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Vollständige Version anzeigen : Sanfte Kampfkunst? Steigerung Selbstbewusstsein? Angst besiegen? ...



Der Unbeugsame
07-12-2020, 12:14
Hallo,

was kann einem Tai Chi oder Qi Gong bei o. g. bringen?

Welche Art von Tai Chi oder Qi Gong sollte man wählen, um möglichst nah an SV zu kommen, sein Selbstbewusstsein steigern zu können und gewisse Ängste in möglichen Auseinandersetzungen zu bekämpfen?

Danke Euch.

Schöne Grüße

DU

period
07-12-2020, 12:17
Welche Art von Tai Chi oder Qi Gong sollte man wählen, um möglichst nah an SV zu kommen, sein Selbstbewusstsein steigern zu können und gewisse Ängste in möglichen Auseinandersetzungen zu bekämpfen?


Ich würde empfehlen, zu diesem Zweck Tai Chi durch Boxen zu ersetzen und sowas wie 10 Amateurkämpfe zu bestreiten. Danach sind Schlaghemmungen kein Thema mehr, versprochen.

Period.

Soldier
07-12-2020, 13:11
Alternativ geht statt Boxen auch jede andere VK Sportart die schlagend Arbeitet.

Wenn man darauf kein Bock hat, einen Grapplingstil mit ordentlicher Wettkampfkultur.

* Silverback
07-12-2020, 13:28
was kann einem Tai Chi ... bei o. g. bringen?
...

@ "man/ einem": Keine Ahnung :);
mir: Bewegungsgefühl und verbessertes Gleichgewicht; und damit ua. auch im weitesten Sinne gesteigertes Selbstbewusstsein.

DatOlli
08-12-2020, 07:42
Hallo,

was kann einem Tai Chi oder Qi Gong bei o. g. bringen?

Welche Art von Tai Chi oder Qi Gong sollte man wählen, um möglichst nah an SV zu kommen, sein Selbstbewusstsein steigern zu können und gewisse Ängste in möglichen Auseinandersetzungen zu bekämpfen?

Danke Euch.

Schöne Grüße

DU

Weder kann, noch will ich period oder Soldier widersprechen. Im Gegenteil.
Aber die Frage war ja was Qi-Gong & TJQ einem in einer kämpferischen Situation in Bezug auf "Selbstsicherheit" bringen.

Wenn ich mal so in die Tube schaue, würde ich sagen sehr sehr viel.

Leider steht dass dann zumeist im Gegensatz zu den tatsächliche "erworbenen" kämpferischen Fähigkeiten. Ist die Frage ob das wünschenswert ist.

Mich bitte nicht falsch verstehen, gibt auch da Leute, die damit "kämpfen" können. Die haben dann aber auch meist ein realistisches Selbstbild und recht häufig was "handfestes" dabei.

Ansonsten kann, falls er mit liest, Kanken sicher was interessantes dazu schreiben. Wäre dann aber nicht TJQ/QG. Dafür aber eine seltene Ausnahme und das bisher geilste, dass mir in den letzten 36 Jahren an KK/KS, begegnet ist.

Aus meiner persönlichen Sicht, kann einem, entsprechenden Zugang vorausgesetzt, so etwas (TJQ/QG/usw) helfen die eigene Wahrnehmung, Bewegungsqualität u.s.w. zu kultivieren, inkl. Persönlichkeit. Lässt sich auch bis ins hohe Alter machen.

Aber für "SV" würde ich dann doch eher die Tipps von period und Soldier berücksichtigen oder mal bei den "combatives" reinschauen, oder einfach erst mal auf der Page in meiner Signatur surfen

Liebe Grüße
DatOlli

kanken
08-12-2020, 09:17
Welche Art von Tai Chi oder Qi Gong sollte man wählen, um möglichst nah an SV zu kommen, sein Selbstbewusstsein steigern zu können und gewisse Ängste in möglichen Auseinandersetzungen zu bekämpfen?


Wenn Dir an der praktischen Anwendung von Tai Chi gelegen ist, dann solltest Du Dir einen Lehrer suchen der freies Sparring mit Schlagen und Ringen im Programm hat, am besten auch freies Waffensparring.
Dazu sollte er dich (wenn du Anfänger bist) jederzeit in einem völlig freien Setting kontrollieren können, obwohl du Schlagen, Treten und Werfen darfst.
Wer als Lehrer in einer KK, die auch ringerische Anwendungen trainiert, nicht in der Lage ist einen Anfänger in einem freien Kampf zu kontrollieren, der sollte sich fragen was er die ganzen Jahre trainiert hat. Auch die Ausrede “du musst fallen können” ist Schwachsinn. Als Lehrer muss ich einen Anfaänger auch so kontrolliert zu Boden bringen dass er sich nicht verletzt.

Also, einfach in einer Tai Chi Schule fragen ob die Ihr Zeug auch so trainieren dass es was zur SV bringt und dann freundlich und höflich nach einer Runde “freies Sparring” (bzw. Push Hands mit Schlägen und Würfen) fragen. Wenn der Lehrer dich dann “hands on” überzeugt bist Du richtig.

gast
08-12-2020, 10:01
Bei dem Tip werden die meisten ihn wohl zumindest aus versicherungstechnischen Bedenken wegschicken
oder andere das als Aufforderung betrachten, zumindest in der ersten Begegnung.
Unabhängig davon, ob die was können oder nicht.

kanken
08-12-2020, 10:22
Dann wird er dort aber auch nix lernen können.

Wenn jemand freundlich fragt ob er die Sachen mal in freier Anwendung spüren darf ist das doch kein Problem. Das bedeutet ja nicht dass man sich gleich richtig auf’s Fressbrett gibt. Der Kontakt kann ja immer noch sehr leicht sein.

Mal ehrlich, wer einen Anfänger in einem freien und freundschaftlichen Testen nicht kontrollieren kann, der sollte echt keine KK unterrichten.

gast
08-12-2020, 10:40
ganz viele Leute sollten keine Kampfkunst unterrichten
wenn einer Dich bei der ersten Begegnung gleich nach Deinen Maßgaben (er darf alles machen, s.o.) abtesten will, kannst Du da bestimmt auch nicht drüber lachen

kanken
08-12-2020, 11:14
ganz viele Leute sollten keine Kampfkunst unterrichten
wenn einer Dich bei der ersten Begegnung gleich nach Deinen Maßgaben (er darf alles machen, s.o.) abtesten will, kannst Du da bestimmt auch nicht drüber lachen

Klar, warum nicht? Solange es freundlich ist und der Kontakt abgesprochen ist. Selbst wenn er, warum auch immer, aufdrehen sollte verpackt man ihn halt. Das ist doch bei einem Anfänger nun wirklich kein Problem.
Wenn er Vorerfahrung hat und freundlich nach einem Sparring fragt ist das doch noch viel weniger ein Problem.

DatOlli
08-12-2020, 11:40
ganz viele Leute sollten keine Kampfkunst unterrichten
wenn einer Dich bei der ersten Begegnung gleich nach Deinen Maßgaben (er darf alles machen, s.o.) abtesten will, kannst Du da bestimmt auch nicht drüber lachen

Hätte ich gedurft, als ich zum ersten Mal bei ihm war und ich bin kein Anfänger im KK/KS. Im BZ natürlich schon.

Liebe Grüße
DatOlli

Eistee
08-12-2020, 15:12
Hallo,

was kann einem Tai Chi oder Qi Gong bei o. g. bringen?
Qigong bringt da vor allem eine kräftige Beinmuskulatur, würde ich sagen. Die ist auch in anderen asiatischen Kampfkünsten (Karate, Shaolin Kung-Fu) Voraussetzung. Man kann sie erreichen durch langes "Stehen wie ein Baum". Oder schneller (aber auch riskanter bzgl. Zerrungen) durch Stehen in der "Pferdestellung" (die aber auch z.B. in den "18 Bewegungen" verwendet wird, man kann sie also auch zum Qigong zählen, wenn man will). Welche Variante man trainieren sollte, kommt also u.a. darauf an, wie alt man ist.

Welche Art von Tai Chi oder Qi Gong sollte man wählen, um möglichst nah an SV zu kommen, sein Selbstbewusstsein steigern zu können und gewisse Ängste in möglichen Auseinandersetzungen zu bekämpfen?
Wenn Du eine kräftige Beinmuskulatur hast und damit dann im Prinzip zutreten kannst wie ein Pferd, dann kommt das Selbstbewusstsein von ganz allein. Also stehen, stehen, stehen.

SV ist am effektivsten (und auch am einfachsten) mit Waffen. Pfefferspray, Taschenlampe, Sicherheitsschirm - um ein paar legale Mittel zu nennen. Eine SV-Situation, also eine Notwehrlage, bedeutet eine Situation auf Leben und Tod. Da wird man immer Angst haben (https://youtu.be/8vO_PptWpOE?t=1030), bzw. das Adrenalin schiebt die Angst dann weg. Ich halte es weder für nötig, noch für gut, die Angst wegzutrainieren. Das bräuchten höchstens Straßenschläger auf dem Kiez. Will man das werden?


"Sanft" ist Tai Chi übrigens nur für einen selbst, im Training. Es ist nicht sanft in Bezug auf den Gegner.
Sanft in Bezug auf den Gegner, aber nicht sanft für einen selbst (häufiges Fallen) wäre Judo - das deshalb der "sanfte Weg" heißt.

Gast
08-12-2020, 15:36
Sanft in Bezug auf den Gegner, aber nicht sanft für einen selbst (häufiges Fallen) wäre Judo - das deshalb der "sanfte Weg" heißt.

Wo hast du denn diesen Unsinn her?

amasbaal
08-12-2020, 15:54
Sanft in Bezug auf den Gegner, aber nicht sanft für einen selbst (häufiges Fallen) wäre Judo - das deshalb der "sanfte Weg" heißt.

:hammer::hammer::hammer:

au mann... judo ist sanft, ja, ne, is klar....

hier wird noch relativ "sanft" demonstriert, aber im wettkampf oder gar in der sv wird nicht nett auf dem boden abgelegt, sondern... (bitte nicht die technische präzision im clip thematisieren. mir geht's nur ums "prinzip"):


https://www.youtube.com/watch?v=mZHqUA6qXLY

und ja, man kann die würfe noch um einiges "schärfer machen" und den gegner absichtlich sehr "ungünstig" mit kopf, schultergelenk usw. auf den asphalt kloppen. ... und ja, es gibt stöße und schläge im (sv-orientierten) judo.
ich bin im freundschaftlichen (!) sparring noch nie ko geschlagen worden (ok, tkos bei leber-treffern hat es gegeben) oder so verletzt worden, dass ich da länger als ein, zwei tage probleme hatte, hab aber nach würfen auf boden ohne matten schon so einige länger andauernden probleme gehabt (rippenprellungen usw.) - wie gesagt: freudschaftliches (!) sparring. ein guter wurf auf der straße knockt aus. auch auf der matte bleibt einem manchmal "die luft weg". von einer faust geschlagen werden ist eine sache, von einem beton-/asphaltboden eine andere :)
... und von der wirkung gekonnten würgens ist noch gar nicht die rede gewesen.

Eistee
08-12-2020, 15:57
Wo hast du denn diesen Unsinn her?
Das weiß ich nicht mehr, meine Judo-Zeit lag in den 1980er Jahren.

Daß "Judo" übersetzt "der sanfte Weg" heißt, dürfte unstreitig sein.
Ebenso, daß Kano "fiese" Techniken wie in die Augen stechen aus dem Jiu Jitsu entfernte - sonst hätte man ja gleich weiter Jiu Jitsu machen können.
Daraus war wohl zu schließen, daß es Kano darum ging, daß der Gegner durch die Techniken der Kampfkunst nicht schwer verletzt wird - sofern man nicht absichtlich beim Würgen immer weiter zudrückt oder beim Hebeln dem Gegner den Arm bricht, das wäre möglich, aber dann halt böse Absicht. Auch, damit sie als Sport geübt werden kann.

Allerdings lese ich jetzt bei Wikipedia, daß das "sanft" in "Judo" auch als "sanft, flexibel" verstanden werden kann.
Und es findet sich der Satz:

Dass er dabei aber alle „bösen“ Techniken entfernt hätte, welche geeignet sind, einen Menschen ernsthaft zu verletzen oder zu töten, ist ein weitverbreiteter Irrtum.
Es kann also sein, daß ich das damals nicht richtig verstanden habe. Die asiatischen Lehren sind für uns von außerhalb der Kultur immer schwer zu deuten - damals noch dazu ohne Internet - , und manchmal liegt man halt falsch, das will ich gar nicht ausschließen. Aber da steht wie gesagt auch, daß dieser Irrtum "weitverbreitet" und also verzeihlich sei, so daß Empörung darüber fehl am Platz ist.
Ich will ja gerne lernen, wie es richtig ist. Wenn Du das weißt und schlüssig belegen kannst, würde ich mich darüber freuen.

Ach so, ihr seid wahrscheinlich jung und denkt, ich hätte gesagt, eure Kampfkunst Judo sei schwächlich oder sowas, und ihr müßt die jetzt verteidigen. Nee, das meinte ich nicht (so ein Denken legt sich auch mit dem Alter, das heißt, ich bin für sowas zu alt, das liegt mir inzwischen ganz fern). Beim MMA sehe ich zu einem hohen Prozentsatz Judo-Techniken (was mich zuerst auch überrascht hat). Und es würde wohl niemand sagen, MMA sei schwächlich.

period
08-12-2020, 16:10
Das weiß ich nicht mehr, meine Judo-Zeit lag in den 1980er Jahren.
Daß "Judo" übersetzt "der sanfte Weg" heißt, dürfte unstreitig sein.
Ebenso, daß Kano "fiese" Techniken wie in die Augen stechen aus dem Jiu Jitsu entfernte - sonst hätte man ja gleich weiter Jiu Jitsu machen können.
Daraus war wohl zu schließen, daß es Kano darum ging, daß der Gegner durch die Techniken der Kampfkunst nicht schwer verletzt wird.

Allerdings lese ich jetzt bei Wikipedia, daß das "sanft" in "Judo" auch als "sanft, flexibel" verstanden werden kann.
Und es findet sich der Satz:

Es kann also sein, daß ich das damals nicht richtig verstanden habe. Die asiatischen Lehren sind für uns von außerhalb der Kultur immer schwer zu deuten, und manchmal liegt man halt falsch, das will ich gar nicht ausschließen. Aber da steht wie gesagt auch, daß dieser Irrtum "weitverbreitet" und also verzeihlich ist, so daß Empörung darüber fehl am Platz ist.
Ich will ja gerne lernen, wie es richtig ist. Wenn Du das weißt und schlüssig belegen kannst.

Der ehemalige User Rambat, der uns unlängst verlassen hat, hat Länge mal Breite zu dem Thema geschrieben, bei Interesse bitte die SuFu bemühen. Wenn ich grob zusammenfassen darf: die Modifikation sollte in erster Linie ein risikoarmes Üben unter vollem Widerstand ermöglichen, ähnlich wie bei anderen Grapplingstilen international, die auch mehrheitlich zumindest Nebenwurzelstränge aus dem bewaffneten Kampf haben. Soweit ich verstanden habe, war das Kanos Kernelement, nicht die Schonung des Gegners. Der Siegeszug des Judo war massgeblich beeinflusst von einem Vergleichskampf zwischen Judo und dem Ryoi-Shinto Ryu 1886, den die Judokas absolut überlegen gewonnen haben, meines Wissens nicht nur mit "sauberen Würfen" (wobei ich mich da nur auf Rambats Aussagen stützen kann - ich habe die entsprechenden Zeitungsartikel aus den 1880ern nicht im Original gelesen). Das scheint dann so interpretiert worden zu sein, dass eben nicht zuletzt diese Möglichkeit des Üben mit Widerstand ein Trainingsmittel ist, das die Leute kampfstärker macht, nicht ein Manko. Eine Technik "scharf" machen, deren Mechanik man bereits im Schlaf beherrscht, sie durch einen Schlag vorzubereiten usw. ist in der Regel viel einfacher als eine Technik unter Druck unzusetzen, die man bisher immer nur als Form oder mit einem sehr kooperativen Partner geübt hat...

Period.

Gast
08-12-2020, 16:52
Daß "Judo" übersetzt "der sanfte Weg" heißt, dürfte unstreitig sein.


Es ist eben nicht "unstreitig", nein, es ist einfach falsch.
Es gibt dazu lange Beiträge in verschiedenen Foren.
Ju bedeutet soviel wie flexibel, was bedeutet sich an die Situation anzupassen und die größtmögliche Wirkung mit den erforderlichen Aufwand zu erzielen. Das ökonomische Prinzip.
Und was daran sanft sein soll jemanden mit maximaler Wirkung auf den Boden zu werfen, erschliesst sich mir nicht.



Ach so, ihr seid wahrscheinlich jung und denkt, ich hätte gesagt, eure Kampfkunst Judo sei schwächlich oder sowas


Das ist lustig.

amasbaal
08-12-2020, 22:29
Das ist lustig.

weil alle 3, die drauf reagiert haben eher "alt" und gewohnt sind, dass viele "jüngere" oft konstruierte klischees, die im netz und allgemein in der (westlichen) "werbung" für bestimmte kampfkünste/kampfsportarten kursieren, reflexartig wiederholen. korrekturen dieser art sind leider ein kampf gegen windmühlen. das betrifft nicht nur judo, sondern so ziemlich alles, was aus asien kommt :)
edit: wir sind nicht nur in lebensjahren jahren "älter" (bei inryoku weiß ichs nicht, gehe aber davon aus, wenn ich die beiträge sehe), sondern auch was unsere jahre angeht, die wir intensiv mit kk/ks verbracht haben. ich gehe auch bei meinen beiden kollegen von mehreren jahrzehnten aktivem training aus (und das nicht nur in einer disziplin).

gast
08-12-2020, 22:48
krass, vor 30 Jahren mal etwas als Gelbgurt gehört zu haben, das dann irgendwo ins Internet zu werfen,
um dann großzügig jungen Leuten verstehen zu geben, sie hätten das bestimmt nur falsch aufgefaßt

ganz schön dummdreist

Katamaus
08-12-2020, 23:17
Aber Karate wurde schon erfunden, weil man den okinawanischen Bauern keine Waffen gestattet hatte, oder?

Stixandmore
09-12-2020, 01:02
Aber Karate wurde schon erfunden, weil man den okinawanischen Bauern keine Waffen gestattet hatte, oder?

Etwa nicht?:gruebel:

Pansapiens
09-12-2020, 05:57
Aber Karate wurde schon erfunden, weil man den okinawanischen Bauern keine Waffen gestattet hatte, oder?

Oder weil sich die armen Bauern keine Waffen leisten konnten?
Warum sonst sollte man ohne konkrete Waffen das Training mit Waffen üben?

Pansapiens
09-12-2020, 06:05
Sanft in Bezug auf den Gegner, aber nicht sanft für einen selbst (häufiges Fallen) wäre Judo - das deshalb der "sanfte Weg" heißt.

Der Gegner fällt nicht?

DatOlli
09-12-2020, 08:11
...

Schönes Beispiel für die Abwesenheit dessen, was ich in Beitrag #5 mit

Die haben dann aber auch meist ein realistisches Selbstbild und recht häufig was "handfestes" dabei.
gemeint habe.
Dafür aber ein "gutes" Selbstbewusstsein. "Stark wie ein Pferd". Aaaber sanft.

Liebe Grüße
DatOlli

Eistee
09-12-2020, 10:13
krass, vor 30 Jahren mal etwas als Gelbgurt gehört zu haben, das dann irgendwo ins Internet zu werfen,
um dann großzügig jungen Leuten verstehen zu geben, sie hätten das bestimmt nur falsch aufgefaßt

ganz schön dummdreist
Ja, das mit dem Gelbgurt hatte ich mal vor zig Monaten hier reingeschrieben.
Hast Du wirklich nichts Besseres zu tun, als in uralten Forenbeiträgen nach "Material" zu suchen, um das dann später vielleicht mal "gegen andere" zu verwenden? Was ist das für eine Grundeinstellung in so einem kleinen Forum, das einfach nur dazu da ist, sich nett über ein privates Hobby zu unterhalten? Du mußt sehr verbittert sein. Das tut mir leid.

@Inryoku: Also, was man jemandem, der bestreitet, daß Judo "Der sanfte Weg" heißt, noch sagen soll, weiß ich auch nicht. "Guck mal bei Wikipedia?" oder "Mach' doch dazu im Judo-Unterforum ein eigenes Thema auf?" oder "Don't feed the troll?"

@period: Vielen Dank! Das war eine sehr gute und verständliche Erklärung. Damit ist dazu alles gesagt.

Mich interessiert jetzt eigentlich mehr, was "Der Unbeugsame" aus der bisherigen Diskussion für sich mitnehmen konnte. Ich warte jetzt erstmal darauf, daß er sich meldet.
Und wenn mich in der Zwischenzeit gern noch jemand beleidigen möchte, kann er das gern tun, aber ich werde es ignorieren und auch nicht darauf antworten.

Münsterländer
09-12-2020, 10:29
@Inryoku: Also, was man jemandem, der bestreitet, daß Judo "Der sanfte Weg" heißt, noch sagen soll, weiß ich auch nicht. "Guck mal bei Wikipedia?" oder "Mach' doch dazu im Judo-Unterforum ein eigenes Thema auf?" oder "Don't feed the troll?"


Du hast doch selbst schon angemerkt, dass es eben nicht unbedingt der sanfte Weg heißt.;)

aber selbst wenn wir mal nur wikipedia bemühen (oft nicht die beste Quelle bei Kampfkünsten, nebenbei):
Judo (jap. 柔道 jūdō, wörtlich „sanfter/flexibler Weg“

Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ beziehungsweise „maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand“
Sein System bestand neben Wurftechniken (Nage Waza) aus Bodentechniken (Ne Waza) sowie Schlag-, Tritt- und Stoßtechniken (Atemi Waza), die er dem System der Kito-Ryu und der Tenshinshinyo-Ryu entnommen hatte.
Es war sogar eine kleine Sparte Waffentechnik (z. B. mit Schwert und Stöcken) im Curriculum vorhanden.
Kanō selektierte [...] einige Techniken aus, welche dem von ihm gefundenen obersten Prinzip „möglichst wirksamer Gebrauch von geistiger und körperlicher Energie“ widersprachen. (ergo, er hat die effektivsten Techniken ausgewählt).

schon allein daraus kann man ableiten ,dass "sanft" zwar eine grundsätzlich mögliche, aber in diesem Kontext vielleicht nicht wirklich treffende Übersetzung von Ju ist;)

Und wie von period schon sagte, rambat hat sich hier im Forum lang und breit mit Quellen zu Judo allgemein und dem Thema korrekte Übersetzung ausgelassen. Des weiteren kann man auch seinen alten Blog empfehlen https://www.judo-blog.de/wordpress/.
Alles in allem ist die in D populäre Übersetzung "sanft" m.E. einfach irreführend um nicht zu sagen nicht haltbar.

Grüße

Münsterländer

gast
09-12-2020, 11:10
ich brauche da keine Monate recherchieren, das war eine zusätzliche inhaltlich versteckte Beleidigung
:D

Gast
09-12-2020, 11:15
@Inryoku: Also, was man jemandem, der bestreitet, daß Judo "Der sanfte Weg" heißt, noch sagen soll, weiß ich auch nicht.

Vielleicht gar nichts, sondern einfach mal Quellen studieren, überlegen wo solche Falschinterpretationen herkommen könnten, und darüber nachdenken dass das, was man mal vor 30 Jahren so aufgeschnappt hat, vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss war.
Ich meine nur, die Welt dreht sich weiter...
Ich habe ohnehin das Gefühl dass du irgendwie resistent bist gegen die Richtigstellung deiner Vorstellungen die sich irgendwann mal verfestigt haben, sei es hinsichtlich deiner Vorstellung bezüglich Aikido, oder eben Judo. Ich meine überleg doch mal ernsthaft was du da sagst, und ob eine Kunst die eben auch Waffentechniken, Atemi und Wurftechniken enthält, "sanft" sein kann.

Gast
09-12-2020, 11:28
Äh Leute, es ist Eistee... Habt ihr euch nicht schon genug mit Kelte im Gewalt-Thread verausgabt?

Bücherwurm
09-12-2020, 12:47
Wo hast du denn diesen Unsinn her?

Ihr müßtet ihn doch nun langsam kennen. :)

Bücherwurm
09-12-2020, 12:48
Äh Leute, es ist Eistee... Habt ihr euch nicht schon genug mit Kelte im Gewalt-Thread verausgabt?

.. genau sowas wollt ich sagen ...:D

Der Unbeugsame
12-12-2020, 03:33
Auf jeden ein sehr interessanter Faden ... Danke fürs Feedback bisher!

Was ich bis jetzt daraus gezogen habe, dass ich mich bzgl. Tai Chi ... mal umhören werde, oh das in der Nähe, wie hier beschrieben, auch möglich ist.

Eistee
12-12-2020, 16:36
Was ich bis jetzt daraus gezogen habe, dass ich mich bzgl. Tai Chi ... mal umhören werde, oh das in der Nähe, wie hier beschrieben, auch möglich ist.
Ok. Du machst also das, was Du auch schon gemacht hättest, wenn Du gar nicht erst gefragt hättest.
Das bedeutet, der Faden hat bisher leider gar nichts gebracht und war also insgesamt überflüssig.
Na gut, das ist auch ein Ergebnis. :)

Ob Du in Deiner Umgebung einen Lehrer findest, der Dir Tai Chi als Kampfkunst beibringt, ist Glückssache. Die Chancen stehen nicht besonders gut, denn die allermeisten lehren das wohl nicht (viele können es nicht, nicht wenige wollen es auch nicht - Mit der Tai Chi-Lehrerin hier geriet ich in Streit, weil sie bestritt, daß Tai Chi überhaupt eine Kampfkunst sei. Sie behauptete felsenfest, es sei "Qigong in einer Form", weiter nichts. Es gibt schon schräge Leute im Tai Chi, nicht nur hier im Forum).
Man hat ja auch mindestens ein halbes Jahr damit zu tun, erstmal den Ablauf der Form zu begreifen. Das bringt zwar was für's Gedächtnis, aber für Kampffähigkeit und Selbstbewußtsein eher weniger, bzw. gar nichts.
Also, Tai Chi ist eine Kampfkunst, man kann damit kämpfen und auch sein Selbstbewußtsein steigern, aber der Weg dahin ist nicht gerade direkt und auch ziemlich lang. Es sei denn, man trainiert in Vollzeit, dann soll's recht schnell gehen. Ist aber entsprechend hart und wird soweit ich weiß auch nur in Hamburg Altona von der WCTAG angeboten.
Wenn ich also was Direktes haben wollte mit relativ schnell ansteigender Lernkurve, würde ich's mit Karate, Boxen oder Kickboxen versuchen.
Ich mache Tai Chi, weil das Verletzungsrisiko relativ gering ist (= sanft zum Übenden), und weil ich's sowieso ein Leben lang machen will. Ich hab's dabei also überhaupt nicht eilig. Und lege auch keinen Wert auf schnelle Resultate. Sie kommen entweder oder sie kommen nicht. Ganz entspannt. Wenn das auch Deine Einstellung ist, dann ist das vielleicht was für Dich.

Ach, und guck' Dir bitte nochmal mein erstes Posting oben an: Das mit dem Stehen ist wirklich was Wichtiges.
Das kann man praktisch in jeder Kampfkunst brauchen.
Im Chen-Stil des Tai Chi wird es auch gleich gelehrt. Wenn das bei den Leuten in Deiner Umgebung nicht so ist, wäre das ein Indiz dafür, daß es nicht so sehr in Richtung Kampfkunst geht.
Obwohl das Stehen halt ziemlich unangenehm ist, und es deshalb sein kann, daß ein Lehrer Anfänger damit nicht gleich traktieren will. Weil man zuerst halt auch gar nicht versteht, wofür das gut sein soll.
Kannst es Dir sogar bei Jet Li ansehen (https://youtu.be/-A8tYEgaqxM?t=1407), was seine Kinder von diesem Stehen halten: "Stand like this for 10 minutes, stand like this for 30 minutes - After 5 minutes: I don't want to learn martial arts any more". :)
Er steht da schon extrem tief, im Tai Chi steht man wesentlich höher (Füße nur schulterbreit auseinander) - dennoch ist es anstrengend. Aber bringt was. Ist halt das Fundament.

Gast
12-12-2020, 17:46
Ok. Du machst also das, was Du auch schon gemacht hättest, wenn Du gar nicht erst gefragt hättest.
Das bedeutet, der Faden hat bisher leider gar nichts gebracht und war also insgesamt überflüssig.


Hmm, erinnert mich ziemlich an deine eigenen Threads :)

Eistee
12-12-2020, 18:29
@Der Unbeugsame: Hier wäre noch ein schönes Video zum Stehen im Tai Chi: Hier gleich das erste (es ist direkt auf der Seite, nicht bei Youtube):

https://www.qigong-taichi-dortmund.com/videos.html

Ich bin sehr beeindruckt von dieser Lehrerin (Chen-Ausbildung). Sie ist ja auch keine 20 mehr, aber sie steht da so sauber und so mühelos, als könnte sie den ganzen Tag so stehen. Das ist wirklich gut, man sieht direkt, daß sie sehr viel geübt hat. Wenn Du so stehen könntest, und so viel Kraft in den Beinen hättest, dann würde auch Selbstbewußtsein kommen, davon bin ich überzeugt. Verwurzelung und Kraft für das ganze Leben. Wirklich schön und erstrebenswert.

Bücherwurm
12-12-2020, 21:25
@Der Unbeugsame: Hier wäre noch ein schönes Video zum Stehen im Tai Chi: Hier gleich das erste (es ist direkt auf der Seite, nicht bei Youtube):

https://www.qigong-taichi-dortmund.com/videos.html

Ich bin sehr beeindruckt von dieser Lehrerin (Chen-Ausbildung). Sie ist ja auch keine 20 mehr, aber sie steht da so sauber und so mühelos, als könnte sie den ganzen Tag so stehen. Das ist wirklich gut, man sieht direkt, daß sie sehr viel geübt hat. Wenn Du so stehen könntest, und so viel Kraft in den Beinen hättest, dann würde auch Selbstbewußtsein kommen, davon bin ich überzeugt. Verwurzelung und Kraft für das ganze Leben. Wirklich schön und erstrebenswert.

Hat mich wirklich sehr amüsiert. :muetze:

amasbaal
12-12-2020, 21:30
@Der Unbeugsame: Hier wäre noch ein schönes Video zum Stehen im Tai Chi: Hier gleich das erste (es ist direkt auf der Seite, nicht bei Youtube):

https://www.qigong-taichi-dortmund.com/videos.html

Ich bin sehr beeindruckt von dieser Lehrerin (Chen-Ausbildung). Sie ist ja auch keine 20 mehr, aber sie steht da so sauber und so mühelos, als könnte sie den ganzen Tag so stehen. Das ist wirklich gut, man sieht direkt, daß sie sehr viel geübt hat. Wenn Du so stehen könntest, und so viel Kraft in den Beinen hättest, dann würde auch Selbstbewußtsein kommen, davon bin ich überzeugt. Verwurzelung und Kraft für das ganze Leben. Wirklich schön und erstrebenswert.

was die da anbieten, hat so ziemlich nichts damit zu tun, was kanken hier als möglichkeit erwähnt hat.
reine "gesundheitskurse", null KAMPFkunst.
falls der te ne bewegungs- und gesundheitslehre mit asiatisch-esoterischem touch wünscht... ok.
falls der te aber doch (sanft hin oder her) irgendwie kämpfen möchte: ganz und gar nicht ok.
und woher bitte soll bei so was denn ein REALISTISCHES selbstvertrauen kommen, wenn es zu einer physischen sv-situation kommt? aus den etwas gestärkten beinmuskeln? :ups:

* Silverback
13-12-2020, 00:47
Ok. Du machst also das, was Du auch schon gemacht hättest, wenn Du gar nicht erst gefragt hättest.
Das bedeutet, der Faden hat bisher leider gar nichts gebracht und war also insgesamt überflüssig.
Na gut, das ist auch ein Ergebnis. ...
Deine Schlussfolgerung zeigt eine von mehreren Deutungsmöglichkeiten auf - NICHT zwingend DIE richtige;
kann für Dich zutreffen, für den TO möglicherweise nicht.
Wenn er jetzt was gefunden/ wiederentdeckt/ vertieft/ ... hat: Supi! Glückwunsch!

Katamaus
13-12-2020, 08:47
kann für Dich zutreffen, für den TO möglicherweise nicht.
Wenn er jetzt was gefunden/ wiederentdeckt/ vertieft/ ... hat: Supi! Glückwunsch!

Seit wann entscheidet man so etwas in diesem Forum selber??? ;) :D

* Silverback
13-12-2020, 10:00
Seit wann entscheidet man so etwas in diesem Forum selber???

Ok, nicht von mir ... aber auch ganz gut ;) :D

Eistee
13-12-2020, 10:04
Deine Schlussfolgerung zeigt eine von mehreren Deutungsmöglichkeiten auf - NICHT zwingend DIE richtige;
kann für Dich zutreffen, für den TO möglicherweise nicht.
Wenn er jetzt was gefunden/ wiederentdeckt/ vertieft/ ... hat: Supi! Glückwunsch!
Ja, sorry, meine Worte waren etwas zu hart (was an der vorangegangenen Diskussion lag - Wie sagte Wolf Biermann? "Laß' Dich nicht verhärten").
Ich wünsche dem Threadersteller auch, daß er das findet, wonach er sucht.

Das Video, das Bücherwurm amüsiert, hab' ich deshalb verlinkt, weil der TE unter anderem auch gefragt hatte, was einem Qigong für die Kampfkunst bringen kann. Da bin ich der Meinung, schon einiges.

Gast
13-12-2020, 10:52
Ich bin sehr beeindruckt von dieser Lehrerin (Chen-Ausbildung). Sie ist ja auch keine 20 mehr, aber sie steht da so sauber und so mühelos, als könnte sie den ganzen Tag so stehen.

Du bist ja leicht zu beeindrucken.
Hattest du schon mal einen Job bei dem du den ganzen Tag, stehen musstest (vielleicht sogar körperlich arbeiten)?

amasbaal
13-12-2020, 13:15
was einem Qigong für die Kampfkunst bringen kann. Da bin ich der Meinung, schon einiges.

da widerspricht ja auch niemand, nur: es lehrt nicht kämpfen. yoga ist auch prima (flexibilität, kräftigung des gesamten körpers, konzentration...), auch gewichtheben, dauerlauf mit zwischensprints, handball, speerwerfen, kugelstoßen und so weiter und so fort. hat alles "nebenwirkungen", die gut fürs kämpfen sind (und fürs selbstvertrauen wg. besserem körpergefühl). aus gesundheitlichen und - für das kämpfen ja nützlichen - mentalen (achtsamkeit, fixiert sein, körperwahrnehmung und -steuerung) gründen sicher ein brauchbares "add on". es ersetzt aber niemals ein training, in dem man ... eben "kämpft" (gegen einen physischen gegner, außerhalb von einem selbst).

Eistee
13-12-2020, 19:43
Du bist ja leicht zu beeindrucken.
Hattest du schon mal einen Job bei dem du den ganzen Tag, stehen musstest (vielleicht sogar körperlich arbeiten)?
Natürlich nicht. Mit Tai Chi und Qigong beschäftigen sich tendenziell eher Leute, die nicht gerade Sportskanonen sind. Qigong ist sogar eine Heilkunst - Heilkünste sind was für Kranke, Gesunde und Leistungsfähige machen lieber Sport.

Ich hab' aber mal ein Bild von chinesischen Reisbauern gesehen, die Reis an einem Hang anbauten und dabei genau in dieser Qigong-Grundposition standen (leider hab' ich den Link nicht mehr). Ich vermute daher, daß Qigong mit seinem langen Stehen in dieser stabilen Position sich von der Arbeit der Reisbauern abgeleitet haben könnte.
Das ist aber nur eine meiner Vermutungen :), Qigong gab es schon in der chinesischen Antike, da kann niemand sagen, wie es wirklich entstanden ist.

Ich würde aber schon sagen, daß die Verbindung von Qigong zu den Kampfkünsten enger ist als von anderen Bewegungssystemen zu Kampfkünsten. Na ja, es gibt z.B. aber auch Capoeira, man kann also z.B. auch Tanz und Kampf verbinden. Alles möglich.

Man kann auch eine Sichel der Bauern nehmen und als Waffe verwenden (Karambit). Oder einen Dreschflegel (Nunchaku). Körperliche Arbeit der Bauern und Kampfkunst - Da gibt es schon Verbindungen.

amasbaal
14-12-2020, 00:29
hat sich erledigt

Eistee
14-12-2020, 00:55
Du bist ja leicht zu beeindrucken.
Hattest du schon mal einen Job bei dem du den ganzen Tag, stehen musstest (vielleicht sogar körperlich arbeiten)?
Ah, jetzt versteh' ich diese Bemerkung erst: Du kennst diese Übung nicht, weil Du aus einer anderen Kampfkunst kommst.
Zwei, drei Stunden einfach irgendwo rumstehen, z.B. in der Disco, das kann ich auch.
Aber in dieser Position ist es sehr hart, auch wenn es nicht so aussieht. Das ist halt die Qigong-Grundposition ("Stehen wie ein Baum", übt man auch im (Chen-)Tai Chi).
Im Sommer hatte ich das mal ein bißchen geübt und war stolz, von 3 Minuten auf 11 Minuten gekommen zu sein.
30 Minuten wären schon ein Ziel, aber es kostet halt auch viel Zeit, wenn man daneben noch eine Form machen will. Will man jeden Tag mindestens 30 Minuten nur mit Stillstehen verbringen?
Wie gesagt, das macht man eher, wenn man krank ist und dadurch massiv Qi im Körper erzeugen will. Oder wenn man Beinmuskulatur aufbauen will, dafür ist es auch sehr gut.
Ich weiß, es sieht für jemanden, der es nicht kennt, sehr unspektakulär aus. Ist es aber nicht.
Und diese Frau macht es sehr, sehr gut. Das ist ungefähr so wie Fred Astaire, der eine fortgeschrittene Tanzeinlage zeigt, und danach kein bißchen aus der Puste ist. So muß man sich das vorstellen.

amasbaal
14-12-2020, 01:06
Ah, jetzt versteh' ich diese Bemerkung erst: Du kennst die Übung nicht.

wenn einer die kennt, dann ist das neben kanken und olli (und noch einigen hier) sicher inryoku.
er geht wohl eher davon aus, dass du das stehen als (zb.) verkäufer auf dem wochenmarkt und die entsprechende enorme belastung nicht kennst. 6 stunden stehen mit nur geringer bewegung der beine auf der einen seite, 11 minuten stehen im "stillstand" auf der anderen seite... beides als "ungeübter" unangenehm. nach den 6 stunden wärst du aber sicher kaputter, was die geleistete anstrengung und deren folgen angeht, als nach 11 minuten gesundheitsförderndem (durchaus anstrengendem) qi gong stehen :)