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Vollständige Version anzeigen : Wing-Tsun-Master vs. MMA-Fighter



Zhijepa
16-09-2020, 13:36
https://www.youtube.com/watch?v=Q7HBmcxuHfM

Antikörper
16-09-2020, 13:52
Was man vom WC sieht: komplett kontraproduktive Steifheit im Oberkörper, null Deckung, Hoppelschritte
Was funktioniert: front Kicks, Roundhouse und das bisschen BJJ was er gemacht hat

Ich will ja nix sagen... aber iwie war mir das vorher schon klar

Bücherwurm
16-09-2020, 13:54
Was man vom WC sieht: komplett kontraproduktive Steifheit im Oberkörper, null Deckung, Hoppelschritte
Was funktioniert: front Kicks, Roundhouse und das bisschen BJJ was er gemacht hat

Ich will ja nix sagen... aber iwie war mir das vorher schon klar

Das rote ist das Blut? :sport069:

Klaus
16-09-2020, 14:25
Wer hat den zum "Wing-Tsun-Master" erklärt ? Ich frage mich wieso man bei einem armlastigen Kram wie Wing Chun die Leute immer Lead Kicks machen sieht, und das auch noch oft schlecht bzw. anders als ich diese - relativ gefährlichen - Kicks bei guten Leuten im Training am Autoreifen gesehen habe. Und die eigentliche Domäne, nämlich die Hände und Unterarme einsetzen, können sie nicht, bzw. es klappt genau überhaupt nicht.

Little Green Dragon
16-09-2020, 14:47
Für mich wirkt es so als wollte der MMAler dem älteren Herren da nicht wirklich weh tun bzw. er "spielt" eher mit ihm. (Wobei er jetzt technisch auch nicht vollkommen überzeugt hat.)
Sobald er auch nur annährend die Handbremse gelöst hat war es vorbei mit der WC-Herrlichkeit.

Halten wir mal fest:
WC taugt in dieser Form nicht für den sportlichen Vergleichswettkampf...

valentin
16-09-2020, 15:00
ist ja prima, dass der Wing Chunler sich einem Vergleichskampf gestellt hat - daraus kann jeder nur lernen

aber "Wing Chun Master" ist ja wohl ein Witz

C-MO
16-09-2020, 17:25
falls ihr gutes WC sehen wollt checkt diesen youtube kanal

https://www.youtube.com/c/DimasSiFu/videos

Golden Punch
16-09-2020, 20:04
Meine Meinung:

Wing Chun ist eine wundervolle Kampfsport Art wenn man sie erlernt ,keine Frage..auch zur Selbstverteidigung auf der Straße und in Notsituationen gut geeignet.

ABER.. für den Wettkampf finde ich nicht so geeignet..ausser man ist IP Man (Im Film) ;) kleiner scherz.

MMA wird immer den Vorteil haben ..auch Taekwondo gegenüber Wing Chun. (nur meine Meinung dazu)

Würde gern mal sehen wo einer mit Wing Chun gegen MMA gewinnt, gibt es das?

Lg Golden Punch

PS EDIT : Es kommt immer auf den Kämpfer selber an, nicht auf die Kampfsportart die er ausübt ;)

Antikörper
16-09-2020, 21:29
Wing Chun ist eine wundervolle Kampfsport Art wenn man sie erlernt ,keine Frage..auch zur Selbstverteidigung auf der Straße und in Notsituationen gut geeignet.

Also wenn der MMAler ernst gemacht und auf leben und Tod gekämpft hätte, hätte das auf einmal funktioniert?

Zuki
16-09-2020, 21:33
Sieht mehr wie 1 Monat Box-Gym vs. 5 Jahre Box-Gym aus - allerdings schien der WT-Sportler doch mit der Situation des Sparrings vertraut zu sein. Dass er trotz zahlreicher Nachteile (Alter, Kondition, Kampferfahrung, Technik) den Kampf gewagt hat, ist aber wirklich beachtenswert. Ob er Links- oder Rechtshänder ist, habe ich noch nicht raussehen können.

Stixandmore
16-09-2020, 23:02
Dass er trotz zahlreicher Nachteile (Alter, Kondition, Kampferfahrung, Technik) den Kampf gewagt hat, ist aber wirklich beachtenswert.

Ja, Hut ab dafür! Die Infightsachen des WC/WT/VT sind schön und gut und haben im Kontext auch ihre Berechtigung- nur dumm, wen man keine adäquaten Mittel und Wege hat um in diese Distanz zu kommen(wie im Video gut zu sehen)

Klaus
16-09-2020, 23:52
Um Wing Chun anzuwenden hilft es, wenn man Wing Chun auch kann. Nachdem ich weiss wie das bei besseren Leuten aussieht, habe ich da immer meine Zweifel. Wobei es für mich nichts ist, ist mir zu "eckig".

Kirke
17-09-2020, 10:26
Im Video steht, 11 Jahre WT. Wenn es nach der Zeit nicht unter Druck klappt, liegt es dann am Mensch? Oder dauert es bei wt länger als das, bis man "was kann" :-)

Außerdem kann er ja nicht nichts. Finds schön das Video. Dass bei mma-Regeln der mma-Kämpfer es leichter hat, ist ja eh klar. Sollte es viel öfter geben, dass man sich irgendwo für freundschaftliches Sparring trifft, sieht doch sehr entspannt und nach viel Spaß für alle Beteiligten aus.

Ghostdog
19-09-2020, 14:58
20 Jahre Altersunterschied...aus rein sportlicher Sicht völlig unausgeglichen.Der MMAler hält sich tatsächlich ziemlich zurück... ich persönlich finde es ziemlich leichtsinnig sich mit 46 Jahren auf so eine Nummer einzulassen. Wen es interessiert...Es gibt noch einen anderen Clip von den Defend Jungs mit dem selben MMAler gegen einen Ringer...da sieht man wie er tatsächlich ernsthaft boxt....zum Vergleich

Klaus
19-09-2020, 16:01
Das Problem ist nicht zwingend das Alter, sondern der Trainingsgrad, und die Kompetenz. Wenn ich mit 30 einen Haken oder ne Overhand nicht abwehren kann, kann ich das mit 46 immer noch nicht.

openmind
19-09-2020, 16:23
Das Problem ist nicht zwingend das Alter, sondern der Trainingsgrad, und die Kompetenz. Wenn ich mit 30 einen Haken oder ne Overhand nicht abwehren kann, kann ich das mit 46 immer noch nicht.

16 Jahre sind auch wirklich zu kurz, um das zu lernen.

_

Ghostdog
19-09-2020, 17:29
Stimmt schon....hast du vollkommen recht... fehlt ja auch komplett die Deckung.... die sind auf einem komplett unterschiedlichem Niveau...und da war nix mit Druck nach vorne reingehen winkeln schneiden usw. hat der MMA Kämpfer distanztechnisch sehr clever gemacht.

OliverT
19-09-2020, 18:09
Gibt es im ing ung sowas wie Hook und Overhand überhaupt oder gibt es da nur gerade Sachen wie Kettenfauststöße und man holt sich sowas wenn von außerhalb?

Ghostdog
19-09-2020, 18:34
Es gibt einen uppercut oder hebenden fausstoss in der cham kiu und einen seitlichen haken in der biu tze....

Locke
19-09-2020, 19:09
Gibt es im ing ung sowas wie Hook und Overhand überhaupt oder gibt es da nur gerade Sachen wie Kettenfauststöße und man holt sich sowas wenn von außerhalb?


Es gibt einen uppercut oder hebenden fausstoss in der cham kiu und einen seitlichen haken in der biu tze....

Was mich immer wieder erstaunt ist, dass man so viele WT/WC/VT/VC'ler (alle Mitlesenden ausgenommen) sieht die mit Hacken, Overhands und Haymakern wirklich überhaupt nicht umgehen können, obwohl es doch anscheinend in China und Hong Kong sehr engen Kontakt mit Stilen gab, die so arbeiten (Choy Li Fut und andere); und es auch im Westen ist es schon viele Jahrzehnte her, dass Kernspecht so plakativ schrieb dass der Schwinger eine "Selbstmordtechnik für Idioten" sei.

Klaus
19-09-2020, 19:09
Haken gibt's allein schon im Pan Nam Wing Chun, und ein Stil ist ja nicht dafür gedacht gegen seine Brüder und Onkel gut auszusehen. Choy Li Fut hat solche Schläge am langen Arm, andere Stile weiss ich momentan nicht. Das ist einfach das Resultat der Maxime des Trainings, womit man da nicht alleine steht. Das ist bei vielen anderen "Kung-Fu-Schulen" seit 120 Jahren schon ähnlich.

Banger
19-09-2020, 20:12
Ich habe erwartet das der WC-Fighter so kämpft.

https://www.youtube.com/watch?v=69iYfmWlEJg

concrete jungle
20-09-2020, 10:39
Der MMA Mann hatte gute Bewegungen, eine gute variable Linke ( mit der er den Kampf auch früh hätte beenden können) und harte Low-Kicks, auch damit hätte er den steifen WCler mehr nerven können.

Am Boden nach gutem Takedown dann völlig überlegen.

Der WCler hatte Angst, war überfordert und hatte keine Mittel (keine KO-Techniken,vor denen der Gegner sich vorsehen muss), die Kicks stören, mehr nicht.

Die KF ausser Reichweite, nach-reachen, Kopf immer hochstrecken, keine vernünftige Deckung,fast immer ein stehendes Ziel anbietend.

Schlimm das da immer sowenig von den klassischen Stilen übrig bleibt. Paar Monate mit einem guten Boxtrainer und das sehe anders aus.

Allgemein: Boxen, Ringen, Judo - kostet wenig Geld, dafür Schweiß und bringt echt mehr!

Klaus
20-09-2020, 11:16
Wenn man 40 Jahre lang die Entwicklung nur darauf ausrichtet, dass es "gut aussehen" soll, dann braucht es nicht zu wundern wenn da nur Peking-Oper entsteht. Wobei die von der echten Peking-Oper wenigstens richtig fit sind, siehe Jackie Chan.

concrete jungle
20-09-2020, 14:46
Wenn man 40 Jahre lang die Entwicklung nur darauf ausrichtet, dass es "gut aussehen" soll, dann braucht es nicht zu wundern wenn da nur Peking-Oper entsteht. Wobei die von der echten Peking-Oper wenigstens richtig fit sind, siehe Jackie Chan.

Denke auch das sich diese Stile in Richtung ,,bei lockerem Sparring in Range gut aussehen - Nasenstüber verteilen" entwickelt haben und so bei Leuten (Mittelschicht=Käufer!) mit wenig bis keiner Erfahrung die Illusion von Verteidigungsfähigkeit erzeugen.

Beim Großen Verband würde ich da sogar Absicht unterstellen, andere wissen es evtl. immer noch nicht.

Man muß ja gar nicht bis zur UFC schauen, der Gang ins beste regionale Gym in einer beliebigen Kontaktsportart reicht doch. Meine so Ringen in der Pfalz oder Ossi-Boxvereine.

Auch das physische Niveau von American Football, Rugby, Handball, Wasserball usw. müsste die Leute doch weg von ,,Technik ist alles" bringen.

elch
20-09-2020, 15:31
Ja, sehe ich auch so.

Der Mann hätte auch 20 Jahre WT Training vorweisen können, unter Druck versagen die verschnörkelten Techniken immer. Das System taugt nichts.
Hab schon einige Sparrings zwischen WT'lern gesehen, die sehr schnell in Rangelei oder wildem hin und her klatschen endeten.

Klaus
20-09-2020, 16:55
Ich kenne gutes Wing Chun, und das funktioniert auch, auch wenn es nicht meins ist. Ich tue mich aber schwer einzuschätzen wie gut so jemand damit zurecht kommt, wenn ein sehr mobiler, starker Mann ihn ins Ringen mit Takedowns und sporadischen Einzelhänden zwingt.

Zum Thema Vermeiden von Haken, das habe ich auch schon auf Video von einem 15jährigen aus Hongkong oder so gesehen, der hat das sehr gut hinbekommen. Ob er dann auch Takedowns vermeiden kann steht auf einem anderen Blatt, das müsste ich dann erst sehen. Auch ein ordentlicher Boxer tut sich mit fachfremden Herangehensweisen schwer, siehe Milo Savage vs. Gene LeBell. Es fängt aber damit an, überhaupt im sportlichen Sinne kompetent in einer richtigen Auseinandersetzung ohne "so tun als ob" zu sein. Im Vergleich mit einem stinknormalen Hobbysportler sagen wir mal Bezirksliganiveau nicht auszusehen wie ein Hampelmann der vom Stricken kommt.

Zuki
20-09-2020, 17:22
Eigentlich sind diese Wettbewerbe zwischen einem größeren und einem kleinerem System immer unfair. Wenn die Regeln des größeren Systems (hier: MMA) angewandt werden, steht der Sportler des kleineren Systems (hier: WT) großteils wie ein Sandsack rum (wie man ja bei der Schrittarbeit des WT-Sportlers) sehen kann. Wendet man die Regeln des kleineren Systems an, ist das auch unfair, aber beide könnnen auf ein gemeinsames Repertoire zurückgreifen und die Kämpfe bieten Aktion fürs Auge, wie beim Kampf zwischen McGregor und Mayweather - witzig wäre es geworden, wenn Smolik das Angebot von Abdullah im TKD (er hatte da ja alles mögliche aufgezählt) gegen ihn anzutreten, angenommen hätte, das hätte ich mir gerne angeschaut.
Da anscheinend im WT (kenne den Sport nicht) die Leute sich wenig im Raum bewegen, könnten vielleicht - wie beim Aufgabensparring beim Boxen - beide mit beiden Füßen oder mit einem Fuß in einem engen Kreis stehen.

Locke
20-09-2020, 18:53
Da anscheinend im WT (kenne den Sport nicht) die Leute sich wenig im Raum bewegen, könnten vielleicht - wie beim Aufgabensparring beim Boxen - beide mit beiden Füßen oder mit einem Fuß in einem engen Kreis stehen.

Interessante Idee Zuki. Erinnert mich ein wenig an die Idee des Kampfes Löwe gegen Haifisch bei den Simpsons.

elch
20-09-2020, 19:28
Ach naja, das MMA Regelwerk verhindert hier ja nicht das anwenden von WT Techniken...

Ich schaue mir ganz gerne solche Videos an. Immer wenn ein Kung Fu Mensch verliert heisst es in den Kommentaren immer "Ich sah hier kein XY".
Kann sein, liegt aber oft nicht an fehlendem Trainingseifer sondern am System, das es viel zu schwer macht sich in so einer Situation zu entfalten.

Locke
20-09-2020, 19:37
Ach naja, das MMA Regelwerk verhindert hier ja nicht das anwenden von WT Techniken...

Ich schaue mir ganz gerne solche Videos an. Immer wenn ein Kung Fu Mensch verliert heisst es in den Kommentaren immer "Ich sah hier kein XY".
Kann sein, liegt aber oft nicht an fehlendem Trainingseifer sondern am System, das es viel zu schwer macht sich in so einer Situation zu entfalten.

Ja, das sind so die klassichen Argumente; da muss ich auch immer schmunzeln. Besonders im 詠春 ist der heilige Glaube an die Interprätation der eigenen Linie sehr stark ausgeprägt. Aber die Idee von Zuki ist doch schon sehr interessant. Denn, genauso wie ein MMA Regelwerk WT Techniken nicht verhindern würde, so würde ja auch relative räumliche Enge; sagen wir mal vergesellschaftet mit lebensfeindlichem Untergrund die Ausführung von "MMA" Technicken nicht im eigentlichen Sinne verhindern.
Ich sage das jetzt mal so provokativ, obwohl ich selbst das WT/WC/VC für sehr beschränkt halte; wie ein Kampf unter anderen Bedingungen verlaufen würde ist doch wirklich sehr interessant

Klaus
20-09-2020, 19:45
Eher, dass die entsprechenden Eleven "ihr" System nur unzureichend und absolut nicht unter realen Bedingungen beherrschen.

Erkennt man hier, dass der in der roten Hose ("Filipino doctor" aka "The saint" Angelito Manguray) vom Karate kommt ? Ich denke schon.
https://youtu.be/wM7nfqcwjJU?t=173

Tor Ben
20-09-2020, 20:33
Ahja....

Wie eigentlich immer bei solchen Anlässen; kein *ing *ung, wenig MMA.

Schlechtes Kickboxen auf beiden Seiten.

Ansonsten:wenn etwas nie trainiert, kann es auch nicht funktionieren.
Egal ob nach 5, 10 oder 20 Jahren

Kannix
20-09-2020, 20:42
Ich sage das jetzt mal so provokativ, obwohl ich selbst das WT/WC/VC für sehr beschränkt halte; wie ein Kampf unter anderen Bedingungen verlaufen würde ist doch wirklich sehr interessant

Ich wäre mir mit meiner Prognose recht sicher, aber man hat auch schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen.

Gast
20-09-2020, 21:16
Ja, das sind so die klassichen Argumente; da muss ich auch immer schmunzeln. Besonders im 詠春 ist der heilige Glaube an die Interprätation der eigenen Linie sehr stark ausgeprägt. Aber die Idee von Zuki ist doch schon sehr interessant. Denn, genauso wie ein MMA Regelwerk WT Techniken nicht verhindern würde, so würde ja auch relative räumliche Enge; sagen wir mal vergesellschaftet mit lebensfeindlichem Untergrund die Ausführung von "MMA" Technicken nicht im eigentlichen Sinne verhindern.
Ich sage das jetzt mal so provokativ, obwohl ich selbst das WT/WC/VC für sehr beschränkt halte; wie ein Kampf unter anderen Bedingungen verlaufen würde ist doch wirklich sehr interessant

In diesen und vielen Fällen völlig gleich weil MMA genau so Antworten für den engen Raum hat.
Im Wing Chun fehlen schlicht meistens die Skills auf der einen Seite und durch Linienkriege hat man sich zu sehr auf ein sehr beschränktes Technikset versteift.
Ich trau mich wetten, dass 99% Board hier nicht wissen was diverse Wing Chun Linien außerhalb der Hongkong Linien können und beinhaltet.
Viele wollen es auch gar nicht wissen. ;)

Locke
20-09-2020, 22:13
In diesen und vielen Fällen völlig gleich weil MMA genau so Antworten für den engen Raum hat.
Im Wing Chun fehlen schlicht meistens die Skills auf der einen Seite und durch Linienkriege hat man sich zu sehr auf ein sehr beschränktes Technikset versteift.
Ich trau mich wetten, dass 99% Board hier nicht wissen was diverse Wing Chun Linien außerhalb der Hongkong Linien können und beinhaltet.
Viele wollen es auch gar nicht wissen. ;)

Ich würde wetten dass eine ähnliche Prozentzahl in gleicher Weise auch auf westliche Wing Chun Leute zutrifft. Allerdings muss ich mich da mit einschliessen, da auch mein Überblick über das Gesamtsystem noch recht limitiert ist.
Das Interessante an einem solchen Experiment wäre ja auch nicht zu sehen wer gewinnt; das ist mir völlig gleich: interessant wäre zu sehen wie sich der Kampf verändert! Was passiert z.B. in Bezug auf "Trapping"? Paul Vunak hat ja zB. die These aufgestellt, dass es erst dann zu WC ähnlichem Trapping käme wenn sich zwei Kontrahenten gegenüberstünden, die beide über die Mittellinie arbeiten. Ich persönlich habe recht gute Erfahrungen mit Trapping (und "sanften" Mitteln) auf engem Raum gemacht aber meine Gegner waren auch keine MMA Profis

Gast
21-09-2020, 11:15
Ich würde wetten dass eine ähnliche Prozentzahl in gleicher Weise auch auf westliche Wing Chun Leute zutrifft. Allerdings muss ich mich da mit einschliessen, da auch mein Überblick über das Gesamtsystem noch recht limitiert ist.
Das Interessante an einem solchen Experiment wäre ja auch nicht zu sehen wer gewinnt; das ist mir völlig gleich: interessant wäre zu sehen wie sich der Kampf verändert! Was passiert z.B. in Bezug auf "Trapping"? Paul Vunak hat ja zB. die These aufgestellt, dass es erst dann zu WC ähnlichem Trapping käme wenn sich zwei Kontrahenten gegenüberstünden, die beide über die Mittellinie arbeiten. Ich persönlich habe recht gute Erfahrungen mit Trapping (und "sanften" Mitteln) auf engem Raum gemacht aber meine Gegner waren auch keine MMA Profis

Es würde zum Geclinche kommen. Und daraus würde der WCler dann KO gehen oder abgewürgt werden.
Das ist mMn. gar nicht die Schuld des Stils sondern vieler Ausübender. Es fehlt in der breiten Masse einfach das Skillset um außerhalb der eigenen Übungen zu kämpfen.
Schrittarbeit ist meist im Üben nicht existent. Der Fokus liegt auf den Armen, deswegen fehlt auch oft die Standfestigkeit.
Dabei gibt es sehr dynamische Schrittarbeit in diversen Linien, siehe allein die Waffen- und Holzpuppen im Jun Mo Wing Chun nach Joseph Man ect.
Dann kommen wir aber zum nächsten Problem, der Linien Streitereien. Sobald da jemand was anders macht wird sofort, das ist ja kein Wing Chun geschrien.
So erstickst du natürlich jede Entwicklung und gibst nur den Kritikern die überall schlechtes Kickboxen sehen wollen Aufwind. Das Bild wird halt sehr absichtlich sehr klein gehalten.
Zum Trapping, den Begriff "WC Trapping" halte ich für Nonsens. Trapping gibt's breit gefächert in diversen Stilen. Ich hab echt oft richtig schönes Trapping im Boxen gesehen, technisch, dynamisch und hoch effektiv.
Leute wie z.B. Matt Thornton im anderen Thread, hängen sich da auf sehr spezifischen Techniken auf und Labeln das ganze dann um abzugrenzen und herauszustechen.

Locke
21-09-2020, 19:42
Es würde zum Geclinche kommen kommen. Und daraus würde der WCler dann KO gehen oder abgewürgt werden

... vielleicht ;)

Erfreulicherweise finden sich Videos zum Jun Mo Wing Chun (von dem ich zuvor noch nie gehört habe) auf Youtube. Mir gefällt die Dynamik und Flexibilität im Waffenlosen sehr! Der Yip Man Stil wirkt da im Vergleich sehr beschränkt. Ich sehe da Ähnlichkeiten zum Weng Chun und auf einem Video ist ja auch Maria Grothe mit Joseph Man zu sehen.

Naja, Du, keine Ahnung wie man das sonst nennen soll ausser "WC Trapping" wenn ich "WC" weglasse kann damit alles gemeint sein und das Konzept des "Trepping" ist ja die eigentliche Kernkompetenz des Yip Man Stils: nämlich die Arme des Gegners (in der Wohlfühldistanz) für einen kurzen Moment und auf eine doch recht spezifische Art, die man intuitiv sofort erkennt, zu kontrollieren in welchem man selbst zuschlägt, ohne getroffen zu werden. Ehrlich gesagt glaube ich, dass die meisten wirklich sehr sehr gut verstehen was ich mit "WC Trapping" meine ;)
Ansonsten sind wir ziemlich auf einer Linie! ;)

By the way:
ich schreibe Dir mal nochmal eine PM; mich interessiert sehr wo Du wohnst und was Du da machst ;)
Gruss
Locke

Gast
21-09-2020, 21:03
@Locke

Dann Yip Man Trapping, das funktioniert wirklich nur wenn beide auf der Zentrallinie sind. ;)
Sonst ist Trapping weit verbreitet. Z.B. in der FMA, auch im Boxen und Co.

Jesper Lundqvist
22-09-2020, 11:42
Jun Mo Wing Chun ist die Schule von Joseph Man, der wiederum ein Schueler von Lei Shing war.

Warum sieht dieses Jun Mo Wing Chun anders aus, als Yip Man Wing Chun?

Nun, die Antwort ist ganz einfach...

Aber gewisse Leute moegen es nicht gerne hoeren.

Man bedenke, dass Lei Shing jemand war der sehr weit herumkam, er hat nicht nur Wing Chun gelernt. Verschiedene seiner Schueler behaupten verschiedene Dinge, vieles davon macht wenig Sinn.

Es gibt auch Streitigkeiten zwischen seinen Schuelern, was er denn nun genau unterrichtet hatte.

Wir koennen diese Situation auch von einer anderen Warte betrachten und zwar koennen wir das Wing Chun von den verschiedenen Leuten, von denen er angeblich gelernt hatte, betrachten. Wenn man dies tut, wird man sehen, dass keiner dieser ein Wing Chun macht wie z.B. das vom Jun Mo.

Wenn man mit diesen Fakten bekannt ist, die Geschichte kennt, ist es nicht schwierig 1 und 1 zu addieren.

:)

Und mit "Weng Chun" - besonders dem von Sifu Andreas Hoffmann, hat Lei Shings Wing Chun definitiv nichts am Hut - auch wenn Frau Grothe mit Joseph Man auf einem Foto zu sehen ist. Wenn wir von "Weng Chun" sprechen, so ist es eigenlich ganz lustig, dass es sich hierbei eigentlich nicht um einen homogenen Stil handelt, sondern um verschiedene Gemische von Stilen, die eigenlich nur eine Gemeinsamkeit haben - dass die Urvaeter von Fung Siu Ching etwas Kung Fu gelernt hatten und dieses etwas mit dem anderen Kung Fu, welches sie kannten, vermischten. So hat eine Weng Chun Gruppe einige Formen, die eigentlich Choi Lei Fut sind, waehrend eine andere eine modifizierte Form aus dem Fat Ga hat, aber alles wird "Weng Chun" genannt, weil die Urvaeter der jeweiligen Gruppen es nicht so genau nahmen, was sie denn gelernt hatten und weitergaben. Nachfolgende Generationen glauben dann felsenfest daran, dass ihr Weng Chun (Wing Chun) "echt" ist.

Genau aus den selben Gruenden gibt es so einige Unterschiede in verschiedenen Wing Chun Gruppen und so viele verschiedene Auffassungen davon, was Wing Chun denn ist oder sein sollte. Interessanterweise ist es so, dass es in China grundsaetzlich nicht so gravierende Unterschiede gibt, im Wing Chun geht es um das "Sau Lau Chung", egal ob man nun Gulo, Fatsaan oder Gongjaau Wing Chun praktiziert. Es ist nicht so, dass spezielle Wing Chun Stile ein "Trapping", welches sich besser in einem MMA Kontext umsetzen liesse habe, das ist Unsinn.

Wenn es denn Leute gibt, die sich vom "Sau Lau Chung" Konzept abwenden, und das, was sie tun "anpassen" - so dass es letzten Endes aussieht wie (mehr oder wenig) schlechtes Kickboxen - so hat das nichts mit dem Stil als solches zu tun.


Vereinfacht dargestellt, es ist natuerlich im Detail sehr viel komplexer als solches.

:)


MfG

Gast
22-09-2020, 11:53
Jun Mo Wing Chun ist die Schule von Joseph Man, der wiederum ein Schueler von Lei Shing war.
Das stimmt, auch was du sonst erzählst. Die Schüler von Lee Shing unterrichten zum Teil auch sehr verschiedenes da er anscheinend jeden sehr unterschiedlich unterrichtet hat und jeder zusätzliche Einflüsse hatte.
Was 1+1 jetzt ergeben soll in den Zusammenhang ist mir nur ehrlich nicht klar.

angHell
22-09-2020, 13:37
Sau Lau Chung?

Locke
22-09-2020, 23:48
... Es ist nicht so, dass spezielle Wing Chun Stile ein "Trapping", welches sich besser in einem MMA Kontext umsetzen liesse habe, das ist Unsinn ...

Danke für die Ausführungen Jasper,
War wieder mal sehr interessant und ich habe wieder was gelernt!

Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass jemand in Bezug auf Trapping das implizieren wollte was Du meinst.
Die Diskussion über das Trapping - obgleich interessant - ist halt leider immer etwas mühsam, da regelmässig sozusagen mit einem "semantischen Trick" das Thema gewechselt und der Begriff verallgemeinert wird.

Die Entstehung der Stile ist ja schon auch ein interessantes Thema, denn, obwohl im chinesischen die Linien recht wichtig sind, müssen Stile ja irgendwie entstehen. Im Westen können wir aktuell ja schon fast täglich bei der Geburt neuer Stile zugucken und auch auch auf den Philippinen wurden zum Teil erst in den letzten Jahrzehnten aus Fähigkeiten Stile geschmiedet. Von daher bin ich mir jetzt ehrlich gesagt nicht ganz sicher wann man im Kung Fu von einem Stil und wann von einem "Hybrid" sprechen kann.


Sau Lau Chung?

Erfreulicherweise gibt es heute leider Google, so dass man die Übersetzugn beispielsweise findet wenn man nach den Worten in den Kuen Kuits sucht

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... mir ist jetzt (ganz am Rande) schon ein paar Mal, auch in anderen Threads aufgefallen dass "schlechtes Kickboxen" im KKB oft als Synonym für schlechtes Kämpfen, oder wenig Skills verwendet wird? Wie kommt es eigentlich dazu? Ich persönlich finde, dass Kickboxen eine ganz exzellente Trainingsmethode für Kampfkünstler/Sportler im Allgemeinen ist. Ich verstehe nicht ganz woher der schlechte Ruf kommt. Gerade mit Wing Chun ist Kickboxen doch (in meinem Verständnis) eine traumhafte Kombination! ... sieht man nur leider nie/fast nie ;)

DatOlli
23-09-2020, 07:48
...
... mir ist jetzt (ganz am Rande) schon ein paar Mal, auch in anderen Threads aufgefallen dass "schlechtes Kickboxen" im KKB oft als Synonym für schlechtes Kämpfen, oder wenig Skills verwendet wird? Wie kommt es eigentlich dazu? Ich persönlich finde, dass Kickboxen eine ganz exzellente Trainingsmethode für Kampfkünstler/Sportler im Allgemeinen ist. Ich verstehe nicht ganz woher der schlechte Ruf kommt. Gerade mit Wing Chun ist Kickboxen doch (in meinem Verständnis) eine traumhafte Kombination! ... sieht man nur leider nie/fast nie ;)

Ich hatte das bisher so verstanden, dass auf "schlechtes" Kick-Boxen gezielt wird. Also auf das "schlechtes".
Für mich klingt das nach gewollt und nicht gekonnt.
Es klingt für mich nicht danach, dass Kick-Boxen schlecht wäre.

Liebe Grüße
DatOlli

Gast
23-09-2020, 08:00
Ich hatte das bisher so verstanden, dass auf "schlechtes" Kick-Boxen gezielt wird. Also auf das "schlechtes".
Für mich klingt das nach gewollt und nicht gekonnt.
Es klingt für mich nicht danach, dass Kick-Boxen schlecht wäre.

Liebe Grüße
DatOlli

Es soll damit gesagt werden, dass die Leute Wing Chun trainiert haben und dann im Kampf Kickboxen auf niedrigen Niveau nachahmen weil sie den eigenen Stil nicht umsetzen können.
Nur als Ergänzung.

DatOlli
23-09-2020, 08:25
Es soll damit gesagt werden, dass die Leute Wing Chun trainiert haben und dann im Kampf Kickboxen auf niedrigen Niveau nachahmen weil sie den eigenen Stil nicht umsetzen können.
Nur als Ergänzung.

Passt aus meiner Sicht genauso, wenngleich auch nicht nur für Wing Chun.

Liebe Grüße
DatOlli

Gast
23-09-2020, 08:26
Passt aus meiner Sicht genauso, wenngleich auch nicht nur für Wing Chun.

Liebe Grüße
DatOlli

Klar, ging nur speziell jetzt um Wing Chun.

Locke
23-09-2020, 09:24
Schon klar. Es klingt halt etwas schräg für jemanden der Kickboxen mag.
Übrigens finde ich das ganz natürlich dass der WC'ler sich in einem Vergleichskampf auf der langen "kickboxerisch" verhält.
Ich würde das in dieser Art von Vergleichskampf auch ganz genau so machen: Kickboxen auf die lange Distanz, WC, wenn sich die Situation ungezwungen ergibt; wenn der Gegner in der "Chisaodistanz" bolckt oder mir "etwas gibt", takedown wenn es zum Clinch kommt ... naja, wenn ich mit auf den Boden ginge würde ich dann aktuell halt gegen einen geübten verlieren :rotfltota
Auch wenn ich Yip Man Wing Chun liebe, kann ich in den eigentlichen Stil (wenn man Waffen aussen vor lässt) leider keine grossen Fähigkeiten auf der langen Distanz reininterprätieren, von daher muss man das nicht erzwingen finde ich.

Klaus
23-09-2020, 09:54
Wing Chun enthält gefährliche oblique kicks wie sie auch im MMA Verwendung finden und funktionieren, da braucht man keine lahmen Roundhouses mit mieser Mechanik. Es sei denn natürlich man trainiert die Wing-Chun-Kicks nie, und kann sie nicht.

https://youtu.be/6Lpf1vwr658?t=16

Gast
23-09-2020, 09:55
Schon klar. Es klingt halt etwas schräg für jemanden der Kickboxen mag.
Übrigens finde ich das ganz natürlich dass der WC'ler sich in einem Vergleichskampf auf der langen "kickboxerisch" verhält.
Ich würde das in dieser Art von Vergleichskampf auch ganz genau so machen: Kickboxen auf die lange Distanz, WC, wenn sich die Situation ungezwungen ergibt; wenn der Gegner in der "Chisaodistanz" bolckt oder mir "etwas gibt", takedown wenn es zum Clinch kommt ... naja, wenn ich mit auf den Boden ginge würde ich dann aktuell halt gegen einen geübten verlieren :rotfltota
Auch wenn ich Yip Man Wing Chun liebe, kann ich in den eigentlichen Stil (wenn man Waffen aussen vor lässt) leider keine grossen Fähigkeiten auf der langen Distanz reininterprätieren, von daher muss man das nicht erzwingen finde ich.

Genau das ist ja immer die Streitfrage, wie kämpft man mit Wing Chun, vor allem gegen Stilfremde, so dass es noch Wing Chun ist?
Ich habe bis heute keine Antwort im Forum bekommen, ich hab nur erfahren was Wing Chun nicht ist.
Das bringt mich aber zum Punkt der Politik und des sklavischen Traditionismus.
Persönlich finde ich die Herangehensweise von Lee Shing z.B. sehr gut. Offen für andere, viel herum kommen, mit diversen Leuten trainieren, seine eigene Linie draus machen. Jeden Schüler individuell unterrichten.
Die konzipieren wieder was eigenes.
Die Grundelemente bleiben ja und neues wird organisch ergänzend dazu adaptiert.
Die FMA machen ja das so, und niemand würde darüber streiten.
Im Wing Chun ist eine Abweichung von der Zentrallinie um zwei Millimeter als Sakrileg gesehen. ;)

Locke
23-09-2020, 10:07
Wing Chun enthält gefährliche oblique kicks wie sie auch im MMA Verwendung finden und funktionieren, da braucht man keine lahmen Roundhouses mit mieser Mechanik. Es sei denn natürlich man trainiert die Wing-Chun-Kicks nie, und kann sie nicht.

https://youtu.be/6Lpf1vwr658?t=16

Stimmt, ich hatte die Rechnung ohne die Oblique Kicks gemacht; die ändern natürlich alles! ;)



Persönlich finde ich die Herangehensweise von Lee Shing z.B. sehr gut. Offen für andere, viel herum kommen, mit diversen Leuten trainieren, seine eigene Linie draus machen. Jeden Schüler individuell unterrichten.
Die konzipieren wieder was eigenes.
Die Grundelemente bleiben ja und neues wird organisch ergänzend dazu adaptiert.
Die FMA machen ja das so, und niemand würde darüber streiten.
Im Wing Chun ist eine Abweichung von der Zentrallinie um zwei Millimeter als Sakrileg gesehen. ;)

Ist halt schlecht für die Linie, aber gut für den Einzelnen! Ich sehe das auch ganz genau so, auf die Kunst des Kämpfens im Allgemeinen betrachtet! :halbyeaha

Gast
23-09-2020, 10:31
Ist halt schlecht für die Linie, aber gut für den Einzelnen! Ich sehe das auch ganz genau so, auf die Kunst des Kämpfens im Allgemeinen betrachtet! :halbyeaha

Für die Tradition ist es natürlich schlecht, fürs Kämpfen kommt's drauf an.

Barbecue
23-09-2020, 11:25
Eigentlich sind diese Wettbewerbe zwischen einem größeren und einem kleinerem System immer unfair. Wenn die Regeln des größeren Systems (hier: MMA) angewandt werden, steht der Sportler des kleineren Systems (hier: WT) großteils wie ein Sandsack rum (wie man ja bei der Schrittarbeit des WT-Sportlers) sehen kann. Wendet man die Regeln des kleineren Systems an, ist das auch unfair, aber beide könnnen auf ein gemeinsames Repertoire zurückgreifen ....

Cool ausgessagt. Kann ich zustimmen.
WC ist ja für schnelle lernen einer Verteidigungs-Bewegungslehre angeblich ursprünglich sogar für körperlich unterlegene. (die Werbung für WC mit jahrelangen kostenpflichtigen Schulungen und entsprechender Umbau der KK nicht inbegriffen)
Wenn ich irgendwo unbedarft im öffentlichen (Party)- Raum herumstehe und einer hat mich auserkoren, sein Mütchen an mir zu kühlen und geht ohne Vorwarnung aggressiv auf mich zu, kann das WC funktionieren. Anstatt zurückzuweichen und Vermeidungs- u. Block-Bewegungen auszuführen gehe ich in den Gegner hinein um ihn zu überraschen, wenn er die ersten Kettenfauststöße einfängt geht er ungelenkt zurück, für KO-Schwinger nicht so die große Wahrscheinlichkeit da er im nicht geplanten Rückwärtsgang ist und die kürzere Zentrallinie ist besetzt. Z. B. in einer Schlange im Biergarten.

Man sieht oben im Video, das genau diese Situation in einem abgesprochenen Wettkampf gegen einen Gegner aus einer Wettkampf-KK für einen WCler nicht funktioniert, da der Gegner taktiert, gewollt stichelt und gelernt mit Schrittarbeit zurückgeht, der WCler dann mit seinen Schritten bei der Verfolgung zu langsam ist. Ist auch im Video schrecklich anzusehen in manchen Szenen, da der Gegner nach hinten gewollt ausweicht, wo der WCler versucht seine Kettenfauststöße anzubringen, die Arme weit nach vorne ausstreckt und sich nach vorne beugt mit auf einmal exponiertem Kopf, entgegen jeder WC-Lehre des Gewichtes und aufrechter Oberkörper auf dem hinteren Fuß.

Kleine Einschränkung zu @Zukis Einschätzung: Der WCler ist hier auch eingeschränkt, Fingerstiche zu Augen, Ellenbogenchläge zur Nase sind wohl nicht in der Absprache. Fürs Auge gibt es einfach KKs die mehr bieten und für Vergleichskämpfe besser geeignet sind.

* Silverback
23-09-2020, 11:37
@Zuki
Eigentlich sind diese Wettbewerbe zwischen einem größeren und einem kleinerem System immer unfair. Wenn die Regeln des größeren Systems (hier: MMA) angewandt werden, steht der Sportler des kleineren Systems (hier: WT) großteils wie ein Sandsack rum (wie man ja bei der Schrittarbeit des WT-Sportlers) sehen kann. Wendet man die Regeln des kleineren Systems an, ist das auch unfair, aber beide könnnen auf ein gemeinsames Repertoire zurückgreifen ....
Prinzipiell Zustimmung ... "nur":
Ist es nicht recht oft so (wie "man hört") dass eben Sportler des 'kleinern Systems' (WT/ WC/ ...) Sportler des 'größeren Systems' herausfordern?! Inkl. Regeln all inkl. Wegen "ihrer System-Überlegenheit".
Weil: Wenn dem so wäre ... dafür gibt's halt ein Sprichwort: "Wie's in den Wald hineinruft, so schallt's heraus".

Barbecue
23-09-2020, 12:47
Also Vergleichskämpfe von Kämpfern mit unterschiedlichen Voraussetzungen können doch auch amüsant sein.
Ob man aus solchen Kämpfen irgendwas für die Leistungsfähigkeit der jeweilig angewandten KK lesen kann ist eine andere Sache:

https://vm.tiktok.com/ZSmDnejN

Antikörper
23-09-2020, 13:27
Wenn ich irgendwo unbedarft im öffentlichen (Party)- Raum herumstehe und einer hat mich auserkoren, sein Mütchen an mir zu kühlen und geht ohne Vorwarnung aggressiv auf mich zu, kann das WC funktionieren. Anstatt zurückzuweichen und Vermeidungs- u. Block-Bewegungen auszuführen gehe ich in den Gegner hinein um ihn zu überraschen, wenn er die ersten Kettenfauststöße einfängt geht er ungelenkt zurück, für KO-Schwinger nicht so die große Wahrscheinlichkeit da er im nicht geplanten Rückwärtsgang ist und die kürzere Zentrallinie ist besetzt.

Also ich weiß nicht, das Argument hört man ja öfter, auch außerhalb von WC, finde das aber ziemlich schwach. Ich gehe sehr stark davon aus, dass wenn der MMAler konsequent und aggressiv nach vorne gegangen wäre, er den WCler nach wenigen Sekunden niedergestreckt hätte. Man sehe sich z.B. die Vergleichskämpfe von Xu Xiaodong an, da ist nichts mit zurück weichen, der marschiert einfach durch.
Ich glaube auch nicht, dass das am WC per se liegt, sondern einfach an der mangelnden Erfahrung mit Freikampf. Das Problem lässt sich in ganz ganz viele KK erkennen, die in ihrem eigenen Süppchen schwimmen.

Weiterhin sollte ein System was in einer gewissen Distanz funktioniert auch adäquate Mittel besitzen in diese zu kommen und oder zu halten. Sobald jemand taktiert und meidet funktioniert das nicht mehr? Na oha... hoffentlich trifft man dann in real nur auf Idioten die blind dumm in den Mann reinlaufen. Ein System muss funktionieren, egal wie sich der andere Verhält und ich bin mir sicher das tut WC auch, wenn man es denn vernünftig trainiert.

Was man hier in dem Video wieder mal sieht, ist die völlige Fehlkonditionierung einer Person durch falsches Training. Die Schrittarbeit raubt ihn die Mobilität, der Kampf-Stand raubt ihm die Deckung und die Art zu Schlagen die Power. Das braucht man nicht schön reden mit in einer Realen Situation oder dem Regelwerk weil dann hätte es ja funktioniert... nein Leute hätte es nicht.

Klaus
23-09-2020, 14:02
Ich habe auch schon Leute mit einem Schlag zu den Augen aus dem Spiel genommen für Stunden, aber wenn man so eskaliert muss man auch das Echo vertragen. Sowas ist kein Allheilmittel wenn man nicht generell auf dem Niveau ist Angriffe unterbinden zu können, ohne die mit dem Gesicht zu stoppen. Wenn man das nicht ist, macht man den Typen wütend und das kann weh tun. Sehr weh, oder halt enden wie bei dem BJJ-Ding wo der minutenlang immer wieder gewürgt wird.

Das Thema bei Wing Chun sollte eigentlich sein, ich unterbinde die Annäherung bzw. kontrolliere das Bridging (sprich ich erwarte es und nehme es sinnvoll auf, nicht unbedingt "weisch ne"), und renne NICHT hinterher. Das ist ne Vereinfachung die es ursprünglich nicht gibt. Der Angreifer kommt zu mir, und will was von mir, er greift an. D.h. ich muss zumindest parieren können wenn das Antizipieren nicht klappt, und mit nem Takedownversuch muss ich auch umgehen können. Wobei das bei den Chinesen offenbar nie ein Thema gewesen ist, obwohl die Mongolen genau sowas machen. Vielleicht war Wing Chun deshalb nie das Mittel der Wahl bei den Leibwächtern.

Barbecue
23-09-2020, 14:09
@Antikörper:
Mal vorweg, ich hatte mal Gelegenheit eine Weile WT nebenher und ohne große Kosten zu trainieren und habe das aus Interesse gemacht und kann daher WT erkennen und kenne ein paar Leitsätze. Bn aber kein WTler und sicherlich nicht in die Tiefe eingestiegen.


Sobald jemand taktiert und meidet funktioniert das nicht mehr? Na oha... hoffentlich trifft man dann in real nur auf Idioten die blind dumm in den Mann reinlaufen. Naja wenn ich hauptsächlich als SV gegen Straßenprolls lerne, dürfte das häufig sein. Diese Kämpfe sind ohne Taktieren. Bei modernen SV kann ich ja, wenn der andere Taktiert, nur antäuscht und/oder mich beleidigt ja zurückziehen. Kann auch Inhalt einer SV sein. Einer der mich aus Wut verletzen will, mich aus irgeneinem Grund vor Publikum durch Verletzungen demütigen will, obwohl er mit strafrechtliche Folgen rechnen muss, taktiert in der Regel nicht.



Ein System muss funktionieren, egal wie sich der andere Verhält ... Kann ja sein, dass du diese Anforderung an dein System stellst, das du trainieren willst. Wer nicht soviel Zeit hat, alles von Kicks bis Bodenkampf und Würfe und Hebel zu trainieren, sucht sich halt was aus, was ihm liegt. Ist ja bekannt, das bestimmte Systeme eben nicht bei bestimmten Angriffen gut funktionieren.


Die Schrittarbeit raubt ihn die Mobilität, der Kampf-Stand raubt ihm die Deckung und die Art zu Schlagen die Power. Du argumentierst wie der Kommentator des Videos aus dem Off: "der WTler muss mehr Druck aufbauen". Wenn die KK aber eben nicht auf Taktieren ausgelegt ist? Wenn du der KK die Schrittarbeit klaust, ist sie nicht mehr die KK. Wenn du ihr die Kampfstellung raubst, ist sie nicht mehr die ursprüngliche KK. wenn du z. B. die Kettenfauststöße kritisierst und ändern willst, die sicherlich nicht die selbe einzelne Zerstörungskraft wie ein Karate-Bruchtest-Fauststoß produziert, ist es eben nicht mehr WT.
Wenn du stattdessen was weiß ich Handtechniken aus anderen Stilen einarbeitest, passen die halt nicht mehr zur Kampfstellung und Schrittarbeit. Aus der WT-Grundstellung und Schrittarbeit kannst du eben keinen Boxer- Falling-Step-Punch ausführen. Es ist keineswegs
... die völlige Fehlkonditionierung einer Person durch falsches Training. Es ist WT das mit dieser Person in diesem Vergleich mit diesen Regeln und Gegebenheiten nicht funktioniert hat.
Man muss halt damit leben, dass ein TKDler in einem MMA-Fight, wenn er mal im Clinch am Boden ist, nicht mehr viel zeigt.

Bei dem WT das ich trainiert habe, war auch auffällig, dass körperliche Fitness konsequent außer acht gelassen wurde, da bei WT alle ihre SV-Fähigkeiten verbessern sollten. Da passt ein Vergleichskampf zu einem MMA-Fighter der auf Wettkämpfe trainiert schon mal gar nicht zusammen.

Gibt viele Überraschungen. Könnte mir z. B. vorstellen, ein MMA-Fighter in einem TKD-WTF-Wettkampf. Selbst bei Durchtrainiertheit wird er seine Grenzen erkennen, da er im TKD fast nur Fußtritte absolvieren darf. Und das geht bei 3x3 Minuten ganz schön auf die Pumpe, ein aufgpumpter Oberkörper mit kräftigen Armen geht dann in der dritten Runde trotzdem die Luft aus, da der nicht-TKDler nicht gewohnt ist, solange nur seine Beine und so hoch einzusetzen, was einerseits trainiert werden muss und andererseits sehr am Sauerstoffverbrauch zehrt, da bei den Beinen bei hohen Fußtritten sehr viel Muskelmasse beteiligt ist. Nur als weiteres Beispiel zu

Ein System muss funktionieren, egal wie sich der andere Verhält ...

Ich denke, das du @Zukis Statement von "größeren und einem kleinerem System" nicht verstanden hast oder du sprichst den "kleineren Systemen" die Existenzberechtigung ab.

Barbecue
23-09-2020, 14:21
...
Das Thema bei Wing Chun sollte eigentlich sein, ich unterbinde die Annäherung bzw. kontrolliere das Bridging (sprich ich erwarte es und nehme es sinnvoll auf, nicht unbedingt "weisch ne"), und renne NICHT hinterher. Das ist ne Vereinfachung die es ursprünglich nicht gibt. Der Angreifer kommt zu mir, und will was von mir, er greift an. ...

Das sehe ich auch so. Wenn in einem Vergleichskampf das dann nicht so ist, endet der WTler für die Augen halt als "statischer Sandsack". Weil WT dafür nicht konzipiert wurde oder ist.

Darf man aber nicht mit der WT-Werbung verwechseln, "Vergleichskämpfe machen wir nicht, weil unsere KK immer tödlich ist" oder ähnliches:D

Tor Ben
23-09-2020, 18:36
... mir ist jetzt (ganz am Rande) schon ein paar Mal, auch in anderen Threads aufgefallen dass "schlechtes Kickboxen" im KKB oft als Synonym für schlechtes Kämpfen, oder wenig Skills verwendet wird?

Weils halt oft so aussieht. Wie schlechtes...d.h. gewolltes und nicht gekonntes Kickboxen.


Ich persönlich finde, dass Kickboxen eine ganz exzellente Trainingsmethode für Kampfkünstler/Sportler im Allgemeinen ist.

Das ist es sicherlich.


Gerade mit Wing Chun ist Kickboxen doch (in meinem Verständnis) eine traumhafte Kombination!

Im Prinzip ja. Wenn man denn beides tatsächlich anwenden und auch sinnvoll verbinden kann.
Ist aber selten

Antikörper
24-09-2020, 08:49
Naja wenn ich hauptsächlich als SV gegen Straßenprolls lerne, dürfte das häufig sein. Diese Kämpfe sind ohne Taktieren. Bei modernen SV kann ich ja, wenn der andere Taktiert, nur antäuscht und/oder mich beleidigt ja zurückziehen. Kann auch Inhalt einer SV sein. Einer der mich aus Wut verletzen will, mich aus irgeneinem Grund vor Publikum durch Verletzungen demütigen will, obwohl er mit strafrechtliche Folgen rechnen muss, taktiert in der Regel nicht.

Es ist nicht unwahrscheinlich in eine SV Situation zu geraten mit jemandem der sich agil bewegt. Es soll ja sogar Leute geben die Kampfsport trainieren und gezielt stress suchen.


Kann ja sein, dass du diese Anforderung an dein System stellst, das du trainieren willst. Wer nicht soviel Zeit hat, alles von Kicks bis Bodenkampf und Würfe und Hebel zu trainieren, sucht sich halt was aus, was ihm liegt. Ist ja bekannt, das bestimmte Systeme eben nicht bei bestimmten Angriffen gut funktionieren.

Natürlich stelle ich diese Anforderungen wenn ich SV betreibe. Wenn ich mir SV auf die Fahne schreibe muss ich auch möglichst alle Eventualitäten inklusive Waffen und 1 vs n abdecken. Das heißt nicht das man Experte in den jeweiligen Disziplinen sein muss, aber ich muss wissen damit umgehen zu können und ich muss wissen wie ich meine "Komfortzone" aufrecht erhalte.


Wenn die KK aber eben nicht auf Taktieren ausgelegt ist? Wenn du der KK die Schrittarbeit klaust, ist sie nicht mehr die KK. Wenn du ihr die Kampfstellung raubst, ist sie nicht mehr die ursprüngliche KK. wenn du z. B. die Kettenfauststöße kritisierst und ändern willst, die sicherlich nicht die selbe einzelne Zerstörungskraft wie ein Karate-Bruchtest-Fauststoß produziert, ist es eben nicht mehr WT.

Darum ging es mir die Ganze Zeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass schlechte Schrittarbeit, mangelnde Deckung und keine Power dem System inhärent ist. Meiner Meinung nach liegt das eher an Fehlinterpretation, schlechtes Training und mangelnder Freikampf.

Barbecue
24-09-2020, 10:07
Mit mangelden Freikampferfahrung hast du sicher recht, am Anfang des Videos sagt der WTler: Er praktiziere seit vielen Jahren WT, seit ein paar Jahren zusätzlich JJ. Das bedeutet in Anbetracht seines Alters, dass er nie für Wettkämpfe trainiert und diese besucht hat. JJ macht meines Wissens auch keinen VK? Da hat er gegen einen MMAler der aktuell für Wettkämpfe trainiert keine Chace.

Nochmal zur schlechten Schrittarbeit: inwiefern stellst du das fest? Schlechte Schrittarbeit für einen Boxer? Kick-Boxer?

Hier nochmal die Schrittarbeit aus dem Wt mit der 70-30-Regel (70% Körpergewicht auf dem hinteren Fuß)

https://www.youtube.com/watch?v=K1orIF0Bhcs

Barbecue
24-09-2020, 10:22
Weils halt oft so aussieht. Wie schlechtes...d.h. gewolltes und nicht gekonntes Kickboxen.



Das ist es sicherlich.



Im Prinzip ja. Wenn man denn beides tatsächlich anwenden und auch sinnvoll verbinden kann.
Ist aber selten

Das ist die Frage. Hier im Film ist er wohl aus Überzeugung WTler, am Anfang trainiert er ja noch schnell mit seinem Lehrer. Und er macht nebenher JJ um sein Repertoire zu erweitern.

Hab die Frage mal rausgenommen und hier platziert: https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?190539-Training-verschiedener-KKs-und-verbinden-zu-einem-pers%C3%B6nlichen-KK-Stil-m%C3%B6glich

Stixandmore
24-09-2020, 10:33
Er praktiziere seit vielen Jahren WT, seit ein paar Jahren zusätzlich JJ. Das bedeutet in Anbetracht seines Alters, dass er nie für Wettkämpfe trainiert und diese besucht hat. JJ macht meines Wissens auch keinen VK?

Er sagt nicht JJ , sondern Brazilian Jiu Jitsu und da ist es eigentlich Gang und gebe, daß in jeder Trainingseinheit in irgendeiner Form gesparrt wird; selbst wen man nicht auf Wettkämpfe geht, kommt man auf einen hohen Anteil von Sparringszeit

Klaus
24-09-2020, 10:40
Das zeigt auch wieder eindrucksvoll das Problem. Es geht mehr um Posing als um tatsächlich sinnvolles Training, erkennbar an den Leung-Ting-Gedächtnis-Haltungen. Blöderweise sieht man "in echt" NIE diese neckischen Super-Tritte wo jemand nen Boxer o.ä. an den Armen hält und ihm ins Gesicht tritt.

Zhijepa
24-09-2020, 12:42
Das zeigt auch wieder eindrucksvoll das Problem. Es geht mehr um Posing als um tatsächlich sinnvolles Training, erkennbar an den Leung-Ting-Gedächtnis-Haltungen. Blöderweise sieht man "in echt" NIE diese neckischen Super-Tritte wo jemand nen Boxer o.ä. an den Armen hält und ihm ins Gesicht tritt.

Was ist schon sinnvolles Training ...


https://www.youtube.com/watch?v=dBSau6xfYIU

... mal sehen was da raus kommt :confused:

Klaus
24-09-2020, 19:08
Sicherlich höchst sinnvoll, mit jemandem zu sparren der 2 Köpfe kleiner und 40kg leichter ist. :)

Antikörper
25-09-2020, 08:28
Hier nochmal die Schrittarbeit aus dem Wt mit der 70-30-Regel (70% Körpergewicht auf dem hinteren Fuß)

https://www.youtube.com/watch?v=K1orIF0Bhcs

Und das erkennst du in dem Video?

Klaus
25-09-2020, 10:27
Vor allem funktioniert diese "Schrittarbeit" überhaupt nicht, wenn das Gegenüber lateral mobil ist. Sprich sich auch mal zur Seite bewegt und fintiert. Die ist ursprünglich extrem darauf ausgerichtet eben passiv zu warten bis einer kommt, und NICHT hinterherzurennen. Die dient dafür eher zurückzuweichen und einen einlaufenden, aggressiven Angreifer zu verleiten und dann zu kontern. Eine Holzpuppe ist nicht wirklich ein mobiler Angreifer dem ich hinterherlaufen muss, warum wird die wohl so viel als Trainingsmittel benutzt ?

Antikörper
25-09-2020, 12:26
Okay die Schrittarbeit ist also nicht geeignet hinterher zu laufen, oder zurück zu weichen, oder zu fintieren... Ähm ja

Klaus
25-09-2020, 13:04
Richtig. Die Schrittarbeit mit dem Gewicht auf dem hinteren Bein ist nicht geeignet, einem mobilen Mann hinterherzueilen, was man hier ja auch noch besonders betont indem man auf einem LKW-Reifen steht. Und wenn man in dieses "einfach rausrennen" eskaliert, sprich nach vorne springt, committed man sich so sehr dass jemand mit einer einfachen Meidbewegung oder Sidestep einen auflaufen lassen und kontern kann. Genau das gibt es eigentlich nicht im Wing Chun sondern wurde sich ausgedacht. Das fintieren bezieht sich auf den ANGREIFER.

Diese Haltung dient dazu, wenige Schritte oder auch nur einen Halbschritt nach HINTEN zu machen, und dann mit Kontakt in eine Drehung oder Sidestep zu kommen für einen guten Winkel zum Gegenangriff. Der Angreifer kommt ZU MIR, ich renne nicht hinterher. Ist natürlich eine ganz fürchterliche Vorstellung für einen der gerne den Bully geben möchte, und "Angreifer" niederrennen die eh nicht für 3 Cent kämpfen können.

Cam67
25-09-2020, 13:56
Vor allem funktioniert diese "Schrittarbeit" überhaupt nicht, wenn das Gegenüber lateral mobil ist. Sprich sich auch mal zur Seite bewegt und fintiert. Die ist ursprünglich extrem darauf ausgerichtet eben passiv zu warten bis einer kommt, und NICHT hinterherzurennen. Die dient dafür eher zurückzuweichen und einen einlaufenden, aggressiven Angreifer zu verleiten und dann zu kontern. Eine Holzpuppe ist nicht wirklich ein mobiler Angreifer dem ich hinterherlaufen muss, warum wird die wohl so viel als Trainingsmittel benutzt ?

Tja das ist das paradoxe.
Weil die Holzpuppe nicht so mobil ist , muss ich es sein bzw kultiviere es daran, da ich mich um sie herumbewegen muss. Im übrigen ist dieses herumbewegen dann ein laterale schrittarbeit , wie du das so hübsch genannt hast Xd

Barbecue
25-09-2020, 17:57
Danke @Klaus, gut erklärt.
Hatte ich natürlich alles im Hinterkopf. Du hast es aber materialisiert :D

Tor Ben
25-09-2020, 18:25
Das ist die Frage.

Was jetzt genau? :)
Man trainiert mit einfach Still A und Still B, macht dabei jeweils nur kooperative Parnerübungen mit 'Gleichgesinnten' und kann dann kämpfen.


(...) macht nebenher JJ um sein Repertoire zu erweitern.


Und so einfach ist es eben m.e. nicht :)

Klaus
25-09-2020, 19:22
Nur nochmal zur Sicherheit: die Schrittarbeit von Wing Chun (unabhängig von der Auslegung "WT") ist nicht falsch oder mies, sondern dient dazu auf wenig Raum kurze Sprawls, Drehungen und Ausweichschritte zu machen ohne die Bindung zu verlieren. Sie dient nur nicht dazu, wie von der Tarantel gestochen blind nach vorne zu rennen, oder einem mobilen Gegner der an sich gar nicht angreift hinterherzurennen. Wie man das immer sieht wenn die Leute von "Vorwärtsdruck" fantasieren, sich der Gegner z.B. in einem Sportwettkampf aber gar nicht stellen lassen möchte.

Warum ? Weil das gar nicht die Idee von Wing Chun war oder ist.

marq
26-09-2020, 10:25
finde klaus erklärungen einleuchtend.

Antikörper
26-09-2020, 18:29
Find ich auch, danke dafür

Barbecue
27-09-2020, 13:58
finde klaus erklärungen einleuchtend.

Er hatte bestimmt viele Gespräche mit Kernspecht abends im Schloss bei Kaminfeuer und Portwein...:D

Argentarius
27-09-2020, 17:46
Erstmal Respekt dafür, dass er angetreten ist und seinen Mann stand! :klatsch: Viele andere aus diesen Stilen haben ja nur dicke Backen vom schwätzen und verstecken sich hinter falsch verstandenen Respekt vor dem Gegner, und der vermeintlichen Gefährlichkeit ihrer Techniken. Hut ab vor dem Mann! Er wird seine Schlüsse daraus ziehen, an seinen Defiziten arbeiten und beim nächsten Match besser aufgestellt kämpfen :)

Tor Ben
27-09-2020, 18:37
Erstmal Respekt dafür, dass er angetreten ist und seinen Mann stand! :klatsch:

Das natürlich auch und vor allem, ja.

Glückskind
27-09-2020, 20:52
Die Schrittarbeit mit dem Gewicht auf dem hinteren Bein ...

Ist typisch für die LT-Wing Tsun Linie, wurde in der EWTO zumindest früher so (von manchen Sifus) so
gelehrt, ist aber gerade kein typisches Merkmal für Wing Chun. Es gibt Linien die das nicht so machen.

Zumindest im PhB VT ist die Schrittarbeit (bei den guten Leuten) sehr dynamisch, in alle Richtungen
mobil und sie zu üben und zu verbessern ist wesentlicher Bestandteil etlicher Drills und auch in den
Formen ein wichtiges Thema.

Klaus
27-09-2020, 21:09
So extrem wie die da im WT stehen nicht, aber so ne Tendenz zum nach hinten Lehnen ist auch bei anderen vorhanden:
https://youtu.be/YkF_wGfQCS0?t=31
https://youtu.be/YkF_wGfQCS0?t=31https://www.thevintagenews.com/wp-content/uploads/2017/01/140.jpg

WT ist jetzt eher nicht repräsentativ für gutes Wing Chun, da sind wir uns einig. :)

Hier mal ein Beispiel für Footwork das eher geeignet ist, schnell vor und zurück zu kommen:

https://www.youtube.com/watch?v=iaiQTKwnW3Q


Ich wage jetzt mal eine Vermutung - die Idee von Yong Chun war nie, viel in der Gegend rumzulaufen, sondern den Kampf kompakt auf kleiner Fläche zu halten.

* Silverback
28-09-2020, 08:14
...
Ich wage jetzt mal eine Vermutung - die Idee von Yong Chun war nie, viel in der Gegend rumzulaufen, sondern den Kampf kompakt auf kleiner Fläche zu halten.

Ich habe vor langer Zeit mal irgendwo was gelesen (komplett vergessen was und wo), dass WT/WC/VC als (nördlicher/ südlicher?) WuShu-Stil entwickelt wurde aus dem Kampf in (räumlich) engen Umgebungen (die eben wenig Bewegungsspielraum zulassen) - vs. den anderen (südlichen/ nördlichen?) Stilen, die aus einer räumlich freieren Umgebung herstammen (und den Raum zur "Entfaltung" genutzt haben).

Kaybee
28-09-2020, 08:33
Südlicher Stil. Nördliche haben oftmals tiefe Stände, mehr kicks. Zumindest ist mir das so ein Erinnerung. Habe das auch mal so gelesen.

* Silverback
28-09-2020, 08:42
Südlicher Stil. Nördliche haben oftmals tiefe Stände, mehr kicks. Zumindest ist mir das so ein Erinnerung. Habe das auch mal so gelesen.

Ja macht Sinn.

Tor Ben
28-09-2020, 20:13
Ja, Wing Chun zählt zu den südlichen (oder auch Faust-)Stilen.

Und nein, es ist von Struktur, Besegungsform und auch technischen Repertoire her einfach nicht dafür gedacht, einen mobilen Gegner auszuwinkeln, oder einem 'fliehendem' hinterher zu 'jagen'.

Einer populären Legende nach ist ein bekannter Vertreter des Stils einmal genau an diesem Versuch gescheitert.

Kaugummi
29-09-2020, 10:29
Hätte der, von wem auch immer ernannte WT Master, sich an die Prinzipien des WT gehalten, hätte er wohl bessere Chancen gehabt.
Als Maurer sollte man eben die Werkzeuge eines Maurers nutzen und nicht die eines Zimmermannes.

Antikörper
29-09-2020, 13:22
Hätte der, von wem auch immer ernannte WT Master, sich an die Prinzipien des WT gehalten, hätte er wohl bessere Chancen gehabt.
Als Maurer sollte man eben die Werkzeuge eines Maurers nutzen und nicht die eines Zimmermannes.

Welche Prinzipien? Lass dir nicht auf die Schnauze hauen?

Gast
29-09-2020, 15:05
Eine Holzpuppe ist nicht wirklich ein mobiler Angreifer dem ich hinterherlaufen muss, warum wird die wohl so viel als Trainingsmittel benutzt ?

Die aber auch nicht wirklich einen einalaufenden, aggressiven Angreifer simuliert

Kannix
29-09-2020, 15:08
Die aber auch nicht wirklich einen einalaufenden, aggressiven Angreifer simuliert

So wie beim Aikido?[emoji13]

sivispacemparabellum
29-09-2020, 15:22
Hätte der, von wem auch immer ernannte WT Master, sich an die Prinzipien des WT gehalten, hätte er wohl bessere Chancen gehabt.
Als Maurer sollte man eben die Werkzeuge eines Maurers nutzen und nicht die eines Zimmermannes.

Da spricht der Fachmann vom Bau über Kelle und Latthammer.
Halt dich an die Prinzipien war das absolut direkt umsetzbare coaching für einen Kämpfer bei dem es gerade nicht läuft.

Little Green Dragon
29-09-2020, 15:49
Hätte der, von wem auch immer ernannte WT Master, sich an die Prinzipien des WT gehalten, hätte er wohl bessere Chancen gehabt.


Hätte er mit dem Kinn weicher nachgeben sollen?

Man sieht doch mehr als deutlich, dass der Herr mit der Gesamtsituation ziemlich überfordert ist. Das was er im Arsenal hat mag für das heimische SV Training reichen oder um 3 Jungs mit Bomberjacke in Schach zu halten, in diesem (sportlichen) Kontext gegen einen mobilen Gegner den er nicht mit KFS "überfallen" kann zieht er erwartungsgemäß den Kürzeren.

Wenn man sich allein den Stand anschaut (wirkliche Angriffe hat er ja gar nicht erst zu Stande gebracht) - wackelt da komisch rum und im Endeffekt kann er froh sein, dass sein Gegner jetzt nicht so der Typ für Low-Kicks war (oder waren die nach den Regeln ausgenommen??). So wie er sich da positioniert hat wäre das die absolute Einladung gewesen mit seinen Beinen mal Bananenbaum zu spielen.

Tor Ben
29-09-2020, 18:46
Hätte der, von wem auch immer ernannte WT Master, sich an die Prinzipien des WT gehalten, hätte er wohl bessere Chancen gehabt.
Als Maurer sollte man eben die Werkzeuge eines Maurers nutzen und nicht die eines Zimmermannes.

Schön gesagt, wirklich.
Aber die Frage ist doch, ob ein Maurer überhaupt einen Dachstuhl bauen kann, (um im Bild zu bleiben), selbst wenn er das 'richtige' Werkzeug hat.

concrete jungle
29-09-2020, 23:08
Schön gesagt, wirklich.
Aber die Frage ist doch, ob ein Maurer überhaupt einen Dachstuhl bauen kann, (um im Bild zu bleiben), selbst wenn er das 'richtige' Werkzeug hat.

Ganz genau...

Und die weiter oben erwähnten 3 Jungs in Bomberjacke auch nicht so einfach mit steifem und kerzengeraden Reinkettenstumpen in Schach gehalten, egal ob nun in Frankfurt/ Main oder Frankfurt/Oder ...(BE CAREFUL what You wish for).

Dorschbert
30-09-2020, 11:52
Naja, was man dort sieht ist würde ich sagen jetzt eher ein WT- als ein generelles *ingsbums-Problem.

Die Leute, die ich z.B. aus den Wing-Chun-Linien nach Wong Shun Leung(?) getroffen habe, hätten m.E. da eine bessere Figur gemacht. Nicht, dass sie da in dem Setting nun alles abgeräumt hätten, aber sie wären zumindest in ihrer Struktur geblieben bzw. hätten auch unter (Kick-)boxerischen Angriffen souveräner im Sinne ihres Stils agiert...

Kaugummi
30-09-2020, 13:44
Da spricht der Fachmann vom Bau über Kelle und Latthammer.
Halt dich an die Prinzipien war das absolut direkt umsetzbare coaching für einen Kämpfer bei dem es gerade nicht läuft.

Genau, könnte auch sagen: Schuster bleib bei Deinen Leisten.
Entweder Mix-System oder eben konsequent im eigenen Stil bleiben und WT ist eben kein Wettkampfsport,
ansonsten ja, einfach an die Prinzipien halten und sich mal klar machen wozu WT WC entwickelt wurde.
WT ist super für SV und hervorragend in Mix-Systemen zu gebrauchen aber mit WT gegen BJJ anzutreten und dann noch völlig am Sinn und den Prinzipien des WT vorbei zu wettkämpfen ist ja jetzt nicht so sinnig, oder?
Bei mir laufen die Wettkämpfe jedenfalls, eben mit einem nicht geringen WT Anteil ABER es sollte eben in entsprechender Form Anwendung finden und bei den entsprechenden Gelegenheiten.
Wer die Prinzipien nicht versteht, dem nutzt die beste Technik nicht das was sie nutzen sollte.
Ansonsten üben wir Wettkämpfe wo verschiedene Stile antreten und daher meine ich zu wissen: Wenn ein Könner WT im Wettkampf konsequent anwendet ist es für die Zuschauer recht langweilig.
Ansonsten haben doch schon etliche Leute hier alles über die Form des hier zu sehenden Wettkampfes geschrieben.

Kaugummi
30-09-2020, 13:46
Naja, was man dort sieht ist würde ich sagen jetzt eher ein WT- als ein generelles *ingsbums-Problem.

Die Leute, die ich z.B. aus den Wing-Chun-Linien nach Wong Shun Leung(?) getroffen habe, hätten m.E. da eine bessere Figur gemacht. Nicht, dass sie da in dem Setting nun alles abgeräumt hätten, aber sie wären zumindest in ihrer Struktur geblieben bzw. hätten auch unter (Kick-)boxerischen Angriffen souveräner im Sinne ihres Stils agiert...

Zustimmung, genau das hatte ich meinernAussage zulegen wollen.

Kaugummi
30-09-2020, 13:49
Schön gesagt, wirklich.
Aber die Frage ist doch, ob ein Maurer überhaupt einen Dachstuhl bauen kann, (um im Bild zu bleiben), selbst wenn er das 'richtige' Werkzeug hat.

Die Frage mit dem Dachstuhl ist völlig berechtigt.
Sind gerade dabei das herauszufinden aber welche Regelform ist dann überhaupt geeignet.
Eigentlich doch nur sinnvoll projektierter VK ohne Regeln aber wer will das schon verantworten?
Na ja, wir werden uns da mal ranarbeiten die Frage zu beantworten.
Beste Grüße, das Kaugummi.

Kaugummi
30-09-2020, 14:04
Hätte er mit dem Kinn weicher nachgeben sollen?

Man sieht doch mehr als deutlich, dass der Herr mit der Gesamtsituation ziemlich überfordert ist. Das was er im Arsenal hat mag für das heimische SV Training reichen oder um 3 Jungs mit Bomberjacke in Schach zu halten, in diesem (sportlichen) Kontext gegen einen mobilen Gegner den er nicht mit KFS "überfallen" kann zieht er erwartungsgemäß den Kürzeren.

Wenn man sich allein den Stand anschaut (wirkliche Angriffe hat er ja gar nicht erst zu Stande gebracht) - wackelt da komisch rum und im Endeffekt kann er froh sein, dass sein Gegner jetzt nicht so der Typ für Low-Kicks war (oder waren die nach den Regeln ausgenommen??). So wie er sich da positioniert hat wäre das die absolute Einladung gewesen mit seinen Beinen mal Bananenbaum zu spielen.

Was soll ich da schreiben, hast natürlich recht aber er ist eben nicht konsequent in seinem System geblieben und hat wahrscheinlich zu viel WT gespielt anstatt seinen Stil fur Wettkämpfe zu optimieren. Ansonsten passt ja da der Rahmen ohnehin nicht.
WT Master, pah.

San Valentino
02-10-2020, 12:27
Naja, was man dort sieht ist würde ich sagen jetzt eher ein WT- als ein generelles *ingsbums-Problem.

Die Leute, die ich z.B. aus den Wing-Chun-Linien nach Wong Shun Leung(?) getroffen habe, hätten m.E. da eine bessere Figur gemacht. Nicht, dass sie da in dem Setting nun alles abgeräumt hätten, aber sie wären zumindest in ihrer Struktur geblieben bzw. hätten auch unter (Kick-)boxerischen Angriffen souveräner im Sinne ihres Stils agiert...

Ich wär mir da nicht so sicher.
https://m.sherdog.com/fighter/record/Miguel-Harry-51828
https://www.kampfkunst-board.info/forum/archive/index.php/t-103594.html

FCVT
04-10-2020, 00:04
falls ihr gutes WC sehen wollt checkt diesen youtube kanal

https://www.youtube.com/c/DimasSiFu/videos

Scherz???

Tor Ben
04-10-2020, 20:21
Die Frage mit dem Dachstuhl ist völlig berechtigt.
Sind gerade dabei das herauszufinden aber welche Regelform ist dann überhaupt geeignet.
Eigentlich doch nur sinnvoll projektierter VK ohne Regeln aber wer will das schon verantworten?
Na ja, wir werden uns da mal ranarbeiten die Frage zu beantworten.
Beste Grüße, das Kaugummi.

Wer denn "wir"?

C-MO
05-10-2020, 16:00
Scherz???

wieso ?

sivispacemparabellum
05-10-2020, 18:00
Bei mir laufen die Wettkämpfe jedenfalls, eben mit einem nicht geringen WT Anteil

Was für Wettkämpfe denn?

FCVT
07-10-2020, 00:24
wieso ?

Weil ich mir die Seite angesehen habe. Und das ist alles, nur kein gutes WingChun. Zeigt sich relativ schnell, wenn man crosstraining macht. 10 Min mit einem vernünftigen Grappler weckt ungemein auf.

Das kann einfach nicht dein ernst sein. Was hab ich gelacht...

https://www.youtube.com/watch?v=F0TmJX_w3qk

Dorschbert
07-10-2020, 10:20
Und das ist alles, nur kein gutes WingChun.

Das sehe ich auch so.
Man sieht speziell in dem Tournament-Video, wie wenig Wing-Chun-typisches übrig bleibt und eher in (schlechtes) Kickboxen verfallen wird (Ellenbogen neben dem Körper, kein fester Stand, keine Ausrichtung etc.).
Nur, weil es da vielleicht etwas ruppiger zur Sache gehen mag als beim Großteil der anderen *ingsbums-Buden, ist es trotzdem kein gutes Wing Chun (wenn überhaupt). Da sollte man dann vielleicht lieber JKD, KM oder gleich MMA machen.

Grüße, Dorschi

Dastin
07-10-2020, 10:22
Nach dem ersten Schlagabtausch fand ich es schon entschieden. Dem Wing Tsun kämpfer fehlte einfach die Erfahrung und war meiner Meinung nach zu blockiert.

Bei den Tritte und Schläge fehlte einfach die Kraft. Die Boden Sache kam noch hinzu, aber war meiner Meinung nach nicht Ausschlag geben.

Thiloy
07-10-2020, 12:17
Irgendwie ändert sich da nie etwas.... Wing Chun versucht in einer sportlichen Auseinandersetzung gut auszusehen. Ich finde das sieht im Vergleich zum MMA oder anderen Arten des Zweikampfes immer irgendwie nicht gekonnt aus.
*ing ung war nie in der Lage die Brücke zum Sparring zu schlagen, weil die es zum einen nicht üben und wenn die es trainieren, es immer irgendwie "anders" aussieht. Woher sollen die es denn wissen? Feedback holen die sich nicht. Also wird vermutet und probiert. Ich habe einen WT Meister 6 PG getroffen, bei ner Vorstellung des Systems. "Schubs mal" ... gesagt, getan und er flog in die Wand..... Er wollte die Kraft ableiten mit einer Oberkörperbewegung. Grüße nach Wuppertal.

Was ich aber wirklich hoch anrechne ist, dass man sich der Situation stellt, es macht und nicht redet. Großartig! Hut ab!

Roli
07-10-2020, 12:58
Beides keine Helden

Roli
07-10-2020, 15:29
Meiner Meinung nach haben sich hier beide von ihrer besten Seite gezeigt. Das hat noch nicht einmal was mit dem Stil zu tun gehabt.

C-MO
07-10-2020, 19:48
Weil ich mir die Seite angesehen habe. Und das ist alles, nur kein gutes WingChun. Zeigt sich relativ schnell, wenn man crosstraining macht. 10 Min mit einem vernünftigen Grappler weckt ungemein auf.

Das kann einfach nicht dein ernst sein. Was hab ich gelacht...

https://www.youtube.com/watch?v=F0TmJX_w3qk

mal abgesehn vom rumgefuchtel in diesem video ....

schau dir die wettkampf und sparringsvideos an . die jungs und mädels hauen sich auf die fresse und es sieht alles ganz okay aus . das gitter vorm gesicht ist zwar nicht meins aber man kann dann wohl noch härter zuschlagen ohne dass dauernd nasenbrüche entstehn

es ist jedenfalls 100000 mal besser als 99.99% von dem was man sonst so sieht und kennt aus der "KK" ecke wo unrealistischer kack ohne ende an der tagesordnung stehen und ohne ende McDojos aus dem boden sprießen . wo kein richtiger freikampf trainiert wird , wo man unrealistische szenarien im kopf hat a la "wenn er mit nem schwinger kommt fühle ich seinen arm mit geschlossenen augen und mache ihn mit meinem finger kampfunfähig" etc.

tja die leute aus osteuropa wissen eher wie es so mit dem kämpfen ist und haben ne andere mentalität deshalb kannst du sicher gehn dass wenn man vergleichskämpfe zwischen ihnen und den kk schulen hier bei uns in deutschland veranstalten würde dass die jungs/mädels aus estland , russland etc. 99% der schulen hier wegputzen würden . und du kannst mich nicht vom gegenteil überzeugen ganz egal wie lang du selbst schon ing ung machst . mag sein dass (auch) du gut trainierst und weisst was du tust und falls ja freut es mich für dich. aber ich habe jahrelang vollkontakt trainiert unter anderem gegen wettkampfboxer und ohne kopfschutz usw. und habe auch crosstraining gemacht (grappling , kickboxen usw) und maße mir ann dass ich beurteilen kann ob etwas funktioniert oder nicht selbst wenn ich die KK nicht selber trainiere


https://www.youtube.com/watch?v=wMwls6vzFMw&t


https://www.youtube.com/watch?v=_Dp9Mki6XA4


https://www.youtube.com/watch?v=Hi0XVraYc0c

HAZ3
07-10-2020, 21:09
Oh Mann...an solchen dämlichen Vergleichs-Kämpfen werden sich die Leute wohl nie satt sehen können...:p Dann lieber Rio Heroes aus Nostalgie gucken,das hier ist doch purer trash :D

elch
25-10-2020, 13:04
Heute um 18 Uhr wird auf dem Kanal übrigens der selbe "Wing Chun Master" gegen einen TKD Schwarzgurt antreten!

hallosaurus
25-10-2020, 13:36
Heute um 18 Uhr wird auf dem Kanal übrigens der selbe "Wing Chun Master" gegen einen TKD Schwarzgurt antreten!

Da freue ich mich schon drauf.

Bin mal gespannt inwieweit der WT bereit ist seinen style für einen Sieg zu opfern.

elch
25-10-2020, 14:21
Er kann ja etwas Grappling/BJJ, würde an seiner Stelle versuchen da was anzusetzen.

Locke
25-10-2020, 14:48
Hallo Freunde, zu einigen Punkten ist mir noch was eingefallen:

1 WT Schrittarbeit:
Die Schrittarbeit, welche man typischerweise mit dem WT- System verbindet ist eine Nahkampfschrittarbeit; soweit ich zurückdenken kann wurde das auch nie anders gelehrt; zu keinem Zeitpunkt wurde gelehrt, diese auf die weite Distanz zu übertragen; ganz im Gegenteil, wurde eigentlich immer davor gewarnt dies zu versuchen! Nebenbei finde ich aber interessant, dass der Muy Thai- Stand der 80'er eigentlich dem WT "Stand" sehr ähnlich war; das Hauptproblem ist dass man in dieser "Position" Unterlaufen und Takedowns nicht zurechtkommt, und dass die Nahkampfschritte nicht geeignet sind mit einem taktierenden Gegner zurechtzukommen, wie ja auch schon öfters gesagt wurde. Übrigens vermute ich - aber das ist wirklich nur eine Vermutung - dass die Zeit auf der roten Dschunke die Schrittarbeit (sowie auch die Waffen) sehr stark mitgeprägt hat. ... Kulturen die auf Pfahlbauten und schmalen Bambusstegen leben brachten ja auch eine Schrittarbeit hervor welche unsereins heute höchst merkwürdig erscheint (wie würde Eure Schrittarbeit auf engem Raum, und dem wackligem Boden eines kleinen Bootes aussehen, wenn Tritte in die Genitalien nicht nur erlaubt, sondern zu erwarten sind?)

2 Freikampf:
Ich wollte mal nur so einwerfen dass es in der EWTO lange relevante Strömungen gab die sich intensiv mit der Frage beschäftigten wie man WT unter Druck im Sparring oder Freikampf trainieren kann. Leider ist die Lösung keineswegs trivial. WT geht halt von bestimmten Prämissen aus wie sich ein "totaler Kampf" (all in) gestaltet. Wenn man von den gleichen Prämissen ausgeht dann ist ein System wie WT die Antwort. Im Freikampf sind einige dieser Prämissen nicht mehr gegeben: Tritt in die Genitalien, Fingersicht in die Augen und Fauststoss auf Kehlkopf sind einige Beispiele: der WT Fausststoss ist einfach so gestaltet dass er adäquat ist "verletzliche" Ziele auf kurze Distanz anzugreifen. Naja, es gab allerlei Experimente bezüglich des Freikampftrainings mit diversen Schutzmassnahmen: Fullprotection mit Helm und Gitter, weniger Schutzausrüstung und Leichtkontakt, Vollkontakt, Vollkontakt ohne Tritt zu den Genitalien; mit- mit und ohne Takedown usw. Das Problem war immer dass egal wie man die Regeln gestaltet, diese jeweils einen relevanten Einfluss darauf hatten, wie sich die Kämpfe entwickelten. Ich persönlich glaube ja - nur so am Rande - dass der Aufstieg des sportlichen Duellkampfs im Westen in einer ganz bestimmten Form auch darin begründet liegt, dass SV und "echte" Kämpfe halt keine relevante Rolle mehr in unserer Gesellschaft spielen. Damit wäre die modern- martial- arts in meinen Augen also keineswegs eine Weiterentwicklung oder Verbesserung, sondern auch nur ein Ast der Evolution der halt ein einem ganz bestimmten gesellschaftlichen Kontext adäquat ist.

Letzten Endes glaube ich persönlich, dass es für das WT- Training durchaus adäquat ist, ohne Regeln, mit leichtem Kontakt in gegenseitiger Freundschaft und mit gegenseitiger Rücksichtsnahme zu trainieren. Das funktioniert allerdings erst ab einem gewissen Nivea und wenn beide sagen wir mal auf einer ähnlichen Wellenlänge schwingen und das Ego zuhause lassen. Natürlich ist das auch nicht der Weisheit letzter Schluss; Nehmerqualitäten werden so halt nicht geschult, man trainiert in einer "Inzuchtblase" und da ich WT (für sich alleine genommen) eh für relativ schwach halte, macht es da Sinn, wenn man sich denn für WT entscheided, noch andere Stile zu trainieren, die als Ergänzung passen (Wenn denn das Ziel ist Kämpfen zu lernen).

Wenn ich da nicht ganz falsch informiert bin, war die Trainingslehre und das Problem mit dem Freikampf für Bruce Lee durchaus auch ein relevantes Thema. Sein JKD entstand ja in einer Kultur in welcher vor allem Karate, Boxen, Judo, Ringen und natürlich Sportfechten verbreitet waren. Er war ja anscheinend der Meinung dass man Kampfkünste eher wie Boxen - fliessender trainieren sollte. Und ich glaube, was die Adaptation für das Sparring anging, war das auch nicht trivial; Dan Inostanto berichtet doch, dass man alle möglichen Varianten von Schutzausrüstungen ausprobiert hat. Leztendlich hat der Fingerjab ja auch im JKD eine relevante Rolle, aber wie will man diesen "kickboxerisch" trainieren?

angHell
25-10-2020, 15:13
Übrigens vermute ich - aber das ist wirklich nur eine Vermutung - dass die Zeit auf der roten Dschunke die Schrittarbeit (sowie auch die Waffen) sehr stark mitgeprägt hat. ... Kulturen die auf Pfahlbauten und schmalen Bambusstegen leben brachten ja auch eine Schrittarbeit hervor welche unsereins heute höchst merkwürdig erscheint (wie würde Eure Schrittarbeit auf engem Raum, und dem wackligem Boden eines kleinen Bootes aussehen, wenn Tritte in die Genitalien nicht nur erlaubt, sondern zu erwarten sind?)



Ich würde mich bestimmt einspurig auf ein Bein stellen und die Stabilität nur über die Kniespannung herstellen. Bestimmt. :p

Locke
25-10-2020, 15:20
Ich würde mich bestimmt einspurig auf ein Bein stellen und die Stabilität nur über die Kniespannung herstellen. Bestimmt. :p

Da Du ja auch schon länger dabei bist vermute ich dass Du damit nicht andeuten willst dass es im WT Lehrmeinung wäre sich einspurig hinzustellen ;)

Wie würdest Du Dich denn hinstellen? oder bewegen?

big X
25-10-2020, 15:50
ich habe es damals so gelernt. beide füsse auf einer linie. alles gewicht hinten. aber ich habe ja auch nur bis zum 6 schülergrad bezahlt. (und konnte trotzdem höhere schülergrade "besiegen", wenn es mal freier wurde - obwohl es nach EWTO-aussagen ja unmöglich sein sollte, dass ein niedrigerer grad einen höheren grad "besiegt" (siehe auch die geschichte in frechen (irgendwann in den 90gern))).

bewegen auf schiffen oder in pfahlbau-siedlungen (https://www.youtube.com/watch?v=SBUXIpP-rLI). (so ab 2:50 kommt er auf das thema)

https://www.youtube.com/watch?v=SBUXIpP-rLI

Locke
25-10-2020, 16:22
ich habe es damals so gelernt. beide füsse auf einer linie. alles gewicht hinten. aber ich habe ja auch nur bis zum 6 schülergrad bezahlt. (und konnte trotzdem höhere schülergrade "besiegen", wenn es mal freier wurde - obwohl es nach EWTO-aussagen ja unmöglich sein sollte, dass ein niedrigerer grad einen höheren grad "besiegt" (siehe auch die geschichte in frechen (irgendwann in den 90gern))).

bewegen auf schiffen oder in pfahlbau-siedlungen (https://www.youtube.com/watch?v=SBUXIpP-rLI). (so ab 2:50 kommt er auf das thema)

https://www.youtube.com/watch?v=SBUXIpP-rLI

Naja, ich muss das von mir gesagte vielleicht insofern relativieren, dass tatsächlich im "Pack Fauststossspiel" (was aber kein Teil des eigentlichen Leung Ting Systems ist) ein einspuriger Stand unterrichtet wurde. Sorry, aber daran habe ich eben nicht gedacht, sondern tatsächlich an das eigentliche Wing Tsun: Chi Sao und so weiter gedacht habe. In der Holzpuppenform kommt Einspurigkeit auch nicht vor. In Chum Kiu und Bui Zhe schon, wobei ich ich glaube dass man da aufpassen muss sich nicht in Fehlinterprätationen zu verrennen. Die eigentliche Schrittarbeit des Leung Ting Systems ist der Schrittarbeit des Silat so wie MM sie hier vorführt ja sehr ähnlich! Wie im Silat geht man ja im WT auch von "all in Kämpfen aus. Man geht von einer neutralen Stellung aus und flankiert dann häufig mit Seitwärtschritt mit Wendung. Im WT kommt dann oft noch ein "Hineingehen" mit Zirkelschritt dazu, wobei man da klassischerweise auch im europäischen WT zweispurig steht. Diese Form der Schrittarbeit ist natürlich für einen Wettkampf total ungeeignet.

... wer Dir gesagt hat dass ein Niederer niemals einen höheren Schülergrad besiegen könnte, weiss offensichtlich nichts über das Kämpfen mein Freund ;)

Aber, Du hast völlig Recht; im Pack Fausststosspiel wurde "Einspurigkeit" unterricht. Interessant übrigens dass es das Pack Fausstrosspiel auch auf den Philis gibt (natürlich zweispurig) und die Idee dieses Spiels vielleicht über Inosanto -> Bruce Lee -> Jesse Glover -> Kernspecht ins Europäische WT kam. ... ist aber nur eine Vermutung!

angHell
25-10-2020, 16:59
https://www.youtube.com/watch?v=EWHoAjsNCBI

https://www.youtube.com/watch?v=EWHoAjsNCBI

Ich würde mich ja eher gleichverteilt, etwas breiter stellen, dass ich Bewegungen in alle Richtungen ausgleichen kann.

big X
25-10-2020, 17:10
vom leung tings WT habe ich keine ahnung. ich habe nur E-WT-O gemacht. bei höher graduierten konnte ich auch einen 45°-schritt beobachten, der jedoch immer nur dazu diente aus der zentrallinie zu kommen. dann wieder in den einspurigen stand.

das, was im von mir verlinkten video gezeigt wird, erinnert mich an alles nur nicht an das E-WT-O. :o
maul mornie zeigt hier beinarbeit, wie sie in alle kk´s integriert werden kann. nur nicht in das E-WT-O (jedenfalls bis zum 12b-schülergrad (die konnte ich beobachten)). mein damaliger trainer hat auch keine andere beinarbeit gezeigt, als die beschriebene.

hast du ein beispiel für das FMA-paksao?

elch
25-10-2020, 17:13
Tja, was sagt ihr zum neuen Video und dem Wing Tsun Feuerwerk? :D

https://www.youtube.com/watch?v=5bbL9UW_BIQ

Locke
25-10-2020, 18:43
https://www.youtube.com/watch?v=EWHoAjsNCBI

https://www.youtube.com/watch?v=EWHoAjsNCBI

Ich würde mich ja eher gleichverteilt, etwas breiter stellen, dass ich Bewegungen in alle Richtungen ausgleichen kann.

Du hast Recht, auf dem Video wird die Beinarbeit tatsächlich so gezeigt. Vielleicht ist das jetzt eine eher selektive Wahrnehmung, aber, zurückblickend habe ich immernoch nicht das Gefühl dass diese Bewegungsstruktur nicht die eigentliche Essenz der "WT" Beinarbeit abbildet. Aber gut, der Punkt geht trotzdem an Dich!
Bei der Gelegenheit möchte ich anmerken dass auch ich den versetzten Stand "z.B. Drachenreiterstand oder Bai Jong" meist bevorzugen würde.


vom leung tings WT habe ich keine ahnung. ich habe nur E-WT-O gemacht. bei höher graduierten konnte ich auch einen 45°-schritt beobachten, der jedoch immer nur dazu diente aus der zentrallinie zu kommen. dann wieder in den einspurigen stand.

das, was im von mir verlinkten video gezeigt wird, erinnert mich an alles nur nicht an das E-WT-O. :o
maul mornie zeigt hier beinarbeit, wie sie in alle kk´s integriert werden kann. nur nicht in das E-WT-O (jedenfalls bis zum 12b-schülergrad (die konnte ich beobachten)). mein damaliger trainer hat auch keine andere beinarbeit gezeigt, als die beschriebene.

hast du ein beispiel für das FMA-paksao?

Ich wusste gar nicht dass es sogar jetzt schon 12 a und b gibt. Naja, in der EWTO ist es ja eine Besonderheit, dass, es quasi ein Hybrid Stil ist und man zuerst mal das Pack Fauststoss- Spiel (System) lernt und das eigentliche (traditionelle) Wing Tsun erst so ab 12 SG/1 TG anfängt. Meine grösste Kritik an der EWTO ist ja dass man das System so in die Länge gezogen hat und auch immernoch in alle möglichen Richtungen daran zieht.

Auf Video habe ich kein Beispiel, aber Pak- Fausststossähnliche Spiele sind auf den Philis verbreitet; mit und ohne Messer. Mit Messer macht übrigens die Bewegung aus dem 2 SG WT auch mehr Sinn in meinen Augen. Im JKD gibt es übrigens auch den Bewegungsablauf wie im 2 SG WT, wobei die Interpretation dort nochmal eine andere ist.
Auf Youtube findet sich bestimmt was. ... im Pekiti (was ich nicht betreibe) habe ich auch ähnliches gesehen, wobei ich mir vorstellen kann dass es im diesem speziellen Fall eher eine jüngere Adaptation ist.

Also, ich sehe da eigentlich grosse Ähnlichkeit zwischen MM's Silat und der EWTO Schrittarbeit ... aber, es ist durchaus möglich dass ich mir das einbilde und mich wieder täusche, oder, dass es nur an der Oberfläche betrachtet so ist. ;)

Locke
25-10-2020, 18:46
.

hast du ein beispiel für das FMA-paksao?

Sorry, ich würde gerne selbst was raussuchen, aber ich mache mich gerade auf den Weg zur Arbeit und habe auf die Schnelle nichts gefunden. Gute Nacht allen zusammen

hallosaurus
25-10-2020, 18:51
Guter Kampf von Eddie. Einmal komplett aufs kung fu gesch.... und schon wird’s ein sieg.

big X
25-10-2020, 19:27
@locke: ich meine mich zu erinnern, dass ab dem 10SG für jede weitere stufe 2 prüfungen abgelegt werden müssen/mussten. deshalb 12b - er stand halt direkt vor dem 1TG als er hier wegzog und der kontakt abbrach.

Locke
26-10-2020, 15:48
@locke: ich meine mich zu erinnern, dass ab dem 10SG für jede weitere stufe 2 prüfungen abgelegt werden müssen/mussten. deshalb 12b - er stand halt direkt vor dem 1TG als er hier wegzog und der kontakt abbrach.

Hi Big X,
wahrscheinlich wurden die "geteilten" Prüfungen nach meiner Zeit bei der EWTO eingeführt; so kann man das System natürlich noch etwas weiter in die Länge ziehen um den Leuten noch mehr Geld aus den Rippen zu leiern ;) Ich will aber nicht ausschliessen dass das zu meiner EWTO Zeit doch auch schon so Usus war; ich hatte alle meine Schülerprüfungen bei meinem Sifu (der nicht kommerziell drauf war) abgelegt und kann nicht ausschliessen, dass KRK das anders gehandhabt hatte.

Ich habe mal kurz wegen den Parallelen zum Philippinischen gegoogelt, aber nicht wirklich was prägnantes gefunden. Es ist aber so, dass aus dem Standard Hubad, Lubad, sowohl Pack- Hammerfaust, als auch Pack Fausstross gängige Varianten sind. Es gibt auch quasi einen aussen- Tan mit Fausststoss, das 2. Schülergradprogramm und im Pikit auch sowas wie Bong Rückhand (Pikiti ist aber auch etwas speziell). Im Modern Arnis gibt es auch eine Variante die einem Innen- Pack-Innen-Tan- Fak entspricht. (Interessant wäre es hierzu was von einem geschichtsfesten Arnisador zu hören. Diese Variante wird - wenn ich mich nicht irre - als "modern" bezeichnet und wurde - so glaube ich - von R. Presas erst relativ spät eingefügt. Interessant wäre zu wissen, woher dieser Drill stammt, oder ob es gar eine Eigenentwicklung war). Der oberflächliche Unterschied, der wahrscheinlich ins Auge springt, ist dass viele WT- Leute einen Pack Sao Fauststoss quasi als Grundrhythmus haben; so wie ich es gelernt habe, wurde aber viel Wert darauf gelegt hier eben nicht in eine Routine zu verfallen, sondern nach spätestens 2-3 Pack eine andere Technik zu machen und als Fortgeschrittener gar "harmonisch" so zu mischen dass sich der Grundrhythmus quasi auflöst. So verschwimmen die Unterschiede zwischen den Stilen auf höherem Nivea meiner Meinung nach!
Übrigens gibt es in den FMA auch einen Drill, welcher der Ellenbogensektion (ich glaube auf 3. TG, aber erinnere mich nicht mehr genau) entspricht; dort führt der Ellenbogen der Pack Sau Hand vor dem Pack- Ellengoben in einer Variante noch einen Ellenbogen von unten (als limb destruction) aus, während die Tan Sau Hand hinter den Ellenbogen des Gegners geht (im Falle der limb destruction würde sie dann eher greifen). Bekommt man in den FMA (z.B. Inosanto Kali) alles gezeigt ohne dass man irgend was speziell dafür bezahlen müsste :biglaugh:

Vom lightning scientific arnis habe ich eine Messersequenz, die für WT Leute sicher interessant wäre, aber die ich hier nicht hochladen kann, wie mir gerade auffällt :confused:

big X
26-10-2020, 16:36
hubud lubud ist für mich kein pak-faust-spiel.

gehört habe ich allerdings auch, dass das pak-faust-spiel der EWTO auf glover zurückzuführen ist. LT soll es nicht unterrichten.

im MA bin ich nicht über den bong-sau gestolpert. kann aus deinen erläuterungen leider auch nicht erschliessen, was gemeint ist.:o
aber vielleicht können amasbaal oder mono sich noch dazu äußern. hoffen wir mal :).

der LSA-drill würde mich interessieren. schade.

Locke
26-10-2020, 16:58
hubud lubud ist für mich kein pak-faust-spiel.

gehört habe ich allerdings auch, dass das pak-faust-spiel der EWTO auf glover zurückzuführen ist. LT soll es nicht unterrichten.

im MA bin ich nicht über den bong-sau gestolpert. kann aus deinen erläuterungen leider auch nicht erschliessen, was gemeint ist.:o
aber vielleicht können amasbaal oder mono sich noch dazu äußern. hoffen wir mal :).

der LSA-drill würde mich interessieren. schade.

Naja, wenn man die Sequenz "Pack Faust" im Hubad betrachtet und die Sequenz "Pack Tan Da" im EWTO- Spiel, sind die ja identisch. Obwohl ich das zunächst anders gemeint, und nur auf die Pack Fauststoss Sequenz bezogen habe, liegen die Unterschiede da ab einem gewissen Level nur in der Gewichtung - am Anfang generiert man im WT zwar auch Kraft etwas anders, aber auch da lösen sich die "Beschränkungen" mit der Zeit auf. ... kann natürlich auch sein dass ich einfach nur so eine vage Vorstellung von beidem habe dass ich in meiner Birne einfach nichts mehr auseinanderhalten kann :rofl: Die Beinarbeit ist natürlich ganz klar anders!

Das LSA Video hatte ich irgendwann mal auf Youtube runtergeladen, aber ich kann es dort nicht mehr finden ... ich werd mal nebenbei etwas schauen, vielleicht finde ich es nochmal.

Günther
26-10-2020, 17:08
Lat Sao / Pak Faus Spiel kam über den "Ausflug" von KRK zu Jesse Glover, zweispurig wurde es mit der BiuTze erstmalig ein bisschen und dann immer mehr, bis dann bei den Doppelmessern wirklich "breite" Schrittarbeit "erlaubt" war.

Stand bis ca. 2007 (Programm 4. TG), was danach kam weis ich nicht wirklich ;)



Gesendet von meinem Nokia 6.1 mit Tapatalk

Locke
27-10-2020, 11:21
hubud lubud ist für mich kein pak-faust-spiel.

gehört habe ich allerdings auch, dass das pak-faust-spiel der EWTO auf glover zurückzuführen ist. LT soll es nicht unterrichten.

im MA bin ich nicht über den bong-sau gestolpert. kann aus deinen erläuterungen leider auch nicht erschliessen, was gemeint ist.:o
aber vielleicht können amasbaal oder mono sich noch dazu äußern. hoffen wir mal :).

der LSA-drill würde mich interessieren. schade.

Hi big X,
ich habe die Messersequenz aus dem LSA, die ich oben erwähnte doch noch gefunden; startet bei 1:20. Das entspricht jetzt nicht ganz dem WT- Latsau, finde ich aber für WT Leute hochinteressant; und es war für mich z.B. blitzschnell zu lernen mit ein paar Jahren WT Hintergrund. Im WT gab es ja auch mal auf 12. SG oder 1 TG ein Latsauprogramm mit Messer. Sorry, aber mir ist nicht klar was Du mit "MA" meinst. :) Was den Bong Sao im PTK angeht, so hat Kit Acenas zumindest einen Drill im corto mit Stock gezeigt wo ein Schlag von aussen mit Unterarm Elle geblockt wird (sorry, kenne die philippinischen Begriffe häufig nicht) und bei Druck der Arm mit einer Körperwendung im Sinne eines Bong Sao verbiegt mit dem Ellenbogen drübergeht und dann mit Pak kontrolliert. (hoffe ich habe das verständlich beschrieben). ... Ein Mensch hat halt zwei Arme und zwei Beine und ich glaube der Bong ist auch eine ganz natürliche Bewegungung; im Wing Chun wird er halt nur extrem betont.

https://www.youtube.com/watch?v=zKHfcm0cUW4



Lat Sao / Pak Faus Spiel kam über den "Ausflug" von KRK zu Jesse Glover, zweispurig wurde es mit der BiuTze erstmalig ein bisschen und dann immer mehr, bis dann bei den Doppelmessern wirklich "breite" Schrittarbeit "erlaubt" war.

Stand bis ca. 2007 (Programm 4. TG), was danach kam weis ich nicht wirklich ;)



Gesendet von meinem Nokia 6.1 mit Tapatalk

Hallo Günter.
Die Doppelmesser hatte ich zu meiner aktiven EWTO- Zeit nie life gesehen - kenne aber die Aussage Leung Tings, welche einen durchaus zum Schmunzeln bringen kann, dass die Schrittarbeit in der Doppelmesserform anders sei, weil man da schneller sein müsse. Was die Biu Tze angeht, so gab es dort - soweit ich mich erinnere und so wie ich sie halt gelernt hatte - zumindest in der Form keine explizite Zweispurigkeit oder meinst Du in den Sektionen? - da gibt es ja viele Stellen wo - zumindest bei uns eine Zweispurigkeit nicht explizit betont, aber zumindest Usus war. Diesbezüglich kenne ich aber kein explizites Statement von KRK od. Leung Ting. KRK hat ja sowieso was Technik zumindest in den 90 ern nicht dogmatisch unterrichtet.

Wenn ich mich zurückerinnere gab es aber bei uns auch nie sowas wie ein "Einspurigkeitsdogma", so wie man fast meinen könnte wenn man hier liest und wenn man sich das video "dynamic WT" anschaut. Im Latsau kam die "Einspurigkeit" ja auch nur dadurch zustande dass man den Kontakt mit dem Fuss des Gegners gesucht hat, und sich beide dann in einer Neutralstellung berührten; hat man das versäumt, gab es eins zwischen die Glocken! Mir kommt es fast so vor als gäbe es das "Einspurigkeitsthema" vor allem Deshalb weil andere Stile bewusst etwas suchen dass man betonen kann um sich abzugrenzen. Die IWKA macht die Schrittarbeit und auch die Körperausrichtung ja glaube ich in den Formen auch bewusst anders.

FCVT
03-11-2020, 00:06
mal und du kannst mich nicht vom gegenteil überzeugen ganz egal wie lang du selbst schon ing ung machst . mag sein dass (auch) du gut trainierst und weisst was du tust und falls ja freut es mich für dich. aber ich habe jahrelang vollkontakt trainiert unter anderem gegen wettkampfboxer und ohne kopfschutz usw. und habe auch crosstraining gemacht (grappling , kickboxen usw) und maße mir ann dass ich beurteilen kann ob etwas funktioniert oder nicht selbst wenn ich die KK nicht selber trainiere


Was ist denn das für eine lächerliche Argumentationsweise? Weil du Vollkontakt ohne Kopfschutz trainiert hast, kannst du irgendetwas beurteilen? Und die können, weil sie irgendwie Vollkontakt machen sich prügeln? Jetzt mal ehrlich. Setz dich mal eine Minute hin und denk nach. Du schriebst was von gutem WingChun. DAS ist kein gutes WingChun! Egal ob die sich prügeln können und die WT Schulen hier wegputzen können. Sorry, ich kann auch nicht Kickboxen trainieren und danach sagen, das ist super Karate, weil ich mich prügeln kann. BS vom Feinsten.

Banger
03-11-2020, 00:17
Ich finde wir sollten hier zu machen, weil wir auf keinen Nenner kommen.
Wieso verlieren und kämpfen WC/WT/VT- Kämpfer immer so schlecht.
Donnie Yen hat in allen 4 Ip-Man Filmen bewiesen das WC funktioniert.:D

C-MO
06-11-2020, 18:01
Was ist denn das für eine lächerliche Argumentationsweise? Weil du Vollkontakt ohne Kopfschutz trainiert hast, kannst du irgendetwas beurteilen? Und die können, weil sie irgendwie Vollkontakt machen sich prügeln? Jetzt mal ehrlich. Setz dich mal eine Minute hin und denk nach. Du schriebst was von gutem WingChun. DAS ist kein gutes WingChun! Egal ob die sich prügeln können und die WT Schulen hier wegputzen können. Sorry, ich kann auch nicht Kickboxen trainieren und danach sagen, das ist super Karate, weil ich mich prügeln kann. BS vom Feinsten.

was meinst du genau ?

wenn die sich gut prügeln können ist es doch gut . das ziel ist doch wehrfähgier zu werden

wenn die jungs und mädels die schulen hier wegputzen können dann ist ihr wing chun besser

oder was ist "gutes wing chun" ? einen auf ip man machen und stundenlanger chi sao drill wo der trainer den schüler oscar reif dominiert ?

Kaybee
06-11-2020, 18:21
Tja, Ving Tsun, das nur schön aussieht, bringt natürlich rein gar nix. Andersherum wenn es nur ums Prügeln geht und dann mit Ving Tsun rein gar nichts mehr gemein hat, dann kann man es auch lassen und was anderes trainieren. Viel zu viel Aufwand. Darauf will FCVT hinaus würde ich meinen. Und es gibt auch "gutes Ving Tsun /Wing Chun, das nicht aussieht wie in den Ip Man Filmen. Ist aber immer Ansichtssache, was man als gut bezeichnet und wohl eines der Kernthemen hier im Forum. Kommt man eh auf keinen grünen Nenner also kann man die Diskussion darüber auch direkt abbrechen.

FCVT
07-11-2020, 00:24
was meinst du genau ?

wenn die sich gut prügeln können ist es doch gut . das ziel ist doch wehrfähgier zu werden

wenn die jungs und mädels die schulen hier wegputzen können dann ist ihr wing chun besser

oder was ist "gutes wing chun" ? einen auf ip man machen und stundenlanger chi sao drill wo der trainer den schüler oscar reif dominiert ?

Jetzt mal ehrlich, du bist doch kein Kind. Das kann doch jetzt nicht wirklich dein ernst sein... Nur weil irgendwer irgendwen wegputzt, heisst es nicht, dass deren WingChun besser ist. Dazu muss es primär WingChun sein.
Wenn man irgendwas gepaart mit ein Paar WingChun Prinzipien umsetzt, ist es noch lange kein WingChun, erst recht kein gutes WingChun.

Wie Kaybee schon gesagt hat, da kann man sich ewig drüber streiten. Er hat mich zum Glück verstanden, sonst hätte ich beinahe an mir gezweifelt, dass ich es falsch rüber bringe.

Schon mal was von KuenKuit gehört? WingChun ist mehr als KFS... Deutlich mehr!

C-MO
10-11-2020, 17:04
Jetzt mal ehrlich, du bist doch kein Kind. Das kann doch jetzt nicht wirklich dein ernst sein... Nur weil irgendwer irgendwen wegputzt, heisst es nicht, dass deren WingChun besser ist. Dazu muss es primär WingChun sein.
Wenn man irgendwas gepaart mit ein Paar WingChun Prinzipien umsetzt, ist es noch lange kein WingChun, erst recht kein gutes WingChun.

Wie Kaybee schon gesagt hat, da kann man sich ewig drüber streiten. Er hat mich zum Glück verstanden, sonst hätte ich beinahe an mir gezweifelt, dass ich es falsch rüber bringe.

Schon mal was von KuenKuit gehört? WingChun ist mehr als KFS... Deutlich mehr!

das problem ist eher dass du mich nicht zu verstehn scheinst

PeterScholz
24-11-2020, 14:35
Guten Tag,

ich habe mich früher auch instrumentalisieren lassen, wem ist es nicht so gegangen in der Kampfkunst... und gleich kommen die, die schreien "ich nicht, du hast doch keine Ahnung".

Es wurde in den letzten vielleicht 70 Jahren ein Bild von Wing Chun geschaffen, das einfach nicht den Tatsachen entspricht. Das hat meines Erachtens mehrere Gründe:

1. Armut und der Versuch ihr zu entkommen
2. Machtstreben
3. Machtmißbrauch
4. Blindes Folgen und Vertrauen Menschen gegenüber die es nicht verdienen
5. Desinteresse daran die Augen zu öffnen und eigene Fehler einzugestehen
6. Unfähgigkeit dem Teufelskreis zwischen Interesse und Liebe am Wing Chun zu entkommen
6.5. Unfähigkeit den Punkten 1-6 zu entkommen

Liebe Grüße
Pit

Kaybee
24-11-2020, 15:03
Dingsbums ist für mich weder Kampfsport noch Kampfkunst. Von mir aus ist eine Art Bewegungslehre mit starken wirtschaftlichen Zielen. Mehr kann ich dem nicht abgewinnen. Sorry, meine Meinung aus Erfahrung!

Deine Meinung sei dir ungenommen. Es gibt aber auch andere Leute, deren Ziele nicht rein wirtschaftlicher Natur sind. Das ist meine Meinung und auch meine Erfahrung, sogar meine sehr persönliche. ;)