Vollständige Version anzeigen : Unseriöse Kampfsportschulen - McDojos
TKD-Dragon
29-08-2020, 19:24
Hallo zusammen,
in den USA gibt es sie wohl überall - sogenannte McDojos. In McDojos steht der finanzielle Gewinn im Vordergrund, nicht der Sport. Böse Zungen könnten es Abzocke nennen.
Berüchtigt sind diese Schulen dafür, dass sie 7 jährigen Kindern nach 1 Jahr Training den Schwarzgurt verleihen, hohe Extragebühren für Gürtelprüfungen und Ausrüstung verlangen, sich mit dubiosen Titeln schmücken.
In Deutschland gibt es sie wegen des Vereinswesens wohl nicht so, aber auch hier geht es langsam los. So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht, oder gar in einem trainiert?
kannst du bsp geben? was du genau schlecht findest ?
Willi von der Heide
29-08-2020, 22:52
Hallo zusammen,
in den USA gibt es sie wohl überall - sogenannte McDojos. In McDojos steht der finanzielle Gewinn im Vordergrund, nicht der Sport. Böse Zungen könnten es Abzocke nennen.
Berüchtigt sind diese Schulen dafür, dass sie 7 jährigen Kindern nach 1 Jahr Training den Schwarzgurt verleihen, hohe Extragebühren für Gürtelprüfungen und Ausrüstung verlangen, sich mit dubiosen Titeln schmücken.
In Deutschland gibt es sie wegen des Vereinswesens wohl nicht so, aber auch hier geht es langsam los. So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht, oder gar in einem trainiert?
Ähm .. Hust ...
Ja, gibt es auch bei uns. Ich kenne die ein oder andere Schule in meiner Region ( OWL in NRW ), wo es Dangrade für Kinder gibt, oder mehrfache Weltmeister im eigenen Verband - die Pokale sind größer als der von der Fußball-CL :D. Gerade im TKD gibt es das häufiger - mein persönliches Empfinden - wo Leute alle 3 Monate eine " Gürtelprüfung " machen und bestehen und dann nach 3 Jahren den schwarzen Binder bekommen. Wem das gefällt, bitte ... ich zwinge niemanden dahin oder würde selber bei einem unterschreiben.
Wenn ich da an die Trainingspläne denke ... so a la:
45 Min. Thai-Boxing, dann 45 Min. TKD und dann 45 Min. " Kung-Fu ", letzteres gerne mit einem Phantasienamen - " Black Dragon Kung Fu " oder so. Kommerziell sind die wohl erfolgreich, meinetwegen kann sich auch die Masse gerne nach ihnen richten und meinetwegen sollen die erzählen was die wollen ... man muß die 1 % finden. Die dich nicht groß oder überhaupt keine Werbung machen. Wer dann substantiell mehr erreicht, dürfte wohl klar sein, oder ?
.... In McDojos steht der finanzielle Gewinn im Vordergrund, nicht der Sport. Böse Zungen könnten es Abzocke nennen.
... So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht, oder gar in einem trainiert?
... völlig normal im WT - Bereich ;)
Ich würde mal behaupten, dass in *allen* privatwirtschaftlichen Kampfsportschulen "der Gewinn im Vordergrund steht", sprich der oder die Betreiber davon leben wollen und müssen. Darin sehe ich auch nichts Verwerfliches. Und das heißt noch in keinster Weise, dass man dort per se nix Vernünftiges lernen kann.
Was die übergreifende Frage nach McDojos angeht: Ja gibt es und ja, in einem Laden, den ich rückblickend so einsortieren würde, habe ich anfangs trainiert. Paar Jahre lang sogar.
Als Anfänger hat man/frau ja auch keine Maßstäbe. Und wenn man mal gemerkt hat, dass es woanders auch "anderes" Karate (in meinem Fall) gibt, das irgendwie schöner, sauberer, kontrollierter aussieht... na, dann steht man halt vor der Frage, ob man bleibt und (vermeintlich) weiterkommt, oder ob man wechselt und technisch nochmal (fast) von vorne anfängt. Und ggf. diverse vorher voller Stolz erworbene Graduierungen drangibt - meh!
Eine Zeitlang hab' ich geknabbert daran, dass ich anderweitig seit (einigen) Jahren Danträger wäre, während ich mich im DJKB mühsam zum 1. Kyu hochgeschafft habe. Aber je "durchlässiger", unverbissener, lockerer ich mit mir selbst und *meinem* Karate werde (was letzterem übrigens gut tut), umso mehr kann ich mich zurücklehnen und jedem seine Entscheidung zugestehen.
Und weißte was? Ab und zu trainiere ich noch mit den Jungs und Mädels von der "anderen" Seite. Die mögen das weniger saubere Karate fahren, aber dafür kann man sich mit denen wunderschön und mit sehr viel Spaß kloppen, hebeln, werfen. Hachz!
Ist wie mit Essen: Jeden Tag ausgewogen, gesund, vitaminreich, ist langweilig. Ab und zu müssen es Chips sein. ;-)
Huangshan
30-08-2020, 10:11
In Deutschland gibt es sie wegen des Vereinswesens wohl nicht so, aber auch hier geht es langsam los. So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
In Deutschland gibt es auch MC Dojos/Kwoons schon seit Jahrzehnten......(siehe WT und Derivate, Dr . Lee Sportakademie Ketten etc....)
Ja im Vergleich zu den USA ist es noch nicht so extrem da in D auch viele Kampfsport/kunstarten in Vereinen angeboten werden , aber es gibt immer mehr Franchise Systeme.
Eine kommerziell geführte Schule ist nicht zwangläufig ein MC Dojo !
Hier ist eine Punktliste von Jesse Enkamp zum Thema:
https://www.karatebyjesse.com/93-signs-of-a-mcdojo/
TKD-Dragon
30-08-2020, 11:08
Ich würde mal behaupten, dass in *allen* privatwirtschaftlichen Kampfsportschulen "der Gewinn im Vordergrund steht", sprich der oder die Betreiber davon leben wollen und müssen. Darin sehe ich auch nichts Verwerfliches. Und das heißt noch in keinster Weise, dass man dort per se nix Vernünftiges lernen kann.
Absolute Zustimmung!
Kommerzielle Kampfsportschulen sind nichts schlechtes. Ich finde sie sogar als Konzept besser als Vereine, um ehrlich zu sein.
Aber ich denke, man kann auch kommerziell erfolgreich sein ohne die Leute zu verarschen.
Absolute Zustimmung!
Kommerzielle Kampfsportschulen sind nichts schlechtes. Ich finde sie sogar als Konzept besser als Vereine, um ehrlich zu sein.
Aber ich denke, man kann auch kommerziell erfolgreich sein ohne die Leute zu verarschen.
Das ist ein Widerspruch!
Entweder ist man eine korrekte Schule und man kommt über die Runden oder man hat ein McDojo und verdient richtig Geld!
Anders geht es gar nicht!
* Silverback
30-08-2020, 16:20
...Entweder ist man eine korrekte Schule und man kommt über die Runden oder man hat ein McDojo und verdient richtig Geld!
Anders geht es gar nicht!
IMHO duales Denken: Schwarz oder weiß.
Nicht richtig oder falsch - aber IMHO nur eine von vielen möglichen Formen. dh.: Es geht ganz sicher anders IMHO, mit einigen Grau- oder sogar Farbtönen zwischen b/w.
z.B. werden ja etliche "korrekte Schulen" von 'Liebhabern' betrieben, die zwar fachlich klasse sind, oft aber nicht gerade geschäftstüchtig; und die kommen manchesmal nur mehr schlecht als recht über die Runden. Grauton pur. Und da gibts noch andere Facetten.
Willi von der Heide
30-08-2020, 16:22
Das ist ein Widerspruch!
Entweder ist man eine korrekte Schule und man kommt über die Runden oder man hat ein McDojo und verdient richtig Geld!
Anders geht es gar nicht!
Wenn du ein reiner " Combatives "-Anbieter bist, wirst du mit dem Angebot nicht wirklich Geld verdienen. Bestenfalls deckst du deine Kosten und hast einen kleinen Obolus. Mehr ist da nicht drin.
IMHO duales Denken: Schwarz oder weiß.
Nicht richtig oder falsch - aber IMHO nur eine von vielen möglichen Formen. dh.: Es geht ganz sicher anders IMHO, mit einigen Grau- oder sogar Farbtönen zwischen b/w.
z.B. werden ja etliche "korrekte Schulen" von 'Liebhabern' betrieben, die zwar fachlich klasse sind, oft aber nicht gerade geschäftstüchtig; und die kommen manchesmal nur mehr schlecht als recht über die Runden. Grauton pur. Und da gibts noch andere Facetten.
Sehe ich ähnlich. Ich hätte es so formuliert: entweder ich unterrichte das, von dem ich behaupte es zu unterrichten (sowohl in Hinblick auf den Stil als auch auf die Ausrichtung), oder ich tue das nicht. Entweder ich verlange einen "fairen" Preis dafür, oder ich tue das nicht. Es ist ja durchaus nachvollziehbar, dass gute Leute aus unterschiedlichen Stilen die Möglichkeit haben möchten, hauptberuflich eine Schule zu führen. Ich sollte aber auch anfügen, dass ich Leute kenne, die um Klassen besser sind als praktisch alles, was ich bei Schulbesitzern bisher gesehen habe, und die trotzdem nicht in der Lage waren davon zu leben, ganz einfach weil der Markt das nicht zugelassen hätte (zumindest nicht bei einem finanziellen Risiko, das man z.B. einem mehrfachen Familienvater zumuten würde). Wer von einer Schule leben will, muss ohne gesicherte massive staatliche Subventionierung eben auch Marketing machen, und dabei gibt die Konkurrenzlage eben auch zu einem guten Teil den Ton vor, den man anschlägt (wie förderlich das dem Wahrheitsgehalt ist, bleibt dahingestellt). Allerdings werden Inhalte auch nicht wahrheitsgemässer oder besser, wenn ich die unter dem gleichen Label für lau an einer Uni oder Volkshochschule anbiete...
So oder so erfüllen alle Schulen ein bestimmtes Bedürfnis, ihre fortwährende Existenz ist ein Beweis dafür. Wenn Leute der Meinung sind, dass man in ein, zwei Jahren mit 1-2x einer oder anderthalb Stunden lockerem Training pro Woche zum Superkrieger werden kann, nur weil der Stil so gut ist, dann möchten die m.E. nicht aus dem Traumland geholt werden und dürfen meinetwegen gern dort bleiben...
Beste Grüsse
Period.
Wenn du ein reiner " Combatives "-Anbieter bist, wirst du mit dem Angebot nicht wirklich Geld verdienen. Bestenfalls deckst du deine Kosten und hast einen kleinen Obolus. Mehr ist da nicht drin.
das ist nicht richtig ! gerad in diesem bereich tummeln sich viele, die nur auf das geld aus sind und nichts zu bieten haben.
Denke es wird oftmals unterschätzt, wie viel Kohle man ranschaffen muss, wenn man hauptberuflich Kampfkunst unterrichten möchten. Da sollte man m. M. n. ein Minimum von ca 4K an monatlichen Einnahmen ansetzen. Da bedeutet z. B. 80 Mitglieder zu 50 Euro. Und zwar über Jahrzehnte. Und mit 4K dürfte man dann vom Endergebnis noch nicht auf ein Eigenheim, Versorgung einer Familie oder eine schöne Altersversorgung hoffen können. Um da was Druck rauszunehmen bietet es sich natürlich an, durch kleinteilige Prüfungen, bunte Leibchen, Zusatzzertifikate, Trainierscheine usw. noch Nebeneinkommen zu generieren.
Ich sehe das mittlerweile recht emotionslos. Für 80 oder 90% der Kampfsport-Betreibenden reicht ein halbwegs mittelguter Trainer/Lehrer meines Erachtens nach völlig aus, weil die überhaupt nicht irgendwelche Tiefen der KK ausloten wollen. Die wollen Bewegung, Abschalten und Gemeinschaft. Solange es nicht gesundheitsgefährdend ist bzw. dem Bewegungsapparat schadet, sollen sie doch machen. Und außerhalb der KK-Szene interessiert das doch eigentlich eh praktisch niemanden und spielt im normalen Leben keine Rolle.
@ Julian völlige zustimmung
4k reichen imo nicht, 8 musst du regelmäßig einnehmen, wenn du dich privat absichern willst, und auch 2+ 450 angestellte haben willst, um nicht durchzuknallen.
Huangshan
30-08-2020, 21:47
Wir haben ja in Deutschland ein gutes Bsp. wie man Moneten mit Kampfkunst scheffeln kann anhand des Geschäftsmodells der EWTO ,WingTsun GmbH & Co. KG. (Franchise,Pyramidenstruktur etc.)
aber auch im Vaterland des Gong Fu gibt es einige Bsp. wie Kampfkunst Kommerziell ausgeschlachtet wird . (Shaolin,Wudang etc.)
Glückskeksweisheit:
Jeder bekommt, was er verdient.
Willi von der Heide
30-08-2020, 22:46
gerad in diesem bereich
... gibt es unter den seriösen sowenige in D, daß man sich persönlich kennt. Bis auf die geschloßenen Gruppen, aber die sind auch nicht auf Geld aus ... bei Gruppen von +/- 5 Leuten ?
TKD-Dragon
01-09-2020, 15:06
Sehe ich ähnlich. Ich hätte es so formuliert: entweder ich unterrichte das, von dem ich behaupte es zu unterrichten (sowohl in Hinblick auf den Stil als auch auf die Ausrichtung), oder ich tue das nicht. Entweder ich verlange einen "fairen" Preis dafür, oder ich tue das nicht. Es ist ja durchaus nachvollziehbar, dass gute Leute aus unterschiedlichen Stilen die Möglichkeit haben möchten, hauptberuflich eine Schule zu führen. Ich sollte aber auch anfügen, dass ich Leute kenne, die um Klassen besser sind als praktisch alles, was ich bei Schulbesitzern bisher gesehen habe, und die trotzdem nicht in der Lage waren davon zu leben, ganz einfach weil der Markt das nicht zugelassen hätte (zumindest nicht bei einem finanziellen Risiko, das man z.B. einem mehrfachen Familienvater zumuten würde). Wer von einer Schule leben will, muss ohne gesicherte massive staatliche Subventionierung eben auch Marketing machen, und dabei gibt die Konkurrenzlage eben auch zu einem guten Teil den Ton vor, den man anschlägt (wie förderlich das dem Wahrheitsgehalt ist, bleibt dahingestellt). Allerdings werden Inhalte auch nicht wahrheitsgemässer oder besser, wenn ich die unter dem gleichen Label für lau an einer Uni oder Volkshochschule anbiete...
So oder so erfüllen alle Schulen ein bestimmtes Bedürfnis, ihre fortwährende Existenz ist ein Beweis dafür. Wenn Leute der Meinung sind, dass man in ein, zwei Jahren mit 1-2x einer oder anderthalb Stunden lockerem Training pro Woche zum Superkrieger werden kann, nur weil der Stil so gut ist, dann möchten die m.E. nicht aus dem Traumland geholt werden und dürfen meinetwegen gern dort bleiben...
Beste Grüsse
Period.
Was sind denn faire Preise für dich?
Viele sind der Meinung, Kampfsport darf nicht mehr als 30-40 Euro im Monat kosten. Wenn man sich dann aber mal Tanzkurse oder Yogakurse anschaut, so kosten die gerne mal das doppelte. Und das sind teilweise Ausbilder, die 2 Jahre lang Yoga betreiben. Warum sollte man nicht das gleiche verlangen können, wenn man Jahrzehnte Erfahrung in einem Kampfsport hat?
* Silverback
01-09-2020, 16:18
...Warum sollte man nicht das gleiche verlangen können, wenn man Jahrzehnte Erfahrung in einem Kampfsport hat?
So unlogisch das vielleicht jetzt auch klingen mag: Ich glaube, das hat schlicht was mit "Angebot" und "Nachfrage" zu tun. Heißt: Wenn etwas gerade in Mode ist (Bsp. aktuell: Yoga * Bsp. früher (teilweise) EWTO-WT), dann kann man auch mehr verlangen; und es wird bezahlt.
Oder wie die alten Lateiner mal (auf gutdeutsch) sagten: "Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt."
Little Green Dragon
01-09-2020, 16:24
Was sind denn faire Preise für dich?
Warum sollte man nicht das gleiche verlangen können, wenn man Jahrzehnte Erfahrung in einem Kampfsport hat?
Verlangen kannst Du viel - nur ob dann auch jemand das Geld auf den Tisch legt ist die Frage.
Wenn Yoga nun mal gerade Hip ist (wobei bei mir jetzt Yoga auch nicht mehr oder weniger kostet als KK) und die Kundschaft die Preise bezahlt - go for ist.
Im KK Bereich hat ein kommerzielles Gym immer die Konkurrenzsituation zu Vereinen etc. - allein das begrenzt das Preisniveau nach oben schon. Darüber hinaus:
Erfahrung allein ist nicht zwangsläufig auch gleichzusetzen mit gutem Training. Und wenn dann noch der Faktor dazukommt, dass viele einfach völlig falsche Vorstellungen davon haben
was KK bzw. KS eigentlich heißt reduziert sich der der Kreis derer die bereit sind ggf. sehr hohe Beiträge zu zahlen noch weiter.
Was nützt es einem 5 Leute zu haben die 80,- € zahlen, wenn man alternativ sonst 30 Leute hat die 50,- € berappen? Rein wirtschaftlich lohnt sich das 2te Modell halt mehr.
Und um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen - die McDojos bedienen letztendlich ja auch nur die Erwartungshaltung der Kundschaft (davon ab bekommt man in den USA ja auch bei anderen Gelegenheiten für jeden Mist gern mal Medaillen und Urkunden). Der Kunde geht da hin und will nach X Jahren und Y € an Beiträgen halt sagen können "Ich bin Schwarzgurt im Adler****el-Kung-Fu" (oder was auch immer für einen Fantasiestil) - ob derjenige überhaupt die motorischen Fähigkeiten etc. mitbringt spielt keine Rolle.
You get what you pay for...
Ist ja nicht so, dass man sich heutzutage nicht auch entsprechend informieren könnte - wenn man denn nur wollte. Aber auf dem Ohr / Auge ist man dann halt gern mal blind, schließlich ist die Vorstellung man können mit der ultrageheimen Todeskrallentechnik ja sogar einen McGregor einfach so wegledern zu verlockend. Solange solche Dojos aber nur ein Loch in der Geldbörse hinterlassen und keiner von den Schülern dann in eine ernsthafte körperliche Auseinandersetzung gerät tut man damit ja auch keinem weh.
Nicht umsonst gibt es ja (nicht nur bezogen auf TKD) entsprechende Bilder:
45766
45767
Was sind denn faire Preise für dich?
Viele sind der Meinung, Kampfsport darf nicht mehr als 30-40 Euro im Monat kosten. Wenn man sich dann aber mal Tanzkurse oder Yogakurse anschaut, so kosten die gerne mal das doppelte. Und das sind teilweise Ausbilder, die 2 Jahre lang Yoga betreiben. Warum sollte man nicht das gleiche verlangen können, wenn man Jahrzehnte Erfahrung in einem Kampfsport hat?
Och, ich bin da ein schlechter Ansprechpartner fürchte ich. Wo ich herkomme, zahlt man üblicherweise 20-30 € im Jahr, um die Versicherung abzudecken, und wird dann wieder bezahlt, wenn man für den Verein ringt... da ist man schnell mal im Plus ;) Hier in der Schweiz bewegen sich die Jahresbeiträge (ausser im Schwingen, da kostets auch nur 25 Franken, so wie sich das gehört) eher bei 600-1200 Franken (wobei Judo meistens am unteren Ende ist und BJJ am oberen). Somit hat der hiesige Markt entschieden, dass das ein "fairer Preis" ist. Wenn man sich darüber bewegt, muss man sich ggf. rechtfertigen. Wenn ich dafür jeden Tag auf die Matte kann (auch alleine), finde ich das jetzt, wo ich verdiene auch voll ok; wenn es dafür aber nur 1x pro Woche Training gibt und ich keine Nutzungsrechte an gar nichts habe - keine Matte, kein Kraftraum - dann finde ich z.B. 1200 Franken im Jahr eher steil, auch wenn der Trainer spitze ist.
Beste Grüsse
Period.
Naja, bei einem privaten Dojo geht es eigentlich immer im vornherein ums Geld. Was nicht heisst das der Betreiber die Leute abzockt, ich finde es super wenn Leute ihre Leidenschaft zum Beruf machen und dabei etwas Geld rumkommt.
Die Alternative wäre es ja einen Verein zu gründen, was den Vorteil hat das man sich für sehr kleines Geld Turnhallenzeiten von der Kommune mieten kann und die Mitglieder dann mit 10-20, allerhöchstens 30 Euro im Monat dabei sind.
Bloß kann man bei einem e.V keine Gewinne abschöpfen und sich ausser einer Aufwandsentschäigung keinen Lohn zahlen.
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