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Vollständige Version anzeigen : Frau mit Hund von Wolf verfolgt:



Kusagras
17-04-2021, 21:41
Hab ich so auch noch nicht gesehen, Wölfe sollen eigentlich sehr scheu sein gegenüber Menschen. Möglicherweise war der Hund Ausschlag gebend für das beharrliche Interresse des Wolfes. Teilweise wirkte es als ob er "spielen" wolle:

https://www.rnd.de/panorama/wolf-verfolgt-frau-auf-einem-feld-in-niedersachsen-video-zeigt-die-szene-PQ2G4TP4VJGCFFAKD5FHZE2IEI.html

Ist einerseits faszinierend einen Wolf in freier Wildbahn zu sehen, aber wenn der einem dann folgt... . Ginge mir auch die Muffe. An ein Rudel ,dass das tut, will ich dann auch lieber nicht denken... .

Pansapiens
17-04-2021, 22:02
Hab ich so auch noch nicht gesehen, Wölfe sollen eigentlich sehr scheu sein gegenüber Menschen.

Irgendwann werden die merken, dass man sie nicht jagen darf.
Im Moment besteht hierzulande kein Selektionsdruck auf Wölfe, scheu gegenüber Menschen zu sein.
(hast Du den Link verwechselt, oder ist das ein Test, ob da auch jemand drauf klickt?)

Kunoichi Girl
17-04-2021, 22:02
... Teilweise wirkte es als ob er „spielen“wolle:

https://www.rnd.de/politik/farbanschlag-auf-auto-von-karl-lauterbach-viel-solidaritat-im-netz-MY6X5VLKAIZZO2IYDU7H6U3XT4.html ...


Ist das mit dem link eine freud‘sche fehlleistung?

Dastin
17-04-2021, 22:28
Mit einen Wolf könnte man fertig werden, bzw. verscheuchen, wenn es ernst wird. Ein Rudel sieht da natürlich völlig anders aus. Ich würde den Wolf immer im Auge behalten.

https://www.rnd.de/panorama/wolf-verfolgt-frau-auf-einem-feld-in-niedersachsen-video-zeigt-die-szene-PQ2G4TP4VJGCFFAKD5FHZE2IEI.html


Wobei es sicherlich auch welche gibt, die die Tiere füttern und dadurch zum abbau der Scheu bei tragen. Ich selber bleibe bei Hunden nicht ganz so ruhig. Beim Wolf wüsste ich nicht, ob mein Fluchtrieb nicht die überhand nimmt. Das wäre das komplett falsche Verhalten, dass man machen könnte.

Kunoichi Girl
17-04-2021, 22:36
... Das wäre das komplett falsche Verhalten, dass man machen könnte.


Wie wäre es richtig?

Gast
17-04-2021, 23:19
Wie wäre es richtig?

Ruhig bleiben.
Wenn er nicht von selber weggeht, einschüchtern.
NICHT umdrehen und weglaufen.

Kunoichi Girl
17-04-2021, 23:20
... einschüchtern. ...


Wie?

Gast
17-04-2021, 23:20
Irgendwann werden die merken, dass man sie nicht jagen darf.


Wölfe, die dauerhaft ein auffälliges Verhalten zeigen, dürfen abgeschossen werden.

Dastin
17-04-2021, 23:21
Im Auge behalten. ggf. groß machen, und so weiter und so fort.


https://www.youtube.com/watch?v=t7pe0_r38kE

Einfach an das Video halten.

Pfefferspray könnte evtl. hilfreich sein (Eher dann, wenn es schon in der Eskalationsstuffe ist)

Gast
17-04-2021, 23:21
Wie?

Laut rufen, Hände klatschen, sich groß machen.

Kunoichi Girl
17-04-2021, 23:25
Laut rufen, Hände klatschen, sich groß machen.


Das schüchtert wölfe ein?

Kunoichi Girl
17-04-2021, 23:31
... Einfach an das Video halten. ...


Soweit ich richtig verstanden habe, könnte es für den angriffsfall gut sein, eine wt-halskrause angelegt zu haben:

https://ewto-shop.de/article/67


Wäre vielleicht eine geschäftsidee:

Bissfeste halskrausen.

Dastin
17-04-2021, 23:31
groß machen wird aufjedenfall geraten. Wichtig ist es, dass der Wolf ein nicht als Beutetier sieht, und auch nicht für leichte Beute hält.

Kunoichi Girl
17-04-2021, 23:52
... Wichtig ist es, dass der Wolf ein nicht als Beutetier sieht, und auch nicht für leichte Beute hält.


Und wenn er es (trotzdem) tut?

Katamaus
17-04-2021, 23:52
Teilweise wirkte es als ob er "spielen" wolle:

„Er will nur spielen“... Kennt man ja. ;)

Gast
18-04-2021, 00:01
Und wenn er es (trotzdem) tut?

Dann greift er an...:rolleyes:

Kunoichi Girl
18-04-2021, 00:01
Dann greift er an...:rolleyes:


O weh!

Alephthau
18-04-2021, 01:31
Hi,

Das scheint ein junger Wolf zu sein, der sich sein eigenes Revier sucht, der Hund der Frau scheint auch eine Hündin zu sein und vielleicht wollte er mit dieser ja wirklich "anbandeln", jedenfalls wirkt sein "spielerisches" Verhalten so.


Zu einem Rudel Wölfe gehören außerdem die Welpen, die Anfang Mai nach nur zweimonatiger Tragezeit zur Welt kommen. In ihrem ersten Lebensjahr sind die Welpen auf die volle Fürsorge ihrer Eltern angewiesen. Die Jugendlichen, Jährlinge genannt, sind ein bis zwei Jahre alt. Noch nicht geschlechtsreif bleiben sie „zu Hause“ und helfen bei der Aufzucht der Kleinsten mit. Sobald sie bereit sind, eine eigene Familie zu gründen, verlassen sie in der Regel das elterliche Territorium. Dann beginnt für sie die große Suche nach einem Partner und einem eigenen Revier mit Wanderungen von oft vielen hundert Kilometern. So leben Wolfsrudel in freier Natur ohne Streitigkeiten um die Rangordnung, um Führungspositionen und um das Recht auf Fortpflanzung.

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/18742.html

Gruß

Alef

Kusagras
18-04-2021, 07:55
Irgendwann werden die merken, dass man sie nicht jagen darf.
Im Moment besteht hierzulande kein Selektionsdruck auf Wölfe, scheu gegenüber Menschen zu sein.
(hast Du den Link verwechselt, oder ist das ein Test, ob da auch jemand drauf klickt?)

Danke ist korrigiert, den rnd-link meine ich kopiert zu haben, es war noch der alte drinnen, sorry at all:o

Kusagras
18-04-2021, 08:04
Ruhig bleiben.
Wenn er nicht von selber weggeht, einschüchtern.
NICHT umdrehen und weglaufen.

Das mit dem nicht weglaufen habe ich ich auch ganz oft gegenüber andren Tieren gehört und gelesen, wilde Hunde, Wildschweine, Bären.
Macht Sinn, da sonst der Jagdtrieb egweckt wird. Auch sieht man nicht mehr gut was das Tier konkret macht.

Aber schwierig, das still stehen einzuhalten, vor allem wenn man überrascht wird.

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article231507807/Heidelberg-Wildschwein-greift-Fussgaengerin-an-Klinik.html

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article227698145/Wildschwein-greift-Jaegerin-an-33-Jaehrige-schwer-verletzt.html

In diesem Fall kann eine Frau ein Wildschwein mit Tritten vetreiben, Hund schwer verletzt:ups:

https://www.rnd.de/panorama/wildschwein-vom-berliner-teufelssee-soll-frauen-und-einen-hund-angegriffen-haben-N5DBCFQPEZFKHE7SGFLDNS5QM4.html

Grade mit Wildschweinen gab es mehere Fälle, in Berlin sind die ja jetzt sozusagen Stadtinventar... . bei dem Müll gibst ja auch
viel Fressen ohne Anstrengung zu finden... .

Wie so ein Wildschwien oder Wolf auf Tierspray reagiert? Ich hab mich noch nie damit beschäftigt.

Kusagras
18-04-2021, 08:11
Hi,

Das scheint ein junger Wolf zu sein, der sich sein eigenes Revier sucht, der Hund der Frau scheint auch eine Hündin zu sein und vielleicht wollte er mit dieser ja wirklich "anbandeln", jedenfalls wirkt sein "spielerisches" Verhalten so.



https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/18742.html

Gruß

Alef

Hm, also wie ein Welpe sieht er nicht aus;-) Aber jung könnte er natürlich sein. Trotzdem ungewöhnlich finde ich. Mal schauen was als Erklärung kommt. Ob die Frau nochmal da spazieren geht? Glaube ich erst mal nicht.

Pansapiens
18-04-2021, 08:34
Wölfe, die dauerhaft ein auffälliges Verhalten zeigen, dürfen abgeschossen werden.

ah, danke,
dann ist man wohl vernünftig geworden

Kusagras
18-04-2021, 08:49
ah, danke,
dann ist man wohl vernünftig geworden

Erinnert mich an den Vorfall mit dem berühmt gewordenen Bären "Bruno", den man zunächst vergeblich versucht hatte einzufangen, dann wurde er erschossen:

https://www.spiegel.de/panorama/baerenjagd-bruno-ist-erlegt-a-423537.html

War ein großer Hype damals.

Katamaus
18-04-2021, 08:58
Erinnert mich an den Vorfall mit dem berühmt gewordenen Bären "Bruno", den man zunächst vergeblich versucht hatte einzufangen, dann wurde er erschossen:

Das war aber auch ein Problembär und nicht etwa ein normaler oder ein Schadbär... :rofl:


https://youtu.be/l0CW9Bi3LsI

ThomasL
18-04-2021, 09:54
Bzgl. Pfefferspray:
Vom Mitführen in Bärengebieten und auch von der erfolgreichen Verwendung habe ich schon öfters gehört. Vom Einsatz gegen Wölfe noch nie. Liegt vermutlich einfach daran, dass Angriffe von Wölfen so gut wie nie vorkommen.
Hauptproblem ist meines Erachtens, dass wir Menschen verlernt haben mit der Natur zu leben und ggf. auch die damit verbundenen Risiken zu akzeptieren…und seien sie noch so klein. Anders kann ich mir die emotionale Debatte zum Wolf nicht erklären. Ausnahme (hier verstehe ich die Emotionen): Halter von Weidetieren benötigen natürlich Unterstützung um mit diesem (für sie) neuen Risiko umzugehen.
Diese Entfremdung sehe ich nebenbei auch auf Seiten der Naturschützer. Dass ein bestehendes Jagdverbot, erlassen zu Zeiten in denen eine Art sehr selten und unbedingt schutzwürdig war, auch wieder gelockert werden sollte wenn die ursprünglichen Gründe nicht mehr gegeben sind, müsste eigentlich selbstverständlich sein (ich denke hier eher an Bieber).

Pansapiens
18-04-2021, 09:57
Erinnert mich an den Vorfall mit dem berühmt gewordenen Bären "Bruno", den man zunächst vergeblich versucht hatte einzufangen, dann wurde er erschossen:

https://www.spiegel.de/panorama/baerenjagd-bruno-ist-erlegt-a-423537.html

War ein großer Hype damals.

ja...


Beim bayerischen Jagdverband stapelten sich Protestbriefe bis hin zu Morddrohungen. Ein Sprecher sagte, der Stapel aus Protestschreiben und Drohungen sei mittlerweile mehr als 20 Zentimeter hoch. In nur rund zehn Prozent der Fälle erklärten die Autoren, es sei positiv, dass Menschen durch den Bären nicht zu Schaden gekommen sind.

"Der Rest sind Beschimpfungen auf gröbste Art", sagte er. In zehn Prozent der Schreiben werde den Jägern gedroht, es gehe bisweilen hin bis zu Morddrohungen. Der Sprecher der Jägerorganisation betonte, dass sich seine Organisation immer für ein Einfangen des Bären ausgesprochen habe. "Wir stecken die Prügel für etwas ein, wogegen wir waren", sagte er.

https://www.n-tv.de/panorama/Anzeigen-und-Drohungen-article188294.html

Pansapiens
18-04-2021, 10:39
Das mit dem nicht weglaufen habe ich ich auch ganz oft gegenüber andren Tieren gehört und gelesen, wilde Hunde, Wildschweine, Bären.
Macht Sinn, da sonst der Jagdtrieb egweckt wird.


Bei Raubtieren ja, aber bei Wildschweinen?
Die wollen einen doch nicht aufessen, sondern eher vertreiben?
Was meinen die Jäger?



Aber schwierig, das still stehen einzuhalten, vor allem wenn man überrascht wird.


Nicht unbedingt.
Zu den natürlichen Reaktionen auf eine Bedrohung gehört ja "Freeze" oder Erstarren.

Ripley
18-04-2021, 12:08
... dass Angriffe von Wölfen so gut wie nie vorkommen.

Noch nicht (wieder).

Derzeit lernt so mancher Wolf bzw. so manches Rudel, dass der Schnellimbiss in Form von Viehweiden oder Geflügelzuchten eine ganz erheblich bequemere Nahrungsaufnahme ermöglicht als die Jagd auf Reh- oder gar Rotwild in freier Wildbahn. (Und ich bin in bezug auf diese Entwicklung wirklich *heilfroh*, dass wir keine Pferde mehr halten.) Und nein, auch höhere und/oder elektrifizierte Zäune lösen das Problem nicht dauerhaft. Herdenschutzhunde wiederum werfen in unserer eng besiedelten Landschaft ganz andere Probleme auf.

Der nächste Schritt wird sein, dass der Wolf sich die in "seinem" Revier herumlatschenden und für ihn - in Abwesenheit jeglichen Jagddruckes - gänzlich ungefährlichen Zweibeiner mal auf den genaueren Nutz- und Nährwert anschaut. (Wie auch im Video. Der checkt ab.)

Dabei ist tatsächlich weniger der einzelne Wolf die ganz große Gefahr (auch wenn erste Testattacken natürlich böse, gern auch infektiöse Bisswunden hinterlassen können) als vielmehr das konzertierte und höchst strukturierte Vorgehen eines ganzen Rudels. Die sind darin nämlich richtig, richtig effizient.

Aber bevor nicht wirklich ein paar Kinder auf dem Spielplatz angeknabbert werden, werden weiter viele, viele Leute an eine heile Welt in trautem Zusammenleben mit "Eia machen!"-Wolfi glauben.

Kusagras
18-04-2021, 13:31
Bei Raubtieren ja, aber bei Wildschweinen?
Die wollen einen doch nicht aufessen, sondern eher vertreiben?

Aber beißen und das können die gut:

https://www.bild.de/news/leserreporter/sparfochs/bild-leserin-48-schwer-verletzt-wildschwein-attacke-mitten-in-der-stadt-75964078.bild.html

Empfehlungen:

https://ousuca.com/wildschweine-wildschweinangriff/


Zu den natürlichen Reaktionen auf eine Bedrohung gehört ja "Freeze" oder Erstarren.

Stimmt schon, jetzt ist die Frage ob das dann jeweils passt:gruebel:

Kusagras
18-04-2021, 13:35
...
Aber bevor nicht wirklich ein paar Kinder auf dem Spielplatz angeknabbert werden, werden weiter viele, viele Leute an eine heile Welt in trautem Zusammenleben mit "Eia machen!"-Wolfi glauben.

Ist doch kein Problem, die bekommen jede Woche eine Dosis Rotkäppchen und sind bestens vorbereitet:D

https://www.youtube.com/watch?v=CLrpkz8DISQ

:biglaugh: https://www.youtube.com/watch?v=yWKNzLha57E

Spaß beiseite: deshalb können radikale Tierschütze nicht verlangen, das Wild-Tiere immer am Leben gelassen werden. Das machen diese Leute vermutlich auch nur so lange bis sie oder lieben Angehörigen selbst Opfer geworden sind. Jedenfals die meisten.

Gast
18-04-2021, 13:38
Aber bevor nicht wirklich ein paar Kinder auf dem Spielplatz angeknabbert werden, werden weiter viele, viele Leute an eine heile Welt in trautem Zusammenleben mit "Eia machen!"-Wolfi glauben.

Wölfe sind Raubtiere und gefährlich, da braucht man sich nichts vormachen. Vor "Eia-machen" kann man nur warnen, ich kenne allerdings keine seriöse Tierschutz-Organisation die das auch nur annähernd so darstellt. Wildtiere soll man in Ruhe lassen, der gegenseitige Respekt muss auf jeden Fall gewahrt bleiben.

In und mit der Natur leben, gut und schön. Aber es hat ja irgendwo auch seinen Grund gehabt, warum Menschen sich die Wölfe vom Hals gehalten, und irgendwann auch geschafft haben.
Berichte über Angriffe und Raub von Kleinkindern sind ja nicht nur aus Russland bekannt, sondern es gibt hierzulande auch noch genug alte Zeitungsberichte in denen solche Meldungen zu finden sind. Harte Winter kommen ja nicht mehr so häufig vor, haben aber früher dazu geführt das Wölfe sich zeitweise auch dichter an die menschlichen Wohnbereiche herangewagt haben, obwohl sie die Gefahr kannten (übrigens gibt es ja auch Rudel von verwilderten Hunden, die sind auch nicht gerade ungefährlich).
Schafherden waren schon immer interessant für Wölfe, früher genauso wie heute.

Die Nahrungsversorgung in unseren Wäldern ist eigentlich gut, aber die Landschaft ist aber so zersiedelt, dass es schwierig für Wölfe ist, Reviere zu finden die groß genug sind um dort ungestört leben zu können. Die Karten der unzerschnittenen Naturräume können einem das recht deutlich zeigen.
Konflikte sind auf jeden Fall vorprogrammiert, ganz so einfach wie sich manche Naturschützer das vorstellen ist das nicht.
Dass die jetzt abchecken werden ob Menschen eine alternative Nahrungsquelle sein könnten, halte ich für sehr unwahrscheinlich, das Beuteschema ist ja auch genetisch irgendwie vorprogrammiert, und sollte sich das ändern wird der Mensch nicht zögern, da wieder durchzugreifen und das Gewehr rausholen, das geht bei manchen sehr schnell.

ThomasL
19-04-2021, 07:54
@Ripley: Wo kommt es den zu massenhaften Angriffen von Wolfsrudeln auf Menschen? Löse dich mal von solchen Mythen.
Gibt es durch („Raub“)tiere auch eine Gefahr für Menschen: Natürlich. Ist sie groß: Nein. Und vor allem, haben wir deswegen, dass Recht alle auszurotten. Sicher nicht, gewisse Risiken muss man einfach auch hinnehmen. Wir töten auch nicht alle Rehe, Hirsche und Wildschweine weil es jedes Jahr zu zahlreichen, oft auch tödlichen Wildunfällen kommt.
Und Hundeübergriffe auf Kinder kommen auch immer wieder vor, verbieten wir deswegen den Hundbesitz?
Natürlich werden wir auch schon müssen, wo sich größere Rudel ansammeln und wie sich einzelne Exemplare verhalten. Und damit verbunden auch die Bereitschaft vorhanden sein, dort wo es problematisch ist diese stark zu bejagen.

Hier ein Bild aus meiner Sammlung von einer Schafherde am Rande eines rumänischen Nationalparks (Karpaten) mit einem der europaweit höchsten Wolfs- und Braunbär Vorkommen:
46766
Scheint doch möglich zu sein, auch in Wolfsgebieten Schafe zu halten (nochmal, ich bin dafür die Viehhalter zu unterstützen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen).

Ripley
19-04-2021, 08:02
Sprach jemand von "massenhaft"? Und/Oder von derzeit?

Da ist es wieder, dieses komplett unnütze dem anderen irgendwas unterstellen um ihn dann abzuwatschen.

Es macht einfach nur müde ...

ThomasL
19-04-2021, 10:54
Ok,du hast nicht ganz unrecht, dass war zu stark überspitz von mir. Aber wenn Du von „mehrere Kindern die auf Spielplätzen angeknabbert werden“ sprichst, hört sich das für mich halt so an. Ebenso wie deine Erwiderung auf meinen Beitrag: „Noch nicht (wieder)“. Wenn ich da falsch liege und Du es nicht so gemeint hast, dann ist es ja gut.

Ganz interessant:
https://www.westfalen-blatt.de/Ueberregional/Nachrichten/Wissenschaft/3748035-Studie-Wolfsangriffe-ausgewertet-Experte-warnt-vor-Panikmache-Ist-der-Wolf-fuer-den-Menschen-eine-Gefahr

Kunoichi Girl
19-04-2021, 11:07
film zum thema:



https://www.youtube.com/watch?v=rKRbnRCZt8w

concrete jungle
19-04-2021, 11:09
In Mitteleuropa hat man die grossen Raubtiere schon früh als Konkurrenten ausgerottet,
die störten die Ordnung der Dinge.In Ländern in denen mit Verlaub jedes Detail durchgeregelt ist.
Nun kommen sie wieder und lösen Urängste aus, immerhin waren sie über Jahrhunderte nicht mehr da.
Halte Tätigkeiten wie Motorrad fahren, Mountainbiken, Ski usw. für riskanter als wandern im Wolfswald(dabei kann man ja Wanderstab und Pepperspray, evtl. grosses Messer mitführen), aber da hat man es ja scheinbar im Griff.

Der Wolf ist halt auch eine Marke und kulturelle Ikone.

Klaus
19-04-2021, 13:22
Ich bin im Leben nur ein mal einem Wolf begegnet, und das war im Tierpark. Also richtig häufig ist das nicht. Wenn man zufällig in so einem Gebiet wohnt, sollte man halt vorbereitet sein, und nicht alleine rumstromern.

Ripley
19-04-2021, 13:32
Ich bin im Leben nur ein mal einem Wolf begegnet, und das war im Tierpark. Also richtig häufig ist das nicht. Wenn man zufällig in so einem Gebiet wohnt, sollte man halt vorbereitet sein, und nicht alleine rumstromern.

Ja. Und die Kinder nicht mehr rauslassen. Zumindest nicht aus dem hoch eingefriedeten Grundstück und/oder ohne diverse Erwachsene drum herum.
Und keinen Hund dabei haben. Oder eben einen, der notfalls einen Wolf fertigmachen kann. Oder mehrere.
Und seine Tiere nachts aufstallen. Nicht nur Schafe, sondern auch Rinder und Pferde. Was artgerechter Nutztierhaltung widerspricht. Und natürlich ordentlich Manpower kostet.

Und, und, und.

"Halt" "eben" "einfach"

Sag das den Leuten, die mit dem Wolf vor dem oder im Dorf leben (müssen), bitte genau so!
Da freuen die sich. So richtig.

Gast
19-04-2021, 13:51
Wenn man zufällig in so einem Gebiet wohnt, sollte man halt vorbereitet sein, und nicht alleine rumstromern.

Mag sein, dass dir nicht klar ist, dass der Zufall schon heute keine Rolle mehr spielt, denn wenn man sich die Karte der zu Wolfsgebieten und der zugehörigen Pufferzonen in NRW mal ansieht, dann wird einem klar dass etwa für die Bevölkerung etwa eines Drittels der Landesfläche bereits die Chancen einem Wolf zu begegnen, sich in den letzten 10 Jahre rapide erhöht haben.

In den Regionen Niederrhein, Eiffel, Ostwestfalen, und Oberbergisches Land gibt es Wolfsgbiete, und in Südwestfalen eine Pufferzone die zu einem Rheinland-Pfälzischen Wolfsgebiet gehört.

Ripley
19-04-2021, 14:35
Ganz interessant:
https://www.westfalen-blatt.de/Ueberregional/Nachrichten/Wissenschaft/3748035-Studie-Wolfsangriffe-ausgewertet-Experte-warnt-vor-Panikmache-Ist-der-Wolf-fuer-den-Menschen-eine-Gefahr

Thomas, ich habe weit mehr Kontakt zu und Berührungspunkte mit Jägern und Vieh- bzw- Pferdehaltern als zu Angehörigen des NABU und ähnlichen Gruppierungen. Daher teile ich, wenig überraschend, in Bezug auf den Einschätzung des Wolfes und seiner potenziellen Gefahr für Vieh und Mensch auch eher die Sicht des zitierten Sprechers des Deutschen Jagdverbandes.
Ich sehe gleich mehrere Faktoren, die in meinen Augen ein ... sagen wir verletzungsträchtiges Aufeinandertreffen von Mensch und Wolf wahrscheinlich machen.

Erstens die dichte Besiedlung hier in D. Irgendwo in den spanischen Pyrenäen oder in den Karpaten (erm ... Rumänien, richtig?) ist ein entsprechendes Aufeinandertreffen der beiden Arten schlichtweg schon statistisch viel seltener als hier in der Lüneburger Heide oder im Alten Land. Man läuft einander ab einer gewissen Besetzungsdichte einfach öfter übern Weg.
Zweitens der mangelnde Jagddruck. Hier in D. dürfen Wölfe nur in absoluten Ausnahmefällen bejagt werden, nichtmal Vergrämungsmaßnahmen (Gummigeschosse) sind ohne Supersondergenehmigung erlaubt. Und wenn du Steine oder Dreck nach ihm wirfst, um ihn zu vertreiben, ihm Respekt einzuflößen, tust du das tunlichst ohne Zeugen! Was lernt der Wolf? Der Zweibeiner ist harmlos.
Drittens ... es gibt - leider! - eine ganze Reihe reichlich verstrahlter Menschen, die meinen den Wolf noch anfüttern zu müssen. Bewusst ... oder aus Nachlässigkeit. Was dessen Nähe zu menschlichen Ansiedlungen und zum Menschen als solchen noch zusätzlich fördert.
Viertens ... neben den reinen Wölfen gibt es eine mir in ihrer Gesamthöhe nicht bekannte, de facto aber ständig anwachsende Zahl von Wolfshybriden, also Wolf/Haushund-Mischlingen, die ihrerseits wenig bis keine Scheu vor Menschen an den Tag legen.
Fünftens, und ich glaube, wir dürfen da illusionslos sein, sind Wölfe (wie Hunde auch) gnadenlose Opportunisten. Wozu Rehe oder Hirsche aufspüren und hetzen, wenn wolf doch Schafe, Rinder, Pferde, klar: auch Geflügel im Schnellimbiss eingepfercht auf den Weiden findet*? Und, weitergedacht, warum sich überhaupt mit hochläufigen, flotten, ggf. wehrhaften Huftieren abgeben, wenn es doch diese netten bewegungsgeminderten Speckwaderln auf dem Spielplatz gibt? Passt nicht ins angewölfte Beuteschema, oder so ähnlich sagte Inryoko. Ob wir da nicht die Anpassungs- und Lernfähigkeit dieser doch ziemlich intelligenten Spezies gnadenlos unterschätzen? Wenn Du das Video von dem Wolf mitten in Stuhr oder in Lohne gesehen hättest und dort wohntest, würdest DU dein Kind oder deinen Enkel noch dort frei laufen lassen? (Ich kenne dein genaues Alter nicht, sorry, falls ich dich jetzt unflätig habe altern lassen!)

*kleines Schmankerl am Rande: Ich selbst habe vor einigen Jahren bei uns ausm Fenster raus ein Foto von einem Fuchs in Nachbars Schnellkomposter geschossen. Der war keine 8m von unserem Wohnzimmer weg. Warum sollte der Wolf weniger bequem sein?

ThomasL
19-04-2021, 14:59
Liess mal deine Antwort an Klaus und denke über das nach was Du zurecht bei mir angekreidet hast: "Da ist es wieder, dieses komplett unnütze dem anderen irgendwas unterstellen um ihn dann abzuwatschen"

Zu deinem Beitrag.
Dichte Besiedlung: Ist ein Argument (wobei dort wo ich das Bild geschossen habe durchaus auch viele Dörfer und Städte sind - ist gar nicht so dünn besiedelt). Daher auch mein Hinweis, dass eine Jagd möglich sein muss, gerade bei Rudeln in möglicherweise ungeeigneten Regionen.
Zu Jagddruck: Wie gesagt, ich denke Jagd wird irgendwann erforderlich sein (vereinzelt jetzt schon).
Zu Drittens: Mag sein, aber deswegen sollen wir alle Wölfe schiessen? Oder welche Lösung schlägst Du vor?
Zu Viertens: Wie groß ist das Problem wirklich? Zu welchem Anteil basiert es auf wilden Wölfen (ich weiß von bewussten Kreuzungen, aber wie häufig geschehen die in der Natur)? Falls es viele in der Natur gibt, sollten wir dann nicht lieber die verwilderten Hunde bejagen?
Zu Fünftens: Viel Spekulation, nochmals die Frage warum dies in anderen Ländern funktioniert? Nein, nicht problemlos aber auch nicht so dramatisch wie gerne dargestellt.


"Wenn Du das Video von dem Wolf mitten in Stuhr oder in Lohne gesehen hättest und dort wohntest, würdest DU dein Kind oder deinen Enkel noch dort frei laufen lassen? (Ich kenne dein genaues Alter nicht, sorry, falls ich dich jetzt unflätig habe altern lassen!)". Passt schon, ich bin schnell gealtert und könnte theoretisch schon Opa sein.
Was deine Frage betrifft: Ja würde ich, genauso wie sie schon als sie klein waren alleine mit dem Fahrrad und zur Fuß zur Schule, zu Oma oder zum spielen durften. Obwohl im Landkreis immer mal wieder ein Kind im Straßenverkehr umkommt. Nebenbei, es sind hier bei uns auch schon Wölfe durchgezogen.

Wie gesagt, ich leugne das Risiko nicht. Ich halte es aber für zu klein, als dass es die ganze Aufregung rechtfertigt. Siehe auch Beitrag von concrete jungle.

Nebenbei, ich war in dem Nationalpark auch alleine unterwegs, teils in dichtem Unterholz. Vor den Bären hatte ich mehr Respekt, aber selbst die zeigen sich dort normalerweise nicht. In touristisch stärker erschlossenen Regionen ist dies aber anders - verursacht durch das von Dir angeführte "anfüttern".

Gast
19-04-2021, 15:22
Passt nicht ins angewölfte Beuteschema, oder so ähnlich sagte Inryoko. Ob wir da nicht die Anpassungs- und Lernfähigkeit dieser doch ziemlich intelligenten Spezies gnadenlos unterschätzen?

Das letzte Mal was ich gefunden habe war ein Angriff auf Kinder in Polen, 2018. Genau welches Gebiet es war konnte ich nicht ermitteln, jedenfalls war es wohl ein reinrassiger Wolf, der mit der Karpatenpopulation genetische Übereinstimmung besaß. Es wies einiges darauf hin, dass der Wolf Kontakt zu Menschen gehabt hat, bzw. mal in einem Zwinger gefangen gehalten wurde.

Auf Wildhunde hatte ich schon hingewiesen, die sind unter Umständen noch weniger Scheu, weil sie den Kontakt mit Menschen gewöhnt sind, oder waren. Eine Freundin von mir wurde mal von einem Rudel Wildhunde eingekreist, aus irgendeinem Grund haben die sich aber wieder verp...

Respekt vor Wölfen sollte man schon haben, Panikmache halte ich für übertrieben. Die Jäger wollen natürlich auch gerne das Wild selber bejagen, wenn die Wölfe sich da ihren Anteil holen ist die Strecke natürlich nicht mehr so beeindruckend.
Man sollte vielleicht auch mal stärker darauf achten was Hundebesitzer so treiben, die ihre Hunde ohne Leine in der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit herumlaufen und das Wild aufscheuchen lassen.

Münsterländer
19-04-2021, 15:37
Bei Raubtieren ja, aber bei Wildschweinen?
Die wollen einen doch nicht aufessen, sondern eher vertreiben?
Was meinen die Jäger?


Zunächst mal sind Wildschweine Allesfresser und das inkludiert ausdrücklich auch Fleisch (in der Regel Aas).
Aktiv jagen /angreifen würden Wildscheine aber größere Tiere (Menschen) in der Regel nicht. Hasen z.B. ggf. aber schon, in Einzelfällen.
Krasse Ausnahmefälle (schwerverletzter Mensch im tiefen Wald im Winter) könnten heikel werden.

angreifende Wildschweine sehen meistens sich oder ihre Jungtiere als bedroht. Da würde ich wenn möglich den Rückzug antreten. Rennen ist aber selten gut. die Sau ist schneller. Klettern schon eher.
Wenn nicht möglich, dann groß machen, Krach schlagen etc. Damit Flucht für das Wildschwein möglichst aussichtsreicher aussieht als Kampf.

Für Wölfe gilt ähnliches. Wenn man nicht in der Lage ist, sich kontrolliert zu entziehen, dann muss man den Eindruck erwecken selbst gefährlich zu sein. Wölfe meiden (wie alle Raubtiere) das Risiko, selbst verletzt zu werden, weil sie möglicherweise verhungern, wenn sie nicht jagen können. Wegrennen (und den eigenen Rücken/Nacken anbieten) ist da kontraproduktiv.

Grüße

Münsterländer

Gast
19-04-2021, 15:39
Wegrennen (und den eigenen Rücken/Nacken anbieten) ist da kontraproduktiv.


Wobei Wölfe nicht den Nacken angreifen, sondern die Kehle.

Gast
19-04-2021, 15:41
*kleines Schmankerl am Rande: Ich selbst habe vor einigen Jahren bei uns ausm Fenster raus ein Foto von einem Fuchs in Nachbars Schnellkomposter geschossen.

Einen Fuchs habe ich schon Mitten in Köln gesehen. Wir hatten eigentlich Fledermäuse gesucht.

Kunoichi Girl
19-04-2021, 15:46
... Wir hatten eigentlich Fledermäuse gesucht.


Zum Kochen?

Gast
19-04-2021, 15:50
Äh, nein, mit Essen waren wir schon fertig.
Der Fuchs wohl noch nicht.

Ripley
19-04-2021, 15:54
Aktiv jagen /angreifen würden Wildscheine aber größere Tiere (Menschen) in der Regel nicht.
Eigentlich schade. So ein Hunderter hier und da, der einen unverhofft anspringt...

(Entschuldigung! Konnte nicht widerstehen.)

Münsterländer
19-04-2021, 16:00
Wobei Wölfe nicht den Nacken angreifen, sondern die Kehle.

es ging mir nicht darum, wo letztlich der tödliche Biss gesetzt wird.
Sondern darum, dass man sich hinten eher schlecht verteidigen kann.
Und das wissen die Wölfe auch.;).

Bei Angriffen auf Tiere sieht man oft auch erste "Packbisse" von hinten in Hinterläufe oder Nacken.
Eben das was der Wolf beim Rennen zu fassen bekommt und wo wenig Gegenwehr zu befürchten ist.
Wölfe greifen nicht frontal direkt mit Kehlbiss an, wenn sie es vermeiden können. Weil da das Risiko auf Gegenwehr zu groß ist.
https://www.youtube.com/watch?v=8wl8ZxAaB2E

Gast
19-04-2021, 16:46
es ging mir nicht darum, wo letztlich der tödliche Biss gesetzt wird.
Sondern darum, dass man sich hinten eher schlecht verteidigen kann.
Und das wissen die Wölfe auch.;).


Ja, das weglaufen keine gute Idee ist, wurde ja nun schon öfter erwähnt.

Nur. blöd, wenn man das im SV-Kurs eingebleut bekommen hat...

Stixandmore
19-04-2021, 16:58
Ja, das weglaufen keine gute Idee ist, wurde ja nun schon öfter erwähnt.

Nur. blöd, wenn man das im SV-Kurs eingebleut bekommen hat...

Genau so gut wird dir aber auch eingbleut, zu kämpfen wen keine Möglichkeit zur Flucht besteht und wen möglich einen "Equelizer" zu beschaffen;)

egonolsen
19-04-2021, 17:08
es ging mir nicht darum, wo letztlich der tödliche Biss gesetzt wird.
Sondern darum, dass man sich hinten eher schlecht verteidigen kann.
Und das wissen die Wölfe auch.;).

Bei Angriffen auf Tiere sieht man oft auch erste "Packbisse" von hinten in Hinterläufe oder Nacken.
Eben das was der Wolf beim Rennen zu fassen bekommt und wo wenig Gegenwehr zu befürchten ist.
Wölfe greifen nicht frontal direkt mit Kehlbiss an, wenn sie es vermeiden können. Weil da das Risiko auf Gegenwehr zu groß ist.
https://www.youtube.com/watch?v=8wl8ZxAaB2E

Warum wird das Kalb am Ende von einem älteren Bison gerammt? War das ältere Bison so im Panikmodus, dass es ohne Rücksicht auf Verluste einfach losgerannt ist?

Kunoichi Girl
19-04-2021, 17:34
Warum wird das Kalb am Ende von einem älteren Bison gerammt? ...


vielleicht wollte er es "erlösen".

Gast
19-04-2021, 18:39
In manchen Gegenden scheint es doch schon so weit zu sein:
https://www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/woelfe-in-deutschland/woelfe-toeten-britische-professorin/

Klaus
19-04-2021, 23:15
Tja, hat sich sicher ausgezahlt, mögliche Vorsichtsmaßnahmen zu ignorieren, und in einem solchen Gebiet alleine durch die Gegend zu stromern. Ist ja eh alles übertrieben.

Kunoichi Girl
19-04-2021, 23:48
Tja, hat sich sicher ausgezahlt, mögliche Vorsichtsmaßnahmen zu ignorieren ...




https://youtu.be/Ica2zJ5q3Ro

Pansapiens
20-04-2021, 03:18
Warum wird das Kalb am Ende von einem älteren Bison gerammt? War das ältere Bison so im Panikmodus, dass es ohne Rücksicht auf Verluste einfach losgerannt ist?

Das war doch einer der vier Bisons, die zunächst zurückgeblieben war, während der Rest der Herde flüchtete?
Dem würde ich nun weniger Panikmodus unterstellen.
Außerdem scheint mir das nicht ein "Umrennen" zu sein, sondern ein gezielter Angriff.
Auch vorher scheint mir einer der vier Nachzügler gezielt einen Wolf anzugreifen und bei dem Rammstoß auf den jungen Bison ist deutlich zu sehen, dass der den Kopf senkt und da ist auch noch ein Wolf dazwischen (die Viecher scheinen viel auszuhalten).
Eventuell hat der ohne Rücksicht auf Verluste den Wolfsklumpen angegriffen und der Jungbison war ein Kollateralschaden (friendly fire)
Es kann auch sein, dass es ein sinnvolles Verhalten ist, dem Wolfspack ein ohnehin schon angeschlagenes Herdenmitglied zu opfern, so dass die vom Rest der Herde ablassen.
Die Erlösungshypothese würde IMO eine Theorie des Geistes voraussetzen, die ich einem Rindvieh nicht so ohne weiteres zutraue.
Einen evolutionären Unterschied darin, ob so ein Bison nun qualvoll oder weniger qualvoll stirbt, kann ich auf den ersten Blick nicht erkennen.

Pansapiens
20-04-2021, 03:32
Ich bin im Leben nur ein mal einem Wolf begegnet, und das war im Tierpark. Also richtig häufig ist das nicht.

Früher waren die in Deutschland ja ausgerottet.



Aktiv jagen /angreifen würden Wildscheine aber größere Tiere (Menschen) in der Regel nicht.


Das meinte ich und daher sollte IMO eher kein Jagdtrieb/Reflex oder wie auch immer ausgelöst werden.




Hasen z.B. ggf. aber schon, in Einzelfällen.


Wildschweine jagen Hasen? :ups:
Oder meinst Du verletzte, die nicht weg können oder junge, die sich in eine Mulde ducken?



angreifende Wildschweine sehen meistens sich oder ihre Jungtiere als bedroht. Da würde ich wenn möglich den Rückzug antreten. Rennen ist aber selten gut. die Sau ist schneller. Klettern schon eher.
Wenn nicht möglich, dann groß machen, Krach schlagen etc. Damit Flucht für das Wildschwein möglichst aussichtsreicher aussieht als Kampf.


Mimikry:

https://cdn.xn--kostme-6ya.com/media/catalog/product/cache/1/image/800x800/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/a/s/asterix_kind.jpg

Pansapiens
20-04-2021, 03:41
Ja, das weglaufen keine gute Idee ist, wurde ja nun schon öfter erwähnt.
Nur. blöd, wenn man das im SV-Kurs eingebleut bekommen hat...

Hängt wohl von dem Geschwindigkeitsunterschied zum Angreifer ab.

Münsterländer
20-04-2021, 06:53
Warum wird das Kalb am Ende von einem älteren Bison gerammt? War das ältere Bison so im Panikmodus, dass es ohne Rücksicht auf Verluste einfach losgerannt ist?

ob das in DIESEM Fall so war, kann ich natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Aber Herdentiere neigen durchaus zum (für Menschenaugen) bösartigem Opportunismus.
Sprich es ist durchaus wahrscheinlich, dass der Bison das bereits verletzte Kalb bewusst gerammt hat, damit das Rudel dann die Verfolgung der übrigen Herde einstellt und kein weiteres Herdenmitglied verletzt wird.

Grüße

Münsterländer

Münsterländer
20-04-2021, 07:02
Wildschweine jagen Hasen? :ups:
Oder meinst Du verletzte, die nicht weg können oder junge, die sich in eine Mulde ducken?


ich hab es noch nicht selbst gesehen, muss ich dazu sagen.
Aber ein Freund erzählte mir mal davon, dass zwei Wildschweine im besten Meuteverhalten eine Wiese koordiniert abgesucht und sich den schließlich aufspringenden Junghasen gegenseitig zugetrieben haben...
Mag etwas Jägerlatein dabei gewesen sein. Aber Wildschweine sind schlau. Kann ich mir gut vorstellen.

Kusagras
20-04-2021, 07:20
Hängt wohl von dem Geschwindigkeitsunterschied zum Angreifer ab.

Und bei den genannten Tieren müsste man schon Usain Bolt-Qualitäten haben, um eine Chance zu besitzen, dass das Weglaufen nützt. Exempel Wildschweine:


... Im Galopp flüchten Wildschweine, wenn sie aufgeschreckt werden: ausgewachsene Tiere legen mit jedem Galoppsprung bis zu zwei Meter zurück, sie erreichen dabei Geschwindigkeiten von etwa 40 km/h und können zudem rund 140–150 cm hoch springen.


Ich möchte aber auch nicht mit 15 Stundenkilometer 150 bis 200 kg gerammt werden:o:


...Das maximale Lebendgewicht von ausgewachsenen Bachen in Mitteleuropa liegt bei rund 150 kg und das von ausgewachsenen Keilern bei rund 200 kg....

https://de.wikipedia.org/wiki/Wildschwein

ThomasL
20-04-2021, 07:40
Hängt wohl von dem Geschwindigkeitsunterschied zum Angreifer ab.

Ok, da kann ich nicht widerstehen. Du musst doch nur schneller sein als dein Wanderpartner (zumindest bei Bären, die jagen nicht im Rudel). Ich wähle meine Kollegen zum Wandern in Bären und Wolfsgebieten immer über einen 100 und eine 500m Lauf aus. Für Kampfsportler bietet sich auch ein gezielter Tritt oder Schlag vor dem losrennen an.

@Ripley: Mich würde noch deine Antwort bzgl. meiner Frage zu Hybriden interessieren.
Dazu eine Ergänzung. Bei meiner Fahrt durch Rumänien habe ich extrem viele, verwilderte Hunde gesehen. Ich denke, gerade dort müssten dann. Hybriden zahlreich zu finden sein, falls sich wilde Wölfe wirklich „gerne“ mit verwilderten Hunden paaren.

egonolsen
20-04-2021, 07:50
ob das in DIESEM Fall so war, kann ich natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Aber Herdentiere neigen durchaus zum (für Menschenaugen) bösartigem Opportunismus.
Sprich es ist durchaus wahrscheinlich, dass der Bison das bereits verletzte Kalb bewusst gerammt hat, damit das Rudel dann die Verfolgung der übrigen Herde einstellt und kein weiteres Herdenmitglied verletzt wird.

Grüße

Münsterländer

OK, danke.

Ripley
20-04-2021, 08:33
@Ripley: Mich würde noch deine Antwort bzgl. meiner Frage zu Hybriden interessieren.

Auf welche der Fragen?



Zu Viertens: Wie groß ist das Problem wirklich? Zu welchem Anteil basiert es auf wilden Wölfen (ich weiß von bewussten Kreuzungen, aber wie häufig geschehen die in der Natur)? Falls es viele in der Natur gibt, sollten wir dann nicht lieber die verwilderten Hunde bejagen?

Ad 1: Die Anzahl hatte ich bereits im Vorfeld als mir nicht bekannt bezeichnet. Ich bezweifle, dass irgendjemand sie auch nur annähernd kennt.



Viertens ... neben den reinen Wölfen gibt es eine ***mir in ihrer Gesamthöhe nicht bekannte****, de facto aber ständig anwachsende Zahl von Wolfshybriden (...)

Ad 2) Was ist der Gegenpol zu "wilder Wolf"? "Zahmer Wolf"? Dürfte eher selten sein. (Ja, ich weiß, Ziemen und so. Geschenkt!) Die Affinität zum Menschen, die Zähmbarkeit ist ja gerade das Kriterium, das damals die Trennung zwischen Wolf und (späterem) Haushund bewirkte.
Also, sagen wir "Gehegewolf"? Egal. Solange der im Gehege drin bleibt zumindest.


Ad 3) Du brauchst ein paarungsbereites weibliches und ein ... äh ... paarungserfreutes männliches Tier. Und die legen zuweilen ordentlich Strecke zurück bzw. überwinden einiges an Hindernissen, um zueinander zu gelangen. Es gibt jedes Jahr zahllose Ups-Würfe zwischen Müllers Fifi und Schmitts Mimi, warum also sollte Enno von der Wildtanne nicht in einem passenden Moment die hübsche Jungwölfin beglücken, die die Rute querhält?
Und, ja, die Hybridenzüchter. Sag ich besser nix zu. Das können eh die hier besser:
https://youtu.be/XcSV-3zX4Xs

Ad 4) Wilde bzw. verwilderte Haushunde dürfen doch, zumindest in den meisten Bundesländern geschossen werden. Im Rahmen des Jagdschutzes sind Jäger, genauer sind jagdschutzberechtigte Personen "befugt, wildernde Hunde zu töten. Hunde gelten als wildernd, soweit und solange sie erkennbar dem Wild nachstellen und dieses gefährden."
Das ist jetzt aus dem RLP-Jagdgesetz, die genaue Formulierung und Ausgestaltung variiert nach Bundesland. (Sollte man sls Hundehalter kennen.)
Und, ja, das findet auch statt. Wölfe und Wolfshybriden hingegen dürfen NICHT getötet werden. Bzw. nur mit Supersonderdingens.


Genug Antwort?

Hier noch ein Artikel, den ich auf die Schnelle gefunden habe:
https://www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/woelfe-in-deutschland/wolfshybriden-in-deutschland/

Gast
20-04-2021, 10:47
Und, ja, die Hybridenzüchter. Sag ich besser nix zu.

Was früher die Kampfhunde waren, scheinen aktuell die Wolfshunde zu sein.


Wölfe und Wolfshybriden hingegen dürfen NICHT getötet werden. Bzw. nur mit Supersonderdingens.


Weil sie dem europäischen Artenschutzrecht unterstehen, und das ist nun mal recht streng.

Gegen die Züchter und die Einfuhren der Hybrid-Hunde sollte allerdings konsequent durchgegriffen werden.
Aber heute denken ja alle, Hybrid - das ist was bestimmt was gutes, und man kriegt dafür Subventionen...

ThomasL
20-04-2021, 10:56
Ripley:
Ad 1: Die Anzahl hatte ich bereits im Vorfeld als mir nicht bekannt bezeichnet. Ich bezweifle, dass irgendjemand sie auch nur annähernd kennt.

Genau, auf diese Frage(n).
Nun, da du dieses Argument gebracht hast, bin ich davon ausgegangen, dass Du dem nachgehst (Überprüfung der eigenen Argumentation). Falls Hybriden ein größeres Problem darstellen, sollte man dazu Hinweise finden (u.a. in Rumänien).



Ripley:
Ad 2) Was ist der Gegenpol zu "wilder Wolf"? "Zahmer Wolf"?

Ein in Gefangenschaft gehaltener Wolf. Hat nichts mit zahm oder nicht zahm zu tun. Hintergrund: Ich erinnere mich an einen Bericht über das Züchten von Hybriden (weiß aber nichts weiter darüber). Die relevante Frage ist, wie groß ist der Anteil an Hybriden in der Natur die aus einem Zusammentreffen von Wölfen und Hunden entstehen. Schließlich hast Du dies als Problem angeführt.

Was das Erlegen von Hybriden betrifft. Das gehört mit ins Jagdgesetz aufgenommen, ebenso wie klare Regeln unter welchen Umständen einzelne Wölfe oder ganze Rudel bejagt werden dürfen (aber bitte nicht pauschal weil möglicherweise mal was passieren könnte)
Um das nochmal ganz deutlich zu sagen: Ich bin dagegen den Wolf hier wieder auszurotten, ich bin aber nicht gegen ein vernünftiges „Wolfsmanagement“, dass die erforderliche Bejagung mit einschließt.

Kannst Du kurz sagen, worum es in dem Video geht (Kernaussage)?

Ripley
20-04-2021, 11:05
Thomas, bitte lies und guck selbst. Und lies bitte auch mich richtig!
Danke!

Gast
20-04-2021, 11:20
Die relevante Frage ist, wie groß ist der Anteil an Hybriden in der Natur die aus einem Zusammentreffen von Wölfen und Hunden entstehen. Schließlich hast Du dies als Problem angeführt.


Falls du den Bericht nicht gesehen hast, es gibt darüber keine Einigkeit zwischen den Instituten, dafür aber jede Menge Streitereien die teils Ideologischer Natur sind.
Teils wird das Vorhandensein von Hybriden sogar bestritten.



Was das Erlegen von Hybriden betrifft. Das gehört mit ins Jagdgesetz aufgenommen, ebenso wie klare Regeln unter welchen Umständen einzelne Wölfe oder ganze Rudel bejagt werden dürfen (aber bitte nicht pauschal weil möglicherweise mal was passieren könnte)

Hybriden gelten erst ab der Generation F5 als Hunde, alles davor gilt als Wolf, und da gelten die gleichen Gesetze wie für reinrassige Wölfe.

Kunoichi Girl
20-04-2021, 12:09
hab´nicht alles geguckt.


hatten wir das schon:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/ausbreitung-von-woelfen-in-deutschland-geschieht-sprunghaft-17294866.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

?

Gast
20-04-2021, 12:12
Das ist laut Bericht das Institut, dass das Vorkommen von Wolfs-Hybriden bestreitet.

Kunoichi Girl
20-04-2021, 12:14
Das ist laut Bericht das Institut, dass das Vorkommen von Wolfs-Hybriden bestreitet.


ist das gut oder schlecht?

Dastin
20-04-2021, 12:38
Wolfshybriden stehen doch auf der Abschussliste.

Gast
20-04-2021, 12:48
Wolfshybriden stehen doch auf der Abschussliste.

Nein, stehen sie nicht, sie unterliegen dem europäischen Artenschutz, und somit auch dem §44 des BNatSchG.

Gast
20-04-2021, 12:50
ist das gut oder schlecht?

Das ist schlecht, weil es aus ideologischen Gründen die Realität verkennt.

Kunoichi Girl
20-04-2021, 13:00
Das ist schlecht, weil es aus ideologischen Gründen die Realität verkennt.


So ähnlich wie bei den coronaleugnern?

ThomasL
20-04-2021, 13:50
Lies und guck selbst ist mein Lieblingsargument (Argument in Anführungsstrichen). Dem Rest Danke (ich schaue es mir an, sobald ich dafür Zeit habe - interessiert mich durchaus).

Klaus
20-04-2021, 14:11
Hängt wohl von dem Geschwindigkeitsunterschied zum Angreifer ab.

Das ist doch der Running Gag, es kommt nicht auf den Geschwindigkeitsunterschied zum Angreifer an (Mensch gegen Wolf Erfolgsquote 0%), sondern zu den Langsameren deiner Gruppe. :D

Gast
20-04-2021, 14:37
So ähnlich wie bei den coronaleugnern?

Vielleicht, ja.
Es macht aber Spaß wenn jemand fragt: Ist das gut oder schlecht? Solche Menschen kann man noch prägen...

Stixandmore
20-04-2021, 15:00
Das ist doch der Running Gag, es kommt nicht auf den Geschwindigkeitsunterschied zum Angreifer an (Mensch gegen Wolf Erfolgsquote 0%), sondern zu den Langsameren deiner Gruppe. :D

Nur schlecht, wen du die ganze Gruppe bist:D

Kunoichi Girl
20-04-2021, 16:26
... Es macht aber Spaß wenn jemand fragt: Ist das gut oder schlecht? Solche Menschen kann man noch prägen...


Das ist klar.

Gast
20-04-2021, 16:41
Das ist klar.

Nur Spaß.
Aber die eine wollen halt den Wolf schützen, und dadurch dass sie eben die Existenz von Hybriden verleugnen, können sie sicher sein dass auch keine abgeschossen (oder der Natur "entnommen") werden, was aber Blödsinn ist, da die Hybriden den gleichen Schutzstatus haben wie die "echten" Wölfe.

Dann gibt es halt die finanziellen Interessen, die Entschädigungen für gerissene Schafe gibt es halt nur, wenn es Wölfe, und keine Wildhunde waren.
Wer da welche Untersuchungsergebnisse liefert, ist ja klar. Die Gerichtsmediziner sind da jedenfalls gefragt.
"Wolfsgebiete" werden aber andererseits auch nur ausgewiesen wenn es sich um reinrassige Wölfe handelt, und nur in denen gibt es Geld für Schutzzäune, Herdenschutzhunde und solche Sachen, die Interessen sind eben höchst unterschiedlich.

Kunoichi Girl
20-04-2021, 16:50
Nur Spaß.

War auch klar.



... , die Interessen sind eben höchst unterschiedlich.

Grundsätzlich ebenfalls klar, aber die o.g. (finanziellen) zusammenhänge kannte ich überhaupt nicht.

Ripley
20-04-2021, 20:01
Aber die eine wollen halt den Wolf schützen, und dadurch dass sie eben die Existenz von Hybriden verleugnen, können sie sicher sein dass auch keine abgeschossen (oder der Natur "entnommen") werden, was aber Blödsinn ist, da die Hybriden den gleichen Schutzstatus haben wie die "echten" Wölfe.


Ich hatte eher den Eindruck, dass GERADE aus der ... sagen wir: wolfsfreundlichen Ecke gerne betont wird, dass dieser Schaf- und jener Rinderriss ja eben auf Hybriden und keineswegs auf echte Wölfe zurückgingen. Denn "echte" Wölfe gehen ja nicht so nah an menschliche Ansiedlungen ...

Aber ich gebe zu, dieser Eindruck beruht auf anekdotischen Beobachtungen und Meldungen.

Oh, hier noch ein Video, das derzeit auf Facebook rumgeht. Wurde wohl Nähe Gera gedreht:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=3766758633431079&id=100002909383382

Niedliches kleines Tierchen, gell?

Pflöte
20-04-2021, 20:55
Hier wird empfohlen, bei einer Begegnung Wölfe mit "Wurfgeschossen" zu verjagen.

https://www.spektrum.de/news/tod-durch-wolf/1507365

Gast
20-04-2021, 20:56
Ich hatte eher den Eindruck, dass GERADE aus der ... sagen wir: wolfsfreundlichen Ecke gerne betont wird, dass dieser Schaf- und jener Rinderriss ja eben auf Hybriden und keineswegs auf echte Wölfe zurückgingen.

Kann auch sein, aber dann stehen da halt die Interessen der Tierhalter dagegen, die das dann nicht entschädigt kriegen. Wie auch immer, ein komplexes Thema.

Kunoichi Girl
20-04-2021, 21:11
Hier wird empfohlen, bei einer Begegnung Wölfe mit "Wurfgeschossen" zu verjagen.

https://www.spektrum.de/news/tod-durch-wolf/1507365


Handgranaten kämen in frage, sind aber verboten.

Klaus
20-04-2021, 21:39
Schon ein ganz schöner Ochse da im Garten, da würde ich dann hoffen ich habe ausreichend frisches und starkes Pfeffergel und ein ausreichend scharfes Messer mit. Und ein bisschen Glück. :(

Kunoichi Girl
20-04-2021, 22:02
Schon ein ganz schöner Ochse da im Garten, da würde ich dann hoffen ich habe ausreichend frisches und starkes Pfeffergel und ein ausreichend scharfes Messer mit. Und ein bisschen Glück. :(


Kannst Du so einen mit dem messer erledigen, wenn er ernsthaft angreift?

Stixandmore
20-04-2021, 22:09
Kannst Du so einen mit dem messer erledigen, wenn er ernsthaft angreift?

Da man wahrscheinlich so oder so den kürzeren zieht- was kostet da der Versuch!?:gruebel:
"Die trying" und so.......

Kunoichi Girl
20-04-2021, 22:20
Da man wahrscheinlich so oder so den kürzeren zieht- was kostet da der Versuch!? ...


M.E. nichts!

Klaus
20-04-2021, 23:42
Kannst Du so einen mit dem messer erledigen, wenn er ernsthaft angreift?

Die Viecher sind schnell, daher hoffe ich dass ich das nie probieren muss. Wäre mehr so ne theoretische Überlegung. Eher so wie Stix meint, make it out alive, or die trying.

Gast
21-04-2021, 00:12
Bald tauchen die ersten Videos im Netz auf:
Taekwondo vs. Wolf u.ä., und dann wird diskutiert was besser ist, innere Kampfkünste oder Boxen...

Pansapiens
21-04-2021, 03:32
Hier wird empfohlen, bei einer Begegnung Wölfe mit "Wurfgeschossen" zu verjagen.

https://www.spektrum.de/news/tod-durch-wolf/1507365



Wie sollte man sich denn verhalten, wenn man auf einen Wolf trifft?

Wenn man einem Wolf im Wald begegnet, sollte man sich erst einmal freuen, einen Wolf zu sehen.

Warum?
Weil die gefährlichen Wölfe die sind, die man nicht sieht?

Pansapiens
21-04-2021, 03:41
Running Gag,

:hehehe:

Da kenn ich auch einen:

Treffen sich drei Leute in der Wüste.
Einer trägt eine Telefonzelle, der zweite einen Telegraphenmast und der dritte einen Amboss.
Die schauen sich verwundert an.
Fragt der mit dem Mast den mit der Telefonzelle:
"Warum trägst Du eine Telefonzelle durch die Wüste?"
Antwort:
"Wenn ein Löwe kommt, dann gehe ich in die Telefonzelle, mache die Tür zu und der Löwe kann mich nicht fressen"
Die anderen nicken verstehend.
Dann fragt der mit der Telefonzelle, den mit dem Mast:
"Und warum trägst Du einen Telegraphenmast durch die Wüste?"
Antwort:
"Wenn ein Löwe kommt, dann stell ich den Mast auf, kletter hoch und der Löwe kann mich nicht fressen"
Schließlich wird der mit dem Amboss gefragt:
"Und warum trägst Du einen Amboss durch die Wüste?"
Antwort:
"Wenn ein Löwe kommt, werf ich den Amboss weg und kann viel schneller laufen."

ThomasL
21-04-2021, 07:49
Ich hatte eher den Eindruck, dass GERADE aus der ... sagen wir: wolfsfreundlichen Ecke gerne betont wird, dass dieser Schaf- und jener Rinderriss ja eben auf Hybriden und keineswegs auf echte Wölfe zurückgingen. Denn "echte" Wölfe gehen ja nicht so nah an menschliche Ansiedlungen ...

Aber ich gebe zu, dieser Eindruck beruht auf anekdotischen Beobachtungen und Meldungen.

Mir ist diese Argumentation in Bezug auf Risse bei Nutztieren bisher (vor diesem Thread) noch nicht begegnet. Und ich lese Artikel zu diesem Thema eigentlich immer mit großen Interesse. Hier gibt es auch regelmäßig Diskussionen zu diesem Thema, weil die Anzahl der Wolfssichtungen (und Nachweise) zunimmt und viele besorgt sind.

Pflöte
21-04-2021, 08:30
Wie sollte man sich denn verhalten, wenn man auf einen Wolf trifft?

Wenn man einem Wolf im Wald begegnet, sollte man sich erst einmal freuen, einen Wolf zu sehen.

Warum?
Weil die gefährlichen Wölfe die sind, die man nicht sieht?
So ähnlich lese ich das da heraus ... plus, dass es ein ziemlich seltenes Ereignis ist.

Ich kenne einen Bericht über eine Begegnung mit einem Rudel und einer (gemächlichen, abstandwahrenden) Verfolgung durch dieses. Da wird die Freude sicherlich durch andere, stärkere Gefühle unterdrückt worden sein. :)

Ripley
21-04-2021, 08:37
Hierin zitiert die offizielle Stellungnahme des Umweltministeriums:

https://www.jagderleben.de/news/wolf-verfolgt-spaziergaengerin-sagt-umweltministerium-712637

Gast
21-04-2021, 09:00
:hehehe:

Da kenn ich auch einen:

Treffen sich drei Leute in der Wüste.


Ich hätte höflich darauf hingewiesen, das es in der Wüste keine Löwen gibt.
Einzige Ausnahme:
Die Kunene-Region im Nordwesten Namibias.

Kunoichi Girl
21-04-2021, 10:15
:hehehe:

Da kenn ich auch einen:

... Löwe ...


hier ist noch einer vom olli.

da geht´s zumindest auch um einen löwen:



https://www.youtube.com/watch?v=Ib1zEuZRQtg

Kunoichi Girl
21-04-2021, 12:35
hier noch einer mit einem wolf:



https://www.youtube.com/watch?v=X_CcLTBCuCE

Kunoichi Girl
21-04-2021, 17:38
gelöscht

Dastin
21-04-2021, 17:44
Am besten nur noch mit voller Plattenrüstung raus gehen und einen Ordentlichen Zweihander führen. Sicher ist sicher. Zudem ein gutes Training und man braucht nicht mehr an die Maske denken :D

Ripley
21-04-2021, 18:19
hatten wir den artikel mit der studie schon:

https://www.westfalen-blatt.de/Ueberregional/Nachrichten/Wissenschaft/3748035-Studie-Wolfsangriffe-ausgewertet-Experte-warnt-vor-Panikmache-Ist-der-Wolf-fuer-den-Menschen-eine-Gefahr


?Ja.

Kunoichi Girl
21-04-2021, 18:22
Ja.


dann lösch´ich´s wieder.

Stixandmore
21-04-2021, 19:13
An sich finde ich es ja schön, daß das "Wildlife" sich soweit erholt!? daß man die Tiere auch wieder in D-land antrieft; auch wen das ein oder andere Nutztier gerissen wird, finde ich das es zu verkraften ist- nimmt es überhand, muss man halt regulierend eingreifen. Schlussendlich sind wir in ihren Lebensraum eingedrungen und sie nicht in unseren

Kunoichi Girl
21-04-2021, 19:18
... auch wen das ein oder andere Nutztier gerissen wird, finde ich das es zu verkraften ist- nimmt es überhand, muss man halt regulierend eingreifen. ...


gibt es in brasilien öfter tote durch wilde tiere?

Ripley
21-04-2021, 19:26
An sich finde ich es ja schön, daß das "Wildlife" sich soweit erholt!? daß man die Tiere auch wieder in D-land antrieft; auch wen das ein oder andere Nutztier gerissen wird, finde ich das es zu verkraften ist- nimmt es überhand, muss man halt regulierend eingreifen. Schlussendlich sind wir in ihren Lebensraum eingedrungen und sie nicht in unseren

Wo genau würdest du die Grenze setzen zwischen "ist zu verkraften" und "muss man halt regulierend eingreifen"?

Hier?
https://youtu.be/BH4c3q3vMLs

Hast du schon mal morgens auf der Weide ein totes Nutztier, Pony oder Pferd gefunden (letztere meist vorrangig von emotionalem Wert, erstere nicht zuletzt relevant für den Lebensunterhalt)?
Mehrere?
Ist unwitzig.

Stixandmore
21-04-2021, 19:40
Wo genau würdest du die Grenze setzen zwischen "ist zu verkraften" und "muss man halt regulierend eingreifen"?

Hier?
https://youtu.be/BH4c3q3vMLs

Hast du schon mal morgens auf der Weide ein totes Nutztier, Pony oder Pferd gefunden (letztere meist vorrangig von emotionalem Wert, erstere nicht zuletzt relevant für den Lebensunterhalt)?
Mehrere?
Ist unwitzig.

Ich wusste, daß jetzt so was kommt- nur Mal so: meine Familie hat eine große Farm im Landesinneren des Bundesstaates von São Paulo; der Großteil der Fläche ist zum Zuckerrohranbau verpachtet; aber "wir" besitzen so um die 30Kühe, ein Schafsherde und ein paar Pferde als Nutztiere; Wölfe gibt es keine- dafür bedienen sich die hier
https://www.google.com/search?q=on%C3%A7a+pintada&client=ms-android-asus&prmd=ivn&sxsrf=ALeKk01iLLsHPkEasHAvnv9yngW3Z0nheQ:161902994 4707&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwib-u_F_I_wAhWEH7kGHc23AjsQ_AUoAXoECAIQAQ&biw=360&bih=629&dpr=3#imgrc=CdxkkTYYTIMW1M von Zeit zu Zeit(meistens wen sie selber Nachwuchs haben) an den Lämmern, Schafen und auch Mal an den Kälbern
Ja ist ärgerlich, aber zu verkraften! Und auf deine Frage hin: ja, die Überreste, was sie nicht weggeschleppt bzw irgendwo im Umfeld liegen gelassen haben, hab ich schon mehrfach gesehen(weil, man sucht ja nach den Viechern, wen eins von der Gruppe/Herde fehlt)
Wie gesagt, Lauf der Dinge

Sorry, hatte die andere Frage nicht beantwortet: zu verkraften(als Beispiel; so um die Größenordnung): 10 kleinere Nutztiere verteilt auf verschiedene Herden auf sagen wir ein Jahr; hat man solche Zahlen schon binnen eines Monats/kürzeren Zeitraum oder werden Menschen angegriffen, muss/sollte reguliert werden

ThomasL
22-04-2021, 07:47
Stixandmore: 1+



Hast du schon mal morgens auf der Weide ein totes Nutztier, Pony oder Pferd gefunden (letztere meist vorrangig von emotionalem Wert, erstere nicht zuletzt relevant für den Lebensunterhalt)?
Mehrere?
Ist unwitzig.
Natürlich ist das nicht witzig, ist aber halt Natur.
Erinnert mich irgendwie an meinen Opa, der hätte auch am liebsten alle Falken abgeschossen weil die regelmäßig seine Tauben holten. Wir hatte da immer nette Diskussionen. Meine Schwiegermutter verliert regelmäßig Hühner an Greifvögel und einem Freund hat der Fuchs die Kaninchen der Kinder (also eher Familienmitglieder als Nutztiere) aufgefressen. Rotten wir den Fuchs und alle Greifvögel auch gleich noch aus?

Wie gesagt, ich bin dafür das man Viehhalter bei Schutzmaßnahmen unterstützt und auch über Kompensationszahlen bei Rissen können wir reden, ebenso wie über eine gezielte Bejagung wo erforderlich (siehe Beitrag von Stix).

Ein Punkt in einem Artikel vor kurzem fand ich nebenbei interessant:
Da erwähnte eine Vertreterin der Schafszüchter, dass einige aufhören wollten weil es sie emotional so mitnimmt wenn eines ihrer Tiere getötet wird. Auf der einen Seite verstehe ich es (so was ist kein schöner Anblick) und glaube es auch. Auf der andere Seite wundert es mich etwas, wenn an Ostern die Lämmer von ihren Müttern getrennt und zum Schlachten gefahren werden ist dies doch auch nichts anderes.

egonolsen
22-04-2021, 10:50
Ein Punkt in einem Artikel vor kurzem fand ich nebenbei interessant:
Da erwähnte eine Vertreterin der Schafszüchter, dass einige aufhören wollten weil es sie emotional so mitnimmt wenn eines ihrer Tiere getötet wird. Auf der einen Seite verstehe ich es (so was ist kein schöner Anblick) und glaube es auch. Auf der andere Seite wundert es mich etwas, wenn an Ostern die Lämmer von ihren Müttern getrennt und zum Schlachten gefahren werden ist dies doch auch nichts anderes.

Interessant. Ich halte solche Aussagen für Heuchelei. Vielleicht noch gerade so verständlich, wenn man Schafe nur der Wolle wegen züchtet. Wobei ich mich da zu wenig auskenne, ob das wirklich als Einzelnutzung stattfindet. Ich schätze mal, dass es in den meisten Fällen im Zusammenspiel mit Fleischproduktion stattfindet.

Früher hatte man für solche Fälle mal Schäferhunde, wenn ich mich nicht täusche.

ThomasL
22-04-2021, 11:02
Interessant. Ich halte solche Aussagen für Heuchelei. Vielleicht noch gerade so verständlich, wenn man Schafe nur der Wolle wegen züchtet. Wobei ich mich da zu wenig auskenne, ob das wirklich als Einzelnutzung stattfindet. Ich schätze mal, dass es in den meisten Fällen im Zusammenspiel mit Fleischproduktion stattfindet.

Früher hatte man für solche Fälle mal Schäferhunde, wenn ich mich nicht täusche.
Soweit ich weiß lohnt sich Schafshaltung bei uns nur noch zur Fleischproduktion. Nur Wolle rechnet sich nicht. Ob es Heuchlerei ist weiß ich nicht, die meisten die Fleisch essen wären auch nicht bereit selbst zu schlachten. Ich denke eher, dass ist Verdrängung.

egonolsen
22-04-2021, 11:12
Soweit ich weiß lohnt sich Schafshaltung bei uns nur noch zur Fleischproduktion. Nur Wohle rechnet sich nicht. Ob es Heuchlerei ist weiß ich nicht, die meisten die Fleisch essen wären auch nicht bereit selbst zu schlachten. Ich denke eher, dass ist Verdrängung.

Als Endverbraucher mag ich es als Verdrängung noch durchgehen lassen, aber als Züchter? Das als Züchter zu verdrängen wäre schon eine Kunst für sich.

Affenherz
22-04-2021, 12:08
Da erwähnte eine Vertreterin der Schafszüchter, dass einige aufhören wollten weil es sie emotional so mitnimmt wenn eines ihrer Tiere getötet wird. Auf der einen Seite verstehe ich es (so was ist kein schöner Anblick) und glaube es auch. Auf der andere Seite wundert es mich etwas, wenn an Ostern die Lämmer von ihren Müttern getrennt und zum Schlachten gefahren werden ist dies doch auch nichts anderes.

Zum Teil Verdrängung, zum Teil aber auch Beschützerinstinkt. Solange man die Tiere nicht zum Schlachter bringt, beschützt man sie. Tote und schwer verletzte Muttertiere mit traumatisierten Lämmern daneben sind was anderes, als die Lämmer auf den Hänger zu laden. Viele in der Branche sind auch Idealisten. Geld bringt es ja schon lange nicht mehr.

Und es gibt erstaunlich viele Halter, die Ziegen, Schafe, Esel, etc. als familiären Kuschelzoo halten...

Affenherz
22-04-2021, 12:10
Früher hatte man für solche Fälle mal Schäferhunde, wenn ich mich nicht täusche.

Du täuschst Dich. Schäferhunde dienen dazu, die Herde zusammenzuhalten und zu treiben. Was Du meinst, sind Herdenschutzhunde. Die fallen in Deutschland aber sofern diensttauglich aufgezogen unter die Maulkorbpflicht.

egonolsen
22-04-2021, 12:49
Du täuschst Dich. Schäferhunde dienen dazu, die Herde zusammenzuhalten und zu treiben. Was Du meinst, sind Herdenschutzhunde.


Hm, also "Schäferhund" ist erstmal ein Sammelbegriff für Hirtenhunde/Arbeitshunde. "Herdenschutzhund" wäre ein Begriff für eine spezifischere Funktion. Daher würde ich sagen, dass die Funktionen "Herde zusammenhalten" und "Feinde abwehren" beide unter den Begriff "Schäferhunde" fallen, auch wenn die jeweilige Hunderasse sich unterscheiden kann. Ich beziehe mich hier auf Infos von Wikipedia, da ich keine große Ahnung von dem Thema habe. Falls diese Zusammenhänge daher falsch sind, sag mir gern, wo genau.


Die fallen in Deutschland aber sofern diensttauglich aufgezogen unter die Maulkorbpflicht.

Meinst du also, dass die Maulkorbpflicht den Viehzüchtern in Deutschland einen Einsatz von Herdenschutzhunden unmöglich macht? Oder warum erwähnst du sie?
Mir scheint, dass die Maulkorbpflicht nur gilt, wenn man Hunde in der Öffentlichkeit führen möchte. In Brandenburg gibt es beispielsweise Herdenschutzhunde ohne Maulkorb: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/22352.html

Gast
22-04-2021, 12:53
Soweit ich weiß lohnt sich Schafshaltung bei uns nur noch zur Fleischproduktion. Nur Wohle rechnet sich nicht.

Schafe werden u.a. auch im Naturschutz eingesetzt, es gibt Beweidungskonzepte für Grünflächen, Heiden, etc.
Da werden dann auch nicht nur Schafe eingesetzt, sondern auch die Wisent-Nachzüchtungen (Heck-Rinder), Pferde, etc.

Die können natürlich alle Opfer von Wölfen werden. Soweit ich weiß werden auch bei den Rindern mal welche "entnommen".

Affenherz
22-04-2021, 14:05
Falls diese Zusammenhänge daher falsch sind, sag mir gern, wo genau.


Habe ich ja getan.



Meinst du also, dass die Maulkorbpflicht den Viehzüchtern in Deutschland einen Einsatz von Herdenschutzhunden unmöglich macht?


Auf den meisten Weiden schon. Die gelten mit ihren Wanderern, Spaziergängern und Radfahrern nämlich als Öffentlichkeit. Näheres erklären Dir gern Ordnungsamt und Polizei.

Der Nabu ist übrigens keine seriöse Quelle. Die lügen, sobald sie den Mund aufmachen.

Ripley
22-04-2021, 15:06
Herdenschutzhunde sind etwas VÖLLIG anderes als Hütehunde.

Hier ist es vernünftig erklärt:
https://www.lfl.bayern.de/itz/herdenschutz/029022/index.php

Und, nein, man kann in sehr vielen Gegenden nicht "einfach" HSH mit den Herden laufen lassen. Weil sie ihren Job ernst nehmen. Und daher "ihre" Herde keineswegs nur gegen Wölfe verteidigen, sondern gegen alle und alles, was ihr in ihren Augen zu nahe kommt. Was vor allem dann sehr unspaßig ist, wenn Spaziergänger/Wanderer, gerne mit eigenem Hund, sich die Sache und vor allem diese hübschen plüschigen Hunde mal aus der Nähe angucken wollen ...

Anders ausgedrückt: Statt ein Problem zu lösen, macht man ein weiteres auf.

ThomasL
22-04-2021, 15:19
Zum Teil Verdrängung, zum Teil aber auch Beschützerinstinkt. Solange man die Tiere nicht zum Schlachter bringt, beschützt man sie. Tote und schwer verletzte Muttertiere mit traumatisierten Lämmern daneben sind was anderes, als die Lämmer auf den Hänger zu laden. Viele in der Branche sind auch Idealisten. Geld bringt es ja schon lange nicht mehr.

Und es gibt erstaunlich viele Halter, die Ziegen, Schafe, Esel, etc. als familiären Kuschelzoo halten...
Das finde ich sehr gut nachvollziehbar!

ThomasL
22-04-2021, 15:20
Schafe werden u.a. auch im Naturschutz eingesetzt, es gibt Beweidungskonzepte für Grünflächen, Heiden, etc.
Da werden dann auch nicht nur Schafe eingesetzt, sondern auch die Wisent-Nachzüchtungen (Heck-Rinder), Pferde, etc.

Ist mir bekannt, z.B. in der Rhön erfüllen sie dabei eine sehr wichtige Aufgabe. Wie gesagt, ich finde es wichtig das die Halter unterstützt werden (Konzepte erarbeiten, Umsetzung finanzieren, Kompensation…).

Gast
22-04-2021, 15:45
Ist mir bekannt, z.B. in der Rhön erfüllen sie dabei eine sehr wichtige Aufgabe. Wie gesagt, ich finde es wichtig das die Halter unterstützt werden (Konzepte erarbeiten, Umsetzung finanzieren, Kompensation…).

Nicht nur in der Rhön, auch hier im Rheinland...

Die Kompensation ist ja gesetzlich geregelt.
Allerdings ist es natürlich ein neuer Aspekt in der Planung der Konzepte, von vornherein Schutzmaßnahmen mit einzuplanen, bzw. auch finanziell zu berücksichtigen.

Klaus
22-04-2021, 15:46
Die einfache Lösung für den Verlust der Nutztiere wäre, dass der Staat der ja auch den Artenschutz auferlegt grundsätzlich für den Schaden aufkommt. Der Vorgang an sich ist ja Teil der Natur, alle Jäger erlegen Beute, fast jeden Tag, überall wo es noch welche gibt. Wie man die Menschen davor schützt, Beute zu werden, ist wieder eine andere Frage.

Gast
22-04-2021, 17:11
Die Menschen haben sich die Umwelt so erschaffen, dass für sie jegliche Risiken minimiert werden, nicht nur in Sachen Wolf.
Die Landschaft wurde begradigt, von Straßennetzen erschlossen, Wasserwege wurden so umgestaltet dass die Schifffahrt reibungslos funktionierte, etc.
Jetzt werden Flüsse renaturiert, Biber kommen zurück und gestalten die schön begradigten Gewässer um, Wölfe holen sich Schafe, irgendwann kommen dann auch große Raubvögel, wieder, vielleicht sogar Bären.
Man muss eben wissen was man will, mehr Natur, mehr Wildnis, oder die gezähmte Natur, die sich dann aber auf anderen Wegen rächt.

Affenherz
22-04-2021, 19:18
Die Natur ist kein Ersatzgott und kennt keine Rache.

Gast
22-04-2021, 20:30
Die Natur ist kein Ersatzgott und kennt keine Rache.

Gott aber?

Affenherz
22-04-2021, 20:51
Gott aber?

Der abrahamitische? Nun, was hat der denn seine Propheten zum Thema Natur sagen lassen?

egonolsen
22-04-2021, 21:56
Habe ich ja getan.



Auf den meisten Weiden schon. Die gelten mit ihren Wanderern, Spaziergängern und Radfahrern nämlich als Öffentlichkeit. Näheres erklären Dir gern Ordnungsamt und Polizei.

Der Nabu ist übrigens keine seriöse Quelle. Die lügen, sobald sie den Mund aufmachen.

Wenn du die Quelle gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass die Weide des Viehhalters eingezäunt war und damit eben nicht von Wanderern, Spaziergängern und schon gar nicht von Radfahrern so ohne weiteres betretbar war. Aber danke für deine qualifizierte Antwort.

Pflöte
23-04-2021, 06:19
Wenn du die Quelle gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass die Weide des Viehhalters eingezäunt war und damit eben nicht von Wanderern, Spaziergängern und schon gar nicht von Radfahrern so ohne weiteres betretbar war. Aber danke für deine qualifizierte Antwort.
Habe ich hier schon so erlebt. Genau diese Hunde, selbstverständlich ohne Maulkorb. In dem Moment, in dem ich mich entfernt habe, haben die sich nicht mehr für mich interessiert. Das fand ich fair. :)

Ob das Einzäunen praktikabel ist, wird wohl von Gelände und Herdengröße abhängig sein, denke ich mir mal so.

ThomasL
23-04-2021, 07:45
Nicht nur in der Rhön, auch hier im Rheinland...

Die Kompensation ist ja gesetzlich geregelt.
Allerdings ist es natürlich ein neuer Aspekt in der Planung der Konzepte, von vornherein Schutzmaßnahmen mit einzuplanen, bzw. auch finanziell zu berücksichtigen.
Inryoku: Im Spessart auch, daher das "z.B." Die Rhön ist für mich ein besonders gutes Beispiel weil dort viel unternommen wurde um die Landschaft zu erhalten und Schafszucht dabei stark gefördert wird.
Zu deinem Beitrag #124. Volle Zustimmung und genau diese Erwartungshaltung einer risikolosen Natur liegt für mich das Kernproblem. Das betrifft keineswegs nur das Wolfsthema.

egonolsen
23-04-2021, 09:36
Habe ich hier schon so erlebt. Genau diese Hunde, selbstverständlich ohne Maulkorb. In dem Moment, in dem ich mich entfernt habe, haben die sich nicht mehr für mich interessiert. Das fand ich fair. :)

Ob das Einzäunen praktikabel ist, wird wohl von Gelände und Herdengröße abhängig sein, denke ich mir mal so.

Ich denke, man muss den Leuten sowohl wieder Respekt vor dem Wolf beibringen als auch Respekt vor einer Herde von Weidetieren. Dass man als Wanderer nicht denkt, man kann überall durchlatschen, ohne hinzuschauen und vorsichtig zu sein.

Ein Freund von mir wurde mal in Italien von drei Herdenschutzhunden eingekreist, als er eine Schafsherde kreuzen wollte. Die Hunde hatten ihn dann so lange begleitet, bis er sich von der Herde entfernt hatte. Hätte er in dieser Situation noch gedacht "oh wie toll, Schafe" und diese dann noch angefasst, hätte es unschön werden können. So war es aber kein Problem.

Affenherz
23-04-2021, 10:05
Letztes Jahr hatten wir einen supertollen Tiktok-Trend. Irgendwelche dummen Kinder haben sich mit dem Handy zu einer Herde gestellt und sich dabei gefilmt, wie sie die Herde in Panik versetzen. 12-jährigen Vollkaskobratzen aus antiauthoritärer Erziehung zu erklären, daß sowas idiotisch ist, dürfte ohne spektakulär vor den Kameras totgebissene Kinder nicht möglich sein.

Gast
23-04-2021, 10:50
Auf den meisten Weiden schon. Die gelten mit ihren Wanderern, Spaziergängern und Radfahrern nämlich als Öffentlichkeit. Näheres erklären Dir gern Ordnungsamt und Polizei.



Da irrst du dich. Den Begriff "Öffentlichkeit" gibt es in dem Zusammenhang nicht, man spricht da von Betretungsbefugnissen, und die werden durch entsprechende Gesetze geregelt, beispielsweise die Wald- bzw. Flurgesetze der Länder, Landesnaturschutzgesetze, etc.
Und es ist eben im Normalfall nicht so, das bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzflächen (und dazu gehören Weiden nun mal) frei betreten werden dürfen, und schon gar nicht in der Beweidungszeit.
Ausnahmen bilden Brachflächen und andere nicht bewirtschaftete Flächen, die können dann auf eigene Gefahr betreten werden, genau wie die meisten Waldflächen wenn es sich nicht um Schonungen handelt.

Kusagras
24-04-2021, 20:36
Ich denke, man muss den Leuten sowohl wieder Respekt vor dem Wolf beibringen als auch Respekt vor einer Herde von Weidetieren. Dass man als Wanderer nicht denkt, man kann überall durchlatschen, ohne hinzuschauen und vorsichtig zu sein.

Ein Freund von mir wurde mal in Italien von drei Herdenschutzhunden eingekreist, als er eine Schafsherde kreuzen wollte. Die Hunde hatten ihn dann so lange begleitet, bis er sich von der Herde entfernt hatte. Hätte er in dieser Situation noch gedacht "oh wie toll, Schafe" und diese dann noch angefasst, hätte es unschön werden können. So war es aber kein Problem.

In Irland gibts an Weiden Schilder mit "Beware of Bulls". Da hatten wohl einige geglaubt, Übernachten zwischen Kühen sei romantisch und sicher.

Kunoichi Girl
24-04-2021, 21:04
Es gibt anscheinend sehr große wölfe:



https://youtu.be/XT23JsCPNbo

Kusagras
24-04-2021, 21:25
Es gibt anscheinend sehr große wölfe:



https://youtu.be/XT23JsCPNbo

Klingt fast so, als hätt es es den Hund am Ende des ersten Videos erwischt--- -

Dastin
24-04-2021, 21:31
Der erste Wolf im video wirkt aber eh mega komisch. die bildqualität sieht da auch entsprechend schlechter aus, als zum rest des video. er wirkt ja so, als wäre der so groß wie ein Tiger oder Löwe, evtl. so groß wie ein Bär

Klaus
24-04-2021, 21:43
Bewegt sich auch nicht wie ein Wolf, eher wie was viel schwereres. Kann natürlich ein Fake sein.

Wikipedia meint, nordamerikanische Wölfe können bis 90cm Schulterhöhe, 1.60 Rumpflänge und 80 Kilo Gewicht erreichen. Alle anderen sind deutlich kleiner.

Kunoichi Girl
24-04-2021, 22:46
Frage an hundekenner:

Wird ein kangal ohne schutzhalsband mit einem wolf fertig?

Ripley
25-04-2021, 06:30
Frage an hundekenner:

Wird ein kangal ohne schutzhalsband mit einem wolf fertig?Eins zu eins? Jo.

Da wird es aber eher selten zum offenen Kampf kommen. So blöd sind Wölfe nicht.

Kunoichi Girl
25-04-2021, 09:48
Eins zu eins? Jo. ...


Welche schaffen das noch bzw. sind dafür gezüchtet, zb tibetan mastiff, kaukasian sheperd, alabai, Deutscher Schäfer?

Ripley
25-04-2021, 10:06
Herdenschutzhund-Rassen.
Deswegen heißen die so. Weil sie Nutzvieherden vor Prädatoren schützen.

Und jetzt: Google ist dein Freund.

Kunoichi Girl
25-04-2021, 10:19
... Und jetzt: Google ist dein Freund.


Natürlich!


Weitere fachfrage:

Gibt es eine hunde(unter)rasse „Deutscher Riesenschäfer“?

Ripley
25-04-2021, 10:30
http://www.gidf.de/

Kunoichi Girl
25-04-2021, 10:39
http://www.gidf.de/


Klar!

Aber gerade zum Deutschen Riesenschäfer konnte ich dort nichts finden

Da dachte ich mir, vielleicht gibt es hier zufällig einen spezialisten, der sich auskennt - ähnlich wie mit den hunden, die mit einem wolf fertig werden.

Gast
25-04-2021, 14:48
Klar!

Aber gerade zum Deutschen Riesenschäfer konnte ich dort nichts finden

Da dachte ich mir, vielleicht gibt es hier zufällig einen spezialisten, der sich auskennt - ähnlich wie mit den hunden, die mit einem wolf fertig werden.

Tja, der Spezislist für deutsche Riesenschäfer hat gerade ein Problem mit seinem Motorrad, der sucht gerade die Kolbenrückholfedern. Aber wenn er die gefunden hat, wird er Zeit für dich haben.

Kunoichi Girl
25-04-2021, 15:14
Tja, der Spezislist für deutsche Riesenschäfer hat gerade ein Problem mit seinem Motorrad, der sucht gerade die Kolbenrückholfedern. Aber wenn er die gefunden hat, wird er Zeit für dich haben.


Viel erfolg und danke sehr!

Pansapiens
25-04-2021, 16:35
Am Anfang dieser Doku findet sich ein Bericht über die Wiederansiedlung von Wölfen im Yellowstone-Nationalpark und den Einfluss auf das Ökosystem, ab 39:12 geht es kurz um Herdenschutzhunde (Tornjak (https://de.wikipedia.org/wiki/Tornjak)), die Ziegen und Schafe ins Slovenien vor Wölfen und Bären schützen:

Kielings wilde Welt - Zurück zur Natur (https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/kielings-wilde-welt-zurueck-zur-natur-100.html)

Ripley
25-04-2021, 17:20
Tja, der Spezislist für deutsche Riesenschäfer hat gerade ein Problem mit seinem Motorrad, der sucht gerade die Kolbenrückholfedern. Aber wenn er die gefunden hat, wird er Zeit für dich haben.Chrchrchrchr

Kunoichi Girl
25-04-2021, 17:31
Chrchrchrchr


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mobbing

Gast
25-04-2021, 18:44
Oh, armes Ding...Da Fragen zu stellen dein Hobby zu sein scheint, eine Empfehlung:

46809

Kunoichi Girl
25-04-2021, 18:52
Oh, armes Ding...

schüff! schnüff! ...



Da Fragen zu stellen dein Hobby zu sein scheint, ...


https://www.youtube.com/watch?v=uPHi5xn_q5c




eine Empfehlung: ...

du willst mich nur wieder reinlegen und zum Deutschen Riesenschäfer steht gar nichts drin.

Stixandmore
25-04-2021, 18:52
oh, armes ding...da fragen zu stellen dein hobby zu sein scheint, eine empfehlung:

46809

Kkkkkkk:D

Kunoichi Girl
25-04-2021, 18:52
fail

Kunoichi Girl
25-04-2021, 18:57
Kkkkkkk:D


kkkkk:D

Pansapiens
25-04-2021, 19:35
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mobbing

Neun von zehn Arbeitnehmern finden Mobbing gut. :)

Kunoichi Girl
25-04-2021, 19:50
Neun von zehn Arbeitnehmern finden Mobbing gut. :)


Sauerei!

Willi von der Heide
25-04-2021, 21:10
Ich sehe die Wiederansiedlung des Wolfes sehr positiv ... wird aber wohl das Ende der Mufflonbestände einläuten, eventuell auch des Sikawildes in D. Schaun wir mal ...

Mufflons wurden aus Korsika eingeführt und leiden hier an regelrechten Zivilisationskrankheiten sowie an Inzucht. Bei Gefahr klettern die die Berge hoch, aber in Thüringen ( als Bsp. ) wo es zwar viele Mufflons gibt ( leckere Mufflonwurst :) ) aber kaum Berge, wird diese Art der Flucht wohl ihr Ende bedeuten. Und Sikawild - eingeführt aus Japan - ist kleiner als Rotwild und dürfte eher ins Beuteschema eines Wolfes passen.

Kunoichi Girl
01-06-2021, 22:14
Eins zu eins? Jo.

Da wird es aber eher selten zum offenen Kampf kommen. So blöd sind Wölfe nicht.


Hier waren gemäß bericht die wölfe möglicherweise in der überzahl, haben aber jedenfalls vier ausgewachsene kangals auf einmal erledigt:


https://youtu.be/E-AWdvjqeBA


Und diese wohl (teilweise) gleich mitaufgefressen.

Kunoichi Girl
01-06-2021, 23:00
Scheint öfter vorzukommen:


https://youtu.be/i0f2jpY9jcU


Dem hier hat auch das stachelhalsband nicht geholfen.

möglicherweise überschneidet sich dieser bericht auch teilweise mit dem obigen.

Kusagras
02-06-2021, 21:36
Hier waren gemäß bericht die wölfe möglicherweise in der überzahl, haben aber jedenfalls vier ausgewachsene kangals auf einmal erledigt:


https://youtu.be/E-AWdvjqeBA


Und diese wohl (teilweise) gleich mitaufgefressen.

Krass. Die Hunde scheinen chancenlos gewesen zu sein.

Kunoichi Girl
02-06-2021, 21:44
Krass. Die Hunde scheinen chancenlos gewesen zu sein.


Wenn die wölfe in (großer) überzahl gewesen sind, was man nicht weiß, wär‘s wahrscheinlich normal.

Es wird von keinem toten wolf am kampfplatz berichtet.

Klaus
03-06-2021, 00:44
Wölfe sind intelligent, und bilden laut Doku unter idealen Bedingungen schon Rudel mit 10 Wölfen. Wenn es für den Jagderfolg nötig ist auch größere. D.h. schon bei 12 Wölfen gegen 4 Hunde kämen 3 Wölfe auf einen Hund. Null Chance, weil die vermutlich auch taktisch vorgehen. Ein paar lenken die 3 anderen Hunde ab und drängen die ab, und ne ganze Meute geht auf den isolierten los. Das machen auch andere Raubtiere die im Rudel agieren. Danach waren es nur noch drei, dann zwei, ... Die hatten keine Chance, viel zu wenig Hunde pro Herde. Wurde in dem Video ja auch thematisiert. Scheinbar verfallen die Wölfe auch in eine Art Blutrausch gegen "Nahrungskonkurrenten" (Hunde), weil die die Hunde völlig zerfetzt haben, während viele Schafe komplett unangetastet rumlagen.

Pansapiens
03-06-2021, 02:45
Scheinbar verfallen die Wölfe auch in eine Art Blutrausch gegen "Nahrungskonkurrenten" (Hunde), weil die die Hunde völlig zerfetzt haben, während viele Schafe komplett unangetastet rumlagen.

vielleicht schmecken die einfach besser

Gast
03-06-2021, 21:16
Das Wölfe auch in Deutschland immer wieder mal Hunde töten, und auch fressen, ist ja nun eine Tatsache.

Kunoichi Girl
03-06-2021, 22:02
Das Wölfe auch in Deutschland immer wieder mal Hunde töten, und auch fressen, ist ja nun eine Tatsache.


Da muss man aufpassen.

Gast
04-06-2021, 00:05
Da muss man aufpassen.

Genau. Vor allem als Hund.

Kunoichi Girl
04-06-2021, 00:07
Genau. Vor allem als Hund.


:beer:

Kusagras
04-06-2021, 17:57
Gegen Bären kann man seine Hunde auch so verteidigen:

https://www.bild.de/video/clip/news-ausland/dramatische-hunde-rettung-17-jaehrige-schubst-baeren-mutter-von-mauer-viralhog-76596996.bild.html

:ups::ui:

Pansapiens
05-06-2021, 02:33
Das Wölfe auch in Deutschland immer wieder mal Hunde töten, und auch fressen, ist ja nun eine Tatsache.

Weil die so gut schmecken?


Hundefleisch hat eine rosa Färbung. Es liegt geschmacklich zwischen Rind und Wildbret. Beliebt ist die Kombination mit Sesam. Die Möglichkeiten der Zubereitung sind vielfältig: es kann gekocht, gebraten, gegrillt oder frittiert werden;

https://de.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch


Der Hund stammt doch vom Wolf ab?
Dann kann man Letztere vielleicht auch essen?


https://www.youtube.com/watch?v=SZqyE5I7JGs


Gegen Bären kann man seine Hunde auch so verteidigen:

https://www.bild.de/video/clip/news-ausland/dramatische-hunde-rettung-17-jaehrige-schubst-baeren-mutter-von-mauer-viralhog-76596996.bild.html

:ups::ui:

Da sind doch eindeutig die Hunde die Aggressoren und es scheint mir nicht so, als ob die Bärin die hätte fressen wollen.
Wenn man natürlich mit so einem kleinen Kläffer spazieren geht, der dann den Wolf meint, angreifen zu müssen...

Kusagras
05-06-2021, 07:00
...

Da sind doch eindeutig die Hunde die Aggressoren und es scheint mir nicht so, als ob die Bärin die hätte fressen wollen.
Wenn man natürlich mit so einem kleinen Kläffer spazieren geht, der dann den Wolf meint, angreifen zu müssen...

Hatte die Szene so verstanden, dass die Bären auf der Mauer des Anwesens balancierten u. die Hunde - Revier verteidigunsgmäßig - dann
anschlugen. Dann hat die Bärin wohl vor allem ihre Jungen verteidigen und die junge Frau ihre die Hunde verteidigen wollen.... ..:o

Zum Glück ohne große Folgen für niemand.

Gast
05-06-2021, 10:57
Der Hund stammt doch vom Wolf ab?
Dann kann man Letztere vielleicht auch essen?


Wenn man sowieso schon Fuchsbandwurm, Leberegel uns anderes Zeug von der letzten meditativen Kräuterwanderung mit Hanno und Susi hat, warum nicht.

Ripley
05-06-2021, 19:38
Welcher der genannten Parasiten übersteht Durcherhitzen?

Gast
05-06-2021, 22:22
Welcher der genannten Parasiten übersteht Durcherhitzen?

Ausprobieren. Rare-medium würde ich aber auch nicht empfehlen.

Stixandmore
05-06-2021, 22:58
Das letzte koreanische Restaurant das hier in São Paulo Hund serviert hat, wurde 2015 vom Gesundheitsamt dicht gemacht:p
So weit ich weiss, von meinen eigenen Erfahrungen(nicht Hund eher Fleisch im allgemeinen), wird das ganze eher dünn filitier und dann fritiert

Pansapiens
06-06-2021, 09:29
Werner Freund meinte, in die Nase beißen sollte man einen Wolf nur, wenn das ein Kumpel ist.


https://www.youtube.com/watch?v=BxXOMwhl9_g

ThomasL
06-06-2021, 10:01
Wenn man sowieso schon Fuchsbandwurm, Leberegel uns anderes Zeug von der letzten meditativen Kräuterwanderung mit Hanno und Susi hat, warum nicht.
Kurzer Einwurf. Die Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm durch den Verzehr von Wildkräutern ist fraglich, von einer Ansteckung über Fleisch habe ich noch überhaupt nicht gehört, da würde ich mir eher Sorgen über Trichinellose machen: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Trichinellose.html

Kunoichi Girl
09-05-2022, 20:15
Es wurde aktuell ein Wolf fotografiert:

https://www.wochenblatt.de/lokales/landkreis-landshut/beim-am-wochenende-fotografierten-tier-handelt-es-sich-um-einen-wolf-606928

MGuzzi
09-05-2022, 22:46
Es wurde aktuell ein Wolf fotografiert:

https://www.wochenblatt.de/lokales/landkreis-landshut/beim-am-wochenende-fotografierten-tier-handelt-es-sich-um-einen-wolf-606928

23.03.2021, brandaktuell.
Und wenn, ja es gibt Wölfe in Deutschland, an die 500 erwachsene Wölfe.

Kunoichi Girl
09-05-2022, 22:54
23.03.2021, brandaktuell.

:ups:



Und wenn, ja es gibt Wölfe in Deutschland, an die 500 erwachsene Wölfe.

:halbyeaha ,

die entsprechenden behörden wurden informiert und gebeten informativ tätig zu werden.

Vorsicht ist besser als nachsicht.

ThomasL
10-05-2022, 06:46
Ist doch schön, dass dieses schöne Tier sich wieder mehr und mehr bei uns ausbreitet. Wie andere ausgerottete Wildtiere auch.
Im Juni bin ich zum Tracking in der Lausitz, ich hoffe ich habe das Glück die Wölfe in der freien Wildbahn zu beobachten.

Kunoichi Girl
11-05-2022, 18:19
Es scheint sich zu häufen:


https://madeinbocholt.de/winterswijk-baruclo-reken-wolfssichtungen-dies-und-jenseits-der-grenze/

https://www.borkenerzeitung.de/lokales/reken/Wolf-in-Rekener-Bauerschaft-gesichtet-411164.html

https://www.ka-news.de/region/bruchsal/vielerorts-gesichtet-ist-im-karlsruher-landkreis-ein-wolf-unterwegs-art-2789154

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/wolfsnachweis-im-landkreis-heilbronn-100.html

https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/lfulg/beteiligung/themen/1021380

OliverT
11-05-2022, 18:30
Was das Wölfe gesichtet werden? Ist das nicht schon seit Jahren so? Gibt ja auch ein paar davon.


In ganz Deutschland lebten nach den aktuellen Angaben der DBBW (Stand 02.12.2021) im Monitoringjahr 2020/2021 insgesamt 157 bestätigte Rudel, 27 Paare und 19 territoriale Einzeltiere
https://www.bmuv.de/themen/naturschutz-artenvielfalt/artenschutz/nationaler-artenschutz/der-wolf-in-deutschland#c20820

Ein Wolfrudel hat ungefähr eine Größe von 5-10 Tieren. Bei 5 Tieren pro Rudel währen das 858 Wölfe in Deutschland. Da wäre es schon merkwürdig, wenn keine gesichtet werden würden.

Kunoichi Girl
11-05-2022, 18:34
... Da wäre es schon merkwürdig, wenn keine gesichtet werden würden.


:cool: ,

also entwarnung?

OliverT
11-05-2022, 18:51
Entwarnung vor was?

Kunoichi Girl
11-05-2022, 19:02
Entwarnung vor was?


vor ungewöhnlich vielen wolfssichtungen!

MGuzzi
11-05-2022, 21:14
vor ungewöhnlich vielen wolfssichtungen!

Die Tierchen stehen unter strengem Naturschutz, die Wiederansiedlung ist beabsichtigt.
Also wovon redest du?
Das Wölfe nicht ungefährlich sind weiß man seit Jahrtausenden.
Wolfssichtungen lösen bei den einen Glücksgefühle aus, bei anderen (vor allem Schaf- und anderen Tierhaltern) eher Stress oder sogar Wut.

Kunoichi Girl
11-05-2022, 21:37
... Das Wölfe nicht ungefährlich sind weiß man seit Jahrtausenden. ...


Das dachte ich mir eben auch.

MGuzzi
11-05-2022, 22:28
Ist ja interessant

Teetrinker
12-05-2022, 07:37
Während Großstadtmenschen sich über die Rückkehr des Wolfes freuen, sieht es ein paar Kilometer weiter auf dem Land schon wieder ganz anders aus.

Ich habe für beide Seiten Verständnis, auch wenn der durchschnittliche Großstadthipster wohl nie mit wilden Tieren in Kontakt kommen wird, außer im Zoo.

ThomasL
12-05-2022, 08:39
Ein Wolfrudel hat ungefähr eine Größe von 5-10 Tieren. Bei 5 Tieren pro Rudel währen das 858 Wölfe in Deutschland. Da wäre es schon merkwürdig, wenn keine gesichtet werden würden.
Richtig, wobei die zunehmenden Sichtungen vor allem auf ziehende Einzeltiere zurückzuführen sind.


Während Großstadtmenschen sich über die Rückkehr des Wolfes freuen, sieht es ein paar Kilometer weiter auf dem Land schon wieder ganz anders aus.

Typisches Cliche. Auch auf dem Land gibt es auch genug die sich darüber freuen und verstehen wie wertvoll eine intakte Natur ist.

Kunoichi Girl
12-05-2022, 08:59
... wie wertvoll eine intakte Natur ist.

1***

MGuzzi
12-05-2022, 13:05
1***


So schön wie das ist, dass wieder Wölfe in Deutschland leben, Wölfe sind keinesfalls immer ein Zeichen für intakte Natur:

"Wölfe sind nicht auf unberührte Wildnis angewiesen", sagt Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft in Niedersachsen. Die Tiere hätten keine natürlichen Feinde. "Was sie brauchen, ist Nahrung und Platz für die Aufzucht der Jungen". Dies fänden die "sehr mobilen und mit einer hohen Reproduktionsrate ausgestatteten Tiere" auch in unserer Kulturlandschaft. "Der Tisch ist reich gedeckt", meint Reding.

Zweitens:
Wölfe haben keine genetisch bedingte Angst oder Scheu vor Menschen mehr. Wölfe müssen erst wieder lernen dass von Menschen eine Gefahr für sie ausgehen kann, sonst kann das nämlich auch schnell ins Gegenteil umschlagen.
Auch ist die Erinnerung bei den meisten Menschen an die realen Gefahren, die von Wölfen und anderen Raubtieren ausgehen kann, überhaupt nicht mehr vorhanden.

ThomasL
12-05-2022, 14:56
Es ging mir weniger darum, dass sie ein Zeichen für eine intakte Natur sind sondern darum, dass sie helfen wieder zu einer "intakteren" Natur zu kommen. Wie z.B. auch Biber. Beides ist nicht ohne Konfliktpotential, hier wäre es wichtig, dass Jäger und Naturschützer zusammenarbeiten und nicht mehr zeitgerechte Jagdbeschränkungen ggf. auch aufgehoben werden.

Kunoichi Girl
12-05-2022, 15:52
Letztes jahr gab es einen wolfsangriff auf einen menschen:

https://www.jagderleben.de/news/wolfsangriff-dresden-mann-schlaegt-besen-wolf-712980


Zum glück war der wolf noch nicht ausgewachsen und konnte mit einem schrubber zu boden gebracht werden.

Pansapiens
12-05-2022, 16:06
Letztes jahr gab es einen wolfsangriff auf einen menschen:

https://www.jagderleben.de/news/wolfsangriff-dresden-mann-schlaegt-besen-wolf-712980


Zum glück war der wolf noch nicht ausgewachsen und konnte mit einem schrubber zu boden gebracht werden,



Das Landesumweltamt bewertet den Vorfall als Abwehrverhalten. Da der Wolf bereits im Vorfeld mehrfach in Zäunen eingeklemmt gewesen sei, habe sich das Tier bei der letzten Rettungsmission wohl bedrängt gefühlt und daher mit Abwehrverhalten reagiert. „Erfahrungen, auch bei Wildfängen von erwachsenen Wölfen, würden zeigen, dass sich das Abwehrverhalten nicht gegen den Menschen, sondern gegen den eingesetzten Gegenstand richtet“, so die Sprecherin. Die Fachstelle Wolf rät in einem solchen Fall, so wenig wie möglich auf den Wolf zuzugehen und Flucht- und Rückzugsmöglichkeiten offen zu halten.

https://www.jagderleben.de/news/wolf-greift-mann-behoerde-aeussert-vorfall-712986

https://www.jagderleben.de/sites/default/files/styles/hero_teaser_index_2_1_lg_1x/public/2021-09/wolf-steckt-zaun-47292325.jpg

Kunoichi Girl
12-05-2022, 16:15
https://youtu.be/cdSHdW_dO_o

ThomasL
21-06-2022, 08:29
So, 4 Tage mit Fährtenlesen in der Lausitz verbracht, ein Haufen Wolfsspuren aber natürlich hat sich keiner Blicken lassen (nicht mal als ich mich auf dem Heimweg im dunklen Wald von meiner Gruppe trennte - der Klassiker aus Horrorfilmen :D).
Sehr interessant war ein Vortrag in dem eine Biologin, die lange für Lupus gearbeitet und über Wölfe geforscht hat, Aufzeichnungen über die existierenden Rudel und Tracking Daten von Wanderungen einzelner Wölfe zeigte. Dort (Sachsen) sind sie wirklich überall unterwegs (auch in der Nähe von Menschen) ohne, dass daraus Probleme resultieren (Ausnahme: Gelegentliche Angriffe auf Weidetiere). Auf das Thema Herdenschutz und die damit verbundene Problematik wurde daher auch eingegangen. Elektrozäune sind wohl das beste Mittel (wenn auch nicht 100% sicher). In diesem Zusammenhang wurde auch darauf hingewiesen, dass die zunehmende Zahl von Zäunen zur Eindämmung der Schweinepest ein Risiko darstellen, weil Wölfe eher ungern Zäune überspringen. Da sie in ihrer Wanderung aber massiv beschränkt werden, könnten sie vermehrt dazu gezwungen werden - was dann dazu führen könnte, dass sie auch Elektrozäune öfter überspringen.

Gute Links zum Thema:
https://www.wolflandtours.de/ueber-uns/partner/wildbiologisches-buero-lupus
https://www.wolf.sachsen.de/sachsens-woelfe-4058.html

Kunoichi Girl
21-06-2022, 12:45
... ohne, dass daraus Probleme resultieren (Ausnahme: Gelegentliche Angriffe auf Weidetiere). ...


ok, aber 22 verletzte schafe bei einem angriff fände ich schon ganz schön viel:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Erneuter-Wolfsangriff-in-Schwanewede-22-Schafe-verletzt,wolfsriss148.html


bisher werden wölfe als angreifer aber nur vermutet.



hier waren es sogar 65 schafe:

https://www.jagderleben.de/news/wolfsangriff-schaefer-verliert-65-schafe-nacht-713576

ThomasL
21-06-2022, 13:19
Ja, wie ich sagte es gibt eben Ausnahmen und die Betroffenen sollten entschädigt werden.

Wieviele Lämmer werden gleich nochmal jedes Jahr an Ostern in Deutschland verspeist?

Ripley
21-06-2022, 15:53
Ja, wie ich sagte es gibt eben Ausnahmen und die Betroffenen sollten entschädigt werden.

Wieviele Lämmer werden gleich nochmal jedes Jahr an Ostern in Deutschland verspeist?Der Punkt ist wohl eher der, dass von den Wölfen gerissene Lämmer und Schafe verworfen werden müssen, eben nicht dem menschlichen Genuss zugeführt werden können (nichtmal für Tierfutter verwendet werden dürfen) und somit aus Schäfersicht komplett sinnlos gestorben sind.


Auch ist bei einem Wölfen, die in ein Gehege eindringt, eher nicht von einer tierschutzkonformen Schlachtung, mit auf das Nötigste reduziertem Leid auszugehen.

Insofern komme ich nicht umhin, minderdurchdachten Whataboutismus konstatieren.

Stixandmore
21-06-2022, 17:05
Der Punkt ist wohl eher der, dass von den Wölfen gerissene Lämmer und Schafe verworfen werden müssen, eben nicht dem menschlichen Genuss zugeführt werden können (nichtmal für Tierfutter verwendet werden dürfen) und somit aus Schäfersicht komplett sinnlos gestorben sind.


Auch ist bei einem Wölfen, die in ein Gehege eindringt, eher nicht von einer tierschutzkonformen Schlachtung, mit auf das Nötigste reduziertem Leid auszugehen.

Insofern komme ich nicht umhin, minderdurchdachten Whataboutismus konstatieren.

Mmhhh, Natur, Nahrungskette etc

Tierschutzkonform....yo, dann hören wir mal alle auf den Kälbern ihre Milch wegzusaufen, essen kein Fleisch mehr(da die Tiere auch nicht wirklich gut behandelt werden) und so weiter und sofort

Ob das alles ärgerlich für die Züchter ist? Bestimmt, aber die Geschädigten können entschädigt werden....Bund und Länder geben haufenweise für irgendeinen Shice unnotig Kohle aus

ThomasL
22-06-2022, 07:49
Der Punkt ist wohl eher der, dass von den Wölfen gerissene Lämmer und Schafe verworfen werden müssen, eben nicht dem menschlichen Genuss zugeführt werden können (nichtmal für Tierfutter verwendet werden dürfen) und somit aus Schäfersicht komplett sinnlos gestorben sind.
Nun, die gerissenen Tiere nicht einer sinnvollen Verwendung zuzuführen ist wohl eher ein menschliche Entscheidung. Die Schäfersicht verstehe ich aber, daher bin ich auch für Entschädigung und Unterstützung bei der Vorbeugung.



Auch ist bei einem Wölfen, die in ein Gehege eindringt, eher nicht von einer tierschutzkonformen Schlachtung, mit auf das Nötigste reduziertem Leid auszugehen.

Wölfe (im Gegensatz zu Hunden) töten gezielt und relativ schnell durch einen Biss in die Kehle (manchmal Nacken). Wobei ich auch nicht wissen möchte, wieviel bei uns auf dem Teller landet, dass nicht aus tierschutzkonformen Schlachtungen stammt (oder denke mal an Jagdwild - warum gibt es wohl Schweisshunde). Interessiert nur kaum einen.
Was natürlich bleibt ist der immense Stress für die Herde. Aber auch hier, welcher Stress und welches Leid entsteht jedes Jahr um Ostern wenn 100.000te Lämmer ihren Müttern entrissen werden? Kein Problem, ist ja der Mensch nicht der Wolf (mir geht es hier um die öffentliche Aufregung - wenn du dies auch ablehnst akzeptiere ich diesen Teil des Arguments durchaus).



Insofern komme ich nicht umhin, minderdurchdachten Whataboutismus konstatieren.
Und ich komme nicht umhin, dass Du leider nicht in der Lage bist zu diskutieren ohne persönlich zu werden und dem Gegenüber "Dummheit" zu unterstellen. Worauf ich mit meinem Beitrag hinweisen wollte (die Relation bzgl. von Wolf getöterer und der vom Menschen getöter Schafe) hast Du dabei scheinbar in keinster Weise verstanden (sonst käme nicht dieser Vorwurf).

Aber sag doch mal was die Alternative ist? Alle Wölfe abschießen? Geht dies ohne Tierleid?

MGuzzi
22-06-2022, 11:06
In diesem Zusammenhang wurde auch darauf hingewiesen, dass die zunehmende Zahl von Zäunen zur Eindämmung der Schweinepest ein Risiko darstellen, weil Wölfe eher ungern Zäune überspringen. Da sie in ihrer Wanderung aber massiv beschränkt werden, könnten sie vermehrt dazu gezwungen werden - was dann dazu führen könnte, dass sie auch Elektrozäune öfter überspringen.



Für wen oder was sollen Zäune ein Risiko darstellen? Wölfe überspringen Zäune übrigens ohne Probleme. Elektrozäune nicht so gerne, diese sollten eine Mindesthöhe von 90 cm haben, wenn die Schäflein auch nachts draußen sind, besser 105 bis 120 cm.
Zäune eignen sich allerdings nicht für jedes Gelände, und es kommt auch auf den Bodentyp an, bei Kiesigen und trockenen Böden ist die Erdung schleicht und somit funktioniert der Stromkreislauf nicht optimal, da eignen sich besser Schutzhunde.
Überhaupt sind 80% der Elektrozäune mangelhaft aufgebaut, schlechte Erdung, kein Bodenschluss, Durchhängen, Bewuchs, etc.

ThomasL
22-06-2022, 13:25
Wölfe können Zäune überspringen, tun dies aber in der Regel eher nicht und suchen sich andere Wege. Man sieht dies gut in den Trackingdaten einzelner Wölfe und die Auswirkung von Zäunen auf ihre Wanderschaft . Die Befürchtung der anwesenden Expertin war, dass einzelne Wölfe wenn sie aufgrund der "Schweinepestzäune" keine Alternative finden vermehrt dazu anfangen die "scheu" Zäune zu überspringen - wie du richtig anmerkst könnnen sie dies durchaus - zu verlieren und dann in Zukunft auch vor anderen Zäunen (Herdenschutzäune) weniger zurückschrecken. Es ist nicht gesagt, dass es soweit kommt (daher die Bezeichnung Risiko, also etwas mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit kleiner 100%). Mal davon abgesehen, dass diese Zäune auch andere "ziehende" Tiere auf ihrer Wanderschaft behindern.
Auf die Bedeutung korrekt aufgebauter und gewarteter Elektrozäune wurde auch hingewiesen (gab wohl einige untersuchte Vorfälle, bei denen die Wartung vernachlässigt wurde).

MGuzzi
22-06-2022, 13:48
Zaunanlagen sind übrigens auch teuer.
Es reicht also nicht, die Tierhalter für gerissene Tiere zu entschädigen, sie müssen auch für die Kosten der Anschaffung der Zaunanlagen entschädigt werden.

Es gibt da auch noch andere Konfliktfelder, da es nicht nur die erwerbsmäßige Tierhaltung gibt. Es gibt darüber hinaus zahlreiche naturschutzfachliche Weideprojekte, zur Aufrechterhaltung von Kulturlandschaften wie z.B. Heiden, etc.
Die sind etwas großräumiger konzipiert, und dort Zäune zu installieren ist mit enormen Kosten verbunden. Es gibt also auch im Naturschutz gegensätzliche Interessen, der Wolf als Merkmal einer intakten Natur ist nicht so ganz unumstritten wie man denken könnte.

Ripley
22-06-2022, 14:11
Nun, die gerissenen Tiere nicht einer sinnvollen Verwendung zuzuführen ist wohl eher ein menschliche Entscheidung. Die Schäfersicht verstehe ich aber, daher bin ich auch für Entschädigung und Unterstützung bei der Vorbeugung.
Nun, was genau sollte man deiner Meinung nach machen mit/aus einem nachts verendeten Tier, das eben deswegen weder sauber ausgeblutet noch zeitnah ausgewaidet wurde?
Oder mit einem Tier, das zwar noch lebt, aber aufgrund von hohem Gewebe- und Blutverlust todgeweiht ist, das zudem überflutet ist mit Keimen und Stresshormonen?

Und möglicherweise solltest du dich mal mit den Besitzern gerissener Tiere unterhalten, dazu, was finanzielle Entschädigung bewirken kann - und was nicht. Ob die Entschädigungen tatsächluch die Kosten decken. Und was für ein Affentheater es ist, bis überhaupt Gelder fließen.




Wölfe (im Gegensatz zu Hunden) töten gezielt und relativ schnell durch einen Biss in die Kehle (manchmal Nacken).

Wer hat dir denn DAS erzählt?
Vorschlag: Google Bildersuche mit dem Stichwort "Wolfsriss". Und dann zähl mal, wie viele verendete oder auch nur halbverendete Tiere du mit KEHLbiss findest! Falls überhaupt.
Und, sorry, Nackenbiss haut als TÖTUNGSbiss nur bei kleinen Säugern hin, nicht bei Schaf, Rind, Pferd/Fohlen. No way.




Interessiert nur kaum einen.
Was natürlich bleibt ist der immense Stress für die Herde. Aber auch hier, welcher Stress und welches Leid entsteht jedes Jahr um Ostern wenn 100.000te Lämmer ihren Müttern entrissen werden?
Dir ist aber schon klar, dass die zu Ostern gereichten Lammbraten von den LETZTjährigen Lämmern stammen? Die sind übrigens dann schon längst abgesetzt...




Aber sag doch mal was die Alternative ist? Alle Wölfe abschießen? Geht dies ohne Tierleid

Gezielte Bejagung all jener Wölfe, die auch nur in die Nähe von Siedlungen und Nutztieren kommen. So dass die Wölfe tatsächlich wieder die ihnen ach so gerne angedichtete Scheu vorm Menschen entwickeln, sich in die Wälder zurückziehen und wieder Wild erjagen statt sich im nächsten Fastfood-Gatter an Weidetierrn zu bedienen.

ThomasL
22-06-2022, 14:47
Nun, was genau sollte man deiner Meinung nach machen mit/aus einem nachts verendeten Tier, das eben deswegen weder sauber ausgeblutet noch zeitnah ausgewaidet wurde?
Eine Möglichkeit hast du genannt: Tierfutter. Wenn das Tier am nächsten Tag gefunden wird ist es nebenbei auch für den Menschen noch essbar (wenn auch vielleicht nicht mehr in einer Qualität für den Verkauf).



Oder mit einem Tier, das zwar noch lebt, aber aufgrund von hohem Gewebe- und Blutverlust todgeweiht ist, das zudem überflutet ist mit Keimen und Stresshormonen?Ernstgemeinte Frage. Warum soll es von Keimen überflutet sein?



Und möglicherweise solltest du dich mal mit den Besitzern gerissener Tiere unterhalten, dazu, was finanzielle Entschädigung bewirken kann - und was nicht. Ob die Entschädigungen tatsächluch die Kosten decken. Und was für ein Affentheater es ist, bis überhaupt Gelder fließen.Das bezweifele ich nicht (Deutschland halt). Aber da kann (und sollte) man ja Abhilfe schaffen.



Wer hat dir denn DAS erzählt?
Vorschlag: Google Bildersuche mit dem Stichwort "Wolfsriss". Und dann zähl mal, wie viele verendete oder auch nur halbverendete Tiere du mit KEHLbiss findest! Falls überhaupt.
U.a. eine Biologin die seit 15 Jahren über Wölfe forscht und lange Zeit im Wolfsmonitoring tätig war, inklusive der Untersuchung solcher Vorfälle. Aber ich werde ihr mal vorschlagen endlich Google zu benutzen.
Wie kann ich eigentlich bei der Suche ausschließen kein Bilder von Hundebissen (solche Vorfälle gibt es auch, und die töten leider weniger effizient) zu sehen?
Nicht missverstehen: Mir ist klar, dass es in solchen Ausnahmesituation auch zu Tieren kommt die nicht (sauber) getötet werden.
Den Nackenbiss habe ich mit aufgeführt um mir nicht vorwerfen lassen zu müssen, dass es bei Wölfen keine andere Tötungsart gibt.



Dir ist aber schon klar, dass die zu Ostern gereichten Lammbraten von den LETZTjährigen Lämmern stammen? Die sind übrigens dann schon längst abgesetzt...
Nein, war mir nicht klar. Meines Wissens nach kommen auch Milchlämmer in die Schlachtung - wie hoch deren Anteil ist weiß ich aber zugegebener Maßen nicht. Dennoch bleibe ich dabei, warum regt sich kaum einer über die Zustände in der Fleischproduktion (alleine schon das Wort) auf, wenn aber der Wolf plötzlich (in einem viel kleinere Umfang) Tierleid verursacht gibt es einen großen Aufschrei.




Gezielte Bejagung all jener Wölfe, die auch nur in die Nähe von Siedlungen und Nutztieren kommen.

Dann müssten wir alle in Deutschland schießen den Aufgrund der dichten Besiedlung und des starken Wandertriebs trifft dies auf alle Wölfe zu - und läuft täglich in hoher Zahl ohne jeden Konflikt ab (schau Dir mal die Wanderbewegungen in den von mir geposteten Links an).
Auf gezielte Bejagung einzelner Wölfe die ein problematisches Verhalten zeigen können wir uns aber einigen. Diese ist allerdings auch jetzt schon möglich.

Nebenbei: Wenn wir schon dabei sind sollten wir auch alle Füchse und Mader erschiessen. Die zeigen nämlich das gleiche Verhalten wenn sie in Hühnerstelle gelangen.

MGuzzi
22-06-2022, 15:40
U.a. eine Biologin die seit 15 Jahren über Wölfe forscht und lange Zeit im Wolfsmonitoring tätig war, inklusive der Untersuchung solcher Vorfälle.

Hat sie denn selbst schon mal einen Wolfsriss beobachtet? Der gezielte Tötungsbiss in den Nacken oder in die Kehle ist ein typisches Merkmal von Feliden, also Katzen, nicht von Caniden.
Wölfe können das auch bei kleineren Tieren ( allerding ist dss Gebiss bei Katzen dafür viel besser geeignet), aber es kommt sehr oft vor, dass die Beute erst stark verletzt wird aus den Hinterläufen Stücke rausgerissen werden oder Bauchdecke geöffnet wird, und Teile sofort gefressen werden während die Beute noch lebt, und erst wenn das Tier am Boden liegt ein Tötungsbiss erfolgt wobei dann der Wolf so lange festhält, bis das Tier erstickt.
Manche Beobachter sprechen von minutenlangen Todeskämpfen.
Hunde jagen ähnlich, aber sie haben meist weniger scharfe Zähne und schütteln die Beute, so dass ein Genickbruch erfolgt.
Dann gibt es Wolfshybriden, die zu unterscheiden fällt selbst Experten oft schwer, meistens lassen die sich nur über gentests ermitteln.

ThomasL
22-06-2022, 15:53
Hat sie denn selbst schon mal einen Wolfsriss beobachtet? .
Weiß ich nicht, ich weiß aber das sie viele Wolfsrisse untersucht hat und eng mit Leuten zusammengearbeitet hat die als erste systematische Forschung über Wölfe in Deutschland betrieben und dazu auch veröffentlicht haben (die saßen Mittags beim Kaffee bei uns :D - Namen liefere ich gerne aber nur per PM, im Endeffekt spreche ich hier für mich).

Bzgl. Tötungsarten zitiere ich mal die akuelle Literatur:

"...In der Regel töten Wölfe durch einen Biss in die Kehle, der Drosselbiss genannt wird. Größere und wehrhafte Tiere wie Rothirsche, Wildschweine, Rentiere und Elche werden zuerst häuft an den Hinterläufen gepackt und zu Fall gebracht, bevor der Drosselbiss angesetzt wird. ... Körperpartien wie Brust, Schulter und Flanken könnnen ebenfalls schwere Verletzungen aufweisen. Gelegentlich wird auch in die Nase gebissen, wodurch das Tier ebenso erstickt. Der Drosselbiss und andere Bissverletzungen werden oft erst erkannt, nachdem die Haut des des toten Tieres abgezogen wurde.
Der Kadaver wird in der Regel am Bauch und gelegentlich auch an andere Stelle geöffnet,....Außer bei Nahrungsüberangebot fressen Wölfe beinah das das gesamte Tiere".
Quelle: J. Grolms, Tierspuren Europas (der Autor arbeitet u.a. mit denen von mir oben angeführten Personen zusammen).

Auch wichtig in diesem Kontext:



""Bei Nahrungsüberschuss können Körperteile abgetrennt, verschleppt und in Nahrungsdepots gebracht werden"". Quelle: J. Grolms, Tierspuren Europas

Für den Verzehr lebender Tiere hätte ich gerne eine Quelle. Ich weiß, dass dies bei Bären vorkommt. Von Wölfen habe ich es noch nicht gehört (warum sollte sie so ein Risiko eingehen?).

MGuzzi
22-06-2022, 16:10
Bzgl. Tötungsarten zitiere ich mal die akuelle Literatur:


Gibt ja das wieder was ich geschrieben habe, es ist eben nicht wirklich ein schnelles, sauberes Töten, wie es zum Beispiel Luchse machen.

Wenn es kleine Tiere sind die sich nicht wehren, gibt es nicht unbedingt eine Gefahr verletzt zu werden, auch bei Störungen können junge unerfahrene Wölfe nervös werden, und dann fressen sie einfach.


Namen liefere ich gerne aber nur per PM

Naja es ist ja kein Geheimnis wer in Deutschland über Wölfe forscht.

ThomasL
22-06-2022, 16:31
Gibt ja das wieder was ich geschrieben habe, es ist eben nicht wirklich ein schnelles, sauberes Töten, wie es zum Beispiel Luchse machen.

Du schriebst "... oder in die Kehle ist ein typisches Merkmal von Feliden, also Katzen, nicht von Caniden.". Der Canide Wolf nutzt diesen aber eben auch. Nebenbei auch der Luchs "erwürgt" sein Opfer häufig:

"Da die Beutetiere meist erwürgt werden,ist im Drosselbereich häufig eine deutliche Blutung zu erkennen" J.Grolms, Beschreibung Luchs.


Wenn es kleine Tiere sind die sich nicht wehren, gibt es nicht unbedingt eine Gefahr verletzt zu werden, auch bei Störungen können junge unerfahrene Wölfe nervös werden, und dann fressen sie einfach.
Dafür hätte ich immer noch gerne eine Quelle (aus echtem Interesse). Kleine Tiere (ich denke Rehe zählst Du nicht dazu) haben aber auch einen recht geringen Anteil an der Ernährung der hier lebenden Wölfe. Aber letztlich geht es hier um die Angriffe auf Schafe, die zählen da doch eher nicht dazu.



Naja es ist ja kein Geheimnis wer in Deutschland über Wölfe forscht.
Sicher nicht, nur da ich natürlich auch etwas falsch verstanden haben könnte und nicht herum erzähle wer wann und wo war, nenne ich eben hier erstmal keine Namen (bzw. nur per PM).

ThomasL
23-06-2022, 15:26
...es kommt sehr oft vor, dass die Beute erst stark verletzt wird aus den Hinterläufen Stücke rausgerissen werden oder Bauchdecke geöffnet wird, und Teile sofort gefressen werden während die Beute noch lebt, und erst wenn das Tier am Boden liegt ein Tötungsbiss erfolgt wobei dann der Wolf so lange festhält, bis das Tier erstickt.

Kommen dafür noch irgendwelche Belege?

MGuzzi
23-06-2022, 21:00
Kommen dafür noch irgendwelche Belege?

Musst dich erst mal hiermit begnügen.

http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/verhaltensfor/wolfsrisse.htm

Sehr appetitlich ist das aber nicht.

ThomasL
24-06-2022, 07:48
Danke für den interessanten Link, allerdings belegt er keine deiner Aussagen. Im Gegenteil, zumindest das Wölfe den Kehlbiss anwenden wird nochmal erwähnt:

Das Reh auf den folgenden Bildern zeigt keine Bissverletzungen im Hals-Kehlbereich und keine Öffnung der Bauchdecke. Das schließt den Wolf als Jäger aus. Die genauere Betrachtung des Körpers ergab in der Tat, dass die Ricke erschossen und nicht nachgesucht wurde
http://www.sabinemiddelhaufeshundund...wolfsrisse.htm

Eines der beiden Beispiel im Artikel, die nebenbei zeigen, dass es bei der menschlichen Jagd (legal wie illegal) keineswegs immer tierschutzgerecht zugeht.

MGuzzi
24-06-2022, 08:16
Danke für den interessanten Link, allerdings belegt er keine deiner Aussagen. Im Gegenteil, zumindest das Wölfe den Kehlbiss anwenden wird nochmal erwähnt:


Klar wird das erwähnt, ich erwähnte das ja selbst auch, es ist aber eben nicht die Regel.

Diese Aussage hier bezog sich auf jagende Wölfe:


"Sofern man über eine passable akustische Orientierung im Raum verfügt, kann man nächtlichen Jagdgeräuschen dann beim ersten Tageslicht auf den Grund gehen. Wobei „Jagdgeräusche“ hier die zum Teil minutenlang anhaltenden Todesschreie größerer Beutetiere wie Rehe sind."

Es gibt noch viele ähnliche Berichte, ich habe jetzt keine Lust die rauszusuchen. Die Quelle in der von dem noch lebenden Rehkitz berichtet wurde, dass von einem jungen Wolf, der offensichtlich durch die Beobachter beim fressen gestört wurde und deshalb das Kitz nicht tötete. finde ich im Moment nicht wieder. Falls ich finde werde ich die Quelle posten.

ThomasL
24-06-2022, 08:26
Die Literatur sagt aber, dass es die Regel ist der Kehlbiss zum töten (siehe Quelle oben, kann Dir auch gerne noch andere Quellen liefern). In deiner Quelle wird es auch nicht nur erwähnt sondern der fehlende Kehlbiss als Ausschlusskriterium (zusammen mit der Bauchöffnung) für eine Wolfriss angeführt.

Das hier:

Die Quelle in der von dem noch lebenden Rehkitz berichtet wurde, dass von einem jungen Wolf, der offensichtlich durch die Beobachter beim fressen gestört wurde und deshalb das Kitz nicht tötete. finde ich im Moment nicht wieder. Falls ich finde werde ich die Quelle posten.

Hört sich schon ganz anders an, als das hier:

..es kommt sehr oft vor, dass die Beute erst stark verletzt wird aus den Hinterläufen Stücke rausgerissen werden oder Bauchdecke geöffnet wird, und Teile sofort gefressen werden während die Beute noch lebt,

Dass die Beute zu erst über den Angriff auf die Hinterläufe gefällt wird kommt aber sicher oft vor. Vielleicht ist der Satz auch nur missverständlich formuliert.

Wenn der Wolf im Bericht offensichtlich beim Fressen gestört wurde, ist auch die Frage ob wir hier normales Verhalten sehen. Den Link auf den "Bericht" habe ich vorhin gefunden: https://wolf-forum.de/viewtopic.php?t=1713

Minutenlange Todesschrei: Kann mir durchaus vorstellen, dass ein Kampf bei einem größere Beutetiere, dass sich wehrt, einige Zeit hinzieht. Dazu kenne ich auch Videoaufnahmen von diversen Carnivoren. Ich kann mir auch vorstellen, dass in einer Ausnahmesituation (Angriff auf Schafe in einem Gehege) nicht immer alle gleich sauber getötet werden. Ob es so ist, wäre zu prüfen.
Nur was folgern wir daraus, töten wir jetzt alle Tiere die ihre Opfer nicht in >10s töten (können)?

MGuzzi
24-06-2022, 12:28
Nur was folgern wir daraus, töten wir jetzt alle Tiere die ihre Opfer nicht in >10s töten (können)?

Nun, ich folgere daraus dass man Wölfe weder verharmlosen noch verteufeln sollte.
Wölfe wurden Jahrhunderte lang nicht umsonst als Gefahr angesehen (ich kann mich immer noch an die Geschichten von meiner Oma erinnern), man wusste aber wie man damit umgeht, und wenn die zu aufdringlich wurden, wurde halt auf sie geschossen. Das hat zumindest eine gewisse Scheu vor den Menschen bewirkt. Systematische Ausrottung war dann das Extrem, man machte sich ja gerne die Natur untertan, was sich heute in vielerlei Hinsicht als Fehler herausgestellt hat.
Früher war man dann eben auch froh wenn man möglichst keine Wölfe zu Gesicht bekommen hat, heute macht man halt "Wolf Watching Holidays" in Finnland oder Kanada.

Im Naturschutz gibt es zudem wie schon gesagt unterschiedliche Interessen, ist auch nicht immer alles logisch was sogenannte Naturschützer sich da alles ausdenken. Ich denke an ein aktuelle Bestrebungen "Nachhaltigkeitsprojekte", anzustoßen. Da könnte man manchmal meinen, man sei bei den Schildbürgern. Aber ist halt modern, und imageträchtig.

ThomasL
24-06-2022, 12:41
Nun, ich folgere daraus dass man Wölfe weder verharmlosen noch verteufeln sollte.

Da stimme ich Dir zu, ebenso in Hinblick darauf, dass auch im Naturschutz nicht alles richtig läuft und, dass man beii ehemals seltenen Tieren, die wieder häufig vorkommen ggf. diie Jagd in Sonderfällen wieder erlauben sollte.
Mir geht es nur darum, dass beim Wolf die allgemeine Angst bei weitem das tatsächliche Gefahrenpotential überschreitet und viele einfach verlernt haben was Natur (inklusiver ihrer Risiken und Härte) ist. Siehe dazu auch den Beitrag hier in dem gefordert wurde alle abzuschiessen die sich auch nur Nutztiergehegen oder Siedlungen nähern. Eine Aussage die man nur machen kann wenn man keine Ahnung vom normalen Verhalten der Wölfe hat oder wenn es einem egal ist, wenn diese wieder ausgerottet werden.

MGuzzi
24-06-2022, 12:58
Eine Aussage die man nur machen kann wenn man keine Ahnung vom normalen Verhalten der Wölfe hat oder wenn es einem egal ist, wenn diese wieder ausgerottet werden.

Es gibt aber ebenso viele Aussagen von sogenannten Naturschützern die man nur machen kann, wenn man keine Ahnung vom normalen Verhalten der Wölfe hat (die Frage ist, was normal ist, z.B. in kalten Wintern, bei Gefahr, bei Einengung des Lebensraums, etc.), oder wenn man sehr naiv ist.

ThomasL
24-06-2022, 13:21
Ich habe noch nie verstanden warum wann Unsinn von einer Seite mit Unsinn der anderen Seite relativieren will Schreiben diese sogenannten Naturschützer den hier mit?
Kalte Winter in unseren Gefilden sind nebenbei ein Traum für jeden Wolf. Großes Nahrungsangebot mit mehr geschwächten Tieren als im Sommer - was will man mehr.

MGuzzi
24-06-2022, 13:38
. Großes Nahrungsangebot mit mehr geschwächten Tieren als im Sommer - was will man mehr.

Wobei dieser hohe Wildbesatz ja auch total natürlich ist...
Könnte sich im Laufe der Zeit auch ändern, wenn noch mehr Wölfe kommen, mal sehen wie sich das entwickelt.
Das ist halt Ökologie.
Und Wölfe besorgen sich halt da die Nahrung wo es am einfachsten ist.
Wemn sie nicht lernen das Menschen für sie eine Gefahr darstellen, werden sie sich auch nicht fernhalten.

ThomasL
24-06-2022, 17:52
Naja, der hohe Bestand von Wild ergibt sich eben aus einem sehr hohen Futterangebot (teils noch künstlich unterstützt, muss man nicht verstehen) und der Abwesenheit von großen "Räubern". Zumindest in unsere Region gibt es ständige Beschwerden weil nicht genug Wild geschossen wird und hohe Kosten zur Beseitigung bzw. Vorbeugung der "Schäden". Wäre gar nicht schlecht wenn Wölfe hier regelnd eingreifen.

MGuzzi
25-06-2022, 18:01
Wäre gar nicht schlecht wenn Wölfe hier regelnd eingreifen.

Da sind sie ja schon dabei, was widerum manchen Jägern nicht gefällt

ThomasL
27-06-2022, 08:16
Also bei uns Jammern die Jäger, dass sie die Abschussquoten nicht erreichen können, die Waldbauern und Bauern dann noch über den hohen Verbiss. Ein paar Wölfe die hier unterstützen könnten wir gut gebrauchen.

Münsterländer
27-06-2022, 08:35
Also bei uns Jammern die Jäger, dass sie die Abschussquoten nicht erreichen können, die Waldbauern und Bauern dann noch über den hohen Verbiss. Ein paar Wölfe die hier unterstützen könnten wir gut gebrauchen.

Naja, es ist ein komplexes Thema.
Fängt schon bei der Frage an, ob die Abschussquoten nicht schlicht zu hoch sind. Gerade Waldbauern haben da aktuell manchmal recht drastische Vorstellungen. Böse Zungen könnten behaupten, die möchten ein paar Tierarten gerne praktisch ausrotten. Aber das nur ganz am Rande, ist sicher eine Diskussion für sich.

Wölfe würden sicherlich (ob gewollt oder nicht) einen Teil dieser Arbeit übernehmen. Das klingt erstmal durchaus gut. Fraglich ist dann, wie gut das in der Praxis dann funktioniert. Angenommen, der Wolf reguliert Rot- und Rehwild nicht alleine (angesichts der Bestandsdichte wohl anzunehmen)... wie verhält sich der Rest? Wird das Wild heimlicher durch die Anwesenheit des Wolfes? Wird die Bejagung schwieriger? Oder hält der Wolf die Waldnutzer auf den Wegen und das Wild wird durch weniger Störung sogar wieder tagaktiver? Viele Varianten denkbar.

Im schlimmsten Fall übernimmt der Wolf zwar (sagen wir mal) 50% der Abschussquote, aber die Jäger bekommen den Rest kaum zusammen, weil das Wild sich nicht mehr blicken lässt. Endergebnis: Bestandswachstum mit allen denkbaren Folgen.
Im Besten fall ist es ein Gewinn für alle.
Grundsätzlich aber gut, dass es mal ausprobiert wird.

Das einzige, was mir an der ganzen Wolfgeschichte nicht gefällt, ist die Dogmatik dahinter. Es ist für viele Wolfsfreunde ja ein no go, auch nur über eine Bestandregulierung beim Wolf nachzudenken. Genau die könnte uns aber (wohldosiert, wohlgemerkt) viele Probleme vom Hals schaffen und die Akzeptanz erhöhen.

Viele Grüße

Münsterländer

ThomasL
27-06-2022, 09:21
Münsterländer: 1+