Vollständige Version anzeigen : Zuckerkrank&Sport??
Hallöchen,
da in unserer Gesellschaft die "Zuckerkrankheit" (Blutzucker) zugenommen hat, die es in leichten und schwereren Auswüchsen gibt, würde ich gerne wissen wollen, ob ein Blutzuckerkranker eigentlich sportlich aktiv sein darf, oder ob dies zu Problemen führen kann. Ich hörte mal, daß man bei dieser Erkrankung keinen Sport machen sollte.
Weiß dazu jemand etwas? :confused:
mfg
nemesis
mantis.wilm
20-08-2004, 16:48
Allerdings: mein Trainingskollege ist Diabetiker und wird Ende des Jahres zum Trainer- Assistenten geprüft, er ist seit ca. 8 Jahren dabei und höchst fit. Warum sollte ein Diabetiker kein Sport machen können? Vorausgesetzt, er checkt regelmäßig seinen Blutzucker, ist insulinmäßig gut eingestellt und kennt seinen Körper...
Anadamid
20-08-2004, 18:40
Es gibt hauptsächlich 2 Formen (und ein paar zig Unterformen) von Zuckerkrankheit:
Typ1 ("jugendlicher" Diabetes) und Typ2 ("Altersdiabetes")
Beim Typ 2 wird wenig bzw kein Insulin mehr gebildet, weil das Blutzuckersystem durch jahrelangen hohen Zucker-u Fett-Konsum -und zuwenig Bewegung!!!- quasi überfordert wurde (ua spielt Genetik auch ne Rolle). Diese Diabetiker haben zu hohen Blutzucker(abgekürzt BZ) und brauchen Insulin oder Insulinfördernde Medikamente, um den BZ zu senken.
Aber durch Sport/Bewegung ist der BZ auch senkbar!!! (Weil der Zucker-Bedarf der Muskeln steigt!) :D
:cool: Sport ist also sowohl Prophylaxe als auch Therapie des Typ2 Diabetes!
Anadamid
20-08-2004, 18:51
Zum Jugendlichen Typ 1 Diabetes :
Denen tut Sport auch ganz gut!
Aber man muß als DiabetikerIn halt grundsätzlich den BZ oft kontrollieren und gut einstellen. Zu wenig UND zu viel kann (unbehandelt oder mit Kompliaktionen...) zum Tod auch junger Diabetiker führen. :(
Sport verändert den BZ.
Ist aber grundsätzlich empfehlenswert, wenn man entsprechend kontrolliert und spritzt.
Ichigeki
20-08-2004, 19:36
Wurde ja eigentlich schon alles gesagt. Die meisten Ärtze empfehlen ja auch Sport bei Problemen mit dem Zucker.
Also muss man dann trotzallem seine Blutzuckerwerte ständig kontrollieren?!
Wäre es zudem eigentlich möglich, daß durch ausgefeilte sportliche Aktivitäten diese Krankheit heilbar ist?
Ich selbst leide zwar nicht darunter, könnte aber vielleicht vorbelastet sein.
mfg
nemesis
Ichigeki
20-08-2004, 21:37
Also dass man solche Krankheiten durch Sport "heilen" kann ist mir unbekannt. Dann würden wohl mehr als genug Leute Sport treiben :)
Seine Blutwerte muss man mit und ohne Sport regelmäßig kontrollieren lassen. Wenn du damit Probleme hättest würde es dein Hausarzt dir aber wohl schon gesagt haben.
Anadamid
22-08-2004, 11:41
:ups: Warum glaubst Du vorbelastet zu sein? Hat jemand in Familie und Verwandtschaft D? Erzähl mal?!
Also bei dem "jugendlichen" Typ 1 Diabetes sind die Zellen, die Insulin produzieren von der eigenen Immunabwehr zerstört worden. Deshalb muß man von Anfang an bei diesen Patienten Insulin ersetzen und leider hilft Sport nicht, daß diese Zellen, die sich in der Bauchspeicheldrüse befinden, wieder aufgebaut werden.
Falls Du vermutest, daß ein Damokles-Schwert dieser Art über Dich schwebt, kannst Du ja zu einem Internisten gehen mit Schwerpunkt Hormone(=Endokrinologie) bzw. Diabetes. Den Könntest Du bitten, daß er Dein Blut auf Antikörper untersucht, die gegen die Insulinproduzierenden Zellen gerichtet sind. Die Antikörper können Vorboten eines Dm Typ 1 sein.
:confused: Aber willst Du wirklich wissen, ob Du das mal kriegen wirst?
:(
:o Es könnte allerdings unbegründete Ängste, die Du evtl hast, aus dem Weg räumen :)
Trinkst Du in letzter Zeit viel? Viel Durst? Gehst häufig aufs Klo?
Du kannst auch Deinen Urin auf Ketonkörper und Zucker mit so Streifen untersuchen(Streifen kriegt man, glaub ich , in der Apotheke)
Also bei dem Typ2 braucht man gar kein ausgefeiltes Sportprogram! :)
Völlig primitives Bewegen wie etwas Spazierengehen kann schon helfen. Am besten in Kombination mit einer vernünftigen Ernährung bzw einer Diät und Abnehmen von Übergewicht. Der Typ2 betrifft meistens übergewichtige Ältere Patienten(so ab 50/60).
Also bei meinem Papa sind hohe Zuckerwerte, die er mal hatte, mit einer kleinen Veränderung der ernährung völlig zurück gegangen!
:ups: Warum glaubst Du vorbelastet zu sein? Hat jemand in Familie und Verwandtschaft D? Erzähl mal?!!
Das weiß ich ja selbst nicht so genau. Der Fall ist so:
mein Vater ist zuckerkrank, hatte immer höheren Zuckerwert. Das ging bei ihm los, als er etwas über 40 Jahre alt war. Heute ist er 66, und muss seit einem halben Jahr spritzen. Damals als es bei ihm losging, war ziemlich füllig ;) , hat aber seine Kilos wieder verloren. Seit seinem Schlaganfall letztes Jahr ist es für ihn noch schwieriger geworden, was Bewegungen anbetrifft. Früher war er viel aufm Fahrrad unterwegs und das geht auch nicht mehr. Also zugenommener Bewegungsmangel.
Mein ältester Bruder ist nun 40, und hat das gleiche Problem mit höherem Blutzucker seit ca. 2 Jahren. Er hat lange ZEit mit Übergewicht gelebt, hat sich wenig bewegt. Eine faule Ratte würd ich mal sagen :D
Ja gut, so kann man dem quasi auch in die Hände spielen.
Mein anderer Bruder und ich sind von Natur aus schlank und nehmen eigentich wenig bis gar nicht zu, sind beide sportlich aktiv. Ich selbst seit meinem 9ten Lebensjahr.
Ich weiß nicht, ob das nun erblich bedingt mit der Zuckerkrankheit bei uns ist, oder ob da andere Faktoren eine Rolle spielen.
Ich denke halt nur an vorbeugende Massnahmen, damit das weiterhin alles seinen geregelten Gang gehen kann.
Wenn allerdings sportliche Aktivität den Zuckerwert senken kann, was macht denn dann jemand, der eher an Unterzuckerung leidet :confused:
Dann muß man ja höllisch aufpassen!
Also bei mir ist es keine ANgst, nur ich hab mir dazu einige Gedanken gemacht und versuche durch vernünftige Lebensweise gar nicht erst in diese Bahn zu geraten. Dazu muss man sich auch erst ein bisschen informieren. Und das versuch ich deshalb hier, weil eventuelle Erfahrungsberichte immer ganz gut sind :)
mfg
nemesis
Anadamid
22-08-2004, 12:29
:) Solange Du normalgewichtig bist, Dich vernünftig ernährst und Sport machst, wirst Du auf der sicheren Seite bleiben!!!!
Du solltest also auf jeden Fall auch in zukunft darauf achten. Da Dein Vater und Dein Bruder Dm 2 haben, besteht rein statistisch schon mal auch für Dich ein erhöhtes Risiko :(
Um Dich zu beruhigen bzw der Kontrolle wegen/aus Interesse, kannste ja mal von Deinem Paps das Meßgerät schnappen und bei Dir selbst messen: mal nüchtern und mal nach ner Mahlzeit(nicht erschrecken, ist normal, wenn der BZ dann ansteigt!)!
Andreas Weitzel
02-09-2004, 21:28
Also muss man dann trotzallem seine Blutzuckerwerte ständig kontrollieren?!
Wäre es zudem eigentlich möglich, daß durch ausgefeilte sportliche Aktivitäten diese Krankheit heilbar ist?
Ich selbst leide zwar nicht darunter, könnte aber vielleicht vorbelastet sein.
mfg
nemesis
Durch Sport kann man diese Krankheit wahrscheinlich nicht heilen, aber sie ist trotzdem heilbar. Und zwar durch Atemübungen verbunden mit einer entsprechenden Diät und Lebensführung.
Gruß
Andreas
Trinculo
02-09-2004, 21:45
Durch Sport kann man diese Krankheit wahrscheinlich nicht heilen, aber sie ist trotzdem heilbar. Und zwar durch Atemübungen verbunden mit einer entsprechenden Diät und Lebensführung.
Gruß
Andreas
Hallo Andreas,
gilt dies für beide Diabetes-Typen? Und was passiert mit der Bauchspeicheldrüse - erholt die sich, oder wird sie "umgangen"?
Viele Grüße,
Trinculo
Andreas Weitzel
02-09-2004, 21:49
Hallo Andreas,
gilt dies für beide Diabetes-Typen? Und was passiert mit der Bauchspeicheldrüse - erholt die sich, oder wird sie "umgangen"?
Viele Grüße,
Trinculo
Ja, es gilt für beide Typen. Und ja, die Bauchspeicheldrüse erholt sich. Zumindest in den Fällen, die ich kenne. Vielleicht gibt es auch andere Fälle.
Gruß
Andreas
Das Thema hatten wir schonmal.
Typ I ist nicht heilbar da Gendefekt!
Typ II kann teilweise zurückgeführt werden dass man ohne Insulingabe zurecht kommt, wenn es im Anfangsstadium rechtzeitig therapiert wird.
Die Therapie besteht nicht aus Atemübungen, sondern aus Ernährungsumstellung, abspecken und Aufbau von Muskeln. Denn Typ II ist eine Insulinresistenz d.h. die Zellen können keine Insulin mehr verarbeiten weil immer mehr reinschwabt.
Neue Zellen können das aufnehmen und damit kann es sich einpendeln.
Andreas Weitzel
02-09-2004, 21:54
Das Thema hatten wir schonmal.
Typ I ist nicht heilbar da Gendefekt!
Typ II kann teilweise zurückgeführt werden dass man ohne Insulingabe zurecht kommt, wenn es im Anfangsstadium rechtzeitig therapiert wird.
Die Therapie besteht nicht aus Atemübungen, sondern aus Ernährungsumstellung, abspecken und Aufbau von Muskeln. Denn Typ II ist eine Insulinresistenz d.h. die Zellen können keine Insulin mehr verarbeiten weil immer mehr reinschwabt.
Neue Zellen können das aufnehmen und damit kann es sich einpendeln.
Ich spreche von der Therapie, die ich kenne. Und wenn ich schreibe "Atemübungen", dann meine ich tatsächlich "Atemübungen"...
Gruß
Andreas
ich spreche von der üblichen die auch wissenschaftlich bewíesen ist.
Andreas Weitzel
02-09-2004, 21:58
ich spreche von der üblichen die auch wissenschaftlich bewíesen ist.
Hm... :) Dann meine ich wahrscheinlich eine unübliche Methode.
Gruß
Andreas
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