Systema for Life [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Slin
14-08-2004, 18:54
Ich habe einen interessanten Artikel zum Systema gefunden. Der Verfasser ist der britische Chef-Trainer und da ich ja so gerne übersetze, wollte ich es hier mal posten.

Wie immer gilt:
Übersetzung frei nach Slin, ohne Anspruch auf Perfektion, die Rechte liegen wie immer beim Orginalverfasser, verwendet mit freundlicher Genehmigung.

Systema for Life

Am zehnten Juni 1999 wartete ich am Manchester-Flughafen auf einen Flug nach Toronto und hatte Zeit, das, was für mich 6 sehr ereignisreiche Monate waren, Revue passieren zu lassen. Weihnachten 1998 gab mir ein Freund ein Video über „Systema“ von Vladimir Vasiliev, und fragte mich, was meine Meinung darüber wäre. Ich sagte ihm, dass ich nichts darüber sagen könnte, solange ich es nicht probiert hätte (Anmerk. von Slin: Vielleicht sollten sich dass ein oder zwei Leute auch mal überlegen) und deshalb versuchte ich in meinen nächsten Unterrichtseinheiten einige der Techniken vom Video und sie funktionierten. Einen Anruf später hatte ich mehr Videos und ab dem 20 Februar war ich der erste Mensch in diesem Land, der eine Verbindung mit Vladimirs Schule hatte. Also war es eine Mischung aus Aufregung und Furcht als ich am Flughafen wartete und mir klar wurde, dass ich der erste Engländer sein sollte, der die russische Kampfkunst „Systema“ erlernen sollte.
Vladimir Vasiliev studierte am Moskauer Spetsinstitute, mit 10 Jahren intensiver militärischer Erfahrung als Mitglied der Spetsnaz. Er ist ein ehemaliger Ausbilder Russischer Fallschirmjäger, Spezialeinheiten und professioneller Leibwächter. Die Wurzeln der russischen Kampfkünste reichen zurück bis in 10 Jahrhundert und in der gesamten Geschichte des gewaltigen Landes, musste Russland sich gegen verschiedene Invasoren verteidigen. Sie alle griffen mit ihren eigenen Stilen und ihren heimischen Waffen an, die Schlachten wurden auf verschiedenen Terrains geführt, sowohl während eisiger Winter und drückenden Sommern, während die Russen häufig stark in der Unterzahl waren. Als Ergebnis dieser Anforderungen, entwickelten die Russen einen Stil, der einen starken Geist mit extrem cleveren und flexiblen Taktiken kombinierte, praktisch und effektiv gegen alle Arten von Gegnern unter allen Umständen. Der Stil ist natürlich und frei, er hat keine Regeln, rigide Strukturen oder Beschränkungen (außer der moralischen). Alle Taktiken basieren auf instinktiven Reaktionen, individuellen Stärken und Schwächen und ist speziell so gemacht, dass er schnell zu erlernen ist.
Als die Kommunisten 1917 an die Macht kamen, unterdrückten sie alle nationalen Traditionen (Anmerk. von Slin: Daher die Schwierigkeit, in Russland Traditionsforschung zu betreiben). Diejenigen die den alten Kampfstil praktizierten wurden schwer bestraft. Zur selben Zeit erkannten die Herrschenden schnell, wie effektiv und verheerend das Original-Kampfsystem war und reservierten es für ein paar Einheiten der Spetsnaz. Spetsnaz oder Voiska Spetsialnogo Naznachenia, bezeichnet die russischen Spezialeinheiten. Innerhalb dieser hocheingestuften militärischen Organisation gibt es ein paar Spezial-Trupps, welche die riskantesten Missionen übernahmen. Diese Profis wurden in allen drei Hauptbereichen der menschlichen Fähigkeiten ausführlich ausgebildet, der Physischen, der Psychologischen und Psychischen. Sie wurden echte Meister des alten russischen Systems, versuchten es weiter zu perfektionieren und nutzten es regelmäßig in verdeckten Operationen und in den hochkarätigen Personenschutzaufträgen.
Was das Systema auszeichnet ist seine unheimlich steile Lernkurve, die unglaubliche Einfachheit der Techniken, die komplette Freiheit der Bewegung und die Betonung auf fortgesetzte Angriffe und ökonomische Bewegungen.
Unvorhersehbare Bewegungen gegen einzelne oder mehrere Gegner, in jeder Umgebung. Das beste daran ist, dass man auch in der Lage ist, diese Dinge in die eigene Kunst zu integrieren und die entspannten und runden Bewegungen zu nutzen, welche dem Jiu jitsu, dem Aikido oder anderen Künsten ähnelt.
Wenn es um die um die Verteidigung gegen Waffen geht, dann ist das Systema in sich einfach die beste Messerabwehr, die ich innerhalb von 23 Jahren Kampfkünsten kennen gelernt habe. Und ich habe Ninjutsu, Jiu Jitsu und Jeet Kun Do. Ich kenne ebenfalls die Messerarbeiten in den FMAs und die des Systemas schlägt sie in meinen Augen.
Wenn es gegen mehrere Gegner geht, habe ich niemals eine Kunst gesehen, die auf diese Weise damit umgehen kann, wie diese Kunst. In den Japanischen Kampfkünsten bekommen die meisten Leute ein System der Theorie und hoffen auf das Beste, aber das Systema liefert tatsächlich etwas handfestes. Ich habe Bilder von Spetsnaz-Truppen gesehen die einzeln mit bis zu 24 Leuten gleichzeitig gekämpft haben. Mein eigenes Training hat sich so sehr geändert, dass ich häufig gegen bis zu drei Leute gleichzeitig kämpfe, seit ich aus Vladimirs Schule zurück bin.
Vladimir Vasiliev ist ein Bürger aus Tever, 200 Kilometer nordöstlich von Moskau. Er eröffnete seine Schule im November 1993, drei Jahre nachdem er nach Russland ausgewandert ist. Er und seine Frau Valerie (Physiotherapeutin) brauchten 6 Monate, um die 10 000 $ Startkapital aufzutreiben. Jetzt bringt die Schule mehr als 5 000$ im Monat. Die Schoole ist in einem kahlen Block im Industrieviertel Torontos, Ontario, untergebracht. Das erste was ich am Toronto Flughafen bemerkte, war die Hitze. Ich marschierte in eine 34 Grad warme Wand der Hitze, eine mächtige Umstellung nach den 17 Grad die ich in Manchester zurückließ. Der erste Kulturschock war es, einen Polizisten mit Waffe am Flughafen zu sehen, doch schlimmer war, dass ich nicht bemerkte, dass der Flughafen eine Klimaanlage hatte, also erschlug mich quasi die Hitze als ich raus ging. Ich nahm ein Taxi und machte mich um 11 Uhr Ortszeit auf den Weg zu Vladimirs Schule, 10 Meilen außerhalb vom Flugplatz.
Als ich die Schule erreichte war sie alles was ich erwartet hatte (ich hatte sie auf dem Videos gesehen) Ich ging die Eisentreppe hinauf und ging durch die Glastür, auf der einfach nur stand “Russische Kampfkunst- Systema” in weißen Buchstaben. Im inneren waren weiße Wände, ein einfacher Mattenboden und Spiegel auf einer Seite. Es gab ein Wurfbrett für Messer und die einzige Dekoration waren Flaggen Kanadas, des Zaristischen Russlands und des modernen Russlands. Die Schule hatte Umkleideräume, aber keine Duschen, dies war sicher kein Platz für Angeber. Eine Klasse war bereits beim Training. Vladimir drehte sich herum und näherte sich mir mit einem großem, breitem Grinsen und schüttelte mir die Hand. Er dankte mir für Kommen, und ich wollte ihm dafür danken, dass ich kommen durfte, aber er sagte nur „Nein,Nein, Danke fürs Kommen“. Nachdem wir uns begrüßt hatten und er mich in die Haupthalle geführt hatte, setzte ich mich nieder und beobachtete die Unterrichtsstunde.
Das erste was ich bemerkte war, dass diese Jungs kräftig waren und Vladimir erkannte wohl meine Erkenntnis und drehte sich um und lachte. Er sagte „Das ist nicht wichtig“. Es gab mehrere Deckenventilatoren, die den Raum merklich kühler hielten, und dies wurde von den Studenten begrüßt, die alle strömend schwitzten. Das wurden einige ziemlich harte Schläge und Tritte verteilt dies war eine eindeutig anstrengende Stunde, und die Jungs gaben wirklich alles. Ich dachte, dass es wohl 2 sehr anstrengende Wochen werden würden, noch dazu sehr schmerzvoll und ich hatte recht!
Die Stunde endete sehr merkwürdig, als alle sich in einem großem Kreis zusammensetzten und sagten, was sie aus dieser Einheit gelernt hätten (Als ich wieder heim kam, übernahm ich dieses Konzept.) Vladimir kam danach zu mir rüber und fragte ob ich in der Nacht trainieren wollte. Ich nickte. Er lächelte, schlug mir auf die Schulter und sagte „Guter Mann“. Ich fühlte mich nicht gut, ich war gerade 30 Stunden auf den Beinen und daher extrem müde aber ich konnte einfach nicht „Nein“ sagen.

Ich hatte meine erste Stunde um 19:30 in der Nacht und es begann wie jede andere Stunde, obwohl einige der Aufwärmübungen recht ungewöhnlich waren. Das Systema nutzt häufig Schulterbewegungen, was in Japanischen Kampfkünsten nicht vorkommt. Diese Bewegung ist nicht eiernd, sondern flüssig und die Schultern werden in kreisförmigen Bewegungen genutzt. In klassischen Kampfkünsten wird der Rücken gerade gehalten und die Schultern bewegen sich nicht sehr viel, aber im Systema werden die Schultern sogar fürs Blocken genutzt, so dass die Hände niedrig gehalten werden können, um den Unterleib zu schützen.. Wenn Schläge gegen das Gesicht gezielt werden, können sie durch die Schultern und die Brust umgeleitet werden.
Das ist die größte Umstellung wenn man von anderen Systemen her kommt. Eine der ersten Sachen die mir klar gemacht wurden, war, dass ich bisher die Luft verteidigt habe. Im Systema werden die meisten Schläge und Tritte dicht am Körper geblockt. In den asiatischen Künsten werden sie häufig weit vom Körper entfernt geblockt, und dass wurde als „Luft verteidigen“ bezeichnet. Vladimir sagte dann, dass es im Systema eher darum geht, den Gegner zu deiner Technik zu bringen und nicht darum eine Technik auf den Gegner anzuwenden. Das ist ein radikal anderes System, dass mehr auf Bewegung basiert als auf Technik. Vladimir sagte, dass das der Grund sei, weshalb ich in Kanada war, um die Bewegung zu erlernen. Ich hatte bereits mehr an Technik als ich brauchte, aber sobald ich mich wie sie bewegen würde, wurde ich das ganze verstehen. Er war überzeugt, dass ich es in den 2 Wochen lernen würde.
Am Ende der Stunde gingen wir ins Sparring. Meine Kampfkunstgeschichte ist ziemlich umfangreich, immerhin trainiere ich seit dem Ende der Siebziger und habe einen schwarzen Gürtel Shukokai und habe Judo, Boxen, Jeet Kun Do, Tai Chi und Aikido gelernt, also dachte ich, ich wäre auf jemanden wie Vladimir vorbereitet. Immerhin hatte er nur ein bisschen Karate gemacht, und eben sein Spetsnaz-Training. Es war errschreckend, dass ich all mein Können aufwenden musste, nur um zu verhindern, dass er mich weichprügelt. Fakt ist, er versohlte mir den *****. Selbst mit 23 Jahren des Trainings, traf er mich wie und wann er wollte. Ich konnte nichts verhindern von dem was er tat.
Eigentlich, hatte ich nicht einmal eine Spur, was er überhaupt tat. Ich hatte noch nie vorher so flüssige Bewegungen gesehen, obwohl ich aus dem Ninjitsu komme. Vladimir nutzte Täuschung und Anpassung. Wenn ich dachte er greift mein Bein an, traf er meinen Kopf. Wenn ich meinen Kopf verteidigte, trat er mir in den Unterleib. Als ich begriff, dass er doppelt antäuschte, machte er einfach etwas anderes und traf mich wieder. Alles was ich tat war nutzlos und ich war seit einer Dekaden nicht mehr in dieser Situation. Meine Schüler beschrieben das Kämpfen mit mir, wie das Treten in eine Bärenfalle, aber dieser Man war in der Lage durch die Zähne dieser Falle zu tänzeln und mich jederzeit zu treffen. Es war nett zu wissen, dass es immer einen größeren Fisch gibt. Alle meine Lehrer haben mir gesagt „habe einen kindlichen Geist, so kannst du immer lernen“. Ich nahm die Situation nicht als Affront, sondern sah es als Herausforderung, und fühlte mich geehrte und glücklich, dass es immer noch Leute gibt, die mir etwas beibringen können, selbst nach so langer Zeit des Trainings.
Die nächste Stunde war am Sonntagnachmittag und einer von Vladimirs Schülern, Randy, übernahm die Stunde. Randy hatte Kämpfer von überall auf der Welt in Vladimirs Dojo kommen sehen, Männer die in ihren eigenen Künsten Weltmeister waren, und Vladimir konnte mit ihnen Spielen. Ich verstand warum, nach dem Sparring vom Freitag. Am Montag hatte ich die besondere Gelegenheit, mit einem Mann namens Vartelli zu trainieren. Ich hatte ihn in dem Messer-Video von Vladimir gesehen, wie er aus 10 Metern Entfernung Messer in den Hals des Ziels warf, und jetzt hatte ich die Chance mit ihm zu sparren.
Vartelli wiegt so um die 120-130 Kilo und er bewegt sich wie der Wind, bevorzugt, rotierende und wirbelnde Techniken. Der Kerl war so schnell, dass es mich alles kostete, mich nur zu verteidigen. Wir kämpften für 10 Minuten und ich war begeistert, ich hate seit vielen Jahren kein so gutes Sparring mehr gehabt. Später erzählte mir jemand, er wäre früher Jiu Jitsu-Champion gewesen und dass seine Vergangenheit ein Geheimnis sei, dass nicht mal Vladimir mehr über ihn erzählte außer dass er bei den Spezialtrupps der Spetsnaz war. Nachdem ich den Clinch überlebt hatte, kam Vladimir und unterhielt sich auf Russisch mit Vartelli. Dieser antwortete in der selben Sprache, bevor er ein „Perfekt“ hinzufügte. Vladimir erklärte mir dann, dass er Vartelli fragte, ob ich gut war und dass er „Perfekt“ geantwortet hätte. Es war einer der stolzesten Momente meines Lebens.
Wir fingen mit der Messerarbeit an und was als nächstes passierte, war für mich augenöffnend. Ich lernte einige der gefährlichsten und erschreckensten Messertechniken, die ich in meinem Leben je gemacht habe. Vartelli genoss es mich zu unterrichten, weil ich schnell lernte und eine seiner Techniken waren schockierend, sie umfassten Schnitte in den Nacken, Sticke in den Ellenbogen, Schnitte durch den Hals und Schlitzbewegungen, die dich aufmachen würden wie ein geschlachtetes Schwein. Wenn man sich klar macht, dass dies die Bewegung sind, die Spetsnaz in der Realität benutzen, wird einem klar, wie hart die Realität ist. Man ist quasi gerade dabei, jemanden die Bänder zu zerschneiden. Vartelli zeigte mir außerdem die Verteidigung gegen die Verteidigung, die Konter gegen die Konter, was für mich als Lehrer sogar noch interessanter war.
Vladimir erklärte, dass Systema nicht zwischen Blöcken, Schlägen und Griffen unterscheidet, sondern geht davon aus, dass alle Bewegungen multi-funktional sind, sondern dass er uns einfach extreme Beweglichkeit während der Techniken zeigte. Er tat dies indem er das Prinzip nutzte, genannt das fliegende Zentrum der Schwerkraft, in dem der Körper des Exponenten auf und ab schwappt, was die Hüfte und den Schultern erlaubt auf ihrer Achse zu drehen. Die gleitende Schritttechnik des Systemas ist dem Skaten recht ähnlich, und die Kraft der Schläge kommt aus der Hüfte. Der Arm ist beim Schlag entspannt, und aber sobald sich die Technik dem Treffpunkt nähert, nimmt die Muskelspannung stark zu.. Nach der Vollendung wird der Arm schnell wieder zurückgezogen, und die Muskeln entspannt.
Der Endeffekt ist, dass die Schläge eine peitschende Form haben, die mit sehr großer Kraft das Ziel trifft und dass diese Bewegung genutzt werden kann, um verschiedene Techniken zu machen. Kurze Schläge genannt „Tichok“, seitliche Schläge mit den Ellenbogen genannt „Podchlest“, Gesichtsstöße bekannt als „Opleucha“, Umklammernde Schläge namens „Oplet“, die mit der Arminnenseite geführt werden, oder Ellbogenstöße mit dem kompletten Vorderarm, die „Obuch“. Andere Handtechniken umfassen den „Gichok“ eine kurze Faust zum Gesicht. Das Systema verwendet kaum Tritte über die Hüfte. Vladimir erklärte, das Low-Kicks schneller sind, und weniger Kraft und Flexiblität benötigen und dich nicht so offen für einen Konter lassen.
In den 2 Wochen sammelte ich mehr Schürfungen und blaue Flecken an meinen Beinen, meinen Knien, meinen Armen und meiner Brust als jemals zuvor in meinem Leben. Eine der interessantesten Dinge des Systemas ist etwas was die Japaner als Ukemi bezeichnen, die aufnehmenden Techniken. Eine der ersten Sachen die ich lernte war, dass das Systema über großartige Abwehrmechanismen verfügt, in denen Schläge und Tritte dadurch absorbiert werden, dass der Körper sehr entspannt gehalten wird. Du bringst quasi jedem Körperteil bei, sich selbst zu verteidigen, jedes Körperteil lernt, durch Angst zu „entkommen“. Es ist die natürlichste Verteidigung der Welt, denn wenn du Angst hast getroffen zu werden, dann bewegst du den Körperteil weg. Ab der zweiten Woche holte ich mir weniger Schrammen, weil ich lernte, mit den Techniken „mitzugehen“, wie ich es noch nie zuvor getan habe. In den asiatischen Kampfkünsten lernst du Treffer zu vermeiden, indem du deine Beinarbeit nutzt, aber es gibt nur wenig Schritttechnik im Systema.. Wenn man drüber nachdenkt, ist das sehr logisch, denn manchmal wird man nicht genug Platz haben, sich so weitläufig zu bewegen, sei es an der Wand, oder in begrenzten Räumen.Dann hat man zu lernen wie man den Körper bewegt, und dass wurde ein großer Teil des Trainings, wie man Schläge absorbiert.
Ich hatte den Eindruck die 14 Tage gingen sehr schnell vorbei und ich bliebt bei Vladimir daheim in der letzten Nacht, genoß ein warmes Bad, welches großartig war, da ich noch nie in meinem Leben einen solchen Muskelkater hatte, aber ich habe auch ein unglaubliches Training erhalten. Vladimirs’s Frau Valerie sorgte dafür, dass ich gut versorgt war, und seine Studenten waren sehr fähig und auch freundlich, daher geht mein Dank an alle. Die Kanadier waren so gastfreundlich, dass mein Aufenthalt sehr angenehm war, abgesehen von dem Schmerz ;)! Vladimir ist eine offene, freundliche und motivierende Person, mit einer faszinierenden Persönlichkeit die überraschend ist, aufgrund seines Hintergrunds als ehemaliger Kommandosoldat. Ich danke ihm vom ganzen Herzen für seine Geduld, seine Zeit, seiner Großzügigkeit und seiner Freundschaft. Ich freue mich schon darauf wieder mit ihm zu trainieren.
Er hatte absolut recht, ich kam nach England zurück und war doppelt so gut wie vorher. Meine älteren Schüler bemerkten schnell meine Veränderung. Mein Meisterschüler ist so vertraut mit meinen Bewegungen gewesen, dass er sie schon vorhersagen konnte. Als ich in meiner zweiten Nacht daheim wieder mit ihm sparrte, konnte ich ihn so vorführen wie ich zwei Wochen zuvor vorgeführt wurde. Er konnte einfach nichts tun um mich aufzuhalten. Ich traf ihn wie ich wollte und er hatte keine Ahnung was mit ihm passierte. Jetzt, nach einem weiteren Monat Training mit mir, lernt er ebenfalls sehr viel.
Systema ist eine unglaubliche Kunst, und ich würde jedem britischen Kampfkünstler empfehlen sie kennen zu lernen. Ich bin nun der Offizielle Chef-Trainer in diesem Land, und jeder der mehr wissen möchte, oder mit mir diese geniale Kunst lernen möchte, kann mich unter folgender Nummer oder Anschrift erreichen.
Trevor Robinson: Tel - 01229 430 529
Address: 53 Longway, Barrow in Furness. Cumbria. LA13ODP

JuMiBa
14-08-2004, 21:31
Ich bin nun der Offizielle Chef-Trainer in diesem Land, und jeder der mehr wissen möchte, oder mit mir diese geniale Kunst lernen möchte, kann mich unter folgender Nummer oder Anschrift erreichen.
Trevor Robinson: Tel - 01229 430 529
Address: 53 Longway, Barrow in Furness. Cumbria. LA13ODP

Ein Werbetext... cool... danke fürs Übersetzen... :)

Gruß Micha

Slin
14-08-2004, 22:52
Gut, muss ich nachfragen, ist sowas erlaubt oder verboten hier?
Wenn ja, dann tut es mir leid.

Nichtsdestotrotz handelt es sich nicht um einen Werbetext, nur einem Erfahrungsbericht, an dem am Ende Werbung angehänt ist.

Das kann ich bei Bedarf gerne löschen, ich dachte da die Adresse UK ist, ist sie nicht interessant.

JuMiBa
14-08-2004, 22:59
Nein, der Text ist nicht verboten. Aber für mich wäre es dasselbe, als wenn ein Verkäufer für Entsafter, einen Erfahrungsbericht über sein Produkt zum Besten geben würde...

Gruß Micha

Mr.Fister
14-08-2004, 23:57
... der mann hat offensichtlich seit über 2 jahrzehnten die verschiedensten kk durchprobiert und war wohl auch selbst trainer - wenn so jemand nen erfahrungsbericht schreibt, warum er dann letztendlich da gelandet is, wo er nun is,find ichs trotzdem lesenswert, selbst wenn er als "bundestrainer" dieser kk nicht wirklich unparteiisch sein dürfte...

fister

Boozer
24-08-2004, 13:55
Ich weiß nicht, mich errinnern solche Heilsbotschaften irgendwie immer an Strukturvertrieb.
Da hat jemand die tödlichste Kampfkunst, die die Welt je gesehen hat, zu seiner Verfügung und bietet Dir an daran teilzuhaben.
Für ein kleines Entgelt versteht sich.
Wahre Könner nehmen eigentlich höchst selten solche Superlative in den Mund. Na ja, es ist wie schon gesagt ein Werbetext. Mit unrealistischen Angaben über das zu verkaufende Produkt. Meister nach 2 Wochen Vollzeit. Kämpfe gegen mehr als 10 Gegner. Alles klar.

Da will jemand sein neues Produkt anpreisen. Nicht mehr und nicht weniger

So long

Boozer

Calfbite
24-08-2004, 14:55
Wenn es um die um die Verteidigung gegen Waffen geht, dann ist das Systema in sich einfach die beste Messerabwehr, die ich innerhalb von 23 Jahren Kampfkünsten kennen gelernt habe. Und ich habe Ninjutsu, Jiu Jitsu und Jeet Kun Do. Ich kenne ebenfalls die Messerarbeiten in den FMAs und die des Systemas schlägt sie in meinen Augen.

Endlich wird das mal gesagt. Bei all dem pösen Geschwätz über die Systema-Messerabwehr.



Als ich die Schule erreichte war sie alles was ich erwartet hatte (ich hatte sie auf dem Videos gesehen) Ich ging die Eisentreppe hinauf und ging durch die Glastür, auf der einfach nur stand “Russische Kampfkunst- Systema” in weißen Buchstaben. Im inneren waren weiße Wände, ein einfacher Mattenboden und Spiegel auf einer Seite. Es gab ein Wurfbrett für Messer und die einzige Dekoration waren Flaggen Kanadas, des Zaristischen Russlands und des modernen Russlands. Die Schule hatte Umkleideräume, aber keine Duschen, dies war sicher kein Platz für Angeber. Eine Klasse war bereits beim Training. Vladimir drehte sich herum und näherte sich mir mit einem großem, breitem Grinsen und schüttelte mir die Hand. Er dankte mir für Kommen, und ich wollte ihm dafür danken, dass ich kommen durfte, aber er sagte nur „Nein,Nein, Danke fürs Kommen“.


Diese Bescheidenheit ist einfach...ganz große Klasse. :blume:



Ich lernte einige der gefährlichsten und erschreckensten Messertechniken, die ich in meinem Leben je gemacht habe. Vartelli genoss es mich zu unterrichten, weil ich schnell lernte und eine seiner Techniken waren schockierend, sie umfassten Schnitte in den Nacken, Sticke in den Ellenbogen, Schnitte durch den Hals und Schlitzbewegungen, die dich aufmachen würden wie ein geschlachtetes Schwein. Wenn man sich klar macht, dass dies die Bewegung sind, die Spetsnaz in der Realität benutzen, wird einem klar, wie hart die Realität ist.

Sensationell.



Ich habe einen interessanten Artikel zum Systema gefunden.

Slin, was genau is eigentlich interessant an dem Artikel?

Gruß
Calfbite

psylo
24-08-2004, 15:16
danke fürs übersetzen slin.
ich finde den text sehr interessant, vor allem daß die traningstechniken doch sehr dem training ähneln welche wir hier in deutschland machen. durch diese stringenz wird der bericht teilweise recht glaubwürdig.

Slin
24-08-2004, 20:40
Slin, was genau is eigentlich interessant an dem Artikel?

Interessant finde ich persönlich, wie jemand mit einem breit gefächerten Grundwissen über verschiedene Kampfkünste, Systema beurteilt, welche Einblicke auf das Training man gewinnen kann, und was Systema-Interessierte wahrscheinlich in Toronto erwartet.

Vielleicht sollte man sagen, dass der Text auch für diese Zielgruppe gedacht ist, und nicht für z.B. Leute, die ohnehin schon ihre Meinung haben, und einen erstaunlichen Anteil ihrer Energie darauf verwenden, andere Systeme schlecht zu machen.

Um es klar zu machen, der Text soll keine Wundertaten aufzeigen, oder andere KKs schlecht machen, sondern nur subjektive Erfahrungen vermitteln.

Diejenigen, die von vornerein eine negative Meinung haben, wird dieser Text, oder sonst einer, sicher nicht überzeugen, was denke ich weder die Absicht des Autors war, noch die meinige. Es ging wohl eher darum, die eigene Begeisterung über etwas auszudrücken.

Calfbite
24-08-2004, 21:13
Die Beurteilung von Systema finde ich in dem Artikel nich so interessant...kann an der Schreibe liegen. Is aber natürlich auch nur mein subjektiver Eindruck.
Die Begeisterung für ein "System" (welcher Art auch immer) find ich aber grundsätzlich gut ;)

Grüßle