Vollständige Version anzeigen : Motivation im Training
Schnubel
15-03-2022, 16:26
Hi Leute,
Ich hätte mal ein paar Fragen zur Motivation im Training:
Zum einen, wie motiviert Ihr als Trainer Eure Schüler?
Müßt Ihr sie motivieren, oder sagt Ihr Euch, die müssen Ihre Motivation schon mitbringen.
Zum anderen, wie motiviert Ihr Euch selbst zum Training, oder seid ihr immer motiviert, wenn Ihr ins Training geht.
Was könnte Eure Motivation steigern, oder was könnte Eure Motivation mindern?
Ist es überhaupt wichtig, Leute, die freiwillig ins Training gehen, zu motivieren?
Hi Leute,
Ich hätte mal ein paar Fragen zur Motivation im Training:
ohne eigenmotitvation geht gar nichts.
training ist eigentlich training ohne wert, wenn man nicht langfrist regelmässig trainiert und dies durchzieht. sicherlich gibt es phasen, wo es einfacher ist, sich selbst zu motivieren,trotzdem muss man in den schlechten phasen trotzdem durchziehen.
natürlich sollte das training soweit spass machen, dass man gerne hingeht.
Björn Friedrich
15-03-2022, 17:15
Es gibt solche und solche Trainer......
Ich bin kein guter Motivator für Leute die eigentlich kein Bock haben. Ich bin besessen von BJJ und ich wünsche mir das ein Stück weit von meinen Schülern auch. Ausserdem bin ich immer sehr ehrlich. Wenn jemand selten kommt, oder nicht aufpasst und nix auf die Reihe kriegt, sag ich ihm das auch.:-)
Es gibt andere Trainer die Leute wirklich abholen und ihnen eine gute Zeit geben, ähnlich wie beim Personal-Training, auch ne gute Sache.......
Aber ich persönlich mach da als Trainer nicht. Zumindest nicht beim BJJ
Ich hätte mal ein paar Fragen zur Motivation im Training:
sind schon einige, ich versuch mal zu helfen:
Zum einen, wie motiviert Ihr als Trainer Eure Schüler?
Versuche da etwas mehr Abwechslung einzubauen, mit der Zeit baue ich mir ein Programm auf. Immer das gleiche Programm ist langweilig, aber es sollte schon um die Kampfkunst gehen, also kein Fussball oder so einbauen.
Müßt Ihr sie motivieren, oder sagt Ihr Euch, die müssen Ihre Motivation schon mitbringen.
Am Anfang sollte man schon eine Motivation bzw. Faszination aufbauen, finde ich. Versuche mit guten Beispiel voranzugehen. Später sollte schon eine Eigenmotivation da sein, sonst macht es keinen Sinn weiterzumachen.
Zum anderen, wie motiviert Ihr Euch selbst zum Training, oder seid ihr immer motiviert, wenn Ihr ins Training geht.
Bin ansich immer motiviert. Über den Tellerrand schauen fand ich auch sehr motivierend. Nach 15 Jahren war es bei mir schon schwierig, ein bißchen Auszeit hat mir auch geholfen
Was könnte Eure Motivation steigern, oder was könnte Eure Motivation mindern?
Ja klar, aber man sollte es nicht übertreiben. Motivation minderte bei mir, wo ich das Gefühl hatte nichts zu lernen und ich habe die Kampfkunst gewechselt.
Ist es überhaupt wichtig, Leute, die freiwillig ins Training gehen, zu motivieren?
Ja sehr wichtig. In meiner Iaido Zeit habe ich Schüler nur korregiert, das wirkt schon deprimiert und motiviert nicht. Man sollte auch loben, wenn was gut läuft.
Gruß
Oli
Esse quam videri
15-03-2022, 20:30
Hi Leute,
Ich hätte mal ein paar Fragen zur Motivation im Training:
Zum einen, wie motiviert Ihr als Trainer Eure Schüler?
Müßt Ihr sie motivieren, oder sagt Ihr Euch, die müssen Ihre Motivation schon mitbringen.
Zum anderen, wie motiviert Ihr Euch selbst zum Training, oder seid ihr immer motiviert, wenn Ihr ins Training geht.
Was könnte Eure Motivation steigern, oder was könnte Eure Motivation mindern?
Ist es überhaupt wichtig, Leute, die freiwillig ins Training gehen, zu motivieren?
die fahren bei uns teilweise einfach eine Std.-da kommt niemand ohne Motivation ins Training...
ich mag Menschen, die trainieren um besser zu werden, nicht um im Training Spass zu haben
gruss
gruss
Schnueffler
15-03-2022, 20:43
Zu 99% erscheinen die Leute und haben einfach nur Bock, weil sie wissem wir werden die nächsten 90 min einfach Spaß haben. Das 1% kommt aus Gewohnheit und wird spätestens nach 5min von der Gruppe mitgezogen.
Ist bei uns eher wie ein gutes Familientreffen, auf das sich alle freuen, die Leute wiederzusehen.
Da braucht man als Vorturner nicht viel machen, wenn so das Klima stimmt, dass einfach alle generell Bock haben.
Bei Kindertraining ist die erste Frage denke ich schon sehr relevant. :-)
Bei Erwachsenen denke ich, die Menschen, die kommen, sollten aus sich heraus Ziele/Gründe haben, und die suchen sich den Ort, wo sie das erfüllt bekommen. Letzteres muss der Trainer dann natürlich ermöglichen, insofern motiviert er indirekt schon auch bei Erwachsenen, durch gute Trainerarbeit.
Stixandmore
15-03-2022, 22:38
die trainieren um besser zu werden, nicht um im Training Spass zu haben
Mmmhh, das eine schließt das andere aber irgendwie nicht aus!? Weil, ich hab meinen Spaß daran, besser zu werden:p
Schnubel
16-03-2022, 08:46
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich finde es schwierig, Leute zu motivieren. Auch ich unterrichte lieber Leute, die schon eine gewisse Eigenmotivation mitbringen und das entsprechende Interesse. Bin es müde, Leute immer auf was draufzuheben. Wobei ich dem ein oder anderen Recht geben muß, daß man die Leute abholen muß und auch Bedürfnisse wecken muß.
Aber wie motiviert man Leute, ohne sich selbst dabei als Trainer aufzugeben, nur um den Leuten es recht zu machen.
Ich selbst bin motiviert, wenn ich spüre, das diese und jene Technik besser geht und wenn man korrigiert bzw. beachtet wird. Klar, ich möchte auch ein Stück weit abgeholt werden, auch wenn ich Fortgeschrittener bin. Man lernt nie aus und möchte sich verbessern. Dabei meine ich nicht das Ablegen von Prüfungen. Das motiviert mich überhaupt nicht mehr. Da hatte mein Verein dazu beigetragen, daß alle Nase lang Prüfungen sind und die Leute einfach noch nicht gut genug waren und trotzdem den Gürtel hinterher geschmissen bekamen. Das ist in meinen Augen die falsche Motivation.
Habe allerdings nie verstanden, warum Leute in ein Training gehen und eigentlich keinen Bock hatten. Solche hatte ich auch schon dabei. Erwachsene wohl bemerkt. Da frage ich mich, ob die nicht besser ihre Zeit nutzen können.
Wenn ich solche Leute habe, verliere ich sowohl als Teilnehmer als auch als Trainer die Lust an einer Trainingseinheit.
Zum Thema Spaß! Training darf auch Spaß machen. Ohne Spaß und Freude am Training ist in meinen Augen auch keine gescheite Motivation zu einem Training möglich. Eine Motivation setzt ja voraus, daß ich ein bestimmtes Ziel erreichen möchte, aber der Weg dorthin muß mir auch Spaß und Freude bereiten, ansonsten hätte ich da nicht viel von.
Ich finde die Motivation sollte schon zielgerichtet zu Verbesserung der Kampfkunst Fähigkeit dienen und nicht um Spass in der Truppe zu haben. Sonst wird das eher ein Kaffeekränzchen und über die Jahre stellt sich dann kein Fortschritt ein.
Aber da habe ich vielleicht einen anderen Blickwinkel auf das Thema Kampfkunst, denn für mich ist meine Kampfkunst mehr als an geselliges Zusammenkommen und ein bißchen Trainieren.
Gruß
Oli
Schnueffler
16-03-2022, 13:48
Ich finde die Motivation sollte schon zielgerichtet zu Verbesserung der Kampfkunst Fähigkeit dienen und nicht um Spass in der Truppe zu haben. Sonst wird das eher ein Kaffeekränzchen und über die Jahre stellt sich dann kein Fortschritt ein.
Aber da habe ich vielleicht einen anderen Blickwinkel auf das Thema Kampfkunst, denn für mich ist meine Kampfkunst mehr als an geselliges Zusammenkommen und ein bißchen Trainieren.
Gruß
Oli
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Und als Kaffeekränzchen würde ich das nicht bezeichnen, nur weil man Spaß hat.
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Und als Kaffeekränzchen würde ich das nicht bezeichnen, nur weil man Spaß hat.
Ja klar habe ich Spass, aber der bezieht sich auf die Kampfkunst die ich ausübe, Ichi-go ichi-e (一期一会). Bezieht man seine Motivation dadurch das man zusammen mit Freunden Spass hat, führt das finde ich irgendwann zum Stillstand. Ich meine damit aber auch nicht das man nicht mit Freunden trainieren soll oder das keine Freundschaften entstehen. Im Training zählt erstmal nur das Training, und darauf sollte man Bock haben. Aber wie gesagt vielleicht nur meine Einstellung,
Gruß
Oli
Schnubel
16-03-2022, 15:04
Wie gesagt, das Training darf auch Spaß machen. Wenn ich im Training beispielsweise von irgendwelchen Hohlköppen umgeben bin, hört bei mir auch der Spaß auf, da ich mich mit diesen Leuten abgeben muß. Es steht und fällt mit den Leuten und mit den Lehrern.
Optimalfall wäre, wenn der Lehrer paßt, die Truppe und das was man da lernt und ob man was lernt und darüber hinaus auch noch Spaß mit den Leuten hat. Da gehe ich gerne wieder hin.
In meinem Noch-Verein machen sich alle von dem Dojoleiter abhängig und machen ihn unersetzbar. Es ist eine Gängelei und Prüfungsgehabe, daß viele vernünftigen Aspekte m. A. n. untergehen. Und das Niveau ist nicht sonderlich hoch. Motivation durch Prüfung und irgendwelche Budoromantik.
Fazit: Das Gesamtpaket muß einfach stimmig sein.
Seit geraumer Zeit spiele ich wieder Taiko. Die Truppe ist stimmig, man lernt viel, der Lehrer holt mich ab und motiviert mich. Ich bin als einziger Anfänger unter Fortgeschrittenen. Wir spielen konzentriert und haben aber auch noch Spaß zusammen. Der Abend gehört dem Taikospielen und Spaßhaben. So was hatte ich in den Kampfkünsten schon sehr lange nicht mehr. Finde den Fehler.
Fazit: Das Gesamtpaket muß einfach stimmig sein.
Für ein gutes Training muss man schon einiges aufsich nehmen,finde ich, das gibt es selten nebenan. Ich habe schon sehr viele Autokilometer (plus Zeit und Geld) hinter mir für gutes Training.
Stixandmore
16-03-2022, 16:10
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Und als Kaffeekränzchen würde ich das nicht bezeichnen, nur weil man Spaß hat.
Exactly:halbyeaha
Stixandmore
16-03-2022, 16:19
Für ein gutes Training muss man schon einiges aufsich nehmen,finde ich, das gibt es selten nebenan.
Geht so!? Das Thai Gym, in dem ich mittlerweile trainiere, ist ungefähr 500m von meinem Haus...der Besitzer hat 10Jahre in Thailand gelebt und ist ein Urgestein des Muay Thais hier im Bundesstaat Sao Paulo...90% aller Thai Gyms hier im Umkreis gehen auf ihn zurück- bin über eine Empfehlung meines ehemaligen Trainers dahin und ich hab es nicht bereut; Training top!
Anders herum bin ich aber auch schon regelmäßig, über 2Jahre nach England vor und zurück geflogen um zu lernen
Pauschal kann man das also gar nicht sagen....ich hab überall meinen Spaß gehabt bzw habe ihn
Schnubel
16-03-2022, 16:21
Für ein gutes Training muss man schon einiges aufsich nehmen,finde ich, das gibt es selten nebenan. Ich habe schon sehr viele Autokilometer (plus Zeit und Geld) hinter mir für gutes Training.
Geht mir ähnlich, doch irgendwann wurde mir die Fahrerei und die Zeit auch zu viel. Da mußte ich Abstriche machen und habe mich hier und da umorientiert. Und wenn ich sehr viel Geld für was bezahlen soll und noch Fahrtkosten habe, dann bleibe ich bei meiner Aussage, daß das Gesamtpaket stimmig sein muß und daß ich für mich was geboten bekomme. Leider bin ich so auch schon von Gruppen oder Trainern verarscht worden, da ja jeder bestrebt ist, Mitglieder oder Teilnehmer, egal woher, anzuwerben und für die Gruppe zu gewinnen.
Geht so!? Das Thai Gym, in dem ich mittlerweile trainiere, ist ungefähr 500m von meinem Haus...der Besitzer hat 10Jahre in Thailand gelebt und ist ein Urgestein des Muay Thais hier im Bundesstaat Sao Paulo...90% aller Thai Gyms hier im Umkreis gehen auf ihn zurück- bin über eine Empfehlung meines ehemaligen Trainers dahin und ich hab es nicht bereut; Training top!
Anders herum bin ich aber auch schon regelmäßig, über 2Jahre nach England vor und zurück geflogen um zu lernen
Pauschal kann man das also gar nicht sagen....ich hab überall meinen Spaß gehabt bzw habe ihn
Klar kann man Glück habe und einen guten Lehrer in der Nähe haben, deswegen schrieb ich ja selten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ein gesundes Mittelmaß an Motivation o. k. ist.
Ich möchte natürlich als Trainierender auch abgeholt werden. Insbesondere dann, wenn ich mir mal was neues anschaue.
Macht das der Trainer nicht, und ich bekomme das Gefühl, stehengelassen zu werden, gehe ich da eher nicht mehr hin oder suche das Gespräch nach dem Training bezüglich der Modalitäten, um so auch Interesse zu zeigen. Den Trainer oder Dojoleiter quasi aus der Reserve zu locken.
Viele kommen ja wirklich nur, um bespaßt zu werden und sind dann schnell weg, weswegen neue Leute dann eher erst einmal nur dazugestellt werden.
Ist wirklich schwierig. als Trainer versuche ich die Leute zu integrieren. Als Teilnehmer möchte ich schauen und möchte eben auch abeholt werden, bzw. ein Stückweit integriert werden.
Mir persönlich liegt es als Trainer nicht, Leute zu motivieren. Ich freue mich, wenn eine gewisse Eigenmotivation mitgebracht wird. Was für mich wichtig ist, wie bereits erwähnt, die Leute im Trainingsbetrieb zu integrieren, damit sie das Gefühl bekommen, daß sie nicht stehengelassen werden und vielleicht durch das Machen einfach Lust auf die Kampfkunst bekommen.
Als Schüler finde ich gut, wenn man in angemessenen Maßen verbessert wird und das Gefühl bekommt, daß man auch trainiert wird und kleine Lernerfolge hat.
Dazu gehört eine gute Korrektur und weitere Nachsicht, ggf. ein Lob, wenn es gut war.
Wichtig ist, mit den Leuten sowohl in der Trainerposition als auch in der Schülerposition offen und ehrlich umzugehen.
Was ich ganz fürchterlich finde, wenn ein Lehrer übertrieben motiviert ist und aus der jeweiligen Sache, die er unterrichtet, eine Religion macht und damit einhergehend, mich überfordert. Ich möchte was neues oder auch meine jetzigen Sachen in einem für mich akzeptablen Lerntempo aufnehmen und üben.
Habe ich als Lehrer einen hypermotivierten Schüler, ist das für mich im Umkehrschluß auch schwierig umzugehen, da man solchen Leuten niemals gerecht werden kann. Ab bestimmte Level bin ich erst bereit, einem Schüler mehr zu geben, als üblich.
Und so extrem motivierte Leute können eine Gruppe ebenso wuschig machen, wie träge Leute.
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