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Vollständige Version anzeigen : Kung Fu Lehrer Berufsausbildung in Süddeutschland



Fupau
11-04-2022, 13:00
Ab sofort ist es für ambitionierte KampfkünstlerInnen aller Disziplinen möglich, die Ausschreibung zur Hung Sing Choy Lay Fut Kung Fu Lehrer Berufsausbildung einzusehen. Die CLF Kung Fu Lehrerausbildung bildet den Auftakt zu einer Reihe an Ausbildungsmöglichkeiten, die wir im Rahmen der Fu Pau Akademie anbieten werden. Unser Ziel ist es, aus den Bereichen Kung Fu, Qi Gong und Meditation über erstklassige Ausbildungsformate in überschaubaren Zeiträumen echte Profis auszubilden, die für authentische und kompetente Fähig-, und Fertigkeiten stehen.

Alle Infos und Bewerbung zur Lehrerausbildung findet Ihr unter: http://www.fupau-akademie.de/lehrerausbildung/

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Arkil
11-04-2022, 15:13
Berichtige mich wenn ich hier falsch liege:Ich brauche keine speziellen Choy Li Fut Kenntnisse um Lehrer zu werden ?5 Jahre Karate z. B.würden ausreichen?

marq
11-04-2022, 17:04
wird diese lehrersausbildung als berufsausbildung staatlich anerkannt?

Fupau
11-04-2022, 21:00
Hallo Arkil,

ja, diese Ausbildung richtet sich an Alle Kampfkünstler/ Kampfsportler, die ihr Repertoire/Können in einem intensiven Lernrahmen erweitern wollen. Karate als Basis ist also möglich.

Hallo Marq,

die Ausbildung ist von der Regierung von Oberbayern als Beruf anerkannt.
Vermutlich handhabt das jeder Regierungsbezirk individuell aber die Ausbildung ist in jedem Fall steuerlich absetzbar und eventuell förderbar (Selbstständigkeit).

Gast
12-04-2022, 07:02
Wenn ich mal fragen darf, was soll das bringen es als „Berufsausbildung“ zu deklarieren/anerkennen zu lassen?

Aus Interesse:
Bedarf es dazu nicht auch einer begleitenden Berufsschule?

Gast
12-04-2022, 08:01
Wenn ich mal fragen darf, was soll das bringen es als „Berufsausbildung“ zu deklarieren/anerkennen zu lassen?

Aus Interesse:
Bedarf es dazu nicht auch einer begleitenden Berufsschule?
Die Begrifflichkeiten gehen da offenbar ein bisschen durcheinander:
Es handelt sich ja nicht um einen Lehrberuf. Der bräuchte die Berufsschule, die Anerkennung durch Kammern oder Verbände, etc..

Sondern es handelt sich offenbar um eine zertifizierte Ausbildung im Sinne der Fort- und Weiterbildung. Dafür gibt's ja verschiedene gesetzliche Grundlagen.

Was genau die Anerkennung als "Beruf" im Einzelnen bedeutet, wäre zu klären: Eine Berufsbezeichnung, die nicht gesetzlich geschützt ist, wird naturgemäß anerkannt. Diese Anerkennung bedeutet aber nicht umgekehrt eine bestimmte Definition oder einen Schutz dieser Bezeichnung. Sondern bedeutet nur, dass ich diese Bezeichnung führen darf, ohne Gesetze zu verletzen.

[Nebenbemerkung:
Die Frage der offiziellen Berufsbezeichnung ist in Deutschland einigermassen komplex, wie ich auch aus eigener Erfahrung weiß: Nach 14 Semestern Studium, 1. theol. Examen, zwei Jahren Vikariat, 2. Examen war ich dennoch offiziell "ohne Beruf". So steht es auf der Urkunde meiner ersten Trauung. Ich war aber "Theologe". Denn dieser Begriff ist nicht geschützt. Allerdings, obwohl ich mehrere Jahre freiberuflich als Theologe gearbeitet habe, und das so auch auf meinen Steuererklärungen stand, ist "Theologe" kein Beruf und auch keine Berufsbezeichnung.]

Teetrinker
12-04-2022, 09:03
Hallo,

Was ist der Unterschied zwischen Choy Li Fut und Hung Gar?

MGuzzi
12-04-2022, 09:35
authentische und kompetente Fähig-, und Fertigkeiten stehen.


Ist das nicht ein etwas hochgestecktes Ziel?
In welcher Kampfkunst findet man das, das man sich nach 2 Jahren "Lehrer" nennen kanm?

Fupau
12-04-2022, 10:42
Ist das nicht ein etwas hochgestecktes Ziel?
In welcher Kampfkunst findet man das, das man sich nach 2 Jahren "Lehrer" nennen kanm?

Hallo MGuzzi,

Darum wollen wir Menschen ansprechen, die eine mehrjährige Erfahrung in einer Kampfkunst haben und sich entsprechend engagieren wollen um mit einer "neuen" Materie darüber hinaus zu wachsen. Ausserdem sollte eine grundsätzliche Affinität zum Unterrichten gegeben sein. Einfach nochmal auf www.fupau-akademie.de gehen und nachlesen.

MGuzzi
12-04-2022, 12:03
Hallo MGuzzi,

Darum wollen wir Menschen ansprechen, die eine mehrjährige Erfahrung in einer Kampfkunst haben und sich entsprechend engagieren wollen um mit einer "neuen" Materie darüber hinaus zu wachsen. Ausserdem sollte eine grundsätzliche Affinität zum Unterrichten gegeben sein. Einfach nochmal auf www.fupau-akademie.de gehen und nachlesen.

Habe ich schon gelesen:

Die Ausbildung findet in einem 6 – wöchigen Rhythmus über jeweils ein Wochenende (Samstag und Sonntag) mit insgesamt 11 Unterrichtseinheiten pro Wochenende statt.

Also nach etwa 190 Unterrichtsstunden soll man ein KungFu Meister werden, wenn man etwa 5 Jahre irgendwas trainiert hat, also irgendwo zwischen blau- und Schwarzgurt ist.
Wie definiert ihr denn einen "Lehrer"? Jemand der irgendwelche Formen vorturnen kann wie in einem Aerobic-Kurs, oder ist das jemand der ein vertieftes Verständnis einer Kampfkunst erworben hat, was meistens nicht unter ein paar Jahrzehnten zu erreichen ist?

"mit einer "neuen" Materie darüber hinaus zu wachsen" so a la Selbstverwirklichung, und als Ziel vielleicht Assistenztrainer, ist ja gut und schön, aber ein "Lehrer", ist was Anderes.

Fupau
12-04-2022, 12:31
Hallo Mguzzi,

freut mich dass Du soviel Zeit findest Dich mit unserer Lehrerausbildung auseinander zu setzen. Darf ich fragen wie lange Du schon eine Kampfkunst unterrichtest? Ich mache dass jetzt erfolgreich seit 20 Jahren ausschliesslich und erlaube mir deshalb eine gute Erfahrung zu den Themen Lehren und Lernen zu haben.
Hast Du Erfahrung im Choy Lay Fut Kung Fu oder überhaupt in einem traditionellen Kung Fu Stil?

MGuzzi
12-04-2022, 12:47
. Darf ich fragen wie lange Du schon eine Kampfkunst unterrichtest?

Etwas länger, und lange genug um zu wissen, dass man nicht nach 190 Stunden Training (oder Ausbildung, aber das ist eigentlich egal man dss nennt, denn trainieren muss man, auch wenn man Theorien lernt) zum Lehrer einer Kampfkust wird.
Das ich mich damit auseinandersetze liegt einfach daran, dass ich einerseits generell Entwicklungen im Kampfkunstbereich interessant finde, und andererseits solcher Art Berufsausbildungen schon immer etwas skeptisch gegenüberstehe.
So viel Zeit möchte ich damit speziell allerdings tatsächlich nicht verbringen, dazu reichen die Infos aber auch andererseits gar nicht aus.

MGuzzi
12-04-2022, 13:46
ist "Theologe" kein Beruf und auch keine Berufsbezeichnung.]

Sondern was? Eine Daseinsform, ähnlich wie "Philosoph"?

Gast
12-04-2022, 13:55
Die Begrifflichkeiten gehen da offenbar ein bisschen durcheinander:
Es handelt sich ja nicht um einen Lehrberuf. Der bräuchte die Berufsschule, die Anerkennung durch Kammern oder Verbände, etc..

Sondern es handelt sich offenbar um eine zertifizierte Ausbildung im Sinne der Fort- und Weiterbildung. Dafür gibt's ja verschiedene gesetzliche Grundlagen.

Was genau die Anerkennung als "Beruf" im Einzelnen bedeutet, wäre zu klären: Eine Berufsbezeichnung, die nicht gesetzlich geschützt ist, wird naturgemäß anerkannt. Diese Anerkennung bedeutet aber nicht umgekehrt eine bestimmte Definition oder einen Schutz dieser Bezeichnung. Sondern bedeutet nur, dass ich diese Bezeichnung führen darf, ohne Gesetze zu verletzen.


Danke, so was in der Art schwirrte mir im Kopf rum.

surviver21
12-04-2022, 14:35
Etwas länger, und lange genug um zu wissen, dass man nicht nach 190 Stunden Training (oder Ausbildung, aber das ist eigentlich egal man dss nennt, denn trainieren muss man, auch wenn man Theorien lernt) zum Lehrer einer Kampfkust wird.
Das ich mich damit auseinandersetze liegt einfach daran, dass ich einerseits generell Entwicklungen im Kampfkunstbereich interessant finde, und andererseits solcher Art Berufsausbildungen schon immer etwas skeptisch gegenüberstehe.
So viel Zeit möchte ich damit speziell allerdings tatsächlich nicht verbringen, dazu reichen die Infos aber auch andererseits gar nicht aus.

Im Karatevernband gibt es da eine "Karate-Lehrer " -Ausbildung. Das kann man vielleicht vergleichen.

Katamaus
12-04-2022, 14:45
Im Karatevernband gibt es da eine "Karate-Lehrer " -Ausbildung. Das kann man vielleicht vergleichen.Nein, die setzt eine C-Lizenz voraus. Und zwar im DKV und nicht in irgendeiner anderen KS.
https://www.karate.de/de/verband/ressorts/karatelehrer.php

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Gast
12-04-2022, 14:52
Sondern was? Eine Daseinsform, ähnlich wie "Philosoph"?Ja. Das ist ein guter Vergleich.

Gast
12-04-2022, 14:59
Ja. Das ist ein guter Vergleich.

Geht zwar ins Off-Topic, aber:
Ich glaube nicht, dass Daseinsform das geeignete Kriterium zur Unterscheidung von anderen Berufen ist; das ist einfach die Frage der staatlichen Regelung.

Gast
12-04-2022, 15:01
Nein, die setzt eine C-Lizenz voraus. Und zwar im DKV und nicht in irgendeiner anderen KS.
https://www.karate.de/de/verband/ressorts/karatelehrer.phpSoweit ich weiß, kann man in Bayern den ÜL C mit Spezialisierung aikidô machen. 120 LE insgesamt.
Das allerdings machen in aller Regel Leute, die schon lange aikidô unterrichten und jetzt aus einem bestimmten Grund den ÜL des DOSB brauchen. Die werden da also nicht "aikidô-Lehrer", sondern sie sind längst aikidô-Lehrer:innen mit viel Erfahrung, die ein Zertifikat des DOSB benötigen.

Der ÜL ist aber auch in keiner Weise mit einer Berufsausbildung oder ähnlichem vergleichbar, und ist auch versicherungsrechtlich nicht relevant. Passt also wohl eher nicht als Vergleich zum dem, was hier vorgestellt wurde.
Hier gehts ja eher um eine Parallele zu Fitnesstrainer/evtl. Fitnesskaufmann, wenn ich es recht verstehe.

Inumeg
12-04-2022, 15:07
Sondern was? Eine Daseinsform, ähnlich wie "Philosoph"?

Theologe ist die Bezeichnung für einen Abschluß des tertiären Bildungsbereiches. Ebenso Philosoph. Dieser Abschluß ist idR die Voraussetzung für gewisse Berufe, welche dann ihre eigene Berufsbezeichnung haben.

Gast
12-04-2022, 15:12
Geht zwar ins Off-Topic, aber:
Ich glaube nicht, dass Daseinsform das geeignete Kriterium zur Unterscheidung von anderen Berufen ist; das ist einfach die Frage der staatlichen Regelung.Es sind zumeist Berrufsverbände, Innungen, Standesorganisationen, usw., die so etwas regeln. In meinem Fall eben die Hannoversche Landeskirche. Das niedersächsische Ministerium des Inneren hatte auf Betreiben meines Vaters einen Entwurf vorgelegt, der es uns abgelehnten Theolog:innen (immerhin 50% pro Jahrgang damals) ermöglicht hätte, eine Berufsbezeichnung parallel zum Beamtenrecht zu führen. Das hätte dann "Assessor der Theologie" geheißen. Die Kirche hat es abgelehnt diese Berufsbezeichnung einzuführen.
Auch ansonsten mischt sich der Staat an dieser Stelle eher selten ein. Eine Ausnahme ist das Gesundheitswesen. Aber auch da gibt es für die Kammern und Verbände viele Spielräume. Ich habe zu Anfang meiner beruflichen Karrriere noch die Entstehung des neuen Berufsbildes "Heilerziehungspflege" mitbekommen.

Gast
12-04-2022, 15:26
Theologe ist die Bezeichnung für einen Abschluß des tertiären Bildungsbereiches. Ebenso Philosoph. Dieser Abschluß ist idR die Voraussetzung für gewisse Berufe, welche dann ihre eigene Berufsbezeichnung haben.Die Besonderheit besteht in meinem Fall und dem meiner Mitleidenden darin, daß wir ein Vikariat (~ Refrendariat) erfolgreich abgeschlossen haben und ein zweites kirchliches Examen (~ zweites Staatsexamen) ebenfalls erfolgreich absolviert haben. D.h. wir haben eine abgeschlossene Berufausbildung.
Dürfen diese Berufsbezeichnung aber nicht führen. Im Gegensatz z.B. zu einem Tischlermeister, der sich auch dann Tischlermeister nennen darf, wenn er nicht als solcher arbeitet.
Wir dürfen uns lediglich "Theolog:in" nennen - was eben nicht unsere erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung aussagt, sondern nur den Inhalt unseres Studiums.

Und auch das nicht wirklich. "Theologe" ist eben keine "Bezeichnung für einen Abschluß des tertiären Bildungsbereiches. [... der] Voraussetzung für gewisse Berufe" ist, hier des Pastors. "Theologe" ist ein rechtlich in keiner Weise geschützter, vollkommen freier Begriff, der den jede und jeder führen kann, der oder die das möchte. Vollkommen unabhängig von Studium oder irgendeinem Bildungsweg. Jeder Mensch kann sich "Theologe" nennen, wenn ihm das was gibt. Genauso wie eben "Philosoph".

So nu aber wirklich genug OT.

Bitte entschuldige Fupau. :verbeug:

Katamaus
12-04-2022, 17:49
Soweit ich weiß, kann man in Bayern den ÜL C mit Spezialisierung aikidô machen. 120 LE insgesamt.

Das meinte ich. Im Karate genauso und der „Karatelehrer 1“ ist eine B-Trainer-Ausbildung (das ist eine Ausbildung dazu, die so „gebranded wurde“, weil sie eher Allgemeines zu Kampfkünsten und philosophischen Hintergründen lehrt, als die klassische Trainer-Asubildungen, die sich ja eher auf Trainingslehre und technische Inhalte konzentrieren).

Wie auch immer, ich vergaß zu erwähnen: die Ausbildung zum Karatelehrer 1 setzt nicht nur eine C-Trainer-Lizenz voraus, sondern auch eine mehrjährige Tätigkeit als Trainer, die vom Verein zu bescheinigen ist. Also nein, das ist überhaupt nicht vergleichbar.

PS: Der Karatelehrer 2 war mal so gedacht, dass man mit ein wenig Mehraufwand einen Abschluss zum Diplom-Sportlehrer machen kann, was ja nochmal ne ganz andere Nummer ist. Aber ich weiß nicht, wie weit der Plan mittlerweile gediehen ist.

Katamaus
12-04-2022, 17:50
Jeder Mensch kann sich "Theologe" nennen, wenn ihm das was gibt. Genauso wie eben "Philosoph".

So wie „Osteopath“. Früher zumindest. :D

Gast
12-04-2022, 18:48
So wie „Osteopath“. Früher zumindest. :DDa wird die Anerkennung inzwischen über die Zugehörigkeit zu einem der Berufsverbände geregelt.

Katamaus
12-04-2022, 21:26
Da wird die Anerkennung inzwischen über die Zugehörigkeit zu einem der Berufsverbände geregelt.

Ah, danke! Vor ein paar Jahren reichten da noch 5 Wochenenden an irgendeiner schwindligen niederländischen Privatuni. Das wäre dann ungefähr so wie hier (um den Bezug mal wieder herzustellen :D).