Trend: Mini Abendteuer [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Trend: Mini Abendteuer



marq
21-12-2021, 14:39
berichtet von euren Mini Abenteuern......

welche kleine gefahrenträchtige reise führte euch aus dem geschützten alltagsbereich.

period
21-12-2021, 15:12
Also, wenn man in der Schweiz ins Restaurant geht, dann ist schnell jeder Abend teuer ;)

marq
21-12-2021, 15:29
Also, wenn man in der Schweiz ins Restaurant geht, dann ist schnell jeder Abend teuer ;)

wußte nicht , dass du so gerne bei Andreas Caminada speist.

period
21-12-2021, 15:41
wußte nicht , dass du so gerne bei Andreas Caminada speist.

Das wäre auch kein "Mini-Abendteur" mehr, sondern ein ziemlich grosses "Abendteuer".

concrete jungle
21-12-2021, 15:42
Nachts in den Wald (oder in der Dämmerung), wie das Wild rauskommt, mag die Geräuschkulisse da!

big X
21-12-2021, 17:09
nachts durch den wald radeln, mag ich sehr :).

bei minusgraden moped fahren. oder bei starkregen.

marq
21-12-2021, 17:18
alleine übernachten im wald in meiner outdoor hängematte; am besten auf einer 2 tägigen MTB tour.

FireFlea
21-12-2021, 18:38
berichtet von euren Mini Abenteuern......

welche kleine gefahrenträchtige reise führte euch aus dem geschützten alltagsbereich.

Der tägliche Weg zur Arbeit, denn ich arbeite im Frankfurter Bahnhofsviertel :D (gut, die letzten 1,5 Jahre eigentlich fast nur virtuell aber früher oder später gehe ich ja mal wieder öfter ins Büro...)

Hab da auch schon alles gesehen, vor allem bzgl. Drogenkonsum. Das ist für Auswärtige kaum nachvollziehbar.

Gast
21-12-2021, 21:33
Ich gucke gerade die Wiederholung von "Das Adventsfest der 100000 Lichter" auf MDR mit Florian Silbereisen...


Ich hab Angst, voll spooky... :confused: :ups: :o

Stixandmore
21-12-2021, 21:51
Só blöd zu sein, den "Ausguck" am Rande der Favela zu fragen, ob man seinen Wagen hier parken könne und dabei ein T-Shirt anhaben, das einen speziellen Totenkopf als Aufdruck hat....mit schwangerer Frau und meinen Eltern im Wagen:narf:
Hätte ganz böse Enden können

big X
21-12-2021, 22:12
im anzug alleine als weissbrot nachts die copacabana rauf und runter laufen.

was hat commando vermelho gegen totenköpfe?

Kensei
21-12-2021, 22:13
Für Mini-Abenteuer empfehle ich Urlaubsreisen nach Südafrika. Nicht nur wegen dem Nervenkitzel der Virusvarianten.
Vorzugsweise Pretoria. Man sollte sich aber als Tourist oder zumindest wohlhabend zu erkennen geben, für den richtigen Kick.


https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=oGZLYx8StWk

Stixandmore
21-12-2021, 22:21
im anzug alleine als weissbrot nachts die copacabana rauf und runter laufen.

was hat commando vermelho gegen totenköpfe?

Auch nett und genau so "dumm", wie meiner einer:p Hier hat die PCC(Primeiro Commando Capital) das sagen; Commando vermelho "regiert" in Rio;)
Vieles...wen das T-Shirt in olivgrün ist und der Totenkopf hatte einen Dolch/Macheten im Hintergrund/im Schädel (faça na caveira)- das Zeichen der Special Forces a lá BOPE und ähnliche

Katamaus
21-12-2021, 22:34
Só blöd zu sein, den "Ausguck" am Rande der Favela zu fragen, ob man seinen Wagen hier parken könne und dabei ein T-Shirt anhaben, das einen speziellen Totenkopf als Aufdruck hat....mit schwangerer Frau und meinen Eltern im Wagen:narf:

Oder man läuft als Weissling im Gringo-Touristen-Look mitten in die Favela hinein (auf der Suche nach dem Fähranleger in Salvador) und merkt erst, wo man ist, wenn man bereits mitten drin ist. Dagegen fühlt sich das Frankfurter Bahnhofsviertel wie eine Wellness-Oase (und da hab ich auch schon morgens Leute mit der Spritze im Hals in Hauseingängen liegen sehen, ist aber lange her). :weirdface

Stixandmore
21-12-2021, 23:02
Oder man läuft als Weissling im Gringo-Touristen-Look mitten in die Favela hinein (auf der Suche nach dem Fähranleger in Salvador) und merkt erst, wo man ist, wenn man bereits mitten drin ist. Dagegen fühlt sich das Frankfurter Bahnhofsviertel wie eine Wellness-Oase (und da hab ich auch schon morgens Leute mit der Spritze im Hals in Hauseingängen liegen sehen, ist aber lange her). :weirdface

Ja, mitteleuropäische Bahnhofsviertel kommen einem da wie ein Kinderspielplatz vor....unbedarft, hier in eine "Comunidade" zu stiefeln, ist immer ein Erlebnis:p besonders wen einem dann auf einmal das "Sicherheitspersonal" des örtlichen Kartells ins Auge fällt- kann man froh sein, wen die einen guten Tag haben und man unbehelligt wieder gehen darf!

Pansapiens
22-12-2021, 02:05
Ich geh in den Supermarkt, ziehe die Maske ab und rufe "ich bin ungeimpft".

big X
22-12-2021, 06:32
Auch nett und genau so "dumm", wie meiner einer:p Hier hat die PCC(Primeiro Commando Capital) das sagen; Commando vermelho "regiert" in Rio;)
Vieles...wen das T-Shirt in olivgrün ist und der Totenkopf hatte einen Dolch/Macheten im Hintergrund/im Schädel (faça na caveira)- das Zeichen der Special Forces a lá BOPE und ähnliche
das war die information die mir fehlte :).

commando vermehlo war die einzige gruppierung, an die ich mich noch erinnern konnte. :o

ThomasL
22-12-2021, 07:39
Bzgl. SA, Pretoria gehört doch noch zu den eher harmlosen Städten (wenn man weiß wo die Grenzen liegen).

Ansonsten: Bergtouren, besonders gerne alleine. Reisen mit der Bahn steht bei mir auch ganz oben, nirgends habe ich soviele ungeplante Abenteuer erlebt.

MGuzzi
22-12-2021, 10:08
der Totenkopf hatte einen Dolch/Macheten im Hintergrund/im Schädel (faça na caveira)- das Zeichen der Special Forces a lá BOPE und ähnliche

Haben die nicht gekreuzte Pistolen im Hintergrund? Der Dolch steckt senkrecht im Schädel, Macheten sehe ich da keine.
Aber wieso läuft man damit herum?:confused: Schon etwas leichtsinnig.

Stixandmore
22-12-2021, 11:10
Haben die nicht gekreuzte Pistolen im Hintergrund? Der Dolch steckt senkrecht im Schädel, Macheten sehe ich da keine.
Aber wieso läuft man damit herum?:confused: Schon etwas leichtsinnig.

Ja, hat BOPE- Totenköpfe dieser Art werden aber wie gesagt, im Gegensatz zu Europa und den USA von vielen Special Forces der Polizei genutzt...mein T-Shirt hatte ein abgewandeltes/modifiziertes Emblem der Pekiti Tirsia Tactical Association und warum man damit rumläuft? Weil ich regionaler Representant bin und ich mir vorher nicht bewusst war, daß wir den "Morro" rauf und durch die Favela müssen um zur Aussichtsplattform zu kommen
Im übrigen ist BOPE in Rio und den Jungs hier an sich scheissegal, so Zeichen wecken aber auf den ersten Blick Assoziationen.....

marq
22-12-2021, 15:11
urbane erlebnisse und das austesten von bestimmten situationen subsumiere ich nicht unter abenteuer.

Stixandmore
22-12-2021, 15:50
urbane erlebnisse und das austesten von bestimmten situationen subsumiere ich nicht unter abenteuer.

Wir aber....:p

ThomasL
22-12-2021, 18:58
Dann sag doch mal marq was Du darunter verstehst.

Ripley
22-12-2021, 18:59
Oben aufm Berg im kalten Wind hoch auf den Aussichtsturm gestiegen. Nette Fotos gemacht und an Titanic erinnert worden: "Ich bin der König der Welt!"

Gemerkt, dass der Turm sich im Wind wiegt ...

Plot Twist: Ich bin nicht so irre höhenfest ;-)https://uploads.tapatalk-cdn.com/20211222/57568fc28ef298496c55f236468a938e.jpg

marq
22-12-2021, 20:39
Dann sag doch mal marq was Du darunter verstehst.


ausgefallene outdoor aktivitäten, die man ohne großartig zu verreisen am we oder in einem miniurlaub machen kann und möglichst nichts oder nur wenig kosten.


nächstes jahr will ich mal irgendeinen kleine einsameren fluss mit einem kanu befahren, von der ersten befahrbaren stelle bis zur mündung in einen großen fluss.

big X
22-12-2021, 21:40
dann war biken in köln (von der riehler nach deutz) voll das abenteuer.
oder fahrradfahren an sich :).

mopedfahren trifft es nicht genau, weil das ja kostet (sprit, bike, ausrüstung, etc), aber das wird auch immer abenteuerlicher auf der strasse. im auto scheinen manche leute zu erblinden.

oder wenn das navi dich, weil du kürzeste strecke eingestellt hat, mit deinem cruiser auf 40cm tiefen sandwegen durch den wald führt :D.
sich auf das navi einlassen ist immer ein abenteuer.

kloeffler
22-12-2021, 22:18
Mein Mini-Abenteuer ist seit fast zwei Jahren mit ordentlich Gewicht auf dem Rücken durch die Landschaft zu wandern. Alleine.

period
23-12-2021, 00:00
Was hierher passen könnte und mir grad einfällt… meine mit Abstand am schlechtesten geplante Tour. Möge die Geschichte zur allgemeinen Erbauung dienen.
Vor inzwischen ziemlich genau vierzehn Jahren haben mein bester Kumpel und ich spontan beschlossen, kurz vor Weihnachten von unserem damaligen Studienort zu Fuss nach Hause zu gehen, weil die Bahn mal wieder die Preise erhöht hatte. Es war so um den 20. Dezember rum, also im Alpenraum saukalt, zudem wollten wir entlang der Verkehrsrouten den Alpenhauptkamm queren. Die Aktion war saumässig schlecht vorbereitet, das Equipment absolut unzureichend – mein Kumpel ist mit so ner Art Schulrucksack aufgetaucht, was dazu geführt hat, dass ich 18 kg Gepäck tragen durfte und er (der grössere und schwerere von uns beiden) grad mal 6. Dafür hatte ich zu wenig eingetragene Armeestiefel und dünne Socken, unser Zelt war grottig, unsere Schlafsäcke unzureichend und unsere Isomatten ebenfalls. An hatten wir beide Jeans, Fleecejacken und jeweils eine Art Regenjacke drüber, also alles andere als high tech. Bei all dem Krempel, den wir im Rucksack dabei hatten (ich hatte sogar meinen Laptop und Bücher dabei, wenn ich nicht irre, weil als Student muss man ja über Weihnachten was tun) hatten wir auch bei der Verpflegung gespart (wir hatten ca. 3000 Kalorien pro Nase dabei, zur Not könnten wir uns ja unterwegs eindecken), und wir hatten zwar einen Kompass, aber keine Karte, kein GPS und kein Smartphone (wir hatten damals ja sowas nicht :p, und obendrein keine Ersatzbatterien für Taschenlampen. Wir kannten die Bahnstrecke ziemlich gut, aber nicht die Wanderwege, und auf die eingehende Recherche im Vorfeld hatten wir auch gepfiffen, somit hatten wir keine Ahnung, wie lange wir brauchen würden – wir hatten mit 3-4 Tagen gerechnet. Wie gesagt, spontan. Wer sich wundert: Der Wehrdienst war bei uns schon ab Jahrgang 1985 ausgesetzt worden, wir hatten also noch nie wirklich was in die Richtung gemacht. Auf der plus-Seite waren wir beide (dank unserem gemeinsamen Leute schindendem Leichtathletiktrainer) körperlich nicht schlecht in Form und hegten die Hoffnung, dass das den Rest kompensieren würde. Naja.
Um sieben Uhr morgens gings los, dummerweise war gleich die erste Brücke wegen Bauarbeiten gesperrt. Also Schuhe aus und im Dämmerlicht durch den Gletscherbach gewatet. Der war tiefer als gedacht, daher wurden unsere unzureichend hochgekrempelten Jeans nass. Mein Kumpel so «jetzt aber zügig weiter, dann trocknen die schon», ich darauf (wie üblich pessimistischer als er) «Nee, die frieren ein, wetten?» Dreimal darf geraten werden, wer recht behalten hat. Nach sechs Stunden Fussmarsch hatte ich erste Blasen, und so langsam schien uns die Landschaft doch reichlich unbekannt. Nach einem dürftigen, wenn auch kulinarisch hochstehendem Mittagessen (Thunfisch mit grünem Pesto und Parmesan – ich war damals zu allem Überfluss auf einem Low-Carb-Trip) trafen wir einen Eingeborenen, der uns sichtlich erheitert erklärte, dass wir rund 10 km in das nächste Seitental hineinspaziert waren. Na super – 10 km hin heisst auch zehn Kilometer zurück, denn nach einer Gletscherquerung war uns beiden nicht zumute, soviel Resthirn hatten wir noch :p
Am Nachmittag machte sich dann langsam die erste Niedergeschlagenheit breit, weil wir deutlich hinter dem Zeitplan zurücklagen. Nach Einbruch der Dunkelheit an der österreichisch-italienischen Grenze angekommen, haben wir uns erstmal mit Hefegebäck eingedeckt (so viel zum Thema low-carb…) und kurz erwogen, die Sache abzubrechen und den letzten Zug nach Hause zu nehmen. Der Rat der mehr oder weniger Weisen entschied sich dagegen, auch wenn meine wachsenden Blasen vehement versucht haben, ein Veto einzulegen. Wir sind dann bis 22:00 weitermarschiert – immerhin, knapp die halbe Strecke hatten wir hinter uns – und haben dann einen halbherzigen Versuch gestartet, neben einem Fussballfeld unser Zelt aufzubauen (ob das da legal war, hat uns beide nicht mehr wirklich interessiert). Mangels Erfahrung mit dem Modell (heimlich zu Hause eingepackt, ohne zu schauen, ob alles da ist), dem bockhart gefrorenen Untergrund und der Tatsache, dass es weder hell noch wir taufrisch waren, führte zu einem sehr bemitleidenswert schiefen Zelt. Dann kam der nächste Dämpfer – wir froren beide ziemlich und waren, man höre und staune, zu müde zum Einschlafen. Gegen 02:00 gaben wir dann endgültig auf, haben unsere schlechte Entschuldigung für ein Zelt abgebaut und sind weitermarschiert. Die Lampen waren schon ziemlich mau, wenigstens war der Mond draussen. Die Strasse war bei einem Bauernhof zu Ende, Weg war keiner in Sicht und von da an ging sind wir zunächst über gefrorene Äcker gestolpert, später dann entlang des Bahndamms weiter. Unsere Gespräche drehten sich eigentlich nur um zwei Dinge – wie schlecht wir die Aktion geplant hatten, und wo wir um diese Zeit mehr Hefegebäck herkriegen würden. In Anbetracht der suboptimalen Umstände waren wir aber überraschend motiviert. In Summe haben wir in fünf Stunden knapp 20 km (mit wenigen kurzen Irrwegen vor der Bahndamm-Entscheidung) geschafft. Um sieben Uhr haben wir dann eine Bahnhofskneipe gestürmt und uns mit Cappuccino und Croissants vollgestopft. Vor zwei Stunden wollte trotzdem keiner von uns aufstehen und weiter.
Wir hatten noch knapp 50 km Weg vor uns, es war also absehbar, dass wir unter unserer Schätzung bleiben würden, der sich aber dank Schlafentzug, schlechter Gepäckverteilung und wachsenden Blasen recht mühsam gestaltete. Mein Kumpel hat dann auch irgendwann meinen Fotoapparat (ja, sowas gabs damals noch) an einer Bank hängen lassen, ich musste dann also nochmals eine Stunde zurück und den holen, während er zum verspäteten Mittagessen Speck mit Bohnen gekocht hat, den Teil des Proviants und den Kocher hatte er organisiert. Nach meiner Rückkehr durfte ich dann feststellen, dass er offenbar der Meinung war, eine notdürftig aufgewärmte 400 g Dose Bohnen inklusive ein paar fader Speckstücke würde für zwei hungrige Leute ausreichen :D Das epische Mahl hatte ich mir auch anders vorgestellt, aber was solls.
Die letzten 30 Kilometer waren dann schon eher grenzwertig, mein Kumpel wurde euphorisch und ich einsilbig – nicht grad die beste Kombi ;) Die letzten fünfzehn oder zwanzig Kilometer war ich so müde, dass ich angefangen habe, die Füsse nachzuschleifen, was zu lustigen neuen Blasen geführt hat. Nach knapp 37 Stunden unterwegs waren wir dann kurz vor 20:00 tatsächlich in unserer Heimatstadt angekommen, sind aus Übermut noch einem Kollegen Hallo sagen gegangen, bevor die Luft dann endgültig raus war.
Daheim habe ich dann meine Eltern informiert, was wir da überhaupt abgezogen hatten, und bin in der Badewanne eingeschlafen (keine Ertrinkungsgefahr ;). Dann habe ich festgestellt, dass die Mehrheit meiner Blasen aufgerissen war und ich gerade noch genug Haut an den Füssen übrighatte, um Pflaster über den Rest zu kleben. Ich habe danach auch fast eine Woche gebraucht, um wieder schmerzfrei gehen zu können, ich hatte Muskelkater fast am ganzen Körper :D Ich bin dann direkt weiter ins Bett, diesmal war ich zu müde zum Essen. Ich habe dann sowas wie vierzehn Stunden geschlafen, bevor ich meine Eltern nochmal ausführlicher ins Bild gesetzt habe.
Ich denke, wir brauchen hier nicht zu erörtern, was wir damals alles verkehrt gemacht haben :D Lustigerweise habe ich glaube ich an wenige Zeitfenster dieser Dauer so umfangreiche Erinnerungen, ich lasse sie immer wieder mal revue passieren. Die Aktion war auch mehr oder weniger der Beginn meiner massiven und immer noch anhaltenden Aufrüstung in Sachen Campingequipment. Ich habe in den folgenden Jahren auch mehrfach vorgeschlagen, die Sache nochmal zu machen, aber mein Kumpel hat immer ein Veto eingelegt ;)

die hummel
23-12-2021, 06:40
Geile Geschichte!

Ich habe mit einem Kumpel im Alter von 14 oder 15 so Dreitagestouren gemacht. Schön Armyklamotten an; Zeltplane, Schalfsack, Isomatte und Gaskocher dabei und dann ab durch die heimische Flora. Das war immer toll (zwei mal gemacht).
Müßte man auch mal wiederholen...

So, die Arbeit ruft, vielelicht später mehr.

ThomasL
23-12-2021, 07:49
Danke marq, ich hatte darunter tatsächlich etwas anderes verstanden (ich definiere Abenteuer anders).
@Period: Schöne Geschichte und kaum (wenn überhaupt) ein Fehler darunter den ich nicht auch schon so oder in ähnlicher Weise gemacht habe. In Summe das alte Problem: Unterschätzung der Umstände (so kalt, weit,… ist das gar nicht) kombiniert mit Selbstüberschätzung („wird schon gehen“).
Analog zur Geschichte von Period. Ich habe mich mal zu Zivi Zeiten im Winter im verschneiten Odenwald aussetzen lassen um dort 2 Nächte zu verbringen und etwas zu trainieren. Ziel war es eine reine Kompasswanderung zu machen. Irgendwann wurde mir das marschieren nach Kompass aber zu aufwändig und ich folgte einem Weg der grob in die Richtung ging (1. Lehre: auch kleine Richtungsänderungen führen dazu, dass ein Weg am Ende ganz woanders hinführen kann). Zum Essen hatte ich nur Haferflocken dabei (2. Lehre, desto größer der Hunger desto eher will man etwas gescheites – ich habe die Haferflocken in den 24h nicht angerührt, also gar nichts gegessen). Nachts habe ich dann ein paar Tannenzweige ausgelegt und eine Zeltplane als Schutz darüber gespannt, diese war morgens dann komplett mit Tauwasser (in der Nacht zog eine Warmfront mit Eisregen durch) gefüllt, d.h. ich lag unter geschätzten 20l Wasser (3. Lehre: manchmal hat man einfach nur Glück). Gefroren habe ich dank US Army Extrem Cold Schlafsack nicht (4. Lehre: Ein guter Schlafsack / bzw. gute Ausrüstung ist nicht mit Gold aufzuwiegen).
Am nächsten Tag schmerzte die Achillessehne (5. Lehre: Dog Martens sind keine Wanderschuhe), der Hunger war kaum zu ertragen und dadurch war ich ziemlich schlapp. Zum Abbruch führte dann aber eher, dass ich mit der „Einsamkeit“ (Verstärkt durch Hunger und Schmerzen) damals nicht gut zurecht kam und einfach keine Bock auf eine weitere Nacht hatte (6. Lehre: meist scheitert man mental). Der Rückweg auf normalen Wegen lief aber problemlos (7. Lehre: Eine Wanderkarte und zu wissen wie man sie nutzt ist Gold wert).
Der Treffpunkt für die Rückkehr in die Zivilisation lag zwar auch im Wald (an einer Landstraße), aber zum Glück gegenüber einer Gaststätte. Der Hackbraten war das Beste was ich je gegessen habe. Wohl genährt stand ich dann ein Tag früher als geplant an der Straße und wartete bis die Kollegen auf ihre Tour vorbeifuhren. Und analog zu Period ging es dann zuhause erstmal in die warme Badewanne. Die Sehne war ordentlich entzündet, erst 6 Wochen später ging es zum Arzt der dies mit Bestrahlung ziemlich schnell beheben konnte.

Geplante Mini „Abenteuer“: Einfach mal spontan mit dem was gerade am Mann ist draußen übernachten. Weil du Kanu fahren sagst, Gewässerüberquerung steht auch noch auf der Liste, und natürlich Winterschwimmen.

Lugasch
23-12-2021, 09:03
Hehe, zum Thema schlecht geplante Touren hätte ich auch n Paar Geschichten, aber nicht so spannend, wie die von Period.
Daraus habe ich ein Paar Lehren mitgenommen:
- Verlasse dich nie auf Freunde/Kollegen, wenn es ums Equipment mitnehmen geht
- Verlasse dich nie auf deine Freunde/Kollegen, wenn dein Bauch sagt "Wir sind hier falsch" und die sagen "Passt scho, ich kann doch wohl die Karte lesen"
- Beim "normalen" Wetter sind gute Schuhe/Socken wichtiger als die restliche Ausrüstung. Wenn die Füße nach 30-50 km hin sind, hilft der ganze noch so gute Rest nichts mehr. :)

Lugasch
23-12-2021, 09:22
P.S.: meine zweite Fail-Tour führte vom Bodensee zum Rheinfall. Die Idee war eigentlich mit leichtem Gepäck 1-2 Wochen den Rhein lang zu laufen und das die nächsten Jahre immer wieder zu machen, bis man den Rhein abgelaufen hat. Jedenfalls war es sehr warm, ich hatte falsche Socken-Schuhe-Kombi an und war dann mit völlig kaputten Füßen am Rheinfall angekommen. Spontan in der Jugendherberge übernachtet, die in der Burg über dem Rheinfall ist. Abends in der selben Burg im Restaurant zu Abend gegessen. Normales, gutes Abendessen, nix besonderes, hat aber ungefähr das doppelte wie die Übernachtung gekostet - insofern "Abend teuer" :D

marq
23-12-2021, 09:24
vor 4 oder 5 jahren haben ein kumpel und ich uns in den letzten zug aus der stadt gesetzt , um raus zu fahren und dann ca 50 km durch die nacht durch wald und wiesen nach hause bzw stadtrand zu wandern.

period
23-12-2021, 10:59
Daraus habe ich ein Paar Lehren mitgenommen:
- Verlasse dich nie auf Freunde/Kollegen, wenn es ums Equipment mitnehmen geht
- Verlasse dich nie auf deine Freunde/Kollegen, wenn dein Bauch sagt "Wir sind hier falsch" und die sagen "Passt scho, ich kann doch wohl die Karte lesen"
- Beim "normalen" Wetter sind gute Schuhe/Socken wichtiger als die restliche Ausrüstung. Wenn die Füße nach 30-50 km hin sind, hilft der ganze noch so gute Rest nichts mehr. :)

Amen! :D Dass die Sache mit den Schuhen wirklich angekommen ist, hat bei mir tatsächlich am längsten gedauert - hing auch damit zusammen, dass ich in Folge dienstlich in der Regel ein Paar pro Saison zerschlissen habe, sodass ich die entsorgen musste, sobald sie schön eingelaufen waren. Nachhaltig war das nicht wirklich, aber für umfassende Investitionen in ein wirklich gutes Paar fehlte mir damals das nötige Kleingeld. "Den idealen Schuh / Stiefel" für das ganze Jahr habe ich übrigens bis heute noch nicht gefunden, auch wenn ich inzwischen ein paar Modelle akkumuliert habe, die unter bestimmten Bedingungen recht gut abschneiden.

period
23-12-2021, 12:00
Als PS zu Post 28: ich habe vergessen zu erwähnen - die Strecke von unserem Weihnachtsspaziergang beträgt laut Google 121 km, ohne Umwege.

Ripley
23-12-2021, 12:09
Als PS zu Post 28: ich habe vergessen zu erwähnen - die Strecke von unserem Weihnachtsspaziergang beträgt laut Google 121 km, ohne Umwege.Das läuft dann aber nimmer wirklich unter *Mini*-Abenteuer.
Gut amüsiert habe ich mich natürlich dennoch.

Reiter haben es da übrigens einfacher: Damals(TM), in grauer Vorzeit, sind wir zu viert von Rheinhessen aus in und durch den Odenwald geritten. Das war aber (von einem der anderen drei) super organisiert, sah vernünftige Etappen und genügend Ruhepausen für Tier und Mensch und geeignete Rast-, Schlaf- und Futterplätze vor. Somit ist in den ... ich glaube zehn Tagen auch nur eins der fünf Pferde (4 Reit-, 1 Lastpferd) mit "Blasen" (Lahmheit) ausgefallen und musste heimgefahren werden.
Eine meiner wirklich schönen Jugenderinnerungen.

marq
23-12-2021, 13:15
PS: ein mini abenteuer sollte imo so gestaltet sein, dass es ein "bleibendes" erlebnis ohne pannen und eine vollkommende flucht aus dem alltag ist.

marq
23-12-2021, 13:17
......sind wir zu viert von Rheinhessen aus in und durch den Odenwald geritten. Das war aber (von einem der anderen drei) super organisiert, sah vernünftige Etappen und genügend Ruhepausen für Tier und Mensch und geeignete Rast-, Schlaf- und Futterplätze vor.

oha ein reitabenteuer. an so etwas habe ich noch nie gedacht, aber das hört sich vielversprechend an! kann man sowas auch als unerfahrener reiter machen?

Ripley
23-12-2021, 13:19
"Abenteuer" und "ohne Pannen" ist aber nur begrenzt kongruent. Bzw. wo ist da noch das Abenteuer, wenn nicht zumindest das Risiko größerer oder kleinerer Pannen besteht?

ThomasL
23-12-2021, 13:20
Reitabenteuer für Unerfahrene gibt es in FFM im Bahnhofsviertel.
Ein Erlebnis "ohne" Pannen dürfte selten sein (auch bei gewusst gewählten).

marq
23-12-2021, 13:26
ich meinte: die panne sollte nicht das abenteuer sein :D

ps. hast du in FFM reiterfahrung gesammelt ??

ThomasL
23-12-2021, 16:02
Ok, dann passt es.

FFM: Nein, so einen Schweinekram mache ich nicht (bin ein braver Bub vom Lande).

FireFlea
23-12-2021, 18:47
Analog zur Geschichte von Period. Ich habe mich mal zu Zivi Zeiten im Winter im verschneiten Odenwald aussetzen lassen um dort 2 Nächte zu verbringen und etwas zu trainieren. Ziel war es eine reine Kompasswanderung zu machen. Irgendwann wurde mir das marschieren nach Kompass aber zu aufwändig und ich folgte einem Weg der grob in die Richtung ging (1. Lehre: auch kleine Richtungsänderungen führen dazu, dass ein Weg am Ende ganz woanders hinführen kann). Zum Essen hatte ich nur Haferflocken dabei (2. Lehre, desto größer der Hunger desto eher will man etwas gescheites – ich habe die Haferflocken in den 24h nicht angerührt, also gar nichts gegessen). Nachts habe ich dann ein paar Tannenzweige ausgelegt und eine Zeltplane als Schutz darüber gespannt, diese war morgens dann komplett mit Tauwasser (in der Nacht zog eine Warmfront mit Eisregen durch) gefüllt, d.h. ich lag unter geschätzten 20l Wasser (3. Lehre: manchmal hat man einfach nur Glück). Gefroren habe ich dank US Army Extrem Cold Schlafsack nicht (4. Lehre: Ein guter Schlafsack / bzw. gute Ausrüstung ist nicht mit Gold aufzuwiegen).
Am nächsten Tag schmerzte die Achillessehne (5. Lehre: Dog Martens sind keine Wanderschuhe), der Hunger war kaum zu ertragen und dadurch war ich ziemlich schlapp. Zum Abbruch führte dann aber eher, dass ich mit der „Einsamkeit“ (Verstärkt durch Hunger und Schmerzen) damals nicht gut zurecht kam und einfach keine Bock auf eine weitere Nacht hatte (6. Lehre: meist scheitert man mental). Der Rückweg auf normalen Wegen lief aber problemlos (7. Lehre: Eine Wanderkarte und zu wissen wie man sie nutzt ist Gold wert).
Der Treffpunkt für die Rückkehr in die Zivilisation lag zwar auch im Wald (an einer Landstraße), aber zum Glück gegenüber einer Gaststätte. Der Hackbraten war das Beste was ich je gegessen habe. Wohl genährt stand ich dann ein Tag früher als geplant an der Straße und wartete bis die Kollegen auf ihre Tour vorbeifuhren. Und analog zu Period ging es dann zuhause erstmal in die warme Badewanne. Die Sehne war ordentlich entzündet, erst 6 Wochen später ging es zum Arzt der dies mit Bestrahlung ziemlich schnell beheben konnte.


Ich bin im Odenwald aufgewachsen - mir war bisher gar nicht bewusst, dass andere da kaum 2 Tage überleben :devil:

Gast
23-12-2021, 19:40
vor 4 oder 5 jahren haben ein kumpel und ich uns in den letzten zug aus der stadt gesetzt , um raus zu fahren und dann ca 50 km durch die nacht durch wald und wiesen nach hause bzw stadtrand zu wandern.

Wie seid ihr denn da gelaufen? Karte/Kompass nach Gradzahlen, oder OutdoorApp...?

Mit GPS?

ThomasL
23-12-2021, 20:02
Ich bin im Odenwald aufgewachsen - mir war bisher gar nicht bewusst, dass andere da kaum 2 Tage überleben :devil:
:D Ich habe da 15 Monate überlebt (auch wenn es ab- und zu eng war), und das als geborener Franke:p. Von den ganzen Odenwald Abenteuern danach ganz zu schweigen (nicht alles sind etwas für das Forum).

Eine spontane Aktion im Sinne von marq war die Entscheidung nachts nicht mit den Kumpels heimzufahren sondern noch in der Katakombe zu bleiben (du weißt, Donnerstags gab es immer 2 zum Preis von 1). Trampen ging bis Erbach und dort wusste ich zum Glück noch wo man spät Nachts ein kostenloses warmes Bett findet (Details ggf. per PM). Am nächsten Tag wurde dann der Rest nachhause getrampt.

Gast
23-12-2021, 20:15
Was hierher passen könnte und mir grad einfällt… meine mit Abstand am schlechtesten geplante Tour. Möge die Geschichte zur allgemeinen Erbauung dienen. ;).....

...

Hahaha, schöne Story... :klatsch: :biglaugh: :halbyeaha