Vollständige Version anzeigen : Erfahrung mit Photovoltaik
ElCativoGER
29-08-2022, 10:25
Hallo.
Ich würd mir gern eine Photovoltaikanlage aufs Dach oder auf die Garage oder ne mniversion an den Balkon bauen.
Wie sind eure Erfahrungen?
Würde gern alles von euch erfahren, wenn ihr perönliche Erfahrung habt.
Meine Idee:
Möglichst viel autark sein. Ich weiss, das wird schwierign, aber was geht würd ich gern selbst in der Hand haben.
Ggf ein zukünftiges E-Auto damit laden....
Wie sieht es mit Stromspeicher aus?
Hat das schonmal jemand selbst gebaut?
Auf was muss ich besonders achten?
Auch bei der kleinen Version, Stichwort Balkonkrafwerk..
Bringt das was? Kann ich evtl damit einen Heizstab in meiner Heizungs oder Hauswasseranlage betreiben?
Gruß
Alex
wenn du autark sein willst, musst du deine gesamte zur verfügungstehende dachfläche benutzen..... ein batteriespeicher wäre dann natürlich erforderlich.
ps heizstab nein. der strom wird in das normale stromsystem geleitet und senkt so deinen stromerbrauch.
Wofür soll der Stromspeicher gedacht sein?
Billy die Kampfkugel
29-08-2022, 16:43
Es ist relativ unattraktiv, weil man ein doch sehr abhängiger Lieferant der Stadtwerke ist. Entscheidend ist die Steuer bei der Sache und nicht die Energie.
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/photovoltaik-woran-sie-beim-thema-steuern-denken-sollten-65532
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Ueber-uns-und-Presse/Presse/Meldungen/2021/210803_rententipp_rente_und_solarstrom.html
Lass dir vorher die Sache vom Steuerberater unabhängig durchrechnen nicht vom Anbieter. Es ist kompliziert,es gibt immer neue Regelungen und man braucht andere Einkünfte, die man steuerlich mindern möchte, damit sich das lohnt. Es ist eine Investition, die viel Kapital bindet und an der hängt man 20 Jahre dran. Das geht weit über die jetzige Energiekrise hinaus.
ab 1.1 23 ändert sich viel.
Billy die Kampfkugel
29-08-2022, 18:38
ab 1.1 23 ändert sich viel.
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/eeg-2023-das-aendert-sich-fuer-photovoltaikanlagen-75401
Da sieht man es wieder neue Anlagen, alte Anlagen, EU, Internetportal (glaube jetzt schon das Vierte und jedesmal neu die Daten eintragen...), Ablesung und Zähler...
Angebot war attraktiv vor 15 Jahren und dann dreht und dreht man dran. Und der Superbonus nur für Neuanlagen bis auf weiteres.
Möchte man das Geld investieren in der Hoffnung es bleibt so attraktiv, wie es gerade aussieht, wenn der Regierung der Hut brennt?
Vom Umweltschutzgedanken her bin ich auf meine Anlage schon stolz, aber man ist das schwächste Glied in der Kette.
ElCativoGER
30-08-2022, 06:56
wenn du autark sein willst, musst du deine gesamte zur verfügungstehende dachfläche benutzen..... ein batteriespeicher wäre dann natürlich erforderlich.
ps heizstab nein. der strom wird in das normale stromsystem geleitet und senkt so deinen stromerbrauch.
Ja, soviel wie möglich an Platz für die Platten ist klar. Es soll möglich sein, mit dem Strom das Hauswasser zu heizen und so auch Gas zu sparen.
Ähnlich einem Tauchsieder. Denke aber, dass das erst lohnt, wenn man entsprechend überschuss produziert, da autark sein, doch sehr aufwendig wäre.
Wofür soll der Stromspeicher gedacht sein?
Um Lichtschwache Zeit zu überbrücken pder entsprechend Stromspitzen.
Gruß
Alex
Es soll möglich sein, mit dem Strom das Hauswasser zu heizen
Direktes Heizen ("Heizstab") ist reichlich ineffizient. Entweder nutzt du für dieses Ziel den Strom, um eine Wärmepumpe zu betreiben (was natürlich nochmal Extrakosten sind), oder du reservierst etwas Dachfläche für einen Solarthermie-Kollektor.
ElCativoGER
30-08-2022, 08:47
Direktes Heizen ("Heizstab") ist reichlich ineffizient. Entweder nutzt du für dieses Ziel den Strom, um eine Wärmepumpe zu betreiben (was natürlich nochmal Extrakosten sind), oder du reservierst etwas Dachfläche für einen Solarthermie-Kollektor.
Ok. Gute Idee.. Wusste nicht, dass es so ineffizient ist.
Wärmepumpe damit betreiben ist auch top.
Sorry Billy aber so ganz verstehe ich nicht worauf du rauswillst. Natürlich macht es Sinn den Steuerberater vorher mal zu fragen, aber die steuerlichen Bedingungen sind doch nicht der wichtigste Part bei der Bewertung ob es sich lohnt?
Bis zu einer gewissen Größe kann man auch das vereinfachte Steuermodel wählen, da muss man so gut wie gar nichts mehr machen. Entscheidend ist letztlich der Grad der Eigenstromnutzung. Dort kann man wirklich Geld sparen. Je höher dieser ist, desto mehr spart man über die Laufzeit.
Für Balkonkraftwerke habe ich einen Bericht der Verbraucherzentrale gelesen, die lohnen sich danach auf alle Fälle.
@TE: Billy’s Tipp eine möglichst große Fläche zu verwenden schließe ich mich erstmal an. Allerdings muss man dabei Dinge wie Abschattung, Ausrichtung und ggf. (Doppel- oder Reihenhaus) Abstände zum Nachbarn berücksichtigen. Persönlich würde ich auch mal durchrechnen ob es sich nicht lohnt einen bestimmten Bereich für Solarthermie freizulassen (direkt Warmwasser erzeugen).
Relativ viel kann man einsparen, wenn man die Module selbst installiert. Speicher sind sicher sinnvoll, aber im Moment noch recht teuer. Dafür wirst Du noch unabhängiger und sparst natürlich damit auch mehr (höhere Anteil an Eigenstromnutzung). Ich habe erstmal darauf verzichtet, da ich die Anlage ohne Kredit finanzieren wollte (und habe). Eine Notstromsteckdose lässt sich auch ohne Speicher einbauen (diese liefert natürlich nur Strom wenn auch ausreichend Strahlung ankommt – d.h. Nachts nützt die nichts).
Ich selbst habe im letzten Jahr um diese Zeit das Angebot eingeholt (dauerte alleine mehrere Wochen), die Module wurden dann Winter gesetzt und bis der Umrichter da war wurde es Frühling (Lieferprobleme).
Ich bin auf alle Fälle froh es gemacht zu haben bevor die Preise noch weiter steigen und die Lieferzeiten noch länger werden. Die aktuelle Preisentwicklung beim Strom übersteigt auf alle Fälle die bei der Kalkulation angenommenen Rate deutlich (nach dieser käme ich nach 15 Jahren in die Gewinnzone).
ElCativoGER
30-08-2022, 10:18
Danke für die ausführliche Antwort. :)
Billy die Kampfkugel
30-08-2022, 10:31
Naja zuerst hat mein Vater die Anlage in der Gewerbevariante betrieben, das ging dann auf die Ansprüche Rente/Witwenrente. War dann letztlich ein Nullsummenspiel. Bei mir über Selbständigkeit gehts mit auf die Krankenkasse, weil alle Einnahmen/Ausgaben verrechnet werden. Momentan ein Vorteil wegen der Abschreibung. Je nachdem, in welcher Situation man während der Laufzeit ist. Innerhalb der 20 Jahre Laufzeit kann einfach viel sein, an das man vorher nicht denkt und was die Rechnung anders aussehen läßt. Es gibt ja auch andere Anlagealternativen für den Kapitaleinsatz, die etwas abwerfen bei denen man nicht der Spielball der Energiepolitik ist.
Also ich bin mir nicht sicher ob ich die Anlage noch einmal erneuere.
Die Dachfläche eines durchschnittlichen EFH bietet normalerweise nur Platz für "kleine" PV-Anlage, dh Anlagen mit einer Leistung unterhalb von 10 kWp. Seit letztem Jahr nehmen die Finanzbehörden auf Weisung der Bundesfinanzministeriums an, dass PV-Anlagen unterhalb von 10 kWp nicht in der Lage sind, in ihrer Lebenszeit Gewinn zu erwirtschaften. Daher werden steuerlich als Liebhaberei gewertet. Vorher konnte man die Verluste, die in den ersten Jahren anfallen (Anschaffungskosten, Versicherung, ...) gegen andere Einkünfte (Arbeitslohn, ...) gegenrechnen und damit seine Steuern senken. In späteren Jahren, wenn die PV-Anlage tatsächlich Gewinn durch Verkauf des Stroms erzielt, sind die Gewinne dann natürlich nicht mehr Steuermindernd sondern -erhöhend. Dieser Aspekt sollte also vor der Anschaffung geprüft werden. Da kann ein Steuerberater helfen, aber eigentlich ist das auch ohne ihn einfach auszurechnen.
Wegen der geringen Vergütung, die man aktuell beim Verkauf des Stroms von Neuanlagen erhält, ist eine Investion in eine EFH-Dachanlage aus betriebswirtschaftlicher Sicht schon fragwürdig. Wirklich lohnen tut sich das nur, wenn man das gleich für den Eigenverbrauch auslegt.
für was denn ?? soll man stromproduzent mit 8 ct erlöß werden? :D
@Billy: Danke, jetzt verstehe ich es besser. Ich bin anders herangegangen. Der Verkauf interessiert mich nicht großartig (hilft natürlich auch etwas mit die Kosten wieder hereinzubringen). Betrieben wird sie, wie hier angeführt als "Liebhaberei".
Ausgangspunkt war eine ausgezahlte Lebensversicherung, die ich sinnvoll investieren wollte.
Diverse Option gab es:
- Hawaiurlaub (Vorschlag meiner Frau, wäre sicher schön aber nicht nachhaltig)
- Sparen für Engpässe (da frisst es die Inflation auf)
- neues Auto (ich fahre mein alte Kiste bis sie auseinanderfällt, rechnet sich am meisten)
- Finanzmarkt (sicher eine gute Option, aber eben auch hochgradig marktabhängig mit dem Risiko hoher Verluste)
- Markt- und Arbeitsplatz (regelmäßiges Einkommen) erhöhen.
Ich habe mich für letzteres entschieden. Entscheidend dafür ist die Eigennutzung und eine damit erhöhte Unabhängigkeit (die ich in Zukunft durch Erweiterung mit einem Speicher zu erhöhen gedenke). Dies sorgt dafür, dass ich permanent (im Winter natürlich teils stark reduziert) Zugriff auf kostenfreien Strom habe und damit auch weniger abhängig vom Energiemarkt und den dortigen Preisschwankungen bin. Zur Not könnte ich sogar auf fast vollständige Nutzung des selbst erzeugten Stroms gehen. Bei der Solarthermie zahlt sich dies gerade so richtig aus (Warmwasser sonst über Gas).
Gerade im Moment hängt das E-Bike meiner Frau wieder dran. Sie hat Glück, dass die Sohne scheint, sonst wäre ruck-zuck der Stecker raus:D
Den Wäschetrockner habe ich auch erst eingeschaltet als die Sonne schon recht hoch stand.
Billy die Kampfkugel
30-08-2022, 20:15
In meinem Elternhaus war vor der Photovoltaikanlage schon eine Wärmepumpe installiert. Hat leider inzwischen den Geist aufgegeben nach 30 Jahren. War eine praktische Sache mit dem Strom aus der Photovoltaik die Pumpe zu betreiben und das Wasser zu heizen. Man konnte auch das Haus damit im Sommer kühlen. Das wäre wieder eine Überlegung für mich irgendwann.
Gibt verschiedene Möglichkeiten, was man halt möchte.
Was man halt möchte ist ein Schlüsselsatz!!!
Für mich war zum Beispiel auch die Reduzierung des eigenen CO2 Footprints ein starkes Argument mir eine Anlage zuzulegen.
Was man halt möchte ist ein Schlüsselsatz!!!
Für mich war zum Beispiel auch die Reduzierung des eigenen CO2 Footprints ein starkes Argument mir eine Anlage zuzulegen.
der persönliche co2 wird gar nichts so stark reduziert im vergleich zum netzstromkauf. zumindest habe ich dies kürzlich gelesen.
die hummel
31-08-2022, 15:39
Ist ja auch logisch, da wir ja schon um die 50 % Ökostrom im Netz haben.
Da wird der persönliche Stromfußabdruck in den nächsten Jahren im Verhältnis immer weniger reduziert werden können.
Schnueffler
31-08-2022, 21:11
Mir wurde damals von Photovoltaik abgeraten und zu Solarthermie geraten. Von Mitte März bis Ende Oktober brauche ich kein Öl (Haus ist von 1819, teilweise sind die Anlagen noch etwas älter) kein Öl für Heizung oder Heißwasser zum Duschen, Baden, spülen, what ever. Wo oc früher jedes Jahr die Öllager füllen musste, komme ich jetzt -5 Jahre locker hin und dann ist es auch nicht soviel Öl, was ich bekomme, wie davor in einem Jahr.
na ja warmwasserbetrieb von april bis okt einer ölheizung oder gasheizung ist nicht so krass, dass man 4 jahre einsparen könnte :D
Schnueffler
31-08-2022, 21:49
na ja warmwasserbetrieb von april bis okt einer ölheizung oder gasheizung ist nicht so krass, dass man 4 jahre einsparen könnte :D
Gut das du wieder alle Wissensstände hast und alles beurteilen kannst, oh allwissender marq.
Ist ja auch logisch, da wir ja schon um die 50 % Ökostrom im Netz haben.
Da wird der persönliche Stromfußabdruck in den nächsten Jahren im Verhältnis immer weniger reduziert werden können.
Das ist eine etwas kompliziertere Betrachtung. Auf der einen Seite habe ich sowieso schon einen Vertrag mit 100% Ökostrom. D.h. irgendwo muss der Stromanteil den ich benötige „ökologisch erzeugt“ wird eingekauft/erzeugt werden (wo der tatsächlich verbrauchte herkommt ist dabei natürlich nicht gesagt). Damit könnte ich theoretisch sagen, mein (bzgl. der für unser Haus) CO2 Footprint ist hier bereits (nahezu) 0, selbst ohne die eigene Anlage.
Solange wir aber nicht bei 100% „ökologisch erzeugtem“ Strom in Deutschland sind ersetzt jede weitere Anlage mit ihrem Anteil einen gleich großen Anteil an konventionell, erzeugtem Strom (hilft also Richtung 100% zu gehen). Von der Seite her bin ich bei <0% CO2 (da ich im Schnitt mehr erzeuge als wir über das Jahr hinweg selbst nutzen).
Generell halte ich es für zwingend erforderlich mehr in Richtung dezentraler Energieerzeugung und vor allem auch Speicherung zu gehen. Gerade E-Fahrzeuge könnten hier eine wesentliche Rolle spielen (z.B. in dem sie auch einen gewissen Anteil an Batteriekapazität für die Netzstabilisierung bereitstellen könnten).
Gut das du wieder alle Wissensstände hast und alles beurteilen kannst, oh allwissender marq.
ja. schön, dass du mir zustimmst. :D
ElCativoGER
02-09-2022, 11:16
Mir wurde damals von Photovoltaik abgeraten und zu Solarthermie geraten. Von Mitte März bis Ende Oktober brauche ich kein Öl (Haus ist von 1819, teilweise sind die Anlagen noch etwas älter) kein Öl für Heizung oder Heißwasser zum Duschen, Baden, spülen, what ever. Wo oc früher jedes Jahr die Öllager füllen musste, komme ich jetzt -5 Jahre locker hin und dann ist es auch nicht soviel Öl, was ich bekomme, wie davor in einem Jahr.
Gute Punkt.
Habe gerade für 1800 Euro Öl bestellt... und die Menge (ca 1000 Liter) kaufen wir 2 mal im Jahr. Da swäre schon geil.
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