PDA

Vollständige Version anzeigen : Stiloffene Prüfung im Deutschen Karate Verband zum 4. Dan



Shintaro
01-07-2022, 08:35
Hallo Forengemeinde,

vielleicht wird meine Frage für den ein oder anderen verwirrend sein.

Ich habe meinen 3. Dan Karate bei einem japanischen Meister gemacht und habe diese Graduierung über den Deutschen Karate Verband anerkennen lassen. Das war damals wegen Prüfungsabnahme, Trainerschein usw und weil ich ein eigenes Dojo hatte.

Nun wollte ich den 4. Dan im DKV ebenfalls stiloffen machen. Zur Info, ich mache vorwiegend Shorin Ryu Karate.

In der Prüfungsordnung heißt es, daß man mindestens 2 Kata zeigen muß, die also für einen 4. Dan aus meinem Stil, sowie entweder Bunkai oder SV. Das sollte ein Thema sein, was zwar nicht schriftlich ausgearbeitet werden solo, sondern lediglich referiert werden soll, mit praktischer Anwendung. Und man muß aus den Kata, die gezeigt werden. ca. 6 bis 8 Kihonformen zeigen.

Alles erstmal leicht verständlich, doch wenn ich meinen Trainer frage, oder auch die Prüfer, die einem prüfen sollen / wollen, kommen auf Fragen, daß sie keine Ahnung haben, wie oder was genau gezeigt werden muß, wie das ganze auszusehen hat.

Ich rief beim DKV an und bekam die gleiche Antwort.

Ich sprach mit dem vermeintlichen Prüfer, der meinte, daß mein Thema, was ich mir auswählte, von ihm nicht anerkannt wird. Bei meinem Thema ging es um den Erhalt der Leistungsfähigkeit von eingeschränkten oder gehandicapten Karateka.
Mein Thema sollte da zu beitragen, daß auch solche Leute durchaus in der Lage sind, Prüfungen zu machen, bzw. auch ihr Karate weiterhin zu machen, auch wenn Einschränkungen körperlicher Natur da sind. Sie sollen das Gefühl bekommen, ebenso noch leistungsstark zu sein.

Dieser Prüfer behauptete, daß er dieses Thema nicht haben möchte. Er möchte mich lieber sehen, daß ich Kobudo und Karate nebeneinander stelle und vergleich. Ich fragte ihn, wie er sich das vorstellt. Da kam tatsächlich nur ein Satz "keine Ahnung"
Zudem habe er keine Ahnung von Shorin Ryu, er mache Shotokankarate. Wohlbemerkt, er hat dort den 6. Dan!

Finde ich merkwürdig, wenn der eigene Dojoleiter sagt, man solle mit den Prüfern sprechen, die dann aber keinen blassen Schimmer haben und der Dojoleiter und Trainer selbst sagt, daß er nciht weiß, was man sehen möchte. Und auch der DKV selbst keine gescheiten Angaben über die Vorgaben machen kann.

Deshalb meine Frage, wie soll das ganze tatsächlich aussehen, wie sollte das alles gezeigt werden. Da ich, wie bereits erwähnt, meine Prüfungen außerhalb von dem DKV gemacht hatte, kenne ich mich mit den Gepflogenheiten des DKV nicht aus. Merkwürdig, daß halt keiner von dem Befragten wirklich sagen kann, wie es auszusehen hat.

Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.

Danke

Katamaus
01-07-2022, 09:52
Anderen Prüfer suchen! Und am besten auch noch einen Lehrer/Verein, der dich auf deinem Weg weiterbringen kann und will.

Es ist imho unmöglich zu sagen, was im DKV üblich ist. Das ist so ein Riesenverband und dementsprechend ist halt von beeindruckenden Lehrern über einen Haufen mehr oder weniger qualifizierten total netten Menschen bis hin zu totalen Vollidioten und Popogeigen so ziemlich alles vorhanden, was man sich vorstellen kann. Und das in allen Graduierungsstufen.

Aber hey, da kann man angesichts der Vielfalt sicher was Passendes finden.

Nachtrag Tante Edith: Ich musste zum 4. Dan keine Ausarbeitung vorlegen und ich glaube der war auch stiloffen (was auch egal gewesen wäre, da es in jedem Fall der gleiche Prüfer gewesen wäre und da noch nie jemand von uns was ausarbeiten musste. Der lässt dich lieber ein paar mal öfter kämpfen.)

ainuke
01-07-2022, 10:05
Wie bei wahrscheinlich allen entsprechenden Prüfungen kommt es hier auf die Prüferinnen und Prüfer an.

Stiloffenes Karate und die entsprechende Prüfungsordnung im DKV wurden eingeführt, um besser auf die individuellen Stärken und Interessen der Karateka einzugehen. Leider ist dabei ein kleiner Fehler unterlaufen: Der Hinweis, dass Katas aus der jeweiligen Stilrichtung gezeigt werden müssen, ist in sich widersinnig. Dann wäre es ja nicht mehr stiloffen.

Ich selbst habe bei den Prüfungen zum 3. und 4. Dan jeweils Katas aus Shotokan und Shito Ryu gezeigt. Das war aber auch so mit den beiden Prüfern angesprochen. Auch die inhaltlichen Programme waren mit ihnen abgesprochen.

Dass der von Dir angesprochene Prüfer keine Lust auf das vorgeschlagene Thema hat, möchte ich gar nicht bewerten. Auf jeden Fall passt er nicht zu Dir. Dann gilt es eben, die passenden Prüferinnen und Prüfer zu finden. Frag doch mal den ehemaligen World Chairman für Parakarate (Michael Schölz). Er kann Dir vielleicht potenziell passende Leute nennen.

FireFlea
01-07-2022, 10:52
Mir erschließt sich nicht, warum ich bei irgendjemandem Prüfung machen sollte, der keine Ahnung von dem hat, was ich tue.

MGuzzi
01-07-2022, 11:47
"Keine "Ahnung" ist doch eine Super Referenz für einen Prüfer. Und für den DKV.

ainuke
01-07-2022, 12:45
"Keine "Ahnung" ist doch eine Super Referenz für einen Prüfer. Und für den DKV.

Wenn jemand offen und ehrlich zugibt, von etwas keine Ahnung zu haben, dann ist das nicht unbedingt schlecht. Die Welt des Karate ist ja doch ziemlich groß und dass da jemand wirklich alles solide abdeckt, ist doch eher unwahrscheinlich.

Bücherwurm
01-07-2022, 16:22
Ich hab grade wieder ein DKV-Karate-bashing-Dejavu... :gruebel: .. nur diesmal mit Einlage..:D


Hallo Forengemeinde,

Ich habe meinen 3. Dan Karate bei einem japanischen Meister gemacht

... Zur Info, ich mache vorwiegend Shorin Ryu Karate.

Bei welchem denn? Und was heißt "vorwiegend"?


Alles erstmal leicht verständlich, doch wenn ich meinen Trainer frage, oder auch die Prüfer, die einem prüfen sollen / wollen, kommen auf Fragen, daß sie keine Ahnung haben, wie oder was genau gezeigt werden muß, wie das ganze auszusehen hat.

???


Ich sprach mit dem vermeintlichen Prüfer, der meinte, daß mein Thema, was ich mir auswählte, von ihm nicht anerkannt wird. Bei meinem Thema ging es um den Erhalt der Leistungsfähigkeit von eingeschränkten oder gehandicapten Karateka.
Mein Thema sollte da zu beitragen, daß auch solche Leute durchaus in der Lage sind, Prüfungen zu machen, bzw. auch ihr Karate weiterhin zu machen, auch wenn Einschränkungen körperlicher Natur da sind. Sie sollen das Gefühl bekommen, ebenso noch leistungsstark zu sein.

Du wolltest bei der Prüfung erklären, dass jemand die Anforderungen nicht erfüllen kann, aber "das Gefühl bekommen" sollen, "ebenso noch leistungsstark zu sein"? Was soll das denn bedeuten?

Also ich kenn es so: Den Prüfer kennt man auf jeden Fall im Vorfeld. Da war man mindestens auf einer Reihe von Lehrgängen über ein zwei Jahre, bevor man auf die Idee kommt, wegen Prüfung nachzufragen. Und da weiß man schon, was er sehen will und was nicht.

Wer nicht "fit" ist, kann ja trotzdem weiter "sein Karate" machen. Wenn jemand sich jahrelang müht, wird vielleicht auch ein Lehrer irgendwann sagen - ok - bestanden. Z.B. am Ende eines Trainings. Aber es steht ja nirgends, dass jemand einen 4. Dan erreichen muß, wenn er das körperlich nicht hinbekommt.

FireFlea
01-07-2022, 16:37
Wenn jemand offen und ehrlich zugibt, von etwas keine Ahnung zu haben, dann ist das nicht unbedingt schlecht. Die Welt des Karate ist ja doch ziemlich groß und dass da jemand wirklich alles solide abdeckt, ist doch eher unwahrscheinlich.

Ja aber warum weise ich dann den Vorschlag des Prüflings ab und fordere stattdessen etwas, wovon ich keine Ahnung habe. Wie soll der Prüfer etwas bewerten, das er offensichtlich nicht einschätzen kann?

Inumeg
01-07-2022, 16:40
Ich würde mir auch einen anderen Prüfer suchen. Gibt ja genug SOK-Prüfer im DKV. Einer sogar, der auch gleichzeitig Shito-Ryu macht: https://www.karate.de/de-wAssets/docs/karate/pruefer/A-Prueferliste-Internet_03.03.2022.pdf

Katamaus
01-07-2022, 16:51
Einer sogar, der auch gleichzeitig Shito-Ryu macht:

Den könnte er dann lieb von mir grüßen. :D Allerdings macht der TE Shorin Ryu. Dafür gibt es aber auch SOK Prüfer, die sowas machen. Einer davon hier in München. :D.

Inumeg
01-07-2022, 19:19
Meh... wer lesen kann, ist klar im Vorteil...

Luce Bree
01-07-2022, 20:05
Aus meiner Sicht ist Fritz Oblinger hier der richtige Kontakt für die SOK-Prüfung...

kaffeegeniesser
01-07-2022, 21:14
Er möchte mich lieber sehen, daß ich Kobudo und Karate nebeneinander stelle und vergleich. Ich fragte ihn, wie er sich das vorstellt. Da kam tatsächlich nur ein Satz "keine Ahnung"
Du willst 4. Dan werden. Muss da ein Prüfer oder der DKV Dir vorkauen, was in der Prüfung gezeigt werden soll? Muss der Prüfer da ein Programm vorgeben, wie es für Kyu Prüfungen existiert? Oder kann man von einem 4. Dan erwarten, dass er sich selber was überlegen kann? Vielleicht war das Thema "Kobudo und Karate nebeneinander stelle und vergleich" der Rahmen und der Prüfer erwartet, dass Du das Thema bearbeitest und bei der Prüfung auf dem Niveau eines 4. Dan (wie das auch immer aussehen mag) zeigst.

Bücherwurm
01-07-2022, 21:19
Du willst 4. Dan werden. Muss da ein Prüfer oder der DKV Dir vorkauen, was in der Prüfung gezeigt werden soll? Muss der Prüfer da ein Programm vorgeben, wie es für Kyu Prüfungen existiert? Oder kann man von einem 4. Dan erwarten, dass er sich selber was überlegen kann? Vielleicht war das Thema "Kobudo und Karate nebeneinander stelle und vergleich" der Rahmen und der Prüfer erwartet, dass Du das Thema bearbeitest und bei der Prüfung auf dem Niveau eines 4. Dan (wie das auch immer aussehen mag) zeigst.

Yepp - auch ne Variante. :halbyeaha

Gerdi
01-07-2022, 21:56
danke für die infos.

FireFlea
02-07-2022, 07:24
Du willst 4. Dan werden. Muss da ein Prüfer oder der DKV Dir vorkauen, was in der Prüfung gezeigt werden soll? Muss der Prüfer da ein Programm vorgeben, wie es für Kyu Prüfungen existiert? Oder kann man von einem 4. Dan erwarten, dass er sich selber was überlegen kann? Vielleicht war das Thema "Kobudo und Karate nebeneinander stelle und vergleich" der Rahmen und der Prüfer erwartet, dass Du das Thema bearbeitest und bei der Prüfung auf dem Niveau eines 4. Dan (wie das auch immer aussehen mag) zeigst.

Und wie soll ein Prüfling, der offenbar kein Kobudo betreibt, "Kobudo und Karate nebeneinander stellen und vergleichen"? Und wie soll das von einem Prüfer bewertet werden, der offenbar ebenfalls kein Kobudo betreibt?

Katamaus
02-07-2022, 07:46
Und wie soll das von einem Prüfer bewertet werden, der offenbar ebenfalls kein Kobudo betreibt?

Und wenn, dann auf jeden Fall keine Ahnung davon hat? :D

FireFlea
02-07-2022, 08:01
Nochmal auf den Eingangspost bezogen, habe gesehen es gibt auch Lehrgänge mit Jamal Measara mit stiloffener Prüfung. Vielleicht eine Option, Measara kommt ja aus dem Shorin Ryu.

Katamaus
02-07-2022, 08:04
Nochmal auf den Eingangspost bezogen, habe gesehen es gibt auch Lehrgänge mit Jamal Measara mit stiloffener Prüfung. Vielleicht eine Option, Measara kommt ja aus dem Shorin Ryu.

Der Werner Bachhuber, sein Schüler, war ja auch der A-Prüfer, den ich oben meinte. ;-)

kaffeegeniesser
02-07-2022, 11:47
Und wie soll ein Prüfling, der offenbar kein Kobudo betreibt, "Kobudo und Karate nebeneinander stellen und vergleichen"?

Vielleicht sollte man antworten, dass man kein Kobudo betreibt und dieses Thema somit nicht bearbeiten kann. Im Nachsatz dann aber vielleicht hinterherschieben: ich bin meiner Meinung nach gut und habe Ahnung von xy, xy, zwv sowie abc. Wäre da für Sie (Herr Prüfer) was dabei? Meiner bescheidenen Meinung nach sollte man als 3. Dan und Aspirant auf den 4. Dan was vorzuweisen haben, in dem man gut ist. Das gute an der SOK Prüfungsordnung ist doch eben, dass keine starren Vorgaben gemacht werden, was gezeigt werden soll. Also hat man die Möglichkeit, seine Schokoladenseite (oder das, was man denkt, dass sie es ist) in der Prüfung zu zeigen.

Als popeliger 1. Kyu vom Lande hab ich auch geschafft, mir selbst ohne Mitwirkung eines Trainers oder Prüfers ein Prüfungsprogramm für die Prüfung zum 1. Dan nach SOK Prüfungsordnung zusammenzustellen. Dass man sein Programm dann mit einem Trainer mal durchgeht und sich beraten lässt, ist doch ok. Das Programm vorab (knappes halbes Jahr vor der Prüfung) zu einem der Prüfer geschickt, Antwort: sieht gut aus, mach das. Aber den Rest sollte man als Erwachsener schon selbst zustande bringen.

FireFlea
02-07-2022, 13:08
Er hat doch was vorgeschlagen, das er bearbeiten möchte. Aber man sieht das Grundproblem - ich halte nix davon bei Wildfremden Prüfung zu machen, von denen ich nicht lerne um dann irgendeinen Zettel zu haben mit einer Graduierung.

shinken-shôbu
02-07-2022, 22:29
Mir erschließt sich nicht, warum ich bei irgendjemandem Prüfung machen sollte, der keine Ahnung von dem hat, was ich tue.
Ja, war auch der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss.





"Keine "Ahnung" ist doch eine Super Referenz für einen Prüfer. Und für den DKV.
Wenn jemand offen und ehrlich zugibt, von etwas keine Ahnung zu haben, dann ist das nicht unbedingt schlecht. Die Welt des Karate ist ja doch ziemlich groß und dass da jemand wirklich alles solide abdeckt, ist doch eher unwahrscheinlich.
Grundsätzlich ja aber wenn mir mein künftiger Englischdozent erklärte, er nähme mir eine entsprechende Aufnahme-/Einstufungsprüfung ab, spreche aber selbst kein einziges Wort Englisch, käme ich mir schon veräppelt vor. :rolleyes:




Und wie soll ein Prüfling, der offenbar kein Kobudo betreibt, "Kobudo und Karate nebeneinander stellen und vergleichen"? Und wie soll das von einem Prüfer bewertet werden, der offenbar ebenfalls kein Kobudo betreibt?
Auf eine vermutlich sehr erheiternde oder gar megalustige Art, die alle Anwesenden gut unterhält oder diesen die Tränen in die Augen treibt, könnte ich mir vorstellen.

Dastin
03-07-2022, 11:04
Aber man sieht das Grundproblem - ich halte nix davon bei Wildfremden Prüfung zu machen,

Das Grundproblem ist aber nicht das Problem. Es ist ja viel mehr das Problem, dass der Prüfer nicht den gleichen Stil hat und es damit die ganze Sache schwierig macht.
Ich finde Prüfungen im gleichen System bei Fremden Prüfer nicht verkehrt. Entweder liefert man ab oder nicht.

Shintaro
04-07-2022, 15:26
Ich hab grade wieder ein DKV-Karate-bashing-Dejavu... :gruebel: .. nur diesmal mit Einlage..:D



Bei welchem denn? Und was heißt "vorwiegend"?



???



Du wolltest bei der Prüfung erklären, dass jemand die Anforderungen nicht erfüllen kann, aber "das Gefühl bekommen" sollen, "ebenso noch leistungsstark zu sein"? Was soll das denn bedeuten?

Also ich kenn es so: Den Prüfer kennt man auf jeden Fall im Vorfeld. Da war man mindestens auf einer Reihe von Lehrgängen über ein zwei Jahre, bevor man auf die Idee kommt, wegen Prüfung nachzufragen. Und da weiß man schon, was er sehen will und was nicht.

Wer nicht "fit" ist, kann ja trotzdem weiter "sein Karate" machen. Wenn jemand sich jahrelang müht, wird vielleicht auch ein Lehrer irgendwann sagen - ok - bestanden. Z.B. am Ende eines Trainings. Aber es steht ja nirgends, dass jemand einen 4. Dan erreichen muß, wenn er das körperlich nicht hinbekommt.

Vorwiegend heisst nichts anderes, daß ich Shorin Ryu am meisten machen, zurzeit keine anderen Kampfkünste.

Mein Thema sollte auf der Basis der Anpassung seines eigenen Karatestil / bzw. Ausführungen auf den vorgegebenen Stil. Will heißen, daß ich den vorgebenenen Stil so auf meinen Körper und meinen Möglichkeiten anpasse, ohne ihn großartig zu verfälschen. Mein Thema sollte sein, daß auch Leute mit einem Handicap den jeweiligen Stil so anpaßt, daß es funktioniert und daß man auch mit Handicap noch leistungsstark sein kann und seine Kampfkunst mit weitgehenst allen Facetten ausüben kann. Dazu gehören halt auch mal Prüfungen.

Und warum sollte es für jemand nicht möglich sein, auch mit Handicap eine Prüfung abzulegen.

Shintaro
04-07-2022, 15:30
Vielleicht sollte man antworten, dass man kein Kobudo betreibt und dieses Thema somit nicht bearbeiten kann. Im Nachsatz dann aber vielleicht hinterherschieben: ich bin meiner Meinung nach gut und habe Ahnung von xy, xy, zwv sowie abc. Wäre da für Sie (Herr Prüfer) was dabei? Meiner bescheidenen Meinung nach sollte man als 3. Dan und Aspirant auf den 4. Dan was vorzuweisen haben, in dem man gut ist. Das gute an der SOK Prüfungsordnung ist doch eben, dass keine starren Vorgaben gemacht werden, was gezeigt werden soll. Also hat man die Möglichkeit, seine Schokoladenseite (oder das, was man denkt, dass sie es ist) in der Prüfung zu zeigen.

Als popeliger 1. Kyu vom Lande hab ich auch geschafft, mir selbst ohne Mitwirkung eines Trainers oder Prüfers ein Prüfungsprogramm für die Prüfung zum 1. Dan nach SOK Prüfungsordnung zusammenzustellen. Dass man sein Programm dann mit einem Trainer mal durchgeht und sich beraten lässt, ist doch ok. Das Programm vorab (knappes halbes Jahr vor der Prüfung) zu einem der Prüfer geschickt, Antwort: sieht gut aus, mach das. Aber den Rest sollte man als Erwachsener schon selbst zustande bringen.

Da drum geht es gar n icht, daß mir jemand was vorkauen soll. Mein Trainer sagte mir, als er keinen Dunst hat, wie die Prüfung aussehen soll, ich solle mich mit den Prüfern unterhalten und mich mit denen austauschen. Da wollte mir der eine Prüfer ein Thema vorgeben, wei er weiß, was ich noch für Kampfkünste gemacht habe. Er sollte mir nichts vorbacken, sondern ich wollte eher mit ihm, wie der Trainer sagte, über meinen Themenwunsch sprechen. Da ich selbst nur eingeschränktes Partnertraining machen kann, hatte ich mir mein Thema entsprechend ausgesucht. Es wurde ohne gescheite Begründung abgelehnt, obwohl ich die Gründe nannte, nämlich eine Knieverletzung und damit einhergehende Angst, daß wieder ein Unfall damit passiert und wieder einer sich drauffallen läßt.

Zur Info, ich habe selbst Kobudo betrieben und auch der Prüfer betreibt einen Kobudostil.
Als ich ihn aber fragte, wie das Vergleichen mit Kobudo und Karate auszusehen hat ( wohlbemerkt, ich hätte da sehr wohl Ideen) sagte er, daß kann er mir auch nicht sagen. Er hat keine konkrete Vorstellung. Das war von mir schon auch eine Testfrage. Da kam ich zu dem ERgebnis, bei diesem Typen keine Prüfung abzulegen. Obwohl es erst einmal plausibel ist, weil wir beide ja im Kobudo involviert sind. Aber das beinhaltet längeres Partnertraining, was ich halt eben wegen der Verletzung nur bedingt oder gar nicht längere Zeit üben kann.

Dann sehe ich nirgendwo konkrete Vorgaben, außer bei Kata und Kihonformen, wie die Prüfung aussehen soll. Da steht nirgendwo, daß in dem freien Thema / Referat Partnerübungen enthalten sein sollen.

Ich finde es vermessen, jemandem die Prüfung dann abzulehnen. Hab sie bisher auch nicht gemacht. Ich habe die Frage mal interessehalber reingestellt, um mal Infos zu bekommen oder diverse Ansichten zu hören.

Ansonsten stimme ich da auch FireFlea zu, daß es wenig Sinn macht, einem Prüfer was zu zeigen, wovon er keine Ahnung hat. Offensichtlich hat er auch keine Ahnung im Kobudo, sonst hätte er ja mit mir zusammen auch einen Vergleich erarbeitet oder hätte zumindest Tipps parat gehabt. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt der Meinung, daß man vorher mit dem Prüfer übt, spricht oder sich austauscht.

kaffeegeniesser
04-07-2022, 16:02
Ich finde es vermessen, jemandem die Prüfung dann abzulehnen.


Der Prüfer kann Dich als Prüfling doch nicht ablehnen. Wenn Du die Voraussetzungen nach der Verfahrensordnung des DKV erfüllst und Dich fristgerecht anmeldest beim DKV, dann kannst Du an der Prüfung, bei der Herr / Frau xyz als Prüfer benannt ist, teilnehmen. Und bestehen oder durchfallen.

Bis Du überhaupt in der "Stilrichtung" SOK beim DKV gemeldet?

Schnubel
04-07-2022, 17:21
Mir scheint das Ganze eher ein abgekartertes Spiel zu sein, was an Mobbing grenzt.

kaffeegeniesser
04-07-2022, 17:39
Mir scheint das Ganze eher ein abgekartertes Spiel zu sein, was an Mobbing grenzt.

Also wenn ich auf die Seite des DKV gehe, finde ich bundesweit 86 Termine für Dan- Prüfungen, wo stilrichtungsoffen zum 4. Dan geprüft wird. Da kann er sich, wenn die Voraussetzungen nach der Verfahrensordnung erfüllt sind, anmelden und an der Prüfung teilnehmen. Wo soll da etwas abgekartet sein? Oder auf welche Weise soll da gemobbt werden?

Schnubel
04-07-2022, 18:52
Also wenn ich auf die Seite des DKV gehe, finde ich bundesweit 86 Termine für Dan- Prüfungen, wo stilrichtungsoffen zum 4. Dan geprüft wird. Da kann er sich, wenn die Voraussetzungen nach der Verfahrensordnung erfüllt sind, anmelden und an der Prüfung teilnehmen. Wo soll da etwas abgekartet sein? Oder auf welche Weise soll da gemobbt werden?

Naja.... ich meinte mit dem Trainer und mit der besagten Prüfung

kampf-ratte
06-07-2022, 21:24
Hallo Forengemeinde,
Mein Thema sollte da zu beitragen, daß auch solche Leute durchaus in der Lage sind, Prüfungen zu machen, bzw. auch ihr Karate weiterhin zu machen, auch wenn Einschränkungen körperlicher Natur da sind. Sie sollen das Gefühl bekommen, ebenso noch leistungsstark zu sein.


Sorry aber das Thema ist für eine Trainerprüfung OK aber wie willst Du hier deine Stärken präsentieren?

Shintaro
07-07-2022, 07:45
Sorry aber das Thema ist für eine Trainerprüfung OK aber wie willst Du hier deine Stärken präsentieren?

Deshalb war es ja meine Frage, wie so ein Thema auszusehen hat. Ein Thema von einem Prüfer abzulehnen ohne eine vernünftige Erklärung und bei Fragen mit "Weiß ich nicht" zu antworten zeugt auch nicht von einer gewissen Ahnung.
Im DKV ist das nicht definiert, was im Bereich des Referates demonstriert werden soll. Keiner weiß, wie es auszusehen hat und was die Schwerpunkte sind. Deshalb meine Frage hier. Mein Thema habe ich gewählt, weil ich selbst Betroffener bin und sehen muß, wie ich Karate an meine körperlichen Möglichkeiten anzupassen.

Shintaro
07-07-2022, 07:47
Also wenn ich auf die Seite des DKV gehe, finde ich bundesweit 86 Termine für Dan- Prüfungen, wo stilrichtungsoffen zum 4. Dan geprüft wird. Da kann er sich, wenn die Voraussetzungen nach der Verfahrensordnung erfüllt sind, anmelden und an der Prüfung teilnehmen. Wo soll da etwas abgekartet sein? Oder auf welche Weise soll da gemobbt werden?

Naja, ich meinte, wie schon vermutet, den konkreten Trainer und auch den Prüfer, der mich abgelehnt hatte.
Ich gebe Dir recht, es gibt genug Prüfungen im Jahr.
Aber ich finde, man sollte doch auch eine Beziehung haben und der Prüfer sollte einem kennen

ainuke
07-07-2022, 15:02
Aber ich finde, man sollte doch auch eine Beziehung haben und der Prüfer sollte einem kennen

Das wurde hier auch schon mehrmals erwähnt. Prüfer und Prüfling sollten sich kennen und auch das Prüfungsprogramm grob abgesprochen haben. Bei angemessener Vorbereitung steht dann einer erfolgreichen Prüfung nichts mehr im Weg.

Die Forderung nach einer „Vorgabe“, wie das Prüfungsprogramm auszusehen hat, halte ich ab dem 4. Dan für nicht mehr angemessen. Da sollte man schon in der Lage sein, ein Programm zusammenzustellen und zu erklären, weshalb man was wie wozu warum weshalb womit w… macht. Wenn das dann mit dem Prüfer abgestimmt ist, sollte alles klar sein.

Shintaro
08-07-2022, 07:02
Das wurde hier auch schon mehrmals erwähnt. Prüfer und Prüfling sollten sich kennen und auch das Prüfungsprogramm grob abgesprochen haben. Bei angemessener Vorbereitung steht dann einer erfolgreichen Prüfung nichts mehr im Weg.

Die Forderung nach einer „Vorgabe“, wie das Prüfungsprogramm auszusehen hat, halte ich ab dem 4. Dan für nicht mehr angemessen. Da sollte man schon in der Lage sein, ein Programm zusammenzustellen und zu erklären, weshalb man was wie wozu warum weshalb womit w… macht. Wenn das dann mit dem Prüfer abgestimmt ist, sollte alles klar sein.

Aber das war doch genau das Problem, der Prüfer, der in meinem Heimatverein prüfen sollte, lehnte mein Thema, was ich demonstrieren wollte ab. Natürlich sollte man von einem 4. Dan-Anwärter einiges verlangen und selbstständiges Üben und Vorbereiten, Erstellung eines Themas usw., dennoch bekam ich den Rat vom heimatlichen Dojoleiter, ich solle mit dem Prüfer sprechen. Dieser meinte mein Thema abzulehnen. Er setzte voraus, daß ich Sachen aus dem Kobudo und Ju-Jutsu nehmen soll. Was wäre denn, wenn er keine Kenntnis hat von dem, was ich vorher gemacht habe und wo ich Erfahrung habe?

ainuke
08-07-2022, 16:41
Aber das war doch genau das Problem, der Prüfer, der in meinem Heimatverein prüfen sollte, lehnte mein Thema, was ich demonstrieren wollte ab. Natürlich sollte man von einem 4. Dan-Anwärter einiges verlangen und selbstständiges Üben und Vorbereiten, Erstellung eines Themas usw., dennoch bekam ich den Rat vom heimatlichen Dojoleiter, ich solle mit dem Prüfer sprechen. Dieser meinte mein Thema abzulehnen. Er setzte voraus, daß ich Sachen aus dem Kobudo und Ju-Jutsu nehmen soll. Was wäre denn, wenn er keine Kenntnis hat von dem, was ich vorher gemacht habe und wo ich Erfahrung habe?

Genau deshalb gilt die Empfehlung, dass sich Prüfer und Prüfling kennen und das Programm absprechen sollten. Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, passt es eben nicht. Wenn bei mir jemand Prüfung mit Wettkampfkumite machen möchte, lehne ich das auch höflich aber bestimmt ab. Ich kenne nicht einmal die Wettkampfregeln. Natürlich kann man mir jetzt unterstellen, ich hätte deshalb von Karate keine Ahnung. Aber das ist eine andere Diskussion.

Dass Du offensichtlich auf einen inkompatiblen Prüfer gestoßen bist, ist schade, aber nicht schlimm.

Meine Empfehlung lautet: Erstelle einen Entwurf Deines Prüfungsprogramms und spreche mit potenziellen Prüferinnen und Prüfern. Auf Lehrgängen und in Gesprächen merkt man schnell, ob das passen könnte. Entsprechende Namen wurden in diesem Thread schon genannt oder können Dir gerne persönlich geschrieben werden.

Bücherwurm
08-07-2022, 18:56
Wenn bei mir jemand Prüfung mit Wettkampfkumite machen möchte, lehne ich das auch höflich aber bestimmt ab. Ich kenne nicht einmal die Wettkampfregeln. .

:biglaugh:

Schnubel
12-07-2022, 08:34
Hab gelesen, daß man im DKV auch die Prüfungen, die man im anderen Verband abgelegt hat, oder sogar bei Japanern, anerkennen lassen kann. Man braucht nur einen Antrag zu stellen und die DVK-Mitgliedschaft. Gegen Zahlung einer Gebühr und Antragstellung und Vereinsmitgliedschaft über den Landesverband beim DKV kann man sich das anerkennen lassen und hat die gleichen Möglichkeiten, spricht den Erwerb von Lizenzen usw.
Und diese Anerkennung ist billiger, als wenn man zu irgendeinem Prüfer fährt, der am Ende kein Bock auf Dich hat und Dich durchfallen läßt.

Das einzige, daß man halt nix zeigen muß, sondern "bloß" einen Antrag stellen muß.

Wenn man natürlich die Prüfung auf normalem Wege machen möchte und bestehen möchte, dann ist das sicherlich keine Option. Sollte man aber nur an den jeweiligen deutschen Lizenzen interessiert sein, weil man eine Gruppe aufbauen will und mit den deutschen Lizenzen einfach weiterkommt, sollte das eine gute Option sein. Es fragt ja doch keiner nach, wie man die Prüfung erworben hat. Und der Verein, der als Fürsprecher gilt, würde das sicherlich nicht machen, wenn nicht eine gute Leistung im Hintergrund vorhanden ist.

Mal eine Überlegung wert!

Wenn ich das nämlich so lese, bzw. die Frage, stelle ich mir die Frage, ob es das Wert ist, sich einer Prüfung zu stellen, wenn es irgendwelche Prüfer gibt, die gewisse Themen nicht anerkennen oder sagen, daß sie nicht wissen, was gezeigt werden soll. Das stinkt doch zum Himmel.....

kampf-ratte
14-07-2022, 21:03
Hab gelesen, daß man im DKV auch die Prüfungen, die man im anderen Verband abgelegt hat, oder sogar bei Japanern, anerkennen lassen kann. Man braucht nur einen Antrag zu stellen und die DVK-Mitgliedschaft. Gegen Zahlung einer Gebühr und Antragstellung und Vereinsmitgliedschaft über den Landesverband beim DKV kann man sich das anerkennen lassen und hat die gleichen Möglichkeiten, spricht den Erwerb von Lizenzen usw.
Und diese Anerkennung ist billiger, als wenn man zu irgendeinem Prüfer fährt, der am Ende kein Bock auf Dich hat und Dich durchfallen läßt.

Das einzige, daß man halt nix zeigen muß, sondern "bloß" einen Antrag stellen muß.

Wenn man natürlich die Prüfung auf normalem Wege machen möchte und bestehen möchte, dann ist das sicherlich keine Option. Sollte man aber nur an den jeweiligen deutschen Lizenzen interessiert sein, weil man eine Gruppe aufbauen will und mit den deutschen Lizenzen einfach weiterkommt, sollte das eine gute Option sein. Es fragt ja doch keiner nach, wie man die Prüfung erworben hat. Und der Verein, der als Fürsprecher gilt, würde das sicherlich nicht machen, wenn nicht eine gute Leistung im Hintergrund vorhanden ist.

Mal eine Überlegung wert!

Wenn ich das nämlich so lese, bzw. die Frage, stelle ich mir die Frage, ob es das Wert ist, sich einer Prüfung zu stellen, wenn es irgendwelche Prüfer gibt, die gewisse Themen nicht anerkennen oder sagen, daß sie nicht wissen, was gezeigt werden soll. Das stinkt doch zum Himmel.....

Man kann einen Antrag stellen aber ob das anerkannt wird ist die andere Frage, ich kenne einige Fälle da wurde es nicht anerkannt
Je nach Graduierung wird auf Landes oder Bundesebene darüber entschieden....

Schnubel
15-07-2022, 07:35
Das stimmt wohl.... und man braucht einen Fürsprecher.... muß ich fairerweise auch dazu sagen.

MGuzzi
15-07-2022, 13:01
Das wurde hier auch schon mehrmals erwähnt. Prüfer und Prüfling sollten sich kennen und auch das Prüfungsprogramm grob abgesprochen haben. Bei angemessener Vorbereitung steht dann einer erfolgreichen Prüfung nichts mehr im Weg.

Die Forderung nach einer „Vorgabe“, wie das Prüfungsprogramm auszusehen hat, halte ich ab dem 4. Dan für nicht mehr angemessen. Da sollte man schon in der Lage sein, ein Programm zusammenzustellen und zu erklären, weshalb man was wie wozu warum weshalb womit w… macht. Wenn das dann mit dem Prüfer abgestimmt ist, sollte alles klar sein.

Also jeder kann sich sein eigenes Prüfungsprogramm zusammenstricken und braucht nur jemanden finden der das abnickt?
Das finde ich krass.

MGuzzi
15-07-2022, 13:04
Das einzige, daß man halt nix zeigen muß, sondern "bloß" einen Antrag stellen muß.


Es geht doch hier nicht darum eine bestehende Graduierung anerkennen zu lassen, sondern die nächst höhere zu bekommen.
Voraussetzung ist natürlich, dass die bisherigen anerkannt werden, das sind aber zwei verschiedene Schritte.

Gast
15-07-2022, 15:30
Steig auf Bujinkan um, da gibt es keine Prüfungen. So steigst du recht schnell und unkompliziert auf,egal mit welchen Einschränkungen.

MGuzzi
15-07-2022, 16:26
Steig auf Bujinkan um, da gibt es keine Prüfungen. So steigst du recht schnell und unkompliziert auf,egal mit welchen Einschränkungen.

Fragt sich nur wohin, und wen das interessiert.

kaffeegeniesser
15-07-2022, 18:27
Also jeder kann sich sein eigenes Prüfungsprogramm zusammenstricken und braucht nur jemanden finden der das abnickt?
Das finde ich krass.

Ich verstehe nicht was da krass ist. Bei einem vorgefertigten Programm, muss ich mehr oder weniger sinnvolle Vorgaben abhampeln. Beim SOK hat man sozusagen einen Rahmen, in dem man sich bewegen kann. Und ich finde das sinnvoller als ein vorgegebene Programm. So kann man seine eigene Auffassung von Karate zeigen, auch z. B. an eigene körperliche Gegebenheiten angepasst.

Schnueffler
15-07-2022, 19:09
Ich verstehe nicht was da krass ist. Bei einem vorgefertigten Programm, muss ich mehr oder weniger sinnvolle Vorgaben abhampeln. Beim SOK hat man sozusagen einen Rahmen, in dem man sich bewegen kann. Und ich finde das sinnvoller als ein vorgegebene Programm. So kann man seine eigene Auffassung von Karate zeigen, auch z. B. an eigene körperliche Gegebenheiten angepasst.

Ich glaube, er meint: Ich schreibe mir mal selbst was nach eigenem Gusto zusammen. Ohne irgendwelche Vorgaben.

MGuzzi
15-07-2022, 19:49
So kann man seine eigene Auffassung von Karate zeigen, auch z. B. an eigene körperliche Gegebenheiten angepasst.

Also du glaubst, jeder der eine Danprüfung macht hat bereits eine "eigene Auffassung" von Karate?
Und "an die körperlichen Gegenheiten angepasst" kann auch heißen: bin einfach grad nicht in Form, also mach mal easy...

FireFlea
15-07-2022, 19:50
Mir ist auch nicht ganz klar, was ein Prüfungsprogramm oder Stil damit zu tun hat, Karate an "eigene körperliche Gegebenheiten" anpassen zu können. Das kann man immer.

MGuzzi
15-07-2022, 20:05
So kann man seine eigene Auffassung von Karate zeigen, auch z. B. an eigene körperliche Gegebenheiten angepasst.

Eigene Auffasung, aha. Also jeder der meint zu wissen was Karate ist, zeigt in der Prüfung was er sich da so zusammengereimt hat, und die Anpassung an die "eigenen körperlichen Gegebenheiten" geht dann etwa so: "Hei, ich bin heute nicht so gut drauf, habe bisschen zu wenig trainiert, also mach mal easy".
Ich halte dieses Konzept der stiloffenen Prüfungen ehrlich gesagt für Murks

kaffeegeniesser
16-07-2022, 01:33
Ich glaube, er meint: Ich schreibe mir mal selbst was nach eigenem Gusto zusammen. Ohne irgendwelche Vorgaben.
In der Prüfungsordnung werden doch Vorgaben gemacht. Zum 4. Dan 2 Kata der jeweiligen Stilrichtung, Techniken aus den Kata sowie ein vom Prüfling frei gewähltes Thema. Innerhalb dieser Vorgaben muss man sich halt bewegen.

Inumeg
16-07-2022, 07:53
Eigene Auffasung, aha. Also jeder der meint zu wissen was Karate ist, zeigt in der Prüfung was er sich da so zusammengereimt hat, und die Anpassung an die "eigenen körperlichen Gegebenheiten" geht dann etwa so: "Hei, ich bin heute nicht so gut drauf, habe bisschen zu wenig trainiert, also mach mal easy".


So KANN man das sehen. Man sollte aber natürlich beachten, dass da immer noch (idR) zwei Prüfer bei so einer Prüfung anwesend sind. Und die entscheiden dann halt, ob das, was der Prüfling sich da "zusammengereimt" hat, auch ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Ebenso sind es die Prüfer, die zwischen "ich mach mal locker" und "ich hab kaputte Hüfte und kann kein Jodan treten" unterscheiden können und entsprechend urteilen sollten. Und das sind ja grade die zwei Merkmale guter Prüfer: Nicht betriebsblind an ihren Stil-Definitionen festhalten, sondern die Umsetzung von Prinzipien und Körpermechanik stilübergreifend beurteilen können und erkennen, ob und welche körperlichen Einschränken vorhanden sind und wie damit umgegangen wird.

shinken-shôbu
16-07-2022, 10:56
So KANN man das sehen. Man sollte aber natürlich beachten, dass da immer noch (idR) zwei Prüfer bei so einer Prüfung anwesend sind. [...] Und das sind ja grade die zwei Merkmale guter Prüfer: Nicht betriebsblind an ihren Stil-Definitionen festhalten, sondern die Umsetzung von Prinzipien und Körpermechanik stilübergreifend beurteilen können und erkennen, ob und welche körperlichen Einschränken vorhanden sind und wie damit umgegangen wird.
Naja also gerade das STILÜBERGREIFENDE Beurteilen sehen hier manche Personen ja recht kritisch.:gruebel:

Ich konnte bislang in 3 Koryû minimal bis ein wenig opder ein wenig mehr reinschnuppern, eine vierte habe ich nur mal zwei ca. Stunden am Ende eines Seminars mitgeübt, etliche andere Schulen natürlich live bei Vorführungen oder auf Videos gesehen. Nehmen wir nur einmal die ersten drei (alle weiteren scheinen mir nur zu bestätigen, was ich dort beobachtete), so gibt es bei deren Schwertübungen viele Ähnlichkeiten aber auch viele Andersartigkeiten, die sich teilsweise regelrecht entgegegenzustehen scheinen. Was in der einen Schule genau richtig sein kann, könnte in der anderen als unverzeihlicher Fehler behandelt werden, obwohl alle das gleiche Schwert nutzen. Wie will sich also jemand mit seinen limitierten Kenntnissen anmaßen mal eben das Können eines Schülers oder Lehrers in einer anderen, wenn auch ähnlichen, Kampfkunst zu bewerten? Ehrlich gesagt finde ich das regelrecht lächerlich und völlig anmaßend.

Man schaue sich hier auch nur einmal die Diskussionen im Bereich Aikidô an, ging alles von einer Person aus (Ueshiba sensei, müsste also sogar NOCH einfacher als beim Karate sein) und mittlerweile arten Diskussionen über "richtiges" Aikidô und wer es aber irgendwie "falsch" macht regelmäßig aus.

MGuzzi
16-07-2022, 18:34
. Und die entscheiden dann halt, ob das, was der Prüfling sich da "zusammengereimt" hat, auch ihren eigenen Vorstellungen entspricht.

Wenn man nur "Vorstellungen" davon hat was in einer Stilrichtung, die ja anscheinend nicht mit der des Prüfers identisch sein muss, halte ich das nicht für ausreichend für eine Beurteilung.

ainuke
17-07-2022, 16:15
Ich halte dieses Konzept der stiloffenen Prüfungen ehrlich gesagt für Murks

Dieser "Murks" ist in allen mir bekannten Prüfungsordnungen ab dem 4. oder 5. Dan enthalten. Da steht dann meistens nur noch "nach Wahl des Prüfers" oder "nach Wahl des Prüflings". Ganz selten ist noch eine konkrete Kata oder konkrete Technik vorgegeben. Ich glaube auch nicht, dass irgendwo auf der Welt ein Siebzigjähriger im Rahmen seiner Prüfung zum 7. oder 8. Dan dieselben athletischen Fähigkeiten wie ein Zwanzigjähriger zum 1. Dan vorweisen muss. Also irgendwie scheint doch immer wieder Rücksicht auf die Interessen, Fähigkeiten und Möglichkeiten der Einzelnen Rücksicht genommen zu werden. Im Rahmen der stiloffenen Prüfung ist das nun mal offen und ehrlich formuliert.
Dass einzelne Prüflinge und Prüferinnen und Prüfer das auch mal "missbrauchen" können - z. B. ich schenke Dir den Dan-Grad, weil Du mir immer brav den Kaffee bringst - ist durch keine Prüfungsordnung oder Stilrichtung zu verhindern.

ainuke
17-07-2022, 16:26
Wenn man nur "Vorstellungen" davon hat was in einer Stilrichtung, die ja anscheinend nicht mit der des Prüfers identisch sein muss, halte ich das nicht für ausreichend für eine Beurteilung.

Das ist meines Erachtens nach ein gutes Beispiel dafür, das eine Prüferin oder ein Prüfer ablehnt. Wenn zu mir jemand mit der Absicht kommt, eine Wado-Ryu-orientierte Prüfung zu machen, dann muss ich passen. Davon weiss ich einfach zu wenig. Wenn ich aber 30 oder 40 Jahre Karate-Erfahrung habe und mehrere Stilrichtungen jeweils drei oder mehr Jahre intensiv geübt habe, dann traue ich mir eine entsprechende Prüfung (als Prüfer) durchaus zu.

shinken-shôbu
17-07-2022, 21:03
Das ist meines Erachtens nach ein gutes Beispiel dafür, das eine Prüferin oder ein Prüfer ablehnt. Wenn zu mir jemand mit der Absicht kommt, eine Wado-Ryu-orientierte Prüfung zu machen, dann muss ich passen. Davon weiss ich einfach zu wenig. Wenn ich aber 30 oder 40 Jahre Karate-Erfahrung habe und mehrere Stilrichtungen jeweils drei oder mehr Jahre intensiv geübt habe, dann traue ich mir eine entsprechende Prüfung (als Prüfer) durchaus zu.
Das nenne ich mal Selbstbewusstsein, um es einmal positiv zu formulieren.
Das Grundproblem, in einem Stil zu prüfen, den man selbst gar nicht sachkundig beurteilen kann, bleibt ja bestehen (solltest Du meinen, nach jahrzehnten dann auch nochmal Wadoryu selbst trainiert zu haben, könnte man es u.U. anders bewerten). Ich persönlich halte soetwas für völlig unseriös, egal welche Verbände soetwas gutheißen. Ich dachte vor dem Lesen dieses Threads hier, dass "stiloffene Prüfung" einfach nur heißt, dass halt an einem bestimmten Tag bzw. auf einem bestimmten Lehrgang dann in diversen Stilen Prüfungen abgelegt können, sofern halt entsprechend hohe Lehrer aus den jeweiligen Stilen selbst dann als Prüfer vor Ort fungieren können. So wie es aber vorgesehen zu sein scheint im Verband, kann ich mich wirklich nur fremdschämen.

FireFlea
17-07-2022, 21:19
Im Prüfungsprogramm müssten mal 2-3 Kata Namen überarbeitet werden oder was sind Gegsaidai und Sanchi?

@shinken-shobu, der Mix gilt nicht nur für Prüfer, sondern auch für Prüflinge, denn die müssen ab einem bestimmten Level "stilrichtungsfremde" Kata zeigen.

Ich halte davon auch nicht so viel. Wenn man Karate körper- oder altersgerecht ausführen will, hat das aus meiner Sicht weder mit einem Stil noch einem Prüfungsprogramm zu tun. Eigentlich sollte eine körper- oder altersgerechte Ausführung selbstverständlich sein.

ainuke
18-07-2022, 07:37
Eigentlich sollte eine körper- oder altersgerechte Ausführung selbstverständlich sein.

Genau dafür bietet das stiloffene Prüfungsprogramm den Rahmen. Neben dem Alter und körperlichen Fähigkeiten wird eben noch das persönliche Interesse berücksichtigt (Wettkampf, Selbstverteidigung, Prinzipien, Fußtechniken, Würfe, oder oder).

FireFlea
18-07-2022, 08:00
Genau dafür bietet das stiloffene Prüfungsprogramm den Rahmen. Neben dem Alter und körperlichen Fähigkeiten wird eben noch das persönliche Interesse berücksichtigt (Wettkampf, Selbstverteidigung, Prinzipien, Fußtechniken, Würfe, oder oder).

Dann taugen die anderen Programme offen gesagt nix. Ein Prüfer sollte immer die körperlichen Voraussetzungen des Prüflings berücksichtigen. Daher macht man imho auch bei jemandem Prüfung, der einen kennt und nicht irgendwo, wo nach Schema F geprüft wird.

Katamaus
18-07-2022, 08:22
Dann taugen die anderen Programme offen gesagt nix. Ein Prüfer sollte immer die körperlichen Voraussetzungen des Prüflings berücksichtigen. Daher macht man imho auch bei jemandem Prüfung, der einen kennt und nicht irgendwo, wo nach Schema F geprüft wird.

Dazu hat ein Prüfer immer die Möglichkeit. Ich verstehe auch offen gesagt (geht nicht an Dich!) die ganze Diskussion nicht. Die Prüfer haben doch relativ große Spielräume. Auch die vorgeschriebenen Kata, Kihon und Kumite sind da eher eine Empfehlung. Dass sich dennoch die meisten sklavisch dran halten, ist ihr Problem. Das neue Shotokan-Prüfungsprogramm z.B. ist teilweise so ein Murks, dass ich von einem guten Prüfer erwarten würde, dass er davon sinnstiftend abweicht.

Oder umgekehrt: wer von mir irgendwelche Schwachsinns-Kombinationen verlangt, nur weil sie in der PO stehen, disqualifiziert sich für mich als Prüfer.

Am Ende läuft es darauf hinaus, was hier ja auch schon mehrfach gesagt wurde: man sollte sich einen Prüfer suchen, der zu einem passt. Wie man passen interpretiert, also ob er es einem leicht oder schwierig macht, er einen inhaltlich auch weiterbringt oder auch nicht, etc., sollte man selber in der Lage sein, für sich zu bestimmen.

Oder anders: Wer 4. Dan machen will, sollte auch einen Plan haben, welchen weiteren Weg er gehen möchte. Und da gehört die Wahl eines passenden Prüfers dazu.

ainuke
18-07-2022, 08:59
Dann taugen die anderen Programme offen gesagt nix. Ein Prüfer sollte immer die körperlichen Voraussetzungen des Prüflings berücksichtigen. Daher macht man imho auch bei jemandem Prüfung, der einen kennt und nicht irgendwo, wo nach Schema F geprüft wird.

Deshalb meine Empfehlung:


Genau deshalb gilt die Empfehlung, dass sich Prüfer und Prüfling kennen und das Programm absprechen sollten. Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, passt es eben nicht.

ainuke
18-07-2022, 09:00
Dazu hat ein Prüfer immer die Möglichkeit. Ich verstehe auch offen gesagt (geht nicht an Dich!) die ganze Diskussion nicht. Die Prüfer haben doch relativ große Spielräume. Auch die vorgeschriebenen Kata, Kihon und Kumite sind da eher eine Empfehlung. Dass sich dennoch die meisten sklavisch dran halten, ist ihr Problem. Das neue Shotokan-Prüfungsprogramm z.B. ist teilweise so ein Murks, dass ich von einem guten Prüfer erwarten würde, dass er davon sinnstiftend abweicht.

Oder umgekehrt: wer von mir irgendwelche Schwachsinns-Kombinationen verlangt, nur weil sie in der PO stehen, disqualifiziert sich für mich als Prüfer.

Am Ende läuft es darauf hinaus, was hier ja auch schon mehrfach gesagt wurde: man sollte sich einen Prüfer suchen, der zu einem passt. Wie man passen interpretiert, also ob er es einem leicht oder schwierig macht, er einen inhaltlich auch weiterbringt oder auch nicht, etc., sollte man selber in der Lage sein, für sich zu bestimmen.

Oder anders: Wer 4. Dan machen will, sollte auch einen Plan haben, welchen weiteren Weg er gehen möchte. Und da gehört die Wahl eines passenden Prüfers dazu.

:halbyeaha

MGuzzi
18-07-2022, 14:51
Dazu hat ein Prüfer immer die Möglichkeit. Ich verstehe auch offen gesagt (geht nicht an Dich!) die ganze Diskussion nicht. Die Prüfer haben doch relativ große Spielräume. Auch die vorgeschriebenen Kata, Kihon und Kumite sind da eher eine Empfehlung.

Mir erschließt sich nicht, warum es ein Problem ist sich auf ein vernünftiges Prüfungsprogramm zu einigen, die Sachen dann bei der Prüfung abzufragen und eben auch von Seiten des Prüflings diese zu zeigen. Wozu Spielräume und Empfehlungen, Prüfungen sind doch dazu da, dass man egal wo die Prüfung abgelegt wird, das gleiche erwarten kann, und dass das gleiche Niveau gezeigt wird.
Wofür also erst ein Thema überlegen, einen passenden Prüfer suchen, der schon weiß wie oft man bei der Kata pupsen muss. Eine Dan-Prüfung ist doch keine Doktorarbeit. Bis zum 4. Dan werden bei uns technische Inhalte abgeprüft, da geht es einfach darum ob man das kann oder nicht, und beim Punkt "freie Technik" zeigt man halt ob man sich bewegen kann, ob man flexibel ist, was für ein Repertoire man hat, etc.
Der Lehrer, oder übergeordnete Shihan, bei dem sich zur Prüfung vorbereitet, kennt doch normalerweise seine Schüler, und seine körperlichen Grenzen. Oder ist für die meisten diese Bindung an einen Lehrer so etwas außergewöhnliches?

Katamaus
18-07-2022, 16:27
Mir erschließt sich nicht, warum es ein Problem ist sich auf ein vernünftiges Prüfungsprogramm zu einigen, die Sachen dann bei der Prüfung abzufragen und eben auch von Seiten des Prüflings diese zu zeigen.

Sollte man meinen. Ist aber nicht so, weil das zumindest im Shotokan im DKV, seit es keinen Obermuckel mehr gibt, ein fürchterliches Politikum, Geschiebe und Geschacher ist. Vor allem im Shotokan, denn im SOK hast du ja für gewöhnlich eigene (größere oder kleinere) Stile, die zumeist auch einen (mehr oder weniger kompetenten) Chef haben.


Wozu Spielräume und Empfehlungen, Prüfungen sind doch dazu da, dass man egal wo die Prüfung abgelegt wird, das gleiche erwarten kann, und dass das gleiche Niveau gezeigt wird.

Naja, wie gesagt, wenn die Prüfungsordnung halt irgendwelchen Unfug vorschreibt, wie im Fall Shotokan seit 2020, dann kann ich das natürlich ans gymnastische Übung und Turnaufgabe sehen. Wenn meine Prüfer das genauso sieht, könnten wir uns aber auch darauf einigen, dass ich in der Zeit was Sinnvolles vorführe.

Gleiches Niveau hingegen ist ein feuchter Traum. Du hast heute alles, Prüfer, bei denen Du dir jede Stufe hart erarbeiten musst und solche, denen du einfach nur lange genug ihre Tasche hinterher tragen musst. Ab den höheren Gradierungen (ab 6. Dan) reicht oftmals auch schon, mit den richtigen Leuten zu kuscheln. Und auch mein Lehrer, der für gewöhnlich ziemlich streng prüft, geht eher nach persönlicher Entwicklung und Trainingseifer - eben auch Alter, etc. berücksichtigend - als nach einem einmaligen objektiven Eindruck. Oder Du hast eben ein Niveau, wo es sowieso nichts zu deuteln gibt.


Der Lehrer, oder übergeordnete Shihan, bei dem sich zur Prüfung vorbereitet, kennt doch normalerweise seine Schüler, und seine körperlichen Grenzen.

Ja, eben. Das meinen wir ja hier, dass man sich bei dem öfters mal blicken lässt und auch dessen Sachen macht, damit beide Seiten sich einschätzen können.


Oder ist für die meisten diese Bindung an einen Lehrer so etwas außergewöhnliches?

Sagen wir mal: so und so. Vor allem aber gibt es eben sehr viele Lehrer, an die man sich da binden kann und die Frage ist zudem, was genau die Bindung ist. Persönliches Fortschreiten unter strenger Aufsicht oder Tasche tragen (s.o.)? :D

MGuzzi
18-07-2022, 16:35
. Vor allem aber gibt es eben sehr viele Lehrer, an die man sich da binden kann und die Frage ist zudem, was genau die Bindung ist. Persönliches Fortschreiten unter strenger Aufsicht oder Tasche tragen (s.o.)? :D

Ib dem Goju ryu Verein in dem ich ein paar Jahre trainiert habe, ist das ziemlich klar.
Da hat man vor den Dan Prüfungen einige Zeit, so etwa ein Jahe lang, unter strenger Aufsicht zu trainieren.
Was in der Prüfung gezeigt wird ist auch keine Verhandlungssache.
Naja, und eine Dame die dann lieber beim Nöpel ihre Prüfung zum 4. gemacht hat, ist dann rausgeflogen. Klare Kante
Später, für den 5. ist sie dann auch zu den stiloffenen gegangen.

Katamaus
18-07-2022, 16:45
Da hat man vor den Dan Prüfungen einige Zeit, so etwa ein Jahe lang, unter strenger Aufsicht zu trainieren.

Tja, bei meinem Lehrer ist das auch so.


Was in der Prüfung gezeigt wird ist auch keine Verhandlungssache.

Ich habe da auch nichts zu verhandeln. Da interessiert nur im Zweifelsfall die PO recht wenig (was nicht immer ein Vorteil sein muss - ich bekomme z.B. meine „Wahlkata“ vorgeschrieben :ups: :D).


Klare Kante.

Jo, schadet nicht, wenn klar ist, wer der Boss ist. :D :beer:

ainuke
18-07-2022, 17:37
Mir erschließt sich nicht, warum es ein Problem ist sich auf ein vernünftiges Prüfungsprogramm zu einigen, die Sachen dann bei der Prüfung abzufragen und eben auch von Seiten des Prüflings diese zu zeigen. Wozu Spielräume und Empfehlungen, Prüfungen sind doch dazu da, dass man egal wo die Prüfung abgelegt wird, das gleiche erwarten kann, und dass das gleiche Niveau gezeigt wird.

Ist das wirklich so bzw. soll das wirklich so sein?

Beispiel:
- Eine deutsche Kumite-Meisterin (26 Jahre) möchte Prüfung zum 3. Dan "Kumite-orientiert" machen.
- Ein aktiver Polizist (42 Jahre) möchte Prüfung zum 3. Dan "SV-orientiert" machen. Sein Schwerpunktthema sind Würfe.
- Ein "Späteinsteiger" (65 Jahre) möchte Prüfung zum 3. Dan "so ganz normal" machen.
- Alle drei haben sich gründlich vorbereitet, können ihre Prüfungskatas sehr gut, etc. und sind keine Dumpfbacken.

Wäre es wirklich angebracht, alle drei nach demselben Programm ohne Spielräume und Berücksichtigung individueller Interessen und Fähigkeiten zu prüfen?
Oder schicken wir den "Späteinsteiger" wieder heim, weil er nicht so schnell und beweglich wie die beiden anderen ist?
Oder sprechen wir sogar mindestens zwei von den dreien ab, Karate zu machen oder zu können, weil ihre Inhalte nicht dem einzig gültigen Prüfungsprogramm entsprechen?

Ich persönlich gehe davon aus, dass bei allen dreien das Niveau bei jedem Thema unterschiedlich ist, egal ob bei Kata, Kihon oder Schwerpunktthema. Ob jemand willens und in der Lage ist, einen Ura-Mawashi-Geri in Lichtgeschwindigkeit auf Jodan zu bringen oder lieber greift, hebelt und wirft, macht es doch nicht besser oder schlechter. Hauptsache, das was man zeigt, ist den Möglichkeiten und Umständen entsprechend gut.

FireFlea
18-07-2022, 17:53
Ist das wirklich so bzw. soll das wirklich so sein?

Beispiel:
- Eine deutsche Kumite-Meisterin (26 Jahre) möchte Prüfung zum 3. Dan "Kumite-orientiert" machen.
- Ein aktiver Polizist (42 Jahre) möchte Prüfung zum 3. Dan "SV-orientiert" machen. Sein Schwerpunktthema sind Würfe.
- Ein "Späteinsteiger" (65 Jahre) möchte Prüfung zum 3. Dan "so ganz normal" machen.
- Alle drei haben sich gründlich vorbereitet, können ihre Prüfungskatas sehr gut, etc. und sind keine Dumpfbacken.

Wäre es wirklich angebracht, alle drei nach demselben Programm ohne Spielräume und Berücksichtigung individueller Interessen und Fähigkeiten zu prüfen?
Oder schicken wir den "Späteinsteiger" wieder heim, weil er nicht so schnell und beweglich wie die beiden anderen ist?
Oder sprechen wir sogar mindestens zwei von den dreien ab, Karate zu machen oder zu können, weil ihre Inhalte nicht dem einzig gültigen Prüfungsprogramm entsprechen?

Ich persönlich gehe davon aus, dass bei allen dreien das Niveau bei jedem Thema unterschiedlich ist, egal ob bei Kata, Kihon oder Schwerpunktthema. Ob jemand willens und in der Lage ist, einen Ura-Mawashi-Geri in Lichtgeschwindigkeit auf Jodan zu bringen oder lieber greift, hebelt und wirft, macht es doch nicht besser oder schlechter. Hauptsache, das was man zeigt, ist den Möglichkeiten und Umständen entsprechend gut.

Vielleicht gibt es auch Kinder, die in der Grundschule lieber Chinesisch als Deutsch lernen wollen? Was ist mit denen?

Ich persönlich finde es unsinnig, dafür einen extra Stil bzw. nicht-Stil zu schaffen, wo Fremde irgendwas prüfen, was sich jemand selbst ausgesucht hat. Die drei Beispielpersonen haben doch hoffentlich einen Lehrer, von dem sie was lernen und der sie beurteilen und auf ihre Entwicklung eingehen kann.

Tantal
18-07-2022, 18:03
Vielleicht gibt es auch Kinder, die in der Grundschule lieber Chinesisch als Deutsch lernen wollen? Was ist mit denen?

Ich persönlich finde es unsinnig, dafür einen extra Stil bzw. nicht-Stil zu schaffen, wo Fremde irgendwas prüfen, was sich jemand selbst ausgesucht hat. Die drei Beispielpersonen haben doch hoffentlich einen Lehrer, von dem sie was lernen und der sie beurteilen und auf ihre Entwicklung eingehen kann.

Du wirst lachen, aber in meinen Augen ist die SOK PO im DKV immernoch die beste PO aus allen PO im DKV, schau dir mal die anderen und die Umsetzung davon an :D

Aber ich glaub der Kern deiner Kritik geht eh gegen eine PO und Prüfungen.

FireFlea
18-07-2022, 18:12
Du wirst lachen, aber in meinen Augen ist die SOK PO im DKV immernoch die beste PO aus allen PO im DKV, schau dir mal die anderen und die Umsetzung davon an :D

Aber ich glaub der Kern deiner Kritik geht eh gegen eine PO und Prüfungen.

Nicht per se - ich kann nur überhaupt nicht nachvollziehen, wie man bei völlig Fremden Prüfung machen kann, die nicht irgendwie in der Lineage stehen. Denn wenn man einen Lehrer hat, kann der die PO ja durchaus auslegen, wie von Katamaus beschrieben.

Katamaus
18-07-2022, 18:13
Ich persönlich finde es unsinnig, dafür einen extra Stil bzw. nicht-Stil zu schaffen, wo Fremde irgendwas prüfen, was sich jemand selbst ausgesucht hat.

Ich verstehe ehrlich gesagt Deinen Punkt nicht ganz. Die Idee von SOK als Sammelbecken finde ich recht gut, weil es kleineren Stilrichtungen einen Rahmen für ihr Karate bietet, ohne dass sie sich and die „großen“ SR anpassen zu müssen. Wo ist da das Problem?


Die drei Beispielpersonen haben doch hoffentlich einen Lehrer, von dem sie was lernen und der sie beurteilen und auf ihre Entwicklung eingehen kann.

Das hoffe ich auch.

FireFlea
18-07-2022, 18:16
Ich verstehe ehrlich gesagt Deinen Punkt nicht ganz. Die Idee von SOK als Sammelbecken finde ich recht gut, weil es kleineren Stilrichtungen einen Rahmen für ihr Karate bietet, ohne dass sie sich and die „großen“ SR anpassen zu müssen. Wo ist da das Problem?

Ja aber bei den "kleineren" Stilrichtungen wird es doch auch irgendeinen Lehrer geben, der sagt wo's langgeht und was man lernt. Ob da eine Stilrichtung klein oder groß ist, macht dabei doch keinen Unterschied. Und warum sollte ich als Mitglied einer "kleinen" Stilrichtung dann auf einmal stilfremde Kata in einer Prüfung machen müssen? Ich hoffe man lernt einen Stil nicht nur, weil der klein oder groß ist.

Tantal
18-07-2022, 18:16
Nicht per se - ich kann nur überhaupt nicht nachvollziehen, wie man bei völlig Fremden Prüfung machen kann, die nicht irgendwie in der Lineage stehen. Denn wenn man einen Lehrer hat, kann der die PO ja durchaus auslegen, wie von Katamaus beschrieben.

Weil es einem um den Gürtel geht - und dann sind wir tatsächlich eher beim Kernproblem.

Oder etwas positiver formuliert - weil Sport wie Sport gewertet wird und da auch keiner fürs Sportabzeichen nach ner Lineage schaut. Es gibt Vorgaben, die erbringt man.

Der Zug ist eh längst abgefahren, da sollte man in meinen Augen erher konsequent den Weg bis ans Ende gehen.

ainuke
18-07-2022, 18:18
Vielleicht gibt es auch Kinder, die in der Grundschule lieber Chinesisch als Deutsch lernen wollen? Was ist mit denen?

Ich persönlich finde es unsinnig, dafür einen extra Stil bzw. nicht-Stil zu schaffen, wo Fremde irgendwas prüfen, was sich jemand selbst ausgesucht hat. Die drei Beispielpersonen haben doch hoffentlich einen Lehrer, von dem sie was lernen und der sie beurteilen und auf ihre Entwicklung eingehen kann.

Bei einem solchen Beispiel gehe ich davon aus, dass die drei unterschiedliche Lehrer haben, die wahrscheinlich auch unterschiedliche Schwerpunkte haben.

Dass sie bei völlig Fremden Prüfung machen, würde ich auch nicht empfehlen. Deshalb auch meine Empfehlung, dass sich Prüfer und Prüflinge gut kennen und das Programm abgestimmt haben sollten.

Gast
18-07-2022, 18:24
Oder halt kurzum, alles Käse.
Wenn man sich aber in einem Umfeld bewegt und trainiert, wo es diese Graduierungen gibt, dann kommt man einfach nicht drumrum, zu graduieren.
Es sei denn man graduiert einfach automatisch nach so und so viel teilgenommenen Trainingseinheiten. Wäre viellicht am sinnvollsten.

Katamaus
18-07-2022, 18:30
Ja aber bei den "kleineren" Stilrichtungen wird es doch auch irgendeinen Lehrer geben, der sagt wo's langgeht und was man lernt. Ob da eine Stilrichtung klein oder groß ist, macht dabei doch keinen Unterschied. Und warum sollte ich als Mitglied einer "kleinen" Stilrichtung dann auf einmal stilfremde Kata in einer Prüfung machen müssen? Ich hoffe man lernt einen Stil nicht nur, weil der klein oder groß ist.

Musst du ja auch nicht. Aber genau den Rahmen bietet doch SOK. Ich habe vorletztes Wochenende welche getroffen, die Koryu Uchinadi nach McCarthy trainieren. Die können dann halt schön im SOK unterschlüpfen und ihre Matsumura no Passai üben und zeigen. Ist doch alles tutti. :confused:

Wie die sich dann international anbinden ist doch eh ne vollkommen andere Geschichte.


Der Zug ist eh längst abgefahren, da sollte man in meinen Augen erher konsequent den Weg bis ans Ende gehen.

Das verstehe ich nicht. Was würde das denn z.B. für die McCarthy-Leute bedeuten?

Ich mache z.B. Jinbukan Kobudo. Da gibt es sehr wohl eine Lineage, fällt aber im DKV unter SOK Kobudo. Welcher Zug soll da jetzt abgefahren sein?

Katamaus
18-07-2022, 18:32
Oder halt kurzum, alles Käse.

Warum? Ich komme zu Dir, Du sagst mir, wie weit ich ungefähr bin und dann hängen wir mir halt ne bunte Schleife um oder halt nicht. Ich würde eher sagen, das ist vollkommen egal und wenn es manch einem gefällt, dann soll er doch machen. Gott ist nicht nur groß, er hat auch einen großen Garten. ;)

Gast
18-07-2022, 20:03
Warum? Ich komme zu Dir, Du sagst mir, wie weit ich ungefähr bin und dann hängen wir mir halt ne bunte Schleife um oder halt nicht. Ich würde eher sagen, das ist vollkommen egal und wenn es manch einem gefällt, dann soll er doch machen. Gott ist nicht nur groß, er hat auch einen großen Garten. ;)

So gesehen natürlich schon.
Aber in großen Organisationen wie z. B. dem DKV ist das ja nicht so einfach. wäre ja nice, dann könnte einfach jeder Trainer jedem seiner Schüler umhängen was er will. Wer aber nichts umgehängt haben will, was ist mit denen? Und wie läuft es dann mit Zulassungen für Turniere, Lizenzen etc.?
Insofern (m M n) schon Käse, bzw. am sinnvollsten einfach für teilgenommene Trainings. Aber dann wird die Absurdität des ganzen vermutlich zu offensichtlich.

Zingultas
18-07-2022, 20:09
Warum sollten Koryu Uchinadi-Leute (McCarthy) überhaupt Graduierungen im DKV ablegen?


Ich halte es seit einigen Jahren so, dass es einen Schwarzgurt gibt, und keine Dan-Grade.
Dafür gibt es dennoch ein Curriculum für ab Schwarzgurt, doch eben keine Prüfungen mehr.
Bisher klappt das für uns ganz gut

Katamaus
18-07-2022, 20:25
Warum sollten Koryu Uchinadi-Leute (McCarthy) überhaupt Graduierungen im DKV ablegen?

Keine Ahnung! Das hatte mich nicht interessiert und daher habe ich sie das auch nicht gefragt.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Anfänger, die nicht in der Lage sind, die Qualität eines Dojo selber zu beurteilen in der Zugehörigkeit zu einem großen, dem DOSB angeschlossenen, Dachverband sowie in den in selbigem erlangten Qualifikationen als Qualitätsmerkmal, also als eine Art TÜV, sehen. Wenn ich die Lage vor Ort nicht kenne, rate ich Freunden jedenfalls ebenso dazu, darauf zu achten.

Katamaus
18-07-2022, 20:34
dann könnte einfach jeder Trainer jedem seiner Schüler umhängen was er will.

Kann er ja, solange er eben die entsprechenden Lizenzen erlangt hat. Und das finde ich erstmal besser als wenn Django Khan oder der Drachenlord mit Fantasieurkunden um sich schmeißen. Da muss er wenigstens ein bisschen was können, bevor er seinen eigenen „Stil“ gründet.


Wer aber nichts umgehängt haben will, was ist mit denen?

Der muss halt was anderes machen. Karate hat halt Graduierungen und Gürtelfarben. Gab es das überhaupt jemals ohne?


Und wie läuft es dann mit Zulassungen für Turniere, Lizenzen etc.?


Nun, ich würde ohnehin nur Leute auf Turniere zulassen, prüfen oder schiedsen lassen, etc. pp., die eine gewisse Qualifikation in der zugrundeliegenden Sportart nachgewiesen haben. Wie immer dieser Nachweis aussieht. Ich gehe ja auch nicht hin und lehre Taijiquan ohne dass irgendeine von mir anerkannte Autorität das absegnet.


Insofern (m M n) schon Käse, bzw. am sinnvollsten einfach für teilgenommene Trainings.


Naja, ich kenne genug, da ändern auch die nächsten 1000 Trainings nichts mehr an der Qualität. :D


Aber dann wird die Absurdität des ganzen vermutlich zu offensichtlich.

Was genau ist denn so absurd daran. Ich finde es eher komisch, wenn man sich an so nem bunten Gürtel stört. (Was nicht heißt, dass ich die bräuchte).

Gast
19-07-2022, 05:45
Kann er ja, solange er eben die entsprechenden Lizenzen erlangt hat. Und das finde ich erstmal besser als wenn Django Khan oder der Drachenlord mit Fantasieurkunden um sich schmeißen. Da muss er wenigstens ein bisschen was können, bevor er seinen eigenen „Stil“ gründet.



Der muss halt was anderes machen. Karate hat halt Graduierungen und Gürtelfarben. Gab es das überhaupt jemals ohne?



Nun, ich würde ohnehin nur Leute auf Turniere zulassen, prüfen oder schiedsen lassen, etc. pp., die eine gewisse Qualifikation in der zugrundeliegenden Sportart nachgewiesen haben. Wie immer dieser Nachweis aussieht. Ich gehe ja auch nicht hin und lehre Taijiquan ohne dass irgendeine von mir anerkannte Autorität das absegnet.



Naja, ich kenne genug, da ändern auch die nächsten 1000 Trainings nichts mehr an der Qualität. :D



Was genau ist denn so absurd daran. Ich finde es eher komisch, wenn man sich an so nem bunten Gürtel stört. (Was nicht heißt, dass ich die bräuchte).

Ich störe mich nicht dran, ich kann nur nicht erkennen, welche konsistente Aussagekraft diese bunten Gürtel besitzen. Und wenn sie keine besitzen, bleibt eben die Frage nach dem Sinn.

FireFlea
19-07-2022, 06:29
Ich störe mich nicht dran, ich kann nur nicht erkennen, welche konsistente Aussagekraft diese bunten Gürtel besitzen. Und wenn sie keine besitzen, bleibt eben die Frage nach dem Sinn.

Bei einem Dojo yaburi kann man so besser zugeordnet werden, da werden erstmal die Farbgurte verkloppt, bevor man selber ran muss. :D

Gast
19-07-2022, 07:49
Bei einem Dojo yaburi kann man so besser zugeordnet werden, da werden erstmal die Farbgurte verkloppt, bevor man selber ran muss. :D

Deshalb haben die früher auch immer nur in ihren Windelhosen trainiert :D

Katamaus
19-07-2022, 08:03
Ich störe mich nicht dran, ich kann nur nicht erkennen, welche konsistente Aussagekraft diese bunten Gürtel besitzen. Und wenn sie keine besitzen, bleibt eben die Frage nach dem Sinn.

Die haben keine konsistente Aussagekraft hinsichtlich eines objektiv meßbaren Könnens. Sie haben aber ein ungefähre Aussagekraft darüber, wo sich ein Individuum auf seinem Weg, d.h. in seiner persönlichen Entwicklung, befindet.

Jemand, der wie Du von innerem Feuer zum Erlernen einer Kampfkunst getrieben wird, mag das albern finden. (Brauchen tue ich die im übrigen auch nicht.) Es gibt allerdings nicht wenige Menschen, die so etwas motiviert. Etwas böse könnte man angesichts des Naserümpfens von sehr weit fortgeschrittenen KS/KKlern hier angesichts dieser Tatsache von der Arroganz der Macht sprechen. ;) :p

Davon abgesehen, ob man die bracuht, find ich den dahinterstehenden Prozess, sich immer wieder (Entwicklungs-)Etappen zu setzen, die man dann innerhalb einer gewissen Zeit absolviert, durchaus sinnvoll und zielführend.

Ansonsten gilt natürlich der erste rheinische Verwaltungsgrundsatz: „Dat ham mer schon immer esu jemaht!“ ;) :p :biglaugh:

ainuke
19-07-2022, 08:59
Die haben keine konsistente Aussagekraft hinsichtlich eines objektiv meßbaren Könnens. Sie haben aber ein ungefähre Aussagekraft darüber, wo sich ein Individuum auf seinem Weg, d.h. in seiner persönlichen Entwicklung, befindet.


:halbyeaha

MGuzzi
19-07-2022, 08:59
.

Wäre es wirklich angebracht, alle drei nach demselben Programm ohne Spielräume und Berücksichtigung individueller Interessen und Fähigkeiten zu prüfen?

Ja, sonst hat die eine den Dan eben in Kumite weil sie was vorgehoppelt hat, einer in SV, weil er jemanden gehebelt hat, und der dritte kriegt ihn halt geschenkt. Aber keiner hat eine richtige Karateprüfung gemacht, in der halt alles geprüft und auch gekonnt werden sollte.
Das jemand Schwerpunkte hat und in einem Sektor besser ist als die anderen, die dafür was Anderes besser können ist doch normal, sollte aber kein Grund sein jemanden nur in seiner Wohlfühlzone zu prüfen, in der er halt nur Glanzleistungen abliefern wird. Womöglich darf er noch seinen Lieblinspartner mitbringen, mit dem sowieso alles super klappt. Im Gegenteil, für die anderen Sachen muss er sich halt mehr anstrengen.
Und das man von niemanden der aus Altersgründen oder Bewegungseinschränkungen keine mit der eines 20jährigen Topathleten vergleichbare Leistung erwarten kann, sollte doch wohl nicht diskutiert werden müssen.

Gast
19-07-2022, 09:15
Die haben keine konsistente Aussagekraft hinsichtlich eines objektiv meßbaren Könnens. Sie haben aber ein ungefähre Aussagekraft darüber, wo sich ein Individuum auf seinem Weg, d.h. in seiner persönlichen Entwicklung, befindet.

Jemand, der wie Du von innerem Feuer zum Erlernen einer Kampfkunst getrieben wird, mag das albern finden. (Brauchen tue ich die im übrigen auch nicht.) Es gibt allerdings nicht wenige Menschen, die so etwas motiviert. Etwas böse könnte man angesichts des Naserümpfens von sehr weit fortgeschrittenen KS/KKlern hier angesichts dieser Tatsache von der Arroganz der Macht sprechen. ;) :p

Davon abgesehen, ob man die bracuht, find ich den dahinterstehenden Prozess, sich immer wieder (Entwicklungs-)Etappen zu setzen, die man dann innerhalb einer gewissen Zeit absolviert, durchaus sinnvoll und zielführend.

Ansonsten gilt natürlich der erste rheinische Verwaltungsgrundsatz: „Dat ham mer schon immer esu jemaht!“ ;) :p :biglaugh:

Danke :blume:, und weitgehend Zustimmung.

Aber dann denke ich, kann man sich eben auch die Diskussionen sparen. Sie motivieren Leute (sehe ich auch so), und das wars. Und ansonsten ist die Aussagekraft bei jedem individuell.
So wird es halt leider nicht kommuniziert.

ainuke
19-07-2022, 10:51
Ja, sonst hat die eine den Dan eben in Kumite weil sie was vorgehoppelt hat, einer in SV, weil er jemanden gehebelt hat, und der dritte kriegt ihn halt geschenkt. Aber keiner hat eine richtige Karateprüfung gemacht, in der halt alles geprüft und auch gekonnt werden sollte.
Das jemand Schwerpunkte hat und in einem Sektor besser ist als die anderen, die dafür was Anderes besser können ist doch normal, sollte aber kein Grund sein jemanden nur in seiner Wohlfühlzone zu prüfen, in der er halt nur Glanzleistungen abliefern wird. Womöglich darf er noch seinen Lieblinspartner mitbringen, mit dem sowieso alles super klappt. Im Gegenteil, für die anderen Sachen muss er sich halt mehr anstrengen.
Und das man von niemanden der aus Altersgründen oder Bewegungseinschränkungen keine mit der eines 20jährigen Topathleten vergleichbare Leistung erwarten kann, sollte doch wohl nicht diskutiert werden müssen.

Dann haben wir wohl ein sehr unterschiedliches Verständnis. Ich persönlich übe Karate seit 1984 und habe beispielsweise nur einmal zum Spaß Kumite nach Wettkampfart/-regeln mit einem Topathleten gemacht, aber noch nie im Training oder bei Prüfungen. Dafür habe ich mich schon sehr oft angreifen lassen und habe entsprechend darauf reagiert. Allerdings beinhalten meine Reaktion häufig auch Greifen, Hebeln, Augenstiche, Kin Geri, etc. - alles, was im Kumite berechtigterweise verboten ist.

Natürlich kannst Du jetzt sagen, ich hätte mich immer nur in meiner Wohlfühlzone bewegt und keine richtige Prüfungen gemacht.

Übrigens hast Du mit Deinem "Ja" einerseits angemerkt, dass "alle drei nach demselben Programm ohne Spielräume und Berücksichtigung individueller Interessen und Fähigkeiten zu prüfen" seien. Kurz darauf weist Du selbst darauf hin, dass persönliche Schwerpunkte und Stärken doch normal wären und dass persönliche Fähigkeiten (Alter, Bewegungseinschränkungen) auch zu berücksichtigen seien. Nichts anderes hatte ich auch geschrieben.

MGuzzi
19-07-2022, 12:11
Allerdings beinhalten meine Reaktion häufig auch Greifen, Hebeln, Augenstiche, Kin Geri, etc. - alles, was im Kumite berechtigterweise verboten ist.

Na eben, und da das eben Teil des Karate ist, und im Kumite nicht vorkommt, wäre eine reine Kumite Prüfung eben sehr einseitig.



Kurz darauf weist Du selbst darauf hin, dass persönliche Schwerpunkte und Stärken doch normal wären
Klar, aber das heißt nicht dass man das andere dann einfach weglassen kann.


dass persönliche Fähigkeiten (Alter, Bewegungseinschränkungen) auch zu berücksichtigen seien. Nichts anderes hatte ich auch geschrieben.

Gut!

El Presidente
30-07-2022, 11:01
@MGuzzi: Sorry, aber du solltest dich in einem SOK - Dojo besser informieren. Deine Aussagen stimmen leider nicht. In der SOK Prüfung wird nichts weggelassen und nur die Sahne geprüft. Es wird immer (in Dojos, die die Qualität und Ausbildung ernst nehmen, Ausnahmen bestätigen die Regel) in Kihon - Kata UND dem favorisierten Selbstteil geprüft. Da kommen schon sehr anspruchsvolle Dinge heraus. In unserem Dojo prüfen wir z.B. immer noch auf den 3./4. Teil zusätzlich, obwohl ab dem 4.DAN z.B. "nur" noch eine schriftliche Ausarbeitung, Lehrprobe gefordert wird. Von unserem eigenen Test gar nicht erst zu sprechen, bevor mein Trainer uns überhaupt zur Prüfung zu läßt. Es wird nichts weggelassen.

Hier kann ich nur Jürgen Kestner zitieren: "Bitte keine Videos auf meinen Lehrgängen. Ich zeige auch Dinge, wie es nicht gemacht wird und genau dies landet dann bei You Tube und wird dann in Foren wie diesen zerrissen". Genau so verhält es sich mit der objektiven Qualität eines einzelnen, hier wird oft nur einseitig der aktuelle Leistungsstand zur Be(Ver)urteilung gesehen. Aber, wie lange hat er die Graduierung schon? Was ist in der Zwischenzeit passiert? Mein Leistungsstand war mit 17 und Braungurt technisch sehr gut, jetzt mit schwarzer Bauchbinde und Jahre später nicht mehr so dolle :D. Das wichtigste ist m.M. nach aber die reele Selbsteinschätzung was man kann und was nicht. Und wie man sich dann selbst darstellt...Sorry für die Abschweifung.