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Vollständige Version anzeigen : Muskeln "flexen", Trainingseffekt?



Pflöte
27-09-2021, 13:27
Jo,

Muskeln flexen ... oder ohne äußeren Widerstand eine starke Muskelkontraktion/-spannung herbeiführen, um über die Zeit die Muskelkraft zu erhöhen.


Weiß da jemand was drüber? Also über vllt. schon bestehende Programme, mögliche Effekte, Sinnhaftigkeit, konkrete Methoden/Techniken?

Hat gar schon jemand hier sowas probiert?

Cam67
27-09-2021, 13:50
Du meinst intensiv anspannen , also Tonus erhöhen , z.b beim Bizeps ?
Um Hypertrophyeffekte zu bekommen , sicherlich machbar , abhängig vom Ausgangszustand . Und mehr Muskelmasse geht auch mit mehr Kraftpotential einher . Dürfte aber schnell in ein Plateau führen ..
Ich kenne Bodybuilder die es benutzt haben um v.a. Ihre Definition zu verbessern .

Aber , das Potential allein genügt nicht , und. wie willst du das Messen ?
Das Kraftpotential , z.b Maxkraft eines Muskels ist nicht das Selbe wie die MaxKraftleistung die dann ermittelt wird. Eine Kraftleistung bezieht sich immer auf einen Bewegungsablauf und der wiederum wird durch das Zusammenspiel mehrer Muskeln bestimmt . Stichwort IK ..
Und wie erreichst du Stabilisatoren einer Bewegung.?... Denn dort liegt oft das verlorene Potential an zusätzlicher Kraft.


Ein anderer Punkt. Du erzeugts zwar höhere Spannungen aber erzeugst du OHNE Gegenkraft auch eine höhere Rekrutierung ? . Werden also mehr Fasern eingebunden ? Würde mich hier interessieren.

Dann lieber isometrisch GEGEN etwas arbeiten mit hohem Spannungsaufbau und dann mit Körperübungen verbinden um die Ansteuerung der Bewegung selbst mit abzurufen .
Z.b. Intensiv gegen was ,z,b, Türrahmen halten,drücken ..... Und dann locker Liegestütze ohne Erschöpfung

PS. Grad überlegt . Im Endeffekt mach ich mit den Widerstandsbändern nichts anderees. Starkes Band ....5-10 sekunden in Position halten ..( Spannung aufbauen ) 10 sek pause ..dann locker Liegestütze oder Klimmzüge ...

Aber halt immer noch MIT Widerstand ..und durch den Ausgleichseffekt des Haltens der Bänder sind auch die Stabilisatoren viel stärker mit eingebunden ..

Spud Bencer
27-09-2021, 13:59
Ja, funktioniert, Stichwort: Muscle Control. Solche Übungen findet man auch in alten Sambobüchern usw., ist nichts Neues. War Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts bei Strongmen sehr beliebt.
Obs sportlich, also für Schnellkraft was bringt, ist allerdings fraglich. Wenn, dann müsste man die Kontraktionen schnell machen, was dann wiederum wenig für Hypertrophie bringen würde.

Die Drei hier waren anno dazumal bekannt dafür, so zu trainieren. Optisch bringt es also offenbar was:
https://i.ibb.co/gM7nxVC/maxick2.jpg
https://i.ibb.co/zhsx42Y/20548190712.jpg
https://i.ibb.co/TrF34y8/pandour.jpg

Pflöte
27-09-2021, 14:17
Wenn der Muskel unter Spannung steht, gibt es ja einen Widerstand, sonst würde er sich einfach soweit es geht zusammen ziehen. ...glaube ich. :) Der Widerstand kommt vom jeweiligen Antagonisten (oder eben vom Ende der Bewegungsmöglichkeit), statt von außen.

Ich habe das Gefühl, Muskeln "zu erreichen" bzw. "anzusprechen", die ich sonst nicht oder nur schwer trainieren kann. Bei mir ist das besonders im Bereich Nacken und Schultern, rund um die Fußgelenke, sowie den Glutes der Fall. Wobei mir das irgendwo egal wäre, wenn es nicht angenehm wäre - es beruhigt meinen Bewegungsdrang ohne groß auf die Gelenke zu gehen.


War nie ein Fan von Bändern, aber was Du schreibst klingt interessant.

Björn Friedrich
27-09-2021, 14:43
Übungen mit visualisiertem Widerstand.....:-) Hatte ich schon 2005 auf meiner Fighter-Fitness DVD.


https://www.youtube.com/watch?v=g8z1l7tz7Bo

Wenn du was in Buchform dazu suchst kann ich dir das hier empfehlen:
https://bronzebowpublishing.com/collections/fitness/products/pushing-yourself-to-power

Pflöte
27-09-2021, 17:35
Cool ... werde ich mir mal zu Gemüte führen.

Pflöte
28-09-2021, 08:10
Da hat sich ja noch ein Post eingeschlichen...

@Spud Bencer Es lässt sich ja augenscheinlich einiges dazu finden. Werde mich da bei Gelegenheit mal durchgoogeln. Danke...

Björn Friedrich
28-09-2021, 09:40
Wobei das was Maxick gemacht hat, ein komplett anderer Level war. Der konnte Muskeln bewusst einzelnen ansteuern und heraustellen, extrem krasser Athlet einer leider verlorenen Kunst.

DatOlli
28-09-2021, 09:49
Wobei das was Maxick gemacht hat, ein komplett anderer Level war. Der konnte Muskeln bewusst einzelnen ansteuern und heraustellen, extrem krasser Athlet einer leider verlorenen Kunst.

Danke. Max Sick @ Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Max_Sick)

Liebe Grüße
DatOlli

Pflöte
28-09-2021, 12:13
Ich hatte mal irgendwo von einer indischen Tradition gelesen, in der die Praktizierenden einzelne Muskeln polyrhythmisch zueinander ansteuern/locker flexen. Da ging es aber nicht um Kraftgewinne. Das klingt auch interessant, geht mir aber zu weit, da mir dazu einfach die Muße fehlt. Vllt. ist das aber auch gesund? So wie z.B. Klavierspielen als gesund (für den Geist) gilt, wo ja die Finger polyrhythmisch bewegt werden?

Björn Friedrich
28-09-2021, 12:46
Alles bei dem du das Nervensystem trainierst und dein Körpergefühl und deine Koordination verbesserst, macht Sinn, gerade weil du es bis ins hohe Alter verbessern kannst.

Chano
28-09-2021, 15:39
Wenn der Muskel unter Spannung steht, gibt es ja einen Widerstand, sonst würde er sich einfach soweit es geht zusammen ziehen. ...glaube ich. :) Der Widerstand kommt vom jeweiligen Antagonisten (oder eben vom Ende der Bewegungsmöglichkeit), statt von außen.

Ich habe das Gefühl, Muskeln "zu erreichen" bzw. "anzusprechen", die ich sonst nicht oder nur schwer trainieren kann. Bei mir ist das besonders im Bereich Nacken und Schultern, rund um die Fußgelenke, sowie den Glutes der Fall. Wobei mir das irgendwo egal wäre, wenn es nicht angenehm wäre - es beruhigt meinen Bewegungsdrang ohne groß auf die Gelenke zu gehen.




Ist so ein bissl wie isometrisches Training. Wobei einzelne Muskeln isoliert so zu trainieren nicht besonders effektiv ist, da im Prinzip immer mehrere Muskeln zusammen spielen, wenn es um Bewegungen geht. Wenn du den Fokus auf Nacken legst, wird es nicht viel bringen, einzelne Muskeln anzusteuern, Trapez beispielsweise, sondern effektiver wäre es, in unterschiedlichen Ausgangsstellungen wie zB Bauchlage die Hws stabil und Schulterblätter an die Ws rangezogen und in physiologisch optimaler Stellung zu halten, während die Arme bewegt werden.