JuMiBa
23-08-2004, 21:10
Essbesteck und Säge reichten zur dritten Flucht
Lissabon - Der Ausbruch aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim erinnert ein wenig an die Geschichte des Grafen von Monte Cristo: Mit seinem Essbesteck kratzte der 32-jährige Rumäne Gheorge Axane erst den Mörtel von der Wand seiner Einzelzelle, um dann einen ganzen Steinquader aus der Wand zu stemmen. Eine auf ungeklärten Wegen zu ihm gelangte Metallsäge nutzte er, um aus dem Bettgestell eine Leiter zu basteln. Damit kletterte Axane über die Gefängnismauer.
Bereits zwei Mal geflohen
So kurios der Ausbruch vom Wochenende auch ist, so viele Fragen zieht er nach den Sicherheitsstandards in Mannheim nach sich. Der Rumäne war als Serienausbrecher bekannt und konnte bereits zwei Mal aus dem kurpfälzischen Gefängnis entkommen.
Zelle täglich durchsucht
Er saß wegen Bandendiebstahls seit Mitte April dieses Jahres ein und war wegen seiner Vorgeschichte mit Bedacht in einem "vandalensicheren" Raum untergebracht: Alle Gegenstände wie Tisch, Bett und Stuhl sind fest dort installiert. "Rechtlich gesehen gab es keine schärfere Unterbringungsmöglichkeit", versichert der Leiter der JVA. Die Wände und der Boden der Zelle seien täglich im Abstand von mehreren Stunden untersucht worden. Die letzte Kontrolle vor seiner Flucht war am Freitagmorgen. Gegen 3.50 Uhr in der Nacht zum Samstag zwängte sich der 1,85 Meter große und 95 Kilogramm schwere Axane dann durch die 40x20x20 Zentimeter große Öffnung in der Zellenwand.
Woher kommt die Säge?
Eine schärfere Kontrolle der Zelle, bei der der Raum komplett auf den Kopf gestellt wird, lag nach Angaben des Leiters bereits ein bis zwei Tage zurück. Daher wurde auch die Säge nicht gefunden, mit der der Axane den Metallrahmen seines Bettes "vollkommen auseinander genommen hat". Woher das Werkzeug kommt, wissen die Ermittler bislang noch nicht. Möglicherweise stammt es von in der JVA arbeitenden Handwerkern oder aus der Gefängniswerkstatt.
"Bei dem Mann paaren sich analytisches Denken, Planen und eine absolute Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst", urteilt der JVA-Leiter über den Serienausbrecher. "Er weiß nach gewisser Zeit, wo Schwachstellen im System sind." (fw/dpa)
Lissabon - Der Ausbruch aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim erinnert ein wenig an die Geschichte des Grafen von Monte Cristo: Mit seinem Essbesteck kratzte der 32-jährige Rumäne Gheorge Axane erst den Mörtel von der Wand seiner Einzelzelle, um dann einen ganzen Steinquader aus der Wand zu stemmen. Eine auf ungeklärten Wegen zu ihm gelangte Metallsäge nutzte er, um aus dem Bettgestell eine Leiter zu basteln. Damit kletterte Axane über die Gefängnismauer.
Bereits zwei Mal geflohen
So kurios der Ausbruch vom Wochenende auch ist, so viele Fragen zieht er nach den Sicherheitsstandards in Mannheim nach sich. Der Rumäne war als Serienausbrecher bekannt und konnte bereits zwei Mal aus dem kurpfälzischen Gefängnis entkommen.
Zelle täglich durchsucht
Er saß wegen Bandendiebstahls seit Mitte April dieses Jahres ein und war wegen seiner Vorgeschichte mit Bedacht in einem "vandalensicheren" Raum untergebracht: Alle Gegenstände wie Tisch, Bett und Stuhl sind fest dort installiert. "Rechtlich gesehen gab es keine schärfere Unterbringungsmöglichkeit", versichert der Leiter der JVA. Die Wände und der Boden der Zelle seien täglich im Abstand von mehreren Stunden untersucht worden. Die letzte Kontrolle vor seiner Flucht war am Freitagmorgen. Gegen 3.50 Uhr in der Nacht zum Samstag zwängte sich der 1,85 Meter große und 95 Kilogramm schwere Axane dann durch die 40x20x20 Zentimeter große Öffnung in der Zellenwand.
Woher kommt die Säge?
Eine schärfere Kontrolle der Zelle, bei der der Raum komplett auf den Kopf gestellt wird, lag nach Angaben des Leiters bereits ein bis zwei Tage zurück. Daher wurde auch die Säge nicht gefunden, mit der der Axane den Metallrahmen seines Bettes "vollkommen auseinander genommen hat". Woher das Werkzeug kommt, wissen die Ermittler bislang noch nicht. Möglicherweise stammt es von in der JVA arbeitenden Handwerkern oder aus der Gefängniswerkstatt.
"Bei dem Mann paaren sich analytisches Denken, Planen und eine absolute Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst", urteilt der JVA-Leiter über den Serienausbrecher. "Er weiß nach gewisser Zeit, wo Schwachstellen im System sind." (fw/dpa)