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Vollständige Version anzeigen : Bagua Karate



FireFlea
15-03-2021, 21:21
Jaja ich weiß, dachte das gibt Klicks :D Mir gefällt er ganz gut:


https://www.youtube.com/watch?v=9jQ5zKIiDNw


https://www.youtube.com/watch?v=gTwpXXAVuDo


https://www.youtube.com/watch?v=iAnSV5VD4Q8

amasbaal
15-03-2021, 21:33
prima, ich poste demnächst was vom silat-karate :)

oder fma-karate (mit besonderem hinweis, dass waffenanwendung der schlüssel für waffenlos ist ;) )

edit:
hab das schon verstanden mit der fake überschrift, aber es gibt doch tatsächlich karateka, die meinen, sie müssten anderen karateka ein karate mit geklauten techniken aus den fma verkaufen (viele unterirdische clips in der tube mit versuchen, die basic handhabung von einzel- und doppelstock, samt flow-drills, im "fma-style" zu "lehren"... grausam.)

zu den clips: prima. ne sorte karate, die mir vom grundsätzlichen her zusagt und in der ich technische gemeinsamkeiten mit meinem zeugs erkennen kann, auch zu "kung fu" stilen.
anders ist v.a. die körperhaltung und die art der bewegung in der aktion, auch der "fluss" kommt etwas anders rüber. es ist etwas statischer (kein, ich nenn das immer "durchlaufen", kein "drum herum" laufen, insgesamt weniger "attacking footwork" auch nach der kontaktaufnahme) und es spielt sich auf nicht so vielen, wechselnden "ebenen" ab (im sinne von fließenden wechseln von hohen und tiefen positionen während der aktionen, um mit mehr "gravitation" bzw. aus dem boden raus zu arbeiten und so leichter manipulieren/balance stören zu können). aber sonst: karate kann also auch anders, ohne sich selbst verleugnen zu müssen.
find ich prima.

FireFlea
15-03-2021, 22:33
prima, ich poste demnächst was vom silat-karate :)

oder fma-karate (mit besonderem hinweis, dass waffenanwendung der schlüssel für waffenlos ist ;) )

edit:
hab das schon verstanden mit der fake überschrift

Ist eigentlich in dem Fall auch ok, er macht tatsächlich u.a. Bagua ;)

big X
15-03-2021, 22:49
sagt er im ersten clip auch, als er eine kleine drehung in den rücken macht, dass der schritt aus dem bagua kommt.

FireFlea
15-03-2021, 22:55
aber es gibt doch tatsächlich karateka, die meinen, sie müssten anderen karateka ein karate mit geklauten techniken aus den fma verkaufen (viele unterirdische clips in der tube mit versuchen, die basic handhabung von einzel- und doppelstock, samt flow-drills, im "fma-style" zu "lehren"... grausam.)


Da fällt mir gerade der Herr ein - von 0:55 bis 1:25, das ist ja wohl besser als jede FMA :D

https://www.youtube.com/watch?v=7Yx1flAZOAA

amasbaal
15-03-2021, 23:23
Da fällt mir gerade der Herr ein - von 0:55 bis 1:25, das ist ja wohl besser als jede FMA :D

https://www.youtube.com/watch?v=7Yx1flAZOAA

:weirdface

und die bo-kata würde jeden chinesischen kaufmannsleibwächter und die katana kata jeden samurai vor neid erblassen lassen

amasbaal
15-03-2021, 23:24
Ist eigentlich in dem Fall auch ok, er macht tatsächlich u.a. Bagua ;)

ich sag ja auch: da ist "kung fu" drin ;)

Lugasch
16-03-2021, 06:30
Moin,
es sieht ziemlich cool aus, aber im zweiten Video finde ich die Sachen zu verspielt, bzw. fehlt mir die Fantasie, wie das in Bewegung funktionieren soll. Also wenn der Gegner selbst mit rein und raus arbeitet.

Tantal
16-03-2021, 06:47
Jaja ich weiß, dachte das gibt Klicks :D

Alles für die Klicks^^.

Hab mir nicht alles angesehen, aber er bewegt sich locker und flüssig, die Anwendungen kenne ich auch alle aus dem Bagua, ist schonmal ein guter Start.
Wäre jetzt interessant ihn mal zu fühlen und wie gut er wechseln kann, wenn der andere mitwechselt.

Tantal
16-03-2021, 06:48
Moin,
es sieht ziemlich cool aus, aber im zweiten Video finde ich die Sachen zu verspielt, bzw. fehlt mir die Fantasie, wie das in Bewegung funktionieren soll. Also wenn der Gegner selbst mit rein und raus arbeitet.

Das geht auf jeden Fall, bei Interesse komm ruhig mal nach Münster zu Besuch :)

Katamaus
16-03-2021, 06:56
Da fällt mir gerade der Herr ein - von 0:55 bis 1:25, das ist ja wohl besser als jede FMA :D

https://www.youtube.com/watch?v=7Yx1flAZOAA

Erinnert irgendwie an Clive Burr.... ;)

Gast
16-03-2021, 07:35
ich sag ja auch: da ist "kung fu" drin ;)

Ich könnte auch sagen, ich kenne das alles aus dem Aikido...

ETARAK
16-03-2021, 07:43
Einfach Karate.

@FireFlea

Kann Deine Intention hier, angesichts der schon recht verschwurbelten Lage im Forum, nicht ganz nachvollziehen.

Der Fritz
16-03-2021, 07:50
Die Bewegungsqualität gefällt mir.
Ich würde es gerne mal in der freien Anwendung sehen, wenn der Partner etwas unkooperativer ist.
Ähnliches habe ich auch im WC/WT gesehen, aber immer wenn es ruppiger wurde, hat das Meiste nicht mehr funktioniert.
Trotzdem, der Herr bewegt sich gut!

Katamaus
16-03-2021, 07:59
Ich würde es gerne mal in der freien Anwendung sehen, wenn der Partner etwas unkooperativer ist.
Ähnliches habe ich auch im WC/WT gesehen, aber immer wenn es ruppiger wurde, hat das Meiste nicht mehr funktioniert.


Mit! Ich kenne das von den diversen Kyushu-Lehrgängen. Da soll man immer mit Tsuki angreifen und die drücken einen dann auf dem Arm oder sonstworum. Schaut auch alles super aus. Einmal volle Granate angegriffen und es ist vorbei mit der Herrlichkeit.

Lugasch
16-03-2021, 10:47
Das geht auf jeden Fall, bei Interesse komm ruhig mal nach Münster zu Besuch :)

Ja, Münster ist auf meiner imaginären Liste ;)
Also die Technik an sich habe ich nicht angezweifelt, sondern eher den Übergang vom Cutten zum zu-Boden-bringen. Es ist auch denkbar, dass es bei den Sachen bloß um eine Einstiegsdemo handelt und ich da zuviel hinein interpretiere.
Durch meine Grapplingbrille geguckt - wenn einer auf den Boden soll, muss ich meinen Schwerpunkt mit seinem verbinden (entweder fest oder über Gestängemanipulation) und diesen Schwerpunkt solange in Bewegung halten, bis der Boden kommt. (Das ist jetzt nur mein Gedankenmodell). Jedenfalls, wenn ich meine Takedowns verkacke, dann liegt es meistens daran, dass ich entweder die Verbindung abreißen lasse, oder mit der Bewegung zu früh aufhöre. Bei dem zweiten Video sehe ich keine durchgängige Manipulation, da wären aus meiner Froschperspektive irgendwelche Schläge als Übergang sinnvoller.

Aber wie gesagt, ich weiß ja gar nicht, was die Intention hinter den Videos ist und ob die Leute das noch ganz anderes üben. Macht ihr in Münster das auch mit "Gegnern" die wegwollen, bzw. anderweitig unkooperativ sind und sehen die Techniken dann auch noch so aus, oder gibt es da mehr Kontrolle über den Arm und/oder Schieben?

Tantal
16-03-2021, 10:56
Macht ihr in Münster das auch mit "Gegnern" die wegwollen, bzw. anderweitig unkooperativ sind und sehen die Techniken dann auch noch so aus, oder gibt es da mehr Kontrolle über den Arm und/oder Schieben?

Das Ziel ist es, ab dem ersten Kontakt die gegnerischen Hände und das gegnerische Gleichgewicht zu kontrollieren, sodass du deinem Gleichgewicht hinterherläufst, ohne mich dabei mit einer möglichen Waffe angreifen zu können. Ich würde schon sagen, dass wir mehr Kontrolle ausüben, als der Typ auf dem Video, bei nem Lehrgang will er aber vielleicht nicht direkt mit zu vielen Details auf einmal ankommen, könnte ich mir vorstellen

Tantal
16-03-2021, 10:58
Ja, Münster ist auf meiner imaginären Liste ;)
Also die Technik an sich habe ich nicht angezweifelt, sondern eher den Übergang vom Cutten zum zu-Boden-bringen.

Wenn du da ne genaue Zeitangabe gibst, kann ich nochmal drauf schauen, wie er das macht.

kanken
16-03-2021, 11:03
Macht ihr in Münster das auch mit "Gegnern" die wegwollen, bzw. anderweitig unkooperativ sind und sehen die Techniken dann auch noch so aus, oder gibt es da mehr Kontrolle über den Arm und/oder Schieben?


https://youtu.be/bq4dBnr3cCc

Ab 0:45 sieht man ein wenig wie wir aus der Bewegung in die Anwendung gehen.

Lugasch
16-03-2021, 11:13
Wenn du da ne genaue Zeitangabe gibst, kann ich nochmal drauf schauen, wie er das macht.

00:50; 2:00 und 2:30 z.B.

Beim zweiten Hinschauen würde "nicht überfrachten wollen" evtl. passen.

Tantal
16-03-2021, 11:20
00:50; 2:00 und 2:30 z.B.

Beim zweiten Hinschauen würde "nicht überfrachten wollen" evtl. passen.

Also 0:50 macht er definitiv ne Pause, die dem Gegner kurz erlaubt sich zu stabilisieren, die sollte man weglassen. Ansonsten funktioniert der Wurf durch eine zirkuläre Kopfmanipulation, die den Widerstand der Halsmuskulatur übersteuert und dadurch das Gleichgewicht nach hinten bricht, da der Schwerpunkt dann außerhalb des Körpers liegt.

2:00 sieht ziemlich flüssig aus, ich hätte ein anderes Set-Up gewählt, das Grundsätzliche Wurfprinzip bleibt ähnlich, die Bewegung ist nur horizontaler im Vergleich zu 0:50, da ist sie recht saggital. edit: effektiver wäre es, wenn er selbst beim Wurf seinen Körperschwerpunkt weiter absenkt.

2:30 ist kein wurf sondern ein Hebel, da verschenkt er definitiv Potential, denn er holt sich nur 1 von 3 Gelenken, die er da gleichzeitig hebeln könnte.

angHell
16-03-2021, 11:50
Ich behaupte mal das funktioniert nicht, zumindest nicht bei den Kräfteverhältnissen im Ausgangsvideo, wenn der andere voll auf Kampf gepolt ist, und sich mit allem wehrt. Niemand lässt sich einfach den Kopf verdrehen, zumal der dann auch noch wild rumzappelt und einem dabei möglicherweise auch noch den Kopf abreißt... Selbst mit Druck auf die Augen oder so wird man intuitiv den Kopf etwas verdrehen (Augen schützen) und sofort wieder voll dagegen arbeiten.

angHell
16-03-2021, 11:51
Und erst recht fällt man dann nicht einfach um, selbst wenn einem der Kopf verdreht wird.

kanken
16-03-2021, 12:57
Ich behaupte mal das funktioniert nicht, zumindest nicht bei den Kräfteverhältnissen im Ausgangsvideo, wenn der andere voll auf Kampf gepolt ist, und sich mit allem wehrt. Niemand lässt sich einfach den Kopf verdrehen, zumal der dann auch noch wild rumzappelt und einem dabei möglicherweise auch noch den Kopf abreißt...

Doch, das funktioniert sogar extrem gut (wobei ich es anders nutze als im Ausgangsvideo). Kopfmanipulationen gehören für mich zum essentielle Standard und funktionieren auch gegen randalierende Leute auf diversen Drogen.

Der Trick liegt halt nicht in der “Kopf” Manipulation, sondern in der Manipulation des Nackens und des Blickes (die Augen “steuern” die Nackenmuskeln).

Gast
16-03-2021, 13:31
Ich behaupte mal das funktioniert nicht, zumindest nicht bei den Kräfteverhältnissen im Ausgangsvideo, wenn der andere voll auf Kampf gepolt ist, und sich mit allem wehrt. Niemand lässt sich einfach den Kopf verdrehen

Meist erzeugt das eine Art Panik bzw. Kontrollverlust, ist sehr unangenehm, und wenn man es richtig macht, kann man kaum was dagegen machen.

amasbaal
16-03-2021, 14:55
Doch, das funktioniert sogar extrem gut (wobei ich es anders nutze als im Ausgangsvideo). Kopfmanipulationen gehören für mich zum essentielle Standard und funktionieren auch gegen randalierende Leute auf diversen Drogen.

kann ich bestätigen. ist immer mein 08/15 standard gewesen, wenn es aufm konzert stress gab und fliegende fäuste (noch) nicht im spiel waren.
gewußt wie - eben nicht nur den kopf drehen. alles ne sache der manipulation der wirbelsäule (kippen, spirale, crunch), die ja quasi im nacken anfängt. möglichst in ganz kurzen bewegungen und straight down vor der eigenen brust bis vor die eigenen füße bei eigenem "seating" zur besseren endabfertigung ("don't try to throw him away or lay him down, crunch him on the spot" oder so ähnlich hieß es dazu vom verehrten silat-lehrer). im grunde ist die kopfmanipulation für so was nur EIN anstatzpunkt. dieses ineinander fließende kippen-drehen-crunchen über die wirbelsäule mit (stärker als im video) nutzung des eigenen, nach/mit dem drehen "sinkenden" gewichts (von nur ein bischen bis zum tiefen seating) lässt sich auch noch anders bewerkstelligen.
letztlich hängt viel von position, körpermechanik, speed, flow (bloß keine pausen/lücken) und druck ab - wie bei eigentlich allem, was man so beim "kämpfen" macht

die eigentlich kritische frage ist eher: wie schaffe ich mir dafür bei einem offensiv schlagenden gegner einen geeigneten eingang.
so etwas, wie kopfmanipulation ist im training fast immer die eine kombi abschließende kür gewesen. kern waren die entries. mir nutzt das ja nix, wenn ich nicht da hin komme, wo ich hin will. als bouncer, der einfach mal schnell zugreift, ohne, dass schon ne keilerei im gange ist, ist das natürlich easy.

kanken
16-03-2021, 15:06
Zu dem ganzen Post kann man eigentlich nur sagen: EXAKT.

Das Bridging ist ja nicht umsonst der Kernpunkt in den CMA (wie ich sie kenne), mit Waffen noch viel mehr als ohne. Kontrolle im Kontakt (Bindung) zu bekommen ist sehr viel einfacher als erst einmal in den Kontakt (Bindung) zu kommen). “Augenmanipulationen” und Druckwechsel sind da absolut essentiell.

FireFlea
16-03-2021, 15:17
Einfach Karate.

@FireFlea

Kann Deine Intention hier, angesichts der schon recht verschwurbelten Lage im Forum, nicht ganz nachvollziehen.

Was meinst Du mit Intention? Warum ich die Clips eingestellt habe oder warum ich den Titel so gewählt habe?

Die Clips habe ich eingestellt, weil sie mir gefallen. Den Titel hätte ich natürlich auch "Troy Price Partnerübungen" oder wie auch immer nennen können. Ich finde es so aber schon ok, der gute Mann übt Karate, Bagua, andere CMA, Kyusho etc. und ist davon ganz offensichtlich beeinflusst.

FireFlea
16-03-2021, 15:20
@amasbaal :halbyeaha

Man sieht im Clip ja auch, dass er nicht einfach den Kopf greift und den irgendwie manipulieren will. Sondern man baut eine Reaktionskette auf. Die erste Aktion leitet einen kleinen Strukturbruch/Vorwärtsbewegung ein, das verschafft (kurz) Zeit für die nächste Aktion, die dann wieder (kurz) Zeit verschafft, bis der andere an einem Point of no return ist, wo er fällt.

Die Reaktion aus der Initialaktion ist vergleichbar mit dem, was hier demonstriert wird: https://www.youtube.com/watch?v=rSyE0-KkHOc

Lugasch
17-03-2021, 09:20
Um zurück zum Thread-Thema zu kommen - soweit ich das noch richtig im Kopf habe, bietet ihr in Münster ja noch Karate an, oder?
Falls das noch stimmt - wie hat sich Bagua darauf ausgewirkt?

Tantal
17-03-2021, 09:33
Also die Karateka in unserem Dojo trainieren kein Bagua und keiner von uns Bagua Leuten trainiert bei uns im Dojo beim Karate mit. Vielleicht sagt kanken da noch mehr zu, die Zeit um 2012/2013, als kanken mit seinen Schülern vom Karate zum Bagua gewechselt ist, hab ich nicht miterlebt.

kanken
17-03-2021, 10:10
Das Bagua hat sich derart auf meine 20 Jahre Karate ausgewirkt, dass ich letzteres aufgehört habe zu trainieren, nachdem ich 1 Jahr versucht hatte beides unter einen Hut zu bekommen und festgestellt hatte dass das keinen Sinn macht.

Bei uns im Dojo wird immer noch Karate angeboten, aber unsere Baguagruppe hat sich als eigenständiges Angebot daneben etabliert. Ich tausche mich natürlich noch weiterhin mit den anderen aus, aber die praktische Schnittmenge ist ziemlich gering.

karate_Fan
18-03-2021, 07:48
Wie viel die Videos wirklich mit Bagua zu haben kann ich natürlich sagen, aber was dort zu sehen war gefällt mir recht gut. Anders als bei dem modernen Karate was ich kenne wo man eher fechterisch vorgeht man bewegt sich auf das ziel zu schlägt es und zieht sich dann wieder zurück versucht hier am Mann zu bleiben und den Gegner dann fertig zu machen.

Solche Trainingsanweisungen findet man unter anderen auch bei Funakoshi der ja laut dem Buch von Gibukai ja gesagt hat man soll den Gegner zu einer unbeweglichen Sache machen bevor man ihn niederschlägt.

Ein interessantes Konzept das zumindest meiner bescheidenen Meinung nach mehr Sinn macht das Stoßfechten Karate das kannte.

Mit einer Waffe wie einem Rapier in der Hand ist das Konzept natürlich schlüssig, aber wie realistisch ist unbewaffnet wirklich alle Hoffnungen in nur einen Angriff zu setzen und denn Gegner dann theoretisch gesehen die Chance zu lassen noch zu reagieren wenn der erste Schlag nicht sitzt.

Diese Strategie beruht wohl auf dem Ikken Hisatsu Prinzip da wohl wiederum von der Jigen Ryu abgeleitet wurde?? Aber wie realistisch ist Ikken Hisatsu? Und wurde es überhaupt richtig übersetzt? Ist mit einem Schlag töten wirklich die richtige Übersetzung oder heißt es nicht eher das bei jedem Angriff nicht eher alles geben sollte und am aber trotzdem nicht zwingend davon ausgeht dass ein Angriff reicht um den Konflikt zu beenden?

Tantal
18-03-2021, 08:04
Mit einer Waffe wie einem Rapier in der Hand ist das Konzept natürlich schlüssig, aber wie realistisch ist unbewaffnet wirklich alle Hoffnungen in nur einen Angriff zu setzen und denn Gegner dann theoretisch gesehen die Chance zu lassen noch zu reagieren wenn der erste Schlag nicht sitzt.


Auch mit Waffe ist das nicht unbedingt die beste Taktik^^

karate_Fan
18-03-2021, 08:11
Auch mit Waffe ist das nicht unbedingt die beste Taktik^^


Da ist sicher was dran, wobei es um es mit dem Worten meines Lieblings HEMA Youtubers Matt Easton zu sagen auf den Kontext und das Szenario an. Mit einer kürzeren Waffe kann eine solche Taktik Selbstmord sein, aber mit einer langen Waffe wie z.B einem Rapier der ja berühmt für diese Stoßtechnik war könnte diese Technik durchaus Sinn machen. Was aber nicht heißt das es im Rapier Fechte nicht auch andere Techniken gab.

Kenne vom Rapier Fechte nur ein paar Illustrationen aus dem alten Fechtbüchern und da wird die Stoßtechnik auch sehr grafisch beschrieben.

https://fechtwaffen.ch/wp-content/uploads/2013/11/Rapier-Fechten.jpg

Tantal
18-03-2021, 08:16
Gegen nen Stoß ist ja nichts einzuwenden, man sollte nur weitermachen können, wenn der nicht trifft und nach Möglichkeit über den ganzen Zeitraum auch die gegnerische Waffe kontrollieren. Je leichter die gegnerische Waffe, desto schneller ist die natürlich, das macht es schwerer.

kanken
18-03-2021, 08:19
Wenn du stößt und der Gegner den Stoß an sich vorbeileitet, dann sollte man einen Plan B haben, zumal der Gegner ja nicht nur den Stoß an sich umlenkt, sondern dabei auch noch andere Dinge tut (wenn er weiß was er tut).

Im Bagua würde man niemals einfach stoßen, egal ob mit einem Speer oder Schwert. Der Stich ist erst am Ende einer langen Kette von Bewegungen.

karate_Fan
18-03-2021, 08:33
@Tantal und Kanken Macht alles Sinn was ihr da schreibt. Mann muss natürlich sagen das die Manuskripte nicht alles erzählen. Halte es daher für durchaus möglich dass die Rapier Fechter möglicherweise auch einen Plan B hatten wie im Bagua.

Aber dazu können die Leute die sich mit den Manuskripten beschäftigen sicher mehr dazu sagen.


Und sorry wenn ich da jetzt ein Fass aufgemacht habe. Mich hat eben das vor und zurück Karate das ich kannte ganz oberflächlich an das Rapier Fechten erinnert. Daher habe ich diesen vielleicht nicht ganz glücklichen Vergleich gewählt. Habe bisher nur darüber nachgedacht dass dieses Konzept auch mit einer Waffe nicht das Beste ist. Danke nochmal für den Einwurf.

Muss in der Tat zugeben, dass sich das Bagua Konzept da wesentlich schlüssiger und sicherer für den Anwender anhört.

Man findet schließlich im Buch Swordsman of the Britsh Empire jede Berichte wo tödlich verletze Kämpfer noch kurz handlungsfähig waren und weiter ausgeteilt haben. Auch in der modernen Literatur wie z.b in den Büchern von Marshal and Sanow findet man Beispiele moderne Handfeuer Waffen Projektile die Angreifer nicht sofort stoppen konnten.

Ich denke die Lehre die man aus der Diskussion hier ziehen kann ist das man sich nie darauf verlassen sollte das der erste Angriff sofort Wirkung zeigt und man immer noch einen Plan B haben sollte. Ganz egal ob Waffen oder Waffenlos.


Und sorry für das Off Topic.

ETARAK
18-03-2021, 08:42
Vorsicht, wenn Du merkst, dass Du in ein Schwarz-Weiß-Denken fällst.


Wie viel die Videos wirklich mit Bagua zu haben kann ich natürlich sagen, aber was dort zu sehen war gefällt mir recht gut. Anders als bei dem modernen Karate was ich kenne wo man eher fechterisch vorgeht man bewegt sich auf das ziel zu schlägt es und zieht sich dann wieder zurück versucht hier am Mann zu bleiben und den Gegner dann fertig zu machen.

Alles hat Vor- sowie Nachteile und alles sieht manchmal anders aus, als man denkt und andere es meinen.

Im Karate ist nicht unbedingt das Ziel vorzustoßen und sich dann wieder zurückzuziehen. Wenn man sich zurückziehen muss, sollte man das auch können. Wenn man weiter vordringen kann, dann sollte man auch das können. Wenn man Kontakt bekommt sollte man damit umgehen können und vieles mehr.


Solche Trainingsanweisungen findet man unter anderen auch bei Funakoshi der ja laut dem Buch von Gibukai ja gesagt hat man soll den Gegner zu einer unbeweglichen Sache machen bevor man ihn niederschlägt.

Es ist durchaus möglich, den Gegner, ganz ohne Berührung zu einer "unbeweglichen Sache" zu machen, für einen Moment der ausreicht, um ihn in diesem Moment anzugreifen.


Ein interessantes Konzept das zumindest meiner bescheidenen Meinung nach mehr Sinn macht das Stoßfechten Karate das kannte.

Wie gesagt, es gibt mehr als Entweder-oder. Wenn ich keinen Kontakt eingehen muss, warum sollte ich dann einen Kontakt eingehen wollen? Und wieder...wenn ich Kontakt bekomme, sollte ich auch mit dem Kontakt umgehen können. Und vieles mehr.


Mit einer Waffe wie einem Rapier in der Hand ist das Konzept natürlich schlüssig, aber wie realistisch ist unbewaffnet wirklich alle Hoffnungen in nur einen Angriff zu setzen und denn Gegner dann theoretisch gesehen die Chance zu lassen noch zu reagieren wenn der erste Schlag nicht sitzt.

Karate hat ja nie behauptet unbewaffnet zu sein - das ging immer auch um "Körperwaffen". Wenn man sich aber nicht um diese "Waffen" kümmert, resp. nicht die richtigen Voraussetzungen hat, kann man sich schon unbewaffnet fühlen. Wie schon gesagt, man muss auch nicht "alle Hoffnung" auf nur "einen Angriff" setzen und schon gar nicht, dem Gegner "die Chance zu reagieren" geben.


Diese Strategie beruht wohl auf dem Ikken Hisatsu Prinzip da wohl wiederum von der Jigen Ryu abgeleitet wurde?? Aber wie realistisch ist Ikken Hisatsu? Und wurde es überhaupt richtig übersetzt? Ist mit einem Schlag töten wirklich die richtige Übersetzung oder heißt es nicht eher das bei jedem Angriff nicht eher alles geben sollte und am aber trotzdem nicht zwingend davon ausgeht dass ein Angriff reicht um den Konflikt zu beenden?

So ungefähr. Das Ziel kann sein, den Gegner in genau dem Moment anzugreifen, wenn er sich gegen diesen Angriff nicht wehren kann (unbewegliche Sache) und dann genau so anzugreifen, dass es zum beenden des Kampfes reicht, resp. der nächste Gegner versorgt werden kann. Das bedeutet nicht, dass man nur von einem Angriff ausgeht (schwarz-weiß). Auch bedeutet das nicht, dass man evtl. dabei im Gegner verhaftet bleibt - es gibt immer einen besseren. Es ist nur blöd, wenn man verhaftet bleibt und in dem Moment das Ziel eines dritten wird.

Aber es ist auch blöd, den tobenden Ex der Freundin mit einem Schlag zu töten...da kann ein Paket schnüren durchaus die bessere Wahl des Mittels sein.

Das Leben und auch Karate ist doch sehr bunt.

karate_Fan
18-03-2021, 08:47
@Etarak Alles berechtigte Einwände. Ich kann allerdings nur das wiedergeben was ich vom Ex Chefe unsere Gruppe so gelernt habe. Und der war eben ein Fan des fechterischen Ansatzes. Ganz anders als der Bunkai Co Trainer der eher einen DJVV Ju Jutsu Ansatz verfolgte.

Und dachte eigentlich mit der Bemerkung Karate so wie ich es kannte hätte ich dem Karate das ich nicht kenne genug Respekt gezollt und eingeräumt das noch viele andere Methoden die anders arbeiten.

Hilft mir persönlich aber wenig wenn ich Dojo wenn nicht der Bunkai Co Trainer am Werk nur das Hau Ruck Karate geübt worden ist.

Vor und zurück. Block und dann Konter. Und das ganze wieder von vorne. Kein Kontakt mit dem Gegner herstellen Einfach vor und zurück Block und Schlag.

Mehr kannte ich nicht. Aber das Karate vielfältiger ist wusste schon immer. Ein kleines Fenster in das andere Karate hat mir ja bereits der Bukai Co Trainer gegeben.

Hoffe das räumt jetzt weitere Missverständnisse aus und erklärt auch wo meine Meinung herkommt.

Gürteltier
18-03-2021, 16:59
Ich weise mit steter Begeisterung darauf hin, daß ich auch bei dem Videotitel " Bagua in weißer Kleidung von einem Mann, der auch Karate und Basketball macht. " geklickt hätte.


Hat auf YT auch diverse "Aikido-girl shows..." Videos angeklickt, ist also tolerant gegen bewusst falsche Etikettierungen :

Das Gürteltier

angHell
18-03-2021, 19:21
Ich weise mit steter Begeisterung darauf hin, daß ich auch bei dem Videotitel " Bagua in weißer Kleidung von einem Mann, der auch Karate und Basketball macht. " geklickt hätte.


Hat auf YT auch diverse "Aikido-girl shows..." Videos angeklickt, ist also tolerant gegen bewusst falsche Etikettierungen :

Das Gürteltier

:rofl: