Vollständige Version anzeigen : Fitnesstest für BJJ?
jkdberlin
21-09-2021, 09:47
Es gibt jede Menge guter (und weniger guter) Trainingsprogramme, die das BJJ-Training ergänzen (sollen/können).
Vieles erfährt man durch ausprobieren, man sucht sich, was zu einem passt.
Aber wie würde eurer Meinung nach ein Test für das Fitnesslevel im BJJ aussehen? Also ein Fitnesstest bei dem in etwa die Bereitschaft für ein Wettkampftraining oder die Bereitschaft für einen Wettkampf abgefragt wird?
Ich würde den Test nicht so anlegen, dass jemand x mal Übung A und y mal Übung B schaffen muss oder ähnliches, sondern schauen, ob jemand sich frei bewegen kann.
Einfach eine kleine "Tour" gestalten. Auf der Matte zwei Rollen vorwärts, zwei zurück, über kniehohe Hindernisse springen, ein Seil hoch klettern oder eine kurze Strecke hangeln, ein paar Meter im "Lizzard" oder ähnlichen "animal walks" zurücklegen, BJJ-spezifische Bewegungen ausführen lassen oder so ginastica natural-Zeugs, vllt. ein paar Burpees, runter auf den Boden und wieder aufstehen. Einfach die grundlegenden Bewegungsmuster ausführen lassen und alle Gelenke mal etwas stärker belasten.
Ziel wäre es nach meiner Vorstellung nicht, den Prüfling fertig zu machen und ins schwitzen zu bringen, sondern nur zu sehen, ob er alles geschmeidig durchführen kann. Wer da komische Geräusche macht, Schmerzen mitteilt oder anderweitig offensichtlich nicht einfach durchkommt, fällt dann raus.
Wäre so meine Vorstellung von "gesund genug".
Ich würde den Test nicht so anlegen, dass jemand x mal Übung A und y mal Übung B schaffen muss oder ähnliches, sondern schauen, ob jemand sich frei bewegen kann.
Einfach eine kleine "Tour" gestalten. Auf der Matte zwei Rollen vorwärts, zwei zurück, über kniehohe Hindernisse springen, ein Seil hoch klettern oder eine kurze Strecke hangeln, ein paar Meter im "Lizzard" oder ähnlichen "animal walks" zurücklegen, BJJ-spezifische Bewegungen ausführen lassen oder so ginastica natural-Zeugs, vllt. ein paar Burpees, runter auf den Boden und wieder aufstehen. Einfach die grundlegenden Bewegungsmuster ausführen lassen und alle Gelenke mal etwas stärker belasten.
Ziel wäre es nach meiner Vorstellung nicht, den Prüfling fertig zu machen und ins schwitzen zu bringen, sondern nur zu sehen, ob er alles geschmeidig durchführen kann. Wer da komische Geräusche macht, Schmerzen mitteilt oder anderweitig offensichtlich nicht einfach durchkommt, fällt dann raus.
Wäre so meine Vorstellung von "gesund genug".
So ein Mini-Parcour kann schon recht anstrengend werden, vor allem, wenn es viele Wechsel zwischen hoch und runter gibt. Da können einem schon 2 Minuten "lang" vorkommen. Also eine coole Idee, ggf. könnte man die Rundenanzahl/Dauer an den erwarteten Wettkampf anpassen.
P.S.: zu Fitnesslevel/Fitnessbereitschaft: das was der Pflöte vorschlägt könnte man so gestalten, dass z.B. ein Normalo mit mäßigem Schwitzen die Runde in 2,5-3 Minuten absolvieren kann. Für den Test selbst sagt man aber: "So, du musst pro Runde unter 2 Minuten bleiben" und dann zählt man die Runden, die der Prüflung sauber unter 2 Minuten schafft. Daraus könnte man ein Fitnesslevel ableiten und die Leidensfähigkeit im Wettkampf, zumindest ein bisschen.
concrete jungle
21-09-2021, 11:14
So ein Agility Parkour schaut echt fordernd aus!
Erinnert an das hier:
Hindernisbahn GSG 9:
In diesem Block wird die Hallenhindernisbahn, eine von zwei GSG 9-relevanten Hindernisbahnen, aufgezeigt. Diese Bahn ist die Prüfungsbahn im EAV und später auch in der Ausbildung.
Viele Elemente finden sich auch in der Ausbildungshallenhindernisbahn der Bundespolizei wieder. Nachfolgend wird der genaue Ablauf beschrieben. Zusätzlich findet man Hinweise zu den einzelnen Hindernissen und einen grafischen Ablaufplan.
Der Ablauf
Start: Aufstellung hinter der Linie, Beginn der Zeitnahme
nach dem Startkommando "Ready Go“
Hindernis 1: Gerät: 7 Hürden (Tischtennisbanden)
Aufgabe: Überwinden aller Hürden, ohne sie
umzuwerfen.
Hinweis: Wird ein Hindernis umgestoßen müssen
alle Hürden erneut überwunden werden
Hindernis 2: Gerät: 1 Klettertau, 1 Tisch, 1 Weichboden, 1 Matte
Aufgabe: Überwinden des Tisches mit Hilfe des
Klettertaus
Hindernis 3: Gerät: Große Sprossenwand, 1 Matte
Aufgabe: Vertikales Durchwinden, Überwinden der obersten Holzsprosse, Abklettern bis zur Markierung
Hinweis: Der Einstieg ist zwischen der ersten und zweiten Sprosse von unten zu wählen.
Hindernis 4: Gerät: 1 Klettertau, 1 Weichboden
Aufgabe: Aufklettern am Tau, mit einer Hand über die obere Markierung greifen, Abklettern bis zur unteren Markierung
Hinweis: Dieses Hindernis sollte nicht aus reiner Armkraft aufgeklettert werden. Wir empfehlen Klettertechniken wie den Beinschluss zu nutzen. Wegen Verletzungsgefahr ist das Seil abzuklettern und nicht abzurutschen.
Hindernis 5: Gerät: 1 Bock quergestellt, 1,10m hoch
Aufgabe: Grätschsprung über den Bock
Hindernis 6: Gerät: 1 umgedrehte Turnbank
Aufgabe: Balancieren auf dem schmalen Steg
Hinweis: Der Einstieg und der Ausstieg in dieses Hindernis ist vor bzw. hinter der Markierung zu wählen. Berührt der Bewerber eine Markierung oder fällt vom Steg muss das Hindernis wiederholt werden.
Hindernis 7: Gerät: 1 Barren, Holme gegenläufig schräggestellt, jeweils 5 Raste
Aufgabe: Sprung in den Stütz, durch die Holmgasse stützen
Hinweis: Der Einstieg und der Ausstieg in dieses Hindernis ist vor bzw. hinter der Markierung zu wählen. Berührt der Bewerber eine Markierung oder fällt vom Steg muss das Hindernis wiederholt werden.
Hindernis 8: Gerät: 6 Kegel in 2 Reihen aufgestellt
Aufgabe: Die Kegel sind von außen beginnend mit der linken Reihe im Slalomlauf zu passieren
Hindernis 9: Gerät: 1 Reck, 2,20m hoch, 2 Matten
Aufgabe: Überwinden der Reckstange mittels Felgaufschwung
Hinweis: Beim 3. und letzten Versuch ist das Überwinden der Reckstange in beliebiger Art und Weise möglich, Pfosten dürfen mitbenutzt werden
Hindernis 10: Gerät: 3 Kastenteile, stehend auf der Schmalseite
Aufgabe: Horizontales Durchwinden der Kastenteile, beginnend beim rechten Kastenteil
Hinweis: Wirft der Testant ein Kastenteil um, ist dieses wieder aufzustellen und das Hindernis muss wiederholt werden.
Hindernis 11: Gerät: 1 Turnpferd, schräg gestellt (4 Löcher sichtbar)
Aufgabe: Auf das Pferd legen, Pferd umwinden, Pferd nach vorne verlassen
Hinweis: Die Beine des Pferdes dürfen mitbenutzt werden, das Berühren des Bodens ist verboten.
Hindernis 12: Gerät: 1 umgedrehte Turnbank, 2 Kastenteile
Aufgabe: Über schmalen Steg balancieren, erstes Kastenteil durchwinden, zwischen den Kastenteilen 180 Grad Drehung ohne diese zu berühren, auf dem Steg rückwärts durch das zweite Kastenteil.
Hinweis: Die Ein- und Ausstiegsmarkierung sind wieder zu beachten. Die Kastenteile dürfen beim Durchwinden berührt, jedoch nicht gegriffen bzw. festgehalten werden.
Hindernis 13: Gerät: 1 Turnpferd, 1,20m, quergestellt, Turnmatte
Aufgabe: Überwinden des Pferdes
Hindernis 14: Gerät: kleine Sprossenwand, 1 Weichboden
Aufgabe: Überwinden der Sprossenwand
Ziel: Weichboden hinter der Sprossenwand, Zeitstopp
Hinweise:
Bei Ablauffehlern an den Hindernissen wird sofort unterbrochen und das Hindernis muss Wiederholt werden.
Für jedes Hindernis hat der Bewerber 3 Versuche.
Die 3 Versuche müssen genutzt werden.
Ausnahme: Hindernis 4 nur ein Versuch, bei Nichterfüllung 20 sec. Zeitaufschlag
Zeit: Im EAV unter 3:20 min.
In der Basisausbildung unter 3:00 min.
In der Spezialausbildung unter 2:30 min.
Grafische Darstellung der Hindernisbahn:
https://www.bundespolizei.de/Web/DE/05Die-Bundespolizei/04Einsatzkraefte/GSG9-neu/03-Training/Hindernisbahn/hindernisbahn.html
Ich habe mich ja relativ intensiv mit Fitnessstandards im Ringen auseinandergesetzt. Vielleicht ist ein Blick auf die Nachbardisziplin hier sinnvoll, um ein paar grundsätzliche Erfahrungen und Ideen abzuleiten. Ein paar generelle Punkte dazu zur Orientierung:
- Generell trifft man im Ringen auf Standards primär in den oberen Leistungslevels, sprich mit Blick auf die Nationalmannschaft
- Die Standards sind in der Regel an den für den Sport üblichen Bewegungsabläufen, in mehr oder weniger abstrahierter Form
- Je abstrakter, desto eher wird «reine» Fitness (und Erfahrung in den jeweiligen Fitnessübungen) getestet, je weniger abstrakt, desto mehr kann mit ringerischer Technik kompensiert werden. Umgekehrt benachteiligt ein sehr technisch ausgelegter Test ggf. Trainierende, die die getestete Technik nicht in ihrem wettkampffest beherrschten Technikarsenal haben
- Generell muss ein sinnvoller Standard nicht nur Geschlecht und Leistungsklasse, sondern auch Gewichtsklasse (!) und ggf. Altersklasse berücksichtigen. Die relative Kraft und Ausdauer ist in den niederen Gewichtsklassen meist deutlich höher als in den oberen
- Tendenziell überwiegen Standards, die einen Wert von X anstreben, gelegentlich gibt es auch Abstufungen (Schulnoten, Y Prozent…) und ein Mindest-Gesamtergebnis
- In den meisten Fällen werden die Standards recht lose gehandhabt – sprich, die Ergebnisse von Trainingskämpfen und Wettkämpfen überwiegen im Vergleich
Soweit dazu, wie ich solche Standards kenne (Näheres wie gehabt im Link unten, auch wenn ich mich da auf ein paar Angaben beschränkt und nicht alle greifbaren Standards besprochen habe). Wenn man selbst einen Standard definieren möchte, wären die Fragen m.E.
- Möchte man einen pass/fail Standard, oder möchte man die Sportler*innen zu einer langfristigen, sinnvollen Entwicklung «erziehen»?
- Was soll der Standard primär aussagen – Grundfitness, spezifische Fitness, technisches Level, Arbeitsbereitschaft…? Wie hoch soll das Abstraktionslevel sein?
- Möchte man unterschiedliche Qualitäten (Mobilität, Koordination, Kraft, Schnellkraft, aktive und isometrische Kraftausdauer, Ausdauer, Erholungsfähigkeit…) testen, oder beschränkt man sich auf ein bis zwei davon?
- Wählt man die Testmittel einfach oder komplex? Einfach hat den Vorteil, dass die Trainierenden ggf. selbst zu Hause ihren Fortschritt verfolgen können, komplex ermöglicht geringere Abstraktionslevels
- Welches Gewicht möchte man dem Standard geben? Voraussetzung für Wettkampfteilnahme, Aufstieg in höhere Leistungsklasse/Trainingsgruppe, oder doch primär zur Motivation…?
Das war jetzt recht abstrakt, wäre aber mein Grundansatz für weitere Überlegungen. Ich persönlich würde argumentieren, dass kein Standard in Hinblick auf zu erwartende Wettkampfergebnisse aussagekräftiger sein wird als die kritisch beobachteten Trainingskämpfe, und in Hinblick auf das «Game» eines Trainierenden sollten dabei auch die relevanten Schwächen hinreichend klar zu Tage treten. Ich persönlich sehe den Wert von Standards mehr in Hinblick auf Zielsetzungen für das begleitende Training und die damit verbundene Entwicklung, was fast zwangsläufig bedeutet, dass man die Ziele an die Grenze des mit vernünftigem Aufwand Erreichbaren stecken möchte, und so vielseitig wie möglich. Den technischen Teil würde ich relativ allgemein halten und auf Grundfertigkeiten beschränken, bzw. für die einzelnen Sportler separat definieren. Eine allgemeine Definition von Standards halte ich für relativ schwierig, den einzelnen Sportlern mit Blick auf ihre aktuelle Leistungsfähigkeit Trainingsziele vorzuschlagen wäre aus meiner Sicht ggf. sinnvoller - setzt aber eine intensive Interaktion von Trainern und Trainierenden über die Matte hinaus voraus.
Beste Grüsse
Period.
So wie ich Frank verstanden habe, ging es eher in die Richtung Selbsteinschätzung, sodass man rausfindet, ob zusätzliches Training nötig ist. Und ich vermute, dass neben dem Danaher'schen Griff- und Rumpftraining (aka, Beinheben am Reck, bzw. Scheibenwischer), der Kreislauf/Puste am ehesten die Begrenzung ist. Also jetzt jenseits von Spitzenwettkämpfern.
Zu den Standards:
In meiner Kindheit/Jugend gab es im Sambo/Judo halbjährlich einen Fitnesstest, das war an sich nix besonderes: Laufen, Gi-Klimmzüge, Dips, Kniebeugen, Rumpfheben in der Schräge, etc. Der Trainer hat sich bestimmte Abstufungen fürs Alter, Geschlecht und Gewicht "ausgedacht" und dann wurde geguckt, wie gut man ist. Lag man unter dem Wert, gab es ein Kopfschütteln und extra Übungen im Trainingsplan. Hat man die Norm erfüllt, wurde das vermerkt, hat man die Norm mehrfach (ich glaube an drei Prüfungsterminen hintereinander) erfüllt, wurde man solange von dem Vereinsbeitrag befreit, wie die Leistung konstant geblieben ist. Hat man die Standards regelmäßig übererfüllt, gab es eine Art Taschengeld vom Verein, das traf aber nur auf die echten Wettkämpfer zu - also die sich das wissentlich/willentlich angetan haben und nicht so wie wir, weil wir mussten.
Ich musste jedenfalls immer zahlen, weil immer knapp drunter, oder nicht konstant genug drüber gelegen. :D
Zu den Standards:
In meiner Kindheit/Jugend gab es im Sambo/Judo halbjährlich einen Fitnesstest, das war an sich nix besonderes: Laufen, Gi-Klimmzüge, Dips, Kniebeugen, Rumpfheben in der Schräge, etc. Der Trainer hat sich bestimmte Abstufungen fürs Alter, Geschlecht und Gewicht "ausgedacht" und dann wurde geguckt, wie gut man ist. Lag man unter dem Wert, gab es ein Kopfschütteln und extra Übungen im Trainingsplan. Hat man die Norm erfüllt, wurde das vermerkt, hat man die Norm mehrfach (ich glaube an drei Prüfungsterminen hintereinander) erfüllt, wurde man solange von dem Vereinsbeitrag befreit, wie die Leistung konstant geblieben ist. Hat man die Standards regelmäßig übererfüllt, gab es eine Art Taschengeld vom Verein, das traf aber nur auf die echten Wettkämpfer zu - also die sich das wissentlich/willentlich angetan haben und nicht so wie wir, weil wir mussten.
Das ist doch mal eine sehr schön sozialistische Herangehensweise :D Ich unterstütze das - wobei ich da erst eigens einen Beitrag einführen müsste...-, ob das aber im Bjj auf breiter Front greifen wird, halte ich für fraglich ;)
Meine Idee oben ging gar nicht in Richtung "Leistungstest" und sollte auch kein einstündiges Assessment werden. Einfach nur sowas wie "mach mal zehn Meter bunnyHops" - macht das jemand ohne Umstände, ist das ein Hinweis auf gesunde Knie und Fußgelenke. Ein paar solcher Übungen hintereinander und man hat einen groben Überblick über mögliche körperliche Beeinträchtigungen. Gerade im BJJ, wo sich (mehrheitlich) erwachsene Anfänger tummeln, halte ich das für wichtig.
Wahrscheinlich zeigt das auch noch nicht die Wettkampftauglichkeit an (wozu man ja ganz nebenbei auch noch ein bißchen grappeln können muss) sondern erstmal nur die Möglichkeit sinnvoll bei den Wettkämpfern mitzutrainieren.
Es ging ja um Teilnahme am Wettkampftraining/Wettkampf. Ich würds spezifisch halten.
- Fallschule vorführen
- diverse Basic Moves vorführen (Shrimp, Brücke, invertieren....) quasi das Warmup beherrschen. Hier auf sportspezifische Körperbeherrschung gucken.
- evtl paar Fitnessübungen, je nachdem, was für Möglichkeiten vor Ort da sind (Klimmzüge, Liegestütz, loaded Carry...) - finde ich aber optional
- Als wichtigster Test für Cardio, Härte, Charakter/Mindset, Technisches Niveau etc: Sharktank
Björn Friedrich
21-09-2021, 19:48
FInde ich komplett überflüssig. Entweder er hat die BJJ Skills um mit den Wettkämpfern mitzuhalten oder nicht. Von daher rollen und gut ists.....
Schnueffler
21-09-2021, 20:25
Ich finde solche Parkoure immer sehr spaßig und anstrengeng. Geben ein gutes Bild über die allgemeine Fitness und Skills, aber nicht Sportartspezifisch!
SKA-Student
22-09-2021, 22:32
Ready for Wettkampf?
Test: 5 bis n Runden à x Minuten (x >= 5, je nach Turnierform) "hartes" Rollen
Im BJJ vor allen bei Anfängern unwichtig. Da sollte es doch eher darum gehen hat der Sportler Spaß auch wenn er verlieren sollte, fühlt er sich im Team wohl und wird ihm der Wettkampf für das weitere Training motivieren.
Relevante Fragen wären jedoch mMn.:
Wie ist die Ausdauer für die jeweilige Kampfzeit? Dafür kann man die Leistung pro Runde Sparring bewerten und mit der Selbsteinschätzung abgleichen.
Wie ist die Fähigkeit sich zwischen den Kämpfen wieder zu erholen? Hierfür Kann man den Puls direkt nach der Runde Sparring und direkt vor der nächsten jeweils nehmen. Außerdem empfiehlt sich ein Griffkrafttest vor jeder Runde Sparring.
Damit haben wir zumindest relevante Daten, ob der Sportler dann im Wettkampf gut ist oder nicht ist vor allen bei Anfängern kaum zu sagen. BJJ ist eben auch ein wenig Kopfsache.
Ready for Wettkampf?
Test: 5 bis n Runden à x Minuten (x >= 5, je nach Turnierform) "hartes" Rollen
Ich denke, dass wir das ohne Frank und der eigentlichen Hintergrundidee nicht weiter kommen.
Einfach nur X Mal so und so viele Minuten rollen ist natürlich der naheliegendste Test, aber es ging ja irgendwie auch um die Fitness. Dafür ist die Belastung beim Rollen nicht konstant genug.
Angenommen, ich würde gegen zwei Leute rollen, die in etwa auf meinem Niveau sind. Mit dem Game von dem einen (z.B. viele Beinangriffe) komme ich gut klar und kann mich auf die Technik konzentrieren, während der andere auf ein hartes Pressure Game setzt und ich nach 3 Minuten gucken muss, wo meine Luft bleibt, während die eigentlichen Angriffe nicht so gefährlich sind. Bei dem einen halte 10 Runden durch, bei dem anderen nur 1.
100 Burpees sind aber immer 100 Burpees, außer irgendwas ist mit der Gravitation (ja, ich weiß, es kommt auch auf die Tagesform an).
jkdberlin
23-09-2021, 10:57
Okay, dann werden wir konkreter:
Ihr sollt ein BJJ-Wettkampfteam zusammen stellen. Das soll 1 Jahr ein bis zweimal im Monat bei euch trainieren, ansonsten trainieren die Teilnehmer in ihrer Heimschule. Dafür wird neben technischem Können halt auch die Fitness abgefragt. Wie würde so ein Fitness-Test aussehen?
Okay, dann werden wir konkreter:
Ihr sollt ein BJJ-Wettkampfteam zusammen stellen. Das soll 1 Jahr ein bis zweimal im Monat bei euch trainieren, ansonsten trainieren die Teilnehmer in ihrer Heimschule. Dafür wird neben technischem Können halt auch die Fitness abgefragt. Wie würde so ein Fitness-Test aussehen?
Fitness = Kraft + Ausdauer im Allgemeinen?
Oder irgendwas spezifischeres?
Also ich (als mit Erfahrung völlig unbelastet bei dieser Fragestellung) würde den Test so gestalten, dass die einzelnen Übungen auch zum Üben geeignet sind und nicht nur zum Testen. Und dann natürlich so, dass die Sachen auch im Wettkampf bissl was bringen.
Also je nach Ausstattung der Heimschule:
X Mal Sprawl-Burpees, oder einfach nur verschiedene Sprawl-Varianten
X Mal Seilklettern
X Mal Beinheber/Scheibenwischer am Reck
X Mal Wurfdummy oder Boxsack (evtl. auch Sandsack) ausheben/Werfen
X Mal taktisches Aufstehen
Ggf. Swings und turkish Getup mit der Kettlebell
Das als Zirkeltraining. Eine vorgegebene Maximalzeit pro Übung und pro Zirkel und dann halt die Zirkel zählen.
3-4 mal im Jahr in Berlin Steglitz in die Reha Life und da am Isokineten die Kraftabgabe messen und auf dem Laufband die Spiroergometrie machen lassen und dort die Leistungsschwellen bestimmen. Das ist zwar sehr allgemein aber wenigstens objektiv um die Entwicklung der Fitness zu quantifizieren. Ansonsten Handkraftmessungen sind sehr aussagekräftig für viele Parameter und halt ein typisches Lowtech Tool.
Ach verstehe, also es geht doch nur um die Fitness.
Den Hinweis von Lugasch würde ich von unterschreiben, dass die Testübungen möglichst die Trainingsübungen repräsentieren sollten. Ist halt die Frage, inwieweit du das vorschreiben und standardisieren kannst.
Wenn das gar nicht geht, ist die Idee mit Reha Life cool.
Mal noch eine Inspiration, in diesen Test hier ist einiger Entwicklungsaufwand geflossen:
https://www.army.mil/acft/
damit deckst du verschiedene Qualitäten wie Kraft, Explosivkraft, Hand- und Corekraft, aerobe Ausdauer ab.
Ansonsten zum Selbstentwickeln kann man sich im Crossfitbereich mal umschauen. Zum Beispiel bestimmte WODs aussuchen, die passende Übungen testen, und die als Benchmark nehmen.
Es gibt auch diverse Tabellen mit Strenght Standards, wie zB. sowas:
https://symmetricstrength.com/standards#/
Ich habe es ganz anders Verstanden. Ich denke es geht um Leistungsdiagnostik nicht um die Entwicklung der Fitness.
Ansonsten hat die Uni Potsdam sehr viel Erfahrung in diesem Bereich, was auch in der Nähe von Berlin ist.
Ich habe es ganz anders Verstanden. Ich denke es geht um Leistungsdiagnostik nicht um die Entwicklung der Fitness.
Praktisch gesehen ist mir nicht ganz klar, wo genau da die Grenze sein soll... wenn ich den genauen Testaufbau trainiere, werde ich im Test besser, egal ob jetzt Gewichtheben oder sagen wir kardiovaskuläre Erholungsfähigkeit im Harvard Step Test. Die Frage ist m.E. eher, wie linear relevant bzw. spezifisch die getesteten Fähigkeiten (ich schreibe bewusst nicht "Eigenschaften") sind. Eben daher würde ich eher in Richtung der Fitnessstandards von Nationalmannschaften schauen und weniger in Richtung universitärer Leistungsdiagnostik - ohne den Kollegen in der Sportwissenschaft da zu nahe treten zu wollen.
Wie oben bereits angedeutet geht die Idee von einem Leistungstest m.E. in die Richtung "welche Eigenschaften braucht man für X, und mit welchen Tests (= Fähigkeiten) kann man dies sinnvoll und replizierbar überprüfen?" Im KS öffnet sich da aus meiner Sicht fast zwangsläufig eine gewisse Schere, nachdem ein Fitnesstest per definitionem eben kein Test auf der Matte sein kann, nachdem da einerseits Technik und Taktik reinspielen, und andererseits die Partner/Gegner eine wichtige Rolle spielen. Ergo: nicht replizierbar.
Ich bin zu wenig tief im BJJ drinnen, um die Fitness-Anforderungen da wirklich sinnvoll beurteilen zu können - ich würde vermutlich den ringerischen (= Standgrappling) Aspekt überbetonen. Wenn ich einen technisch möglichst simplen Test als Diskussionsbasis vorschlagen müsste, wäre es sowas wie: Klimmzüge an der Wand (um das Schummeln zu verhindern) auf Wiederholungen, Griff am Gi bzw. dicken Seil für No-Gi; Maximalkrafttest im liegenden Rudern; Kniebeugen mit Partner aus der eigenen Gewichtsklasse (oder Hantel mit entsprechendem Gewicht) auf Wiederholungen; als Kraftausdauertest 2000 m Rudern auf Zeit am Concept 2 oder Kalorienzahl am Airdyne (Belastungszeit = Wettkampfdauer), alternativ 100 Burpees (mit Liegestütz und Sprung) auf Zeit oder Maximalzahl an Burpees in der der Wettkampfzeit. Aber es gäbe noch eine Reihe von anderen Möglichkeiten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben...
X Mal Sprawl-Burpees, oder einfach nur verschiedene Sprawl-Varianten
X Mal Seilklettern
Seilklettern ist eine super Sache, lässt sich aber m.E. fast nur umsetzen, wenn man regelmässig Zugang zu einem geeigneten Seil hat (ist in anderen Sportarten, wo man in der Regel in Schul-Turnhallen trainiert, m.E. häufiger der Fall als im BJJ) - daher würde ich im Test eher auf Klimmzüge und Rudern setzen.
Puppenwerfen dito, wobei da noch mit reinspielt, dass Ausheben und Werfen im BJJ ja eher Randerscheinungen sind, und die mit Abstand effizienteste Technik fürs Werfen auf Wiederholungen nun mal der Suplex ist, für den das noch mehr gilt.
Bei Sprawls ist aus meiner Sicht halt zu beachten, dass da die Sprawl-Varianten extreme Unterschiede machen können... wie dem auch sei, wenn jemand ausprobieren will, wie schnell seine Sprawls sind, der inoffizielle Standard im Ringen sind 40 Sprawls in 30 Sekunden (klappt bei mir erfahrungsgemäss nur, wenn ich Parallelsprawls mache, nicht mit single leg sprawls).
Seilklettern ist eine super Sache, lässt sich aber m.E. fast nur umsetzen, wenn man regelmässig Zugang zu einem geeigneten Seil hat (ist in anderen Sportarten, wo man in der Regel in Schul-Turnhallen trainiert, m.E. häufiger der Fall als im BJJ) - daher würde ich im Test eher auf Klimmzüge und Rudern setzen.
Puppenwerfen dito, wobei da noch mit reinspielt, dass Ausheben und Werfen im BJJ ja eher Randerscheinungen sind, und die mit Abstand effizienteste Technik fürs Werfen auf Wiederholungen nun mal der Suplex ist, für den das noch mehr gilt.
Bei Sprawls ist aus meiner Sicht halt zu beachten, dass da die Sprawl-Varianten extreme Unterschiede machen können... wie dem auch sei, wenn jemand ausprobieren will, wie schnell seine Sprawls sind, der inoffizielle Standard im Ringen sind 40 Sprawls in 30 Sekunden (klappt bei mir erfahrungsgemäss nur, wenn ich Parallelsprawls mache, nicht mit single leg sprawls).
Jupp,
die Übungen hab ich auch nur beispielhaft aufgezählt, als etwas, was ich für mich nehmen würde. Ich weiß ja nicht, welches Game und ob überhaupt das Team hauptsächlich nutzen will.
Es ging also eher um den Rahmen:
- Einzelne Übungen auf Wiederholung und in einem vorgegebenen Zeitfenster
- Als Zirkel in einem vorgegebenen Zeitfenster
- Die Übungen sind auch zum Trainieren gut geeignet/dosierbar
- Die Übungen haben eine Kampfrelevanz, bzw. guten Übertrag
Die Zeitkomponente soll die Puste und Leidensfähigkeit testen.
Das Ausheben habe ich auch unter dem Gesichtspunkt reingenommen (die Übung ist ähnlich "sympathisch" wie die Burpees) und weil in unserem Verein (No Gi) fast ausschließlich mit Double-, Single-Legs und Ankle Picks gearbeitet wird.
Und weil ich der Meinung bin (Boden-)Grappler sind in der Masse höchstens mittelmäßige Werfer (da zähle ich mich dazu), finde ich dass alles, was sie besser werden lässt, willkommen sein sollte. :)
Laut der BJJHeroes-Statistik sind 21% der Takedowns im BJJ Double- oder Singlelegs (allerdings, so wie ich es verstanden habe, als Guardpull-Konter).
Supplex wäre da aber eher Overkill :D
Jupp,
die Übungen hab ich auch nur beispielhaft aufgezählt, als etwas, was ich für mich nehmen würde. Ich weiß ja nicht, welches Game und ob überhaupt das Team hauptsächlich nutzen will.
Es ging also eher um den Rahmen:
- Einzelne Übungen auf Wiederholung und in einem vorgegebenen Zeitfenster
- Als Zirkel in einem vorgegebenen Zeitfenster
- Die Übungen sind auch zum Trainieren gut geeignet/dosierbar
- Die Übungen haben eine Kampfrelevanz, bzw. guten Übertrag
Die Zeitkomponente soll die Puste und Leidensfähigkeit testen.
Das Ausheben habe ich auch unter dem Gesichtspunkt reingenommen (die Übung ist ähnlich "sympathisch" wie die Burpees) und weil in unserem Verein (No Gi) fast ausschließlich mit Double-, Single-Legs und Ankle Picks gearbeitet wird.
Und weil ich der Meinung bin (Boden-)Grappler sind in der Masse höchstens mittelmäßige Werfer (da zähle ich mich dazu), finde ich dass alles, was sie besser werden lässt, willkommen sein sollte. :)
Laut der BJJHeroes-Statistik sind 21% der Takedowns im BJJ Double- oder Singlelegs (allerdings, so wie ich es verstanden habe, als Guardpull-Konter).
Supplex wäre da aber eher Overkill :D
Ich finde den Ansatz im richtigen Kontext auch grundsätzlich valide, auch wenn es aus meiner Sicht eher ein vereinfachter technischer Test ist als ein reiner Fitnesstest. Als Beispiel wäre das Ausheben und Werfen anzuführen - ob ich innerhalb einer Minute 18 Würfe schaffe oder 36 hängt primär vom Automatisierungsgrad des Wieder-Aufstehens ab, der zum Teil wettkampfrelevant sein kann, aber nicht muss (weil man mit einem Gegner nie so aufsteht und die Hände beim Werfen auch nicht zwingend um den Gegner geschlossen lassen will, nachdem der dann erstens drauffällt und einen zweitens ggf. leichter rollen kann; allerdings treibt eine hohe Wurffrequenz den Puls hoch wie sonstwas, und ist daher durchaus zielführend für das Automatisieren von Wurfabläufen unter Stress). Und natürlich kommt man nicht auf den optimalen Automatisierungsgrad, wenn man das nicht sehr (!) regelmässig übt. Im Ringen (Greco) wäre das gut investierte Zeit, im BJJ aus meiner Sicht nur begrenzt.
Das bringt mich zum nächsten Punkt - Singles und Doubles werden keineswegs immer mit Ausheben gefinisht (ankle picks sowieso nicht, das sind von Haus aus "Runterreisser" nach der DDR-Nomenklatur, während Doubles und Singles je nach Finish "Runterreisser" oder aber Würfe sind), grad im BJJ wahrscheinlich eher nicht, sondern eher per run the pipe usw. Sprich, ich würde dann wieder etwas trainieren, das nicht wirklich "realitätsnah" ist, zumindest nicht für alle. Wenn technischer Test in diesem Sinne, dann würde ich das in dem Kontext eher in einem "Wurfkreis" (Person in der Mitte wirft nacheinander alle, die rundherum im Kreis stehen, die Würfe in einem festgelegten Zeitfenster werden gezählt) machen. Abgesehen davon lassen sich Ausheber nach Beinangriffen nicht ideal mit einem stehenden Sandsack oder Puppe trainieren, meistens verwendet man dafür eher einen von der Decke hängenden Sack bzw. eine Puppe, ggf. noch mit einem Gummiband um die Hüfte des Ausführenden, um den Hüftdruck nach vorne zu forcieren.
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