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Vollständige Version anzeigen : Welche positive Auswirkungen hatte Kampfkunst/ Kampfsport auf euren Charakter?



Kampfgeist
12-01-2021, 17:31
Hallo ihr,

Ich wollte mal fragen welche positiven Auswirkungen Kampfkunst/ Kampfsport auf euren Charakter hatte?

LG

Björn Friedrich
12-01-2021, 17:33
Ich würde sagen bei mir wie auch bei den meisten Menschen wirkt sich eher der Charakter auf die Kampfkunst, als die Kampfkunst auf den Charakter aus.

Kunst ist Expression und du drückst damit das aus, was du bist......

Alexa91
12-01-2021, 18:19
Hallo ihr,

Ich wollte mal fragen welche positiven Auswirkungen Kampfkunst/ Kampfsport auf euren Charakter hatte?

LG

Hallo,
vielleicht hatte es als Kind geringe Auswirkungen.
Ob man es als positiv oder als auf den Charakter wirkend bezeichnen kann? Weiß nicht.
Rückblickend sehe ich es nicht so.
Sind Kampfsportschulen wirklich auch Charaktereschulen? Ich glaube das nicht.
Die Vermittlung, das Erlernen von Fähigkeiten steht im Vordergrund. Wird dadurch eine innere Wandlung angestoßen?

Grüße
Alexa

OliverT
12-01-2021, 18:26
Das einzige was ich jetzt nur dem Training zuschreiben würde ist, das ich ruhiger bleibe, wenn sich Streß anbahnt, was dann auch direkt deeskalierend wirkt. Hat aber eher weniger mit einer positiven Charakterschule zu tun, sondern das ist eher Vertrauen in meine Fähigkeiten.
Und nein, auch wenn das vielleicht so klingt, habe ich nicht dauernd Streß.

amasbaal
12-01-2021, 22:26
hat mich endgültig und völlig verdorben.
frag mal kelte. der weiß, wie so was passiert.

amasbaal
12-01-2021, 22:35
etwas ernster:
ich wüßte nicht, wieso das meinen charakter geändert haben soll... ne, hat es nicht. wie denn auch?
wie das ausgerechnet durch kk/ks geschen soll - im gegensatz zu irgend einer anderen tätigkeit - hat mir bis jetzt noch niemand einleuchtend (!) erklären können. da kommen immer nur spekulationen oder hypothesen aber nie knallharte, überprüfbare fakten.
ich kann aber besser kloppen, als früher, also hab ich weniger schiss, wenn es brenzlig wird (solange ich nicht total körperlich unterlegen bin). und ich hab weniger schiss, gewalt anzuwenden, wenn nötig, weil ich besser weiß, wie man so was macht und was da einem passieren kann (ist konkreter geworden und damit "greifbarer" und dadurch weniger angsteinflößend)
ansonsten: ich war aber auch nie in "philosophie" & "folkloristische esoterik" vereinen. etik und moral ist woanders thema, aber nicht beim training (außer es geht um die "interne" etik, wenn sich zb. ein schüler total daneben benimmt u.ä.)

Schnueffler
12-01-2021, 22:39
hat mich endgültig und völlig verdorben.
frag mal kelte. der weiß, wie so was passiert.

Heute macht es mir nur noch mehr Spaß anderen Leuten weh zu tun, die das auch noch wollen. :cool:

Bücherwurm
12-01-2021, 22:53
Heute macht es mir nur noch mehr Spaß anderen Leuten weh zu tun, die das auch noch wollen. :cool:

Du lebst also deine sadistischen Neigungen aus! Super-Sache! :halbyeaha

Schnueffler
12-01-2021, 23:15
Du lebst also deine sadistischen Neigungen aus! Super-Sache! :halbyeaha

Jepp, mit Vergnügen, aber ohne Lack, Leder, Latex und ohne Hilfsmittel.

Stixandmore
13-01-2021, 00:59
Heute macht es mir nur noch mehr Spaß anderen Leuten weh zu tun, die das auch noch wollen. :cool:

:biglaugh: yo, kann man so stehen lassen

Pansapiens
13-01-2021, 04:24
Heute macht es mir nur noch mehr Spaß anderen Leuten weh zu tun, die das auch noch wollen. :cool:
Du lebst also deine sadistischen Neigungen aus!


Masochist zum Sadisten: "Quäl mich!"
Sadist: "Nein!"
Masochist: "Danke!"

ThomasL
13-01-2021, 08:50
Ich habe keinen Charakter, daher keine.

Ernsthaft: Positive Auswirkungen auf die Persönlichkeit und das Verhalten als Folge eines längeren Kampfsporttrainings habe ich (gerade bei Kindern) schon beobachten können.

jkdberlin
13-01-2021, 08:59
Bei Charakteren, die noch formbar sind, kann Kampfkunst durchaus einen Effekt haben. Welchen hängt aber vom Trainer, Umfeld, Kampfkunst usw. ab. Bei Charakteren, die schon gefestigt hat, hat Kampfkunst meiner Meinung nach nur einen zeigenden oder verstärkenden Charakter. Will sagen: wenn du vorher schon ein ***** warst, dann zeigt sich das beim Training und es wird vielleicht sogar beim Sparring etc verstärkt. Wenn du vorher kein ***** warst, dann wirst du auch beim Training und beim Sparring keiner sein.

DatOlli
13-01-2021, 09:05
Sehe das sehr ähnlich wie:


...
Kunst ist Expression und du drückst damit das aus, was du bist......

Auswirkungen auf meinen Charakter, meine Moral? Eher nicht.
Auswirkungen auf den Umgang mit körperlicher "Gewalt". Das schon. Aber das hat meinen Charakter nicht verändert. Wohl meine Möglichkeiten. Selbstwahrnehmung hat sich auch geändert. Nicht aber der "Charakter".
Kann ja bei anderen ganz anders sein.

Liebe Grüße
DatOlli

Tantal
13-01-2021, 09:14
Ist wahrscheinlich ne Definitions- und Reflexionsfrage.

Ich würde behaupten es ist unmöglich, sich lange und intensiv mit KK auseinanderzusetzen, ohne dass sich der Charakter ändert.
Meine KK hat meine Sicht zu denken geändert, meine körperlichen Bewegungen und den Zugang zu meinen Emotionen. Ist halt die Frage, wie tief man eintaucht.

ThomasL
13-01-2021, 11:45
Ist wahrscheinlich ne Definitions- und Reflexionsfrage.

Stimmt, ich vermute mal jeder versteht hier ein bisschen etwas anderes unter „Charakter“.

Banger
13-01-2021, 11:47
Ich würde sagen bei mir wie auch bei den meisten Menschen wirkt sich eher der Charakter auf die Kampfkunst, als die Kampfkunst auf den Charakter aus.

Kunst ist Expression und du drückst damit das aus, was du bist......

Das würde ich jetzt nicht so unterschreiben.
Ich war als Jugendlicher sehr ruhig und schüchtern und durch den Kampfsport bin ich selbstbewusst und kampferprobt geworden.
Wenn man im Erwachsenenalter mit Kampfsport anfängt dürfte das den Charakter nicht unbedingt ändern.

Schnubel
13-01-2021, 16:06
Meinen Charakter habe ich durch KK bestimmt nicht verändert. Merke aber, daß mich die KK lehrte, mich intensiver mit was zu beschäftigen. Weiterhin, daß viel über den eigenen Körper dazugelernt habe. Ihn quasi anders wahrnehme. Bessere Bewegungsmotoriken habe und auch in anderen Bereichen umsetzen kann. Ebenso das Reaktionsvermögen.

Ruhiger und gelassener bin ich durch KK leider nicht geworden. Erklärt sich aber an den unten genannten Anmerkungen.

In Bezug auf Charakterstärkung und solche Dinge kann ich nichts sagen.

Ich weiß nur, daß ich gelernt habe, mich nicht nach anderen KKlern zu richten. Leider konnte ich feststellen, daß viele höhere Graduierte sehr von sich eingenommen sind und das nach außen hin sehr zeigen. Daß sie mehr der Platzhirsch geworden sind. Und eine Ellenbogengesellschaft sind.

Als ich mit KK anfing, hatte ich natürlich noch die Gedanken, wie bei Cobra Kai, einen genialen Meister zu haben, der einem auch für das Leben schult und Karate und den Alltag in Einklang bringt. Die Realität sieht für mich anders aus. Ich glaube, daß ist die sog. Budoromantik, die ich gerne ausgelebt hätte.

Die Realität sieht so aus, daß ich die KK in meinen Alltag mit einbaue und daß ich sie lebe. Auch gerne einige Leute mit auf den Weg bringe, was jedoch sehr schwer ist. Auch in der KK ist der Druck der Gesellschaft so groß geworden, daß auch ein Schüler mit dem Lehrer diskutiert. Deshalb mache ich das nur noch rein für mich. Stehe in der Reihe und versuche für mich das Beste da rauszuziehen und für mich gefühlt zu wachsen.

Ups haben sich dadurch mein Charakter und meine Ansichten zum negativen verändert. Letztlich ist man für sich am meisten da.

Ripley
13-01-2021, 19:36
Keine Ahnung, ob das eine Charakterveränderung im angefragten Sinn ist, aber ich fand und finde die Erkenntnis sehr beruhigend, dass ich einen funktionierenden Aus-Schalter eingebaut habe. Diesbezüglich hatte ich vor meiner KK-Zeit ziemliche Bedenken.

DatOlli
14-01-2021, 08:39
Keine Ahnung, ob das eine Charakterveränderung im angefragten Sinn ist, aber ich fand und finde die Erkenntnis sehr beruhigend, dass ich einen funktionierenden Aus-Schalter eingebaut habe. Diesbezüglich hatte ich vor meiner KK-Zeit ziemliche Bedenken.

Sorry, was ist ein "eingebauter Aus-Schalter"?. Etwas das dich stoppt bevor du "zu weit" gehst? Oder ganz was anderes?

Liebe Grüsse
DatOlli

Chris2
14-01-2021, 09:31
#

period
14-01-2021, 09:44
Ich denke jeder der eine Zeit lang (damit meine ich mehrere Jahre und nicht paar Sommermonate) intensiv Kampfsport betreibt wird allgemein sensibler. Das ist bei 99% der Sportler so. Also ja es verändert definitiv den Charakter, sofern man auf vollem Niveau trainiert.

"Allgemein sensibler"? Was muss man sich darunter vorstellen? Als jemand, der unter Leistungssportlern aufgewachsen ist und mehr als nur ein paar Jahre intensiv Kampfsport betrieben hat, würde mich das interessieren, denn ehrlich gesagt habe ich in dieser Zeit relativ wenig beobachten können, was in Richtung meiner Definition von "sensibel" gegangen wäre, tendenziell eher ein dickeres Fell als der Durchschnitt (zum Teil deutlich). Vielleicht besteht mein Umfeld komplett aus den 1%ern?
Zu den Veränderungen - ich hätte jetzt gesagt, es verändert mehr die Persönlichkeit als den Charakter, der Charakter wird eher entscheiden, welche Richtung man im KS einschlägt und ob man dabei bleibt oder nicht. In Sachen Persönlichkeit habe ich noch nie erlebt, dass es keine Veränderungen gegeben hätte - alles, was einem widerfährt, hat da m.E. einen mehr oder weniger ausgeprägten Einfluss drauf. Aber das ist letztlich Definitionsfrage.

Beste Grüsse
Period.

Chris2
14-01-2021, 10:37
#

period
14-01-2021, 10:46
Mit Sensibel meine ich beispielsweise, dass man ein besseres Gespür dafür bekommt, ob jemand wirklich eine Schlägerei anfangen will oder nur ein wenig "Bellen" möchte. Das gleiche zählt auch für Nonverbale Angriffe oder ob jemand hinterhältig ist oder seine Konflikte offen austrägt. Ich meinte, dass man ein gutes Gefühl für die Absichten anderer bekommt. Vor allem wenn es um Konflikte etc. geht. Mit dem dicken Fell stimme ich definitiv zu, aber das ist halt nicht das Gegenteil von sensibel.

Ah, also im Prinzip bewusstes und unbewusstes verbales und nonverbales Kommunikationsverständnis in Hinblick auf Konflikte. Ok, dem widerspreche ich nicht (in Hinblick auf die "99% aller Sportler" vielleicht, die sind nun mal schwer beweisbar), ist aber tatsächlich nicht meine Definition von sensibel, eher von "aufmerksam".

Beste Grüsse
Period.

kelte
14-01-2021, 10:57
Ich denke jeder der eine Zeit lang (damit meine ich mehrere Jahre und nicht paar Sommermonate) intensiv Kampfsport betreibt wird allgemein sensibler. Das ist bei 99% der Sportler so. Also ja es verändert definitiv den Charakter, sofern man auf vollem Niveau trainiert.

Eines der ersten Dinge, die du als Kampfsportler verlierst, sind wichtige Teile deiner sozialen Konditionierung - du trainierst dir die Hemmschwelle ab, auf andere Menschen nicht mit voller Wucht einschlagen zu können.
Diese Hemmschwelle existiert nicht grundlos: Sie verhindert normalerweise, das wir in dummen Situationen noch dümmeres tun.

Fakt ist, dass in unserer Gesellschaft wahrscheinlich 90% aller VK-Kampfsportler keinen gesellschaftlich anerkannten Grund für ihren Sport angeben können.
Während Fußballer etc. keinen Rechtfertigungsgrund für ihr Hobby benötigen, ist das bei VK-Kampfsportlern anders:
Hier steht immer die Frage im Hintergrund, warum jemand gezielt trainiert und Spaß daran hat, anderen Menschen effektiv Schmerzen und Verletzungen zufügen zu können - und das ist bei VK-Kampfsport nun mal das erklärte Ziel, daran lässt sich nichts schönreden.

Natürlich sind auch VK-Sportarten daran interessiert, nicht auszusterben - demzufolge ist es wichtig, Kinder zu akquirieren. Und gerade bei denen ist diese Rechtfertigungsproblematik besonders ausgeprägt,
da die üblichen Verdächtigen wie Selbstverteidigung/berufliche Notwendigkeit hier nicht oder nicht richtig greifen.

Und da hat man den Schwachsinn von der positiven Charakterentwicklung erfunden.

Keine Sportart auf dieser Welt verursacht von sich aus eine positive Charakterentwicklung im Sinne von sozialer Kompetenz/gesellschaftlicher Werte. Entscheidend sind hier Menschen, diese sind
die Bezugspersonen, die Vorbilder. Wenn sich ein Kind beim Boxen positiv entwickelt, hat das also primär etwas damit zu tun, dass es dort positive Vorbilder getroffen hat, denen es nacheifert und deren
Anerkennung es wünscht. Der Mensch ist halt entscheidend.

Und wie schon in einem anderen Strang gesagt - gerade bei bestimmten VK-Sportarten sehe ich diesen Bezug sehr kritisch, weil es dort stellenweise keine klare Abgrenzung zu Gewalttätern, Rassisten usw.
gibt. Diese fühlen sich bei bestimmten Kampfsportarten gut vertreten und damit zu Hause - und prägen die Jugendlichen/anderen Leute entsprechend negativ.

Diese Gefahr darf man mit Sicherheit nicht pauschalisieren - sollte man aber auch nicht leugnen. Das Risiko, dass ein Jugendlicher im nächsten Boxgym/MMA-Club auf Gewalttäter/Rassisten trifft ist in meinen
Augen ungleich höher als wenn er zum Synchronschwimmen geht. Auch Gewalttäter/Rassisten bevorzugen nun mal Sportarten, die ihren Neigungen/Interessen entsprechen.

Ich denke, im Kopf bewirkt Kampfsport primär eine Abstumpfung gegenüber menschlichem Leid. Das man sich selbst oder anderen Menschen Schmerzen/Leiden zufügt ist grundsätzlich nicht mehr negativ belastet,
es ist vielmehr akzeptiertes Mittel zum eigenen Erfolg und damit etwas positives. Körperliche Gewalt bekommt im Kopf eine viel stärkere Gewichtung und Legitimität, damit eigene Interessen durchzusetzen.
Das Problem ist, dass Kampfsport selbst dieser zerstörerischen Konditionierung nichts außer leeren Phrasen entgegen stellen kann. Dazu kommt noch die Problematik, dass sich diese Leute
aufgrund ihres Gewaltpotenzials einer fiktiven Elite zugehörig fühlen und damit Probleme bekommen, sich außerhalb des Kampfsports irgendwo eingliedern/unterordnen zu können oder
Schwierigkeiten bekommen, kampfsportfremde Bezugspersonen akzeptieren zu können.

Was ich hier schreibe gilt übrigens nach meinem Denken ausdrücklich nur für unseren westlich geprägten Kulturkreis - gerade im asiatischen Raum sind aufgrund anderer gesellschaftlicher Konditionierungen
diese Probleme nicht so ausgeprägt. Dort sorgt ein viel stärker ausgebildetes gesellschaftliches Korsett für die nötige Form.

Ich denke, dass entsprechend positive Menschen/Trainer diese negativen Effekte (zumindest teilweise) kompensieren können - wenn das Umfeld beim Training aber fragwürdig ist, fängt nix mehr den Absturz auf.

DatOlli
14-01-2021, 11:01
...
Zu den Veränderungen - ich hätte jetzt gesagt, es verändert mehr die Persönlichkeit als den Charakter, der Charakter wird eher entscheiden, welche Richtung man im KS einschlägt und ob man dabei bleibt oder nicht. In Sachen Persönlichkeit habe ich noch nie erlebt, dass es keine Veränderungen gegeben hätte - alles, was einem widerfährt, hat da m.E. einen mehr oder weniger ausgeprägten Einfluss drauf. Aber das ist letztlich Definitionsfrage.

Beste Grüsse
Period.

:yeaha:

Liebe Grüsse
DatOlli

Gast
14-01-2021, 11:06
Eines der ersten Dinge, die du als Kampfsportler verlierst, sind Teile deiner sozialen Konditionierung - du trainierst dir die Hemmschwelle ab, auf andere Menschen nicht mit voller Wucht einschlagen zu können.
Diese Hemmschwelle existiert nicht grundlos: Sie verhindert, das wir in dummen Situationen noch dümmeres tun.


Du meinst so was wie: Dir oder deinem Nächsten will jemand Gewalt antun, und du verhinderst das notfalls mit Gewalt?

period
14-01-2021, 11:24
Du meinst so was wie: Dir oder deinem Nächsten will jemand Gewalt antun, und du verhinderst das notfalls mit Gewalt?

Erfahrungsgemäss meint er, dass er die entsprechenden Tendenzen an sich selbst erkannt hat, daher von sich auf alle schliessen kann und moralisch-rechtliche Beschränkungen oder Verbote der Vollkontaktsportarten einfordern muss (wobei die Striker schlechter wegzukommen scheinen als die Grappler, soweit mein Eindruck). Interessanterweise hat er sich meines Wissens nie dazu geäussert, welche praktischen Konsequenzen er für sich selbst aus dieser Erkenntnis gezogen hat, also ob er noch trainiert oder wie und mit welcher Zielsetzung.

Beste Grüsse
Period.

kelte
14-01-2021, 11:27
Du meinst so was wie: Dir oder deinem Nächsten will jemand Gewalt antun, und du verhinderst das notfalls mit Gewalt?

Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft kommen nicht in die Situation, sich selbst oder andere Menschen vor (gefährlicher) Gewalt retten zu müssen.
Ein Großteil aller Auseinandersetzungen sind im Kern harmlose Streitereien um Nebensächlichkeiten, da geht es nicht um Leben oder Tod.

Und in genau diesem Großteil aller Auseinandersetzungen verhindert eine normale soziale Konditionierung, dass du überreagierst und die Situation gefährlich eskaliert.

Siehe als Extrembeispiel den Kickboxer, der einen Fußgänger totgeschlagen hat, weil dieser irgendwo im Weg stand/rummaulte.

In Punkto Gewalt in der Gesellschaft neige ich dazu, VK-Kampfsport als Teil des Problems, aber nicht als Lösung anzusehen.

Wie hatte mal einer so schön geschrieben:
Nicht jeder Kampfsportler ist ein Gewalttäter.
Aber viele Gewalttäter sind Kampfsportler.

Schnueffler
14-01-2021, 11:40
Ja, Kelte gibt wieder alles und verbreitet seine Fantasien.

Chris2
14-01-2021, 11:47
#

Chris2
14-01-2021, 11:53
#

Ripley
14-01-2021, 12:01
Sorry, was ist ein "eingebauter Aus-Schalter"?. Etwas das dich stoppt bevor du "zu weit" gehst?
Ja. Und dass ich, einmal das Kämpfen angefangen (jaja, ehe jetzt wieder irgendwelche Oberhelden ankommen: mit allen Abschlägen bzgl. Alter und Geschlecht) auch jederzeit wieder aufhören kann. Das zu wissen, ist gar nicht so verkehrt. Und, ja, man kann diesbezüglich Zweifel hegen.

ThomasL
14-01-2021, 12:06
@Period: Ich glaube wir verwenden die gleiche Definition bzw. Unterscheidung zwischen Charakter und Persönlichkeit. ��
@All: Lasst den Kelten mit seinen verbalen Gewaltausbrüchen doch diesmal einfach auflaufen damit er den Thread nicht auch wieder zerstört.

Gast
14-01-2021, 12:07
Diese Gefahr darf man mit Sicherheit nicht pauschalisieren - sollte man aber auch nicht leugnen. Das Risiko, dass ein Jugendlicher im nächsten Boxgym/MMA-Club auf Gewalttäter/Rassisten trifft ist in meinen
Augen ungleich höher als wenn er zum Synchronschwimmen geht. Auch Gewalttäter/Rassisten bevorzugen nun mal Sportarten, die ihren Neigungen/Interessen entsprechen.


due glaubst gar nicht, wie gut gewaltaffine oder gewalttätige Menschen ihre Neigungen im Umfeld von ganz "normalen" Sportarten ausleben können. Sei es als Sporttreibende, als Trainer (nicht umsonst gibt es da große Anstrengungen der Aufklärung und Prävention, Stichwort sexualisierte Gewalt), als Funktionär, als Zuschauer (Hologanismus gibt es vorwiegend im Fußballbereich, weniger bei Boxveranstaltungen).
Also ich würde dir empfehlen mal den Tunnelblick aufzugeben, aus deinem Film aufzuwachen, die Augen aufzumachen, dir mal die Realität des Sports anzusehen, und entsprechende Forschungsarbeiten zum Thema Gewalt im Sport zu lesen.
Dann wieder diese Verknüpfung Gewalttäter/Rassisten. Du verstehst anscheinend nicht dass man um Gewalttäter zu sein kein Rassist sein muss, und als Rassist einfach sein Gedankengut auch für sich behalten kann, ohne in irgendeiner Form auffällig oder gewalttätig zu sein.

DatOlli
14-01-2021, 12:36
Ja. Und dass ich, einmal das Kämpfen angefangen (jaja, ehe jetzt wieder irgendwelche Oberhelden ankommen: mit allen Abschlägen bzgl. Alter und Geschlecht) auch jederzeit wieder aufhören kann. Das zu wissen, ist gar nicht so verkehrt. Und, ja, man kann diesbezüglich Zweifel hegen.

Danke sehr. Dann kann ich's jetzt "einordnen".

Liebe Grüße
DatOlli

kelte
14-01-2021, 15:39
due glaubst gar nicht, wie gut gewaltaffine oder gewalttätige Menschen ihre Neigungen im Umfeld von ganz "normalen" Sportarten ausleben können. Sei es als Sporttreibende, als Trainer (nicht umsonst gibt es da große Anstrengungen der Aufklärung und Prävention, Stichwort sexualisierte Gewalt), als Funktionär, als Zuschauer (Hologanismus gibt es vorwiegend im Fußballbereich, weniger bei Boxveranstaltungen).

Das ist mal wieder der typische Versuch einer Nebelkerze:
Weder habe ich behauptet, das gerade sexuelle Gewalt nur/gerade im Kampfsport vorkommt, noch behauptet, dass gewalttätige Kampfsportler ihre Gewalt nur im Kampfsport ausleben.

Natürlich betreiben viele Hooligans Kampfsport, um sich aufzurüsten - und prügeln dann im Stadion bzw. Umfeld.
Nur kannst du deswegen nicht unterstellen, dass ein Jugendlicher in solch einer Kampfsportszene eine positive Charakterentwicklung durchmacht.

Gast
14-01-2021, 16:11
Das ist mal wieder der typische Versuch einer Nebelkerze:
Weder habe ich behauptet, das gerade sexuelle Gewalt nur/gerade im Kampfsport vorkommt, noch behauptet, dass gewalttätige Kampfsportler ihre Gewalt nur im Kampfsport ausleben.


Den selbstgemachte Nebel in dem du herumstocherst, können auch noch so viele Nebenkerzen nicht hervorrufen.
Du behauptest, dass Jugendliche im Boxverein eher Gewalt erfahren als beim Synchronschwimmen. Wer sagt dir denn das nicht ausgerechnet dort ein Gewalttätiger Trainer Jugendliche missbraucht (das passiert einfach schon auf Campingplätzen), oder es irgendwelche asozialen Leute gibt die ihnen während des Trainings die Klamotten, Handys oder Geld klauen? Warum soll es das ausgerechnet im Boxverein mehr geben als anderswo?

Und wer oder was schafft denn das Umfeld, in dem Hooligans sich gerne bewegen? Du könntest den gesamten Fußballsport dafür verantwortlich machen, dass dort ein Ventil für die Gewalt geschaffen wird, viel mehr als in jedem Boxclub.

kelte
14-01-2021, 16:28
Ein guter Trainer wird soziale Kompetenz genauso vermitteln wie er Technische Fähigkeiten vermittelt.
Soziale Kompetenz an sich ist für Kampfsport völlig bedeutungslos, wenn überhaupt nur Mittel zum Zweck.
Rechtfertigungsgrund. Eine leere Hülse.

Wenn du bereit und in der Lage bist, für dein Ego oder ein paar Euro einen anderen Menschen zu verletzen oder gar zu töten,
brauchst du dir keine Gedanken mehr um deine soziale Kompetenz oder Menschlichkeit zu machen.

Vor ein paar Jahren hatte ich von einem Experiment gelesen, dass 2 Forensiker durchgeführt hatten. Die wollten im Rahmen einer Straftat ermitteln,
ob eine 50kg Frau rein technisch genug Kraft aufbringen kann, um einen am Boden liegenden Mann mit 1 oder 2 Tritten gegen den Kopf töten zu können.

Um das auszutesten hatten die sich ein paar Versuchspersonen -einschließlich 2 Kampfsportler- organisiert. Der Versuchsaufbau war einfach:
Ein handelsüblicher Dummy am Boden, dessen Sensoren die Kräfte messen.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Nur die beiden Kampfsportler traten mit der notwendigen Kraft gegen den Kopf von dem Dummy.
Alle anderen Personen konnten nicht genug Kraft aufbringen.

Daraufhin haben die den Versuchsaufbau umgebaut und eine gepolsterte Platte als Trefferfläche eingesetzt:
Jetzt waren auch die Tritte der Anderen/Frauen potenziell tödlich, die notwendigen Grenzwerte wurden vielfach überschritten.

Die beiden Forensiker hatten den Schluss gezogen, dass bei einem normal sozial konditionierten Menschen bereits die
menschenähnliche Form des Dummys ausreichte, um einen vollen Krafteinsatz auszuschließen.

Bei den Kampfsportlern war diese Hemmschwelle nicht mehr vorhanden, die hatten die sich erfolgreich abtrainiert.

Schnueffler
14-01-2021, 16:39
Dein bester Freund ist bestimmt auch der BOB, oder?

period
14-01-2021, 16:54
Was mir dazu einfällt, gehört eigentlich in den Flachwitze-Thread:

"Macht der BUND selbststaendig?" - "Keine Ahnung, mal den Spiess fragen"
"Macht der BUND gleichgueltig?" - "Is mir doch egal!"
"Macht der BUND gewalttaetig?" - "Willst Du eine auf's Maul, Mann?"

Und nun?

Beste Grüsse
Period.

concrete jungle
14-01-2021, 17:16
Soziale Kompetenz an sich ist für Kampfsport völlig bedeutungslos, wenn überhaupt nur Mittel zum Zweck.
Rechtfertigungsgrund. Eine leere Hülse.

Wenn du bereit und in der Lage bist, für dein Ego oder ein paar Euro einen anderen Menschen zu verletzen oder gar zu töten,
brauchst du dir keine Gedanken mehr um deine soziale Kompetenz oder Menschlichkeit zu machen.

Vor ein paar Jahren hatte ich von einem Experiment gelesen, dass 2 Forensiker durchgeführt hatten. Die wollten im Rahmen einer Straftat ermitteln,
ob eine 50kg Frau rein technisch genug Kraft aufbringen kann, um einen am Boden liegenden Mann mit 1 oder 2 Tritten gegen den Kopf töten zu können.

Um das auszutesten hatten die sich ein paar Versuchspersonen -einschließlich 2 Kampfsportler- organisiert. Der Versuchsaufbau war einfach:
Ein handelsüblicher Dummy am Boden, dessen Sensoren die Kräfte messen.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Nur die beiden Kampfsportler traten mit der notwendigen Kraft gegen den Kopf von dem Dummy.
Alle anderen Personen konnten nicht genug Kraft aufbringen.

Daraufhin haben die den Versuchsaufbau umgebaut und eine gepolsterte Platte als Trefferfläche eingesetzt:
Jetzt waren auch die Tritte der Anderen/Frauen potenziell tödlich, die notwendigen Grenzwerte wurden vielfach überschritten.

Die beiden Forensiker hatten den Schluss gezogen, dass bei einem normal sozial konditionierten Menschen bereits die
menschenähnliche Form des Dummys ausreichte, um einen vollen Krafteinsatz auszuschließen.

Bei den Kampfsportlern war diese Hemmschwelle nicht mehr vorhanden, die hatten die sich erfolgreich abtrainiert.

Hallo Kelte, hast Du dazu einen Link?

Gast
14-01-2021, 19:01
Die Geschichte ist schnell erzählt:

Davon gelesen, ja?
Wer waren die Forensiker, wo ist der Bericht?
Sehr neblig hier...

Gast
14-01-2021, 19:55
Ich würde mal sagen: "Keltisches Traumtagebuch" :p

amasbaal
14-01-2021, 20:55
ich würde dringend raten, beim unmittelbaren topic zu bleiben (oder von mir aus auch rumzualbern) und sich den thread nicht schon wieder kapern zu lassen.
hier scheint es ne menge masochisten zu geben...

Kusagras
14-01-2021, 21:03
Soziale Kompetenz an sich ist für Kampfsport völlig bedeutungslos, wenn überhaupt nur Mittel zum Zweck.
Rechtfertigungsgrund. Eine leere Hülse.
...

Die ganzen Kung-Fu-Mönche sind nur empathielose Killer:ups:

Chris2
16-01-2021, 10:45
#

OliverT
16-01-2021, 11:13
Es liegt am Trainer den Schülern beizubringen, dass Kampfsport keine Strategie zum Lösen von alltäglichen Problemen ist - Und das nennt man soziale Kompetenz. Das ist eigentlich Aufgabe der Eltern. Der Trainer sollte das gar nicht nötig haben.

period
16-01-2021, 11:47
Das ist eigentlich Aufgabe der Eltern. Der Trainer sollte das gar nicht nötig haben.

Kommt drauf an - die Eltern sind halt nicht immer da, und so traurig es klingt, die Vorbildfunktion ist da halt auch nicht immer gegeben. Zudem kann man sich seine Eltern nicht aussuchen - den Trainer schon.

Beste Grüsse
Period.

OliverT
16-01-2021, 12:02
Klar mmüssen auch mal andere einspringen, wenn die Eltern versagen. Ändert aber nichts an deren Verantwortung.

period
16-01-2021, 12:18
Klar mmüssen auch mal andere einspringen, wenn die Eltern versagen. Ändert aber nichts an deren Verantwortung.

"Versagen" finde ich etwas stark formuliert, ohne da irgendwas entschuldigen zu wollen... Allerdings bin ich es gewohnt, dass Trainer sich verantwortlich für ihre Sportler fühlen, insbesondere was das "Framework" angeht, das mit dem zu tun hat, was sie ihnen beibringen. Passiv-aggressives Verhalten von selbsterklärten Pazifist*innen ist zum Beispiel etwas, was für die durchaus angehen mag (auf eigenes Risiko), einem Kampfsportler würde ich dagegen definitiv davon abraten. Meiner Erfahrung nach neigt die erstgenannte Gruppe viel eher dazu, irgendwelche Lappalien auf die nächste Stufe zu eskalieren, Leute anzufahren, wenn sie zufällig angerempelt werden usw. Das ist in bestimmten sozialen Umfeldern nicht wirklich problematisch und zieht keine Konsequenzen nach sich, in anderen dagegen schon. Ich persönlich lege grossen Wert darauf, den Leuten die ich trainiere eben diese Unterschiede sehr klar zu kommunizieren.

PS: Von Roosevelt stammt ja das bekannte Zitat "Speak softly and carry a big stick", das unterschiedlich ausgelegt werden kann. Meine Auslegung geht in Richtung "You HAVE to speak softly if you carry a big stick".

Beste Grüsse
Period.

Chris2
17-01-2021, 11:24
#

Kampfgeist
17-01-2021, 16:15
Das sehe ich genauso. Also ich denke man gibt leuten schon ein starkes Werkzeug mit Kk/Ks in die Hand und sollte da als Trainer schon vermitteln in welchen Fällen man dieses einsetzen kann und somit auch in gewisser weise zur Sozialkompetenz mit beitragen.
LG