PDA

Vollständige Version anzeigen : MMA Hüftimpingement



andi1646
04-04-2021, 12:56
Moin Leute,

hab leider weder auf Google noch speziell hier im Forum etwas zu meinem Thema gefunden. Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus.

Ich hab nach jahrelanger Kampfsportpause, aufgrund einer OP eines Hüftimpingements rechts, wieder mit Boxen angefangen. Ich würde jedoch gerne mit MMA anfangen, da ich mich auch sehr für Grappling (BJJ) interessiere und mir vorstellen könnte, dass mir das noch mehr Freude bringt.
Nun zu meinem Problem:

Zwar ist seit der OP rechts wieder alles relativ in Ordnung, allerdings besteht auch links ein Impingement, welches noch einige Probleme macht. Fragen die ich euch nun stellen will sind die folgenden:

Wie belastend ist MMA bzw. insbesondere BJJ für die Hüfte?

Wie erfolgreich kann man im MMA sein, wenn man die Kicks auf niedrigerem Level (nur Low-Kicks, Push-Kicks etc.) hält? (High-Kicks und häufige Kicks zum Körper tun durch Impingement weh)

Hat jemand Erfahrung mit Hüftproblemen in diesem Sport?

Kurze Hintergrundinformation: Ich bin bereits bei einem sehr guten Orthopäden in Behandlung, der gemeint hat, dass eine OP aktuell nicht nötig sei, wir die Situation im Auge behalten. Außerdem mache ich 2 mal pro Woche hüftspezifisches functional Training bei meinem Physio.

Klar könnte ich meinen Orthopäden fragen, allerdings tendieren die ja gemeinhin eher dazu etwas übervorsichtig zu sein und vorsichtshalber von allem abzuraten um Risiken so weit wie möglich zu vermeiden und bis ich bei ihm wieder einen Termin bekomme dauert es sicher einige Monate. (Noch dazu fahre ich 1 Std hin, was für eine einzige Frage etwas viel ist)

Ich danke Euch schonmal im Voraus!


LG Andi

marq
04-04-2021, 17:55
frag doch mal deinen arzt :D ich glaube der kann die am besten helfen, oder du entscheidest selbst was du machst:D

marq
04-04-2021, 17:57
im mma angst vor verletzungen zu haben, ist so kontraproduktiv........ dann lass es dann lieber und mach was wo du dir sicher bist, dass du verletzungsfrei in der schulter bleibst.

andi1646
04-04-2021, 20:35
Klar könnte ich meinen Arzt fragen, allerdings hab ich ja oben beschrieben wo ich das Problem sehe. Außerdem weiß ich nicht recht ob mein Arzt genug Ahnung von Kampfsport hat, zu beurteilen welche Belastungen beim MMA auf meine Hüfte zukommen (Was ich offensichtlich auch nicht habe, deshalb frage ich)
Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass MMA nicht der verletzungsärmste Sport ist, jedoch ist es doch ein großer Unterschied ob ich vielleicht den ein oder anderen Cut davon trage, was einem kalkulierten Risiko verschuldet ist, oder ob ich in 5 Jahren ein künstliches Hüftgelenk brauche weil ich mich vorher nicht ausreichend informiert habe.

marq
04-04-2021, 20:41
die hüfte wird beim bjj sehr stark belastet , auch bei allen kicks. boxen ist mit angeschlagener hüfte leichter möglich.

andi1646
04-04-2021, 21:00
Das beantwortet schon eher meine Fragen, danke. :halbyeaha

Falls jemand was hinzufügen kann und/oder Erfahrung hat gerne trotzdem noch antworten :halbyeaha

Ripley
05-04-2021, 09:07
Ich hab von MMA nur eine grobe theoretische Vorstellung (nicht meine Baustelle), dafür selbst leichtes Impingement an den Hüften.

Was letzteres angeht, so ist mein Wissensstand, dass man weiteres Anschlagen Knochen an Knochen im ohnehin beengten Hüftgelenk möglichst vermeiden sollte. Also dass man Dehnung und Kicks nur kontrolliert ausführen sollte und so, dass die Knochen(haut) nicht noch mehr gereizt wird, der ohnehin verdickte Knochen nicht noch weiter überbaut wird.

Und jetzt die Frage aller Fragen: Denkst du, das ist im MMA so umsetzbar?
Meine wie gesagt *Außen*sicht sagt da: "eher nein".

jkdberlin
05-04-2021, 13:22
Die Hüfte wird bei allen Sachen, die im MMA vorkommen, stark belastet. Standkampf, Ringen und auch Bodenkampf.

Du kannst sicher eine Menge Mobilitätsübungen machen, um das Gelenk kontrolliert zu bewegen, jedoch wird das MMA-Training dazu immer kontraproduktiv sein. Du wirst dich dann irgendwann entscheiden müssen, was dir wichtiger ist.

andi1646
07-04-2021, 11:11
Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich denke der beste Weg für mich wird wohl sein, auf meinen Körper zu hören und einfach mal zu probieren. Ich werde mir das ganze ansehen und dann anhand der Schmerzen beurteilen ob der Sport machbar ist, oder doch wegfällt. (ggf. nochmal ärztlich abklären)

Da high Kicks ja von vornherein wegfallen, kann mir jemand vielleicht noch beantworten, wie erfolgreich man im Wettkampf sein kann ohne High-Kicks? Meine laienhafte Erfahrung würde mir jetzt mal sagen, dass sie nicht essenziell sind, da sie leicht geblockt/gefangen werden können und einen sehr offen für Konter machen.

Sollte ich da richtig liegen, könnte ich also gegebenenfalls auch ohne High-Kicks erfolgreich sein?

MG66
07-04-2021, 15:59
Moin Leute,

Zwar ist seit der OP rechts wieder alles relativ in Ordnung, allerdings besteht auch links ein Impingement, welches noch einige Probleme macht. Fragen die ich euch nun stellen will sind die folgenden:


LG Andi

Was wurde denn bei der OP genau gemacht? Hast/Hattest du ein Pincer- oder Cam-Impingement? Wie sieht das aktuell auf dem Röntegenbild aus? Generell ist das alles sehr belastend.

marq
07-04-2021, 16:31
du fragst, kriegst negative antworten und willst es doch machen.... ;) ;)

blöd, dass du keine bestätigung deines plans bekommen hast :)

andi1646
07-04-2021, 18:14
Das liegt wohl daran, dass die Beiträge hier im Forum, obwohl ich für die Konstruktiven sehr dankbar bin, nicht der einzige Indikator für meine Entscheidung sind, sondern ich mir auch andere Meinungen bspw. Von meinem PT. eingeholt habe und mich unter Abwägen der Umstände zum Ausprobieren entschieden habe.
(Zu den konstruktiven Beiträgen zähle ich deine nicht, da Du mir oben bewiesen hast, dass das simple Lesen meiner Fragen wohl schon zu viel verlangt war und du mir irgendwas über die Schulter erzählst, wenn es um die Hüfte geht :halbyeaha)

andi1646
07-04-2021, 18:29
@MG66 Habe beidseitig ein CAM Impingement und rechts wurde arthroskopisch operiert und der Femurkopf in die richtige Form gebracht. Da die linke Seite weniger Probleme gemacht hat, wurde hier vorerst nicht operiert, jedoch sieht man auf dem Röntgenbild, dass ein CAM Impingement vorliegt. Nun sehe ich im Internet immer wieder Physiotherapeuten, die sagen, dass man auch ohne OP relativ gut auskurieren kann, weshalb ich erst mal sehen will, was ohne OP an Besserung drin ist.

Kirke
07-04-2021, 18:57
Kannst es ja mal so betrachten: wenn es für 3-5 Jahre ganz gut klappt, auch ohne Schmerzen. Jedoch die Abnutzung in der Zeit wächst und du dann aufhören musst. Eventuell dann die restlichen 45 Jahre deines Lebens Schmerzen durch Arthrose hast oder weitere OPs machen musst. Wäre es dir das Wert, würdest du es tun? Was würdest du in 10 Jahren rückblickend denken?

Das Szenario und die Zahlen sind jetzt fiktiv, ich bin kein Arzt. Aber deine eigene, ehrliche Antwort auf die Frage bringt dich vielleicht in deiner Entscheidung weiter.

Wenn ich persönlich die Antworten hier im Thread so lese, würde ich denken, vielleicht wirklich erstmal mit Boxen anfangen und gut darin werden, ist für MMA eine klasse Basis und keine vergeudete Zeit.

marq
07-04-2021, 19:08
dann mach es. fröhliche schmerzen

andi1646
07-04-2021, 19:10
Danke! Guter Denkanstoß :)
Werde mir da wirklich nochmal Gedanken drüber machen und auch mal mit dem Arzt sprechen, inwiefern eine Abnutzung auch bei Schmerzfreiheit stattfindet und wie hoch da das Risiko für Arthrose wäre.
Bis dahin lege ich wohl besser wirklich den Fokus auf Boxen.

MG66
09-04-2021, 12:28
@MG66 Habe beidseitig ein CAM Impingement und rechts wurde arthroskopisch operiert und der Femurkopf in die richtige Form gebracht. Da die linke Seite weniger Probleme gemacht hat, wurde hier vorerst nicht operiert, jedoch sieht man auf dem Röntgenbild, dass ein CAM Impingement vorliegt. Nun sehe ich im Internet immer wieder Physiotherapeuten, die sagen, dass man auch ohne OP relativ gut auskurieren kann, weshalb ich erst mal sehen will, was ohne OP an Besserung drin ist.

Bist du aktuell in Behandlung bei einem Physiotherapeuten?
Das würde ich dir empfehlen, sehr regelmäßig!
Auch ohne Schmerzen wird sich das weiter verschlechtern, denke die Aussage das man das ohne OP auskurieren kann ist nicht richtig.
Du kannst mittels Übungen das "verlangsamen" und länger schmerzfrei oder mit weniger Schmerzen zurecht kommen.
Wenn dein Alter "23" stimmt dann würde ich dir empfehlen nochmals weitere Infos vom Doc & Physios holen sonst benötigts mit 45 Jahren ein/zwei neue Hüftgelenke!

Katamaus
09-04-2021, 12:37
Auch ohne Schmerzen wird sich das weiter verschlechtern, denke die Aussage das man das ohne OP auskurieren kann ist nicht richtig.
Du kannst mittels Übungen das "verlangsamen" und länger schmerzfrei oder mit weniger Schmerzen zurecht kommen.

Ich weiß nciht, ob man das so pauschal sagen kann. Bin kein Mediziner aber leidlich vorgebildet mit derlei Kram. Mein Hüftimpingement (CAM Impingement, leichte Hüftdysblasie (angeboren) und vermutlich auch eine „verkürzten“ Kapsel) habe ich durch regelmäßige Manualtherapie ziemlich gut im Griff. Es ist zwar nicht top aber schon viiiiel besser.

Eine Op wurde zunächst (nach Absprache mit Prof und Therapeut) nicht vorgesehen, könnte aber noch kommen. Der Aufwand für die Nachsorge würde bei selbiger so im Bereich von der bei einem KB-Riss liegen, so der Prof. Nach dem, was ich da hinsichtlich Störung des körperlichen Gesamtgleichgewichts so erlebt habe, wäre ich da ultra zurückhaltend (wir haben allerdings hier auch einen sehr fitten älteren Kollegen in München, der mit seinem künstlichen Hüftgelenk fitter denn je scheint.)