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Vollständige Version anzeigen : Verletzungsrisiko im Judo



Kuro Yoru
31-05-2021, 20:22
Hi!

Nach ca. 10 Jahren Kampfsporterfahrung wollte ich mich nach etwas Neuem umsehen. Aufgrund von bisher nur mäßig ausgeprägter Grappling-Erfahrung und dem Wunsch, hier mehr zu lernen, habe ich mich in diese Richtung informiert und mir z.B. zum Judo einiges angesehen und durchgelesen. Im Gegensatz zum Kinderturn-Image, das früher verbreitet wurde, scheint es mir ein schöner Kampfsport zu sein, der einen viele Dinge lehrt, die tatsächlich auch nützlich sind. Zudem sieht das Training aus, als würde es wirklich Spaß machen. Kurz gesagt, es scheint mir einfach eine gute Idee zu sein.

Habe dann spaßhalber mal nach Verletzungen gegoogelt. Ich bin beispielsweise vom Taekwondo und Wing Chun kleinere Verletzungen gewohnt und konnte mit dem Risiko immer gut leben. Die Welt, die sich mir da im Judo aufgetan hat, lässt Bloodsport aber ziemlich alt aussehen. Zerschellte Schultern und Knie sind da noch das Geringste. Auf YouTube bin ich über Grappling-Videos gestolpert, bei denen Leute einfach komplett durchgebrochen sind. Deren Karriere (und ggf. Leben) war damit dann auch einfach mal vorbei. Das war dermaßen verstörend, dass mir ziemlich schlecht wurde :rolleyes:

Ich bin nicht an Wettkämpfen interessiert, daher hält sich das Risiko und sowas wie Boxen und Taekwondo ziemlich in Grenzen. Im Judo frag ich lieber mal bei euch erfahreneneren Leuten nach: Muss man da langfristig mehr oder weniger mit nachhaltigen Verletzungen rechnen, auch einfach nur durch Randori?
Sind wirklich fatale Verletzungen wie Genickbrüche realistisch oder ist das aus dem Bereich der Fabelwesen und extremen Wettkämpfe am äußersten Limit?

Ich wohne in Trier und hier gibt es scheinbar zwei Judo-Dojos, aber ich würde gerne was lernen, was ich dann auch dauerhaft mit Spaß an der Sache ausführen kann, ohne dass man konstant Angst um seine Gesundheit haben muss :D

Vielen Dank für eure Antworten!

Gast
31-05-2021, 20:41
Hi!

Nach ca. 10 Jahren Kampfsporterfahrung wollte ich mich nach etwas Neuem umsehen. Aufgrund von bisher nur mäßig ausgeprägter Grappling-Erfahrung und dem Wunsch, hier mehr zu lernen, habe ich mich in diese Richtung informiert und mir z.B. zum Judo einiges angesehen und durchgelesen. Im Gegensatz zum Kinderturn-Image, das früher verbreitet wurde, scheint es mir ein schöner Kampfsport zu sein, der einen viele Dinge lehrt, die tatsächlich auch nützlich sind. Zudem sieht das Training aus, als würde es wirklich Spaß machen. Kurz gesagt, es scheint mir einfach eine gute Idee zu sein.

Habe dann spaßhalber mal nach Verletzungen gegoogelt. Ich bin beispielsweise vom Taekwondo und Wing Chun kleinere Verletzungen gewohnt und konnte mit dem Risiko immer gut leben. Die Welt, die sich mir da im Judo aufgetan hat, lässt Bloodsport aber ziemlich alt aussehen. Zerschellte Schultern und Knie sind da noch das Geringste. Auf YouTube bin ich über Grappling-Videos gestolpert, bei denen Leute einfach komplett durchgebrochen sind. Deren Karriere (und ggf. Leben) war damit dann auch einfach mal vorbei. Das war dermaßen verstörend, dass mir ziemlich schlecht wurde :rolleyes:

Ich bin nicht an Wettkämpfen interessiert, daher hält sich das Risiko und sowas wie Boxen und Taekwondo ziemlich in Grenzen. Im Judo frag ich lieber mal bei euch erfahreneneren Leuten nach: Muss man da langfristig mehr oder weniger mit nachhaltigen Verletzungen rechnen, auch einfach nur durch Randori?
Sind wirklich fatale Verletzungen wie Genickbrüche realistisch oder ist das aus dem Bereich der Fabelwesen und extremen Wettkämpfe am äußersten Limit?

Ich wohne in Trier und hier gibt es scheinbar zwei Judo-Dojos, aber ich würde gerne was lernen, was ich dann auch dauerhaft mit Spaß an der Sache ausführen kann, ohne dass man konstant Angst um seine Gesundheit haben muss :D

Vielen Dank für eure Antworten!

Weiß nicht wie alt du bist und wie dein Körper so beschaffen ist.
Judo ernsthaft betrieben ist durchaus kein Zuckerschlecken für den Körper, aber nachhaltige Verletzungen sollten m. M. n. die Ausnahme sein. Ich würde dann auf jeden Fall ein gutes Begleitprogramm anraten (irgendwas in Richtung gutes Dehnen, Stretching, Yoga etc.).

Kuro Yoru
31-05-2021, 21:01
Ich bin Anfang 30 und dank 6x die Woche Krafttraining + Stretching wohl ganz fit. Ich würde mir nur wünschen, dass das auch so bleibt und ich in Zukunft das ich sag mal "Fitnesstraining" auch ohne Schäden weiterführen kann, daher die Bedenken.

period
31-05-2021, 21:18
Wichtiger als «Fitness» sind m.E. in allen Standup-Grapplingstilen koordinative und turnerische Grundfähigkeiten. Dazu kommt, wie heftig Du einsteigst, wie das Klima im Club so ist und wie Deine Verletzungsgeschichte aussieht. Wenn Du z.B. mit Wettkämpfern trainierst, steigt Dein Verletzungsrisiko schon mal allein dadurch, dass die gewohnt sind, mit Wettkämpfern zu trainieren. Generell sag ichs mal so: es gibt im Judo nicht wenige Leute, die auch mit 60 noch trainieren – im Ringen z.B. ist das dagegen eine absolute Ausnahmeerscheinung. ABER ich kenne keinen einzigen Wettkämpfer im Judo, der am Ende seiner Karriere nicht eine recht lange Verletzungsliste hatte. Als Hobbysportler relativiert sich das etwas, aber generell ist die Verletzungswahrscheinlichkeit im BJJ auf Amateurniveau (Wettkampf ist wieder eine andere Baustelle) geringer. Insgesamt ist die Verletzungswahrscheinlichkeit und Verletzungsgefährlichkeit im Grappling m.E. höher als im Striking. Wiederholte Schlageinwirkung auf das Gehirn usw. wäre wieder ein anderes Thema.

Beste Grüsse
Period.

Patches_OHulahan
31-05-2021, 22:29
Meine Erfahrung mit Neueinsteigern, deren passive Strukturen schon fertig entwickelt sind, ist die, dass die meisten nicht wegen Verletzungen aufhören. Denen kann man entgegenwirken, in dem man das Ego zurück nimmt, nicht hetzt und vor allem fällt statt blockt, wenn man nicht genau weiß, dass man den Wurf aufhalten kann.
Viel eher wirst du Probleme damit haben, dass du eben sehr oft fallen wirst und der Aufprall ist eine Belastung für den Körper, an die er sich doch ne Weile gewöhnen muss und sich darauf weder durch Fitness, Dehnen oder mE auch nur schwer durch Turnen (außer wenn man jede Menge Schrauben sauber steht) vorbereiten kann. Turnerische Fähigkeiten (nicht Turnen selber) erleichtern allerdings das Gewöhnen ans Rollen und auch mal kopfüber zu stehen schon ganz gut.

Dass 60jährige auch noch Judo trainieren, liegt in den meisten Fällen daran, dass man sich da auch auf Kata nachtanzen beschränken kann. Da muss man zwar auch sehr oft und vor allem oft härter als in der Wettkampfgruppe fallen, aber dafür macht der Partner nur genau das, was auf dem Programm steht und es gibt wenig unvorhergesehenes.
Kämpfende Judoka ü60 gibt es natürlich auch, aber wer da mal auf ein Veteranenturnier fährt, wird feststellen, dass der Rettungswagen schon öfter losfahren muss.

Stixandmore
31-05-2021, 23:00
Schau Mal ob es nicht eine Möglichkeit für das Brazilian Jiu Jitsu Training in deiner Umgebung gibt
Wäre evtl eine Alternative

Schnueffler
31-05-2021, 23:44
Schau Mal ob es nicht eine Möglichkeit für das Brazilian Jiu Jitsu Training in deiner Umgebung gibt
Wäre evtl eine Alternative

Meinst du wegen dem oftmals startem im Boden?

Stixandmore
01-06-2021, 00:16
Meinst du wegen dem oftmals startem im Boden?

Ich hab jetzt 5mal angefangen zu schreiben und dann das ganze wieder gelöscht!?
Es ist für mich schwer zu beschreiben- aus meiner Sicht, wird im BJJ versucht den Gegner anders runter zu bringen, weil es erst am Boden richtig losgeht und man eine vernünftige Ausgangsposition braucht um arbeiten zu können- die man mit einem harten Wurf und deren Ausführung im Judo so nicht/schwer erreicht(zumindestens im heutigen Wettkampfjudo)mir bringt es also nichts einen Wurf irgendwie "durchzumuskeln" um einen Ippon zu erzielen!?
Und da sich quasi alles beim BJJ am Boden abspielt, sehe ich persönlich das Verletzungsrisiko als geringer an

Wahrscheinlich würde "Rambat" mich jetzt steinigen, wen er hier wäre- sorry dafür!!

Ich hab mit 35 angefangen und bis jetzt ist nie was ernsthaftes passiert(gut ich pausiere wegen der Situation jetzt schon seit einem Jahr, aber ich hab vor wieder das Training aufzunehmen, sobald ich geimpft bin- werde dann wohl 40/41 sein)

Kuro Yoru
01-06-2021, 16:45
ABER ich kenne keinen einzigen Wettkämpfer im Judo, der am Ende seiner Karriere nicht eine recht lange Verletzungsliste hatte. Als Hobbysportler relativiert sich das etwas, aber generell ist die Verletzungswahrscheinlichkeit im BJJ auf Amateurniveau (Wettkampf ist wieder eine andere Baustelle) geringer. Insgesamt ist die Verletzungswahrscheinlichkeit und Verletzungsgefährlichkeit im Grappling m.E. höher als im Striking.
Gut, extrem in Wettkämpfe einsteigen hatte ich nicht vor, aber danke für die Infos. Das mit der höheren Verletzungsgefährlichkeit war mir bis vor kurzem nicht bewusst, daher wollte ich genau solche Meinungen mal einholen, um zu wissen, ob es Quatsch ist oder etwas dran.

Dass 60jährige auch noch Judo trainieren, liegt in den meisten Fällen daran, dass man sich da auch auf Kata nachtanzen beschränken kann. Da muss man zwar auch sehr oft und vor allem oft härter als in der Wettkampfgruppe fallen, aber dafür macht der Partner nur genau das, was auf dem Programm steht und es gibt wenig unvorhergesehenes.
Kämpfende Judoka ü60 gibt es natürlich auch, aber wer da mal auf ein Veteranenturnier fährt, wird feststellen, dass der Rettungswagen schon öfter losfahren muss.
Ok, bestätigt meine Vermutung. Nur auf Kata wollte ich nun auch nicht gehen. Da fände ich Randori im kontrollierten Rahmen interessanter.

Schau Mal ob es nicht eine Möglichkeit für das Brazilian Jiu Jitsu Training in deiner Umgebung gibt
Wäre evtl eine Alternative
Wohl nur eingeschränkt, aber ich werd's mir mal ansehen. Habe schon gesagt bekommen, da hätten einige nach sehr langer Zeit eher mal überschaubare Rückenprobleme im Vergleich zum Judo, wobei sich da die Frage stellt, ob die anders nicht auch aufgetaucht wären in diversen Fällen.

Danke für eure Antworten! Sobald die Trainingsgruppen wieder losgehen, sehe ich mir BJJ mal als Alternative an. Spaßhalber schau ich auch beim deutschen Jujutsu vorbei, wobei das angeblich wohl extremst schwankt in der Qualität und häufig sehr von Selbstverteidigungstheoretikern durchzogen ist :D
Aber man weiß ja nie, manchmal hat man Glück und es taugt sehr viel, wie hier wohl gesagt wird.

Wie gesagt, danke für die Ansichten usw.!

OliverT
01-06-2021, 19:03
Wie sehr dein Rücken leidet hängt von dir und deiner Gruppe ab. Kenne BJJler die sich öfter mal verletzen und andere die vorsichtig sind und nie was ersteres haben. Und das ganze Spektrum kannst du in einem Gym haben.

Kensei
01-06-2021, 20:06
Ganz ehrlich, mit Anfang 30 nochmal Judo oder Ringen würde ich lassen, wenn du nicht einen absoluten Breitensportverein ohne großartige Wettkampfambitionen findest. Manchmal gibts auch eine Seniorengruppe in den Vereinen oder sowas.
Ansonsten halte ich das Verletzungsrisiko für zu hoch. Der Körper gewöhnt sich in dem Alter auch nur noch schwer an das dauernde harte Fallen. Und das Gehacke im Stand ist auch nicht ohne.

Reines Grappling halte ich für geeigneter.

Nachdem ich als Kind länger Judo gemacht hab, bin ich nach längerer Pause neben dem BJJ auch wieder ins Judo und Ringen eingestiegen. Mit Mitte 20. Das war schon recht gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile bin ich nur noch beim Grappling dabei.

Such dir im Judo ne wirkliche Freizeitgruppe. Im Ringen gibts kaum Vereine, die Einsteigertraining für Erwachsene anbieten. Dann eher Wrestling4MMA oder so. Am besten wäre für dich mMn ne reine Grapplingtruppe.

Gast
01-06-2021, 22:24
Anfang 30 ist doch ein gutes Alter, da kann man noch so gut wie alles machen, gerade wenn man körperlich gut trainiert ist.
Wettkampf-Judo ist natürlich schon krass, aber zwischen Wettkampf-team und Seniorengruppe sollte es doch noch was geben.

Tyrdal
02-06-2021, 08:35
@Kensei Judo ist doch reines Grappling?! Wer von den normalen DJBlern macht den was mit Schlägen und Tritten?

ThomasL
02-06-2021, 08:46
Ganz ehrlich, mit Anfang 30 nochmal Judo oder ... würde ich lassen,...
Ernsthaft?

Kensei
02-06-2021, 20:33
@Kensei Judo ist doch reines Grappling?! Wer von den normalen DJBlern macht den was mit Schlägen und Tritten?

Die Frage verstehe ich nicht. Wo hatte ich was von Schlägen und Tritten geschrieben?



Ernsthaft?

Vom Gefühl her würde ich sagen, ja. Außer man findet ne gute Breitensportgruppe ohne großartige Wettkampfambitionen. Schrieb ich ja.
Mit über 30 ohne Kampfsporterfahrung? Kennst du viele die in dem Alter nochmal einigermaßen ernsthaft durchgestartet sind im Judo?

Nachtrag
Jetzt vesteh' ich die Frage glaube ich. Mit "Grappling" assoziiere ich Bodenlastige Stile wie BJJ oder Luta Livre. Also quasi Judo, Ringen und Grappling. :p
Die Verletzungsgefahr resultiert im Judo nach meinem Dafürhalten stark aus dem Gehacke im Stand. Und unsauberen Würfen. Ich könnte jetzt auch verklausulierter Schreiben, Stile die den Schwerpunkt auf Takedowns und Bodenkampf legen. ;)

Kuro Yoru
02-06-2021, 20:54
Ich hab das natürlich zur Kenntnis genommen, aber um wirklich ehrlich zu sein, das Alter hier als zentralen Faktor zu sehen, finde ich auch ein wenig kreativ. Realistisch gesehen ist man mit 30 gerade eine Hand voll Jahre erwachsen und in anderem Kampfsport war das logischerweise bisweilen auch nie wirklich ein limitierender Faktor für mich. Sicher, wer bis 30 nur rumgecoucht hat, macht Sinn und seh ich ein, aber ein lebenslanger Sportler? I don't know :D

Dass einem die letzten 10% an Möglichkeiten fehlen, um Olympionike und der fieseste World Champion zu werden, ist mir bewusst. Mich hat das ganze eher hinsichtlich des prinzipiellen Verletzungsrisikos und Verschleißpotentials interessiert. Aber trotzdem danke für die Meinung, befindet sich ja dennoch im Randbereich der Frage.

Kennst du viele die in dem Alter nochmal einigermaßen ernsthaft durchgestartet sind im Judo?
Ja gut, das ist mir nicht so extrem wichtig, was andere machen. Die haben auch in jedem anderen Kampfsport in jeder Altersklasse zu 90% in einem Jahr aufgehört. Ist nix Neues ;)

ThomasL
02-06-2021, 21:24
Also mit 30+ kann man meiner Meinung nach noch (fast) alles anfangen. Natürlich wird man in vielen Bereichen nicht mehr auf ein extrem hohes Niveau kommen können (stark abhängig davon was man vorher schon so gemacht hat) und natürlich ist eine gute Trainingsgruppe mit vernünftigen Training wichtig (da gilt aber unabhängig vom Alter, ich kenne genug die waren schon vor ihrem 30. körperlich kaputt). Besser werden kann man aber immer.
Ich habe mit Judo mit ca. 36 Jahren begonnen.

Kuro Yoru
02-06-2021, 21:40
Das klingt doch großartig. Wie sind deine Einschätzungen und Erfahrungen bezüglich allgemeines Risiko im Judo? Denkst du die Leute scheppern sich da regelmäßig etwas kaputt oder ist es "in normalem Rahmen" und nicht mehr als woanders auch?

Viel Erfolg dir weiterhin dann!

period
02-06-2021, 21:47
Ich hab das natürlich zur Kenntnis genommen, aber um wirklich ehrlich zu sein, das Alter hier als zentralen Faktor zu sehen, finde ich auch ein wenig kreativ. Realistisch gesehen ist man mit 30 gerade eine Hand voll Jahre erwachsen und in anderem Kampfsport war das logischerweise bisweilen auch nie wirklich ein limitierender Faktor für mich. Sicher, wer bis 30 nur rumgecoucht hat, macht Sinn und seh ich ein, aber ein lebenslanger Sportler? I don't know :D

Dass einem die letzten 10% an Möglichkeiten fehlen, um Olympionike und der fieseste World Champion zu werden, ist mir bewusst. Mich hat das ganze eher hinsichtlich des prinzipiellen Verletzungsrisikos und Verschleißpotentials interessiert. Aber trotzdem danke für die Meinung, befindet sich ja dennoch im Randbereich der Frage.

Mein Rat wäre: fang damit an, falls Du wirklich darauf brennst. Wenn das der Fall ist, dann sollte Dir bewusst sein, dass Du dafür u.U. die eine oder andere OP in Kauf nehmen musst und wenn es hart auf hart kommt, morgens nicht immer ohne Schmerzen aufwachen wirst, insbesondere bei Wetterumschwüngen. Wenn es Dir das Risiko wert ist – mach es, ansonsten such vielleicht weiter nach etwas, wo es Dir das Risiko wert ist. Ich würde trotz allem Verschleiss rückblickend nicht viel anders machen – na ja, ein bisschen mehr Zeit zum Ausheilen nehmen vielleicht. Aber wie gesagt: Das durch die Brille des Leistungssportlers. Ich habe keine Ahnung, wie Breitensportler so ticken, das dürfen andere berichten.

Beste Grüsse
Period.

Kensei
02-06-2021, 21:58
...Ich habe mit Judo mit ca. 36 Jahren begonnen.

Upps... :)
Aber gut, du bist ja auch nicht irgendwer... ;)

Schnueffler
02-06-2021, 22:24
Das klingt doch großartig. Wie sind deine Einschätzungen und Erfahrungen bezüglich allgemeines Risiko im Judo? Denkst du die Leute scheppern sich da regelmäßig etwas kaputt oder ist es "in normalem Rahmen" und nicht mehr als woanders auch?

Viel Erfolg dir weiterhin dann!

Aus eigener Erfahrung:
Einmal einen offenen Bruch des Schienbeines mitbekommen, ansonsten blaue Flecken und dicke Ohren, wie bei den Leuten aus dem JJ auch, die Wettkämpfe bestritten haben.
Alle wurden langsam rangeführt und es gibt Leute, die jetzt mit 55+ und 60+ noch mittrainieren und auch sparren.

Kuro Yoru
02-06-2021, 22:31
Ok, danke euch dreien nochmal. Ich schaue mir einfach mal das Judo- und JJ-Training an, frage den jeweiligen Trainer, wie er das sieht und probiere es vermutlich eine Weile aus. Klingt so, als könne man sich durchaus vernünftig heranarbeiten und das Risiko über die Intensität einigermaßen kontrollieren.

Kensei
02-06-2021, 22:44
Brazilian JiuJitsu gibts nix bei dir?

Stixandmore
02-06-2021, 23:28
Man muss halt ausprobieren, was einem mehr liegt:
Hart werfen lernen und nur sehr, sehr begrenzten Bodenkampf(im modernen und weitverbreiteten Wettkampf Judo) oder "nur" begrenzte Würfe und ausgeklügelter Bodenkampf, wie im BJJ

Ich hab vor der Pandemie nur noch NoGi trainiert und wir haben generell im Stand angefangen- das war dann ein guter Mix aus beidem; das Verletzungsrisiko steigt dann aber auch, durch das schweißbedingte abrutschen etc

Hug n' Roll
03-06-2021, 14:39
Also ich denke, dass Grapplingsport insgesamt nix für erwachsene Anfänger ist, die Angst vor Verletzungen haben.

Ich bin fast 47 und betreibe Judo seit meinem achten Lebensjahr, BJJ kam vor knapp 10 Jahren dazu.
Was ich aktuell tue, ist ein nicht wettkampforientiertes Grapplingtraining Gi und noGi und (selbstverständlich) mit hohem Sparring-Anteil.
Das als Hintergrund.

Meine Historie ist zusammengefasst die Verletzung unzähliger Kleingelenke an Fingern und Zehen und auch ein paar Knochenbrüche in Fingern und Zehen, eine gesprengte Schultergelenkkapsel, Kreuzbandriss und ein Korbhenkelriss des Meniskus. Dazu die üblichen „Knotenfinger“, aber -unerklärlicher Weise- keine Blumenkohlohren.
Verteilt auf fast 40 Jahre (und darin gut 10 Jahre mit Leistungsniveau Wettkampf) halte ich das für ausserordentlich wenig.

Allerdings führe ich vieles an vermiedenen Verletzungen darauf zurück, dass ich bereits als Kind angefangen habe, zu lernen und Erfahrung etliches an Verletzungen vermeiden können. Die Erfahrungen gesammelt habe ich aber eben mit einem Körper, der noch wesentlich robuster, flexibler und schneller heilend war.

Andererseits ist schon viel Richtiges geschrieben worden zum Thema und Anfang 30 ist ja auch nicht zweite Hälfte 40er.
Das Argument der Vermeidung, häufig geworfen zu werden mit der Wahl BJJ statt Judo halte ich nochmal für Wert, wiederholt zu werden.
Ansonsten:
Bist Du ein eher ängstlicher Typ, was Deinen Körper angeht, dann lass es besser sein. Ist dem nicht so, dann ab dafür!

Kuro Yoru
03-06-2021, 19:33
Brazilian JiuJitsu gibts nix bei dir?
Offenbar begrenzt. Es gab vor der Pandemie immerhin eine Uni-Sport-Gruppe. Ist vielleicht nicht das allergelbste vom Ei, aber sollte das wieder stattfinden, schau ich mir das mal an.

Man muss halt ausprobieren, was einem mehr liegt:
Hart werfen lernen und nur sehr, sehr begrenzten Bodenkampf(im modernen und weitverbreiteten Wettkampf Judo) oder "nur" begrenzte Würfe und ausgeklügelter Bodenkampf, wie im BJJ

Ich hab vor der Pandemie nur noch NoGi trainiert und wir haben generell im Stand angefangen- das war dann ein guter Mix aus beidem; das Verletzungsrisiko steigt dann aber auch, durch das schweißbedingte abrutschen etc
Im Stand anfangen wäre schon gut. Finde das etwas unpraktisch, direkt im Sitzen anzufangen, wie es bei einigen scheinbar Brauch ist :biglaugh:

Also ich denke, dass Grapplingsport insgesamt nix für erwachsene Anfänger ist, die Angst vor Verletzungen haben.

Ich bin fast 47 und betreibe Judo seit meinem achten Lebensjahr, BJJ kam vor knapp 10 Jahren dazu.
Was ich aktuell tue, ist ein nicht wettkampforientiertes Grapplingtraining Gi und noGi und (selbstverständlich) mit hohem Sparring-Anteil.
Das als Hintergrund.

Meine Historie ist zusammengefasst die Verletzung unzähliger Kleingelenke an Fingern und Zehen und auch ein paar Knochenbrüche in Fingern und Zehen, eine gesprengte Schultergelenkkapsel, Kreuzbandriss und ein Korbhenkelriss des Meniskus. Dazu die üblichen „Knotenfinger“, aber -unerklärlicher Weise- keine Blumenkohlohren.
Verteilt auf fast 40 Jahre (und darin gut 10 Jahre mit Leistungsniveau Wettkampf) halte ich das für ausserordentlich wenig.

Allerdings führe ich vieles an vermiedenen Verletzungen darauf zurück, dass ich bereits als Kind angefangen habe, zu lernen und Erfahrung etliches an Verletzungen vermeiden können. Die Erfahrungen gesammelt habe ich aber eben mit einem Körper, der noch wesentlich robuster, flexibler und schneller heilend war.

Andererseits ist schon viel Richtiges geschrieben worden zum Thema und Anfang 30 ist ja auch nicht zweite Hälfte 40er.
Das Argument der Vermeidung, häufig geworfen zu werden mit der Wahl BJJ statt Judo halte ich nochmal für Wert, wiederholt zu werden.
Ansonsten:
Bist Du ein eher ängstlicher Typ, was Deinen Körper angeht, dann lass es besser sein. Ist dem nicht so, dann ab dafür!
Ok, interessant, danke - hast du die Verletzungen vorrangig im Training, Wettkampf oder gleichverteilt erlitten?

Bezüglich der Ängstlichkeit würde ich es als ausgeglichen betrachten. Ich betreibe ja schon Kampfsport, da es ohne überhaupt nicht geht und ich das schon mein ganzes Leben mache; ich komme mir ohne etwas wehrlos und unvollständig vor, aber ich muss irgendwo auch vernünftig bleiben. Ich bin zum Beispiel hauptberuflich als Künstler im Musikbusiness aktiv. Wäre wirklich eher uncool, da alle zwei Monate ein gebrochenes Bein zu haben ;)

Daher ist Jujutsu oder BJJ vielleicht der ideale Middleground, weil man was über Grappling und Takedowns lernt, aber nicht konstant auf den Boden geslammt wird, sondern auch mal was anderes macht.

period
03-06-2021, 20:22
Ok, interessant, danke - hast du die Verletzungen vorrangig im Training, Wettkampf oder gleichverteilt erlitten?

Meine Liste ist ähnlich, wenn auch in deutlich kürzerer Zeit akkumuliert. Ich war zwar nicht gefragt, aber lustigerweise hatte ich mit Ausnahme einer Schulterläsion alle meine Verletzungen im Training. Das ist aber eher ungewöhnlich und liegt vermutlich auch teilweise daran, dass ich mit Hausnummer 80 kg aufgrund Grösse, persönlichem Stil usw. im Training mehrheitlich mit den Schwer- und Superschwergewichten gepaart wurde. In meinen letzten Jahren bin ich in den Mannschaftskämpfen auch häufiger bis 100 oder 120 kg eingesetzt worden. Meistens krachts eher im Wettkampf. Gebrochene Beine sind recht selten - ich weiss nur von einem Fall im Training, auch da offene Schien- und Wadenbeinfraktur -, meistens erwischts die Gelenke. Fingerkapseln sowieso, ich glaube, ich habe keine, die ich nicht mindestens einmal zerlegt habe. Das passiert auch im BJJ, mit Gi tendenziell häufiger als ohne, kommt aber in beiden Fällen vor.

Beste Grüsse
Period.

Stixandmore
03-06-2021, 21:01
Fingergelenk/Kapselprobleme kenn ich hauptsächlich von meinen Kollegen, die daß "Guardspiel" bevorzugen- ich persönlich (Passador) hab da weniger Probleme mit gehabt(und eigentlich auch nur bei Gi)!? Und Beinverletzungen treten hauptsächlich nach der Einführung von Leglooks etc auf(nicht daß die Dinger durchgezogen werden!? Am Anfang kommt es aber, nach meiner Erfahrung, das ein oder andere Mal zu Unfällen, weil sich versucht wird falsch aus den Dingern zu befreien; das ergibt dann aber eigentlich keinen Bruch sondern geht auf die Bänder

period
03-06-2021, 21:17
Fingergelenk/Kapselprobleme kenn ich hauptsächlich von meinen Kollegen, die daß "Guardspiel" bevorzugen- ich persönlich (Passador) hab da weniger Probleme mit gehabt(und eigentlich auch nur bei Gi)!?

Das erste Bild hier ist recht aussagekräftig: https://www.wrestler-power.com/prevention-common-wrestling-injuries/ Dazu noch ein paar Ideen zum Thema prehab.

Beste Grüsse
Period.

Kensei
03-06-2021, 21:21
Offenbar begrenzt. Es gab vor der Pandemie immerhin eine Uni-Sport-Gruppe. Ist vielleicht nicht das allergelbste vom Ei, aber sollte das wieder stattfinden, schau ich mir das mal...

Sag das nicht. Ich hab auch im Hochschulsport angefangen und das war rückblickend eine der coolsten Truppen mit denen ich bisher so trainiert habe.
Inklusive einiger netter Anekdoten mit hübschen Studentinnen, die bei uns aufliefen und meinten, das wäre der Kurs für diesen brasilianischen Kampftanz... :D

period
03-06-2021, 21:23
aber -unerklärlicher Weise- keine Blumenkohlohren.

Mein Trainer (der unter anderem aufgrund gewisser anatomischer Merkmale den Spitznamen "Dumbo" trägt) und ich haben die Theorie, dass Ohrknorpel unterschiedlich steif sind. Wenn jemand von Haus aus sehr flexible Ohrknopel hat, bekommt er schwer ein Blumenkohlohr. Hat man aber erstmal eine unbehandelte Knorpelverletzung, härtet die aus und eine weitere wird mit der Zeit immer wahrscheinlicher (wie ein alter Freund mal kürzlich gemeint hat "Der schöne-Ohren-Zug ist längst abgefahren!"). Das erklärt auch, warum nicht wenige Grappler nur ein Blumenkohlohr haben, das dann z.T. auch recht beeindruckende Dimensionen erreichen kann. Eine andere Sache ist der persönliche Stil - je mehr jemand "mit Köpfchen" grapplet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Blumenkohlohren.

Beste Grüsse
Period.

Stixandmore
03-06-2021, 21:29
Das erste Bild hier ist recht aussagekräftig: https://www.wrestler-power.com/prevention-common-wrestling-injuries/ Dazu noch ein paar Ideen zum Thema prehab.

Beste Grüsse
Period.

Eh, der Unterschied ist wohl Breitensportler vs Pro(Bild);)
Hinzu kommt daß ich nicht Ringe, sondern BJJ trainiere und somit auch nur von dort gemachten Erfahrungen sprechen kann

Kuro Yoru
03-06-2021, 21:46
Meine Liste ist ähnlich, wenn auch in deutlich kürzerer Zeit akkumuliert. Ich war zwar nicht gefragt, aber lustigerweise hatte ich mit Ausnahme einer Schulterläsion alle meine Verletzungen im Training. Das ist aber eher ungewöhnlich und liegt vermutlich auch teilweise daran, dass ich mit Hausnummer 80 kg aufgrund Grösse, persönlichem Stil usw. im Training mehrheitlich mit den Schwer- und Superschwergewichten gepaart wurde. In meinen letzten Jahren bin ich in den Mannschaftskämpfen auch häufiger bis 100 oder 120 kg eingesetzt worden. Meistens krachts eher im Wettkampf. Gebrochene Beine sind recht selten - ich weiss nur von einem Fall im Training, auch da offene Schien- und Wadenbeinfraktur -, meistens erwischts die Gelenke. Fingerkapseln sowieso, ich glaube, ich habe keine, die ich nicht mindestens einmal zerlegt habe. Das passiert auch im BJJ, mit Gi tendenziell häufiger als ohne, kommt aber in beiden Fällen vor.
Ok. Wenn Fingergelenke mal geringfügig was abbekommen an Stauchung, Prellung oder kleinen Rissen, ist das kein Weltuntergang, finde ich, sofern es innerhalb einiger Wochen wieder folgenlos verheilt. Mit 80kg gegen einen 120er stelle ich mir allerdings "herausfordernd" vor :D

Guter Artikel übrigens. Hatte gestern vergleichbare zum Judo gefunden. In dem Wrestling-Artikel werden zB. die cervical spine Verletzungen erwähnt, die zum Glück selten sind. Wer es sich mal ansehen will, das hier ist das Video, weswegen ich ursprünglich die Frage gestellt hab:

https://www.youtube.com/watch?v=AqveyEeFuFU

Aber guckt es euch bitte nicht an, wenn ihr da zart besaitet seid und ruhig schlafen wollt. Von dem Schrei des Typen kriegt man Alpträume :(
Er ist allerdings wohl wieder ok nach der Reha, konnte sich allerdings zunächst tatsächlich nicht mehr bewegen.

Sag das nicht. Ich hab auch im Hochschulsport angefangen und das war rückblickend eine der coolsten Truppen mit denen ich bisher so trainiert habe.
Inklusive einiger netter Anekdoten mit hübschen Studentinnen, die bei uns aufliefen und meinten, das wäre der Kurs für diesen brasilianischen Kampftanz...
Bin mir sicher, dass da auf jeden Fall supernette Leute sind, das glaub ich. Darum will ich da auch gar nicht so arg auf meinen Vorurteilen beharren :biglaugh:
Außerdem, sollte mich im Zweifel dran gewöhnen - wenn BJJ mir zu hart ist, bleibt als letzte Option vielleicht auch nur mit besagten Studentinnen zum Zumba zu gehen.

period
03-06-2021, 22:35
Eh, der Unterschied ist wohl Breitensportler vs Pro(Bild);)
Hinzu kommt daß ich nicht Ringe, sondern BJJ trainiere und somit auch nur von dort gemachten Erfahrungen sprechen kann

Ja, der ist Profi, ich war nur Semiprofi, mir ist das auch passiert (allerdings von alleine zurückgesprungen) - muss nur wer mal blöd drauffallen, das reicht. Wenn ich mich recht erinnere, hab ich meinen Partner geworfen und bin in seinem Ohrenschutz hängen geblieben - er war der Einzige, der sowas hatte bei uns (ich hatte immer cuts im Gesicht von dem Teil, dafür habe ich ihn damit schlafen gelegt, weil er mit dem Ding nicht aus meiner Kopfklammer rausgekommen ist). Kein Grund, warum das nicht jedem anderen auch passieren kann. Dazu kommt halt, dass insbesondere "on the dark side of the moon" - also auf der dem Schiedsrichter abgewandten Seite - gerne Fingerhakeln gespielt wird. Ist Teil dessen, was wir "hartes Ringen" nennen. Wer das im Wettkampf macht, macht das auch im Training öfter, sonst wird er nie wirklich gut drin. Die gute Nachricht ist: die "harten" trainieren bevorzugt untereinander, und wer nicht möchte bzw. keine Kämpfe bestreitet, muss damit in der Regel nicht in Kontakt kommen. Hat übrigens eine sehr lange und stolze Tradition in meinem Sport - Leontiscus von Messina hat 456 und 452 v. Chr. so die Olympischen Spiele gewonnen und dabei offenbar Finger in Serie zerlegt, damals noch ganz legal.

Beste Grüsse
Period.

Stixandmore
03-06-2021, 22:47
Klar Pro und Semiprowettkämpfer trainieren(ganz anders) unter sich und "blöde" Unfälle können auch im Breitensport vorkommen bei "Grifflösern" oder einfach nur im Gi hängen geblieben etc
Allerdings ist da die Häufigkeit geringer weil es bei Breitensport meistens nur um "Nüsse" geht- gut, gibt auch super übermotivierte Leute:p

TREiBERtheDRiVER
04-06-2021, 01:17
Ganz ehrlich, mit Anfang 30 nochmal Judo oder Ringen würde ich lassen,
Huch?

Ist absolut kein Problem mit 30 Jahren im Judo einzusteigen. Verletzungsrisiko hängt wohl eher vom jeweiligen Engagement ab.

Tyrdal
04-06-2021, 08:15
Die Frage verstehe ich nicht. Wo hatte ich was von Schlägen und Tritten geschrieben? Grappling beinhaltet Hebel, Würfe, Würger etc., aber keine Schläge und Tritte. "Reines Grappling" impliziert also genau das.
Achja, meine uuAntwort zielte darauf ab, dass Grappling natürlich nicht nur am Boden stattfindet.

Hug n' Roll
04-06-2021, 13:06
Ok, interessant, danke - hast du die Verletzungen vorrangig im Training, Wettkampf oder gleichverteilt erlitten?

.

Schultergelenkkapsel (Anfang der 90er) und Kreuzband (2007) im Wettkampf.
Sonst quasi alles im Training bzw. Sparring.

Verletzungen müssen ja auch nicht das Ende bedeuten.
Das Meiste heilt ja auch aus (dauert eben nur je älter, je länger).
Meinen (bisher) letzten (BJJ-) Wettkampf habe ich 2017 noch gemacht, also auch 10 Jahre nach dem Kreuzbandriss (bei dem ich ja auch schon klar jenseits der 30 war).

Hug n' Roll
04-06-2021, 13:08
Fingergelenk/Kapselprobleme kenn ich hauptsächlich von meinen Kollegen, die daß "Guardspiel" bevorzugen- ich persönlich (Passador) hab da weniger Probleme mit gehabt(und eigentlich auch nur bei Gi)!? Und Beinverletzungen treten hauptsächlich nach der Einführung von Leglooks etc auf(nicht daß die Dinger durchgezogen werden!? Am Anfang kommt es aber, nach meiner Erfahrung, das ein oder andere Mal zu Unfällen, weil sich versucht wird falsch aus den Dingern zu befreien; das ergibt dann aber eigentlich keinen Bruch sondern geht auf die Bänder

Genau so verhält es sich.
(ich bin z.B. auch vornehmlich ein Guardplayer)

Kuro Yoru
11-08-2021, 03:06
Ich war nun auf den Rat hin erstmal beim BJJ. Natürlich kein Vorwurf!

Die Leute waren alle sehr nett und sympathisch. Dummerweise konnte ich mich eine Stunde nach dem Training kaum noch bewegen, schwer atmen und hatte ziemliche Schmerzen, was mir währenddessen nicht so aufgefallen ist. Als Warmup wurden direkt mehr oder weniger frei Takedowns gemacht. Ich hatte dabei keinen Plan, wie ich mich verhalten soll. Zwei mal ist jemand auf mich drauf gefallen (einmal Brustkorb, einmal so halb auf's Bein im Fall) und einmal bin ich offenbar richtig dumm hingeklatscht. Das Training danach am Boden war gefühlt ok und hat mir gut gefallen. Folge ist trotzdem eine schwere Rippenprellung, Bänderdehnung im Knie, Rückenprellung und entsprechende Krankschreibung.

Fand das extrem deprimierend; mir haben viele andere auch zum BJJ geraten und war super motiviert, mich da slow and steady reinzufuchsen, aber jetzt hab ich das Gefühl, mit Glück gerade noch mit einem blauem Auge davongekommen zu sein.

FireFlea
11-08-2021, 05:29
Ich war nun auf den Rat hin erstmal beim BJJ. Natürlich kein Vorwurf!

Die Leute waren alle sehr nett und sympathisch. Dummerweise konnte ich mich eine Stunde nach dem Training kaum noch bewegen, schwer atmen und hatte ziemliche Schmerzen, was mir währenddessen nicht so aufgefallen ist. Als Warmup wurden direkt mehr oder weniger frei Takedowns gemacht. Ich hatte dabei keinen Plan, wie ich mich verhalten soll. Zwei mal ist jemand auf mich drauf gefallen (einmal Brustkorb, einmal so halb auf's Bein im Fall) und einmal bin ich offenbar richtig dumm hingeklatscht. Das Training danach am Boden war gefühlt ok und hat mir gut gefallen. Folge ist trotzdem eine schwere Rippenprellung, Bänderdehnung im Knie, Rückenprellung und entsprechende Krankschreibung.

Fand das extrem deprimierend; mir haben viele andere auch zum BJJ geraten und war super motiviert, mich da slow and steady reinzufuchsen, aber jetzt hab ich das Gefühl, mit Glück gerade noch mit einem blauem Auge davongekommen zu sein.

Ist natürlich blöd. Ich habe als Gast ohne große Grappling Erfahrung bisher 3 reine BJJ Einheiten und eine handvoll Judo Lehrgänge mitgemacht und da war eigentlich nie was (außer den üblichen Sachen und man hat meist einen üblen Muskelkater, weil man ganz neue Muskeln kennenlernt :D )

Kirke
11-08-2021, 08:57
Hm echt blöd gelaufen. Ein Bekannter von mir hat dieselbe Story beim Judo erlebt und ist dann leider nicht wieder hingegangen.
Mein Rat an dich wäre: wenn es dir wieder besser geht, geh hin und erzähl es dem Trainer, dass du verletzt warst und wie es dazu kam.
Dann kann er darauf achten, dass du bei Takedowns zB. nicht mit anderen Anfängern trainierst. Sondern mit Fortgeschrittenen, die dich sanft ablegen können.
Und frag ihn, wann er dir/euch Fallschule zeigen kann.

discipula
11-08-2021, 09:05
Als Warmup wurden direkt mehr oder weniger frei Takedowns gemacht. Ich hatte dabei keinen Plan, wie ich mich verhalten soll. Zwei mal ist jemand auf mich drauf gefallen (einmal Brustkorb, einmal so halb auf's Bein im Fall) und einmal bin ich offenbar richtig dumm hingeklatscht. Das Training danach am Boden war gefühlt ok und hat mir gut gefallen. Folge ist trotzdem eine schwere Rippenprellung, Bänderdehnung im Knie, Rückenprellung und entsprechende Krankschreibung.





Fand das extrem deprimierend; mir haben viele andere auch zum BJJ geraten und war super motiviert, mich da slow and steady reinzufuchsen, aber jetzt hab ich das Gefühl, mit Glück gerade noch mit einem blauem Auge davongekommen zu sein.

Dieser Ort sähe mich genau einmal und nie wieder. Das klingt nicht danach, als ob Anfänger seriös und langsam aufgebaut werden, sondern einfach mal irgendwie machen, egal wie.

Sport soll gut tun und nicht von der berechtigten Angst begleitet sein, dass man sich ständig Verletzungen holt.

period
11-08-2021, 09:13
Mein Rat an dich wäre: wenn es dir wieder besser geht, geh hin und erzähl es dem Trainer, dass du verletzt warst und wie es dazu kam.
Dann kann er darauf achten, dass du bei Takedowns zB. nicht mit anderen Anfängern trainierst. Sondern mit Fortgeschrittenen, die dich sanft ablegen können.

Hmmm, aus meiner Sicht ist das eher ein Zeichen, dass Verein und Person nicht so recht zusammenpassen. Das beschriebene Szenario ist typisch für einen wettkampforientierten Verein, und da läuft z.T. recht viel nach dem Motto "friss oder stirb", nachdem Wettkampfvereine üblicherweise das primäre Ziel haben, ihre Wettkämpfer besser zu machen, Teilnehmerzahlen sind zweitrangig. Auch kann man nicht a priori gleichsetzen, dass Fortgeschrittene ein Gefühl dafür haben, was man einem Neuling zumuten kann. Ich sage das aus eigenen Erfahrungen - ich habe aufgehört zu zählen, wie oft mir plötzlich bewusst geworden ist, wie zerbrechlich und unkoordiniert normale Menschen im Vergleich zu Wettkampfringern sind... Wenn ein Verein eine bestimmte, sehr klare Ausrichtung bzw. Philosophie hat, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass dort eben der Ton so ist und dass man nicht davon ausgehen kann, dass man die nächsten zwölf Monate oder mehr als einziger mit Samthandschuhen angefasst wird.
Ich würde eher dazu raten, zuerst ordentlich auszukurieren, dann ggf. die Prioritätenliste nochmal durchzugehen und wo anders hinzuschauen - ob jetzt anderer BJJ-Verein oder ein anderer Grapplingsport. Ggf. zuerst zuschauen und erst beim zweiten Besuch mitmachen. Ich würde generell von jedem Verein absehen, der keine Anfängergruppe hat.
Und wie gesagt: ohne das jetzt reinreiben zu wollen, aber ich würde nicht realistisch davon ausgehen, dass das langfristig ohne bleibende Schäden abgeht, und nur damit anfangen, wenn man das vor sich verantworten kann. Das klingt jetzt vielleicht recht fatalistisch, aber ich für meinen Teil habe nicht vor, die üblichen Risiken und Nebenwirkungen unter den Teppich zu kehren... dafür habe ich im Laufe der Zeit viel zu viele Verletzungen erlebt.

Beste Grüsse & gute Besserung
Period.

discipula
11-08-2021, 09:21
Ich würde generell von jedem Verein absehen, der keine Anfängergruppe hat.


Wie kommen solche Vereine denn zu Mitgliedern, die nicht grad nach einem Training verschrottet sind, wenn sie selbst keine Anfänger aufbauen und ausbilden? Werben sie diese von andern Vereinen mit gut geführter Anfängergruppe ab?:confused:

schliesslich ist jeder erst mal Anfänger, irgendwann...

Münsterländer
11-08-2021, 09:24
Wie kommen solche Vereine denn zu Mitgliedern, die nicht grad nach einem Training verschrottet sind, wenn sie selbst keine Anfänger aufbauen und ausbilden? Werben sie diese von andern Vereinen mit gut geführter Anfängergruppe ab?:confused:

schliesslich ist jeder erst mal Anfänger, irgendwann...

ich bin mir schon sehr sicher, mit welchem Zitat period dies beantworten wird.:biglaugh:

period
11-08-2021, 09:32
ich bin mir schon sehr sicher, mit welchem Zitat period dies beantworten wird.:biglaugh:

Für alle, die diesbezüglich noch Zweifel haben sollten - die richtige Antwort lautet "A Guda hoids aus, und um an Schlechdn is ned schod." ;)

period
11-08-2021, 09:34
Wie kommen solche Vereine denn zu Mitgliedern, die nicht grad nach einem Training verschrottet sind, wenn sie selbst keine Anfänger aufbauen und ausbilden? Werben sie diese von andern Vereinen mit gut geführter Anfängergruppe ab?:confused:

schliesslich ist jeder erst mal Anfänger, irgendwann...

Die Antwort darauf lautet: aus der Jugendarbeit, oder einkaufen (= Legionäre, also Profis). Die wenigsten erwachsenen Einsteiger werden noch zu guten Wettkämpfern, im Grappling schon gar nicht, wenn sie nicht sinnvoll hinfallen können.

Kuro Yoru
11-08-2021, 10:07
Der Verein ist vom Unisport, hat nur wenige Mitglieder und ist nicht wettkampforientiert. Der Trainer selber ist ein Purple Belt.

discipula
11-08-2021, 10:17
Die Antwort darauf lautet: aus der Jugendarbeit, oder einkaufen (= Legionäre, also Profis). Die wenigsten erwachsenen Einsteiger werden noch zu guten Wettkämpfern, im Grappling schon gar nicht, wenn sie nicht sinnvoll hinfallen können.

Wer als Erwachsener erst mal einen interessanten Sport sucht und was für die Gesundheit tun will und wohl auch für die Kameradschaft, schielt wohl nicht als Erstes auf einen Weltmeistertitel. Was ja auch zwischen Interessent und Vereinsvertreter hoffentlich kommuniziert wird, was die Erwartungen und Anforderungen sind, und ob das im Einzelfall passen könnte. und das bevor jemand im Spital landet.

Wenn ein nicht wettkampforientierter Unisport-Verein das so macht, ist es leider einfach schlecht und unprofessionell gemacht.

Wenn ich nur schon dran denke, wie in meiner sehr ruhigen und langsam durchgeführten therapeutischen Täigkeit mit Akupressur uns immer von der Schulleitung die Hölle heiss gemacht wird wegen Vorsichtsmassnahmen, nicht über die Grenzen der Person gehen, immer genau beobachten wie es dem Klienten geht etc... und das zu Recht! - klingt das Beschriebene in diesem Training für mich katastrophal.

Kirke
11-08-2021, 10:52
Ich erlebe es halt gerade selbst, dass es durchaus möglich ist, Takedowns als Erwachsener zu lernen, wenn das Training gut aufgebaut ist. Mit Fallschule, einer sinnvollen Progression und gewissen Regeln und Heranführung im Sparring.
Ich merke auch, dass es selbst bei sehr gutem Trainingsaufbau immer auch von den beiden Kämpfern abhängt.

Hier klingt es wirklich nicht so gut aufgebaut. Aber ich war auch nicht dabei, vielleicht ist das Training nicht gut aufgebaut, vielleicht lag es auch an einem oder beiden Trainingspartnern (speziell bei Anfängern wäre das quasi erwartbar), vermutlich sind es mehrere Faktoren und nicht nur einer.

So oder so finde ich es wichtig, dem Trainer Feedback zu geben, damit er überhaupt von der Verletzung erfährt. So wie es jetzt klingt mit Purple an der Hochschule mit wenig Sportlern (heißt das, es kommen wenige, oder heißt das, es bleiben wenige?), wird er noch nicht viele Jahre Trainer sein. Letzendlich liegt es in seiner Verantwortung, solche Fälle zu verhindern. Wie er mit der Info umgeht, dürfte einiges verraten.

Parallel andere Clubs angucken (wenn vorhanden) würde ich definitiv auch.

Kuro Yoru
11-08-2021, 11:22
Ich hatte einfach keine Ahnung, was ich machen soll und alles fühlte sich bei jedem sehr unkontrolliert an. Ich hab nicht den Eindruck, dass das ein Altersthema war; vor 15 Jahren hätte mir das mindestens genau geschadet, wenn Leute auf mich drauffliegen. Die sind dort auch alle ungefähr mein Alter und Weiß- bis Blaugurt.

Soweit ich weiß, lernt man normalerweise erst Fallschule oder bekommt irgendwelche Hausregeln rein, wie im Training zu verfahren ist mit dem Trainingspartner bei sowas. Das ist halt alles nicht passiert. Blindspekulationen von wegen Wettkampforientierung oder ob prinzipiell sowas erlernbar ist, wenn man nicht mehr 12 ist und sowas finde ich aus meiner Perspektive irgendwie weit weg von der Realität; es wurde sich einfach um nichts gekümmert, sondern einfach direkt Takedowns geübt mit random Partner.

Hug n' Roll
11-08-2021, 11:38
Ohne mehrwöchige Fallschule Takedowns praktizieren zu lassen ist kein Auswahlprinzip „survival of the fittest“, sondern schlicht unverantwortlicher Unfug.
Da Ukemi waza (also Falltechnik) in etliche BJJ-Schmieden genauso unterbelichtet ist, wie Nage waza (also Wurftechnik), überrascht mich die Erfahrung nicht.
Die Einstellung, dass alles am Boden entschieden wird, wo man früher pder später eh landet und deshalb standup eine untergeordnete Bedeutung hat, führt eben mancherorts zu chronischer Arroganz - und dann buchstäblich zu tiefem Fall vom hohen Ross, wenn mal ein guter Judoka, Samboist oder Ringer mittrainiert.
Bei mir z.B. gibts daher kein standup-Sparring für Whitebelts, deren Fallübungen ich nicht gesehen habe.
Richtiges Fallen gehört einfach zu den obligatorischen Basics.

marq
11-08-2021, 11:55
um mal einen anderen aspekt einzuwerfen: manch interessent passt einfach nicht zum sport und / oder hat völlig falsche vorstellungen.- andere sind gerade bei probetraining völlig übermotivtiert und machen mit vollgas mit. dann sollte man sich nicht wundern, wie der persönlich zustand nach einem training ist.

wenn man ein normales training besucht, sollte man auch nicht erwarten, dass man eine individuelle betreuung für jede technik bekommt. schnuppern und lockeres mitmachen ist im probetraining angesagt.

etwas völlig anderes ist es, wenn die traininerenden einen anfänger als dummie nutzen oder seine durchhaltekraft testen :D

man muss sich auch in den trainer hineinversetzen. dieser kann nicht immer bei null anfangen, wenn ein neuer zum probetraining auftaucht, ein training kostenlos mitmachen will.


ps war es denn ein takedown sparring ?? das wäre schon eigenartig dies zum aufwärmen zu nutzen.....

Guv´nor
11-08-2021, 12:02
Sag das nicht. Ich hab auch im Hochschulsport angefangen und das war rückblickend eine der coolsten Truppen mit denen ich bisher so trainiert habe.
Inklusive einiger netter Anekdoten mit hübschen Studentinnen, die bei uns aufliefen und meinten, das wäre der Kurs für diesen brasilianischen Kampftanz... :D

Ja daran erinnere ich mich :D :)

discipula
11-08-2021, 13:47
wenn man ein normales training besucht, sollte man auch nicht erwarten, dass man eine individuelle betreuung für jede technik bekommt. schnuppern und lockeres mitmachen ist im probetraining angesagt.


Dass der Trai er den Unterricht so gestaltet, dass für die Sicherheit der Teilnehmern gesorgt ist, sollte aber schon sein.




man muss sich auch in den trainer hineinversetzen. dieser kann nicht immer bei null anfangen, wenn ein neuer zum probetraining auftaucht, ein training kostenlos mitmachen will.


wenn er keine neuen Mitglieder will, könnte er das ja gleich von Anfang an sagen.

marq
11-08-2021, 14:00
Dass der Trai er den Unterricht so gestaltet, dass für die Sicherheit der Teilnehmern gesorgt ist, sollte aber schon sein.

wenn er keine neuen Mitglieder will, könnte er das ja gleich von Anfang an sagen.

warst du dabei? es ist die subjektive sicht und schilderung des teilnehmers. vielleicht haben die trainierenden sich nicht an alle anweisungen gehalten. ich finde es generelle zu einfach immer dem Trainer die schuld zu zuschreiben.

aber vielleicht sucht er als purplebelt auch nicht nur schüler, sondern auch robuste trainingspartner. andererseits suchen viel probetrainierenden auch eine solche herausforderungen und wollen gleich alles "richtig" mitmachen, die werden dann erreicht ;)

discipula
11-08-2021, 15:01
Ich war nicht dabei, aber wenn das so war wie beschrieben ( und warum sollte ich daran zweifeln?) sind da gleich mehrere Dinge schief gelaufen, nicht nur eins.

Der Trainer hat eine Fürsorgepflicht. Gerade neue Leute, die man nicht kennt, lässt man nicht einfach mal machen, und Anfänger schon gar nicht.

Kuro Yoru
11-08-2021, 15:25
Bei einigen etwas viel Spekulation hier, Rückschlüsse auf persönliche Eignung finde ich auch mehr als fragwürdig. Es ist einfach, wie es ist, ich sollte unaufgewärmt offenbar riskante Sachen machen, von denen ich keine Ahnung hab. Im Boxen wurde ich auch nicht in der ersten Minute hingestellt und dann kommt da irgendwer und haut mir aus dem Nichts auf die Fresse.

Ich finde es ist vernünftig anzunehmen, dass man einen möglichst sicheren Rahmen erwarten kann, in dem man schrittweise alles aufbaut. Das war bisher sonst immer so und hat auch bei jedem immer je nach Engagement funktioniert.

Das war einfach nix.

Ich werd mir was anderes ansehen, sobald alles verheilt ist.

marq
11-08-2021, 16:56
Das war einfach nix.
Ich werd mir was anderes ansehen, sobald alles verheilt ist.

ja schau mal weiter . vielleicht findest du das richtige für dich.

jeder hat andere vorstellungen und man hat ja wahlmöglichkeiten.


ps. Ich frage mich , warum du das training nicht abgebrochen hast. würde mich freuen, wenn du kurz darauf antworten würdest.

Kuro Yoru
11-08-2021, 19:02
Kein Problem, klar. Direkt im Warmup meinst du? Ich dachte mir, wenn das alle so machen, wäre das einfach normal und ok so. Es war aber ein schon länger eingespieltes Team und ich kam mir blöd oder überheblich vor, der Typ zu sein, der hinkommt und Sachen kritisiert. Ich hab da ein bisschen naiv drauf vertraut und wollte offen sein für wie die das machen.

Als dann einer das erste mal auf mich draufgeflogen ist, hat das schon kurz hart gezogen, aber ich dachte mir nichts dabei, weil es dann erstmal wieder ging. Bei den anderen Sachen hat es dann auch kurz mal übel weh getan, z.B. das auf den Rücken klatschen aber dann war schnell auch nichts mehr. Ich konnte das noch nicht einordnen und dachte, das wäre noch normales Schmerzniveau. Erst als ich nach dem Training zuhause war, ging's dann los, konnte keine Treppe mehr gehen wegen dem Knie, schlecht atmen, insgesamt schlecht bewegen etc.

Ich hätte mir die Zeit nehmen sollen, einfach einmal zuzusehen und fragen, wie man als Anfänger da rangeführt werden kann. Hab ich halt nicht gemacht, war dumm von mir.

Zu meiner Verteidigung, ich hab aber während des Trainings gefragt, ob das normal ist, dass dies das weh tut, z.B. auch die Rippe nach sowas. Da hieß es dann, man härtet mit der Zeit ab. Auf meine Frage hin, ob es einen Schwarzgurt gäbe, kam übrigens, der würde nur noch Kindertraining machen, für alles andere sei er zu geschrottet mittlerweile.

Hug n' Roll
12-08-2021, 09:06
Auf meine Frage hin, ob es einen Schwarzgurt gäbe, kam übrigens, der würde nur noch Kindertraining machen, für alles andere sei er zu geschrottet mittlerweile.

Tja, so ne Aussage ist schon etwas wunderlich.
In mehrerlei Hinsicht….
Klar ist nach ner langen Wettkampflaufbahn ggf. einiges im Eimer.
Klar sind Schmerzen in gewissem Umfang etwas, was man im VK zu ertragen lernt.
Aber ein Purplebelt, der so über einen BB spricht, kennt seinen Platz nicht.
Und ein Purplebelt, der so einen Unfug jemandem erzählt, der ein Probetraining macht, übertreibt seine Lage.

However:
Ist nicht überall so, wie jetzt erlebt. Check was Anderes, hör auf Deinen Körper, kommuniziere mit dem Trainer (der in der Regel ja auch nicht hellsehen kann).

Guv´nor
12-08-2021, 11:59
Wettkampforientiertes Judo ist für Anfänger nix. Breitensport hingegen ist super machbar. Wenn man einen Judoverein findet in dem "Veteranen" noch dabei sind und die nicht zwingend mit den aktiven Randori machen müssen dann sollte es passen.
Beim wettkampforientierten Judotraining habe ich mich immer etwas mehr verletzt als beim BJJ.

marq
12-08-2021, 13:32
Beim wettkampforientierten Judotraining habe ich mich immer etwas mehr verletzt als beim BJJ.kann auch an anderen dingen gelegen haben ;)

auch bjj ist eigentlich hart, gerade für anfänger. es herrscht ja oft die maxime, bjj ist vollkontakt und diesen koennen anfänger auch gehen sowohl im den übungen als auch im sparring. dies ist imo der falsche weg. aber dieser wird mehrheitlich gegangen, das ganze ändert sich dann wenn man estwas erfahrung hat , dann kann dieses trainingskonzept vorteilhaft sein....

Kuro Yoru
12-08-2021, 15:35
Ok, danke für die Insights euch.

So oberheftig wettkampforientiert braucht es nichtmal zu sein. Mir ist hinsichtlich der Kampfkraft eigentlich nur das Ausmaß wichtig, mich damit effektiv verteidigen zu können. Ich habe auch nach Jahren des Strikings das Gefühl, immer noch vergleichsweise wehrlos oder besser planlos zu sein, falls es mal zum harten "Gerangel" (:D) kommt, was eben in der Theorie schnell passiert. Ich habe auch den Eindruck, dass die paar Jahre Wing Chun, die ich mal zwischenzeitlich investiert habe, dahingehend auch nicht helfen. Dessen "Grappling" hat für mich meist nur funktioniert, wenn der andere es zulässt oder man sowieso stärker ist. Außerdem macht das ganze Grappling, basierend auf einzelnen Trainings, schon auch gefühlt mehr Spaß, ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich das jetzt erst bemerkt habe.

Bisher ging ich daher davon aus, dass BJJ (bzw. zuvor Judo) etwas ist, an dem man vernünftig mit Vergnügen dauerhaft arbeiten kann und im Fall der Fälle was realistisch einsetzbares am Start hat. Wenn der Preis ist, dass man sich damit völlig kaputtmacht, ist der Sinn natürlich eher gering.

Aber na gut, wie gesagt, ich will da nicht verallgemeinern oder meckern, es war vermutlich bloß eine dumme Erfahrung, wo eigene Naivität mit wenig optimaler Trainingsplanung zusammenkam. Ich seh mir mal noch die Orte für's Judo und Jujutsu an bei Gelegenheit.

OliverT
12-08-2021, 15:48
Dann guck dich nach einer anderen BJJ Gruppe um.

Lichtgestalt
13-08-2021, 16:13
Wettkampforientiertes Judo ist für Anfänger nix. Breitensport hingegen ist super machbar. Wenn man einen Judoverein findet in dem "Veteranen" noch dabei sind und die nicht zwingend mit den aktiven Randori machen müssen dann sollte es passen.
Beim wettkampforientierten Judotraining habe ich mich immer etwas mehr verletzt als beim BJJ.

Genau so ist es. Ich beschäftige mich auch immer wieder mal mit Judo Wettkämpfen und schließe Wetten darauf ab. Daher weiß ich aus Erfahrung, dass Verletzungen dort relativ häufig vorkommen. So ähnlich wie bei Wrestling auch.
In einem Judoverein wo auch Anfänger willkommen sind, ist es deutlich entspannter.

Hug n' Roll
14-08-2021, 08:58
Ich beschäftige mich auch immer wieder mal mit Judo Wettkämpfen und schließe Wetten darauf ab.

Sag nicht, ich hätte mit Wetten auf die japanische Armada in den niedrigeren Klassen, wie die Abe-Geschwister und Ono Shohei auch noch Geld machen können?!

Strongdragon
16-08-2021, 16:11
Was für Kampf Sport hast du den schon gemacht. Mach doch mal ein Probe Training. Du lernst im Judo neu Laufen Stehen und Fallen. Und wenn du die Grundlagen Richtig beherrscht . Sind Verletzungen sehr Unwahrscheinlich. Aber Judo wird auch sehr Unterschätzt. Das Training ist sehr anspruchsvoll. Und in deinen Alter wird es dir alles abverlangen.

Strongdragon
17-08-2021, 13:24
Das ist gut sanft ablegen können. Fallschule sollte das erste sein was man lernt . Bevor man Würfe lernt. So etwas ist Unverantwortlich das man Leute die
keine Fallschule Perfekt beherrschen überhaupt auf die Matte lässt. Was sind das den für Trainings Methoden?

ThomasL
19-08-2021, 10:08
Dass das Verletzungsrisiko im Judo sehr niedrig sein soll halte ich für Unsinn. Zumindest wenn auch Randori gemacht wird (was Standard sein sollte). Fallschule sollte aber wirklich von Anfang an mit auf dem Programm stehen.
Ein guter und erfahrener Lehrer sollte in der Lage sein, dass Training so zu steuern das ein Anfänger nicht gleich verletzt wird (selbst Randori ist da schon möglich – aber nicht mit jedem). In einer WK Gruppe ist es natürlich immer schwierig, viele können da gar nicht nachvollziehen wie schnell sich ein Neueinsteiger verletzen kann und wie wenig er in der Lage ist sich selbst zu schützen. Such Dir eine Gruppe in der auch einige ältere Teilnehmer dabei sind und in der der Lehrer darauf achtet wer und wie mit dem Anfänger trainiert.

Strongdragon
19-08-2021, 20:22
Genau such dir eine Ältere Gruppe. Am besten mit Rollstuhl da kannste nicht viel falsch machen :)

Strongdragon
19-08-2021, 20:42
Wenn ich zum Training gehe nehme ich immer Watte Bällchen und Weichspüler mit. Man kann ja nie Wissen.:D

Hug n' Roll
19-08-2021, 21:18
@ Strondragon:
Ich weiss ja nicht, wie alt Du so bist.
Aber Du pi**t nen ganz schön dicken Strahl.

Schnueffler
19-08-2021, 23:16
@ Strondragon:
Ich weiss ja nicht, wie alt Du so bist.
Aber Du pi**t nen ganz schön dicken Strahl.

Sind halt Ferien.

ThomasL
19-08-2021, 23:26
Und ich war heute mit dem Füttern dran:D - trotz Ferien (oder gerade wegen des Urlaubs)