Vollständige Version anzeigen : Kobudo - Bo Platzmangel - Zum Jo greifen?
Dextrous
04-07-2022, 16:25
Moin zusammen,
was würdet Ihr sagen.
Kann man beim Platzmangel in der eigenen Wohnung das Training mit dem Bo, durch Training mit einem Jo ersetzen? Also ~180cm durch ~120cm ersetzen?
Gewicht und Länge ist somit anders.
Der Durchmesser ist derselbe.
Mir ginge es hier um weitere Verinnerlichung der Techniken.
Wahrscheinlich stelle ich mir das etwas zu einfach vor...
LG
Dex
Moin zusammen,
was würdet Ihr sagen.
Kann man beim Platzmangel in der eigenen Wohnung das Training mit dem Bo, durch Training mit einem Jo ersetzen? Also ~180cm durch ~120cm ersetzen?
Gewicht und Länge ist somit anders.
Der Durchmesser ist derselbe.
Mir ginge es hier um weitere Verinnerlichung der Techniken.
Wahrscheinlich stelle ich mir das etwas zu einfach vor...
LG
DexIch habe das manchmal gemacht, um mir den Ablauf von kata einzuprägen.
Um Technik zu üben, funktioniert das m.E. nicht.
Stixandmore
04-07-2022, 16:55
Ich habe das manchmal gemacht, um mir den Ablauf von kata einzuprägen.
Um Technik zu üben, funktioniert das m.E. nicht.
Warum sollte das nicht gehen? Um die Körpermechaniken der Techniken zu üben, ist es eigentlich egal, was du in der Hand hälst....
Nagonomori
04-07-2022, 17:00
Es ist aufjedenfall besser als die Alternative garnicht zu trainieren.
Probier es doch erstmal mal aus und gucke ob es sich negativ oder positiv auf dein Bojutsu auswirkt.
Im TSKSR Budo Kyohan, einem Buch von Sugino Yoshio und Ito Kikue das 1941 erschien wird sogar geschrieben die Übungen mit Waffen (speziel Naginata) auch mit leeren Händen zu üben sollte keine Trainingswaffe zur Verfügung stehen.
Da kommt mir es garnicht so abwegig vor Techniken vom Rokushaku Bo mit einem Yonshaku Bo(Jo) zu üben ;)
Schnubel
04-07-2022, 17:19
Moin zusammen,
was würdet Ihr sagen.
Kann man beim Platzmangel in der eigenen Wohnung das Training mit dem Bo, durch Training mit einem Jo ersetzen? Also ~180cm durch ~120cm ersetzen?
Gewicht und Länge ist somit anders.
Der Durchmesser ist derselbe.
Mir ginge es hier um weitere Verinnerlichung der Techniken.
Wahrscheinlich stelle ich mir das etwas zu einfach vor...
LG
Dex
Zum Erhaltungstraining und Abläufe von Formen oder Kihon zu üben ist das ok.
Klar, besser als nix. Fürs Langschwert gibts z.B. fürs Indoortraining 50 cm lange Simulatoren mit Gewichten an der Spitze - fühlt sich in fast jeder Hinsicht an wie ein echtes.
Es gäbe ein paar Dinge, die den Übertrag ggf. verbessern könnten:
- ein schwererer Jo, der vom Gewicht mehr oder weniger dem Bo entspricht (z.B. Lignum Vitae, falls der Bo aus Eiche ist; Eiche, falls der Bo aus Waxwood ist)
- ggf. kann man auch kleine Gewichte an ein Ende oder beide Enden tapen (ich habe z.B. je vier Buttermesser, einen Schraubenschlüssel und einen Hantelverschluss an meine Plastik Trainings-Sais getapet, nachdem man für Metallsais hier ne polizeiliche Sondererlaubnis braucht, die ich aktuell noch nicht beantragt habe). Sollte klar sein, dass die sicher befestigt sein sollten, sonst ist trotz aller Vorsicht schnell mal ein Fenster hinüber ;)
Gewisse Aspekte - z.B. Vibration beim Stoppen des Schlags - sind bei geringerer Länge schwer zu simulieren, aber man kann relativ gut hinkommen.
Katamaus
04-07-2022, 19:32
Ich habe das manchmal gemacht, um mir den Ablauf von kata einzuprägen.
Um Technik zu üben, funktioniert das m.E. nicht.
Mit!
Warum sollte das nicht gehen? Um die Körpermechaniken der Techniken zu üben, ist es eigentlich egal, was du in der Hand hälst....
z.B., weil bei vielen Techniken der Bo „verlängert“ werden muss. D.h., es wird nicht an denselben Stellen gehalten , sondern man lässt den Bo ein wenig in die Schlagrichtung rutschen (Bsp. Gedan Uchi oder Hanei Uke). Gibt natürlich noch weitere Feinheiten. Bei den Kata umso mehr. Daher: für Abläufe oder grundlegende einfache Mechaniken, ja. Ansonsten nein.
Davon abgesehen: mein Jo ist etwas dünner und deutlich leichter als mein leichtester Bo. Das fühlt sich also auch noch ziemlich shice an, finde ich.
Stixandmore
04-07-2022, 19:51
Mit!
z.B., weil bei vielen Techniken der Bo „verlängert“ werden muss. D.h., es wird nicht an denselben Stellen gehalten , sondern man lässt den Bo ein wenig in die Schlagrichtung rutschen (Bsp. Gedan Uchi oder Hanei Uke). Gibt natürlich noch weitere Feinheiten. Bei den Kata umso mehr. Daher: für Abläufe oder grundlegende einfache Mechaniken, ja. Ansonsten nein.
Davon abgesehen: mein Jo ist etwas dünner und deutlich leichter als mein leichtester Bo. Das fühlt sich also auch noch ziemlich shice an, finde ich.
Kopf schüttel....echt nur wieder bei euch:rolleyes: Ich hab mit dem Sibat in diversen FMA Stilen und ein bisschen im Silat trainiert....also für mich war da nur wichtig wie ich Kraft generiere um richtig drauf zu hauen, zu blocken und weiterzuleiten und das kann ich auch mit einem "Stuhlbein"; umgreifen und ähnliches im übrigen auch- aber klar, wen man versucht die Luftlöcher die man in der Kata schlägt zu perfektionieren, macht das wohl einen großen Unterschied
Katamaus
04-07-2022, 20:20
aber klar, wen man versucht die Luftlöcher die man in der Kata schlägt zu perfektionieren, macht das wohl einen großen Unterschied
Du schon wieder…:rolleyes: Die Notwendigkeit, zu verlängern, ergibt sich eigentlich aus der Anwendung. Aber wie Du meinst.
Dextrous
04-07-2022, 20:43
z.B., weil bei vielen Techniken der Bo „verlängert“ werden muss. D.h., es wird nicht an denselben Stellen gehalten , sondern man lässt den Bo ein wenig in die Schlagrichtung rutschen (Bsp. Gedan Uchi oder Hanei Uke). Gibt natürlich noch weitere Feinheiten. Bei den Kata umso mehr. Daher: für Abläufe oder grundlegende einfache Mechaniken, ja. Ansonsten nein.
Daran habe ich auch gedacht. Wir haben u.A. einen Stich, wo man fast zum Anfang des Bo greift und dann durch die Hand gleitend zusticht. Wäre durch die fehlende Länge natürlich komplett anders.
Ich werde es einfach mal ausprobieren. So ein Jo kostet ja nicht die Welt.
Stixandmore
04-07-2022, 20:45
Du schon wieder…:rolleyes: Die Notwendigkeit, zu verlängern, ergibt sich eigentlich aus der Anwendung. Aber wie Du meinst.
Ja, ich schon wieder....ja, wie ich mein....wen man sich aber "die Hose mit der Kneifzange anzieht, kommt man auf solche Schice":biglaugh:
Katamaus
04-07-2022, 20:59
Ich werde es einfach mal ausprobieren. So ein Jo kostet ja nicht die Welt.
Ja, für grobe Abläufe merken oder nachvollziehen mache ich das zuhause auch so. (Küchenbesen staubt immer so :D)
Katamaus
04-07-2022, 21:01
Ja, ich schon wieder....ja, wie ich mein....wen man sich aber "die Hose mit der Kneifzange anzieht, kommt man auf solche Schice":biglaugh:
Hier findest du eine Erklärung. Ist zwar ne andere SR, kommt aber schon hin. Wenn du natürlich, der Meinung bist, es ginge nur ums feste Draufkloppen und sowas wie Reichweite sei theoretischer Quark, dann werden wir da wohl eher nicht zusammenkommen.
Ab ca. 2:45m:
https://youtu.be/UMvZ3vbCO-M
Stixandmore
04-07-2022, 21:30
@Katamaus So, zu hause und wieder Strom für's Telefon
Ich versuche jetzt einfach mal zu erklären, warum ich das etwas anders sehe, ganz ohne gezicke, getrolle oder was auch immer....erstmal sorry dafür....
Also, ich bin der Meinung, das wen man sich etwas mit "transition" von einer Waffe zur nächsten beschäftigt, sollte es möglich sein, das eine Konzept, Technik oder was auch immer, auf eine Artverwandte umzumünzen- dabei gehen dann auch so Sachen wie Handwechsel oder die Hand in eine "andere" Position rutschen zu lassen....wo ich dir Recht gebe, ist daß das bei Partnerübungen auf Grund von Distanz dann evtl nicht mehr so gut klappt bzw wohl dann mehr Adaption braucht, aber auch das! ist möglich; aber da müsste man sich mal gedanken machen und nicht stumpfsinnig die Sachen nachtanzen....aber für reines "Trockenschwimmen"; zum erlernen und verfeinern der Körpermechaniken seh ich da keinen großen Unterschied....wo ich dann auf den Punkt mit "sich die Hose mit der Kneifzange anziehen komme": wen man von "transition" keine Ahnung hat und sich auch nicht wirklich damit auseinander setzen will(aus welchem Grund auch immer; sei es jetzt weil "es ist immer schon so gewesen oder weiss der Teufel was" kommt es halt zu dem "was hier immer so im Raum schwebt"- diese gewisse "Resistenz"
Theoretischer Quark? Yo, was soll ich dir dazu sagen....in den FMAs wird großen Wert auf Raum und Distanzkontrolle gelegt und das mit Hilfe erprobter Beinarbeit....aber ja, este draufhauen ist ein ganz wichtiger Teil
Dextrous
04-07-2022, 21:46
Also, ich bin der Meinung, das wen man sich etwas mit "transition" von einer Waffe zur nächsten beschäftigt, sollte es möglich sein, das eine Konzept, Technik oder was auch immer, auf eine Artverwandte umzumünzen
Bin zwar noch nicht lange beim Kobudo dabei, aber das ist bei uns großes Thema.
Sei es auf eine andere Waffe, oder aufs waffenlose.
Ähnlich wie in den FMA.
Esse quam videri
04-07-2022, 21:47
die im Vid gezeigten Techniken (sprich ich mach nen Schritt ohne Schlag), werden die so ausgeführt?
gruss
Katamaus
04-07-2022, 21:50
@Katamaus So, zu hause und wieder Strom für's Telefon
Ich versuche jetzt einfach mal zu erklären, warum ich das etwas anders sehe, ganz ohne gezicke, getrolle oder was auch immer....erstmal sorry dafür....
Kein Ding! Gegen eine kleine Rauferei hab ich ja auch nix. :D
Also, was die Transition (das Prinzip gibt es natürlich im Kobudo auch) betrifft: Ich sag ja auch nicht, dass man da gar nichts üben kann (ich hab am Wochenende auch aus Spaß ne Bo Kata mit nem SV Stick von 50cm Länge gemacht :D). Hinsichtlich Fuß-Hand-Kordination geht da schon was. Oder wenn ich mich rein auf die Bewegung im Körper konzentriere und die Hände nur „mitlaufen“ lasse. Das geht ja letztlich sogar ohne Waffe.
Aaaaaber: bei der Feinarbeit ist dann halt irgendwann Schluss. Kenn‘ mich im Silat nicht aus aber beim Bo muss ich den ja die meiste Zeit eher locker in den Händen halten (außer beim Aufprall) und immer mal ein bisschen hin- und hergleiten lassen. Das ist halt mit Jo dann nicht mehr so richtig sinnvoll möglich.
Dementsprechend würde ich halt sagen: bissl was machen geht zuhause mit Jo schon. Richtig trainieren nicht. Glaube, da sind wir auch nicht weit auseinander. Peace out.
Dextrous
04-07-2022, 21:54
die im Vid gezeigten Techniken (sprich ich mach nen Schritt ohne Schlag), werden die so ausgeführt?
Denke das teilweise nur zur Veranschaulichung.
Uns Anfängern wird zum verinnerlichen auch (öfter) gesagt: Gehen, stehen, schlagen.
Sobald das alles ordentlich sitzt, wird es komplexer und man verbindet es.
Katamaus
04-07-2022, 21:56
die im Vid gezeigten Techniken (sprich ich mach nen Schritt ohne Schlag), werden die so ausgeführt?
Wo denn genau? Er macht doch eigentlich (fast) immer Schritt mit Schlag. :confused:
Oder meinst du, erst Schritt dann Schlag? Ja, das wird üblicherweise so geübt (was mir als Shotokaner extrem schwerfällt). Scheint mir eher so ein Didaktik-Ding zu sein. Erstmal Kontrolle über die Waffe behalten, sprich erst Stand sichern, dann Waffe einsetzen. Das konvergiert dann aber irgendwann wieder in Richtung gleichzeitg.
Nimm doch nen JoJo... :vogel::nini:
Esse quam videri
04-07-2022, 22:20
ja, ich meinte schritt und dann erst der schlag.
gruss
Katamaus
04-07-2022, 22:22
Nimm doch nen JoJo... :vogel::nini:
„Nein, Herr Wachtmeister, das ist kein Nunchaku sondern ein Jojo. Das können sie in Deutschlands einflussreichstem Kompetenzzentrum für Waffenarbeit, dem KKB nachlesen.“ :troete:
Stixandmore
04-07-2022, 22:35
Kein Ding! Gegen eine kleine Rauferei hab ich ja auch nix. :D
Also, was die Transition (das Prinzip gibt es natürlich im Kobudo auch) betrifft: Ich sag ja auch nicht, dass man da gar nichts üben kann (ich hab am Wochenende auch aus Spaß ne Bo Kata mit nem SV Stick von 50cm Länge gemacht :D). Hinsichtlich Fuß-Hand-Kordination geht da schon was. Oder wenn ich mich rein auf die Bewegung im Körper konzentriere und die Hände nur „mitlaufen“ lasse. Das geht ja letztlich sogar ohne Waffe.
Aaaaaber: bei der Feinarbeit ist dann halt irgendwann Schluss. Kenn‘ mich im Silat nicht aus aber beim Bo muss ich den ja die meiste Zeit eher locker in den Händen halten (außer beim Aufprall) und immer mal ein bisschen hin- und hergleiten lassen. Das ist halt mit Jo dann nicht mehr so richtig sinnvoll möglich.
Dementsprechend würde ich halt sagen: bissl was machen geht zuhause mit Jo schon. Richtig trainieren nicht. Glaube, da sind wir auch nicht weit auseinander. Peace out.
So weit, so gut....und ja, irgendwann ist dann bei der Feinarbeit schluss, obwohl das für mich dann erst in zweiter Linie an dem verwendeten Gegenstand liegt und in erster daran, daß ich bei Feinarbeit normalerweise einen Partner brauche der mir "Feedback" gibt damit ich Distanz, Präzession und Timing trainieren kann
Hier findest du eine Erklärung. Ist zwar ne andere SR, kommt aber schon hin. Wenn du natürlich, der Meinung bist, es ginge nur ums feste Draufkloppen und sowas wie Reichweite sei theoretischer Quark, dann werden wir da wohl eher nicht zusammenkommen.
Ab ca. 2:45m:
https://youtu.be/UMvZ3vbCO-M
Naja, abgesehen davon, wo er den Bo überm Kopf rotiert, schlägt er aber immer in Jo-Länge zu - ergo, wenn man den Jo jeweils an einem Ende fasst, würde man hinkommen. Zudem: Ich war der Meinung, die Standardlänge beim Bo sei etwa 180-182 cm. Der Herr im Video scheint mir aber rund 20 cm kürzer als sein Bo zu sein - ist der so klein oder ist sein Bo "überlang"?
Was die Gewichte angeht: Was ich so gelesen habe, liebt der Standard-Bo aus Kashi bei 1.000-1.200 Gramm, bei 30 mm Dicke. Zum Vergleich: ein Lignum Vitae Hanbo mit 35 mm (achteckig) hat schon 1.300 Gramm, mit 30 mm rund und 1.20 m müsste man da beim Jo locker auf 1 kg kommen. Ich muss aber gestehen, dass ich genau die Konfiguration grad nirgendwo finde, in 25 mm scheints die häufiger zu geben - da haben die ca. 800g.
Erscheint mir jetzt auch irgendwie alles wieder unnötig verkompliziert:
Meiner Meinung nach drei simple Dimensionen:
1) Kann ich natürlich mit allen möglichen Sachen, egal ob Hammer, Schraubenzieher, Bierkrug etc. oder Knüppel, Jo, Bo, Hanbo etc. üben, wobei das Üben mit dem einen auch die Handhabung des anderen befördert. Also einfach alles überall benutzen. Damit entwickelt sich das Körpergefühl, eine gewisse Mechanik etc.
2) Spezieller kann ich anstatt mit der eigentlichen Waffe mit einem Ersatz trainieren. Dafür gibt es ja viele auch historische Beispiele. Leichtere Waffen von gleichen Umfang; gepolsterte Waffen; verkleinerte Waffen etc. Kann einzelne Aspekte sogar besser ermöglichen, aber auch zu einer Art Eigenleben bzw. Eigenentwicklung führen.
3) Manche Sachen kann ich halt nur mit der konkreten Waffe üben und nicht ersetzen.
(Und wer will kann noch Üben ohne Gegenstand wie mit Gegenstand und reines Visualisieren hinzufügen.)
Katamaus
05-07-2022, 10:06
Oder so...
Wobei sich mir dann die Frage stellt, warum man nicht Jo übt, wenn man keinen Platz für Bo hat. Oder Tonfa, Sai, etc.
Der einzige Grund einen langen Stock zu nutzen ist am Anfang, wenn man die Prinzipien dieser Waffe verstehen muss und dann nur noch am Partner. Sobald man einmal „ein Gefühl“ für diese Waffe hat kann man alles nehmen oder halt nichts. Dieses Prinzip der Übung und Übertragung findet sich in vielen Stilen der CMA.
Das erfordert jedoch ein Verständnis weit jenseits von „Techniken“.
Im Kern geht es immer um die Prinzipien der Körperarbeit und die Verfeinerung der Körperskills. Als Übungsfeld dafür nimmt man sich dann die Unterschiedlichen Waffen und guckt wie sich die Prinzipien auf diese Art der Waffe (lang, kurz, scharf, spitz etc.) auswirken.
Am Partner lässt man das dann lebendig werden.
„Techniken“ zu üben ist absolutes Anfängerlevel und kommt aus einer Zeit als man schnell viele Leute an dieser Waffe ausbilden musste, damit sie sie praktisch einsetzen konnten.
Die Waffe selbst zwingt dem Körper dann, durch die korrekte Übung, ein Bewegungs- und Koordinationsmuster auf (am extremsten die schweren Kriegsbögen). Dadurch entwickelt sich dann automatisch die „richtige“ Bewegungsqualität. Im nächsten Schritt wurde den Leuten dann früher die Prinzipien, die in dieser funktionalen Bewegung zum Ausdruck kommen, aufgezeigt und bewusst gemacht.
Diese Prinzipien wiederum kamen dann natürlich auch bei andere Waffen und dem Waffenlosen zum Ausdruck.
Grob gesagt gab es am Anfang Techniken und Solowiederholungen zur Körperschulung und Schaffung der Kampffähigkeit und später prinzipienorientiertes Lernen, was die Anwendungen und die Bewegungsqualität nach mal ganz neue Qualitäten verschaffte, da man dann sehr viel effektiver die Körperarbeit trainieren konnte.
Sobald ich prinzipienorientiert trainiere ist es wurscht ob und was ich, im Einzeltraining, in die Hand nehme.
Ich habe das manchmal gemacht, um mir den Ablauf von kata einzuprägen.
Um Technik zu üben, funktioniert das m.E. nicht.
Ich würde sagen es kommt auf die Techniken an.
Die Handhabung eines Bo ist im Okinawa-Kobudo wohl anders als in japanischen Koryu.
Es gibt sicher Techniken die man sowohl mit Bo als auch mit Jo machen kann, manches macht aber keinen Sinn.
Ich benutze einen Bo genauso wie einen Jo, ich trainiere mit dem Bo, weil ich einfach Waffen unterschiedlicher Längen handhaben können möchte, vorwiegend eigenlich um Körpermechanik zu trainieren.
Einen Han-Bo wiederum würde ich nicht zweihändig verwenden, sondern nur einhändig, während mit einem Jo beides geht, mit einem Bo wird es da schon schwieriger.
Dextrous
05-07-2022, 11:37
Zudem: Ich war der Meinung, die Standardlänge beim Bo sei etwa 180-182 cm. Der Herr im Video scheint mir aber rund 20 cm kürzer als sein Bo zu sein - ist der so klein oder ist sein Bo "überlang"?
Theoretisch gib es den Bo in verschiedenen Längen. Der "normale" Bo, der Roku Shaku Bo, also 6 Shaku Bo (6*30,3cm) ist 182 cm lang.
Wir trainieren noch einen Kyu Shaku Bo (250cm) und einen San Shaku Bo (91cm).
Stixandmore
05-07-2022, 11:59
Theoretisch gib es den Bo in verschiedenen Längen. Der "normale" Bo, der Roku Shaku Bo, also 6 Shaku Bo (6*30,3cm) ist 182 cm lang.
Wir trainieren noch einen Kyu Shaku Bo (250cm) und einen San Shaku Bo (91cm).
Lustig das "ihr" vordefinierte Längen habt....ich kenn das eher so, daß die Länge abhängig von der Körpergröße ist und dann entweder bis zur Achsel oder ca. Augenbraue geht!?
Dextrous
05-07-2022, 12:08
ich kenn das eher so, daß die Länge abhängig von der Körpergröße ist und dann entweder bis zur Achsel oder ca. Augenbraue geht!?
Puh, von dieser Reglementierung habe ich noch nie gehört.
Jedenfalls bei uns nicht, daher kann ich dazu recht wenig sagen.
Bei uns ist es aber so, dass der 182cm Bo die Standardwaffe ist und die restlichen (die anderen Bo Längen, Sai, Tonfa etc.) so oder so erst gelehrt werden, sofern man die Grundzüge "beherrscht".
Katamaus
05-07-2022, 12:13
Lustig das "ihr" vordefinierte Längen habt....ich kenn das eher so, daß die Länge abhängig von der Körpergröße ist und dann entweder bis zur Achsel oder ca. Augenbraue geht!?
Noch lustiger ist, dass das von den Waffen abhängt. Während Bo (also Rokushaku Bo) immer ca. 183cm hat, soll z.B: Eku etwas über Körpergröße gehen, weswegen der „Waffenschreiner“ meiner Wahl die auch in 170cm an Japaner liefert. Bei Kamikaze gibt es die überhaupt nur in 168cm, was wiederum für uns ein Problem ist. :D
Stixandmore
05-07-2022, 12:15
Puh, von dieser Reglementierung habe ich noch nie gehört.
Jedenfalls bei uns nicht, daher kann ich dazu recht wenig sagen.
Bei uns ist es aber so, dass der 182cm Bo die Standardwaffe ist und die restlichen (die anderen Bo Längen, Sai, Tonfa etc.) so oder so erst gelehrt werden, sofern man die Grundzüge "beherrscht".
Meine Aussage war auch eher als eine Art Gegenüberstellung gedacht und nicht als allumfassende "Wahrheit"
Dextrous
05-07-2022, 12:16
Noch lustiger ist, dass das von den Waffen abhängt. Während Bo (also Rokushaku Bo) immer ca. 183cm hat, soll z.B: Eku etwas über Körpergröße gehen, weswegen der „Waffenschreiner“ meiner Wahl die auch in 170cm an Japaner liefert. Bei Kamikaze gibt es die überhaupt nur in 168cm, was wiederum für uns ein Problem ist. :D
Das Eku ist bei uns glaube ich mit die letzte Waffe, daher weiß ich das bei dem gar nicht.
Ist es bei Euch denn auch so, bzgl. Achsel/Augenbraue etc.?
Dann müssten alle Waffen ja maßgefertigt werden. :ups:
Dextrous
05-07-2022, 12:17
Meine Aussage war auch eher als eine Art Gegenüberstellung gedacht und nicht als allumfassende "Wahrheit"
So hab ichs auch verstanden, sorry falls das anders rüberkam.
Stixandmore
05-07-2022, 12:18
Noch lustiger ist, dass das von den Waffen abhängt. Während Bo (also Rokushaku Bo) immer ca. 183cm hat, soll z.B: Eku etwas über Körpergröße gehen, weswegen der „Waffenschreiner“ meiner Wahl die auch in 170cm an Japaner liefert. Bei Kamikaze gibt es die überhaupt nur in 168cm, was wiederum für uns ein Problem ist. :D
Ja, also für mich persönlich macht es schon irgendwo Sinn, die Waffe der Statur/Körpergröße individuell anzupassen....deswegen hatte ich mich schon etwas gewundert, aber scheint er sowas wie "andere Länder, andere Fritten zu sein"!?
Lustig das "ihr" vordefinierte Längen habt....ich kenn das eher so, daß die Länge abhängig von der Körpergröße ist und dann entweder bis zur Achsel oder ca. Augenbraue geht!?
Ist es eigentlich auch.
Die Einheit Skaku bedeutet ja Fuß, was darauf hindeutet dass genau wie in Europa die Längenmaße auf den Körper bezogen waren.
Dabei weichen die Maße die in unterschiedlichen Perioden im Gebrauch waren, stark voneinander ab.
Ein Bo sollte immer eine Handbreit höher als die eigene Körpergröße. Ein Jo wäre davon dann 4/6, das entspricht ungefähr der Achselhöhe, ein Hanbo ist halt ein halber Bo.
Heute bekommt man halt wenn man sie nicht selber anfertigt, nur Standard Bo von 1,82 und Jo von 1,27 cm.
Katamaus
05-07-2022, 12:25
Naja, abgesehen davon, wo er den Bo überm Kopf rotiert, schlägt er aber immer in Jo-Länge zu - ergo, wenn man den Jo jeweils an einem Ende fasst, würde man hinkommen.
Du müsstest aber den Griff verändert. Also eng fassen und dann wir auch nix mehr hinten am Ellenbogen stabilisiert, wie im Video gut zu sehen, was halt (neben dem Griff) bei Bo charakteristisch wäre.
Kenn mich mit Schwertern nicht aus aber so wie das bei uns gelehrt wird, lässt sich Jo fast eins zu eins von den Grifftechniken auf Bokken übertragen (und somit auch auf Schwert?). Bo hingegen ist Bo. Da lässt sich ggfs. auf Eku übertragen. Feinere Übertragungen auf Ebene der Körpermechanik mal außen vor gelassen.
Zudem: Ich war der Meinung, die Standardlänge beim Bo sei etwa 180-182 cm. Der Herr im Video scheint mir aber rund 20 cm kürzer als sein Bo zu sein - ist der so klein oder ist sein Bo "überlang"?
Ja, 182cm ist richtig (6 Shaku). Wie groß der Kollege ist, weiß ich nicht.
Was die Gewichte angeht: Was ich so gelesen habe, liebt der Standard-Bo aus Kashi bei 1.000-1.200 Gramm, bei 30 mm Dicke. Zum Vergleich: ein Lignum Vitae Hanbo mit 35 mm (achteckig) hat schon 1.300 Gramm, mit 30 mm rund und 1.20 m müsste man da beim Jo locker auf 1 kg kommen. Ich muss aber gestehen, dass ich genau die Konfiguration grad nirgendwo finde, in 25 mm scheints die häufiger zu geben - da haben die ca. 800g.
Keine Ahnung. Hab mal bei meinem Eschen-Bo vom Schreiner nachgemessen. Der wiegt gerade mal 600g bei 3cm Durchmesser. Die Dinger mit denen wir sonst trainieren, sind eher noch einen Tacken leichter. Ich habe noch einen mit 4cm Durchmesser. Der ist für Kobudo-Verhältnisse schon ein ziemlicher Prügel. Da der nicht konisch ist, sollte der bei ca. 800g liegen (ebenfalls Esche). Beide nicht lackiert, sondern gewachst/geölt.
Mein Jo wiegen gerade mal 300g. 126cm lang mit 2,1cm Durchmesser. Ebenfalls Esche geölt.
Ich habe aber mal in einem in der Nähe befindlichen Aikido-Dojo ein paar von deren Bo und Jo in die Hand genommen. Die waren deutlich schwerer. (Bo teilweise auch länger und dann noch lackiert.) Evtl. gibt es da Unterschiede. Bei uns heißt es eher, die Waffen sollten nicht zu schwer sein, weil man sie dann schneller bewegen kann.
FireFlea
05-07-2022, 12:28
Ich finde vom Schwert ist schon einiges übertragbar (natürlich gibt es auch Unterschiede). Beim Schnitt zieht die untere Hand und die obere Hand führt. Habe ich beim Bo ebenfalls so kennengelernt, nur dass die Hände natürlich weiter auseinander sind. Ein häufiger Fehler ist dann, dass man den Bo eher mit der oberen Hand drücken will, als mit der unteren Hand durchzuziehen.
Katamaus
05-07-2022, 12:33
Ein häufiger Fehler ist dann, dass man den Bo eher mit der oberen Hand drücken will, als mit der unteren Hand durchzuziehen.
Hatten wir gerade auf einem Seminar: das ist kein Fehler, sondern eine Frage von äußerer und innerer Form. Geübt wird zunächst die einfache Körpermechanik, in der die vordere Hand führt. Die „versteckten“ Anwendungen sind dann oft irgendwelche Geschichten, die mit der hinteren Hand gesteuert werden. Da kann ich vielleicht in ein paar Jahren mehr dazu sagen. :D
Mein Jo wiegen gerade mal 300g. 126cm lang mit 2,1cm Durchmesser. Ebenfalls Esche geölt.
2.1 cm Durchmesser, bist du sicher? Das sind ja fast Zahnstocher. Ein Jo sollte schon 2.4 cm haben.
Ich habe aber mal in einem in der Nähe befindlichen Aikido-Dojo ein paar von deren Bo und Jo in die Hand genommen. Die waren deutlich schwerer. (Bo teilweise auch länger und dann noch lackiert.)
Lackiert geht gar nicht.
Lackiert geht gar nicht.
Auch nicht rosa? :blume:
Katamaus
05-07-2022, 12:41
2.1 cm Durchmesser, bist du sicher? Das sind ja fast Zahnstocher. Ein Jo sollte schon 2.4 cm haben.
Kann auch ein Messfehler an der Kante sein. Hab nochmal nachgesehen. Laut Hersteller (Okawa) 25mm.
Lackiert geht gar nicht.
Einig!
Kamikaze wirbt ja da für die teureren Modelle mit Insektizidschutzharzlack. Das ist der letzte Mist. Verbrennt man sich komplett die Flossen. Hab das (fast (s.u.)) komplett runter geschliffen (leider hatte der schon ein paar Einheiten Kumibo auf dem Buckel und lauter Dellen. Daher hat der jetzt einen unverwechselbaren Leoparden-Look - aber da finde ich ihn im Dojo auch immer gleich :biglaugh:)
Katamaus
05-07-2022, 12:41
Auch nicht rosa? :blume:
Rosa nur gebeizt. :-§
Aber sind da nicht tatsächlich ein paar rosane in dem Dojo, welches ich meine? :gruebel:
FireFlea
05-07-2022, 12:45
Hatten wir gerade auf einem Seminar: das ist kein Fehler, sondern eine Frage von äußerer und innerer Form. Geübt wird zunächst die einfache Körpermechanik, in der die vordere Hand führt. Die „versteckten“ Anwendungen sind dann oft irgendwelche Geschichten, die mit der hinteren Hand gesteuert werden. Da kann ich vielleicht in ein paar Jahren mehr dazu sagen. :D
Da mag es natürlich auch schulbedingte Unterschiede geben - ich habe es so gelernt, dass die untere Hand zieht und durchschwingt und damit für die Kraftgenerierung zuständig ist und die obere Hand steuert und kontrolliert.
Dextrous
05-07-2022, 12:47
Da mag es natürlich auch schulbedingte Unterschiede geben - ich habe es so gelernt, dass die untere Hand zieht und durchschwingt und damit für die Kraftgenerierung zuständig ist und die obere Hand steuert und kontrolliert.
So wird es uns auch erklärt.
Ob man es anfangs direkt so hinbekommt ist eine andere Sache :p
Aber sind da nicht tatsächlich ein paar rosane in dem Dojo, welches ich meine? :gruebel:
Aus dem Horn von Rosa Einhörnern?
FireFlea
05-07-2022, 12:55
So wird es uns auch erklärt.
Ob man es anfangs direkt so hinbekommt ist eine andere Sache :p
Absolut, der erste Impuls ist meist, den Bo mit der oberen Hand ins Ziel zu drücken :D
Dextrous
05-07-2022, 12:59
Absolut, der erste Impuls ist meist, den Bo mit der oberen Hand ins Ziel zu drücken :D
Jap. Hab ich auch gemacht. Und mich anschließend gewundert, wieso ich durch die Wucht dann schief nach vorne gebeugt stand :o
Katamaus
05-07-2022, 13:14
Aus dem Horn von Rosa Einhörnern?Unbedingt. Nur Einhörner sind immun vor dem Befall durch Midichlorianer.
Gesendet von meinem SM-G986B mit Tapatalk
Schnubel
05-07-2022, 13:37
Absolut, der erste Impuls ist meist, den Bo mit der oberen Hand ins Ziel zu drücken :D
Ist aber falsch. Die Kraft des Bo wird durch das Hikite der hinteren Hand verursacht. Die vordere Hand führt lediglich. Die meiste Kraft soll die Hand ausführen, die zurückgezogen, also ins Hikite genommen wird.
Bedingt kann man das mit dem Jo üben. Habe ich selbst schon ausprobiert. Mit Hanbo ist das ganz schlecht.
FireFlea
05-07-2022, 13:47
Ist aber falsch. Die Kraft des Bo wird durch das Hikite der hinteren Hand verursacht. Die vordere Hand führt lediglich. Die meiste Kraft soll die Hand ausführen, die zurückgezogen, also ins Hikite genommen wird.
Das ist ja genau das, was ich vorher schrieb. ;)
Schnubel
05-07-2022, 14:29
Ups sorry, ja hattest Du weiter vorher geschrieben. Habs nochmal nachgelesen.
Kann auch ein Messfehler an der Kante sein. Hab nochmal nachgesehen. Laut Hersteller (Okawa) 25mm.
Eventuell sind die im anzunehmenden Zentralheizungsklima des Katamaus'schen Domizils geschrumpft. Kashi soll ohnehin dazu neigen, mit der Zeit an Festigkeit zu verlieren. Ich würde dringend empfehlen, mehrfach gründlich nachzuölen. Kann natürlich auch eine Fehlangabe des Herstellers sein.
Katamaus
05-07-2022, 18:17
Eventuell sind die im anzunehmenden Zentralheizungsklima des Katamaus'schen Domizils geschrumpft. Kashi soll ohnehin dazu neigen, mit der Zeit an Festigkeit zu verlieren. Ich würde dringend empfehlen, mehrfach gründlich nachzuölen. Kann natürlich auch eine Fehlangabe des Herstellers sein.
Naja, ich hab ja nicht mit der Schublehre gemessen. Da sind 3mm oder so schnell mal drin als Fehler.
Ansonsten benutzt das Katamäuschen aus ökologischen Gründen sowie Heimatverbundenheit hiesige Hölzer, wie geschrieben zumeist Esche. :D
Weil wir gerade beim Ölen sind: Ich hatte mir aus dem großen Fluss ein vielgelobtes natürliches Hartwachsöl besorgt. Was soll ich sagen? Verwachst! Die Haptik war eh nicht so dolle aber jetzt mit der Hitze jst da total klebrig geworden. Katastrophe! (Sensei und Senpai verzichten schelchten Gewissens auf die Holzpflege und waren daher auch keine Hilfe). Daher gebe ich mal den Tipp des Waffenschreiners meines Vertrauens wieder: Er ist wieder zurück auf Danish Oil, das habe schließlich schon sein Vater immer benutzt. Jetzt muss ich aber erstmal die „Klebeschicht“ abarbeiten. :rolleyes: :D
PS: Da ich Waffen an 3 verschiedenen Standorten lagere, scheidet die heimische Zentralheizung aus - zudem sie im ungeheizten Schlafzimmer gelagert werden.Man will sie ja nicht nur kühl lagern sondern auch schnelle zur Hand haben, wenn des Nächtens ungebetener Besuch erscheint. :D
Naja, ich hab ja nicht mit der Schublehre gemessen. Da sind 3mm oder so schnell mal drin als Fehler.
Es heisst "Meßschieber", ne Lehre ist was anderes und 3mm sind sehr viel Fehler... :biglaugh:
:teufling:
Katamaus
05-07-2022, 18:42
Es heisst "Meßschieber", ne Lehre ist was anderes
Das scheint mir regional unterschiedlich gehandhabt zu werden. Aber ich erkenne an, dass das die offizielle hochdeutsche Bezeichnung ist (Wiki leitet um). (Schieblehre wird ja auch noch als Begriff verwendet. Könnte daran liegen, dass wenig Linguisten und Korinthenkacker unter rheinischen Handwerkern zu finden sind.)
und 3mm sind sehr viel Fehler... :biglaugh:
Das ist korrekt. Zollstock am Ende mal quer drüber gehalten, da geht das schnell, zumal die Enden nicht scharfkantig sondern rund angeschliffen und die Optik leicht täuscht. Mea culpa!
Da ich ja das Schubmesslehrdings nicht besitze habe ich daher mal eine andere Kontrollmessung gemacht. Umfang in der Mitte 8cm. Gibt umgerechnet (d=r/2π) 2,52cm Durchmesser.
Weil wir gerade beim Ölen sind: Ich hatte mir aus dem großen Fluss ein vielgelobtes natürliches Hartwachsöl besorgt. Was soll ich sagen? Verwachst! Die Haptik war eh nicht so dolle aber jetzt mit der Hitze jst da total klebrig geworden. Katastrophe! (Sensei und Senpai verzichten schelchten Gewissens auf die Holzpflege und waren daher auch keine Hilfe). Daher gebe ich mal den Tipp des Waffenschreiners meines Vertrauens wieder: Er ist wieder zurück auf Danish Oil, das habe schließlich schon sein Vater immer benutzt. Jetzt muss ich aber erstmal die „Klebeschicht“ abarbeiten. :rolleyes: :D
Ich hab nen vollen Kanister Rustins Danish oil hier, und zwei damit gefinishte Stöcke. Bin ehrlich gesagt kein Fan von dem Öl-Lack-Gemisch - zu rutschig für meinen Geschmack. Ich verwende aktuell nur Leinöl und Tungöl - wenn ich einen Stock mache, lasse ich ihn zuerst ein paar Schichten Tund einziehen, dann ein paar Schichten Leinöl - das finde ich in jeder Hinsicht besser. Ist aber Geschmacksache, wie so vieles im Leben.
Katamaus
05-07-2022, 19:03
Ich verwende aktuell nur Leinöl und Tungöl - wenn ich einen Stock mache, lasse ich ihn zuerst ein paar Schichten Tund einziehen, dann ein paar Schichten Leinöl - das finde ich in jeder Hinsicht besser. Ist aber Geschmacksache, wie so vieles im Leben.
Danke! Werde ich vielleicht mal als Alternative testen. Welches nimmst du zum Nachpflegen? Braucht ja dann keine mehreren Schichten mehr…
Danke! Werde ich vielleicht mal als Alternative testen. Welches nimmst du zum Nachpflegen? Braucht ja dann keine mehreren Schichten mehr…
Meistens Leinöl, es sei denn, ich hab einen Fechtstock nur mit Tung gemacht - kommt gelegentlich vor. Wenn allerdings Danish drauf ist, sollte man mit Danish nachpflegen, normales Öl kann dann Probleme machen, weil es nicht mehr richtig einzieht - allenfalls in Macken.
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