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Vollständige Version anzeigen : Nimmer jung - die richtige Dosis Sport?



Ripley
07-01-2023, 09:03
Frage an die Ü50-Fraktion hier:
Wie ermittelt ihr für euch das "richtige" Maß an Sport? Woran macht ihr ein "Zuviel" oder auch "Zuwenig" fest?
Ggf. was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben? Gemeint ist v.a. weiterer/anderer/Ausgleichssport, Bewegung im weiteren Sinne.

Ich bewege mich ja jetzt weg von "Mitte 50", hin zu "um die 60" und versuche, ein Maß bzw. einen Mix zu finden, das/der einerseits dem Altern möglichst viel Fitness entgegensetzt, andererseits aber eben nicht ungesund über die Stränge und Limitationen hinaus schlägt, die nunmal gesetzt sind.

Vielleicht hat hier ja jemand auch gute Lesetipps und/oder wissenschaftlich Fundiertes zum Thema jenseits von Brigitte und T-Online.

Schnueffler
07-01-2023, 09:32
Ich würde sagen, dass ist ganz individuell und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Marq wird gleich wieder schreien, alle Ü30 sind schon so gut wie scheintot und dürfen nur noch Reha-Sport betreiben.
Jetzt in der Zeit, in der kein KK-Training war, habe ich einen Tag ein schweres GK-Training im Studio ausgeführt, am nächsten Tag gab es Cardio und dehnen. Das im Wechsel über fast 3 Wochen. Dazu jeden Tag mit dem Hund raus.
Was habe ich gemerkt? Regeneration war okay, nach dem Krafttraining hatte ich am Tag danach so ein komplett mattes Gefühl im Körper, was aber nach der Cardio- und Dehneinheit weg war. Dazu habe ich Unmengen gegessen. Gewicht ist leicht nach oben, aber der Hosengürtel ging ein Loch enger.
Viele haben gesagt du übertreibst, andere meinten, dass solch ein Hardcoretraining auch gut sei, wenn man auf seinen Körper hört.
Jetzt hat das Jiu-Jitsu wieder angefangen und ich schraube das andere natürlich zurück.
Fühle mich aktuell topfit.

Ripley
07-01-2023, 09:42
Danke, Schnüffler! So meinte ich das.


Ich würde sagen, dass ist ganz individuell und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Marq wird gleich wieder schreien, alle Ü30 sind schon so gut wie scheintot und dürfen nur noch Reha-Sport betreiben.


Deswegen ja die Passagen ...
"... an die Ü50jährigen"
und
"...wie ermittelt IHR FÜR EUCH...?"

Marqs Meinung hierzu interessiert mich genauso wenig, wie es umgekehrt der Fall ist.

Schnueffler
07-01-2023, 09:45
Ich bin ja noch nicht Ü50, aber viel fehlt nicht mehr.

Björn Friedrich
07-01-2023, 09:58
Ich bin zwar noch keine 50, nur Mitte 40, aber für mich gibt es zwei Dinge, die ich heute so nicht mehr machen würde und die ich ein wenig bereue (wobei bereuen das falsche Wort ist, hat ja Erfahrungen gebracht;-).

1. Ballistische Übungen mit schweren Kettlebells
Der ganze Kram, Swings, Snatches, Jerks, Clean and Jerk, einfach, doppelt, mit 40 Kilo, whatever. Ist einfach nix für die Gelenke und es gibt schonendere Wege, Kraft zu kriegen.

2. Der ganze HIT Kram
Damit meine ich jetzt nicht das HIT Krafttraining, sondern die irren Zirkel, bei denen man sich wegschießt mit einer Mischung von "funktionellen" Kraft und Ausdauerübungen
Hat mir eigentlich nie was gebracht und tonnenweise Energie und Regeneration geklaut.

Heute mit 45 merke ich, das ich mit 22 das perfekte Training hatte. Ich hab mich dann nur von der "Functional Welle" aus den USA anstecken lassen und hab wie ein Irrer trainiert.

marq
07-01-2023, 10:52
Ich würde sagen, dass ist ganz individuell und kann nicht pauschal beantwortet werden.
Marq wird gleich wieder schreien, alle Ü30 sind schon so gut wie scheintot und dürfen nur noch Reha-Sport betreiben.

nö . das sage ich, nicht . aber im KS ist es für die meisten Ü 35 schon schwer, die bewegungen so auszuführen wie es bei jüngeren die regel ist und wie es z.B in den prüfungen eigentlich standart ist.
außerdem muss man seine im laufe der jahre erworbenen verletzungen und gesundheitlichen einschränkungen berücksichtigen und durch ein intensives und kopfgesteuertes training nicht noch verschlimmern.
man sollte bis dahin das richtige körpergefühl erworben haben, um zu fühlen, was für einen selbst gut ist, sich vom leistungsgedanken entfernen und sich realistische ziele setzen. leider ist das als langjähriger sportler schwer im kopf umzusetzen.

marq
07-01-2023, 10:57
Ich bin zwar noch keine 50, nur Mitte 40, aber für mich gibt es zwei Dinge, die ich heute so nicht mehr machen würde und die ich ein wenig bereue (wobei bereuen das falsche Wort ist, hat ja Erfahrungen gebracht;-).

1. Ballistische Übungen mit schweren Kettlebells
Der ganze Kram, Swings, Snatches, Jerks, Clean and Jerk, einfach, doppelt, mit 40 Kilo, whatever. Ist einfach nix für die Gelenke und es gibt schonendere Wege, Kraft zu kriegen.

2. Der ganze HIT Kram
Damit meine ich jetzt nicht das HIT Krafttraining, sondern die irren Zirkel, bei denen man sich wegschießt mit einer Mischung von "funktionellen" Kraft und Ausdauerübungen
Hat mir eigentlich nie was gebracht und tonnenweise Energie und Regeneration geklaut.

Heute mit 45 merke ich, das ich mit 22 das perfekte Training hatte. Ich hab mich dann nur von der "Functional Welle" aus den USA anstecken lassen und hab wie ein Irrer trainiert.

hast du damals schon mit gummibändern trainiert ??

by the way ich werde so langsam fan von den geführten kraftmaschinen und mache nur noch seltens überlastungstraining :D

Kunoichi Girl
07-01-2023, 10:59
...

by the way ich werde so langsam fan von den geführten kraftmaschinen und mache nur noch seltens überlastungstraining :D


Dann bist Du langsam kieserreif?

Teetrinker
07-01-2023, 11:06
Ich gehe nicht mehr bis ans Limit, zähle keine Sätze und Wiederholungen mehr, und höre auf, wenn es sich nicht mehr gut anfühlt.

Mehrmals im Jahr lege ich eine mehrwöchige Pause ein, meistens so 2 bis 3 Wochen. Ein Segen.

Aiki5O+
07-01-2023, 11:08
Frage an die Ü50-Fraktion hier:
Wie ermittelt ihr für euch das "richtige" Maß an Sport? Woran macht ihr ein "Zuviel" oder auch "Zuwenig" fest?
Ggf. was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben? Gemeint ist v.a. weiterer/anderer/Ausgleichssport, Bewegung im weiteren Sinne.

Ich bewege mich ja jetzt weg von "Mitte 50", hin zu "um die 60" und versuche, ein Maß bzw. einen Mix zu finden, das/der einerseits dem Altern möglichst viel Fitness entgegensetzt, andererseits aber eben nicht ungesund über die Stränge und Limitationen hinaus schlägt, die nunmal gesetzt sind.
Für mich persönlich ist Aikido immer noch attraktiv genug, um regelmäßig (2 - 5 mal die Woche) im Dojo zu trainieren. So ist es einerseits Gradmesser für meine Fitness und fördert anderseits Kondition und Beweglichkeit.
Sonst gehe ich noch joggen, im Winter eher unregelmäßig. Vor meinem Umzug nach Berlin vor über 6 Jahren war ich des öfteren Bergwandern, was noch besser als Joggen meine Kondition gefördert hatte.

Ein "Zuviel" an Sport merke ich (neben Muskelkater) durch eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen, die dann zu einem "Zuwenig" führen. Fitness und Beweglichkeit leiden vor allem in längeren Ruhepausen, bedingt durch Krankheit oder auch durch Feiertage mit Familienbesuchen. Den größten Rückschlag hatte ich 2021 bedingt durch die monatelangen Lockdowns und Dojo-Schließungen und dann meine eine Corona-Erkrankung (vermutlich Delta).

Eine große Stellschraube ist die Ernährung. Im großen und ganzen glaube ich zu wissen, was mir gut und weniger gut tut. Aber gerade in den Ruhephasen fehlt bzw. fehlte mir die Disziplin, das Wissen auch umzusetzen.

Hierzu ein aktueller Lesetipp auf scinexx: Darmflora manipuliert Sport-Motivation (https://www.scinexx.de/news/medizin/darmflora-manipuliert-sport-motivation/) Die Erkenntnisse wurden zwar bislang nur durch Experimente an Mäusen gewonnen. Die gegenseitige Abhängigkeit von Lust auf Sport und Ernährung ist für mich aber eine Jahrzehnte alte Erfahrung.

Chano
07-01-2023, 11:51
Bin auch nicht mehr weit vom Fuffi entfernt...
Habe vieles auch aufgrund mehrerer Verletzungen und beginnenden Arthrosen angepasst:

-Statt Joggen Walking mit Gewichtsweste

-Statt Ropeskipping auf Beton nur noch auf gut dämpfender Matte

-Beim Kettlebell Training hab ich mich mit individueller Pause je nach Tagesform angefreundet,
z.B 3x Double(Clean Press Squat) soviele Sets wie angenehm locker entspannt möglich in 30 min

-Basketball nur noch, wenn ich es nicht mehr ohne aushalten kann

Im Allgemeinen die Fitness eher nach dem Grease to Groove Prinzip, statt viel geballt in kurzer Zeit.

Bücherwurm
07-01-2023, 12:09
Frage an die Ü50-Fraktion hier:
Wie ermittelt ihr für euch das "richtige" Maß an Sport? Woran macht ihr ein "Zuviel" oder auch "Zuwenig" fest?

Ich erkenne es an "mies drauf" und Schmerzen. Dann war es zu viel oder falsch.


Ggf. was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben? Gemeint ist v.a. weiterer/anderer/Ausgleichssport, Bewegung im weiteren Sinne.

Meine Hauptübung solo ist in der Tat "Form".

Für "Shotokaner" unter Berücksichtigung der Themenstellung: Keine Yoko-Geri, schon gar nicht jodan, und kein "kime" - jedenfalls nicht das, was gemeinhin darunter verstanden wird. An meinen "Nicht-Taiji-Tagen" Auswahl aus Tekki, Bassai, Hangetsu (mit verminderter "Spannung"), Meikyo, Chinte, Gojushiho. Nijushiho eingeschränkt. Gangaku genial wegen der Atmung und der Einbeinstände, Yoko-Geri bei beiden eher als Halteübung.


Vielleicht hat hier ja jemand auch gute Lesetipps und/oder wissenschaftlich Fundiertes zum Thema jenseits von Brigitte und T-Online.

Vielleicht den Faden ab und zu hochholen, zur Erinnerung.

marq
07-01-2023, 12:33
Dann bist Du langsam kieserreif?

noch nicht probiert . die machen ein einsatztraining ? das schläg bei mir nicht an. :)


Vielleicht hat hier ja jemand auch gute Lesetipps und/oder wissenschaftlich Fundiertes zum Thema jenseits von Brigitte und T-Online.

was schreiben die denn so über das thema ?

Kunoichi Girl
07-01-2023, 13:25
... die machen ein einsatztraining ?

Von der Basis her schon, m.W. jedoch nicht zwanghaft.

Die Maschinen sollen aber technisch besonders toll sein.



das schläg bei mir nicht an. :)

Von Kraftgewinn oder Muskelaufbau oder von beidem her?

FireFlea
07-01-2023, 13:41
Meine Hauptübung solo ist in der Tat "Form".

Für "Shotokaner" unter Berücksichtigung der Themenstellung: Keine Yoko-Geri, schon gar nicht jodan, und kein "kime" - jedenfalls nicht das, was gemeinhin darunter verstanden wird. An meinen "Nicht-Taiji-Tagen" Auswahl aus Tekki, Bassai, Hangetsu (mit verminderter "Spannung"), Meikyo, Chinte, Gojushiho. Nijushiho eingeschränkt. Gangaku genial wegen der Atmung und der Einbeinstände, Yoko-Geri bei beiden eher als Halteübung.


Yup, würde das aber für jedes Alter unterschreiben. Denn gelenkbelastende Ausführungen sind nicht gut, egal ob man Ü50 ist oder jung. Leider wird Shotokan oft hektisch und zu verkrampft ausgeführt.


Frage an die Ü50-Fraktion hier:


Bin zwar keine Ü50 aber ich habe mal für eine Dan Vorbereitung (mit eigenständigem aufwärmen) für andere Prüflinge Übungen zusammengestellt, die wir regelmäßig im Training gemacht haben.

Fuß/Knie/Hüfte
https://www.youtube.com/watch?v=WLsnqQBvFlY
https://www.youtube.com/watch?v=yc5E5XcyMg4
https://www.youtube.com/watch?v=jBAoftAtaUE
https://www.youtube.com/watch?v=Vr0Us9LPGRg
https://www.youtube.com/watch?v=3oQi7-cU8GU

Handgelenke
https://www.youtube.com/watch?v=QCAb3HpYioc
https://www.youtube.com/watch?v=jovqianVM_c

Ground to Standing
(sanft aufkommen, nicht runterplotzen)
https://www.youtube.com/watch?v=MWbSJ2FtE5M

Sitting Transition
https://www.youtube.com/watch?v=9U15JbZ92ss
https://www.youtube.com/watch?v=A1iNOsEdxKY

Rollen
(auch mal variieren – Bein leitet Rollen ein, Oberkörper folgt nach bzw. wird durch die Rumpf-
Verwringung nachgezogen oder andersrum (Oberkörper/Arm zuerst, dann Bein); generell leitet der
Kopf die Bewegung ein – btw. auch bei Kata wie Naihanchi, Kopf leitet Rumpfrotation ein – keine
Hüfte bei Naihanchi, kein Abstoßen beim Rollen oder Hände verkrampft ineinander krallen um
Kraft fürs Rollen zu kriegen etc.
https://www.youtube.com/watch?v=6qk6oqBqVHE
https://www.youtube.com/watch?v=imxA5bTWTmo
https://www.youtube.com/watch?v=xf-NgWUo1wQ

Transition (Teile aus der Übung)
https://www.youtube.com/watch?v=FoYgrS2mzcg

Makko ho
https://www.youtube.com/watch?v=m4VyPhA_vHg

Sonkyo
https://www.youtube.com/watch?v=-IGwmRtyPd4

→ generell auch beim “rei” - sonkyo auch mal halten können. Nicht mit den Armen abstützen oder
hochwuchten bzw. Fallen. Smoothes ground to standing und gutes rei sind wichtig.

marq
07-01-2023, 13:50
Von Kraftgewinn oder Muskelaufbau oder von beidem her? muskel- und krafterhalt ;)

Katamaus
07-01-2023, 13:51
Ich habe ein bisschen umgestellt. Nicht mehr, wie früher, viel Karate, ergänzt um Krafttraining, sondern bunt durcheinander. Im Grunde täglich aber dafür nicht mehr immer nur Vollgas. Vorteil ist, dass sowohl Art und Umfang der Belastung wechseln, ich mich aber dennoch jeden Tag bewege (Schreibtischarbeit ist einfach Gift, erst recht ü50)

Sieht derzeit so aus:

Karate: 2x - ich bin der Trainer und kann die eigene Belastung nach Gefühl variieren
Kobudo: 1x - ist nicht soo anstrengend
Taijiquan: 1-2x - ist irgendwie anders anstrengend
MT: 1x - saumäßig anstrengend, so dass ich mind. 1/Woche volle Kreislaufbelastung habe
Kraft: 1x - Vollgas aber nicht mit schweren Gewichten, eher langsame Ausführung, Propriozeption einbauen, etc.
Mobi (Neujahrsvorsatz): jeden Tag 15 Minuten
Ausdauer: nur, wenn es am WE in die Berge geht



Wenn ich mal so gar keinen Bock habe, nehme ich das mittlerweile als Zeichen und lasse das Training ausfallen. Und dann fällt es natürlich hier und da eh mal aus. Beruflich unterwegs, Geburtstage von Friends & Family, Halle zu, etc.

Klappt derzeit echt gut. Das Schwierigste daran ist die Moderation zuhause.:D

Katamaus
07-01-2023, 13:58
Yup, würde das aber für jedes Alter unterschreiben. Den gelenkbelastende Ausführeng sind nicht gut, egal ob man Ü50 ist oder jung.

Man muss halt viel mehr für die Beweglichkeit tun als früher. Außerdem sollte man (schon immer) nur so hoch, wie man es auch technisch sauber hinbekommt. Gegen den Körper zu trainieren war noch nie schlau.

Ich habe seit ich meine LWS-Probleme einigermaßen im Griff habe, wieder angefangen auch hoch zu kicken (auch Mawashi oder Yoko Geri) und habe keine Probleme damit.

FireFlea
07-01-2023, 14:06
Man muss halt viel mehr für die Beweglichkeit tun als früher. Außerdem sollte man (schon immer) nur so hoch, wie man es auch technisch sauber hinbekommt. Gegen den Körper zu trainieren war noch nie schlau.

Ich habe seit ich meine LWS-Probleme einigermaßen im Griff habe, wieder angefangen auch hoch zu kicken (auch Mawashi oder Yoko Geri) und habe keine Probleme damit.

Würde das auch nicht rein an der Höhe festmachen, außer Höhe wird erzwungen. Eher an der Art, wie hart man arbeitet. Das ruckartige Rumreißen des Kopfes und Nackens bei Wendungen ist auch nicht so das Gelbe vom Ei.

Habe auch den ursprünglichen Beitrag editiert, mein Satz ist ja grausam :D

marq
07-01-2023, 14:10
Klappt derzeit echt gut. Das Schwierigste daran ist die Moderation zuhause.:D sind ja auch 5- 6 einheiten pro woche, was überdurchschnittlich ist.

Cam67
07-01-2023, 14:23
Prinzipiell geh ich wie Teetrinker vor.

Es gibt keine festgelegte Anzahl an Sätze und WH . Zählen tu ich nur die ersten 10 , alles was drüber ist geht rein nach Gefühl. Wenn ich merke ich kann noch ein powern ohne das ich Stress in einem Gelenk spüre oder in einem Muskel , dann gehts halt weiter bis wirklich Erschöpfung sich anbahnt. Baut sich aber vorher ein Reiz auf der erfahrungsmässig da so nicht hingehört , dann reagiere ich und hör auf . Verändere ev. die Winkel oder wähle gleich eine andere Übung . da können dann mal nur 3 Sätze und ein andermal halt 5-7 Sätze Sätze rauskommen .Deswegen machen Programme für mich keinen Sinn mehr ..

Pausen ergeben sich aus der Erfahrung und richten sich nach der Trainingsart . Ob das dann mal nur 30 sek oder dann wieder 3 min sind , ist mir egal solange es Sinn FÜR MICH und für den Moment macht. meist mach ich eh leichte Mobilisierungen während der Pause . z.b. "tiefe Hocke"

Generell ist das Training auf Funktionalität ausgerichtet . Also keine Übungen mehr nur um einer Übung willen.
Generell werden die Übungen jedesmal neu nach Regenerationsgefühl , entsprechend der Zielrichtung ausgewählt. Da ist Erfahrung und breites Repertoir Gold wert .

Deswegen auch keine Erwärmung im herkömmlichen Sinn , sondern immer in Form von Bewegungsabläufen die im weiteren Üben eh benutzt werden .

Schnellkräftiges Üben , Schlagtraining ebenso. Kein allgemeines Erwärmen sondern Erwärmen am Gerät , also am Polster , am Makiwara . Einfach simpel die Geschwindigkeit und Intensität erhöhen . Nur solange wie es sich reibungsfrei anfühlt . Keine vollen Schläge in die Erschöpfung rein . Denn das ist der sicherste Weg die Gelenke übermässig zu stressen .

Dehnung ebenso nach Regenrationsgefühl und nicht als pauschales Abarbeiten. Fühlt es sich gut an dann intensiver. Sperrt sich der Körper dann eher nur ein Andehnen und sonst ihn sich noch ausruhen lassen oder auf andere Strukturen wechseln .
kein intensives "da geht noch was" Dehnen , sondern eher Fokus auf die Übergänge . z.b. Rollen im Hüftgelenk als würdest du von Mae geri zu Yoko geri bis hin zu Ura , wechseln , während der Dehnung .Abhängig wieder was dein Tageskörper sagt. man müsste es "mobilisierendes Dehnen" nennen .



Wie ermittelt ihr für euch das "richtige" Maß an Sport? Woran macht ihr ein "Zuviel" oder auch "Zuwenig" fest?
.

Bis heute überrascht mich der Körper trotz aller Erfahrung immer wieder. Also hab ich bis heute kein Patentrezept für mich selbst gefunden.
Es gibt immer wieder Tage wo man ordentlich powert und die nächsten Tage ist kaum was an Muskelkater oder übermässiger Erschöpfung zu spüren . Eher dann so eine allgemeine Erschöpfung. Und dann wieder Tage wo man eher semiintensiv dran war und trotzdem am nächsten Tag in den trainierten Arealen es reisst und zerrt als hätte man zwei Stunden Randori am Stück gemacht .

Ich gehe deswegen nur noch nach der Qualität des Schmerzes , schon beim Üben . Schon bei der Erwärmung . .Ähnlich wie bei der Massage . Man spürt einfach welcher Schmerz positiv und welcher negativ ist . Ist er eher nachgebend oder aufbauend. Ist er zwar intensiv (aufgrund zunehmender Erschöpfung) aber wirkt gleichzeitig euphorisierender ,....oder ist er stärker werdend und gleichzeitig das Gefühl als würden sich auch Schutzspannungen aufbauen . Letzteres ist Alarmsignal.



Ggf. was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben? Gemeint ist v.a. weiterer/anderer/Ausgleichssport, Bewegung im weiteren Sinne.

.

Nichts extra, UM fit oder gesund zu bleiben. Fussball , Tischtennis , Körbe werfen usw. weil es Spass macht und nicht mit Ziel fit zu bleiben . ^^
Eher umgedreht. Also nicht etwas zusätzlich , sondern den kampfsport in den Alltag einbinden . Holz hacken , Holz schippen und Stapeln wird zum training für Schwerpunkt und Senken und kraft aus dem Rumpf . 1,5 h rad fahren zu meiner Mutter , wird zu 1,5h Üben im Becken und Hüftbereich
Überall im Alltag ,wo es sich anbietet ,und ich genügend Energie hab dafür , baue ich Funktionsübungen mit ein . mal wundern sich die leute , mal merkt es keiner ^^

Björn Friedrich
07-01-2023, 14:40
Nein ich hab früher nicht wirklich mit Bändern trainiert, ja so Double Legs mit Gummiseil, etc. aber kein Pumpen. Heute so 3 Einheiten Kraft, 3-4 Einheiten LSD Cardiotraining und 3 mal BJJ und Messer/Machete und halt Unterricht, aber da mach ich ja nicht viel körperlich. Mit dem Volumen komme ich eigentlich ganz gut klar und brauch auch selten Pausen.

marq
07-01-2023, 14:51
3-4 Einheiten LSD Cardiotraining was machst du genau und wie lange? ?

Björn Friedrich
07-01-2023, 16:15
Momentan Rad, später im Jahr hoffentlich wieder Laufen, bzw. Rad und Laufen im Wechsel. Nix Spektakuläres, Rauf aufs Bike und 40-60 Minuten im aeroben Bereich Rad fahren. So 130-140 Puls. Hat mir vor 20 Jahren unendlich viel Energie gebracht und tut es heute wieder / immer noch. Hab es halt nur viele Jahre zugunsten irgendwelcher wahnsinnigen Zirkel vernachlässigt:-)

Kunoichi Girl
07-01-2023, 16:19
muskel- und krafterhalt ;)


Dann bist Du wahrscheinlich eher der Arnie- als der Mentzertrainingstyp?


Grüsse

Banger
07-01-2023, 17:12
Da ich nächstes Jahr 44 werde und durch eine Knieverletzung mehrere Monate keine Sport machen konnte, bin
ich jetzt 3 Monate wieder im Kraft- und Boxtraining und fange ab nächsten Monat wieder mit KM an.
Ich habe gemerkt das ich durch das Krafttraining wieder richtig in Form gekommen bin und dadurch das
ich 15 Kg abgenommen habe und wieder unter 100 Kg wiege der Sport wieder gut abgeht und bei 2mal die Woche Boxen
und 2mal die Wochen GK-Training läuft es richtig gut. Krafttraining kann ich nur im Alter empfehlen.

Björn Friedrich
07-01-2023, 19:06
Ich kenne zwei Männer, beide Mitte 80. Beides Sportler, der eine Läufer seit über 40 Jahren, der andere Body Builder. Fit sind beide, aber während der Läufer eine extrem schlechte Haltung (Kyphose) hat und in den letzten Jahren immer "älter wird." Ist der Body Builder immer noch mit ziemlich guter Haltung und Geschwindigkeit unterwegs. Ich würde auch sagen, Krafttraining ist echtes Anti-Aging, gehört einfach dazu.

Ripley
07-01-2023, 19:46
Jetzt muss man natürlich auch dazusagen, dass neben Training auch genetische Dispositionen eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Aber, ja!
Krafttraining IST ein Ding, das mit zunehmendem Alter extrem wichtig wird. Weil die Muskulatur sonst echt rapide abbaut. Das ist gut belegt und ich merke es auch selbst. Muss da wieder mehr ran und bin auch dran, wenn auch eher bodyweight-orientiert.

Ich habe seit Sommer (aus Gründen) im Karate pausiert und mich zunächst auf Laufen und Yoga beschränkt. Wobei Yoga, wie ich gemerkt habe, auch ganz schön knackig sein kann. Auf alle Fälle aber super für Beweglichkeit und Rücken. In dieser Kombi war ich auch soweit glücklich.

Jetzt geht es darum, ob und wie ich Karate wieder dauerhaft integriere. Denn 2x Laufen, 2x Yoga, 2x Karate (plus mittelfristig wieder zuhause üben) ... puh, muss ich gucken, wie gut ich das nach Wiedereingewöhnung wegstecke. Ist halt schon auch so'n Ding mit der Regeneration.

Und, believe it or not, aber "Ende 50" ist eine ganz andere Hausnummer als "Anfang/Mitte 40". Was ich ziemlich doof finde, aber einfach nimmer leugnen kann.

Katamaus
07-01-2023, 20:44
Und, believe it or not, aber "Ende 50" ist eine ganz andere Hausnummer als "Anfang/Mitte 40". Was ich ziemlich doof finde, aber einfach nimmer leugnen kann.

Das stimmt zwar. Aber es kommt auch immer drauf an und es gibt auch sone und solche Phasen. Ich bin jetzt, mit Mitte 50 fitter als mit Ende 40.

Aiki5O+
07-01-2023, 21:23
Ich kenne zwei Männer, beide Mitte 80. Beides Sportler, der eine Läufer seit über 40 Jahren, der andere Body Builder. Fit sind beide, aber während der Läufer eine extrem schlechte Haltung (Kyphose) hat und in den letzten Jahren immer "älter wird."..
Dass Joggen nicht vor schlechter Haltung schützt, sehe ich an manchen Joggern, die mir auf meiner Laufstrecke entgegenkommen, kenne ich aber auch aus eigener Erfahrung: Anfang 40 war Joggen mein einziger, regelmäßiger Sport. Dann war ich einmal ziemlich erschrocken, als auf Fotos einer Firmenfeier mein "Buckel" (Kyphose) nicht mehr zu übersehen war: Das war für mich der Anlass, mit Kieser-Krafttraining zu beginnen. Aikido und Sitzmeditation fördert auch eine gerade Rückenhaltung. Für die Arbeit am Schreibtisch im Home-Office habe ich mir schon vor Jahren einen Wipp-Hocker ohne Lehne (Swopper) angeschafft. 15 Jahre später bin ich jedenfalls mit meiner Haltung sehr zufrieden, wenn ich mich auf (Aikido-)Fotos oder Videos sehe.

Bücherwurm
07-01-2023, 21:40
Ergänzung: Wenn ich von Kata-Üben spreche wie oben, dann meine ich a) "draußen" üben (schon wegen "Pandemie" und so ;) ) und b) durchaus in normalen Klamotten, was auch das Gefühl dafür fördert, was in einer SV-Situation geht, bewegungstechnisch, und was nicht.

Dieser Tage was entdeckt ... man kann auch SO üben:


https://www.youtube.com/watch?v=4Ho4XR-cSWk

Kunoichi Girl
08-01-2023, 10:13
Vielleicht müsste man mit zunehmendem Alter mehr auf so langsame oder gar statische Kraftübungen umsteigen:


https://youtu.be/MLQ3Uz4ALb0

hallosaurus
08-01-2023, 10:26
https://www.youtube.com/watch?v=g0GYBHD7KUQ&t=3s

Hier einmal die Leistungsfähigkeiten eines siebzigjährigen dargestellt + anschließendes Interview in dem er seinen Lebensstil erläutert.
Ich werde wohl bis Mitte 40 Kampfsport betreiben und danach auf vollständig calisthenics umsteigen.

FireFlea
08-01-2023, 10:29
Dieser Tage was entdeckt ... man kann auch SO üben:


Ich hatte mal einen Artikel geschrieben, der nicht mehr online ist: "Kata - a movement based learning approach". Geht im Prinzip in die Richtung, dass man langsam übt, in die eigenen Bewegungen reinfühlt und schaut, was die Bewegung bewirkt, wie man sein Gewicht verteilt, wenn der Fuß so oder so aufgesetzt wird, wie man Kraft generiert usw.

Kunoichi Girl
08-01-2023, 11:33
es gibt zb auch so turn- und yoga-omis oder (ur?)alte yogis:



https://www.youtube.com/watch?v=Cm6PvwSuYYQ


https://www.youtube.com/watch?v=RAqv1KMNUUU


https://www.youtube.com/watch?v=Nvu1HHQnobc


könnte mir vorstellen, dass regelmäßigkeit und gene nicht unwichtig sind.

Kunoichi Girl
08-01-2023, 11:34
diese hier hat zb gemäß eigener angaben erst mit 71 mit bodybuilding angefangen und vorher gar nichts trainiert:



https://www.youtube.com/watch?v=hpBo2dl3PBc

Ripley
08-01-2023, 11:55
Und das hat bitte noch WAS genau mit der ursprünglichen Fragestellung an die Ü50er HIER IM FORUM zu tun?

Was irgendein/e Extremgnom oder -gnomin macht, ist doch völlig bedeutungslos, wenn man als Otto oder Ottilie Normalmensch bzw. Normal-KKBler (unnormal genug!) seinen eigenen idealen Trade-off zu finden sucht!

*Kopfschüttel*

Kunoichi Girl
08-01-2023, 11:59
...
*Kopfschüttel*


da hast Du natürlich vollkommen recht.

das hatte ich nicht bedacht und war übereifrig.


aber der beitrag in #36 müsste doch i.O. sein?

hallosaurus
08-01-2023, 12:01
es gibt zb auch so turn- und yoga-omis oder (ur?)alte yogis:



https://www.youtube.com/watch?v=Cm6PvwSuYYQ


https://www.youtube.com/watch?v=RAqv1KMNUUU


https://www.youtube.com/watch?v=Nvu1HHQnobc


könnte mir vorstellen, dass regelmäßigkeit und gene nicht unwichtig sind.

Danke, dass du auch weibliche Beispiele für extreme Fitness im hohen alter lieferst. Mein Beispiel eines Mannes war wohl etwas unsensibel und könnte als Affront aufgefasst werden. Ich will ja nicht das mir jemand unterstellt ich würde mit dem verlinkten Video die Männliche Überlegenheit auch im Alter darstellen.

Was mitnichten auf meine Intention ist. Mir ging es lediglich darum Calisthenics und den Lebensstil des Menschen hervorzuheben.

Sehr gut gemacht Knutschi, dass wird den TE sicher beglücken.

Ripley
08-01-2023, 12:08
Fast.
Zwischen Ü50 (noch U60) und den gezeigten Herrschaften liegen auch wieder 40 bis 50 Jahre.

Und, ja, was mit regelmäßig Yoga geht, sehe ich regelmäßig in meiner Yogaschule. Da ist eine Dame, geschätzt 65-70, die die Füße hinterm Kopf zusammenklappen kann. Die eigenen, wohlgemerkt.

(Ich konnte mich bis etwa 40 mit den Zehen hinterm Ohr kratzen - wie Idefix.)

Kunoichi Girl
08-01-2023, 12:19
Fast.
Zwischen Ü50 (noch U60) und den gezeigten Herrschaften liegen auch wieder 40 bis 50 Jahre.


klar, wollte eigentlich darauf hinaus, dass, wenn man (jedenfalls ab einem bestimmten alter) u.a. auf regelmäßigkeit, entsprechende häufigkeit und langsame(re) bewegungen anstatt auf übertreibungen setzt, offensichtlich auch bis ins (sehr) hohe alter einiges möglich ist.



Und, ja, was mit regelmäßig Yoga geht, sehe ich regelmäßig in meiner Yogaschule. ...

ja genau!

so hatte ich es gemeint.



(Ich konnte mich bis etwa 40 mit den Zehen hinterm Ohr kratzen - wie Idefix.)

verschwand diese fähigkeit durch mangelndes diesbezügliches training?

Ripley
08-01-2023, 13:13
klar, wollte eigentlich darauf hinaus, dass, wenn man (jedenfalls ab einem bestimmten alter) u.a. auf regelmäßigkeit, entsprechende häufigkeit und langsame(re) bewegungen anstatt auf übertreibungen setzt, offensichtlich auch bis ins (sehr) hohe alter einiges möglich ist.

Ach was!

Womit wir dann ja doch bei Brigitte-würdigen Plattheiten angekommen wären. *Ganz* unten im Platitüdenkeller!

[Was ist so schwer dran, entweder tatsächlich die gestellte(n) Fragen zu beantworten - so man überhaupt zur *angesprochenen* Gruppe gehört! - oder einfach mal die Finger stillzuhalten?]

Ach, macht einfach weiter! Viel Spreu, wenig Weizen. Aber das ist ja oft so.

Kunoichi Girl
08-01-2023, 13:25
Ach was!

Womit wir dann ja doch bei Brigitte-würdigen Plattheiten angekommen wären. *Ganz* unten im Platitüdenkeller!

[Was ist so schwer dran, entweder tatsächlich die gestellte(n) Fragen zu beantworten - so man überhaupt zur *angesprochenen* Gruppe gehört! - oder einfach mal die Finger stillzuhalten?]

...




also manchmal finde ich Dich sagenhaft streng.

aber Du hast natürlich schon wieder recht.


also:

Ich mache neben dem eigentlichen kampfsport noch täglich mindestens 30 minuten dehnung.
half bisher enorm viel.
hätte ich m.E. schon viel früher anfangen sollen.

FireFlea
08-01-2023, 13:33
Ich mache neben dem eigentlichen kampfsport noch täglich mindestens 30 minuten dehnung.
half bisher enorm viel.
hätte ich m.E. schon viel früher anfangen sollen.

Vielleicht ist auch interessant, was Du machst, denn mit "ich mache 30 Minuten irgendwas und das hilft" kann ja niemand was anfangen.



(Ich konnte mich bis etwa 40 mit den Zehen hinterm Ohr kratzen - wie Idefix.)

Das kann ich noch, ich kam mit der Ferse aber früher problemlos hinter meinen eigenen Kopf, habe das eben mal getestet und musste es mit rechts schon ziemlich forcieren (unaufgewärmt), mit links gings nicht mehr. Bin zu faul bzgl. Mobilitätstraining geworden :D

Katamaus
08-01-2023, 15:58
Das kann ich noch, ich kam mit der Ferse aber früher problemlos hinter meinen eigenen Kopf, habe das eben mal getestet und musste es mit rechts schon ziemlich forcieren (unaufgewärmt), mit links gings nicht mehr. Bin zu faul bzgl. Mobilitätstraining geworden :D

Ich konnte meine Beine mal hinter dem Kopf verschränken. Jetzt komme ich noch mit Mühe an die Stirn. :(

Palocan
09-01-2023, 08:48
Frage an die Ü50-Fraktion hier:
Wie ermittelt ihr für euch das "richtige" Maß an Sport? Woran macht ihr ein "Zuviel" oder auch "Zuwenig" fest?
Ggf. was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben? Gemeint ist v.a. weiterer/anderer/Ausgleichssport, Bewegung im weiteren Sinne.

Ich bewege mich ja jetzt weg von "Mitte 50", hin zu "um die 60" und versuche, ein Maß bzw. einen Mix zu finden, das/der einerseits dem Altern möglichst viel Fitness entgegensetzt, andererseits aber eben nicht ungesund über die Stränge und Limitationen hinaus schlägt, die nunmal gesetzt sind.

Vielleicht hat hier ja jemand auch gute Lesetipps und/oder wissenschaftlich Fundiertes zum Thema jenseits von Brigitte und T-Online.

Das richtige Maß für sich zu ermitteln ist erst mal schwer, wenn man eine gewisse Zeit nichts oder nur wenig gemacht hatte.

Habe ich länger nichts gemacht, wie im Augenblick, fange ich langsam an. Cardio Training auf dem Crosswalker und steigere das von 20 Minuten bis hin zu 50, je nach Fitness. Im Moment würde ich mit 20 min anfangen. Da befinde ich mich danach noch im Wohlfühlmodus. So mache ich es auch mit anderen Sportarten, außer Radfahren, daß geht immer.
Wenn ich zuviel gemacht habe, merke ich das ziemlich rasch und fühle mich auch den nächsten Tag gerädert.

Ich habe kein festes Programm und beanspruche für mich auch nicht ein bestimmtes Ziel, dies und das in einer gewissen Zeit oder Menge zu schaffen. Für mich steht der Sport und die Bewegung im Vordergrund. Ganz ohne Leistungsdruck.
Wenn ich so trainiere, werde ich von alleine fit und merke, daß ich leistungsfähiger werde. Ganz ohne Stress.

Neben Kampfkunst ist für mich das Radfahren, Spazierengehen, Cardiotraining und ab dieser Woche Wassergymnastik die Sachen, die mir Ausgleich bringen und mich wieder fit machen sollen.

Literatur kenne ich leider nicht. Habe die Erfahrung gemacht, daß mir diese Bücher alle zu kompliziert sind und von Leuten geschrieben wurden, die meistens durchtrainiert und optimal aussehen.
Und jeder hat eine andere Art zu trainieren und sich fit zu halten.

Mein Tipp wäre daher, einfach locker anfangen, was Du kannst, was Dir Spaß macht. Und zwar so, daß Du Dich noch im Wohlfühlmodus befindest. Nicht zu viel, so daß Du weißt, Du hast was gemacht, aber hast Dich nicht überfordert. Klar, wenn Du mal an die Grenzen gehen willst, versuche das auf jeden Fall. Zumindest weißt Du, wie Du es verträgst. Wenn Du aber das ganz ohne Stress und Leistungsdruck im Wohlfühlmodus machen willst, würde ich da nicht an die Grenzen gehen. Einfach Spaß an Bewegung und Sport haben. Das ist mein Motto, alles andere würde für mich in Stress ausarten.
Und wenn man mal zuviel gemacht hat.... und sich erschöpft fühlt, auch mal den Mut haben zu sagen, heute nicht. Heute geht es einfach nicht. So mache ich das mit allen Dingen. Meistens gehen die Sachen dann nach ein paar Tagen leichter und besser von der Hand. Auch im Kampfkunstbereich.

jkdberlin
09-01-2023, 09:00
Frage an die Ü50-Fraktion hier:
Wie ermittelt ihr für euch das "richtige" Maß an Sport? Woran macht ihr ein "Zuviel" oder auch "Zuwenig" fest?
Ggf. was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben? Gemeint ist v.a. weiterer/anderer/Ausgleichssport, Bewegung im weiteren Sinne.

Ich bewege mich ja jetzt weg von "Mitte 50", hin zu "um die 60" und versuche, ein Maß bzw. einen Mix zu finden, das/der einerseits dem Altern möglichst viel Fitness entgegensetzt, andererseits aber eben nicht ungesund über die Stränge und Limitationen hinaus schlägt, die nunmal gesetzt sind.

Vielleicht hat hier ja jemand auch gute Lesetipps und/oder wissenschaftlich Fundiertes zum Thema jenseits von Brigitte und T-Online.

Bin etwas spät dran.
Ich mache ja nicht nur zwei- bis dreimal am Tag Training, sondern nehme auch noch an Wettkämpfen teil. Werde dieses Jahr aber nun auch schon 58.
Für mich wichtig ist, dass ich mein Training mit einem Polar Gurt tracke und außerhalb des Trainings einen Oura Ring trage. Ich achte sehr auf die Daten, mache auch mal einen Ruhetag mehr oder dosiere mein Training dementsprechend, wenn ich ins Übertraining komme oder Leistungsabfälle bemerke.
Ich ernähre mich gesund und achte auf ausreichend Schlaf.

Neben dem BJJ Training ist der Anteil an Mobility Training höher geworden und ich mache weiterhin moderat Krafttraining, sehr zur Gelenkunterstützung und Pre-Hab als zum Kraftaufbau.

Schnueffler
09-01-2023, 10:18
Gestern wäre bei mir eigentlich Studio angesagt gewesen, mit einem Ganzkörperkrafttraining. Bin morgens wach geworden und habe mich etwas schlapp gefühlt, also entfiel dann das Training.

Ripley
09-01-2023, 13:31
Gestern wäre bei mir eigentlich Studio angesagt gewesen, mit einem Ganzkörperkrafttraining. Bin morgens wach geworden und habe mich etwas schlapp gefühlt, also entfiel dann das Training.Hm. Hatte ich letzte Woche. Mittwoch war ich morgens laufen, abends (wie gesagt, nach längerer Pause) im Training.
Am Donnerstag war dann echt erst mal die Luft raus. Da bin ich dann auch brav mit dem Hintern aufm Sofa geblieben.

Danke auch an Palocan und Frank für eure Beiträge!

ThomasL
09-01-2023, 18:42
Hi Ripley,

den Punkt von Schnüffler finde ich definitiv auch sehr wichtig. Wenn ich mich mal nicht so richtig fit fühle, schiebe ich auch Trainingseinheiten die intensiver (Herz-Kreislaufsystem stark beanspruchen) sind möglichst auf einen der folgenden Tage.
„Wie ermittelt ihr für euch das richtige Maß an Sport“:
Vor allem basierend auf Erfahrung was ich mir zumuten kann und wieviel Erholung ich für bestimmte Belastungsformen benötige. Spannend war dies, dieses Jahr im Herbst als ich anfing deutlich öfters Klettern zu gehen (also eine Belastungsform mit der ich bisher wenig Erfahrung hatte – regelmäßig Klettern hatte ich erst Ende April 2022 angefangen). Da hat mir mein Körper schnell gesagt, dass 5-6x pro Woche neben dem restlichen Programm (siehe unten) zu viel ist (Leistungsabfall, Finger und Unterarme erholten sich nicht mehr richtig). Das richtige Maß hat sich dabei einfach durch experimentieren und Überlegungen ergeben. Eine solche Überlegung war z.B. zusätzliche Klimmzüge wegzulassen weil dieses Bewegungsmuster bzw. die beteiligten Muskel, Bänder und Gelenke beim Klettern bereits stark belastet werden. Hat sich bis jetzt bewährt.

„Was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben“
Kampfkunst ist bei mir inzwischen ziemlich an den Rande gerückt. Ca. 3x pro Woche Bagua trainieren, 1x Judo unterrichten und 3-4x Schießen (inklusive Trockentraining). Ansonsten noch 3x „eigenständige“ (1*) Krafttrainingseinheiten, 2x Mobility und 4x Klettern. Dazu häufig laufen mit Gepäck. Richtiges Ausdauertraining mache ich aktuell nicht bzw. nur im Rahmen des schon genannten. Ab Frühjahr kommt dann da aber wieder mindestens 1x pro Woche Radfahren dazu (entweder 1,5-2,5h mit vielen, längeren Anstiegen oder zeitlich deutlich längere Freizeittouren – dann meist mit weniger Anstiegen).

Alles außer KK, Schießen und Klettern hat als Zielsetzung vor allem „gesund und fit (bzw. leistungsfähig)“ zu bleiben (auch wenn die erstgenannten dazu natürlich auch beitragen). Dazu möglichst gute Ernährung (ohne dabei zu vergessen zu leben), ausreichend Schlaf, Eisbäder sowie Stress, soweit möglich, vermeiden.

„Woran macht ihr ein „Zuviel“ oder „Zuwenig“ fest:
U.a. am Gefühl verspannt und nicht leistungsfähig zu sein (wenn keine anderen Ursachen vorliegen) und/oder klassischen Überlastungsymptomen wie Entzündungen und Schmerzen. Insgesamt zu wenig hatte ich (fast) noch nie, kann ich also eher nicht sagen. Ein anwendungspezifisches „zu wenig“ ergibt sich bei der „Aufgabe“ selbst (Beispiel: Wenn ich nach einer Runde Randori fertig bin, weiß ich das ich für einen Wettkampf deutlich mehr an meiner „Ausdauer“ arbeiten müsste).

Ansonsten hilft es mir ein Trainingstagebuch zu führen in dem ich alles was ich mache notiere. Das ist besonders hilfreich wenn sich irgendwelche Probleme langsam einstellen oder wiederholt temporär auftreten. Oft hilft dann ein Blick zurück mittels der Notizen um die wahrscheinliche Ursache zu identifizieren (was hat sich geändert…).
Idealerweise würde man da auch noch Dinge wie Schlafdauer, Ernährung, Stress etc… notieren. Das mache ich aber auch nicht (lediglich alle paar Wochen prüfe ich mal den Blutdruck und Puls und notiere ihn mir).

Auf den Körper hören wurde schon genannt, hierzu finde ich es hilfreich wenn man auch objektive Kriterien hat. Auch hier hilft das Trainingstagebuch diese zu erkennen und u.U. die Ursachen (so sie nicht extern sind) zu identifizieren. (Beispiele: Packe ich mehr oder weniger Gewicht und/oder Wiederholungen als in der Woche davor, wieviele Routen kann ich klettern ohne leistungsmäßig einzubrechen oder in welchem Grad liegt das Tagesmaximum, wie lange kann man eine bestimmte Position halten, wie kaputt ist man nach n-Runden Randori, etc….)

Literatur: „Werde ein geschmeidiger Leopard“ – dämlicher Titel aber gutes Buch zu allen Themen rund um Krafttraining und Mobility.

1*
Neben den eigenständige Krafteinheiten habe ich noch 2-3 kurze Krafteinheiten die ich nach oder während dem Klettern absolviere (als in Kombination). In diese integriere ich oft zum Auf- und Abwärmen Kampfkunstübungen.

Schnubel
10-01-2023, 08:55
Bin auch Ü50 und merke schon deutlich, daß die ein oder anderen Dinge nicht mehr in der Ausdauer gehen, wie das früher mal war.
Habe ich Sport, egal welchen, gemacht, fühle ich mich am nächsten Tag erschöpft. Besonders dann, wenn ich die eigene Dosierung nicht alleine bestimmen kann. Das ist ja oft in einem Gruppentraining von Kampfsport der Fall oder bei Wanderungen, wo einfach drauf los gelaufen wird und nicht auf Schwächere gewartet wird.

Daher habe ich für mich entschieden, meine Sachen eher individuell auf mich zugeschnitten zu machen. Radfahren ist eher kein Problem. Das kann ich immer alleine machen und kann mein Tempo und meine Strecken selbst bestimmen.

Gerade die Ausdauer und das Training an Geräten kann ich prima auf mich abstimmen, daß ich mich beim Sport im Anschluß wohlfühle und den Effekt habe, der eigentlich auch eintreten soll, nämlich das gute Gefühl, was getan zu haben und fit zu werden, bzw. zu bleiben.

Generell merke ich, daß die Erholungsphasen länger werden. Habe ich am Vortag mal mehr gemacht, oder auch nach einer längeren Trainingspause, die mittlerweile auch häufiger werden, merke ich das sofort. Die Gelenke meckern und man fühlt sich eben müde.
Da habe ich aber auch keine Probleme, mal am nächsten Tag zu pausieren, notfalls auch zwei. Wenn es mehrere Tage sind, dann weiß ich, habe ich was falsch gemacht, bzw. zu viel gemacht, daß die Erholungsphase zu lange wird.
Aus dem Grund mache ich u. a. im Moment auch wenig Kampfkunst. Durch Corona war ich zu platt und hatte Gelenkschmerzen. Der Anfang wird mit jedem Jahr auch immer schwerer.... damit habe ich irgendwie zu kämpfen.

Ich für mich habe daher beschlossen, es wirklich erst wieder langsam angehen zu lassen und die Leistung dosiert zu steigern. Der Anfang wird schwer, aber sollte bei entsprechender Dosierung nicht ganz so schwer werden.

Im Moment spiele ich viel Taiko. Das kann auch sehr anstrengend sein, aber es gibt mir sehr viel positive Energie und das Bewußtsein, daß man doch noch leistungsfähig sein kann. Und dabei kommen mir die Kampfkünste zugute, weil beim Taikospielen auch sehr viel Formen und Choreos enthalten sind.

Entsprechende Bücher kann ich nicht empfehlen, da ich weiß, wie ich selbst das sportliche Programm gestalten muß, um fit zu bleiben und mich nicht zu überfordern.

Ich kann daher nur empfehlen, daß man seine Sachen dosiert macht und sich nicht zu sehr überfordert. Wenn man kein Leistungssportler ist, sehe ich darin auch keinen Sinn, sich so platt zu machen, daß man am nächsten Tag nicht mehr weiß, wo unten und oben ist. Für mich ist Sport und auch das Taikospielen ein positiver Energiespender und Ausgleich.

Und wenn ich das schaffe, bin ich der Gewinner, da brauche ich also auch kein Wettkampf!

Marcus66
10-01-2023, 13:52
Da habe ich mich ja direkt zum richtigen Thema angemeldet, so als „alter Sack“.
Ich trainiere immer noch täglich, mindestens 40 Minuten. Dreimal pro Woche im Verein 1,5 Stunden, ansonsten Calisthenics und Movement.

Je nach Tagesform variiert natürlich die Intensität, so dass ich am nächsten Tag nicht zu platt bin. Ok, manchmal will man es den jungen Leuten noch zeigen, dafür leidet man dann etwas. Von den Kommentaren meiner Frau ganz zu schweigen…

Wie schon von einigen anderen gesagt, ist Bewegung auch für mich eine Energiequelle. Mein Ziel ist es, auch mit 70 noch regelmäßig dabei zu sein und mein Alter beschwerdefrei zu genießen.

Palocan
10-01-2023, 15:28
Genau das ist auch mein Ziel. Im Alter noch beweglich und fit zu sein.

Ripley
10-01-2023, 16:43
Entsprechende Bücher kann ich nicht empfehlen, da ich weiß, wie ich selbst das sportliche Programm gestalten muß, um fit zu bleiben und mich nicht zu überfordern.


Ich glaube, wenn überhaupt, dann kann man dies als übergreifende Erkenntnis aus diesem Faden ziehen: Dass das Gefühl für den eigenen Körper, idealiter gepaart mit Erfahrung, letztlich das Maß aller Dinge ist.

Ja, klar, wenn man wieder (etwas mehr) Kraft, Kondition, Fitness, whatever aufbauen will, muss man schon auch mal an bzw. über derzeitige Grenzen gehen. Aber eben mit Verstand und Maß.
(Gut, das war jetzt auch ein Allgemeinplatz, gebe ich zu.)

Aber es tut gut zu lesen, dass ihr da auch mehrheitlich empfindens-gesteuert drangeht. Und es tut auch gut, sich selbst "irgendwo da mitten im KKB-Getümmel" zu verorten.

Ich lerne das mit der vernünftigen Dosierung/Aufteilung auch noch. Immer besser. Klar ist für mich schon mal, dass ich zwischen zwei Einheiten derselben Sportart eher zwei als nur einen Tag Pause brauche. Das lässt sich nicht immer einrichten, aber zumindest oft.

Alfons Heck
10-01-2023, 19:12
Ich möchte mal kurz stören:D

Ist Sport wirklich notwendig...mit der Erwartung "gut / gesund" alt zu werden?
Wie ist es mit der Perspektive "zufrieden" alt zu werden und "Sport nur" als ein nth zu sehen und sich keinen Kopf über Normenerfüllung zu machen?


Gruß
Alfons.

Cam67
10-01-2023, 19:22
Ich möchte mal kurz stören:D

Ist Sport wirklich notwendig...mit der Erwartung "gut / gesund" alt zu werden?
Wie ist es mit der Perspektive "zufrieden" alt zu werden und "Sport nur" als ein nth zu sehen und sich keinen Kopf über Normenerfüllung zu machen?


Gruß
Alfons.

Sport muss nichts mit Normerfüllung zu tun haben , sondern schlicht was mit den Körper fit halten . der Körper ist ein Anpassungsorgan , kein Reiz , kein Aufbau .....siehe Hypotrophie im Weltall und bei langen Lagerungen . Der Sport hält im Alter oft die Balance zw. altersabbau an Struktur und aufbau durch sportliche Reize. Das geht natürlich auch durch andere Art an Körperlichkeit , bestimmte Arbeiten z.b. wie Holz hacken , oder was auch immer , haben oft das Problem daß das verhältnis von Aktivität zu Ruhe , Von Spannung zu Entspannung nicht sinnvoll ist .

Ist Sport notwendig ? nein , aber dem Körper Reize geben , das schon .

Schnueffler
10-01-2023, 19:56
Die Norm, die ich erfüllen möchte, ist die Norm, die ich mir setze, sprich meine Ziele und Anreitze.

Ripley
10-01-2023, 20:05
Ich möchte mal kurz stören:D

Ist Sport wirklich notwendig...mit der Erwartung "gut / gesund" alt zu werden?
Wie ist es mit der Perspektive "zufrieden" alt zu werden und "Sport nur" als ein nth zu sehen und sich keinen Kopf über Normenerfüllung zu machen?



Du störst doch nicht!

Ad 1 habe ich nicht das Gefühl, dass es hier allzu vielen um Normerfüllung geht. Hier und da wird zwar ein wenig geschönt, aber, hey, das liest man sich doch weg...

Nach allem, was ich zu wissen glaube und auch selbst erlebe, ist Sport, eigentlich fast jede Form der Bewegung, eben kein nth, sondern vielmehr ein MzZ*, um länger beschwerdefrei oder zumindest beschwerdearm zu sein.

Die Beispiele liegen überall herum.
Bewegungsarmut ist nicht nur statistisch stark assoziiert mit Herz-Kreislauf-Problemen, ich kenne auch selbst Leute, die durch Sich-Aufraffen und regelmäßiges Ausdauertraining weg kamen von ihren Blutdrucksenkern.

Mein eigener Rücken zickt mit regelmäßig Kraft- und Beweglichkeitstraining deutlich weniger als mit. [Edit: "...als OHNE" natürlich!]

Ohne Kraft- und Mobilitytraining (in welcher Form auch immer) altert das muskuloskelettale System deutlich schneller, Strukturen verkürzen und verhärten, das Gleichgewicht verliert sich, es werden immer mehr Hilfsmittel nötig.
Beispiele? Bückt ihr euch noch alle, OHNE euch mit mindestens einer Hand auf dem Oberschenkel abzustützen? Steht ihr alle noch freihändig vom Bett, Stuhl, Klo auf? Könnt ihr euch alle komplett im Stehen anziehen? Auch Unter- und normale Hose? Socken? Das sind Dinge, die dem Durchschnitts-Üfü abgehen ...

Um zur Frage zurückzukommen... "Zufrieden" Altwerden hat für mich sehr viel mit Autarkie zu tun. Mit 70, 75 Jahren meinen Alltag ohne fremde Hilfe zu meistern. Ohne bzw. mit vernachlässigbaren Schmerzen wäre dann das Sahnehäubchen.
Und ich denke, dass ich das eher erreiche, wenn ich - in vernünftigem Rahmen - Sport treibe und mich bewege, als wenn ich rauchend und Riesling schlürfend 24/7 ins Sofa furze und dabei Netflix binge. (Wobei das so zur Abwechslung auch mal ganz nett wäre. :-P)






*Mittel zum Zweck

marq
10-01-2023, 20:49
ich kenne bzw kannte viele , die bis ins alter top fit waren, und auch noch sportliche leistung gebracht haben. das trug natürlich massgeblich zu ihrer lebensfreude bei. doch das leben zeigte, dass dies nicht zwangsläufig dazu führt, dass man ein (sehr) hohes alter (Ü80) erreicht !

deshalb sollte man soviel sport machen wie es einem persönlich gefällt, und was der körper und geist mitmacht und das wohlbefinden fördert:

Schnueffler
10-01-2023, 21:10
Da kann man ggf. an einen Songtitel der Onkelz denken.
Lieber stehen sterben, als kniend leben.
Muss jeder für sich entscheiden, wie er sein Leben verbringen will.

Katamaus
10-01-2023, 21:39
Beispiele? Bückt ihr euch noch alle, OHNE euch mit mindestens einer Hand auf dem Oberschenkel abzustützen? Steht ihr alle noch freihändig vom Bett, Stuhl, Klo auf? Könnt ihr euch alle komplett im Stehen anziehen? Auch Unter- und normale Hose? Socken?

Ja, und zwar ganz bewusst. Insbesondere Socken im Stehen anziehen ist bei stärkerem Muskelkater und/oder verspanntem Rücken nicht immer ganz einfach. :biglaugh:


ich kenne bzw kannte viele , die bis ins alter top fit waren, und auch noch sportliche leistung gebracht haben. das trug natürlich massgeblich zu ihrer lebensfreude bei. doch das leben zeigte, dass dies nicht zwangsläufig dazu führt, dass man ein (sehr) hohes alter (Ü80) erreicht !

Auch da gilt für mich: Qualität vor Quantität. :D

FireFlea
10-01-2023, 21:42
Bückt ihr euch noch alle, OHNE euch mit mindestens einer Hand auf dem Oberschenkel abzustützen? Steht ihr alle noch freihändig vom Bett, Stuhl, Klo auf? Könnt ihr euch alle komplett im Stehen anziehen? Auch Unter- und normale Hose? Socken? Das sind Dinge, die dem Durchschnitts-Üfü abgehen ...

Nicht nur ÜFü - schaut mal bei einem Lehrgang, wie die Leute in Seiza gehen und daraus aufstehen, auch Jüngere. Da wird im Training immer drauf geachtet, dass ja die Form passt und die Schablone an alles angelegt aber die Form bei reiho ist kacke. Bei uns war reiho immer sehr wichtig und bereits Teil des eigentlichen Trainings. Hab dazu auch mal einen Artikel geschrieben (auch hier irgendwo einen Thread dazu erstellt aber der Artikel ist nicht mehr online) und auch mal ein kleines Video für die Trainingsgruppe gemacht. Hinlegen, hinsetzen, aufstehen ist das Natürlichste der Welt. Wenn das nicht mehr funktioniert, ist schon irgendwas dysfunktional. Daher sind Squats auch eine sehr gute Übung! Man kann sich auch einfach mal bewusst setzen und darauf achten, was man dabei macht usw.

Edit: zur Wahrnehmung beim Setzen ein sehr schönes Video (abgesehen vom Ösi-Englisch):


https://www.youtube.com/watch?v=62wJ8uIKx7o

Katamaus
10-01-2023, 21:50
Nicht nur ÜFü - schaut mal bei einem Lehrgang, wie die Leute in Seiza gehen und daraus aufstehen(…) die Form bei reiho ist kacke.

Das stimmt leider. Kurz OT: zur schlechten körperlichen Form/Ausführung kommt dazu noch eine mentale Lieblosigkeit/Inhaltsleere, dass es einen nur noch graust.


Bei uns war reiho immer sehr wichtig und bereits Teil des eigentlichen Trainings.

Ist bei uns auch so.


Man kann sich auch einfach mal bewusst setzen und darauf achten, was man dabei macht usw.

Jo. Aufstehen aus dem Schneidersitz ohne Hände ist auch eine schöne Übung dafür. Oder einfach mal in die Hocke gehen und verweilen. Aber wenn ich zum Aufwärmen Sumo Squats mache, kommen 80% der Teilnehmer nicht gescheit mit dem Arxxx runter. Katastrophe! Irgendwie ist die Erfordernis, dass ein KK/KSler geschmeidig sein muss, an vielen komplett vorbeigegangen. Hauptsache stark (bzw. was sie dafür halten).

Ripley
10-01-2023, 21:54
ich kenne bzw kannte viele , die bis ins alter top fit waren, und auch noch sportliche leistung gebracht haben. das trug natürlich massgeblich zu ihrer lebensfreude bei. doch das leben zeigte, dass dies nicht zwangsläufig dazu führt, dass man ein (sehr) hohes alter (Ü80) erreicht !

deshalb sollte man soviel sport machen wie es einem persönlich gefällt, und was der körper und geist mitmacht und das wohlbefinden fördert:

Ad 1.
Über 80? Wozu? Ich hatte einst ein Pferd, das für sein Leben gerne rannte ... und das einen Herzfehler hatte. Für den wäre es der perfekte Tod gewesen, mitten im Jagdgalopp über ein Stoppelfeld tot umzufallen.
Nun renne ich weit weniger schnell als mein alter Wallach, aber, ja: Wenn ich übermorgen beim Joggen hier im Naturschutzgebiet tot umfalle, dann wäre das der bestmögliche Abschluss eines bis hier überwiegend guten Lebens.

Ad. 2;
Ich habe nicht den Eindruck, dass auch nur eine/r der Poster hier im Faden das anders sieht oder macht.


@Katamaus
Das mit Unterhose und Socken ist für mich der Test, wie der Tag wird: wenn das ohne Winseln klappt, dann ist der Rücken soweit okay.

FireFlea
10-01-2023, 21:59
Das mit Unterhose und Socken ist für mich der Test, wie der Tag wird: wenn das ohne Winseln klappt, dann ist der Rücken soweit okay.

Und solange es noch ohne Windeln klappt :biglaugh:

marq
10-01-2023, 22:07
Ad 1.
Über 80? Wozu?

:cool:

marq
10-01-2023, 22:08
Und solange es noch ohne Windeln klappt :biglaugh:

:biglaugh: gibt ja vorstufen :D

Palocan
11-01-2023, 07:32
Ich möchte mal kurz stören:D

Ist Sport wirklich notwendig...mit der Erwartung "gut / gesund" alt zu werden?
Wie ist es mit der Perspektive "zufrieden" alt zu werden und "Sport nur" als ein nth zu sehen und sich keinen Kopf über Normenerfüllung zu machen?


Gruß
Alfons.

Ich mache mir keine Gedanke über Normenerfüllung, sondern sehe den Sport als für mich positiven Ausgleich an, um die Muskeln, Bänder und Sehnen zu mobilisieren bzw.um beweglich zu bleiben.

Und eine Kräftigung der Muskeln schützt vor Verletzungen oder weiteres Fortschreiten von Athrose..... wenn man es dosiert macht.
Ich fühle mich wohler, wenn ich Sport getrieben habe und was gemacht habe. Sport und Bewegung ist ja auch für das Herz und den Kreislauf gut und stärkt das ganze. Von daher kann man schon sagen, daß Sporttreiben zum Altwerden bzw. Gesundbleiben wichtig ist.

Palocan
11-01-2023, 07:33
Du störst doch nicht!

Ad 1 habe ich nicht das Gefühl, dass es hier allzu vielen um Normerfüllung geht. Hier und da wird zwar ein wenig geschönt, aber, hey, das liest man sich doch weg...

Nach allem, was ich zu wissen glaube und auch selbst erlebe, ist Sport, eigentlich fast jede Form der Bewegung, eben kein nth, sondern vielmehr ein MzZ*, um länger beschwerdefrei oder zumindest beschwerdearm zu sein.

Die Beispiele liegen überall herum.
Bewegungsarmut ist nicht nur statistisch stark assoziiert mit Herz-Kreislauf-Problemen, ich kenne auch selbst Leute, die durch Sich-Aufraffen und regelmäßiges Ausdauertraining weg kamen von ihren Blutdrucksenkern.

Mein eigener Rücken zickt mit regelmäßig Kraft- und Beweglichkeitstraining deutlich weniger als mit.

Ohne Kraft- und Mobilitytraining (in welcher Form auch immer) altert das muskuloskelettale System deutlich schneller, Strukturen verkürzen und verhärten, das Gleichgewicht verliert sich, es werden immer mehr Hilfsmittel nötig.
Beispiele? Bückt ihr euch noch alle, OHNE euch mit mindestens einer Hand auf dem Oberschenkel abzustützen? Steht ihr alle noch freihändig vom Bett, Stuhl, Klo auf? Könnt ihr euch alle komplett im Stehen anziehen? Auch Unter- und normale Hose? Socken? Das sind Dinge, die dem Durchschnitts-Üfü abgehen ...

Um zur Frage zurückzukommen... "Zufrieden" Altwerden hat für mich sehr viel mit Autarkie zu tun. Mit 70, 75 Jahren meinen Alltag ohne fremde Hilfe zu meistern. Ohne bzw. mit vernachlässigbaren Schmerzen wäre dann das Sahnehäubchen.
Und ich denke, dass ich das eher erreiche, wenn ich - in vernünftigem Rahmen - Sport treibe und mich bewege, als wenn ich rauchend und Riesling schlürfend 24/7 ins Sofa furze und dabei Netflix binge. (Wobei das so zur Abwechslung auch mal ganz nett wäre. :-P)






*Mittel zum Zweck

Das unterschreibe ich sofort.

ThomasL
11-01-2023, 08:00
Ist Sport wirklich notwendig...mit der Erwartung "gut / gesund" alt zu werden?
Wie ist es mit der Perspektive "zufrieden" alt zu werden und "Sport nur" als ein nth zu sehen und sich keinen Kopf über Normenerfüllung zu machen?
Gruß
Alfons.Normerfüllung interessiert mich nicht (ich bin eh außerhalb jeder Norm :p).
Also für mich ist das Ziel gesund und fit zu bleiben kein Selbstzweck sondern dient nicht zuletzt auch dazu Dinge tun zu können die mir einfach eine tiefe Zufriedenheit geben... und dies hoffentlich noch möglichst lange. Letzteres war für mich auch der Grund zum Klettern als Hauptsport zu wechseln, macht mir einfach im Moment viel mehr Spaß und gibt mir mehr Zufriedenheit. Ginge es darum möglichst alt zu werden, hätte ich diesen Schritt wohl eher nicht getan.

Wo ich mich Björn noch anschließen möchte, ist der (weitestgehende) Verzicht auf ballistische Übungen. Ich habe eine zeitlang Powercleans, Stoßen- und Swings im Programm gehabt. Letztere würde ich immer noch ohne Bedenken machen, bei den ersten beiden Übungen fand ich aber die "negative" Phase sehr belastend (da man bei diesen Übungen Gewichte bewegt, die man nicht mehr wirklich kontrolliert und langsam zurück in die Ausgangsposition bringen kann).

Ripley
11-01-2023, 09:03
Und solange es noch ohne Windeln klappt :biglaugh:Auch das klappt noch recht gut.

Und du würdest staunen, wenn du wüsstest, wie viele auch deutlich jüngere Frauen zur Tena-Lady-Zielgruppe gehören!

Unterboden- äh Beckenbodenfitness ist durchaus höchst erstrebenswert.

Gürteltier
11-01-2023, 21:51
Ich gehe nicht mehr bis ans Limit, zähle keine Sätze und Wiederholungen mehr, und höre auf, wenn es sich nicht mehr gut anfühlt.

Das mache ich auf Krafttaining beuogen sehr ähnlich. Keine Programme mehr, keine Ziele. Was Spaß macht und dann so weit über die Grenze, wie es gerade gefühlt Sinn macht.
An manchen Tage bloss Erhaltungstraining der beteiligten Stützstrukturen vom Gefühl her.


Mehrmals im Jahr lege ich eine mehrwöchige Pause ein, meistens so 2 bis 3 Wochen. Ein Segen.

Das geht bei mir nicht (mehr). Falle dabei zu weit zurück - weiter als früher. Dehnen muss z.B. jeden 2./3. Tag sein. Aber auch Funktionskraft, sonst knirschen die diversen Verletzungen drohend im Alltag.

Mein Techniktraining ist viel vom Gruppentraining losgelöst. Mit einem Partner immer wieder an nem geselligen Abend oder extra für ein Stündchen treffen. Gruppentraining frisst zu viel Energie im Karate mit lächerlichem Gegenwert. Gruppentraining wäre also eher mein Fitnessteil.

Macht morgens erst mal Gymnastik, um es die Treppe runter zu schaffen :

Das Gürteltier

Gürteltier
11-01-2023, 21:56
Ich möchte mal kurz stören:D

Ist Sport wirklich notwendig...mit der Erwartung "gut / gesund" alt zu werden?
Wie ist es mit der Perspektive "zufrieden" alt zu werden und "Sport nur" als ein nth zu sehen und sich keinen Kopf über Normenerfüllung zu machen?


Gruß
Alfons.

Naja, ich z.B. bin psychisch abhängig von meinen Sparringsfähigkeiten.
Diese Freiheitsgrade, für die mensch sich jahrelang krumm gelegt hat.
Da sind wir nun mal partielle Übermenschen.
Das nur noch als Erinnerung ... hm.

Aber auch Krafttraining hat diese antidepressive Nachwirkung.

Ist die Bude auch rummelig, der Körper ist ordentlich :

Das Gürteltier

marasmusmeisterin
11-01-2023, 22:18
Ist Sport wirklich notwendig...mit der Erwartung "gut / gesund" alt zu werden?


JA.
Denn das, was wir als "normale" Alterserscheinungen betrachten: Bewegungseinschränkungen, graue Haare, Verlust von Sehen, Hören etc., hat sich im Mausmodell als Ergebnis von zu wenig Bewegung herausgestellt. Die Studie werd ich so schnell nicht wiederfinden, aber:es wurde mit genetisch veränderten Mäusen getestet, die eigentlich schneller alterten. Diejenige Gruppe, die ein Bewegungsprogramm absolvierte, alterte wie genetisch unveränderte Mäuse. Also: auf geht´s, Buam und Madeln!

Persönliche Anekdote: fragte mich doch gestern eine junge Frau in der Umkleidekabine nach meinem Alter. Sag ich, so und so. Sagt sie: >Respekt, meine Oma ist ein Jahr älter und schiebt so ein Wägelchen vor sich her<. Ich hab anscheinend was richtig gemacht.

Und zu den Fragen:
ich mache etwa 4x pro Woche "irgendwas mit Bewegung". 2x Kampfsport, 1x Fitness im Kurs (Body Pump), und 1x Schwimmen mit Techniktraining (gutes Yoga mit Anleitung ist im Moment zu teuer). Ich habe also nicht so viel Möglichkeit, selber zu entscheiden was bzw. wie viel davon ich mache, darum limitiert mein allgemeines Gefühl meinen wöchenlichen Einsatz. Wenn ich eine Pause brauche, fällt zuerst Fitness weg (ist letztlich am ödesten), dann Schwimmen, falls es nur um mehr Zeit geht. Wenn die Ursache wirklich körperliche Erschöpfung ist, muß der Kampfsport dran glauben. Leider kommen schon nach 14 Tagen Fitness-Abstinenz die ersten körperlichen Wehwehchen wieder - Schulter, Ischias. Ohne Kampfsport krieg ich Entzugserscheinungen, und zu lange Zeit ohne Wasserberührung macht mich depressiv.
Andererseits fühle ich mich, rein körperlich, schon länger nicht mehr bis an meine Grenzen gefordert. Nach jedem Training kann ich noch normal sprechen, das gabs beim Thaiboxen nur im Ausnahmefall. Damals muß ich aber insgesamt ständig körperlich überfordert gewesen sein, das wird mir aber jetzt erst klar. Ich scheine also intuitiv mein richtiges Maß gefunden zu haben; ich würde sagen, der Faktor "Freude" ist da das Wichtigste. Und, übrigens: Freude ist NICHT nur ein Mangel an Information!

marasmusmeisterin
11-01-2023, 22:25
Bückt ihr euch noch alle, OHNE euch mit mindestens einer Hand auf dem Oberschenkel abzustützen? Steht ihr alle noch freihändig vom Bett, Stuhl, Klo auf? Könnt ihr euch alle komplett im Stehen anziehen? Auch Unter- und normale Hose? Socken? Das sind Dinge, die dem Durchschnitts-Üfü abgehen ...

ERNSTHAFT? Und ich dachte immer, 60 sei das neue 40 ...
lieber 40 und würzig als 20 und ranzig, HA!

die hummel
12-01-2023, 12:51
Frage an die Ü50-Fraktion hier:
Wie ermittelt ihr für euch das "richtige" Maß an Sport? Woran macht ihr ein "Zuviel" oder auch "Zuwenig" fest?
Ggf. was macht ihr neben dem eigentlichen Kampfsport um fit und gesund(!) zu bleiben? Gemeint ist v.a. weiterer/anderer/Ausgleichssport, Bewegung im weiteren Sinne.

Ich bewege mich ja jetzt weg von "Mitte 50", hin zu "um die 60" und versuche, ein Maß bzw. einen Mix zu finden, das/der einerseits dem Altern möglichst viel Fitness entgegensetzt, andererseits aber eben nicht ungesund über die Stränge und Limitationen hinaus schlägt, die nunmal gesetzt sind.

Ich bin zwar eigentlich noch zu jung dafür, aber es zwackt leider ob der Bandscheibenprotrusionen schon gut im Rücken (abgesehen von verschiedenen anderen Zipperlein).
Daher bin ich schon jetzt gezwungen zusätzlich zum Fechten was zu tun, um fit und gesund zu bleiben.
Ich gehe zusätzlich in eine Bodyfit-Gruppe (viel BWE, kaum Geräte und wenn dann nur leichtes Handwerkzeug). Die Physiotherapetin des Vertrauens meint, da wäre ich schon gut aufgehoben und ich hoffe, daß ich es so auch bis um die 60 und darüber hinaus schaffe halbwegs fit zu bleiben.

Was hier, glaube ich, noch nicht gesagt wurde:
Wenn ich merke, daß mir eine Übung nicht gut tut lasse ich die sein und mache alternativ was anderes. Das ist zum Glück in dieser Gruppe kein Problem. Kann im Kampfsport selbst natürlich schwieriger sein da auszusetzen, aber da sollte man schon auf sich hören.

Zusätzlich versuche ich zu Hause eine Mischung aus Physio, BWE, Yoga und viel dehnen zu machen, so oft ich es schaffe (Dehnen ist in den letzten Jahren bei mir immer mehr geworden. Ich könnte da ohne Probleme eine halbe Stunde nichts anderes machen)...

Ripley
12-01-2023, 14:05
(Dehnen ist in den letzten Jahren bei mir immer mehr geworden. Ich könnte da ohne Probleme eine halbe Stunde nichts anderes machen)...

Kennst du Yin-Yoga? Falls nicht, konsultiere ds Yogastudio deines Vertrauens! Ist tatsächlich nix als sehr relaxtes Rein-Fließen(-Lassen) in Dehnhaltungen. Tut mir und meinem Rücken sehr gut, gerade als Gegengewicht zu Karate.

ThomasL
12-01-2023, 15:23
Da bring Ripley auch einen wichtigen Punkt, es macht Sinn ab- und zu mal was neues auszuprobieren und zu schauen ob es einem gut tut (bei den kleineren oder größeren Problemen/Schwachstellen, die wohl die Meisten über 50 haben, hilft). Für mich war so ein "Gamechanger" schon lange vor dem 50. einmal pro Woche Übungen für die Rotatorenmanschette einzubauen. Hatte die Übung im Fitnessstudio gesehen und aufgrund der Aussage: "Ist gut für die Schulter" einfach mal ein paar Wochen lang getestet. Plötzlich waren die Schmerzen die ich vorher öfters nach harten Judoeinheiten im "hinteren Schulterbereich" hatte so gut wie weggeblassen.
Aufpassen muss man dabei aber nach meiner Erfahrung, damit man sein Programm nicht mit Übungen überfrachtet, die theoretisch was bringen könnten, praktisch aber keine relevante Verbesserung zeigen (hatte ich auch schon öfters).

die hummel
12-01-2023, 16:33
Hihi.
Tatsächlich habe ich eine Zeit lang Yoga gemacht, weil ich zu der Zeit nichts anderes an Sport hatte. Also einfach, um was zu machen.
Das war ein Volkshochschulkurs: "Yoga für Männer - Dehnen unter Gleichgesinnten".
War sehr gut. Leider hat irgendwann die Trainerin gewechselt und dann hat es mir nicht mehr so gut gefallen, von der Ausrichtung her.
Danach bin ich dann auf den Bodyfit-Kurs in unserem Verein gestoßen...

Also kann ich nur unterschreiben, daß es gut sein kann, mal vom gewohnten Pfad abzuweichen.
Das Bodyfit ist zum Beispiel stark frauendominiert, da ist der eine oder andere vielleicht abgeschreckt.
Ich habe auch irgendwann gemerkt, daß mir das traditionelle Hallenkicken körperlich gar nicht mehr gut tut. Jetzt gehe ich da nur noch maximal ein mal im Quartal hin wegen der Geselligkeit (da sind wir dann wieder beim Thema Alkohol und Sport :beer:).

die hummel
12-01-2023, 16:37
Kennst du Yin-Yoga? Falls nicht, konsultiere ds Yogastudio deines Vertrauens! Ist tatsächlich nix als sehr relaxtes Rein-Fließen(-Lassen) in Dehnhaltungen. Tut mir und meinem Rücken sehr gut, gerade als Gegengewicht zu Karate.

Ach so: Nein, kenne ich nicht. Ich könnte aber meinen Bruder fragen, der ist nämlich Yoga-Lehrer, wohnt aber leider zu weit weg...

Ripley
12-01-2023, 18:43
Ach so: Nein, kenne ich nicht. Ich könnte aber meinen Bruder fragen, der ist nämlich Yoga-Lehrer, wohnt aber leider zu weit weg...Ich war immer schon ziemlich beweglich und habe auch in den letzten Jahren recht viel Gymnastik und Mobility gemacht. Damit war ich - relativ zu meiner Alterskohorte - auch schon überdurchschnittlich gelenkig.

Aber das letzte Dreivierteljahr Yoga (2x/Woche, oft 1x davon Yin-Yoga) hat da echt nochmal ordentlich einen draufgesetzt. Das sieht und sagt auch der Karate-Trainer, der ja nix davon hat, mein "Fremdgehen" ins Yoga auch noch zu bestärken.

Und, ja, ist weiberlastig. :-P
Aber wir freuen uns immer, wenn Kerle mitmachen.

Navarro
12-01-2023, 19:12
den Körper sagt es Dir schon was zuviel oder zuwenig ist.

Katamaus
13-01-2023, 00:00
Kennst du Yin-Yoga? Falls nicht, konsultiere ds Yogastudio deines Vertrauens! Ist tatsächlich nix als sehr relaxtes Rein-Fließen(-Lassen) in Dehnhaltungen. Tut mir und meinem Rücken sehr gut, gerade als Gegengewicht zu Karate.

Meine Frau hat mich zuletzt ein paar mal zum Iyengar Yoga mitgeschleppt, weil da eine Bekannte ihre Ausbildung als Lehrerin macht und Opfer zum Üben braucht. Ruft bei mir aufgrund der vielen Hilfsmittel und der etwas sperrigen Anweisungen Einiges an innerem Widerstand hervor aber ich muss zugeben, dass es gut tut. :D

Ich denke ohnehin, dass Mobility, im Sinne von Beweglichkeit und Geschmeidigkeit, im Kampfsport massiv unterschätzt wird. Wenn ich ehrlich bin, war das, was mich am meisten begrenzt hat, immer die Beweglichkeit. Das war mir eigentlich immer klar. Dennoch habe ich ergänzend viel mehr Kraft trainiert als Beweglichkeit. Naja, selbst schuld. :vogel:

MGuzzi
13-01-2023, 09:17
Meine Frau hat mich zuletzt ein paar mal zum Iyengar Yoga mitgeschleppt, weil da eine Bekannte ihre Ausbildung als Lehrerin macht und Opfer zum Üben braucht. Ruft bei mir aufgrund der vielen Hilfsmittel und der etwas sperrigen Anweisungen Einiges an innerem Widerstand hervor


Iyengar-Yoga ist klassisches Hatha-Yoga.
Ich habe das Buch von Iyengar, da gibt's keine Hilfsmittel, und ganz normale Anweisungen.
Iyengar war Schüler von T. Krishnamacharya, dem "Vater des modernen Yoga", auf den eigentlich das meiste zurückgeht was heutzutage hier so als Yoga geübt wird..

Aguirre
13-01-2023, 17:39
Iyengar-Yoga ist klassisches Hatha-Yoga.
Ich habe das Buch von Iyengar, da gibt's keine Hilfsmittel, und ganz normale Anweisungen.
Iyengar war Schüler von T. Krishnamacharya, dem "Vater des modernen Yoga", auf den eigentlich das meiste zurückgeht was heutzutage hier so als Yoga geübt wird..

Es gibt aktuellere Bücher von Iyengar mit den diversen Hilfsmitteln, die das Iyengar-Yoga klassischerweise von anderen Yogaarten unterscheiden.
Siehe sich hier unter „Hilfsmittel“: https://www.iyengar-yoga-deutschland.de/iyengar-yoga/

Alfons Heck
15-01-2023, 09:24
Das Interview mit Jana Strahler, Sportpsychologin "Es geht nicht darum, von null auf hundert zu starten" Podcast von hr-info:
https://www.hr-inforadio.de/programm/das-interview/das-interview-mit-jana-strahler-sportpsychologin-v1,das-interview-jana-strahler-sportpsychologin-100.html
Einige Infos zum Thema Motivation.
Ich denke das ist im Zusammenhang mit dem Thema interessant da ja aus dem Faden auch hervorgeht das teilweise eine Umstellung des ausgeführten Sports erfolgen kann/muß/soll.

Also für mich ist das Ziel gesund und fit zu bleiben kein Selbstzweck sondern dient nicht zuletzt auch dazu Dinge tun zu können die mir einfach eine tiefe Zufriedenheit geben... und dies hoffentlich noch möglichst lange. Letzteres war für mich auch der Grund zum Klettern als Hauptsport zu wechseln, macht mir einfach im Moment viel mehr Spaß und gibt mir mehr Zufriedenheit. Ginge es darum möglichst alt zu werden, hätte ich diesen Schritt wohl eher nicht getan.
Da möchte ich mich anschliessen (ergibt sich ja auch aus dem Kletterfaden). Wenn man in seinem "alten" Sport eine Grenze erreicht hat stellt sich das "Problem" ein das man nicht mehr so einfach neue Ziele definieren kann. Etwas ganz anderes zu machen eröffnet die Möglichkeit sichtbare Erfolge anzustreben und zu erreichen (einfach deshalb da man ja auf einem niedrigen technischen Level startet). Eventuell bedeutet Sport und richtige Dosis auch, ab und an eigene Leistungsgrenzen zu erkennen und sich neu zu orientieren.


Gruß
Alfons.

Gast
15-01-2023, 17:55
Wurde das Thema Atmung schon angeschnitten...?

Seit ich älter bin(52), achte ich da schon anders drauf, als mit 25 Jahren(damals eher Pressatmung.. :D ), gerade unter Druck betrachte ich "gutes atmen" mittlerweile als essentiell für den persönlichen Fortschritt...

Unter anderem...

Kunoichi Girl
15-01-2023, 18:11
Wurde das Thema Atmung schon angeschnitten...?

...


:halbyeaha ,

gibt ja ganze trainingssysteme, die darauf aufbauen, zb yoga oder systema.