ryoma
03-11-2020, 10:16
Traditionelle japanische Künste teilen sich natürlich oft kulturelle wie manchmal auch technische Aspekte. Deshalb ist es wichtig, immer wieder mal "über den Tellerrand" hinaus mit entsprechenden Vertretern in Kontakt zu treten.
So geschehen am vergangenen Sonntag in einem der beiden Keikojō der Hokushin Ittō-ryū Hyōhō in Tōkyō (Kudanshita)!
An diesem Abend waren die beiden Kabuki-Schauspieler Ichikawa Hiroki (Bühnenname: Omodakaya Ichimon) und Ichikawa Masusaburō (Bühnenname: Naritaya Ichimon) zusammen mit zwei Repräsentanten des Nihon Buyō, Mizuho Junichirō (Iemoto der Mizuho-ryū) und Hanayagi Kashichirō (Shihan der Hanayagi-ryū) zu Besuch, um ein Training zu absolvieren und sich auszutauschen.
Ebenfalls anwesend waren zwei Journalisten der Zeitung "Tōkyō Shinbun".
Geleitet wurde das Training durch Emori Naoyoshi-sensei and Bello Nicolo-sensei (beide Kajō-Mokuroku / Shihandai) unter der Aufsicht des 7. Sōke der Hokushin Ittō-ryū Hyōhō, Ōtsuka Ryūnosuke der sich per Skype aus dem Honbu-Dōjō zuschaltete und den beiden Journalisten zudem ein Interview gab. Ebenfalls anwesend war der frühere Sōke der Schule, Ōtsuka Yōichirō.
Die Schauspielkunst des Kabuki-Theaters wird seit Jahrhunderten durch mehrere bekannte Familien tradiert, welche ihren jeweils eigenen Stil pflegen.
Die Ichikawa-Familie ist dabei wohl die berühmteste. Wie in vielen japanischen Künsten üblich, sind auch hier nicht alle Ichikawa blutsverwandt, sondern oftmals adoptiert, bzw. verpflichtet, den Familiennamen anzunehmen.
Nihon Buyō (japanische Bühnentanzkunst) hat naturgemäss zahlreiche Verknüpfungen und Überschneidungen mit den Theaterkünsten Nō und Kabuki, ist aber auch ein eigenständiges Genre.
Mittlerweile gibt es rund 200 verschiedene Schulen des Nihon Buyō, wobei die Hanayagi-ryū zu den sogenannten "Godai ryūha" (die fünf grössten Schulen) zählt und auch die grösste davon ist. Sie wurde übrigens 1849 gegründet.
Solch ein Austausch zwischen verschiedenen japanischen Kulturgütern ist sehr erfrischend und befruchtend, gerade wenn es um Künste geht, die einen starken physischen Ausdruck haben. Dabei geht es jedoch nicht um einen technischen Transfer, sondern eher um die gegenseitige Wertschätzung und Ehrerbietung und die Erkenntnis, dass man zusammen immaterielle Kulturgüter tradiert und weitergibt.
Im Anhang noch einige Screenshots des Zusammentreffens.
So geschehen am vergangenen Sonntag in einem der beiden Keikojō der Hokushin Ittō-ryū Hyōhō in Tōkyō (Kudanshita)!
An diesem Abend waren die beiden Kabuki-Schauspieler Ichikawa Hiroki (Bühnenname: Omodakaya Ichimon) und Ichikawa Masusaburō (Bühnenname: Naritaya Ichimon) zusammen mit zwei Repräsentanten des Nihon Buyō, Mizuho Junichirō (Iemoto der Mizuho-ryū) und Hanayagi Kashichirō (Shihan der Hanayagi-ryū) zu Besuch, um ein Training zu absolvieren und sich auszutauschen.
Ebenfalls anwesend waren zwei Journalisten der Zeitung "Tōkyō Shinbun".
Geleitet wurde das Training durch Emori Naoyoshi-sensei and Bello Nicolo-sensei (beide Kajō-Mokuroku / Shihandai) unter der Aufsicht des 7. Sōke der Hokushin Ittō-ryū Hyōhō, Ōtsuka Ryūnosuke der sich per Skype aus dem Honbu-Dōjō zuschaltete und den beiden Journalisten zudem ein Interview gab. Ebenfalls anwesend war der frühere Sōke der Schule, Ōtsuka Yōichirō.
Die Schauspielkunst des Kabuki-Theaters wird seit Jahrhunderten durch mehrere bekannte Familien tradiert, welche ihren jeweils eigenen Stil pflegen.
Die Ichikawa-Familie ist dabei wohl die berühmteste. Wie in vielen japanischen Künsten üblich, sind auch hier nicht alle Ichikawa blutsverwandt, sondern oftmals adoptiert, bzw. verpflichtet, den Familiennamen anzunehmen.
Nihon Buyō (japanische Bühnentanzkunst) hat naturgemäss zahlreiche Verknüpfungen und Überschneidungen mit den Theaterkünsten Nō und Kabuki, ist aber auch ein eigenständiges Genre.
Mittlerweile gibt es rund 200 verschiedene Schulen des Nihon Buyō, wobei die Hanayagi-ryū zu den sogenannten "Godai ryūha" (die fünf grössten Schulen) zählt und auch die grösste davon ist. Sie wurde übrigens 1849 gegründet.
Solch ein Austausch zwischen verschiedenen japanischen Kulturgütern ist sehr erfrischend und befruchtend, gerade wenn es um Künste geht, die einen starken physischen Ausdruck haben. Dabei geht es jedoch nicht um einen technischen Transfer, sondern eher um die gegenseitige Wertschätzung und Ehrerbietung und die Erkenntnis, dass man zusammen immaterielle Kulturgüter tradiert und weitergibt.
Im Anhang noch einige Screenshots des Zusammentreffens.