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Vollständige Version anzeigen : Neue Ansprache für männliche und weibliche _Sicherheitskräfte in Uniform



marasmusmeisterin
11-03-2023, 18:18
Moin zusammen,
da lese ich doch gerade in einem ernstgemeinten wissenschaftlichen Artikel was von "Polizistys". Was bedeutet das?
Soll das jetzt wirklich die korrekte Ansprache beider bzw. aller innerpolizeilich vorkommenden Geschlechter sein?
So ein Diminutiv? Im ersten Moment hab ich an einen schlechten Scherz geglaubt. Soll sich das jetzt wirklich durchsetzen?
Ich fasse es nicht, wie man sowas überhaupt ernsthaft einführen können will. Hier gibts doch Insider; vielleicht kann eine/r von denen mich bitte aufklären?

Dastin
11-03-2023, 19:01
Wäre gut, wenn du wenigstens den Artikel verlinken würde. Wenn das wirklich eingeführt werden sollen, hätte man das schon sicherlich in den Medien gehört. Osu

marasmusmeisterin
11-03-2023, 22:00
Wäre gut, wenn du wenigstens den Artikel verlinken würde. Wenn das wirklich eingeführt werden sollen, hätte man das schon sicherlich in den Medien gehört. Osu

Gesagt, Getan:
Überleben ist (doch) (kein) Zufall
https://scholar.google.de/scholar?hl=de&as_sdt=0%2C5&q=%C3%9Cberleben+ist+doch+kein+Zufall&btnG=

Hier als pdf zum Download; bei researchgate.net .

big X
12-03-2023, 11:30
Polizistys

geschlechtsneutrale bezeichnung für mehrere menschen die im aktiven polizeidienst tätig sind.

gegendert wurde nach phettberg.


https://www.youtube.com/watch?v=1BfDggDMId4&ab_channel=ScienceSlam

verglichen mit den *, : oder _ ist es eine einfache verständliche methode sich in unserer sprache geschlechtsneutral zu formulieren.
in meinen augen das bisher beste system zum gendern.

angHell
12-03-2023, 12:12
Keine Lust das Video zu sehen. Was sagt er?

So Sachen wie Lehrende, Polizeidienstleistende o.ä. geht fast immer, finde ich ok, wenn man das nutzen kann. Ohne neue Wortkreationen oder Sprachflussstörer...

MGuzzi
12-03-2023, 13:35
geschlechtsneutrale bezeichnung für mehrere menschen die im aktiven polizeidienst tätig sind.


Und wie spricht man das aus?



in meinen augen das bisher beste system zum gendern.

Wenn mans braucht.
Aber die Sprachverstümmelung wird immer schlimmer.

Pansapiens
12-03-2023, 13:47
Und wie spricht man das aus?


wie man es schreibt

Willi von der Heide
12-03-2023, 14:51
"Polizistys". Was bedeutet das?
Soll das jetzt wirklich die korrekte Ansprache beider bzw. aller innerpolizeilich vorkommenden Geschlechter sein?
So ein Diminutiv? Im ersten Moment hab ich an einen schlechten Scherz geglaubt. Soll sich das jetzt wirklich durchsetzen?
Ich fasse es nicht, wie man sowas überhaupt ernsthaft einführen können will. Hier gibts doch Insider; vielleicht kann eine/r von denen mich bitte aufklären?

Wenn es eine Verfügung aus dem Ministerium ist, dann ist danach zu handeln. Daß ist dann die vorgegebene Schreibweise.

So dürfen Menschen ohne festen Wohnsitz nicht mehr als " Obdachlose " bezeichnet werden, sondern als " Randständige ".

MGuzzi
12-03-2023, 14:54
wie man es schreibt

Ach so, sehr aufschlussreich. Wie bildet man denn den Plural?

Wollen mal sehen:

Der Buchstabe Y wird in Fremdwörtern griechischen, lateinischen und skandinavischen Ursprungs wie Ü ausgesprochen, also lang [yː], kurz und betont [ʏ], in unbetonter Stellung oft [y]. Im Auslaut skandinavischer Namen ist die Aussprache häufig [i], z. B. Visby (→Wikipedia), analog zu deutschen Ortsnamen wie Rieseby (→Wikipedia); in polnischen Namen wird es dagegen im Inlaut oft fälschlich wie Ü ausgesprochen. In Fremdwörtern aus anderen Sprachen wird das Y wie J [j] oder I [iː], [ɪ], [i] ausgesprochen, in Wörtern aus dem Englischen oder Afrikaans auch [aɪ̯]. Nicht-Fremdwörter, die Y enthalten, sind ausnahmslos Eigennamen (z.B. Bayern), bei denen z. T. noch die alte Schreibung ey, ay von ei bzw. ai [aɪ̯] erhalten, die Aussprache des Y ansonsten uneinheitlich ist.

Da das Wort "Polizist" grioechischen Ursprungs ist, müsste man Polizisty also "Polizistü" aussprechen. Passt dann zum Tatü Tata. Warum dann nicht gleich Tatü Onkel?
Achnee, muss ja gegendert sein, Tatü Onky, äh Tanty. Ups. Einfach Tatü wäre am einfachsten. Achtung, Verbrechy (männliche und weibliche Straftäty), da kommt die (oder das?) Tatü.

MGuzzi
12-03-2023, 14:57
Wenn es eine Verfügung aus dem Ministerium ist, dann ist danach zu handeln. Daß ist dann die vorgegebene Schreibweise.

So dürfen Menschen ohne festen Wohnsitz nicht mehr als " Obdachlose " bezeichnet werden, sondern als " Randständige ".

Wird man verhaftet, wenn man das Wort Obdachloser verwendet? Nein, natürlich nicht, das ist Behördenintern.

Pansapiens
12-03-2023, 15:48
Ach so, sehr aufschlussreich. Wie bildet man denn den Plural?


das ist schon Plural



Da das Wort "Polizist" grioechischen Ursprungs ist, müsste man Polizisty also "Polizistü" aussprechen. Passt dann zum Tatü Tata. Warum dann nicht gleich Tatü Onkel?.

1.) Weil "Onkel" nicht Genderneutral ist, und außerdem 2.) "Tatü-Onkel" nicht mittels einer einfachen Bildungsregel aus dem Wortstamm gebildet werden kann.

MGuzzi
12-03-2023, 18:14
das ist schon Plural


Was wäre dann in dieser Babysprache ein einzelnes
Polizei-dings (natürlich genderneutral)

Pansapiens
12-03-2023, 18:37
Was wäre dann in dieser Babysprache ein einzelnes
Polizei-dings (natürlich genderneutral)

Polizisty

siehe die von big X verlinkte Erläuterung:

https://youtu.be/1BfDggDMId4?t=251

Banger
12-03-2023, 18:48
Moin zusammen,
da lese ich doch gerade in einem ernstgemeinten wissenschaftlichen Artikel was von "Polizistys". Was bedeutet das?
Soll das jetzt wirklich die korrekte Ansprache beider bzw. aller innerpolizeilich vorkommenden Geschlechter sein?
So ein Diminutiv? Im ersten Moment hab ich an einen schlechten Scherz geglaubt. Soll sich das jetzt wirklich durchsetzen?
Ich fasse es nicht, wie man sowas überhaupt ernsthaft einführen können will. Hier gibts doch Insider; vielleicht kann eine/r von denen mich bitte aufklären?

:megalach:

big X
13-03-2023, 11:12
Wenn mans braucht.
Aber die Sprachverstümmelung wird immer schlimmer.

sagen wir mal sprache entwickelt sich.
ich empfinde es nicht als sprachverstümmelung (könnte es nur sein, wenn sprache ein festes gebilde wäre, nicht eine vorwährende entwicklung), sondern nehme das gendern als versuch wahr, die sprache im inhalt zu optimieren.

sag mal kleinen kindern, die sollen einen polizisten malen. wieviele von denen malen dann eine frau in uniform?

also ist der begriff "polizist" mit MANN besetzt. nicht mit mensch. schon gar nicht mit FRAU.
der begriff soll aber frau beinhalten. tut er aber nicht :(.

wenn ich also von polizisten spreche, meine ich dann nur die männlichen polizisten oder meine ich dann alle polizisten (eben auch die weiblichen (von diversen fange ich nu nicht an :)))
ich möchte aber eine sprache habe, die genau ist ohne dass ich umständliche wortkonstrukte verwenden muss (nicht immer "polistinnen und polizisten und diverse polizei" verwenden).

in den romanischen sprachen wird "o" oder "a" zur geschlechtlichen zuordnung verwendet. phettberg verwendet eben "y". kurz und markant :). kein ellenlanges rumgehühner mit "*", "_", ":" etc. diese varianten sind für mich intellektuelle übung. praktisch untauglich.

marasmusmeisterin
13-03-2023, 14:21
phettberg verwendet eben "y".

Den hattst du doch schon mal erwähnt - soll das heißen, das "y" geht ALLEN ERNSTES (tschuldigung, der mußte jetzt sein) auf den KOMIKER Hermes Phettberg aus Österreich zurück? Ist der nicht am Herzinfarkt gestorben, oder hat nur mit Mühe überlebt?
Also ein Komiker hat sich das ausgedacht - ich habs doch geahnt. Danke für die Aufklärung.

Cam67
13-03-2023, 15:44
Den hattst du doch schon mal erwähnt - soll das heißen, das "y" geht ALLEN ERNSTES (tschuldigung, der mußte jetzt sein) auf den KOMIKER Hermes Phettberg aus Österreich zurück? Ist der nicht am Herzinfarkt gestorben, oder hat nur mit Mühe überlebt?
Also ein Komiker hat sich das ausgedacht - ich habs doch geahnt. Danke für die Aufklärung.

In etwa so , wie ein Kämpfer nur kämpfen kann , ein Krieger nur den Krieg kennt , so kann ein Komiker natürlich nie was Ernsthaftes rausbringen . ^^

Lampe
13-03-2023, 16:49
sagen wir mal sprache entwickelt sich.
ich empfinde es nicht als sprachverstümmelung (könnte es nur sein, wenn sprache ein festes gebilde wäre, nicht eine vorwährende entwicklung), sondern nehme das gendern als versuch wahr, die sprache im inhalt zu optimieren.

sag mal kleinen kindern, die sollen einen polizisten malen. wieviele von denen malen dann eine frau in uniform?

also ist der begriff "polizist" mit MANN besetzt. nicht mit mensch. schon gar nicht mit FRAU.
der begriff soll aber frau beinhalten. tut er aber nicht :(.

wenn ich also von polizisten spreche, meine ich dann nur die männlichen polizisten oder meine ich dann alle polizisten (eben auch die weiblichen (von diversen fange ich nu nicht an :)))
ich möchte aber eine sprache habe, die genau ist ohne dass ich umständliche wortkonstrukte verwenden muss (nicht immer "polistinnen und polizisten und diverse polizei" verwenden).

in den romanischen sprachen wird "o" oder "a" zur geschlechtlichen zuordnung verwendet. phettberg verwendet eben "y". kurz und markant :). kein ellenlanges rumgehühner mit "*", "_", ":" etc. diese varianten sind für mich intellektuelle übung. praktisch untauglich.

Hier entwickelt sich aber nichts, sondern wird von oben verordnet.

Und dieses "Sprache bestimmt unser denken "Ding steht auf wackeligen Füßen. Türkisch zb ist wesentlich genderneutraler als deutsch. Jetzt schau mal wie Frauen in der Türkei leben und wie in Deutschland.

Laut einem Bericht des Weltwirtschaftsforums über den Stand der Gleichberechtigung von Frauen in 134 Ländern, nahm die Türkei 2010 den vergleichsweise schlechten Platz 126 ein.[

big X
13-03-2023, 18:43
Hier entwickelt sich aber nichts, sondern wird von oben verordnet.
das sehe ich genauso.
diese verkopften varianten können nix werden. im bürokratendeutsch ja. in der umgangssprache - nein.
es wird so also keine sprachliche gleichstellung erreicht. falsches mittel. falscher weg.


Und dieses "Sprache bestimmt unser denken "Ding steht auf wackeligen Füßen. Türkisch zb ist wesentlich genderneutraler als deutsch. Jetzt schau mal wie Frauen in der Türkei leben und wie in Deutschland.
das ist whataboutism. scnr :).