles Training war für die Katz?

Soll man sich davon die Freude an FMA nehmen lassen oder gibt es Wege das zu überwinden?

* Silverback
25-07-2020, 12:57
...

Soll man sich davon die Freude an FMA nehmen lassen oder gibt es Wege das zu überwinden?

Wie bei vielen (allen?) anderen KKs geht's ja bei den FMA IMHO zuerst einmal um das Erlernen grundliegender Bewegungsmuster bzw. nachfolgend auch um Reflextraining. Und da macht es IMHO schon absolut Sinn, sowas erst "mit begrenzter Durchschlagskraft" zu erlernen - und dabei auch noch Spaß zu haben :). Mit zunehmendem Trainingsfortschritt erhöht sich ja idR auch Geschwindigkeit, Durchschlagskraft etc.
Ein Drill ist halt was Anderes als der Ernstfall - aber er bereitet schrittweise darauf vor.

P.S.: Und wenn im Training IMMER gleich von Anfang an voll durchgezogen würde .... das würde wahrscheinlich die Liste potenzieller Trainingspartner ziemlich dezimieren :(.

P.P.S.: Und in den waffenlosen KS (Karate, Judo, TKD, you name it) ist es ja nicht anders, da wird auch anfangs mit (sehr) gebremsten Schaum trainiiert. Aus gleichfalls gutem Grund.

Kensei
25-07-2020, 13:10
Ich stimme Silverback schon zu, dennoch halte ich die ganze Blockerei im Modern oder Combat Arnis (habs da so kennengelernt) mittlerweile eher für kontraproduktiv.
Im Sparring hat das auch selten bis nie funktioniert, wie der TE ja korrekt anmerkt.

Im PTK wird unterrichtet, dass es eigentlich keine Blocks gibt, sondern nur angreifen oder ausweichen. Damit fahre ich persönlich besser.

Wenn du schon blocken willst/musst, dann musst du das tun, bevor der gegnerische Angriffe sein Maximum an Power erreicht. Also nicht nur hinhalten den Stocken, sondern beim Blocken aktiv entgegen gehen bzw. reingehen in den Angriff. Was es dann aber wieder selbst zu einer halben Angriffsbewegung macht.

Phelan
25-07-2020, 15:46
"Hit the f***** first"
Fussarbeit, circles, bei euch auch triangle. Und mit Bewegung dagegengehen. Dann klappt es natürlich immer noch nicht immer, aber beobachte mal was der ursprüngliche Angreifer macht wenn du auf Kraftschläge dagegenmachst.. Die ganzen Trapping-Sachen sind m. M. sehr wichtig im Training, im Sparring etc. sind sie aber halt nur einsetzbar wenn es passt bzw. nachdem der Wirkungsschlag gelandet ist und du auch tatsächlich Zeit und Möglichkeit hast die Hand/Arm etc. zu erwischen.

VG;
Phelan

gast
25-07-2020, 18:05
Ich schließe mich da Kensei und Phelan an.
Allerdings muß man da etwas differenzieren.
ModernArnis hat einen erheblichen Anteil an Balintawak, bei denen macht das alles schon Sinn.
Allerdings nicht, wenn man die Mensur vergrößert und/oder corto Übungen im medio oder gar largo übt.
Am Besten alles im Stehen, ist nicht so anstrengend.
Wenn die meisten Leute aus Faulheit im medio trainieren, schleift sich solch Fehlverhalten ein.
Das kann man sogar im PTK sehen und die stressen Winkelschrittarbeit nun wirklich.
Empfehle allen Interessierten die Videos von Tim Waid zum Thema footwork.
Ob nun Dreiecke oder Kreise ist total lax, ist eh dasselbe.
Im PTK unterscheidet man nicht ohne Grund zwischen broken, fluid, circular striking.
Abgesehen davon gibt´s gar keine Blocks, wenn Du vorher keine Scheiße gebaut hast gelle.
Auch four wall ist kein blockdrill.

Esse quam videri
25-07-2020, 18:26
Vermutlich ein altes Thema, doch möchte ich dazu die aktuellen Meinungen hören.

In den FMA gibt es ja das Problem, dass die Schläge im Partnertraining selten bis nie voll durchgeschwungen werden und dadurch die gelehrten Blocks nur und traps nur bedingt funktionieren wenn das doch mal gemacht wird.
Bzw. wird viel Trainingszeit auf solche Techniken verwendet, z.B. auch mit checken der Hand des Schlagenden mit der intention den Schlag so zu stoppen.

Wenn jetzt jemand wirklich voll durchschwingt, lösen sich bei manchen Trainierenden gefühlte 90% der Trainingsübungen in Luft auf. Block-Konter z.B. wird so fast unmöglich.


dann ist das Training bzw. die Techniken wohl nicht praktikabel...
ein block, der keine harte Schläge aushält, ist dann wohl auch kein Block.

Block verbessern:Struktur halten, mit dem unteren Ende das obere Ende blocken, bewegen und zwar alles zusammen. Hast du die Zeit- Raum zu machen (dann kannst du meist aber auch gleich angreifen). Den Block als Vorbereitung zum nachfolgenden Schlag sehen. Wer doof stehen bleibt, liegt irgendwann.
Ich mag das Block-Konter Spiel in den FMAs nicht, bringt meist wenig Vorteile. Hast Du jemanden, der eine hohe Kadenz schlagen kann, kommst du aus dem blocken nicht mehr raus. Bei uns gibt es auch keine Blocks im herkömmlichen Sinne, ist bei uns eher eine Ausholbewegung zum Schlag.

gruss

Stixandmore
25-07-2020, 20:26
Hast Du jemanden, der eine hohe Kadenz schlagen kann, kommst du aus dem blocken nicht mehr raus

Deshalb hast du im PTK das Motto: Timing and Precision
Beinarbeit und Augenmaß; da kann der so viel knüppeln wie er will, ich hol mir die Hand so oder so; die Stöcke/Waffen kloppen nur zusammen, wen mein Versuch die Hand zu erwischen, fehl schlägt
Das ist halt der Unterschied zwischen Sportvergleichen oder "Real Life"; beim Sparring ziel ich immer nur/erst auf Hand und Bein- um einiges wichtiger als die "Birne"
Blocken und Check trainiert Attribute, die später für Espada y Daga(Waffen mit unterschiedlicher Länge) gebraucht werden bzw das Training der alive Hand("in real life" der Schlag in die Kauleiste)im generellen

Chester
25-07-2020, 21:20
Ab 1:53


https://www.youtube.com/watch?v=imjmLWj5WCU

Chester
25-07-2020, 21:28
Ich höre raus, dass das sehr Stil- und Lehrerabhängig sein kann wie damit umgegangen wird?

Stixandmore
25-07-2020, 21:37
Ich höre raus, dass das sehr Stil- und Lehrerabhängig sein kann wie damit umgegangen wird?

Im generellen sollte es eine Vorstufe, zu "Real Life" Anwendungen sein; man sollte nicht meinen es 1:1 übernehmen zu können!?

Esse quam videri
25-07-2020, 21:41
Deshalb hast du im PTK das Motto: Timing and Precision
Beinarbeit und Augenmaß; da kann der so viel knüppeln wie er will, ich hol mir die Hand so oder so; die Stöcke/Waffen kloppen nur zusammen, wen mein Versuch die Hand zu erwischen, fehl schlägt
Das ist halt der Unterschied zwischen Sportvergleichen oder "Real Life"; beim Sparring ziel ich immer nur/erst auf Hand und Bein- um einiges wichtiger als die "Birne"
Blocken und Check trainiert Attribute, die später für Espada y Daga(Waffen mit unterschiedlicher Länge) gebraucht werden bzw das Training der alive Hand("in real life" der Schlag in die Kauleiste)im generellen

Meinst Du mit Real Life SV? Im SV Bereich wird es sehr selten vorkommen, dass sich 2 mit gleichrangigen Schlagwaffen gegenüberstehen.
Mein Ziel ist immer der am nächste stehende Körperteil, meist die Hand. Aufs Bein/Körper gehe ich nur, wenn ich rausgehe. kopf ist eh schwer zu treffen, meistens mache ich nur den Raum zu, für den abschliessenden Schlag und der geht meistens auch gegen die Hand-es sei den der Kopf ist frei.

was meinst Du mit ich hol mir die Hand so oder so? meinst Du als Konter?

gruss

Stixandmore
25-07-2020, 22:03
Meinst Du mit Real Life SV? Im SV Bereich wird es sehr selten vorkommen, dass sich 2 mit gleichrangigen Schlagwaffen gegenüberstehen.
Mein Ziel ist immer der am nächste stehende Körperteil, meist die Hand. Aufs Bein/Körper gehe ich nur, wenn ich rausgehe. kopf ist eh schwer zu treffen, meistens mache ich nur den Raum zu, für den abschliessenden Schlag und der geht meistens auch gegen die Hand-es sei den der Kopf ist frei.

was meinst Du mit ich hol mir die Hand so oder so? meinst Du als Konter?

gruss

Ich mache es genau so, wie du es beschreibst!
Mit ich "hole mir die Hand so oder so" meine ich, daß ich mich persönlich immer in LargoMano bewege, weil die Hand das einzige ist, was mich primär; interessiert(trainiere nur noch wenig mit dem Stock, wen dann aber ausschließlich die Hand zu erwischen); ja primär als Kontor, aber auch offensiv
Ich folge da der Pekiti Divise: Hand; Bein; Kopf

Esse quam videri
25-07-2020, 22:09
Mit ich "hole mir die Hand so oder so" meine ich, daß ich mich persönlich immer in LargoMano bewege,

me too, will nicht in den Clinch:) Gibt es bei Euch auch Kicks? In Sparringsvids habe ich keine gesehen.
Konter Handtreffer sind schwer, wenn der Gegner sauber arbeitet, bei uns treffen meist Abrutscher am Stock auf die Hand, ohen Handschue dürften die aber reichen.

gruss

Stixandmore
25-07-2020, 22:24
me too, will nicht in den Clinch:) Gibt es bei Euch auch Kicks? In Sparringsvids habe ich keine gesehen.
Konter Handtreffer sind schwer, wenn der Gegner sauber arbeitet, bei uns treffen meist Abrutscher am Stock auf die Hand, ohen Handschue dürften die aber reichen.

gruss

Mein Wissen und Verstandniss ist bescheiden- ich benutze Tritte( die traditionellen aus den FMAs nur im Corto; und das ist verdammt schwer die wirklich anzubringen)

Ja, Handtreffer sind so ein Ding; halt eine kleine Fläche, die sich sehr schnell bewegt!? Ich Versuche das mit Pendulums die einen Tennisball als Ziel haben, Aufgabensparring etc zu trainieren- halt schwer, ohne Zweifel! Aber der Nutzen überwiegt der Mühe!?(im übrigen Versuche ich das ganze genau so im Messersparring zu handhaben; halt mehr, zumindest für mich der SV Aspekt- warum andere Körperteile jagen und mich in Gefahr bringen, wen es auch "einfacher" geht!?)

kanken
25-07-2020, 22:34
ist bei uns eher eine Ausholbewegung zum Schlag.


Exakt! Es sind zwei Seiten der selben Medaille.

Stixandmore
25-07-2020, 23:54
Exakt! Es sind zwei Seiten der selben Medaille.

Eh, das ist eben das was unter anderem im Pekiti proklamiert wird: es gibt kein blocken

Locke
26-07-2020, 01:18
Ich hoffe dass ich die Frage verstanden habe; zunächst war ich mir da nicht sicher:
In der FMA bin ich sozusagen noch blutiger Anfänger, aber alle meiner drei Lehrer haben mir bereits in der ersten Stunde erklärt dass der Schlag auf den Stock nur der Übung dient und die Hand das eigentliche Ziel ist. Mein "Modern Arnis" Lehrer hat mir auch erklärt dass sein Lehrer Remy Presas Arnis ganz gezielt "entschärfte" und auf den Stock hat schlagen lassen, um Arnis attraktiver als Sport zu machen und so auch im Sportunterricht etablieren zu können. Somit wird es auf den Philippinen als Fortschritt in der Trainingsmethodik gesehen, den Stock als "Ziel" zu nehmen.
Im LSA wird - so wie ich es kennengelernt habe - im Bigay Tama "reingewixt wie irre", so dass ich das Gefühl hatte dass die erste Technick auf die Hand, selbst ohne die Folgetechnik zum Kopf oder Körper einen echten Kampf wahrscheinlich beendet; vor Allem wenn ein Hartholzstock benutzt wird; ganz zu schweigen von einer Klinge.

Naja, das mag alles ein alter Hut sein, aber ich habe noch andere Gedanken zu dem Thema und bin schon auf Eure Sichtweise gespannt.
Im aktuellen Trend liegen ja solche Kampfsportarten bei denen es einen gewissen Fluss und ein Taktieren gibt wie Boxen, Kickboxen, oder Grapplingsysteme, MMA usw. Wenn man an Effizienz denkt wird die Funktion eines Stiles oder einer Taktik meist in diesem Kontext gesehen. So werden in den modernen FMA oft auch viele Flows einstudiert.

Es gibt aber auch eine andere Art zu kämpfen; indem jede Bewegung mit 100% commitment erfolgt ; ohne Austaktieren! Es gibt Belege dafür dass diese Strategie zB an der Tür oder auf der Strasse sehr gut funktioniert. In diesem Kontext gesehen ist ein "Block" = limb destruction hoch effizient. Die Betrachtungsweise dass immer auch eine Waffe im Spiel sein könnte unterstreicht die Relevanz dieser Strategie. Wenn man traditionelle Karatetechnicken so betrachtet machen dies auch sehr viel Sinn: das Getroffenwerden durch Distanzarbeit verhindern und den "Block" (wird das auf japanisch überhaupt Block genannt) als "Limb Destruction". Plötzlich ändert sich die Effektivität des klassischen Karate; man muss nur selbst wissen dass es eben eine Limb Destruction ist und eben kein Block.

Nun mag es sein dass der Ein oder Andere an der Effizienz einer Limb Destruction zweifelt. Nach über zwanzig Jahren Training an einer Holpzppe sind meine Arme nicht unbedingt aus Zuckerguss. Aber unlängst hatte ich das Vergnügen mich mit jemand auszutauschen der im Black Flag Wing Chun erfahren ist. Wer ein solches Erlebnis mal hatte wird nicht daran zweifeln dass eine einzige Aktion eines Kämpfers dessen Spezialität das ist eine Extremität kampfunfähig machen kann.

Ich hoffe ich konnte interessante Gedankengänge beisteuern und bin auf Eure Sichtweisen gespannt

gast
26-07-2020, 08:19
me too, will nicht in den Clinch:) Gibt es bei Euch auch Kicks? In Sparringsvids habe ich keine gesehen.
Konter Handtreffer sind schwer, wenn der Gegner sauber arbeitet, bei uns treffen meist Abrutscher am Stock auf die Hand, ohen Handschue dürften die aber reichen.

gruss

Kamst Du nicht irgendwie aus dem Latosa oder ETF?
Da fand ich das "Box" Denken immer gut.

Phelan
26-07-2020, 08:26
Ich hoffe dass ich die Frage verstanden habe; zunächst war ich mir da nicht sicher:
In der FMA bin ich sozusagen noch blutiger Anfänger, aber alle meiner drei Lehrer haben mir bereits in der ersten Stunde erklärt dass der Schlag auf den Stock nur der Übung dient und die Hand das eigentliche Ziel ist. Mein "Modern Arnis" Lehrer hat mir auch erklärt dass sein Lehrer Remy Presas Arnis ganz gezielt "entschärfte" und auf den Stock hat schlagen lassen, um Arnis attraktiver als Sport zu machen und so auch im Sportunterricht etablieren zu können. Somit wird es auf den Philippinen als Fortschritt in der Trainingsmethodik gesehen, den Stock als "Ziel" zu nehmen.
Im LSA wird - so wie ich es kennengelernt habe - im Bigay Tama "reingewixt wie irre", so dass ich das Gefühl hatte dass die erste Technick auf die Hand, selbst ohne die Folgetechnik zum Kopf oder Körper einen echten Kampf wahrscheinlich beendet; vor Allem wenn ein Hartholzstock benutzt wird; ganz zu schweigen von einer Klinge.

Naja, das mag alles ein alter Hut sein, aber ich habe noch andere Gedanken zu dem Thema und bin schon auf Eure Sichtweise gespannt.
Im aktuellen Trend liegen ja solche Kampfsportarten bei denen es einen gewissen Fluss und ein Taktieren gibt wie Boxen, Kickboxen, oder Grapplingsysteme, MMA usw. Wenn man an Effizienz denkt wird die Funktion eines Stiles oder einer Taktik meist in diesem Kontext gesehen. So werden in den modernen FMA oft auch viele Flows einstudiert.

Es gibt aber auch eine andere Art zu kämpfen; indem jede Bewegung mit 100% commitment erfolgt ; ohne Austaktieren! Es gibt Belege dafür dass diese Strategie zB an der Tür oder auf der Strasse sehr gut funktioniert. In diesem Kontext gesehen ist ein "Block" = limb destruction hoch effizient. Die Betrachtungsweise dass immer auch eine Waffe im Spiel sein könnte unterstreicht die Relevanz dieser Strategie. Wenn man traditionelle Karatetechnicken so betrachtet machen dies auch sehr viel Sinn: das Getroffenwerden durch Distanzarbeit verhindern und den "Block" (wird das auf japanisch überhaupt Block genannt) als "Limb Destruction". Plötzlich ändert sich die Effektivität des klassischen Karate; man muss nur selbst wissen dass es eben eine Limb Destruction ist und eben kein Block.

Nun mag es sein dass der Ein oder Andere an der Effizienz einer Limb Destruction zweifelt. Nach über zwanzig Jahren Training an einer Holpzppe sind meine Arme nicht unbedingt aus Zuckerguss. Aber unlängst hatte ich das Vergnügen mich mit jemand auszutauschen der im Black Flag Wing Chun erfahren ist. Wer ein solches Erlebnis mal hatte wird nicht daran zweifeln dass eine einzige Aktion eines Kämpfers dessen Spezialität das ist eine Extremität kampfunfähig machen kann.

Ich hoffe ich konnte interessante Gedankengänge beisteuern und bin auf Eure Sichtweisen gespannt

Morgen Locke,
was ist denn dann deine konkrete Aussage auf die wir noch eingehen sollen?
Ich glaube niemand der gerade aktiven in der Diskussion würde dagegen argumentieren. Man kann, mit entsprechendem Training, mit guter Fussarbeit und vor allem Timing, mit einer Aktion, die von aussen wie ein Block aussehen mag, den Angriff beenden.$
Ich denke es ist aus didaktischer Sicht sinnvoll dass am Anfang zu erklären, aber wie du ja auch beschrieben hast mit Blocks zu beginnen - ich achte dann aber z.B. drauf dass man gleich offensiv block (Stumpfer Winkel und kin Spitzer) und vor allem den Fokus auf die Fussarbeit, Timing und Schulter/Hüftbeobachtung legt. Später kann man dann mal mit Schutz draufhauen und sehen wie es klappt, und dann verbessert man sich in den defizitären Bereichen und macht es weiter. Wir nehmen dann noch ne saubere Unterarm-Konditionierung mit, die sagt dem Angreifer dann auch schnell dass Kraft gegen Kraft auch ungesund sein kann ;-)

VG,
Phelan

Esse quam videri
26-07-2020, 08:57
Kamst Du nicht irgendwie aus dem Latosa oder ETF?
Da fand ich das "Box" Denken immer gut.

gelernt hatte ich mal Newman Escrima bis ich zum ersten Mal zum gathering gefahren bin, dann wurde es was ganz anderes... Latosa hatte ich mir mal angeschaut, gefällt mir aber nicht.
die box-prinzip haben wir jetzt auch noch:)

gruß

Locke
26-07-2020, 10:30
Hi Phalen
wie immer verzettele ich mich und komme vom Hundertsten ins Tausende ;) Danke dass Du nachfragst und das Gesamtkonzept nochmal erklärst. Es scheint so als würde bei dem, was Du erklärst grosse Übereinstimmung in der Welt der FMA herrschen.

Also, konkret hätte mich sehr die Stellungnahme von jemandem interessiert der sich mit der Entwicklung des Karate so gut auskennt um Hinweise oder Belege dafür zu liefern ob ich mit meiner Vermutung richtig oder falsch liege. Das schweift zwar ein bischen vom Thema ab, könnte aber für die Betrachtungsweise des Themas im Speziellen und der Kunst des Kämpfens allgemein sehr interessant sein.

Mich würde auch interessieren ob sich vielleicht ein erfahrener Türsteher mit FMA Hintergrund zu Wort meldet, der vielleicht schon Gelegenheit hatte eine waffenlose Limb Destruction gegen einen ernstzunehmenden Gegner (mit Erfolg oder auch Misserfolg) anzuwenden.

Da ich mich nochmal zu Wort melde habe ich ja Gelegenheit noch etwas weiter zu differenzieren und stelle mich schonmal auf Gegenwind ein: ich glaube nämlich dass auch nicht alles funktioniert was heute unterrichtet wird. zB glaube ich nicht, dass gerade das weit verbreitete Gunting mit "Pack Sao" aussen und Schlag zum Bizeps (od. Nervus brachialis) mit den Knöcheln von innen, einen trainierten Arm bei einmaligem Treffen nicht ausschaltet. Daher denke ich aktuell dass es sozusagen ein Fehler war diese Technik (mit kleiner Waffe hoch wirkungsvoll) ins Waffenlose zu übernehmen. (kurze Ausführung: der Nerv ist zu gut geschützt als dass man ihn so ernsthaft angreifen könnte und der Bizeps ist einfach zu gross und unempfindlich bei einem trainierten Gegner. Wenn man die gleiche Technik jedoch mit der Hammerfaust auf den Unterarm kurz unter dem Ellenbogen ausführen würde, erschiene mir das wirkungsvoller (der Radius ist an dieser Stelle sehr dünn und luxiert auch mal gerne) und auch geeignet das Gleichgewicht zu brechen). Wie schon gesagt; ich bin Anfänger in den FMA und das ist aktuell meine kleine Anfängersichtweise.

Phelan
26-07-2020, 12:17
"Als nicht Karateka zu Wort meld"
Die Kritik an Guntings teile ich und stimme dir da zu - kann funktionieren, muss nicht, und mit Kleidung eher nicht - vor allen nicht ohne Waffe/Verstärker. Und ob man im Stress dann auch mit den Knöcheln trifft.. ich nutze den Unterarm, da hab ich ne ganz gute Trefferfläche ;-)

VG,
Phelan

Stixandmore
26-07-2020, 13:01
Mmmhhh, ein Gunting ist für mich ein "bisecting the line" und davon gibt es viele; ihr redet hier über eins von vielen Beispielen(das wohl bekannteste und zugegeben das am schlechtesten Umsetzbare)

Phelan
26-07-2020, 13:03
Ja zu beiden Teilen deiner Antwort ;-)
Ich bin jetz auch nur wg. dem Beispiel von Locke auf den Gunting, grundsätzlich seh ich das wie du.

VG,
Phelan

Linus - The Boxer
26-07-2020, 13:38
Eh, das ist eben das was unter anderem im Pekiti proklamiert wird: es gibt kein blocken


...Ich folge da der Pekiti Divise: Hand; Bein; Kopf

Hi, kannst du mir bitte beides kurz und knapp erklären...für einen PTK Laien, wenn möglich...

Eskrima-Düsseldorf
26-07-2020, 13:57
Irgendwie muss man anfangen aber die Angriffe sollten - so verletzungsfrei wie möglich - möglichst schnell zu echten Angriffen werden.

Darüber hinaus machen wir keine "starren/reinen" Blocks - unsere Verteidigungen sind direkte Gegenschläge auf die Waffe oder den Angreifer, grundsätzlich "blocken" wir nur, wenn wir den Punkt verpasst haben, zuerst zuzuschlagen ;)
Den Rest machen wir über Timing, Positionierung und Beinarbeit.

Harte, stabile Blöcke können aber durchaus Sinn machen es ist dann oft eine Frage des Timings - der Distanz.

Mein Lösungsansatz: Intensität der Angriffe langsam steigern, Bigay Tama trainieren, Sparring, Sparring, Sparring

Stixandmore
26-07-2020, 13:58
Hi, kannst du mir bitte beides kurz und knapp erklären...für einen PTK Laien, wenn möglich...

Klar
"Es gibt kein blocken" ist größtenteils in den FMAs und Silat gleich!? Man versucht die Hand zu erwischen anstatt die Waffe zu blocken- natürlich hat jede "Regel" Ausnahmen; in Corto sollte man das möglichst vermeiden, da in der Distanz der Schlag durchkommt, wen man versucht die Hand anzugreifen- in der Situation wird dann versucht mit anderen Taktiken zu arbeiten

"Hand, Bein, Kopf":
Als erstes zerstörst du die Hand, damit die Waffe nicht mehr gehalten werden kann, danach das Bein/Knie damit er nicht mehr mobil ist/flüchten kann und zum Schluss nutzt du beides aus und schlägst ihm den Schädel ein!?

Tantal
26-07-2020, 15:31
Es gibt aber auch eine andere Art zu kämpfen; indem jede Bewegung mit 100% commitment erfolgt ; ohne Austaktieren! Es gibt Belege dafür dass diese Strategie zB an der Tür oder auf der Strasse sehr gut funktioniert. In diesem Kontext gesehen ist ein "Block" = limb destruction hoch effizient. Die Betrachtungsweise dass immer auch eine Waffe im Spiel sein könnte unterstreicht die Relevanz dieser Strategie. Wenn man traditionelle Karatetechnicken so betrachtet machen dies auch sehr viel Sinn: das Getroffenwerden durch Distanzarbeit verhindern und den "Block" (wird das auf japanisch überhaupt Block genannt) als "Limb Destruction". Plötzlich ändert sich die Effektivität des klassischen Karate; man muss nur selbst wissen dass es eben eine Limb Destruction ist und eben kein Block.



Im japanischen heißt das Wort, was im Westen immer als "Block" übersetzt wird "uke" und es bedeutet eben nicht "Block" sondern "Annahme". Wenn mir jemand etwas gibt, und ich es blocke oder es annehme, sind das schon zwei absolute Gegensätze. Und so wurde es früher im Karate auch gemacht. Sowas kann man aber einfach besser "hands on" zeigen und nicht erklären.

gast
26-07-2020, 15:51
Wenn sich alle einig sind, daß footwork die Lösung ist, nicht getroffen zu werden, stellt sich die Frage, warum das dann so wenige umsetzen.
Wenn dann taktisches Verhalten propagiert wird, ohne über Mensur nachzudenken, macht das die Sache nicht besser.
Jemandem die Hand abzunehmen ist ganz nett,-wenn man´s kann.
Mehr sein als scheinen weiß wie die Kiste funktioniert.

kanken
26-07-2020, 16:00
Ich wette einen Kasten Bier dass niemand einem meiner Schläge oder Stiche mit Footwork ausweichen kann, egal ob mit Schwert oder Speer/Stock. Natürlich steht immer auch noch meine Mae Geri Challenge: ich greife aus 3m Entfernung mit einem Mae Geri an und treffe den Anderen garantiert.

Stixandmore
26-07-2020, 16:36
Wenn sich alle einig sind, daß footwork die Lösung ist, nicht getroffen zu werden, stellt sich die Frage, warum das dann so wenige umsetzen.
Wenn dann taktisches Verhalten propagiert wird, ohne über Mensur nachzudenken, macht das die Sache nicht besser.
Jemandem die Hand abzunehmen ist ganz nett,-wenn man´s kann.
Mehr sein als scheinen weiß wie die Kiste funktioniert.

Warum es so wenige umsetzen?
-Weil es nicht genug trainiert wird und nicht alles immer so funktioniert wie man es gerne möchte:p

"Jemanden die Hand abzunehmen ist ganz nett- wen man's kann"
-Richtig! Wieder eine Trainingssache und der Fokus der beim Training gelegt wird; nebenbei: keiner hat behauptet, daß es einfach sei:rolleyes:

"Mehr sein als scheinen weiß wie die Kiste funktioniert"
Eh, wissen was man machen sollte und es dann wirklich zu tun; sind immer zwei paar Schuhe;) aber auch hier: es kommt darauf an wie man seinen Trainingsfokus legt

Stixandmore
26-07-2020, 16:38
Ich wette einen Kasten Bier dass niemand einem meiner Schläge oder Stiche mit Footwork ausweichen kann, egal ob mit Schwert oder Speer/Stock.

Super:halbyeaha

Locke
27-07-2020, 00:57
Mae Geri Challenge: ich greife aus 3m Entfernung mit einem Mae Geri an und treffe den Anderen garantiert.

Will ich sehen :winke:

kanken
27-07-2020, 06:32
Will ich sehen :winke:

Gerne, komm vorbei. In 27 Jahren habe ich noch immer jeden gekriegt.

Gast
27-07-2020, 08:08
ich greife aus 3m Entfernung mit einem Mae Geri an und treffe den Anderen garantiert.

Kannst du fliegen?

kanken
27-07-2020, 08:49
Teleportieren :D

Esse quam videri
27-07-2020, 08:52
3 Meter Beine:D Ich bring mal nen Kasten Pfungstädter vorsichtshalber mit...

gruss

kanken
27-07-2020, 08:56
3 Meter Beine:D Ich bring mal nen Kasten Pfungstädter vorsichtshalber mit...

gruss

Passt. Wenn Du ausweichst zahl ich ihn dir und wenn ich treffe, trinken wir ihn ;)

Locke
27-07-2020, 11:30
Gerne, komm vorbei. In 27 Jahren habe ich noch immer jeden gekriegt.

Wird wohl so sein wie Du sagst.
So, jetzt am Schreibtisch sitzend sehe ich allerdings keinen Grund weshalb ich den Treffer nicht mit einer Art Bong Girk abwehren, mit einem Side Kick stoppen, oder mit einer Kombination von Ausweichbewegung und einer Art "Uke" vermeiden könnte. Bei der Ausweichbewegung würde ich ad hoc aus der JKD Stellung heraus mit einer Art Segida schräg zur Seite ausweichen und eine Art Gaan Sau machen; oder auch Backstep mit Körperdrehung und einer Art Bong Sau (das ist wahrscheinlich das Schwierigste).

Können wir alles ausprobieren. Wenn ich das nicht schaffen würde wäre es um so cooler, weil ich mal einen richtig guten Mae Geri sehen würde (wie hoch ist da die Überlebensstatistik?) ;)

... wo wohnst Du denn?

Gast
27-07-2020, 11:55
Immerhin wird jetzt Bier getrunken, sonst gab es doch immer Tee...

kanken
27-07-2020, 12:00
Wenn ich das nicht schaffen würde wäre es um so cooler, weil ich mal einen richtig guten Mae Geri sehen würde (wie hoch ist da die Überlebensstatistik?) ;)

... wo wohnst Du denn?

Münster in Westfalen. Bist jederzeit willkommen.

kanken
27-07-2020, 12:01
Immerhin wird jetzt Bier getrunken, sonst gab es doch immer Tee...


Um eine Kanne Tee zu wetten ist irgendwie doof :biglaugh:

F. Büchner
27-07-2020, 12:15
moin,

wie sagte leo giron immer :
"blocken ist wichtig. ...übt mehr blocken,auch im sparring "
aber , was wußte der schon. :D

grüße, frank

Locke
27-07-2020, 13:24
Münster in Westfalen. Bist jederzeit willkommen.

Das viele Radeln stärkt natürlich die Beine. Leider ist Münster halt nicht um die Ecke; zufällig Sommerurlaub in der Schweiz oder im Schwarzwald geplant? Ist eine sehr schöne Gegend hier ;)

Aber mal im Ernst: Du machst ja einen seriösen Eindruck, scheinst länger auf diesem Board zu sein, deshalb hat Deine Aussage ja eine gewisse Bedeutungsschwere für mich.

Auf der anderen Seite kann ich mir das einfach nicht vorstellen; ausser Du wärst vielleicht über 2 Meter gross. Ich habe in meinem Leben schon hunderttausende Front Kicks erfolgreich abgewehrt; im Training und auch auf Wettkämpfen (hatte früher auch Tae Kwon Do gemacht). Ist die Essenz Deiner Aussage dass ein ernst gemeinter Front Kick eines gut geübten Karateka (sagen wir mal deutscher Meister oder so) auf 3 Meter nicht abzuwehren ist, oder ist die Essenz dass Du persönlich eine spezifische Fähigkeit hast jeden auf 3 Meter mit einem Mae Geri abzuschiessen?

Hast Du Videoaufnahmen auf denen Ihr das mal versucht habt?

kanken
27-07-2020, 13:52
Das viele Radeln stärkt natürlich die Beine. Leider ist Münster halt nicht um die Ecke; zufällig Sommerurlaub in der Schweiz oder im Schwarzwald geplant? Ist eine sehr schöne Gegend hier ;)

Auf der anderen Seite kann ich mir das einfach nicht vorstellen; ausser Du wärst vielleicht über 2 Meter gross. Ich habe in meinem Leben schon hunderttausende Front Kicks erfolgreich abgewehrt; im Training und auch auf Wettkämpfen (hatte früher auch Tae Kwon Do gemacht). Ist die Essenz Deiner Aussage dass ein ernst gemeinter Front Kick eines gut geübten Karateka (sagen wir mal deutscher Meister oder so) auf 3 Meter nicht abzuwehren ist, oder ist die Essenz dass Du persönlich eine spezifische Fähigkeit hast jeden auf 3 Meter mit einem Mae Geri abzuschiessen?

Hast Du Videoaufnahmen auf denen Ihr das mal versucht habt?

Hättest Du das mal eher gesagt. Ich bin letzte Woche aus meinem 2-wöchigen Schwarzwaldurlaub zurück gekommen, ist wirklich schön da! :ups:

Zuerst einmal sage ich nicht dass (m)ein Mae Geri alleine ausreicht um einen Kampf zu beenden. Kann er zwar, wenn der Andere nix (oder das Falsche) macht, dazu ist das Ding aber nicht gedacht.
Es ging hier lediglich darum dass ich jeden damit TREFFE, also ein Ausweichen nicht funktioniert. Natürlich musst Du auch was zwischen meinen Fuß und deinen Bauch bringen, sonst spielst Du Klappmesser, das ist aber natürlich möglich.
Trainierten Leuten kann man das in 30 Minuten beibringen, das ist kein großes Ding. Ist ja nur ein Spiel mit den Räumen und wie man sich in Ihnen bewegt.

Diese Art der Distanzüberbrückung habe ich im Karate gelernt, jetzt weiß ich aber wo sie herkommt: aus den TCMA bei denen man die Schrittarbeit am Schwert und Speer dazu findet. Man macht sich dafür Beuge-, Streck- und Stellreflexe zu nutze. Der Körper katapultiert einen dabei nach vorne zum Gegner.

Das Bridging ist im Waffenkampf eines der wichtigsten Dinge, da man ja so schnell wie möglich an den Mann muss, denn nur dort kann man ihn schnell und effektiv kontrollieren um ihn kontrolliert abzustechen, bzw. aufzuschneiden.

Videoaufnahmen gibt es von mir nicht, außer ein paar Waffenschnipsel und ganz wenig Push Hands.

dbma_ffm
27-07-2020, 14:32
3 Meter Beine:D Ich bring mal nen Kasten Pfungstädter vorsichtshalber mit...

gruss

klingt nach Spaß. Wenn Ihr fahrt, komm ich mit und spendier nen 8er Bembel, Handkäs und ne Aahle Worscht unabhängig vom Ausgang :)

kanken
27-07-2020, 14:43
klingt nach Spaß. Wenn Ihr fahrt, komm ich mit und spendier nen 8er Bembel, Handkäs und ne Aahle Worscht unabhängig vom Ausgang :)

:halbyeaha Klasse!

FireFlea
27-07-2020, 15:28
Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass kanken das mit dem mae geri gut hinkriegt. Jedenfalls vor 10 Jahren, vielleicht haben ja mittlerweile schon altersbedingte Ausfallerscheinungen eingesetzt. :D

kanken
27-07-2020, 15:31
Jedenfalls vor 10 Jahren, vielleicht haben ja mittlerweile schon altersbedingte Ausfallerscheinungen eingesetzt. :D

Früher war mein Flug lautlose wie der einer Eule, heute knackt und knirscht es schon beim abheben...

Esse quam videri
27-07-2020, 15:51
klingt nach Spaß. Wenn Ihr fahrt, komm ich mit und spendier nen 8er Bembel, Handkäs und ne Aahle Worscht unabhängig vom Ausgang :)

Nase, wenn Du in Deinen Posteingangn schauen würdest... Hatte Dir am WE ne Mail deswegen geschrieben.
Mach mal ne Ansage wegen dem Neuen wegen Samstag und fahren.

ich bin so fett, da ist ein Treffer recht einfach:biglaugh:

grüße

Locke
27-07-2020, 16:12
Hättest Du das mal eher gesagt. Ich bin letzte Woche aus meinem 2-wöchigen Schwarzwaldurlaub zurück gekommen, ist wirklich schön da! :ups:

Zuerst einmal sage ich nicht dass (m)ein Mae Geri alleine ausreicht um einen Kampf zu beenden. Kann er zwar, wenn der Andere nix (oder das Falsche) macht, dazu ist das Ding aber nicht gedacht.
Es ging hier lediglich darum dass ich jeden damit TREFFE, also ein Ausweichen nicht funktioniert. Natürlich musst Du auch was zwischen meinen Fuß und deinen Bauch bringen, sonst spielst Du Klappmesser, das ist aber natürlich möglich.
Trainierten Leuten kann man das in 30 Minuten beibringen, das ist kein großes Ding. Ist ja nur ein Spiel mit den Räumen und wie man sich in Ihnen bewegt.

Diese Art der Distanzüberbrückung habe ich im Karate gelernt, jetzt weiß ich aber wo sie herkommt: aus den TCMA bei denen man die Schrittarbeit am Schwert und Speer dazu findet. Man macht sich dafür Beuge-, Streck- und Stellreflexe zu nutze. Der Körper katapultiert einen dabei nach vorne zum Gegner.

Das Bridging ist im Waffenkampf eines der wichtigsten Dinge, da man ja so schnell wie möglich an den Mann muss, denn nur dort kann man ihn schnell und effektiv kontrollieren um ihn kontrolliert abzustechen, bzw. aufzuschneiden.

Videoaufnahmen gibt es von mir nicht, außer ein paar Waffenschnipsel und ganz wenig Push Hands.

Schwarzwaldurlaub ... Klassiker!

Ok, vorher hatte ich Dich missverstanden! Jetzt sehe ich Deinen Punkt! man sollte halt nicht zu sehr in schwarz/weiss denken: Ausweichen alleine ist sehr schwierig, deswegen hat man ja in so allen Systemen die mir gerade einfallen eine "checking hand". Eine Art "Block" mit dem Bein (wie beim Bong Girk) gegen einen Kick aus der Entfernung funktioniert aber auch viel besser als ein Block gegen einen Stockhieb (kürzere Aktionsdauer) und das funktioniert nochmals besser als gegen eine leere Hand (noch kürzere Aktionsdauer). Ich vermute, dass mit der erwähnten Fussarbeit weniger ein Ausweichen, als ein Positionieren gemeint ist; Du unterstreichst ja auch die Bedeutung des Bridgings.

Diese Verwandschaft der Karatekörpermechanik zu den TCMA würde mich übrigens in diesem Fall sehr interessieren und wie genau Du Deinen legendären Mae Geri ausführst! Kannst Du das nicht mal filmen?
Mit Karate und Bagua hast Du ja übrigens eine sehr geile Kombination; da vereinen sich ja wirklich Ying und Yang ;)

dbma_ffm
27-07-2020, 16:20
Nase, wenn Du in Deinen Posteingangn schauen würdest... Hatte Dir am WE ne Mail deswegen geschrieben.
Mach mal ne Ansage wegen dem Neuen wegen Samstag und fahren.

ich bin so fett, da ist ein Treffer recht einfach:biglaugh:

grüße

Mail ist immer schlecht. Das seh ich erst Wochen später. Aber passt bin dabei.
Der ist schon groß, der kommt auch ohne mich klar

kanken
27-07-2020, 16:23
Diese Verwandschaft der Karatekörpermechanik zu den TCMA würde mich übrigens in diesem Fall sehr interessieren und wie genau Du Deinen legendären Mae Geri ausführst! Kannst Du das nicht mal filmen?
Mit Karate und Bagua hast Du ja übrigens eine sehr geile Kombination; da vereinen sich ja wirklich Ying und Yang ;)

Das Karate von Toyama Kanken, das ich gelernt habe, ist identisch mit dem Bagua. Das Wissen in der Bagua Richtung, die ich jetzt lerne, ist jedoch unendlich viel tiefer als die Überlieferungen im Karate.

Arbeit mit Yi, Bewegungen als Kernelement des Unterrichts, keine Techniken, waffenlos=bewaffnet, all das gab es auch in meinem Karate. Aber eben nur als Schneeflocke auf dem riesigen Eisberg.
Das ist auch nix baguaspezifisches, das findet man in allen intakten Linien der chinesischen KK und auch in den Koryu. Es ist nur schwer eine intakte Linie zu finden und wenn man sie gefunden hat ist es schwer in sie aufgenommen zu werden, bzw. so tief in sie einzudringen dass man das interessante Zeug auch gezeigt bekommt.

Ich filme aus Prinzip nicht, da man auf Videos die entscheidenden Dinge nicht sieht und jeder nur meint zu verstehen was da gezeigt wird. Live immer gerne!

Linus - The Boxer
27-07-2020, 20:22
Klar
"Es gibt kein blocken" ist größtenteils in den FMAs und Silat gleich!? Man versucht die Hand zu erwischen anstatt die Waffe zu blocken- natürlich hat jede "Regel" Ausnahmen; in Corto sollte man das möglichst vermeiden, da in der Distanz der Schlag durchkommt, wen man versucht die Hand anzugreifen- in der Situation wird dann versucht mit anderen Taktiken zu arbeiten

"Hand, Bein, Kopf":
Als erstes zerstörst du die Hand, damit die Waffe nicht mehr gehalten werden kann, danach das Bein/Knie damit er nicht mehr mobil ist/flüchten kann und zum Schluss nutzt du beides aus und schlägst ihm den Schädel ein!?

Vielen Dank :halbyeaha

Esse quam videri
27-07-2020, 21:35
"Hand, Bein, Kopf":
Als erstes zerstörst du die Hand, damit die Waffe nicht mehr gehalten werden kann, danach das Bein/Knie damit er nicht mehr mobil ist/flüchten kann und zum Schluss nutzt du beides aus und schlägst ihm den Schädel ein!?

mit dem Stock das Knie kaputtmachen? in der SV mit Eisenrohr vielleicht, aber in der Zeit kannst auch gleich auf den Kofp ballern, wenn er sich umdreht und rennt, halt auf den Hinterkopf. Du läufts scheinbar nicht gerne:biglaugh:, wahrscheinlich weil es bei euch zu heiß ist...

grüße

Stixandmore
27-07-2020, 21:55
[QUOTE=Esse quam videri;3750701]mit dem Stock das Knie kaputtmachen? in der SV mit Eisenrohr vielleicht, aber in der Zeit kannst auch gleich auf den Kofp ballern, wenn er sich umdreht und rennt, halt auf den Hinterkopf. Du läufts scheinbar nicht gerne:biglaugh:, wahrscheinlich weil es bei euch zu heiß ist...

grüße[/QUOTE

Eh, ja+ die gängigen Teleskopschlagstöcke die man so für die SV mit sich trägt sind normalerweise nicht aus Holz;)
Das Motto "Hand, Bein, Kopf" hatte ich angeführt um zu verdeutlichen das ich immer Versuche die Hand zu erst zu erwischen, ob jetzt im sportlichen Sparring oder im wirklichen Leben; trage normalerweise keinen "Teli" zur SV sondern ein Messer- aber auch da Versuche ich erst die Hände zu zerschneiden bevor man den "over kill" versucht; lässt sich vor Gericht besser rechtfertigen:p
Laufen? Doch eigentlich schon- immer schön am Strand entlang mit nem Caipirinha in der Hand:biglaugh: Ansonsten Brauch ich dem Typen nicht laufend nachsetzen- das erledigt für mich das Ding, daß die 38. ausspuckt:D

Phelan
27-07-2020, 22:58
[QUOTE=Esse quam videri;3750701]mit dem Stock das Knie kaputtmachen? in der SV mit Eisenrohr vielleicht, aber in der Zeit kannst auch gleich auf den Kofp ballern, wenn er sich umdreht und rennt, halt auf den Hinterkopf. Du läufts scheinbar nicht gerne:biglaugh:, wahrscheinlich weil es bei euch zu heiß ist...

grüße[/QUOTE

Eh, ja+ die gängigen Teleskopschlagstöcke die man so für die SV mit sich trägt sind normalerweise nicht aus Holz;)
Das Motto "Hand, Bein, Kopf" hatte ich angeführt um zu verdeutlichen das ich immer Versuche die Hand zu erst zu erwischen, ob jetzt im sportlichen Sparring oder im wirklichen Leben; trage normalerweise keinen "Teli" zur SV sondern ein Messer- aber auch da Versuche ich erst die Hände zu zerschneiden bevor man den "over kill" versucht; lässt sich vor Gericht besser rechtfertigen:p
Laufen? Doch eigentlich schon- immer schön am Strand entlang mit nem Caipirinha in der Hand:biglaugh: Ansonsten Brauch ich dem Typen nicht laufend nachsetzen- das erledigt für mich das Ding, daß die 38. ausspuckt:D

Also wir spielen im Sparring ganz gerne mit "Attack Lead Leg" - da viele ja doch tendentiell einen sehr breiten Stand einnehmen ist das schon ein sehr valides Ziel.. ;-)

VG,
Phelan

Esse quam videri
27-07-2020, 23:21
[QUOTE=Stixandmore;3750702]

Also wir spielen im Sparring ganz gerne mit "Attack Lead Leg" - da viele ja doch tendentiell einen sehr breiten Stand einnehmen ist das schon ein sehr valides Ziel.. ;-)

VG,
Phelan

wenn man schnell ist, kann es klappen, ich hau dann immer auf den gegn. Kopf:D

gruss

Stixandmore
27-07-2020, 23:52
[QUOTE=Phelan;3750706]

wenn man schnell ist, kann es klappen, ich hau dann immer auf den gegn. Kopf:D

gruss

Ja, war die erste Verteidigung, die ich gegen den Beinangriff gelernt habe; "Ilustríssimo Schritt" mit einem Dropstick
Ich glaube, so weit ich es überblicken kann, kommt es sehr darauf an, wie man beim Beinangriff reingeht
Bzw: wie sagtest du irgendwo vorne: die Wahrscheinlichkeit daß beide mit einem gleichlangen Schlaginstrument in einer SV Situation bewaffnet sind, ist sehr gering:p

Esse quam videri
28-07-2020, 08:54
[QUOTE=Esse quam videri;3750707]

Ja, war die erste Verteidigung, die ich gegen den Beinangriff gelernt habe; "Ilustríssimo Schritt" mit einem Dropstick
Ich glaube, so weit ich es überblicken kann, kommt es sehr darauf an, wie man beim Beinangriff reingeht
Bzw: wie sagtest du irgendwo vorne: die Wahrscheinlichkeit daß beide mit einem gleichlangen Schlaginstrument in einer SV Situation bewaffnet sind, ist sehr gering:p

mit finte reingehen, mit ganzem Körper level change machen und gleich hinterher nen Cover bringen, oder du bist halt einfach schneller, besser als der andere. Kann schon funktionieren, nur die Treffer aufs Bein sind in der Regel zu verschmerzen, Knie ist eh schwer zu treffen. SV ist wieder was ganz anderes...

gruss

salurian
28-07-2020, 16:28
Blocken ist gut. Bewahrt einen vor hässlichen Treffern. So wie es meistens trainiert wird, funktioniert es allerdings nicht. Der Bewegungskontext und die Intention zu verletzen fehlen. Das gleiche gilt für die Aussage: Normalerweise gehst du auf die Hand und nicht Stock auf Stock. Wenn man es aber immer anders trainiert, macht in der freien Anwendung genau das was man trainiert hat und nicht das wie es "gedacht" war.
Ja, ich weiß: Doce Pares kann sowieso nicht blocken. 🙂

gast
29-07-2020, 16:47
ok dann definiert doch mal genauer, was Ihr unter blocken versteht
ich definiere das als Hinhalten eines Körperteiles oder Gegenstandes in die gegnerische Schlagwirkung bei gleichzeitigem verstecken hinter selbiger "Technik"
wer das gut findet, mag das tun....
wer das als Prinzip nutzt.....
ich verzichte da lieber drauf

Phelan
29-07-2020, 16:53
Also.. als einzige "Block"-Technik - ich verstehe es als "gegen die Kraft des Gegners wirken" - gibt es bei mir Outside/Inside Shield.. nie frontal und statisch, entweder ich gehe mit dem Körper als Minimum dagegen, oder wenn ich es schaffe circle/triangle raus. Dann kommts wieder drauf an.. wenn ich es schaffe bringe ich den Arm auf die Hüftebene, wenn nicht minimal Kontrolle/verschieben/weghauen auf Schulterhorizontale.

M.E. kann man einen statischen Block nicht halten, egal ob mit Arm oder Bein, wenn der Angreifer wirklich mit Agression angreift.


VG,
Phelan

gast
29-07-2020, 17:08
ja ist klar Phelan, aber hier sagen einige Leute, sie finden blocken gut
das hätte ich dann gerne mal genauer erläutert

amasbaal
29-07-2020, 21:05
M.E. kann man einen statischen Block nicht halten, egal ob mit Arm oder Bein, wenn der Angreifer wirklich mit Agression angreift.

weshalb ich so etwas auch gar nicht als block verstehe (das wäre eher "deckung halten"). für mich ist ein "block" ein aktiver, aggressiver vorgang. der block "schlägt" sozusagen, greift den unteren teil des ankommenden stockes, bzw. die hand an, wobei immer entweder der weg des ankommenden schlages verkürzt wird (kontakt vor voller kraftentfaltung) oder verlängert (seitlich oder schräg "weg gehend", den punkt der maximalen karftenfaltung verlassend, und dann "blocken").
entweder unterstützt "reindrückend" (beispiel typischer modern arnis "block") oder, find ich besser, wenn möglich (und da natürlich v.a. aus largo mano heraus): konterschlag zur angreifenden hand/unterarm.

ich denke kaum, dass irgend jemand einen einfach nur "hingestellten" block meint. seibst der aggressive unterstützte "block" ist nur mit gutem training haltbar, wenn da mit schwerem gerät und voller wucht gehämmert wird. das hat mit dieter knüttel schon in den allerersten monaten eingebleut (wörtlich. war nicht immer angenehm, wenn er von mal zu mal mehr power reinbrachte, hatte aber einen "aha-effekt". niemals nen block bloß "luschig reinstellen", sonst fliegt dir alles um die ohren :-§)

technik, timing und präzision ist dann natürlich übungssache (wie es stixandmore ja schon gesagt hat) - sei es in sachen gegenschlag oder unterstützter "block".

Chester
30-07-2020, 11:56
Ja, ich weiß: Doce Pares kann sowieso nicht blocken. ��

:D


https://www.youtube.com/watch?v=hFMVuxZgbtY

gast
30-07-2020, 15:18
bei dem Knüttel wird halt gerne horizontal geschnappt (nichts gegen horizontal und broken rhythm), dann kann man naklar
die Rattangurke in den Wind halten und ein schönes senkrechtes Kreuz dazu machen.
Und ja mir ist bewußt, daß die da eigentlich noch Winkel verkürzen wollen und blabla auf die Hand.... .
wird bloß nicht so recht geübt gelle
Im Giron ist das ja nicht erste Wahl nä Frank?
im de fondo mit rooted stance macht das auch deutlich Sinn, estilo de salon, larga mano,... müßtest Du mir das dann mal zeigen :D

salurian
31-07-2020, 15:35
:D


https://www.youtube.com/watch?v=hFMVuxZgbtY

Das ist genau das was ich meine, die "Blöcke" werden hier im falschen Kontext und mit der falschen Angriffsintwntion trainierr. Das klappt im Sparring so einfach nicht, weil in der Art auch gar nicht angegriffen wird.

F. Büchner
03-08-2020, 16:22
Im Giron ist das ja nicht erste Wahl nä Frank?
im de fondo mit rooted stance macht das auch deutlich Sinn, estilo de salon, larga mano,... müßtest Du mir das dann mal zeigen :D

hättst mich das mal eben gefragt, als du bei mir warst.
klar, wir blocken, auch mit doppelstock und das schützt uns.
habe ich auch auf diversen seminaren bewiesen.
"blocken" ist auch teilweise eine definitionsfrage, auf alle fälle ein "problem" der distance ,oder des timings, oder von beidem. :D
wir hätten da vier "verteidigungslinien", abhängig vom timing.
während wir schon trainieren schweren schlägen standzuhalten, ist die letzte "verteidigungslinie" nur ein passives hinhalten, vor zu schützende körperteile...
estilio de salon ist ein gutes stichwort. der bühnenstil, der nicht wirklich mit realem kampf zu tun hat. der "verbirgt" sich bei uns ,neben showkampf und spiel auch das sparring mit gepolsterten knüppeln und helm
und ist was es ist, ein spiel. ;)
sicher ein nützliches, aber nicht das mass aller dinge.
aber auch da kann man erfolreich blocken. ist natürlich hilfreich, wenn ein trainer einen da hinführt.
sparrind , zumindest in den meisten köpfen, ist eine duellsituation, mann gegen mann.
es gibt aber eben auch einer gegen mehrere, mehrere gegen mehrere und formationskampf. erweiterte problematiken...
ich hatte das glück und die möglichkeit mich mit einigen menschen, die das real nutzen mussten , "auszutauschen", zuzuhören und zusehen zu dürfen.
im larga mano geht es auch, aber natürlich reduziert, bzw es sind dann gerne parries , wenn ich von klingen ausgehe .
lange knüppel, staff, speer , da sinds dann wieder blöcke...hängt dann wiederum auch von der griffhaltung ab...

nächstes mal mit zeigen. ;)

grüße, frank

gast
03-08-2020, 19:53
ja wenn der Coronadreck mal ein Ende hat, mal wieder sparring am Strand oder so
ich hatte weiter oben ja geschrieben, "definiere Block"
z.B. Euer shoulder block ist voll meins, aber halt per meiner Definition kein Block
PTK four wall sehe ich auch nicht als Block
Standard roof schon, Dein roof nicht, DBMA roof auch nicht
kommt halt auf Ausführung und Intent an