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Vollständige Version anzeigen : Nur perfekte Mitglieder im Verein / Gym erwünscht



Schnubel
09-08-2022, 07:40
Hallo Leute ,

heute möchte ich für einen guten Kumpel eine Frage stellen. Mein Kumpel ist in eine andere Stadt gezogen und muß entsprechend auch ein neues Karate-Dojo suchen.

Nun hatte er sich schon bei zwei Dojos vorgestellt und auch Probetraining gemacht. Alles schön und gut. Leider hat auch er diverse gesundheitliche Einschränkungen und kann nicht mehr alles bedingungslos mitmachen.

Er erzählte mir in beiden Fällen, daß man zwar mitmachen kann, aber irgendwie kam unterschwellig rüber, daß er es lassen soll oder daß es nicht geht. Obwohl in einer Gruppe sogar Leute waren, die eine Behinderung oder dauerhafte Verletzungen hatten.

In beiden Dojos war es für meinen Kumpel nicht möglich, die Übungen so anzupassen, daß es mit seinen körperlichen Wehwehchen geht. Er mußte dieses und jenes mitmachen, obwohl es für ihn nicht gut war. Natürlich machte er das Training zu Ende, aber ging speziell in diese Gruppe nicht mehr hin.

Meine Frage an Euch, wie geht ihr mit neuen Leuten um, die zwar Erfahrung haben, doch mittlerweile aufgrund von Alter und Verletzungen körperliche Einschränkungen haben. Können die bei Euch einsteigen und könnt Ihr auf sie eingehen? Können sich diese Leute trotzdem in ihren Möglichkeiten entwickeln und mittrainieren?

Ich habe immer mehr das Gefühl, daß man solche Leute nicht gerne im Dojo aufnimmt, obwohl man doch viele Vereine wieder zum Leben erwecken muß, nachdem sie durch Corona einige an Mitglieder verloren haben.
Mir kommt das so vor, als haben die es nicht nötig, und lehnen deshalb Leute ab.

Da ich selbst in gewissen Dingen nur eingeschränkt trainieren kann, verstehe ich da meinen Kumpel voll und ganz. Denn der möchte schließlich die Sache an Nagel hängen, obwohl er an und für sich noch Freude am Training haben könnte, wenn man ihm ein Stückweit entgegenkommen würde, trotz Einschränkungen zu trainieren.

Wie geht ihr mit solchen Leuten um? Nehmt Ihr sie auf? Können die ihre Kampfkunst entsprechend ihren Fähigkeiten anpassen?

Bin für Tipps dankbar.

Katamaus
09-08-2022, 08:11
Meine Frage an Euch, wie geht ihr mit neuen Leuten um, die zwar Erfahrung haben, doch mittlerweile aufgrund von Alter und Verletzungen körperliche Einschränkungen haben. Können die bei Euch einsteigen und könnt Ihr auf sie eingehen? Können sich diese Leute trotzdem in ihren Möglichkeiten entwickeln und mittrainieren?
Nehmt Ihr sie auf? Können die ihre Kampfkunst entsprechend ihren Fähigkeiten anpassen?

Ja, ja, ja und ja. ;) :D


Bin für Tipps dankbar.

Ich weiß ja nicht welche Stadt das ist. Ich würde eigentlich erwarten, dass in jeder mittelgroßen Stadt mindestens ein oder zwei Vereine gibt, wo das alles problemlos möglich sein sollte.

FireFlea
09-08-2022, 08:48
Kein Lehrer sollte einen Schüler zu für ihn gesundheitsschädlichen Übungen zwingen, egal wie alt er ist. Davon trenne ich aber Übungen, die vielleicht einfach nur unangenehm, schwierig und anstrengend sind und etwas Überwindung kosten. Dafür ist Training ja schlussendlich da, um sich weiterzuentwickeln.

Katamaus
09-08-2022, 09:30
Wasmir noch eingefallen ist: wenn jemand zu mir kommt und möchte, dass ich beim Training individuell Rücksicht auf ihn nehme, sollte er allerdings auch den Eindruck vermitteln, offen für Anregungen zu sein und interessiert an einem gemeinsamen Dialog darüber, was man da wie machen kann. Wenn er mich erst einmal mit einem Forderungskatalog konfrontierte, was er alles auf gar keinen Fall machen könne, ohne bereit zu sein, darüber zumindest mal kurz zu diskutieren, könnte es durchaus sein, dass sogar ich leicht kariös reagierte.

Schnueffler
09-08-2022, 09:33
Es kommt auf die Einschränkung der jeweiligen Person an.
Ich habe einen blinden Schüler und der ist bei gewissen Sachen einfach raus, weil er das fehlende Sehen nicht kompensieren kann.
Ansonsten kann er soweit mitmachen, wie er kann.
Selbiges für jemanden mit einem künstlichen Gelenk, was nur eingeschränkt beweglich ist.

marq
09-08-2022, 09:43
ich würde sagen, das es auf den focus der traininggruppe ankommt. wenn das eine trainingsgruppe ist, wo sich menschen zum karate treffen, um sich zu bewegen und spass zu haben fern des leistungsgedankens sollte dies kein problem sein. auch abgewandelte übungen zu machen, die den ablaufs des trainings nicht stören, sollten möglich sein. ich habe auch schon von ü 30 gruppen gehört.

andererseits geht man als trainer davon aus, dass alle gesund und fit sind den anforderungen des trainings zu folgen, extrawürste sind nicht gut für die gruppendynamik. dann findet jeder schnell gründe, warum dieses oder jenes nicht möglich ist..

Ripley
09-08-2022, 09:43
In beiden Dojos war es für meinen Kumpel nicht möglich, die Übungen so anzupassen, daß es mit seinen körperlichen Wehwehchen geht. Er mußte dieses und jenes mitmachen, obwohl es für ihn nicht gut war.


Wie - musste?
Wer stand denn mit geladener Waffe hinter ihm?

Ich kann auch nicht (mehr) alles umsetzen, was meine Trainer gerne hätten. Das probiere ich, im Zweifel zeige ich, bis wohin es geht und ab wo nicht - und gut ist's.
Was nicht geht, geht nicht. Punkt.

Was sollte mir ein Trainer denn da aufzwingen wollen? Hat der das Hüft-Impingement / die Entzündung in der Schulter / Whatever oder ich?

ainuke
09-08-2022, 10:02
Bei mir im Training (Karate) üben gemeinsam 20-Jährige mit sehr guter Fitness, "Normalos" und stark eingeschränkte Menschen, z. B. durch Multiple Sklerose oder aufgrund des Alters von weit über 70. Selbstverständlich nehmen ich als Trainer und alle Übenden darauf Rücksicht.

Jeder Mensch macht soweit mit, wie es im Rahmen der jeweiligen körperlichen und mentalen Eigenschaften möglich ist. Bei manchen Übungen teile ich eben die Gruppe, weil manche Leute keinen Bodenkampf machen oder fallen können. Auch bei Partnerübungen, insbesondere SV, wird eben Rücksicht genommen. Und wir freuen uns alle gemeinsam, wenn jemand mit starker Einschränkung einen sauberen Ushiro Geri mit Drehung hinbekommt.

Übrigens halte ich es auch für eine gute Übung zur eigenen Kontrolle, wenn man ab und zu mit Personen mit Einschränkungen übt. Da kann man nicht einfach draufbrettern und davon ausgehen, dass sie sich angemessen verteidigen oder ausweichen. Bei solchen Übungen wird klar, was Verantwortung bedeutet.

angHell
09-08-2022, 10:13
Wasmir noch eingefallen ist: wenn jemand zu mir kommt und möchte, dass ich beim Training individuell Rücksicht auf ihn nehme, sollte er allerdings auch den Eindruck vermitteln, offen für Anregungen zu sein und interessiert an einem gemeinsamen Dialog darüber, was man da wie machen kann. Wenn er mich erst einmal mit einem Forderungskatalog konfrontierte, was er alles auf gar keinen Fall machen könne, ohne bereit zu sein, darüber zumindest mal kurz zu diskutieren, könnte es durchaus sein, dass sogar ich leicht kariös reagierte.

Ehrlich gesagt klang mir das auch ein wenig so. Er muss sich halt bewusst sein, dass ihn da keiner kennt. Empathie ist da schwierig. Klar evtl. hätte man offener reagieren können, aber je nachdem wie er da aufgetreten ist, hat man da natürlich erstmal keine Lust.


Wie - musste?
Wer stand denn mit geladener Waffe hinter ihm?

Ich kann auch nicht (mehr) alles umsetzen, was meine Trainer gerne hätten. Das probiere ich, im Zweifel zeige ich, bis wohin es geht und ab wo nicht - und gut ist's.
Was nicht geht, geht nicht. Punkt.

Was sollte mir ein Trainer denn da aufzwingen wollen? Hat der das Hüft-Impingement / die Entzündung in der Schulter / Whatever oder ich?

Eben. Ich würde auch empfehlen erstmal anzufangen. Nach 3 oder 6 Monaten kann man immernoch aufhören oder zu nem anderen Verein wechseln.
Da kann man schauen ob es passt und wie es sich entwickelt. VIelleicht muss er auch erstmal zeigen wie ernst es ihm ist, dann kann man ihn auch besser einschätzen. Das kann man doch alles nicht in wenigen Trainings (gilt auch beidseitig), erst recht nicht in einem.

Schnubel
09-08-2022, 11:25
Kein Lehrer sollte einen Schüler zu für ihn gesundheitsschädlichen Übungen zwingen, egal wie alt er ist. Davon trenne ich aber Übungen, die vielleicht einfach nur unangenehm, schwierig und anstrengend sind und etwas Überwindung kosten. Dafür ist Training ja schlussendlich da, um sich weiterzuentwickeln.

Es geht auch nur um Einschränkungen, die wirklich vorhanden sind und nicht, was man nicht mag.

Schnubel
09-08-2022, 11:28
Wasmir noch eingefallen ist: wenn jemand zu mir kommt und möchte, dass ich beim Training individuell Rücksicht auf ihn nehme, sollte er allerdings auch den Eindruck vermitteln, offen für Anregungen zu sein und interessiert an einem gemeinsamen Dialog darüber, was man da wie machen kann. Wenn er mich erst einmal mit einem Forderungskatalog konfrontierte, was er alles auf gar keinen Fall machen könne, ohne bereit zu sein, darüber zumindest mal kurz zu diskutieren, könnte es durchaus sein, dass sogar ich leicht kariös reagierte.

Dafür sollte aber auch der Trainer offen sein und auf den Schüler zugehen und nicht nur der Schüler auf den Lehrer. Ich denke, wenn jemand neu ist, aber mit körperlichen Einschränkungen leben muß, dann sollte man auf ihn eingehen und man sollte vorher darüber sprechen, inwieweit man jemand so einbinden kann.
Das sollte in beiderseitigem Einverständnis und in einem Gespräch ordentlich geklärt werden. Bevor das Training losgeht.

Schnubel
09-08-2022, 11:30
ich würde sagen, das es auf den focus der traininggruppe ankommt. wenn das eine trainingsgruppe ist, wo sich menschen zum karate treffen, um sich zu bewegen und spass zu haben fern des leistungsgedankens sollte dies kein problem sein. auch abgewandelte übungen zu machen, die den ablaufs des trainings nicht stören, sollten möglich sein. ich habe auch schon von ü 30 gruppen gehört.

andererseits geht man als trainer davon aus, dass alle gesund und fit sind den anforderungen des trainings zu folgen, extrawürste sind nicht gut für die gruppendynamik. dann findet jeder schnell gründe, warum dieses oder jenes nicht möglich ist..

Es geht nicht um Ausreden, sondern um Dinge, die wirklich nicht gemacht werden können.
Wenn alle nur fit sind und nur das machen können, wenn sie fit sind, würde diese Kampfkunst ja nur wenige Leute zulassen.

Schnubel
09-08-2022, 11:35
Wie - musste?
Wer stand denn mit geladener Waffe hinter ihm?

Ich kann auch nicht (mehr) alles umsetzen, was meine Trainer gerne hätten. Das probiere ich, im Zweifel zeige ich, bis wohin es geht und ab wo nicht - und gut ist's.
Was nicht geht, geht nicht. Punkt.

Was sollte mir ein Trainer denn da aufzwingen wollen? Hat der das Hüft-Impingement / die Entzündung in der Schulter / Whatever oder ich?

Natürlich nicht, aber bestimmte Sachen sollten gemacht werden, um natürlich auch auszuloten, wie weit mein Kumpel die Sachen mitmachen kann.
Wenn man das erste Mal da ist, wird man denjenigen sicherlich nicht so einschätzen können.

Soweit ich mitbekommen habe, wollte man in diesem Dojo auch schauen, was mein Kumpel sonst kann. Er ist zwar auch Schwarzgurt im Karate, hatte aber doch schon einige Verletzungen, so daß einige Dinge nicht mehr gehen. Dazu gehören Pratzentraining, Hebel und Würfe oder Kampftraining und diverse Gymnastik.
Da es ein paar Sachen waren und dazu noch ein anderer Karatestil, sagte man ihm wohl durch die Blume, daß das keinen Sinn hat. Finde ich mehr als fragwürdig, zumal mein Kumpel von einem Typen erzählte, der eine starke Behinderung hatte und der Lehrer wohl selbst derzeit stark mit der Schulter eingeschränkt war und der zweite Dojoleiter sogar Lähmungen in den Armen hatte. 3 Handycapmänner, die aber anerkannt waren. Mein Kumpel als Neueinsteiger nicht.
Ich selbst würde da ja nicht mehr hingehen und hätte den wahrscheinlich gleich gesagt, ob es noch geht. Aber man ist ja höflich.

Schnubel
09-08-2022, 11:40
Ehrlich gesagt klang mir das auch ein wenig so. Er muss sich halt bewusst sein, dass ihn da keiner kennt. Empathie ist da schwierig. Klar evtl. hätte man offener reagieren können, aber je nachdem wie er da aufgetreten ist, hat man da natürlich erstmal keine Lust.



Eben. Ich würde auch empfehlen erstmal anzufangen. Nach 3 oder 6 Monaten kann man immernoch aufhören oder zu nem anderen Verein wechseln.
Da kann man schauen ob es passt und wie es sich entwickelt. VIelleicht muss er auch erstmal zeigen wie ernst es ihm ist, dann kann man ihn auch besser einschätzen. Das kann man doch alles nicht in wenigen Trainings (gilt auch beidseitig), erst recht nicht in einem.

Hab meinen Kumpel gefragt, wie er es umgesetzt hatte. Er sagte mir, daß er alle Übungen mitgemacht hatte, soweit es ging. Wenn es gar nicht ging, dann hatte er es gesagt, dann mußte er Alternativen machen. Die würden ihm im Training 4 Wochen kostenloses Probetraining geben, danach muß man entscheiden, ob man sich anmeldet oder nicht. Die Entscheidung liegt aber bei beiden Personen. Auch der Lehrer kann dazu was sagen. So wie ich es verstanden habe, hatte er aber schon so durchklingen lassen, daß ihm das nicht so recht ist, daß noch jemand mit Handycap kommt.

Offensichtlich wurde da der Unterschied gemacht, ob einer schon längerfristig mit Handycap dort ist, oder daß jemand neues kommt, der aber Einschränkungen hat.

Schnubel
09-08-2022, 11:40
Bei mir im Training (Karate) üben gemeinsam 20-Jährige mit sehr guter Fitness, "Normalos" und stark eingeschränkte Menschen, z. B. durch Multiple Sklerose oder aufgrund des Alters von weit über 70. Selbstverständlich nehmen ich als Trainer und alle Übenden darauf Rücksicht.

Jeder Mensch macht soweit mit, wie es im Rahmen der jeweiligen körperlichen und mentalen Eigenschaften möglich ist. Bei manchen Übungen teile ich eben die Gruppe, weil manche Leute keinen Bodenkampf machen oder fallen können. Auch bei Partnerübungen, insbesondere SV, wird eben Rücksicht genommen. Und wir freuen uns alle gemeinsam, wenn jemand mit starker Einschränkung einen sauberen Ushiro Geri mit Drehung hinbekommt.

Übrigens halte ich es auch für eine gute Übung zur eigenen Kontrolle, wenn man ab und zu mit Personen mit Einschränkungen übt. Da kann man nicht einfach draufbrettern und davon ausgehen, dass sie sich angemessen verteidigen oder ausweichen. Bei solchen Übungen wird klar, was Verantwortung bedeutet.

Finde ich eine gute Einstellung!

TheCrane
09-08-2022, 11:43
>Pratzentraining, Hebel und Würfe oder Kampftraining und diverse Gymnastik.
Was bleibt dann noch übrig?
Formen laufen, aber dazu muss man nicht in ein Gruppentraining.

big X
09-08-2022, 12:07
erstmal muss der trainer oder jemensch anders, der damit beauftragt wurde, auf das neuling zugehen.

in vielen gruppen habe ich zuerst ablehnendes oder kühles verhalten den neuzugängen gegenüber beobachtet. war für mich nie ein zeichen der einladung, wenn trainer und trainierte einem nicht sagen, wo die umkleide ist, wo mensch beim grüssen stehen soll (ist halt in jeder KK doch ein wenig anders), ... .

FireFlea
09-08-2022, 12:43
Soweit ich mitbekommen habe, wollte man in diesem Dojo auch schauen, was mein Kumpel sonst kann. Er ist zwar auch Schwarzgurt im Karate, hatte aber doch schon einige Verletzungen, so daß einige Dinge nicht mehr gehen. Dazu gehören Pratzentraining, Hebel und Würfe oder Kampftraining und diverse Gymnastik.

Ich verstehe ehrlich gesagt solche Fragen von einem Schwarzgurt nicht. Er hat ja offensichtlich vorher irgendwo trainiert, wo es für ihn gepasst hat. Wenn dann vor Ort nix passendes ist, muss man die Sache ja nicht gleich an den Nagel hängen, sondern fährt/fliegt halt alle paar Monate oder wann es halt Zeit & Geld erlauben zu seinem Lehrer und beschäftigt sich ansonsten so gut es geht selbst oder macht vielleicht was anders, was einen voran bringt (bspw. Feldenkrais etc.).

Schnubel
09-08-2022, 13:31
Ich verstehe ehrlich gesagt solche Fragen von einem Schwarzgurt nicht. Er hat ja offensichtlich vorher irgendwo trainiert, wo es für ihn gepasst hat. Wenn dann vor Ort nix passendes ist, muss man die Sache ja nicht gleich an den Nagel hängen, sondern fährt/fliegt halt alle paar Monate oder wann es halt Zeit & Geld erlauben zu seinem Lehrer und beschäftigt sich ansonsten so gut es geht selbst oder macht vielleicht was anders, was einen voran bringt (bspw. Feldenkrais etc.).

Hatte ich oben geschrieben. Mein Kumpel ist in eine andere Stadt gezogen. Es ist zu weit, um ins alte Dojo zu fahren.

Warum solche Fragen von einem Schwarzgurt. Wenn man als Schwarzgurt, wenn auch mit Handycap, nicht wirklich aufgenommen werden soll und wenn man ihm nicht zugesteht, die Kampfkunst anzupassen. Nur weil er ein NEUER ist? Das verstehe ICH nicht.

angHell
09-08-2022, 13:32
Hab meinen Kumpel gefragt, wie er es umgesetzt hatte. Er sagte mir, daß er alle Übungen mitgemacht hatte, soweit es ging. Wenn es gar nicht ging, dann hatte er es gesagt, dann mußte er Alternativen machen. Die würden ihm im Training 4 Wochen kostenloses Probetraining geben, danach muß man entscheiden, ob man sich anmeldet oder nicht. Die Entscheidung liegt aber bei beiden Personen. Auch der Lehrer kann dazu was sagen. So wie ich es verstanden habe, hatte er aber schon so durchklingen lassen, daß ihm das nicht so recht ist, daß noch jemand mit Handycap kommt.

Offensichtlich wurde da der Unterschied gemacht, ob einer schon längerfristig mit Handycap dort ist, oder daß jemand neues kommt, der aber Einschränkungen hat.

Klingt doch fair. Verstehe das auch. Dann also erstmal ausprobieren! 4 Wochen gratis und los geht's.

Schnubel
09-08-2022, 13:34
Klingt doch fair. Verstehe das auch. Dann also erstmal ausprobieren! 4 Wochen gratis und los geht's.

Mit den 4 Wochen ist ja auch o. k. da gegen sagt ja keiner was.

FireFlea
09-08-2022, 13:45
Hatte ich oben geschrieben. Mien Kumpel ist in eine andere Stadt gezogen. Es ist zu weit, um ins alte Dojo zu fahren.

Warum solche Fragen von einem Schwarzgurt. Wenn man als Schwarzgurt, wenn auch mit Handycap, nicht wirklich aufgenommen werden soll und wenn man ihm nicht zugesteht, die Kampfkunst anzupassen. Nur weil er ein NEUER ist? Das verstehe ICH nicht.

Ja aber daran ändern die Fragen und unsere Antworten nichts. Die Vereine vor Ort können oder wollen offensichtlich nicht auf ihn eingehen. Das ist dann nunmal leider so, egal was wir hier schreiben. Dann muss er sich zu einer Gruppe bewegen, die in seinem Sinne trainiert und als Schwarzgurt wird er sich im Gegensatz zu Anfängern auch ein bisschen selbst beschäftigen können. Was soll er auch sonst machen?

MGuzzi
09-08-2022, 13:59
HObwohl in einer Gruppe sogar Leute waren, die eine Behinderung oder dauerhafte Verletzungen hatten.

In beiden Dojos war es für meinen Kumpel nicht möglich, die Übungen so anzupassen, daß es mit seinen körperlichen Wehwehchen geht. Er mußte dieses und jenes mitmachen, obwohl es für ihn nicht gut war. Natürlich machte er das Training zu Ende, aber ging speziell in diese Gruppe nicht mehr hin.


Also jemand mit Behinderung kann da mitmachen, aber jemand mit "ehwehchen" nicht? Klingt für mich irgendwie erst mal sehr komisch. Bei dem Wort Wehwehchen hört es sich an, als wäre es nichts ernstes, eher was wozu man keine Lust hat, und was einem andere bisher haben durchgehen lassen.
Aber "müssen" muss man gar nichts.


>Pratzentraining, Hebel und Würfe oder Kampftraining und diverse Gymnastik.
Was bleibt dann noch übrig?
Formen laufen, aber dazu muss man nicht in ein Gruppentraining.

Das frage ich mich auch.
Vielleicht ist Karate einfach nicht das Richtige?

OliverT
09-08-2022, 14:15
In beiden Dojos war es für meinen Kumpel nicht möglich, die Übungen so anzupassen, daß es mit seinen körperlichen Wehwehchen geht. Er mußte dieses und jenes mitmachen, obwohl es für ihn nicht gut war. Natürlich machte er das Training zu Ende, aber ging speziell in diese Gruppe nicht mehr hin.




Hab meinen Kumpel gefragt, wie er es umgesetzt hatte. Er sagte mir, daß er alle Übungen mitgemacht hatte, soweit es ging. Wenn es gar nicht ging, dann hatte er es gesagt, dann mußte er Alternativen machen.
Irgendwie passen die Zitate für mich nicht so ganz zusammen. Er hat doch, zumindest in einem Dojo, angepasste Übungen bekommen, wenn es nicht ging.

kaffeegeniesser
09-08-2022, 15:47
Ich denke, wenn jemand neu ist, aber mit körperlichen Einschränkungen leben muß, dann sollte man auf ihn eingehen und man sollte vorher darüber sprechen, inwieweit man jemand so einbinden kann.
Das sollte in beiderseitigem Einverständnis und in einem Gespräch ordentlich geklärt werden. Bevor das Training losgeht.

Du sprichst von Verein, also gehe ich von Ehrenamt beim Trainer aus. Bei aller Liebe zur Sache: Als Trainer halte ich nicht noch Vorbesprechungen, wo mir dann eine Liste mit Einschränkungen präsentiert wird, um die ich außen herum trainieren lasse. Bei uns im Dojo ist die Gruppe auch heterogen, von 14 bis knapp 70, m/w/d?, vom Anfänger bis 45 Jahre Training, bei Ü 40 hat jeder seine Einschränkungen (die alle Trainer bei der Stammannschaft kennen). Bei 10 Leuten im Training versuchen andere Trainer und ich irgendwo 2-3 "Gruppen" mit relativ gleichartigen aber vom Schwierigkeitsgrad geringer/höher einzustufenden Übungen / Aufgaben zu bilden. Ich kann nicht für jedes Tierchen mit seinem Plaisierchen eine eigene Übung vorgeben. Ich bin schon froh - wenn ich drei Varianten vorgebe - diese im Kopf behalte, vormache, beobachte, verbessere, vormache was falsch ist, vormache wie es besser wäre, .... . Dass dabei einige überfordert / unterfordert sind, ist klar, traurig, aber sonst nur mit Einzeltraining zu ändern.

Ich weiß ja nicht, bei wem Du oder Dein Kumpel sonst so trainieren. Deinen Beiträgen nach, sind die Trainer immer böse, eingebildet, Egozentriker, Protagonisten, etc. . Als Trainer sehe ich ja auch, was eine Person leisten kann oder nicht. Dazu muss ich mir die Person aber erst einmal in Aktion ansehen. Man kann doch nicht verlangen, dass man neu in ein Dojo geht und die Welt sich dann nur um den Neuzugang dreht.

Bücherwurm
09-08-2022, 17:15
Ich weiß ja nicht, bei wem Du oder Dein Kumpel sonst so trainieren. Deinen Beiträgen nach, sind die Trainer immer böse, eingebildet, Egozentriker, Protagonisten, etc. ..

Mich beschleicht das Gefühl, da ist wiedermal jemand mit sich selbst unzufrieden, weil er irgendwo "hängengeblieben" ist. Das Thema taucht ja in Variationen immer wieder auf und läuft immer darauf hinaus, dass es im KS/ der KK böse ist. :D

MGuzzi
09-08-2022, 18:40
Wenn es gar nicht ging, dann hatte er es gesagt, dann mußte er Alternativen machen. .

Der Ärmste! Er wurde also tatsächlich gefordert, und "musste" trainieren?

Heidenröslein
09-08-2022, 20:37
Der Ärmste! Er wurde also tatsächlich gefordert, und "musste" trainieren?

Manchmal frage ich mich was Leute sich versprechen von Kampfsport , wenn sie alle drei Wochen mal zum Training auftauchen .

Willi von der Heide
09-08-2022, 20:53
Es gibt Systeme z.Bsp. Ju-Jutsu ( DJJV ) wo man besser auf Einschränkungen eingehen kann und es gibt Sachen wie z.B. " Combatives " wo man erst einmal ein bißchen experimentieren muß.

Ich habe vor ein paar Jahren einen Asperger-Autisten kennen gelernt. Dessen Bezugsperson habe ich mal - mit ihm natürlich - zum Iaido geschickt. Ich hatte irgendwie herausgehört, daß ihm sowas Spaß machen könnte. In der Gruppe gab es bis dahin noch keine " Aspies ". Was oll ich sagen ? Er ist richtig aufgeblüht und hat das gefunden, was ihm gut tut:

- eine Hierarchie
- das Training ist immer gleich aufgebaut ( Wiederholungen )
- die Etikette: Sitzordnung, Grüßen usw. alles sehr formell
- Konzentration
- bisweilen sehr komplizierte Bewegungsabläufe, die er sich leicht merken kann aber logischerweise noch nicht " perfekt " ausführt
- die Klientel die man dort findet, ist natürlich auch eine andere.

Laut der Bezugsperson, hat er sich schon zum besseren verändert. Er begrüßt jeden einzelnen vor dem Training und manchen gibt er sogar die Hand ... was für uns selbstverständlich ist, ist für ihn ein großer Schritt. Dank Corona muß er daß aber nicht immer machen ;).
Ich wollte die Geschichte halt einfach mal einstreuen, und zeigen was alles möglich ist.

angHell
09-08-2022, 22:19
Jo, Willi, die Geschichte hatte ich schon im Down-Syndrom-thread gelsen. Coole Geschichte, hatte damals schon überlegt zu sagen, dass Down-Syndrom aber nicht vergleichbar ist, quasi das Gegenteil von Asperger.. ;) Habe ich jetzt hiermit nachgeholt, wo es auch auch nicht passt. :D

Schnubel
10-08-2022, 07:43
Also jemand mit Behinderung kann da mitmachen, aber jemand mit "ehwehchen" nicht? Klingt für mich irgendwie erst mal sehr komisch. Bei dem Wort Wehwehchen hört es sich an, als wäre es nichts ernstes, eher was wozu man keine Lust hat, und was einem andere bisher haben durchgehen lassen.
Aber "müssen" muss man gar nichts.



Das frage ich mich auch.
Vielleicht ist Karate einfach nicht das Richtige?

Wo schrieb ich, daß es sich bei meinem Kumpel nur um dessen Wehwehchen handelt. Nirgendwo! Tut auch nix zur Sache, was er genau hat, sondern, daß einige Dinge nicht gehen.

Schnubel
10-08-2022, 07:51
Du sprichst von Verein, also gehe ich von Ehrenamt beim Trainer aus. Bei aller Liebe zur Sache: Als Trainer halte ich nicht noch Vorbesprechungen, wo mir dann eine Liste mit Einschränkungen präsentiert wird, um die ich außen herum trainieren lasse. Bei uns im Dojo ist die Gruppe auch heterogen, von 14 bis knapp 70, m/w/d?, vom Anfänger bis 45 Jahre Training, bei Ü 40 hat jeder seine Einschränkungen (die alle Trainer bei der Stammannschaft kennen). Bei 10 Leuten im Training versuchen andere Trainer und ich irgendwo 2-3 "Gruppen" mit relativ gleichartigen aber vom Schwierigkeitsgrad geringer/höher einzustufenden Übungen / Aufgaben zu bilden. Ich kann nicht für jedes Tierchen mit seinem Plaisierchen eine eigene Übung vorgeben. Ich bin schon froh - wenn ich drei Varianten vorgebe - diese im Kopf behalte, vormache, beobachte, verbessere, vormache was falsch ist, vormache wie es besser wäre, .... . Dass dabei einige überfordert / unterfordert sind, ist klar, traurig, aber sonst nur mit Einzeltraining zu ändern.

Ich weiß ja nicht, bei wem Du oder Dein Kumpel sonst so trainieren. Deinen Beiträgen nach, sind die Trainer immer böse, eingebildet, Egozentriker, Protagonisten, etc. . Als Trainer sehe ich ja auch, was eine Person leisten kann oder nicht. Dazu muss ich mir die Person aber erst einmal in Aktion ansehen. Man kann doch nicht verlangen, dass man neu in ein Dojo geht und die Welt sich dann nur um den Neuzugang dreht.

Hat niemand gesagt, daß mein Kumpel im Mittelpunkt stehen wollte. Er wollte lediglich im Vorfeld für sich abklären, ob er mit seinen Einschränkungen im Training mitmachen kann und es für ihn möglich ist, der Gruppe beizutreten.

Hier im Thread ging es nicht um böse Trainer oder sonst was.

Und wenn jemand zum mir ins Training kam und sprach mich auf diverse Einschränkungen an, bin ich schon auf denjenigen eingegangen und versuchte die Person weitgehenst ins Training einzubinden.

Schnubel
10-08-2022, 07:54
Mich beschleicht das Gefühl, da ist wiedermal jemand mit sich selbst unzufrieden, weil er irgendwo "hängengeblieben" ist. Das Thema taucht ja in Variationen immer wieder auf und läuft immer darauf hinaus, dass es im KS/ der KK böse ist. :D

Weil vllt. in dem System KK / KS einiges nicht stimmt. Viele sind einfach von sich überzeugt, egal ob richtig oder falsch. Und es gibt einen Haufen Narzisten

Schnubel
10-08-2022, 07:55
Manchmal frage ich mich was Leute sich versprechen von Kampfsport , wenn sie alle drei Wochen mal zum Training auftauchen .

Wo steht das? Wer sprach davon, alle drei Wochen mal im Training aufzutauchen?

MGuzzi
10-08-2022, 08:27
Wo schrieb ich, daß es sich bei meinem Kumpel nur um dessen Wehwehchen handelt. Nirgendwo!

Doch, genau hier:



In beiden Dojos war es für meinen Kumpel nicht möglich, die Übungen so anzupassen, daß es mit seinen körperlichen Wehwehchen geht. Er mußte dieses und jenes mitmachen, obwohl es für ihn nicht gut war.

Teetrinker
10-08-2022, 08:41
Ich habe da vollstes Verständnis dafür, wenn ein ehrenamtlicher Trainer einfach nur sein Programm abspulen möchte. Entweder man kann mitmachen, oder halt nicht. Dann sucht man sich etwas Anderes.

Wie bereits erwähnt gibt es da aber sicherlich von KK zu KK und von Gruppe zu Gruppe große Unterschiede.

TheCrane
10-08-2022, 12:09
Weil vllt. in dem System KK / KS einiges nicht stimmt. Viele sind einfach von sich überzeugt, egal ob richtig oder falsch. Und es gibt einen Haufen Narzisten
Was hat das mit KK/KS zu tun?
Was meinst du, wie dein Kumpel in einem Fußballtraining zurechtkommen würde?

Gast
10-08-2022, 13:05
Tut auch nix zur Sache, was er genau hat, sondern, dass einige Dinge nicht gehen.

Es würde schon helfen, wenn wir das konkrete Problem kennen. Ist doch alles anonym hier.

Du hast geschrieben, dass dein Bekannter kein Pratzentraining machen kann, kein Kampftraining, keine Hebel/Würfe und einiges an Gymnastik. Gymnastik kann jeder machen, wie er will und kann, aber was soll ich mit einem Dan-Träger, der bei jeder zweiten Übung sagt "kann ich nicht, geht nicht"? Wie definiert dein Bekannter "Kampftraining"? Von welchem Stil sprechen wir? Shotokan? Kyokushinkai?

Letztlich sollte man auch ehrlich sein und sagen, wenn ein Training keinen Wert hat. Wenn das Training nicht mehr als eine Beschäftigungstherapie darstellt, ist das dem Schüler gegenüber auch nicht fair.

My 2 cents

Schnubel
10-08-2022, 14:35
Was hat das mit KK/KS zu tun?
Was meinst du, wie dein Kumpel in einem Fußballtraining zurechtkommen würde?

Blödsinn....die Frage stellt sich nicht.

Schnubel
10-08-2022, 14:40
Es würde schon helfen, wenn wir das konkrete Problem kennen. Ist doch alles anonym hier.

Du hast geschrieben, dass dein Bekannter kein Pratzentraining machen kann, kein Kampftraining, keine Hebel/Würfe und einiges an Gymnastik. Gymnastik kann jeder machen, wie er will und kann, aber was soll ich mit einem Dan-Träger, der bei jeder zweiten Übung sagt "kann ich nicht, geht nicht"? Wie definiert dein Bekannter "Kampftraining"? Von welchem Stil sprechen wir? Shotokan? Kyokushinkai?

Letztlich sollte man auch ehrlich sein und sagen, wenn ein Training keinen Wert hat. Wenn das Training nicht mehr als eine Beschäftigungstherapie darstellt, ist das dem Schüler gegenüber auch nicht fair.

My 2 cents

Gymnastik kann jeder machen, das stimmt. Aber so wie ich es verstanden hatte, war das wohl so richtig altertümliche Gymnastik mit Klappmesser oder irgendwelchen Abhockübungen, die er halt nicht machen konnte. Übungen, die wohl heutzutage in einem Training nicht mehr so gemacht werden.

Und bei Gelenkproblemen muß man einfach einen Gang runterfahren. Das heißt ja nicht, daß man gar nichts mehr im Karate machen kann, sondern nur bedingt oder dosiert.
Von Kampftraining sagte mein Kumpel nichts, aber die machen wohl hier und da Vollkontakt.

Er hatte mehrere Probetrainings in verschiedenen Dojos gemacht und sich das eine gewisse Zeit, so wie es möglich war, angeschaut.

Schnubel
10-08-2022, 14:43
Ich habe da vollstes Verständnis dafür, wenn ein ehrenamtlicher Trainer einfach nur sein Programm abspulen möchte. Entweder man kann mitmachen, oder halt nicht. Dann sucht man sich etwas Anderes.

Wie bereits erwähnt gibt es da aber sicherlich von KK zu KK und von Gruppe zu Gruppe große Unterschiede.

Sehe ich anders. Ein Stückweit muß man auf die Leute eingehen, sonst stagniert das ganze auch. Keiner ist vollkommen und perfekt.
Klar, wenn es garnicht geht und der Lehrer sich nicht drauf einstellen kann oder auch der betreffende Neue, dann ist es so, dann sollte man sich was anderes suchen. Wenn man aber die Möglichkeit von beiden Seiten wahrnehmen kann, sollte es doch so sein, daß jeder mitmachen kann. Bin auch nicht für Extrawürste, doch wenn es machbar ist, warum nicht.
Mein Kumpel erzählte von einem mit gelähmten Armen und einem, der teilweise keine Finger hatten. Die waren doch auch im Dojo integriert und können mit Sicherheit nicht alles mitmachen. Nur weil sie schon jahrelang da sind, haben sie die Möglichkeit und ein Neuer nicht?
Wenn man das davon abhängig macht....

TheCrane
10-08-2022, 15:36
Blödsinn....die Frage stellt sich nicht.
Die Frage stellt sich sehr wohl.
Du hast das KS/KK kritisiert in dem Sinn, warum nicht jeder mitmachen darf.
Daher stelle ich die Frage, könnte er bei Fussball mitmachen, oder beim Bodenturnen, oder in einer Laufgruppe?
Wenn es da z.B. nicht geht, warum erwartet man dann, dass es unbedingt im Karatetraining gehen muss?

kaffeegeniesser
10-08-2022, 15:49
Mein Kumpel erzählte von einem mit gelähmten Armen und einem, der teilweise keine Finger hatten. Die waren doch auch im Dojo integriert und können mit Sicherheit nicht alles mitmachen. Nur weil sie schon jahrelang da sind, haben sie die Möglichkeit und ein Neuer nicht?
Wenn man das davon abhängig macht....
Ähm, langjährige Dojomitglieder sind z. B. durch Freundschaft oder Kameradschaft verbunden. Und haben früher vielleicht was für den Verein / Dojo geleistet (z. B. Training gehalten, Lehrgänge organisieren, Freibier gebracht, wasweißichnochalles). Bekommen die deshalb Extrawürste gebraten, wenn durch Krankheit oder Unfall Einschränkungen da sind? Klar, von mir schon.
Bekommt jeder x- beliebige, der gleich vor dem ersten Training mit seiner Einschränkungsliste kommt, auch Extrawürste? Meiner Meinung nach nach stehen die ihm nicht zu. Soll er (als Schwarzgurt) doch sein eigenes Dojo aufmachen.

FireFlea
10-08-2022, 16:08
Gymnastik kann jeder machen, das stimmt. Aber so wie ich es verstanden hatte, war das wohl so richtig altertümliche Gymnastik mit Klappmesser oder irgendwelchen Abhockübungen, die er halt nicht machen konnte. Übungen, die wohl heutzutage in einem Training nicht mehr so gemacht werden.

Und bei Gelenkproblemen muß man einfach einen Gang runterfahren. Das heißt ja nicht, daß man gar nichts mehr im Karate machen kann, sondern nur bedingt oder dosiert.
Von Kampftraining sagte mein Kumpel nichts, aber die machen wohl hier und da Vollkontakt.

Er hatte mehrere Probetrainings in verschiedenen Dojos gemacht und sich das eine gewisse Zeit, so wie es möglich war, angeschaut.

Da muss man vielleicht aber auch mal einsehen, dass Vollkontakt Karate mit old school Trainingsmethoden halt nicht das Richtige für jemanden mit starken Einschränkungen ist. Ich persönlich halte auch nicht viel von Turnvater Jahn Methoden und würde bis zu einem gewissen Grad auf die Bedürfnisse der einzelnen Trainierenden eingehen aber manchmal passt das halt einfach nicht. In diesem Sinne ist folgende Aussage...


Die Frage stellt sich sehr wohl.
Du hast das KS/KK kritisiert in dem Sinn, warum nicht jeder mitmachen darf.
Daher stelle ich die Frage, könnte er bei Fussball mitmachen, oder beim Bodenturnen, oder in einer Laufgruppe?
Wenn es da z.B. nicht geht, warum erwartet man dann, dass es unbedingt im Karatetraining gehen muss?

...durchaus berechtigt. Die Vereine vor Ort passen scheinbar nicht, dann muss er halt wie gesagt woanders hin. Das mag nicht die optimale Lösung für ihn sein aber nochmal, was soll denn das Ergebnis der Diskussion hier werden? Wir können das gut oder schlecht finden aber die Situation bleibt unverändert.

Palocan
12-08-2022, 08:08
erstmal muss der trainer oder jemensch anders, der damit beauftragt wurde, auf das neuling zugehen.

in vielen gruppen habe ich zuerst ablehnendes oder kühles verhalten den neuzugängen gegenüber beobachtet. war für mich nie ein zeichen der einladung, wenn trainer und trainierte einem nicht sagen, wo die umkleide ist, wo mensch beim grüssen stehen soll (ist halt in jeder KK doch ein wenig anders), ... .

Da ist was Wahres dran....... auf der einen Seite möchte man in seinen Gruppen neue Mitglieder haben, auf der anderen Seite dann doch lieber keine neuen Leute, da man sich ja auf die einstellen muß.

Wenn man einige hier so hört, könnte man meinen, daß es wirklich nur perfekte Leute sein müssen, die zum Training dürfen. Leute mit körperlichen Gebrechen, Mängel, Einschränkungen, was auch immer, werden nicht gerne gesehen. Meiner Meinung nach könnte man auch diese Leute integrieren und aufnehmen. So wie ich den Threadersteller verstehe, wollte dessen Bekannter nichts anderes, bis auf seine Einschränkungen die er hat. Ich lese nirgendwo heraus, daß da Forderungen bestanden und daß der Bekannte darauf bestand, hier und da integriert zu werden.
Allenfalls ein Wunsch...... oder? Möchte das nicht jeder von Euch. Was macht Ihr denn, wenn Ihr Verletzungen, Einschränkungen oder ähnliches habt, die Euer Tun in den Kampfkünsten stark einschränken. Könnte es sein, daß man auch nach langen Jahren des Trainings an seiner Kampfkunst hängt und einfach nur versuchen möchte, noch so viel wie möglich dabe izu sein oder verbunden zu sein.
Was macht Ihr, wenn Euch das gleiche passiert. Haut Ihr dann auch in Sack und versucht was anderes. Ihr wärt auch froh, wenn Ihr Eurem Training noch verbunden sein könnt.

Und nur weil jemand länger im Verein ist und integriert ist, muß man einen Neuen doch nicht wegen seiner "Extrawurst" ablehnen oder ihm das gleich zugestehen. Mit welcher Begründung.

Ich sehe auch sehr wohl, ob jemand Theater spielt und viele Sachen nicht machen will oder nicht kann. Ich denke, daß hat man schnell raus. Und ein guter Trainer, auch wenn er es ehrenamtlich macht, kann durchaus in der Lage sein, jemanden mit Einschränkungen zu integrieren.

Fragende Grüße

ainuke
12-08-2022, 08:14
...
Und nur weil jemand länger im Verein ist und integriert ist, muß man einen Neuen doch nicht wegen seiner "Extrawurst" ablehnen oder ihm das gleich zugestehen. Mit welcher Begründung.

Ich sehe auch sehr wohl, ob jemand Theater spielt und viele Sachen nicht machen will oder nicht kann. Ich denke, daß hat man schnell raus. Und ein guter Trainer, auch wenn er es ehrenamtlich macht, kann durchaus in der Lage sein, jemanden mit Einschränkungen zu integrieren.

Fragende Grüße

So einfach ist es. Neue Mitglieder werden freundlich empfangen und ins Training integriert, egal ob mit oder ohne wesentliche Einschränkungen.

Palocan
12-08-2022, 08:22
Ich hatte mir jetzt auch mal ein neues Training anschauen wollen und nahm telefonisch Kontakt zu dem Trainer auf. Ich sprach mit ihm eine ganze Weile. Gab auch vom mir einige Dinge preis, die für das Training wichtig sind. Ich fand das Gespräch sehr positiv. Man fühlte sich willkommen. Da werde ich auf jeden Fall mal hinfahren und mir das Training anschauen. Wenn es so ist, wie der Trainer beschrieben hatte und das Willkommen so ist, wie am Telefon, sollte sich da jemand aufgenommen fühlen.

Schnueffler
12-08-2022, 08:25
Nur wenn sie dann anfangen Sachen nicht mitmachen zu wollen, weil es anstrengend, unangenehm oder schwierig wird, führt dann doch zu einem Ausschluss. Ebenso, aus meiner persönlichen Sicht der Dinge, wenn die körperlichen Einschränkungen wesentliche und wichtige Dinge im Training nicht erlauben, dass man dann den Leuten rät, sich doch nach was anderem umzusehen, wenn man es ein paar mal ausprobiert hat.
Als Beispiel im Jiu-Jitsu: Nein, ich kann mich nicht werfen, hebeln, würgen, schlagen oder treten lassen. Ich habe Angst davor, dass ich mich verletze und will das nicht. Ich mache das nur bei den Anderen. Das war ein Grund für mich zu sagen, such dir bitte was anderes.
Anderes Beispiel: Es kam jemand mit einer ganz extremen Form von Glasknochen und wollte mittrainieren. Das habe ich dann als Trainer auch abgelehnt, einfach weil mir das Risiko zu groß war, dass er sich was bricht.
Anders herum, habe ich Leute mit kaputten Knien oder einen blinden Schüler. Die trainieren in ihrem Rahmen mit, erwarten aber auch keine Extrawurst.

Katamaus
12-08-2022, 09:59
So einfach ist es. Neue Mitglieder werden freundlich empfangen und ins Training integriert, egal ob mit oder ohne wesentliche Einschränkungen.

:halbyeaha

MGuzzi
12-08-2022, 10:14
So einfach ist es. Neue Mitglieder werden freundlich empfangen und ins Training integriert, egal ob mit oder ohne wesentliche Einschränkungen.

Nein, Neue müssen mindestens drei Tage vor der Tür bei Hitze und Regen sitzen und meditieren, dann werden sie vielleicht reingelassen.

Kirke
12-08-2022, 10:33
Als Beispiel im Jiu-Jitsu: Nein, ich kann mich nicht werfen, hebeln, würgen, schlagen oder treten lassen. Ich habe Angst davor, dass ich mich verletze und will das nicht. Ich mache das nur bei den Anderen.

Uff. Was in so Köpfen vorgeht. :-D

Kensei
12-08-2022, 10:51
So einfach ist es. Neue Mitglieder werden freundlich empfangen und ins Training integriert, egal ob mit oder ohne wesentliche Einschränkungen.

Ich finde das nicht so einfach. Ich habe in stark wettkampforientierten Gruppen trainiert, Kickboxen, BJJ, MMA. Da wäre die breitensportorientierte Hausfrau, die hauptsächlich etwas Fitnessboxen machen will, definitiv falsch gewesen, mal übertrieben gesagt.
Ich finde man sollte das ehrlich kommunizieren, um Frustration auf beiden Seiten zu vermeiden und vorallem bevor vielleicht ein Jahresvertrag oder so abgeschlossen wird. Dann gibt's nur Scherereien, wenn plötzlich alles anders läuft als gedacht.

Jede Gruppe hat ihre Ziele und ihren Fokus, und ich finde es ist auch ihr gutes Recht, da einen gewissen Einsatz von ihren Mitgliedern zu verlangen.
Das mag vielleicht nicht für den gemeinnützigen e.V. gelten, das sind ja aber nicht alle Vereine.

Schnubel
12-08-2022, 10:53
Nein, Neue müssen mindestens drei Tage vor der Tür bei Hitze und Regen sitzen und meditieren, dann werden sie vielleicht reingelassen.

Nun haben alle gelacht....... hältst Dich wohl für sehr witzig:confused:

Schnubel
12-08-2022, 10:56
Nochmal es geht nicht darum, daß jemand was nicht machen will oder keinen Bock auf irgendwas hat, was das Training betrifft, sondern, daß bestimmte Dinge nur eingeschränkt bis gar nicht gehen. Ist doch nicht so schwer zu verstehen.

Einer, der in ein Training kommt, aber kein Bock hat und sich auch nicht bemüht, brauche ich auch nicht im Training. Doch hier ist die Sachlage ja anders!
Er möchte auch keine Extrawurst haben, sondern einfach nur die Möglichkeit, die Kampfkunst so gut es geht, anzupassen. Er möchte nicht wirklich ein Hindernis darstellen.
Sollte das irgendwo nicht möglich sein, trennen sich eh die Wege wieder.

Schnueffler
12-08-2022, 14:25
Nochmal es geht nicht darum, daß jemand was nicht machen will oder keinen Bock auf irgendwas hat, was das Training betrifft, sondern, daß bestimmte Dinge nur eingeschränkt bis gar nicht gehen. Ist doch nicht so schwer zu verstehen.
...

Auch da, wenn es nicht in die Gruppe passt, passt es einfach nicht. Wenn durch die Adaptionen der normale Trainingsfluss gestört wird oder andere Trainierende sich auch einschränken/zurückhalten müssen, dann muss man das so klar kommunizieren, dass der Deckel nicht auf den Wok passt.

MGuzzi
12-08-2022, 15:42
.
Sollte das irgendwo nicht möglich sein, trennen sich eh die Wege wieder.

Und wenn das von vornherein klar ist, braucht man es auch nicht unbedingt versuchen zu erzwingen. Nicht jedes Training ist für jeden geeignet.

ainuke
12-08-2022, 17:20
Ich finde das nicht so einfach. Ich habe in stark wettkampforientierten Gruppen trainiert, Kickboxen, BJJ, MMA. Da wäre die breitensportorientierte Hausfrau, die hauptsächlich etwas Fitnessboxen machen will, definitiv falsch gewesen, mal übertrieben gesagt.
Ich finde man sollte das ehrlich kommunizieren, um Frustration auf beiden Seiten zu vermeiden und vorallem bevor vielleicht ein Jahresvertrag oder so abgeschlossen wird. Dann gibt's nur Scherereien, wenn plötzlich alles anders läuft als gedacht.

Jede Gruppe hat ihre Ziele und ihren Fokus, und ich finde es ist auch ihr gutes Recht, da einen gewissen Einsatz von ihren Mitgliedern zu verlangen.
Das mag vielleicht nicht für den gemeinnützigen e.V. gelten, das sind ja aber nicht alle Vereine.

In meinen Augen ist es wirklich einfach.

Natürlich wird jemandem in einem Fußballverein gesagt, um was es sich handelt und dass eben kein Basketball oder Skifahren geübt wird. Genauso wird in einem Kampfkunstverein erläutert, dass es sich zum Beispiel um eine Karate-Wettkampftruppe handelt, die das nächste Kata-Weltmeisterschaftsteam stellen möchte; oder es handelt sich um eine Gesundheitsbewegungstruppe, oder oder ... Dann muss man eben sehen, ob neue Mitglieder dazu passen oder nicht. Und wie Du selbst schreibst: Offen und ehrlich kommunizieren. Ganz einfach.

Ich selbst bin vor acht Jahren zu einem Verein gekommen, der Wettkampfstützpunkt war und eine ganze Reihe großer Wettkampferfolge gefeiert hat. Obwohl ich von Wettkämpfen überhaupt keine Ahnung habe, wurde ich gebeten, mal ein paar SV-orientierte Trainingseinheiten zu geben, um zu sehen, ob das den Leuten Spaß macht. Aus diesen "paar Trainingseinheiten" wurden zwischenzeitlich eben acht Jahre und alles ist gut. Wir hatte vorher offen darüber gesprochen, dass es auch bei den paar Mal bleiben könnte.

Wenn nun jemand kommt und möchte bei mir explizit Wettkampfkarate trainieren, sage ich ganz offen und ehrlich, dass ich das nicht unterrichten kann und dass es dafür bessere Leute oder sogar Vereine gibt.

Ich hatte auch schon einmal jemanden im Training, der wollte eigentlich nur reden und sich nicht bewegen. Inzwischen ist er selbst gegangen. Das ist auch in Ordnung. Ein Problem war das nicht.

ainuke
12-08-2022, 17:24
Und wenn das von vornherein klar ist, braucht man es auch nicht unbedingt versuchen zu erzwingen. Nicht jedes Training ist für jeden geeignet.

:halbyeaha

Kensei
12-08-2022, 18:16
Das hast du aber so nicht geschrieben, in dem Beitrag den ich zitiert habe. Da steht was von "neue Mitglieder werden ins Training integriert und gut."

Wenn's nicht passt, kann ich aber auch nichts integrieren.
Wenn die Wettkampftruppe offen für SV Training ist, bitte schön. Hier ging es darum, dass einer nach den Regeln der Gruppe mitspielen möchte, und das aber nicht so richtig passt.

ainuke
12-08-2022, 18:46
Das hast du aber so nicht geschrieben, in dem Beitrag den ich zitiert habe. Da steht was von "neue Mitglieder werden ins Training integriert und gut."

Wenn's nicht passt, kann ich aber auch nichts integrieren.
Wenn die Wettkampftruppe offen für SV Training ist, bitte schön. Hier ging es darum, dass einer nach den Regeln der Gruppe mitspielen möchte, und das aber nicht so richtig passt.

Das ist natürlich richtig. Da war ich unpräzise. Ich meinte schon, dass eine grundsätzliche Kommunikation vorher stattfinden sollte. Wenn da weitgehend Einigkeit besteht, dann kann man Neulinge integrieren. Ich sehe das einfach nicht so problematisch.

marq
12-08-2022, 18:55
Auch da, wenn es nicht in die Gruppe passt, passt es einfach nicht. Wenn durch die Adaptionen der normale Trainingsfluss gestört wird oder andere Trainierende sich auch einschränken/zurückhalten müssen, dann muss man das so klar kommunizieren, dass der Deckel nicht auf den Wok passt.

:halbyeaha einen anspruch zu stellen, mitmachen zu können, gibt es einfach nicht.
extrawürste, die auf dauer angelegt sind, finde ich auch problematisch, es sei denn man bietet ein inklusives training oder ein breitensporttraining für alle an.

Schnubel
13-08-2022, 17:05
:halbyeaha einen anspruch zu stellen, mitmachen zu können, gibt es einfach nicht.
extrawürste, die auf dauer angelegt sind, finde ich auch problematisch, es sei denn man bietet ein inklusives training oder ein breitensporttraining für alle an.

Das heisst für Dich, dass jemand mit Einschränkungen nicht mitmachen kann.

Nochmal hier wurde nichts gefordert, sondern nur das Problem abgetragen, ob man auch mit diversen Einschränkungen mitmachen darf und seine Kampfkunst snzupassen, soweit es der Trainingsbetrieb zulässt.

Es kann doch jeden treffen, dass er in einer solchen Situation ist. Und nach langer Zeit eine KK aufzugeben, an der man hängt, finde ich übel
Das ist nicht einfach. Sollte man das Leuten verwehren?

Schnueffler
13-08-2022, 17:25
Das heisst für Dich, dass jemand mit Einschränkungen nicht mitmachen kann.

Nochmal hier wurde nichts gefordert, sondern nur das Problem abgetragen, ob man auch mit diversen Einschränkungen mitmachen darf und seine Kampfkunst snzupassen, soweit es der Teainingsbetrieb zulässt.

Es kann doch jeden treffen, dass er in einer solchen Situation ist. Und nach langer Zeit eine KK aufzugeben, an der man hängt, finde ich übel
Das ist nicht einfach. Sollte man das Leuten verwehren?

Manche Leute fahren auch für ihr Leben gerne Auto. Dann gibt es gewisse Einschränkungen, mit denen sie besondere Hilfsmittel brauchen, um noch fahren zu können und bei weiteren Einschränkungen geht es gar nicht mehr. So ist das nun mal.
Und wenn man mit seinen Einschränkungen noch Auto fahren kann, kann man aber ggf. nicht mehr an einem Autorennen teilnehmen.

kaffeegeniesser
13-08-2022, 19:40
Das heisst für Dich, dass jemand mit Einschränkungen nicht mitmachen kann.

Nochmal hier wurde nichts gefordert, sondern nur das Problem abgetragen, ob man auch mit diversen Einschränkungen mitmachen darf und seine Kampfkunst snzupassen, soweit es der Teainingsbetrieb zulässt.

Es kann doch jeden treffen, dass er in einer solchen Situation ist. Und nach langer Zeit eine KK aufzugeben, an der man hängt, finde ich übel
Das ist nicht einfach. Sollte man das Leuten verwehren?

Was heisst Einschränkungen? Wenn ich mein Bein seitwärts nicht hoch bekomme, weil die Hüfte das nicht zulässt, bin ich eingeschränkt, dir an den Kopf zu treten. Wenn es so hoch geht, daß ich dir ins Knie treten kann, ist es dann kein Problem mitzutrainieren.

Wenn der Trainer vorgibt mach A und dann kommt A kann ich nicht, ich mach H und das geht bei mach B oder C oder D so weiter und dann kommt geht alles nicht, dafür mach ich L und Z und G und so weiter wird irgendwann schon mal ein Problem draus.

Meier2
13-08-2022, 20:50
Was heisst Einschränkungen? Wenn ich mein Bein seitwärts nicht hoch bekomme, weil die Hüfte das nicht zulässt, bin ich eingeschränkt, dir an den Kopf zu treten. Wenn es so hoch geht, daß ich dir ins Knie treten kann, ist es dann kein Problem mitzutrainieren.
.

Mir kommt das ganze Problem auch sehr konstruiert vor . Wenn einer kommt und will mitmachen findet sich normalerweise doch immer ein Weg .

MGuzzi
13-08-2022, 23:01
Nun haben alle gelacht....... hältst Dich wohl für sehr witzig:confused:

Ich bin eben nun mal total witzig.
Aber mal Spaß beiseite, ich hatte selbst schon stark gehandicapte Leute im Training.
Das ging immer eine Zeitlang gut, erfahrungsgemäß aber nicht lange.

OliverT
14-08-2022, 01:03
ob man auch mit diversen Einschränkungen mitmachen darf und seine Kampfkunst snzupassen, soweit es der Teainingsbetrieb zulässt.Hat doch so stattgefunden, oder habe ich das falsch verstanden?

TheCrane
14-08-2022, 07:15
Wenn man einem Kind erklärt, was in einem Kampfsport gemacht wird, sagt man wahrscheinlich schlagen, hebeln, werfen.

Was bedeutet das für jemanden, der nicht mehr schlagen, hebeln und werfen kann?

Ein Bekannter hat bis in die Vierziger begeistert Fussball gespielt, irgendwann ging das nicht mehr und er ist als Anfänger zum Tennis gewechselt. Jetzt mit über 70 spielt er immer noch Tennis.

Wenn es nicht mehr möglich ist die wesentlichen Elemente in einer Sportart auszuüben, muss man sich eben etwas anderes passendes suchen. Natürlich ist man dann dort wieder Anfänger und muss seinen bisher erarbeiteten Status aufgeben. Vielleicht ist das im Fußball leichter, da dort die aktuelle Leistung zählt, als bei einem Kampfsport, bei dem man sich einen schwarzen Gürtel umbinden kann.

Guv´nor
14-08-2022, 09:24
Wenn es eine Gruppe ist, die Leistungssport macht ist es total legitim auch Sportler abzulehnen. Im Breitensport ist es eher unüblich.

Schnueffler
14-08-2022, 09:33
Wenn es eine Gruppe ist, die Leistungssport macht ist es total legitim auch Sportler abzulehnen. Im Breitensport ist es eher unüblich.

Definitiv, nur wenn grundlegende Dinge nicht umgesetzt werden können oder WOLLEN, wie mit meinem Beispiel oben, gibt es das auch im Breitensport.
Eine Zeitlang war es bei uns bei einer bestimmten Trainingseinheit in der Woche so, diejenigen, die schwitzen, sich gegenseitig klopfen und richtig hart trainieren wollten, waren bei mir, die Softeren bei dem anderen Trainer. Inhaltlich gab es das selbe Programm, nur die Intensität und Anforderung war eine andere.

FireFlea
14-08-2022, 10:25
Wenn es darum geht, dass man nicht mehr so sportlich ist, nicht mehr so hoch treten kann, weniger Kontakt aushält etc. sollte das eigentlich in den meisten Vereinen machbar sein. Allerdings war ja ein genanntes Beispiel, dass in einem Vollkontakt Karate Verein mittrainiert wurde. Vollkontakt impliziert, dass da nunmal Kontakt da ist, eher physisch herausfordernd trainiert wird und da auch Leute sind, die so trainieren wollen. Daher vielleicht nicht die beste Gruppe, wenn man selbst Einschränkungen hat.

marq
14-08-2022, 17:24
Das heisst für Dich, dass jemand mit Einschränkungen nicht mitmachen kann.


ja schnüffler hat das auch richtig beschrieben.

marasmusmeisterin
15-08-2022, 09:40
Da kann ich nur aus meiner eigenen Errfahrung den Teelöffel Senf dazugeben:
ich komme mit meinen Arthroseknien einfach nicht mehr weit in die Hocke. Trotzdem will meine Kickboxtrainerin zum Aufwärmen allen Ernstes noch Entengang von uns (ja, ich weiß, aber ist eben so). Schaff ich natürlich nicht; mein Hintern ist dann etwa in der Höhe der anderen Köpfe, und mit den Händen abstützen muß ich mich auch noch, weil sonst die Schmerzen zu stark werden. Sieht doof aus, hat überhaupt keinen sinnvollen Nutzen, aber: mitgemacht nach den eigenen Möglichkeiten. Und darum geht es doch letztlich.

Katamaus
15-08-2022, 09:48
Sieht doof aus, hat überhaupt keinen sinnvollen Nutzen, aber: mitgemacht nach den eigenen Möglichkeiten. Und darum geht es doch letztlich.

Nein. Leute zu etwas Nutzlosem zu drängen finde ich maximal bescheuert (noch über den Entengang hinaus). Ich würde Dich einfach etwas anderes machen lassen (Kniebeuge so gut und tief, wie es noch geht, Skippings, Liegestütze, Situps oder was auch immer). Halt was, was vielleicht doof aussieht aber mindestens einen Nutzen für Dich hat.

Schnueffler
15-08-2022, 09:55
Nein. Leute zu etwas Nutzlosem zu drängen finde ich maximal bescheuert (noch über den Entengang hinaus). Ich würde Dich einfach etwas anderes machen lassen (Kniebeuge so gut und tief, wie es noch geht, Skippings, Liegestütze, Situps oder was auch immer). Halt was, was vielleicht doof aussieht aber mindestens einen Nutzen für Dich hat.

Sehe ich auch so. Entengang ist bei mir schon lange raus, aber wenn es nicht geht, macht die Person was anderes, was auch die entsprechenden Muskeln belastet/aufwärmt.

Katamaus
15-08-2022, 10:49
wenn es nicht geht, macht die Person was anderes, was auch die entsprechenden Muskeln belastet/aufwärmt.

Genau. Und wenn das aus irgendwelchen Gründen auch nicht gehen sollte, dann irgendwas, was aufwärmt. Immer noch besser als nix.

Wir haben auch ein paar ältere Mitglieder mit Knie- und/oder Hüftarthrosen. Da versuchen wir, gemeinsam etwas zu finden und wenn nicht, machen sie halt selbstständig was, was sie denken das gut für sie ist. Ich schaue dann immer noch mit einem kritischen Auge drauf.

Banger
15-08-2022, 10:56
ich finde man müsste den Titel in gesunde Mitglieder im Verein erwünscht ändern.

Schnueffler
15-08-2022, 11:03
ich finde man müsste den Titel in gesunde Mitglieder im Verein erwünscht ändern.

Dann klingt es aber nicht so theatralisch, wie sich der TE es erwünscht.

Schnubel
15-08-2022, 12:39
Genau. Und wenn das aus irgendwelchen Gründen auch nicht gehen sollte, dann irgendwas, was aufwärmt. Immer noch besser als nix.

Wir haben auch ein paar ältere Mitglieder mit Knie- und/oder Hüftarthrosen. Da versuchen wir, gemeinsam etwas zu finden und wenn nicht, machen sie halt selbstständig was, was sie denken das gut für sie ist. Ich schaue dann immer noch mit einem kritischen Auge drauf.

Davon rede ich doch die ganze Zeit

Schnubel
15-08-2022, 12:42
Da kann ich nur aus meiner eigenen Errfahrung den Teelöffel Senf dazugeben:
ich komme mit meinen Arthroseknien einfach nicht mehr weit in die Hocke. Trotzdem will meine Kickboxtrainerin zum Aufwärmen allen Ernstes noch Entengang von uns (ja, ich weiß, aber ist eben so). Schaff ich natürlich nicht; mein Hintern ist dann etwa in der Höhe der anderen Köpfe, und mit den Händen abstützen muß ich mich auch noch, weil sonst die Schmerzen zu stark werden. Sieht doof aus, hat überhaupt keinen sinnvollen Nutzen, aber: mitgemacht nach den eigenen Möglichkeiten. Und darum geht es doch letztlich.

Nein darum geht es nicht. Warum sollte man Sachen machen, die einem nicht guttun. Die haben keinen Nutzen.

Schnubel
15-08-2022, 12:42
Dann klingt es aber nicht so theatralisch, wie sich der TE es erwünscht.

Wer sagt, dass ich mir das wünsche?

Schnueffler
15-08-2022, 12:53
Davon rede ich doch die ganze Zeit

Fällt aber bei VK oder hartem SV Training weg, weil sich die anderen dann auch einschränken müssen.

Schnueffler
15-08-2022, 12:58
Wer sagt, dass ich mir das wünsche?

Ich, nachdem ich deine ganzen Posts gelesen habe und es für mich bewertet habe.

Schnubel
15-08-2022, 20:20
Ich, nachdem ich deine ganzen Posts gelesen habe und es für mich bewertet habe.

Was Du nicht sagst

marasmusmeisterin
15-08-2022, 21:37
Nein darum geht es nicht. Warum sollte man Sachen machen, die einem nicht guttun. Die haben keinen Nutzen.
Stimmt. Aber wem hätte Entengang jemals was genutzt? Das macht man aus gutem Grund heute nicht mehr.

Schnueffler
15-08-2022, 22:45
Was Du nicht sagst

Ich habe es nicht gesagt, sondern geschrieben.

Katamaus
16-08-2022, 01:19
Davon rede ich doch die ganze Zeit

Hatte ich Dir widersprochen? :confused:

Schnubel
16-08-2022, 17:28
Hatte ich Dir widersprochen? :confused:

Nein....das war auch mehr als Zustimmung gemeint.

Katamaus
16-08-2022, 17:43
Nein....das war auch mehr als Zustimmung gemeint.Ah, ok, nicht kapiert. Sorry!

Gesendet von meinem SM-S901B mit Tapatalk

Schnubel
16-08-2022, 18:41
Ah, ok, nicht kapiert. Sorry!

Gesendet von meinem SM-S901B mit Tapatalk

Alles Gut.....kein Ding.

Palocan
19-08-2022, 07:31
Dieser Verein in Österreich sagt auf seiner Homepage, daß er keine Leute mit Handicap haben möchten.

http://www.jujitsu-wels.at/training.html

Mit anderen Worten, die werden jemanden mit Handicap nicht aufnehmen.

Den Trainer kenne ich von früher. In meinem alten Verein habe ich mal mit ihm geübt. Eigentlichen ein sehr netter. Deshalb war ich doppelt erstaunt, daß im er im Verein solche Leute nicht aufnimmt.

Guv´nor
19-08-2022, 08:53
Nicht jeder Verein hat die Möglichkeiten und die Trainer sowas umzusetzen. Viele Trainingsstätten sind nicht Barriere frei. Bei Sehbehinderten hatte ich in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht, es kommt sehr auf Vorkenntnisse und Motivation an. Nicht jeder Trainer ist dem dem gewachsen.

Jedoch vor allem im Kindertraining lehnte ich auch schon Kinder ab die Verhaltensauffällig waren. Da ich meine Aufmerksamkeit nicht unendlich teilen kann und es auch eine Verantwortung gegenüber allen anderen Kindern und Eltern ist. Dies ist oftmals kein böser Wille sondern einfach der Machbarkeit geschuldet.

ElCativoGER
26-08-2022, 12:06
Kein Lehrer sollte einen Schüler zu für ihn gesundheitsschädlichen Übungen zwingen, egal wie alt er ist. Davon trenne ich aber Übungen, die vielleicht einfach nur unangenehm, schwierig und anstrengend sind und etwas Überwindung kosten. Dafür ist Training ja schlussendlich da, um sich weiterzuentwickeln.

Schließe mich uneigeschränkt an.

In meiner Grupper habe ich jeden aufgenommen.
Leidglich 1 Person habe ich mal gesagt, dass Kampfkunt für ihn nicht unbedingt das Richtige zu sein scheint.
Ihm aber selbst überlassen, ob er weitermachen möchte.

Sonst kann natürlich jeder mittrainieren...
Warum auch nicht?
Ein guter Trainer wird die Übung für diese Leute entsprechend anpassen.
Niemand ist perfekt...

Gruß
Alex