Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Leg Rides im Submission Wrestling



Kirke
30-06-2022, 09:34
Hey zusammen,

über das Tutorial "Power Rides: A new Philosophy of Pinning" bin ich auf das Thema gekommen.
Mich interessiert, ob ihr das kennt, wie eure Erfahrungen damit sind (auch aus anderen Grappling Disziplinen) und was ihr allgemein davon haltet.

Potenzial für die Zukunft des Submission Grappling oder nur die neueste Sau durchs Dorf?

Hier zur Zusammenfassung: Die Leg Rides hat Craig wohl aus dem Folkstyle Wrestling gelernt und einige aus der Nogi Bjj Szene experimentieren zur Zeit damit.

Khabib hat diese Pins im MMA sehr erfolgreich mit Ground&Pound eingesetzt, ist bekannt unter "Dagestani Handcuff System".

Einige Thesen aus dem Turorial:
- Im BJJ gibt es nur Punkte für die klassischen BJJ-Pins wie Sidecontrol, Mount, Backmount. Dadurch sind die überrepräsentiert gegenüber anderen Pins, die zb im Ringen oder MMA sehr effektiv eingesetzt werden.
- Eine Schwäche der klassischen Bjj-Pins ist, dass die Beine oft (teilweise) mobil bleiben. Deshalb gibt es so viele Escapes mit Shrimping und Bridging.
- Die Backmount-Regel mit "Hooks in = Punkte" ist nicht optimal. Die hat dazu geführt, dass man den Gegner heute in 99% der Fälle auf sich drauf zieht und dann unter ihm hängt. Besseres Endziel wäre Backmount mit "auf dem Gegner sitzen".

Die Grundidee bei Leg Rides ist:
- Statt zu passen und Punkte zu holen, bleibt man auf den Beinen des Gegners
- Ziel ist immer, die Beine und Hüfte zu pinnen (die stärksten Waffen) und dann Oberkörperkontrolle dazu zu holen
- Mittel sind: Gegner auf Seite oder Bauch drehen, Beine flach machen (oder hochheben), Beine mit Hooks spreizen. Dann Kopfkontrolle oder Cross Body Armkontrolle (siehe Dagestani Handcuff)
- Wenn die Kontrolle da ist, kann man gucken, ob man für Punkte passt (der Gegner ist dann im Idealfall glücklich, dass er da rauskommt, und gibt den Pass gerne her) oder Submissions anknüpfen.

jkdberlin
30-06-2022, 09:44
- Die Backmount-Regel mit "Hooks in = Punkte" ist nicht optimal. Die hat dazu geführt, dass man den Gegner heute in 99% der Fälle auf sich drauf zieht und dann unter ihm hängt. Besseres Endziel wäre Backmount mit "auf dem Gegner sitzen".


Das ist falsch.
Es gibt 4 Punkte für die Hooks, genau wie unabhängig davon 4 Punkte für die Backmount. Schon immer.

jkdberlin
30-06-2022, 09:48
Ansonsten finde ich die Idee sehr interessant. Gerade für No Gi mit Fusshebeln, von da kenne ich es auch schon. Das gab es im Shooto auch schon Ende der 90er, Erik Paulson hatte dazu mal ein Seminar gemacht. Sicherlich ist das heute noch weiter entwickelt, damals waren ja auch die Fusshebel-Positionen noch nicht so ausgereift.

Björn Friedrich
30-06-2022, 10:44
Leg Rides kommen in meiner neuen Videoserie vor.;-)

Leg Rides sind gut, wenn man ein mobiles Spiel hat, sie lassen sich gut mit Rolling Back Takes, Cradle, Leg Drag, etc. verbinden, aber auch schöne Leglocks sind aus ihnen möglich. In meinem persönlichen Stil bin ich eher klassisch auf die Kontrolle des Oberkörpers fixiert, aber gerade für junge Athleten, die gerne mit vielen Transitions arbeiten, ist das ein guter Ansatz. Gerade die Kombination aus Back Take und Leglock macht sie so effektiv und verwirrend für den Gegner......

SKA-Student
30-06-2022, 12:18
Das ist mal ein Bereich, bei dem die IBJJF-Punkte-Regeln eben veraltet sind nicht mehr das "moderne MMA" bevorzugen (gemeint: Punkte für die dominanten Positionen / Weg dahin).
Aber wen interessieren schon die IBJJF-Punkte-Regeln? :D