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Vollständige Version anzeigen : Rucking



ThomasL
25-04-2023, 12:07
Moin,

hat einer von Euch Erfahrungen mit „Rucking“ (Laufen mit „schwerem“ Rucksack) als Trainingsmethode gesammelt?
Falls ja würden mich eure Erfahrungen interessieren (wie oft, wie lange, wie schwer (relative Angaben),etc…).

Viele Grüße
Thomas

FireFlea
25-04-2023, 12:21
Zählt der Wehrdienst? :p

MGuzzi
25-04-2023, 12:26
Zählt der Wehrdienst? :p

Oder diverse Tramp-Urlaube mit 20 kg Rucksack?

Lugasch
25-04-2023, 12:54
Hab das einen Sommer lang als Jugendlicher gemacht (also damals mit 10 Kg), war dann für mein Körpergewicht "schwer".
War aus vielen Gründen eine üble Schinderei, hat am Ende mit Atemproblemen geholfen, oder ich bilde mir ein, dass es geholfen hat.
Sonst BW, sehr viel, nix davon war schön. "Am Besten" fand ich die Übung "Sprung auf, marsch marsch!" Gesund war aber nix davon.

Ich denke, dass schwere Gewichte und eine hohe Wiederholungszahl + Erschütterungen + große Wahrscheinlichkeit für Ermüdung und damit Gefahr für Mikro/Makroverletzungen eher bäh sind.
Wenn dir Joggen zu einfach ist, würde ich Trailrunning empfehlen oder mal mit einem vollen Kinderwagen/Fahrradanhänger laufen. Das killt die Beine und den Kreislauf, aber nicht die Gelenke ;)

ThomasL
25-04-2023, 13:32
FireFlea, MGuzzi: Nö, den da wart ihr noch jung :D

Stixandmore
25-04-2023, 13:43
Ja, anfang des Jahres.....Rucksack(relativ leicht) auf dem "Kreuz" und meinen lauffaulen "Kurzen" auf den Schultern mehrere Tage von morgens bis abends durch Buenos Aires gelaufen....
Abends dann jeweils Kreuz-und Nackenschmerzen, aber gutes Training für die Beine.....abends hab ich dann, wie ein Stein geschlafen:D weil es auch tagsüber sehr heiss war

Ripley
25-04-2023, 14:00
Die meisten mindestens mittelalten Menschen schleppen eh satt (Über-)Gewicht mit sich herum. Da braucht's dann keinen Rucksack und keine Gewichtsweste.

big X
25-04-2023, 14:12
ich kann pfadfindererfahrungen beisteuern :).
das gewicht war natürlich der grösse angepasst.

Klösschen
25-04-2023, 17:56
Ja, Rucking ist super.
Laufe 2mal die Woche mit 30 oder 40 lbs, je nach Strecke und Zeit.

Fühlt sich ganz gut an, verbrennt ordentlich Kalorien und ich hab viel Zeit, die ganzen Podcasts zu hören.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Lugasch
25-04-2023, 19:39
Reden wir eigentlich vom Laufen i.S.v. Rennen oder vom Gehen?

@ThomasL: ich würde als Lektüre "Die Hysterie des Körpers" von Joe Kelly empfehlen. Es geht um seinen Versuch Deutschland vom Norden bis zur Zugspitze im Laufschritt zu überqueren und zwar ohne Geld und nur mit dem Essen, was er im Wald oder auf dem Feld findet. Da hatte er auch Gepäck dabei, das mit dem Rennen hat sich allerdings schnell erledigt, aber er ist dennoch täglich zügig über eine Marathondistanz marschiert. Das Ganze garniert mit Familiengeschichte und Erzählungen, wie er zu Ultramarathons kam. Mit Rüdiger Nehberg als Inspiration und Berater für den Lauf. Fand ich sehr spannend zu lesen.

Klösschen
26-04-2023, 04:43
Laufen = schnelles Gehen :)


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Schnueffler
26-04-2023, 07:27
Ich habe damals in der Wettkampfvorbereitung meine ganzen Gassirunden (3x3km) am Tag zusätzlich mit nem Platecarrier erledigt.
Was ich für mich daraus gezogen habe, dass der Rumpf und die Beine bei normaler Belastung nicht so schnell ermüden.

ThomasL
26-04-2023, 10:00
Danke schonmal für Euer Feedback (und für den Buchtipp). Rucking mit Kind habe ich auch lange Zeit gemacht, heute würde ich die Gören nicht mehr weit tragen können. :p

Überschüssiges Körpergewicht: Das Problem habe ich nicht, ist aber auch nicht zwingend ein Argument gegen dies Trainingsform – je nach Zielsetzung. Vorher abnehmen ist aber sich von Vorteil (Gelenke).

@FireFlea; MGuzzi: Natürlich interessieren mich Eure Erfahrungen auch. Mein erste eigene Erfahrung war ein viel zu schwerer (Schlafplatzsuche) und sperriger (enge, volle Züge) Rucksack auf meiner ersten Interrailtour.

Laufen/Gehen: Geschwindigkeit ist abhängig vom Gewicht und Gelände. Bei 30%BW als Last ist es zügiges Gehen, bei 50% und mehr steuere ich die Intensität primär über das Gelände (Steigung). Bergab dann langsam, ebenso dort wo das Gelände schwierig ist (Verletzungsrisiko minimieren).

Jogging/Trailrunning ist für mich keine Alternative, bekommt mir zum einen nicht wirklich (Knie) und passt vor allem nicht zu meiner Zielsetzung (siehe unten). Ich habe auch schon Studien gesehen, nach dem Rucking langfristig weniger Probleme verursacht als „Jogging“ (als Trainingsmethode beim Militär).

Zielsetzung:
Ich plane im Sommer die Teilnahme am DAV Aufbaukurs „Kombiniertes Gelände Fels und Eis“ (den Grundkurs hatte ich vor einigen Jahren). Die Basisstation für den 5 tägigen Kurs liegt auf 2.900m. D.h. die gesamte Ausrüstung (Kleidung, Seile, Steigeisen, Sicherungsgeräte,…) ist erstmal 8h dorthinauf zu schleppen und vor allem am Ende auch wieder nach unten. Dazu kommen dann täglich Hochtouren (bis 10). Dafür will ich mich etwas fitter machen, speziell in Hinblick auf die Belastungen des Bewegungsapparats aber natürlich auch etwas in Bezug auf die Herzkreislaufbelastung („Ausdauer“).

Durchführung:
Generell habe ich fast immer einen Rucksack dabei, der i.d.R. auch ein ganz ordentliches Gewicht hat und laufe damit viel. D.h. ich starte nicht bei null. Aktuelle Überlegung (Grund für diesen Thread) ist ob ich 1x pro Woche, 2x pro Woche oder mit „festen Abstand“ (alle 4-5 Tage laufe). Last 50%(oder) mehr für kurze Einheiten mit großer Steigung (auf/ab) und/oder 30% für länger Touren mit gemischtem Wegeprofil. Ergänzend dazu dann einmal in der Woche auf dem Rad Kraftausdauertraining. Rücken/Beine werden dazu noch 2x pro Woche mit Kniebeugen bzw. Kreuzheben beansprucht.

Bisherige Erfahrungen:
Zu Covid19 Zeiten habe ich das erste mal über ein längeren Zeitraum Rucking als Trainingsmethode zur Vorbereitung auf Bergtouren genutzt. Teils mit kurzen Einheiten von ca. 40min in sehr steilem Gelände (auf- und ab), teils mit längeren Läufen (1,5h - 2h). Bei letzteren habe ich auch „Sprints“ eingebaut (wenn ich nicht mit der Familie unterwegs war). Im allgemeinen 1x pro Woche und mit ca. 30-40%BW Last (einmal 2h mit 50% weil ich zu blöd zum rechnen war :D). Rucksack damals ohne Bauchgurt. Parallel 6x die Woche 5x5 Programm.

Bereits dieses relativ moderate Training (ergänzt durch mindestes 1x pro Woche Radfahren) hatte sich für mich sehr gut bewährt. Betrieben habe ich es immer nur für einige Monate, beginnend im Vorfrühling bis zur Durchführung der Bergtouren.

MGuzzi
26-04-2023, 21:40
.

@FireFlea; MGuzzi: Natürlich interessieren mich Eure Erfahrungen auch. Mein erste eigene Erfahrung war ein viel zu schwerer (Schlafplatzsuche) und sperriger (enge, volle Züge) Rucksack auf meiner ersten Interrailtour.



Ich erinnere mich an Hitze, und ermüdende Märsche, von einem Ortsausgang zum anderen Ende südfranzösischer Orte (man musste ja irgendwie an die richtige Straße gelangen), einsame Landstraßen, die vorbei an bretonischen Bauernhöfen führten, vor denen Hunde lagen die plötzlich hinter einem standen, und auch an überfüllte Züge Richtung Paris, Lissabon oder sonstwo, oder "Spaziergänge" in strömenden Regen in Norwegen.
Klar, alles mit Rucksack, immer so zwischen 16/18 Kilo, plus Proviant.

Pansapiens
26-04-2023, 23:43
Ich habe auch schon Studien gesehen, nach dem Rucking langfristig weniger Probleme verursacht als „Jogging“ (als Trainingsmethode beim Militär).


In welchen militärischen Einheiten macht man denn das eine ohne das andere oder umgekehrt?

ThomasL
27-04-2023, 08:08
MGuzzi: Danke für deinen Erfahrungsbericht

Pansapiens: Ich kann mal schauen ob ich die Studien wieder finde (wollte ich sowieso, da dort auch Angaben zu Häufigkeit und Dauer enthalten waren). Hintergrund war wohl, dass man gemerkt hat, dass man mit der starken Fokussierung auf „Jogging“ als Ausdauertrainingsmethode, auf Dauer mehr Schaden anrichtet als dass man davon profitieren hätte und sich nach alternative umschaute. Davon, dass man das Eine ohne das Andere gemacht hätte habe ich aber nichts geschrieben.

MGuzzi
27-04-2023, 10:28
Davon, dass man das Eine ohne das Andere gemacht hätte habe ich aber nichts geschrieben.

Was ist mit "Rogging" (Rucksack-Jogging)?
War immer sehr beliebt bei den Engländern, am Besten nen Rucksack auf, und noch ne Panzerfaust auf der Schulter, damit sind die durch die Stadt gejoggt.
Ich habe die nicht beneidet.

ThomasL
27-04-2023, 12:32
Ich fürchte wenn ich mit nem Rucksack und meiner Panzerfaust hier durchs Dorf renne, komme ich nicht weit. Erst recht nicht diese Woche nachdem ich gestern um 0430 von einer Explosion geweckt wurde (Geldautomat). Wenn, dann aber vor allem mit Sprints (eher praxisrelevant, für Soldaten - nicht für mich).
Ist natürlich für die Wirbelsäule und Gelenke eine noch höhere Belastung. Als ich mal Sprints mit Gewicht gemacht habe bin ich schnell von Rucksack mit Gewicht auf der Schulter zu Kettle-Bells in den Händen gewechselt.
Zum Glück brauche ich das für meine Anforderungen nicht, in den Bergen muss ich nicht rennen ;-)
Hmmm, außer mir folgt ein Wolf oder ein Braunbär :p

marq
27-04-2023, 13:04
kann man machen :D . ich würde schwer und kurz sehr schnell gehen. 25 kg und ca 6-8 km

ThomasL
27-04-2023, 13:23
Sehe ich auch so marq, wobei ich die Intensität dann lieber über die Steigung als (nur) über die Geschwindigkeit steigere.

marq
27-04-2023, 14:04
ich würde nur gerade laufen.

berge nur bei sprints

ThomasL
27-04-2023, 14:15
Nun, da es eine Vorbereitung für die Berge ist halte ich es für sinnvoller auch bergauf und bergab zu laufen (wäre es rein als Ausdauertraining gedacht würde ich vermutlich nur bergauf, oder auch in der Ebene laufen). Letztlich geht es um die Vorbereitung auf eine spezifische Belastungsform. Das höhere Gewicht dient nur dazu, den nötigen Zeitaufwand zu begrenzen.

Gestern habe ich im Anschluss an meine Kniebeugen und Ausfallschritte (auch neu aufgenommen) ein paar Runden Treppe auf- und abgehen eingebaut. Zuerst mit ca. 66%BW, dann mit ca. 80%BW. Habe einen ordentlichen Muskelkater heute im Gluteus... also ihr wisst schon, im großen Arschmuskel :D

marq
27-04-2023, 15:31
aber die belastung der gelenke ist höher und nicht nötig für den geringen trainingseffekt.

MGuzzi
27-04-2023, 15:37
Ich fürchte wenn ich mit nem Rucksack und meiner Panzerfaust hier durchs Dorf renne, komme ich nicht weit.

Als Alternative geht auch eine Eisenstange.
Man kann die auch in den Händen halten und einfach beim Laufen hinter sich her schleifen.
Das haben wohl damals die Ueshiba-Schüler in Iwama so gemacht, aber die, Dorfbewohner dachten sowieso die sind da bisschen bekloppt. Ständig dieses Schreien, und dann diese wild aussehenden Jungs mit den am Knie verschlissenen Hakamas...
Naja, ich habe einfach immer Schubkarren voll Steine und Dreck auf LKWs geschoben.

ThomasL
27-04-2023, 15:41
aber die belastung der gelenke ist höher und nicht nötig für den geringen trainingseffekt.
Genau, dass sehe ich anders. Wie kommst Du zu dieser Ansicht (bergab ist sie höher, bergauf niedriger - läuft man bergab langsam würde ich sie insgesamt sogar niedriger erwarten als bei hoher Geschwindigkeit in der Ebene)?
Der Trainingseffekt ist dabei definitiv nicht gering (mache es nicht zum 1. Mal).

Lugasch
27-04-2023, 15:57
Ich lese gerade ein Buch von dem Typen rechts und soeben erwähnt er, dass er mal gerne 3-4 Mal die Woche "ruckt", jeweils für eine Stunde mit 50-60LBS
Dabei erwähnt er ein Buch von dem Typen links, dass es
eyeopening wäre:

https://youtu.be/OHdp75ezdyY

FireFlea
27-04-2023, 20:34
Ein Bekannter von mir hat recht erfolgreich bei Cross Country Gepäckläufen mitgemacht, ging schon in Richtung Extremsport. Für mich wäre das nix, ich mag laufen und wandern aber die Kombi muss nicht sein :D

Beim Bund ist das halt sowieso ne andere Situation; kann mich erinnern, dass das alles unfunktional und sperrig war und der volle Rucksack immer irgendwie auf die Koppel und ABC Tasche gedrückt hat und dann noch das blöde G3...

Pansapiens
28-04-2023, 01:02
Was ist mit "Rogging" (Rucksack-Jogging)?


Meiner Erinnerung nach ist ab einer bestimmten Geschwindigkeit Laufen (im Sinne von "Rennen" oder "Joggen") ökonomischer als Gehen. Sieht man ja bei Geherwettbewerben.
Im untenstehenden Video läuft Olli zumindest anfangs und auch immer wieder zwischendurch, braucht für die 7 Kilometer aber dennoch 62 Minuten (später darf er noch mit 50kg Zusatzgewicht spazieren gehen):


https://www.youtube.com/watch?v=Eg8gj3ILTpk

Er ist allerdings auch nicht besonders trainiert, im vorherigen Video der Reihe schafft er beim Cooper-Test in 12 Minuten knapp 2.350 Meter.

ThomasL
28-04-2023, 10:38
MGuzzi:
Man kann die auch in den Händen halten und einfach beim Laufen hinter sich her schleifen.
Das haben wohl damals die Ueshiba-Schüler in Iwama so gemacht, aber die, Dorfbewohner dachten sowieso die sind da bisschen bekloppt. Ständig dieses Schreien, und dann diese wild aussehenden Jungs mit den am Knie verschlissenen Hakamas...
Naja, ich habe einfach immer Schubkarren voll Steine und Dreck auf LKWs geschoben.

Für bekloppt halten mich die Leute hier eh schon (und sie haben recht), auch wenn ich nicht schreie. Das Hinterherziehen von schweren Gegenständen ist definitiv eine gute Trainingsform. Ich hatte darüber auch schon nachgedacht, es aber verworfen weil die praktisch nicht ohne Beschädigung des Weges geht.
Schubkarren sind auch sehr gut (hatte ich letzte Jahr eine Einheit mit Steinen und Dreck), diese WE steht Holz auf- und abladen auf dem Programm, geht in die gleiche Richtung. Falls einer noch einen kostenfreies Workout benötigt, einfach melden (morgen früh im Spessart).



Lugasch:
Ich lese gerade ein Buch von dem Typen rechts und soeben erwähnt er, dass er mal gerne 3-4 Mal die Woche "ruckt", jeweils für eine Stunde mit 50-60LBS

Ordentlich. Dauer und Gewicht passt, 4x die Woche wäre mir aber im Moment noch zu viel (auf Dauer, wenige Wochen vorher vielleicht eine Option). Ich werde heute Mittag wieder gehen. Geplant ist die gleiche Strecke (steiler Berg auf und ab) wie letzte Woche und wieder mit ca. 71lbs (was in meinem Fall ein bisschen mehr als 50%BW ist – halbes Hemd). Letzte Woche habe dich dafür ca. 40min gebraucht. Danach dann wieder 2h Klettern und Campusboard. Letzte Woche habe ich danach nachts geschlafen wie ein Baby (passend zur Erfahrung von Stixandmore)



Pansapiens:
Meiner Erinnerung nach ist ab einer bestimmten Geschwindigkeit Laufen (im Sinne von "Rennen" oder "Joggen") ökonomischer als Gehen. Sieht man ja bei Geherwettbewerben.

Absolut. Eine typische Vorgehensweise um „Strecke“ zu machen ist es zwischen Gehen und Laufen zu wechseln. Persönlich habe ich damit allerdings nur Erfahrung auf der Kurzstrecke (Flughafen, Bahnhof ��).

period
28-04-2023, 11:53
Nachdem mich Lugasch letztens nachdrücklich per Mail ermahnt hat, ich solle doch gefälligst hier was schreiben, tue ich das jetzt :D Auch, weil ich grad im Zug nach Erfurt sitze und im Moment keinen Bock habe, an meinem Artikel weiterzuschreiben.
Ich habe über die Jahre eine Handvoll Erfahrungen mit Rucking gemacht, teils privat und teils dienstlich. Unter den privaten Erfahrungen ist eigentlich nur eine nennenswert, ein vor inzwischen bald 15 Jahren durchgeführter Gewaltmarsch mit nem 18 kg Rucksack (120 km in 36 Stunden – ohne Schlaf, ohne vorheriges spezifisches Training, ohne hinreichendes Einlaufen der Schuhe – was soll ich sagen, jung und dumm halt). Das ging irgendwie mit Beissen und so (wobei die Schuhe der mit Abstand schlimmste Faktor waren), war aber nur im Nachhinein lustig. Nachdem ich da so ziemlich jeden Anfängerfehler gemacht habe, den man machen kann, gehe ich hier mal nicht weiter drauf ein.
Die dienstlichen Erfahrungen beim Materialtransport sind wahrscheinlich interessanter. Insbesondere hatten wir da über mehrere Jahre ein Forschungsprojekt im Tiroler Hochgebirge, wo man nur bis ca. 2 km vom Einsatzort hinfahren konnte. Das Basiscamp war auf 2280m, der Einsatzort auf 2430m ABER die gesamte Steigung liegt in einem «Stich» (= steiler, punktuelle Anstieg) von etwa 800 m Wegstrecke. Transportiert werden mussten vor allem Taucherflaschen – jede Menge Taucherflaschen – mit einem Gewicht von rund 25 kg pro Stück, einige wenige waren auch etwas schwerer (30-35 kg). Nachdem die alle auf einmal hochmussten und nur eine Handvoll der Teammitglieder in der Lage waren, auch nur eine da hochzutragen, musste ich jeweils einen Halbtag rauf und runter einplanen. Aus Rationalitäts- und Trainingsgründen habe ich beschlossen, jeweils gleich zwei davon auf die Kraxe zu laden.
Zu den subjektiven Erfahrungen: da sich das über mehrere Jahre zog, hatte ich Gelegenheit, den Übertrag von den Trainingsansätzen zu testen, die ich damals gefahren bin. Als ich noch viele schwere Gewichte gehoben habe und mein Konditionstraining auf Matte und Sprints beschränkt war, bin ich fast eingegangen. Ich war nicht in der Lage, mich in den Pausen zu erholen, und musste teilweise während dem Anstieg unbefriedigend kurze und mental erniedrigende Pausen einlegen. Dabei habe ich mich an ein Buch von Jack London (Originaltitel «Smoke Bellew», deutscher Titel «Alaska-Kid» - Leseempfehlung meinerseits zum Thema Rucking) erinnert, wo der Held seine Lastentragephilosophie als «lange Gehstrecken – 1-3 Meilen – und lange Pausen (15-30 Minuten)» zusammenfasst. Das würde ich so unterschreiben, wobei die Pause auch darin bestehen kann, ohne Last zurückzugehen.
Im Folgejahr habe ich glaube ich mehr Kniebeugen auf hohe Wiederholungen (Gotch Bible und sowas) gemacht, das ging etwas besser, war aber insgesamt nicht weiter bemerkenswert.
Im dritten Jahr hatte ich einen neuen Trainer, auf dessen Rat hin ich die Gewichte in die Ecke gefeuert habe und stattdessen in der Ligavorbereitung viel mit Laufen, Zirkel und Partnerübungen trainiert habe. In dem Jahr bin ich fast den Berg hochgeflogen und habe mir einen Spass draus gemacht, den «Stich» jeden Tag schneller zu gehen. Man sollte aber auch hinzufügen, dass der Taucheinsatz in dem Jahr später war als sonst – in der zweiten Einsatzwoche – ich also besser akklimatisiert war als in den Vorjahren. In dem Jahr habe ich auch noch einen kleinen Tragejob für die örtlichen Jäger und Fischer übernommen und bin zu einer kleinen lokalen Legende geworden: Sie wollten in einem Hochgebirgssee Forellen einsetzen, die in 50 kg Plastiksäcken (mit dem umgebenden Wasser) hochgetragen werden mussten. Ein designierter Träger ist schon am Start ausgefallen, sprich die Forellen in dem zugehörigen Sack liefen Gefahr zu ersticken, und ich habe den Tag gerettet, indem ich zwei Säcke (nicht auf einmal, sondern hoch-runter, hoch) in der gleichen Zeit transportiert habe wie der Rest vom Schützenfest je einen.
Im letzten Jahr haben sich dann meine folgenden Knieprobleme schon angekündigt, so dass ich die Ligavorbereitung nur mit kurzen Sprints und Drills absolviert habe. In dem Jahr waren die Flaschen wieder harte Arbeit, und ich habe zum Teil nur eine auf einmal hochgetragen. Aber immerhin habe ich so mehr Flaschen geschafft als der etliche Jahre jüngere Student, den ich damals trainiert habe – der hat immer zwei genommen, ist dann aber nach drei Trips eingeklappt ;)
Was sagt uns das? Nichts, warum auch :D Summa summarum wären meine Tipps:
Vorbereitung: soweit meine Erfahrungen repräsentativ sind, ist Grundlagenausdauer erheblich wichtiger als Maximalkraft. Der Übertrag von Maximalkraft zu Kraftausdauer ist ja bekanntlich relativ individuell, sprich, wie sehr das «Kraftpolster» wirklich wirkt, hängt vom Einzelfall ab. Ich für meinen Teil würde die Maximalkraftphase mehrere Monate (!) vor dem geplanten Einsatz beenden und mich den Rest der Zeit ganz auf Ausdauer und Kraftausdauer beschränken. Einschränkend sollte ich hinzufügen, dass ich Maximalkraftphasen so kenne, dass man keinen überflüssigen Meter freiwillig geht und im Kraftraum die meiste Zeit mit Pause verbringt. Dann lieber eine straffer BWE-Zirkel mit dem Rucksack oder so. Als Ausdauertrainingsmittel halte ich Laufen über längere Strecken – min. 30 Minuten Belastungsphase – für das sinnvollste Trainingsmittel, schliesslich will ich ja mit dem Rucksack ja auch nicht zehn Sekunden hetzen und dann zwei Minuten sitzen. Ein modifizierter Harvard Step Test mit Rucksack kann auch eine Überlegung wert sein. In Summe halte ich tiefe Kniebeugen hier für klar sinnvoller als die 90° Beuge aus DDR-Zeiten, und step-ups für sinnvoller als Beuge und Kreuzheben. Eine Alternative könnten walking lunges sein – auf nen Kilometer am Stück hocharbeiten oder sowas. Wenn man das mit dem Rucksack im Zielgewichtsbereich schafft, ist das Tragen ein Spaziergang, garantiert ;)
Für den konkreten Einsatz:
1. Vorab anständig frühstücken, und zwar möglichst mehrere Stunden vor Belastung. Extrembeispiel: Mein Vater hat seinen Wehrdienst als Offizier bei der Sportgruppe der italienischen Gebirgsjäger gemacht, die völlig grundlos (:-p) auf alle möglichen Gletscher hochgejagt wurden (kommt das mit den Gebirgsjägern daher?). Jedenfalls wurde die versammelte Mannschaft um vier Uhr morgens eiskalt aus dem Bett gejagt, ihnen das herzhafte Frühstück eingeflöst und sie danach wieder für drei Stunden ins Bett geschickt zum Verdauen.
2. Zeit nehmen beim Aufladen. Eine schlecht verstaute Taucherflasche drückt einem dann ggf. ne halbe Stunde ins Kreuz, während man sich fragt, ob man den Rucksatz jetzt absetzen will oder nicht (man muss dann ja mit dem Krempel wieder aufstehen…). Dass die Ausrüstung eingetragen, vertraut und belastbar sein sollte, brauche ich wohl nicht extra zu sagen ;) Last bestmöglich am Körper verzurren – meine Präferenz ist möglich viel Gewicht auf dem Hüftgurt, damit ich frei atmen kann. Falls die Kraxe keinen Hüftgurt hat, improvisiert man eben einen aus Gurtband oder den stets mitzuführenden Bungee-Seilen ;) Ernsthaft, ich hab inzwischen aufgehört zu zählen, wie oft ich mit den Dingern schon was verzurrt habe, das sind gut investierte 500 Gramm Zusatzlast. Wenn man nicht genug Erfahrung mit Rucksäcken hat, würde ich definitiv empfehlen, den Rucksack ins Training einzubauen.
3. Last so wählen, dass man wiederholt mindestens eine halbe Stunde am Stück damit gehen kann.
4. Pausen planen und zelebrieren. Frühzeitig anfangen, Brennstoff nachzuführen (ich bin da pragmatisch und nehme kurzkettige Kohlehydrate – Bananen, Schokokekse, Hefegebäck… alles, von dem ich der Meinung bin, es auch unter Belastung noch verdauen zu können. Die Steaks und die Pasta gibt’s dann am Feierabend). An Getränken plädiere ich wärmstens (no pun intended) für Heissgetränke – wegen des mehr oder weniger bekannten «Luft-weg-Effektes» nach Konsum grösserer Mengen von Kaltgetränken. Empfehlung meines Trainers: starker Schwarztee aus der Thermosflasche, auf 1l noch den Saft einer ganzen Zitrone und 13 Esslöffel (jawohl) Zucker geben. Der Tee, den er mir ein paarmal angeboten hat, hatte noch die Teeblätter drin und war zugegebenermassen ziemlich süss – aber lecker. Zwischendurch – mittags – kanns auch mal eine volle Tasse schwarzer Kaffee sein (ich bin bekannt dafür, die Maxi-Espressokanne – am Papier 16 Espressi – alleine auszutrinken, aber ich bin auch bekennender Koffeinjunkie).
A propos Pause – meine ist jetzt dann auch mehr oder weniger vorbei. In diesem Sinne – bis denn.

ThomasL
28-04-2023, 12:03
Top, vielen Dank Period und gute Reise. Erfurt ist eine schöne Stadt!

period
28-04-2023, 12:43
Top, vielen Dank Period und gute Reise. Erfurt ist eine schöne Stadt!

Da steig ich nur um und fahr weiter nach Jena - ich mach grad ne kleine Stockpilgerreise zu Du-weisst-schon-wem ;)

ThomasL
28-04-2023, 13:28
Top!!!




Period:
1-3 Meilen – und lange Pausen (15-30 Minuten)» zusammenfasst. Das würde ich so unterschreiben, wobei die Pause auch darin bestehen kann, ohne Last zurückzugehen.

Das kann ich auch unterschreiben in dem Sinne als eine sehr starke Erholung beim Abwärtsgehen einsetzt (selbst mit Gewicht). Als ich mich das erste Mal damit auf Bergtouren vorbereitet habe bin ich vor allem bei uns in den Weinbergen auf und ab. Aufwärts dachte ich oft jetzt ist es vorbei, sobald man dann wieder unten ankam, war man schon recht gut regeneriert und die nächste Runde konnte beginnen.




Period:
Vorbereitung: soweit meine Erfahrungen repräsentativ sind, ist Grundlagenausdauer erheblich wichtiger als Maximalkraft

Absolut! Entspricht auch meiner Erfahrung und ist Basis meiner Trainingsumstellung.




Period:
Als Ausdauertrainingsmittel halte ich Laufen über längere Strecken – min. 30 Minuten Belastungsphase – für das sinnvollste Trainingsmittel, schliesslich will ich ja mit dem Rucksack ja auch nicht zehn Sekunden hetzen und dann zwei Minuten sitzen

Deckt sich nicht vollständig mit meinen Erfahrungen. Was die Kraftausdauer in den Beinen und Herzkreislaufleistung betrifft stimme ich zu. Mir fehlt dabei aber die wichtige Komponente der Belastung im Nackenbereich, etwas was bei längeren Touren für mich das lästigste ist (die Erschöpfung in diesem Bereich). Wären meine Knie noch taufrisch, würde ich es aber neben dem Rucking machen. So ersetze ich dieses eben mit Radfahren (etwas andere muskuläre Belastung aber trotzdem ein gutes, Bein lastiges Ausdauertraining).
Ich denke aber, diese Unterschiede liegen in unterschiedlichen Voraussetzungen (Alter, sonstiger Trainingszustand) begründet. Gerade der Nackenbereich dürfte bei einem aktiven Ringer (du damals) wohl eher kaum eine Schwachstelle sein.

Ich hatte dazu auch mal ein interessantes Erlebnis. Ich war mit einem Freund Wandern, der damals Marathonläufe machte (auf Freizeitniveau). Die Tour war kürzer als seine normale Marathonstrecke, daher war ich am Ende überrascht als er meinte es reiche ihm jetzt auch. Auf meine Rückfrage sagte er, die Dauer (wir waren ca. 7h ohne Pause gelaufen, im Mittelgebirge) und vor allem die schweren Schuhe und der (wenn auch relativ leichte!) Rucksack wären eben etwas an das er so auch nicht gewöhnt ist. zugegebener weise war er dennoch am Ende weniger platt als ich (damals nur mit Seilspring Intervall und Randori als Ausdauertraining – passend zu deinen Beobachtungen). Eine ähnliche Erfahrung hatte ich mit einem guten Rennradfahrer. Die Ausdauer selbst war kein Problem, aber das Seil musste ich die ganze Zeit schleppen weil er schon mit dem Gewicht seines Minimalgepäck fast überfordert war.

Auch im Kontext wichtig. Die eigentlich Ausdauer ist für mich gar nicht so entscheidend (die hat bisher immer gelangt, zur Not läuft man halt etwas hinterher oder langsamer), mein größtes Problem bei sehr langen starken An- und vor allem Abstiegen ist oftmals, dass die Bänder mit der Zeit schmerzen. Hierauf liegt für mich der Hauptfokus (diese zunehmend an die Belastung zu gewöhnen) und diesbezüglich habe ich mit dem Rucking sehr gute Erfahrungen gemacht (man merkt die Verbesserung bei der Übung selbst innerhalb weniger Wochen). Stöcke beim abwärtsgehen haben sich diesbezüglich auch bewährt.




Period:
In Summe halte ich tiefe Kniebeugen hier für klar sinnvoller als die 90° Beuge aus DDR-Zeiten, und step-ups für sinnvoller als Beuge und Kreuzheben. Eine Alternative könnten walking lunges sein – auf nen Kilometer am Stück hocharbeiten oder sowas. Wenn man das mit dem Rucksack im Zielgewichtsbereich schafft, ist das Tragen ein Spaziergang, garantiert

Passt auch zu meinen Erfahrungen. Aus dem Grund hatte ich bereits am Mittwoch mein Kniebeugensätze (tief) auf 2 reduziert (Kraftniveau aufrecht erhalten) und anstelle des schweren Satzes und der Sprünge Ausfallschritte mit leichten Gewicht in Programm aufgenommen. Nach meiner Erfahrung kommen die von der muskulären Belastung dem Laufen im Gelände deutlich näher als dies bei Kniebeugen der Fall ist. Am Ende des Ruckings mit 33%BW habe ich oft auch noch Walking Lunges gemacht. Letzte Woche mit den 50% war ich dazu aber nicht mehr in der Lage.



Period:
1. Vorab anständig frühstücken, und zwar möglichst mehrere Stunden vor Belastung. Extrembeispiel: Mein Vater hat
[/quote]
Definitiv ein gute Idee, in den Bergen aber oft nicht umsetzbar (bzw. nur für den Anreisetag)



Period:
2. Zeit nehmen beim Aufladen. Eine schlecht verstaute Taucherflasche drückt einem dann ggf. ne halbe Stunde ins Kreuz, während man sich fragt, ob man den Rucksatz jetzt absetzen will oder nicht

Wohl der wichtigste Punkt und der den ich vermutlich auch nicht mehr lernen werde. Erst letzte Woche bin ich solange gelaufen bis die ersten Stellen wund gescheuert waren. Erst dann habe ich doch abgesetzt und die Hose richtig hochgezogen und zugemacht ��
Ist das gleiche mit Schuhen oder Socken die nicht richtig sitzen. Abkleben bevor es Blasen gibt: Theorie. Abkleben wenn die Blasen schon da sind: Praxis.



Period:
3. Last so wählen, dass man wiederholt mindestens eine halbe Stunde am Stück damit gehen kann.

Merke ich mir falls ich mal was transportieren muss. Für die Bergtouren ist die Last natürlich weitestgehend durch die benötigte Ausrüstung vorgegeben.



Period:
4. Pausen planen und zelebrieren. Frühzeitig anfangen, Brennstoff nachzuführen (ich bin da pragmatisch und nehme kurzkettige Kohlehydrate – Bananen, Schokokekse, Hefegebäck… alles, von dem ich der Meinung bin, es auch unter Belastung noch verdauen zu können.

Auch etwas, dass ich sofort unterschreibe und in der Praxis oft vernachlässige. Bei einer Ausbildungstour allerdings auch gar nicht in meiner Hand.

marq
28-04-2023, 15:51
als gewicht nutze ich immer wassersäcke, die kann man notfalls teilentleeren oder entleeren. und sie drücken nicht :D



Für bekloppt halten mich die Leute hier eh schon (und sie haben recht), auch wenn ich nicht schreie. Das Hinterherziehen von schweren Gegenständen ist definitiv eine gute Trainingsform. Ich hatte darüber auch schon nachgedacht, es aber verworfen weil die praktisch nicht ohne Beschädigung des Weges geht.. ein alter autoreifen ist auf befestigten wegen eigentlich kein problem.

Lugasch
29-04-2023, 10:00
@ThomasL:
Mir ist noch ein Tipp bezüglich Nacken eingefallen:
Bei Aunkai heißt es zum Thema "Hebekraft generieren", dass man Platz in der Wirbelsäule schaffen muss - also man stelle sich vor, die Wirbelsäule auseinander zu ziehen, sodass zwischen den Wirbeln "Luft" ist. Das klingt erstmal antiintuitiv, funktioniert aber. Ich trage mein Kind öfter in der Trage, also ca. 10Kilo vorm Bauch, jeweils 1-2 Stunden und da funktioniert es prima. Die Herausforderung ist, den Fokus darauf zu halten. Löst die Spannungen ziemlich sofort

ThomasL
30-04-2023, 08:41
Danke schon mal für die Tipps, ich schreibe spätestens am Montag mehr dazu.

Pansapiens
30-04-2023, 10:35
Das Hinterherziehen von schweren Gegenständen ist definitiv eine gute Trainingsform.

hier die Kombi aus Hinterherziehen, in den Händen halten und auf dem Rücken tragen:

36Kg in den Händen, 35kg auf dem Rücken und 60 kg auf dem Schlitten:


https://www.youtube.com/watch?v=oEmS6tPgPGA

Pansapiens
30-04-2023, 10:49
hier eine Studie zu nepalesischen professionellen Lastenträgern:


Ein fitter europäischer oder nordamerikanischer Erwachsener kann einen Rucksack, der etwa ein Viertel seiner Körpermasse wiegt, bequem einen ganzen Tag lang tragen (Bastien et al., 2005b). Eine Last, die mehr als 60 % der Körpermasse (Mb) wiegt, kann jedoch nicht länger als etwa eine Stunde getragen werden, und Lasten, die 100 % Mb überschreiten, können nur unter großen Schwierigkeiten bewegt werden. Viele andere Bevölkerungsgruppen hingegen tragen viel schwerere Lasten stundenlang, manchmal sogar tagelang, weil keine anderen Transportmittel zur Verfügung stehen. Unter diesen Populationen haben afrikanische Frauen eine bemerkenswerte Anpassung für das Tragen von Lasten gezeigt. 1986 wiesen Maloiy et al. nach, dass kenianische Frauen Lasten viel ökonomischer tragen als westliche Probanden. In einer späteren Studie zeigten Heglund et al. (1995), dass diese Frauen beim Tragen von kopfgestützten Lasten ihren pendelartigen Energietransfer erhöhen, der für den Gehgang charakteristisch ist (Cavagna et al., 1976). Mit anderen Worten, sie haben eine Strategie entwickelt, um die zum Tragen einer Last erforderliche Muskelarbeit zu begrenzen, indem sie ein "besseres Pendel" werden. In jüngerer Zeit haben Cavagna et al. (2002) unser Verständnis dieser Strategie vertieft und festgestellt, in welchem Teil des Laufschritts die erhöhte Energieeinsparung auftritt.

Ob andere Bevölkerungsgruppen die von den afrikanischen Frauen entwickelte Strategie zum Tragen von Lasten adaptiert haben, bleibt eine offene Frage. Nepalesische Träger tragen routinemäßig kopfgestützte Lasten, die doppelt so schwer sind wie die von den Afrikanerinnen maximal getragenen Lasten (Bastien et al., 2005a). Im Everest-Tal, wo es keine Straßen gibt, ist das Tragen von Lasten eine tägliche Aufgabe, die jeder von frühester Kindheit an kennt. Malville (1999) berichtet, dass junge nepalesische kommerzielle Träger, die erst 11 Jahre alt sind und 29,9 kg wiegen, Lasten bis zu 36,5 kg oder 123 % Mb tragen. Es überrascht nicht, dass diese Bevölkerungsgruppe eine bekannte Fähigkeit zum Tragen von Lasten entwickelt hat. Professionelle Vollzeitträger transportieren Lebensmittel und Material von Jiri (dem Ende der Straße, die von Kathmandu zum Mount Everest führt) nach Namche, dem Hauptmarkt der Region. Diese 7- bis 9-tägige Reise auf unbefestigten Wegen umfasst eine horizontale Strecke von ∼100 km mit >8000 m Gesamtanstieg und >6300 m Gesamtabstieg. Wir haben am letzten Tag dieser Reise 113 Träger gemessen und festgestellt, dass die durchschnittliche Last der männlichen Träger 89% Mb betrug, wobei 20% der Männer mehr als 125% Mb trugen (Basnyat und Schepens, 2001). Die durchschnittliche Last der nepalesischen Trägerinnen lag bei 70 % Mb, d. h. 10 % Mb höher als die von den afrikanischen Frauen getragene Höchstlast. Malville (1999) hat die von 635 Trägern getragenen Lasten gemessen und für erwachsene Männer eine durchschnittliche Last von 146±30% Mb zu Beginn des Treks nach Namche ermittelt.

https://journals.biologists.com/jeb/article/219/22/3626/16733/The-mechanics-of-head-supported-load-carriage-by

die tragen das teilweise auf dem Kopf oder benutzen einen Kopfriemen,

hier eine beeindruckende Fotostrecke:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/warum-nepalesen-so-viel-tragen-koennen-a-1121522.html#fotostrecke-74e4ad23-0001-0002-0000-000000142722

ThomasL
02-05-2023, 10:40
Moin,

Danke Pansapiens. Gerade die Angaben zum dem was nepalesische Lastenträger so tragen können, hatte ich schon in der Vergangenheit gehört und war absolut beeindruckt!

@marq: Wasser ist definitiv eine gute Idee. Ich denke im Moment über Sandsäcke nach. Mit 3-4x10kg kann man da auch sehr interessante Varianten einbauen (nach und nach Gewicht reduzieren).
Was den Reifen betrifft, habe ich noch nicht probiert. Vermutlich geht es auf Asphalt wobei ich mir sicher bin, dass da auch Spuren entstehen den man leicht folgende könnte 😉. Generell laufe ich aber sowieso bei weitem lieber in der Natur. Werde ich also erstmal nicht machen. Samstag habe ich dagegen mal wieder eine Einheit Schubkarren (mit Holz im Wald bergauf) einlegen „dürfen“. Ist definitiv eine sehr gute Übung.

@Lugasch: Werde ich mal ausprobieren. Ich kenne dabei das Bild einer Schnur am Kopf die diesen nach oben zieht.

Letzten Freitag war ich positiv überrascht, hatte die Strecke von letzter Woche noch um ein kleines Stück erweitert und war trotzdem 2min schneller unterwegs. Bergauf war ich spürbar zügiger und insgesamt fühlte sich die Last schon merklich „leichter“ an als in der Woche davor. Auch am Ende war ich noch deutlich fitter und entschied mich spontan noch einen kleinen Berg „hinten dran zu hängen“. Zum Schluss waren es dann 55min am Stück.
Einen kurzen Schreckmoment gab es am höchsten Punkt als die Kettlebell plötzlich hinter mir auf den Boden viel. Ich fürchtete schon ich müsste sie den Berg in den Händen runtertragen, zum Glück hatte sich nur der Reisverschluss geöffnet und war nicht etwas gerissen, wie zuerst befürchtet.

Chano
08-06-2023, 18:49
Hat jemand n'en Tipp für einen günstigen Rucksack, den man gut beladen kann? Oder link?

Cam67
08-06-2023, 23:27
Hat jemand n'en Tipp für einen günstigen Rucksack, den man gut beladen kann? Oder link?

Ich würde in second hand läden nach Bundeswehrrucksäcke gucken. Robust und tut nicht weh wenn sie Schaden nehmen oder wirklich mal kaputt gehen.

MGuzzi
09-06-2023, 09:39
Ich würde in second hand läden nach Bundeswehrrucksäcke gucken. Robust und tut nicht weh wenn sie Schaden nehmen oder wirklich mal kaputt gehen.

Kriegt man doch neu schon für um 30 €.
Obwohl es sicher besseres gibt, aber dann auch teurer.

Lugasch
09-06-2023, 21:05
Hat jemand n'en Tipp für einen günstigen Rucksack, den man gut beladen kann? Oder link?

Wie viel kg und womit beladen?

Chano
09-06-2023, 22:12
Wie viel kg und womit beladen?

32kg kettlebell. Diese in der styroprverpackung

ThomasL
10-06-2023, 07:16
Ich schreibe heute Abend noch mehr dazu. Nur soviel, 32kg sind für einen stabilen "Militärrucksack" kein Problem. Idealerweise würde ich mir den an deiner Stelle auch in einem lokalen "Natoshop", US-Waffenshop oder wie auch immer der bei Dir heißt holen. Nach meiner Erfahrung kosten die gescheiten inzwischen aber auch schon eher 40-50 Euro (neu).

ThomasL
10-06-2023, 19:36
Also, als jemand der seit über 40 Jahren praktisch nie ohne Rucksack unterwegs ist - oft schwer bepackt und im "Unterholz", bin ich bzgl. Robustheit, Langlebigkeit und Preis-Leistungsverhältnis absolut von den diversen "Militärrucksäcken" überzeugt. Einziges Manko ist das allgemein höhere Gewicht - was beim Rucking aber nun wahrlich nicht stört. Einziger Anwendungsbereich bei dem ich inzwischen auf modernere, teurere Rucksäcke setze sind alpine Mehrtagestouren. Einziger Grund dafür, ist die Gewichtsersparnis.
Wenn es bei Dir lokal keinen entsprechenden Laden gibt, hier findet man auch eine sehr gute Auswahl: https://www.asmc.de/

Lugasch
10-06-2023, 20:23
32kg kettlebell. Diese in der styroprverpackung

Ok, damit bleiben dann wohl überwiegend Militärrücksäcke und Nachbauten. Die Standard-BW-Ausführung ist robust, allerdings ist das Tragesystem nur mäßig bequem.
Ist die Kettlebell ein Muss? Kann mir vorstellen, dass sie sich sehr unangenehm trägt, wg. Gewichtsverteilung und so. Man könnte ja Sandsäcke nehmen.

Chano
10-06-2023, 22:35
Ok, damit bleiben dann wohl überwiegend Militärrücksäcke und Nachbauten. Die Standard-BW-Ausführung ist robust, allerdings ist das Tragesystem nur mäßig bequem.
Ist die Kettlebell ein Muss? Kann mir vorstellen, dass sie sich sehr unangenehm trägt, wg. Gewichtsverteilung und so. Man könnte ja Sandsäcke nehmen.

Ein Muss nicht, man könnte ja auch Ziegelsteine mit Tape ankleben. Habe aber irgendwo noch die Styropor Verpackung
Von einer Competition und da ich eine verstellbare bzw 2 bis 32kg, würde sich das ja anbieten... So die Theorie

ThomasL
11-06-2023, 07:48
Solange es nur um Rucking ohne große andere, schnelle Bewegung geht funktioniert es nach meiner Erfahrung mit einer Kettlebell recht gut. Aktuell verwende ich allerdings Hantelscheiben (15er und 10er), da ist die Gewichtsverteilung weniger zentriert. Sand ist vermutlich ideal da er sich noch besser verteilen lässt, ich selbst war bisher zu faul um umzustellen.

Das Model habe ich aktuell, Beladung bis 50kg (Hantelscheiben) hat er soweit ohne Probleme weggesteckt: https://www.asmc.de/brandit-rucksack-us-cooper-laser-cut-large-schwarz

MGuzzi
11-06-2023, 07:59
Warum dann nicht direkt eine Gewichtsweste?

ThomasL
11-06-2023, 09:11
Weil man den Rucksack und die Gewichte vielfältiger nutzen kann (in meinem Fall muss ich da nicht extra etwas kaufen und unnötig Geld ausgegeben).
Davon abgesehen, gibt es Gewichtswesten die 50kg+ haben?

Chano
11-06-2023, 09:22
Solange es nur um Rucking ohne große andere, schnelle Bewegung geht funktioniert es nach meiner Erfahrung mit einer Kettlebell recht gut. Aktuell verwende ich allerdings Hantelscheiben (15er und 10er), da ist die Gewichtsverteilung weniger zentriert. Sand ist vermutlich ideal da er sich noch besser verteilen lässt, ich selbst war bisher zu faul um umzustellen.

Das Model habe ich aktuell, Beladung bis 50kg (Hantelscheiben) hat er soweit ohne Probleme weggesteckt: https://www.asmc.de/brandit-rucksack-us-cooper-laser-cut-large-schwarz

Jo, das isses Sand oder Baumarkt Kies in reißfeste Beutel. Gut dosierbar.
Wenn es sowas gäbe zum mit Wasser auffüllen, wäre das auch mega für den Urlaub...

Cam67
11-06-2023, 09:27
Jo, das isses Sand oder Baumarkt Kies in reißfeste Beutel. Gut dosierbar.
Wenn es sowas gäbe zum mit Wasser auffüllen, wäre das auch mega für den Urlaub...

Es gibt Campingeimer/Kanister, die eigentlich eine starke Folie mit ventil sind , welche durch den Wasserdruck dann ihre Eimerform erhalten. Das könnte man in den Sack einsetzen und befüllen.

FireFlea
11-06-2023, 09:36
Das Model habe ich aktuell, Beladung bis 50kg (Hantelscheiben) hat er soweit ohne Probleme weggesteckt: https://www.asmc.de/brandit-rucksack-us-cooper-laser-cut-large-schwarz

Danke, hätte gar nicht gedacht, dass die Brandits so belastbar sind, gibt ja in der Richtung viele Modelle und man liest recht gemischte Bewertungen. Hatte auch mal überlegt, eine kleinere Version davon zu kaufen (nicht für Rucking). Wie trägt der sich sonst, v.a. bzgl. Rückenkomfort?

Ansonsten gibt es für größere Lasten doch die ALICE Packs der US Armee (mit dem Metallgestell), die sollten einiges aushalten.

Klösschen
11-06-2023, 13:53
Ich hatte zu Anfang immer Reispakete im Rucksack. Damit konnte ich nach und nach immer Gewicht aufstocken.

Ich habe mich auch durch diverse Rucksäcke getestet, letztendlich bin ich bei GoRuck angekommen.

Den GoRuck Rucker nehme ich auch zur Arbeit. Zusätzlich zur 30lbs Platte passen Laptop, Wasserbuddel und Stulle rein.

Trägt sich super, das Gewicht liegt gut auf dem oberen Rücken.

https://www.goruck.com/products/rucker


Für die schnelle Runde um See habe ich den
RPC

https://www.goruck.com/products/ruck-plate-carrier-long

Die Platten gibts bei Amazon manchmal günstig zu kaufen.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Chano
11-06-2023, 16:58
Solange es nur um Rucking ohne große andere, schnelle Bewegung geht funktioniert es nach meiner Erfahrung mit einer Kettlebell recht gut. Aktuell verwende ich allerdings Hantelscheiben (15er und 10er), da ist die Gewichtsverteilung weniger zentriert. Sand ist vermutlich ideal da er sich noch besser verteilen lässt, ich selbst war bisher zu faul um umzustellen.

Das Model habe ich aktuell, Beladung bis 50kg (Hantelscheiben) hat er soweit ohne Probleme weggesteckt: https://www.asmc.de/brandit-rucksack-us-cooper-laser-cut-large-schwarz

Interessant, wie oft warst du denn mit 50kg unterwegs? Dieses Modell ist gerade bei Amazon im Angebot für 35 Euro mit Prime...

Chano
11-06-2023, 17:28
Ich hatte zu Anfang immer Reispakete im Rucksack. Damit konnte ich nach und nach immer Gewicht aufstocken.

Ich habe mich auch durch diverse Rucksäcke getestet, letztendlich bin ich bei GoRuck angekommen.

Den GoRuck Rucker nehme ich auch zur Arbeit. Zusätzlich zur 30lbs Platte passen Laptop, Wasserbuddel und Stulle rein.

Trägt sich super, das Gewicht liegt gut auf dem oberen Rücken.

https://www.goruck.com/products/rucker


Für die schnelle Runde um See habe ich den
RPC

https://www.goruck.com/products/ruck-plate-carrier-long

Die Platten gibts bei Amazon manchmal günstig zu kaufen.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Bestimmt sind die echt gut, aber preislich für mich 2much...

ThomasL
12-06-2023, 09:02
Interessant, wie oft warst du denn mit 50kg unterwegs? Dieses Modell ist gerade bei Amazon im Angebot für 35 Euro mit Prime...
Bisher 7 Einheiten mit 50kg+ und ca. 8 mit 30kg (außerdem noch 2 längere Einheiten mit ca. 26kg). Da 50kg 80%BW sind und ich sie direkt im Anschluss an mein Beintraining (Kniebeugen, Ausfallsschritte) mache sind es recht kurze Einheiten (immer Treppe hoch und runter).
Bisher ohne sichtbare Spuren von Verschleiß. Parallel dazu nutze ich den Rucksack auch so noch im Alltag - meist mit 5-8kg Gewicht.
Das Teil hier hatte ich vorher ein paar Jahre lang im Einsatz (auch zeitweise mit Rucking, aber i.d.R. nur mit 20kg Kettlebell). Der ist im Moment nur ausgemustert weil der Reisverschluss beschädigt ist (aber nicht vom Rucking):
https://www.asmc.de/mfh-rucksack-us-assault-i-basic-oliv?flxSmartSuggest=1

@FireFlea: Komfort ist in Ordnung.

Chano
12-06-2023, 20:28
Bisher 7 Einheiten mit 50kg+ und ca. 8 mit 30kg (außerdem noch 2 längere Einheiten mit ca. 26kg). Da 50kg 80%BW sind und ich sie direkt im Anschluss an mein Beintraining (Kniebeugen, Ausfallsschritte) mache sind es recht kurze Einheiten (immer Treppe hoch und runter).
Bisher ohne sichtbare Spuren von Verschleiß. Parallel dazu nutze ich den Rucksack auch so noch im Alltag - meist mit 5-8kg Gewicht.
Das Teil hier hatte ich vorher ein paar Jahre lang im Einsatz (auch zeitweise mit Rucking, aber i.d.R. nur mit 20kg Kettlebell). Der ist im Moment nur ausgemustert weil der Reisverschluss beschädigt ist (aber nicht vom Rucking):
https://www.asmc.de/mfh-rucksack-us-assault-i-basic-oliv?flxSmartSuggest=1

@FireFlea: Komfort ist in Ordnung.

... Das hört sich doch gut an...Ist der Lazer Cut von Vorteil?
Bei der Beschreibung deiner Aktivitäten musste ich ich sofort an dieses Mail denken Workout denken...

https://www.strongfirst.com/step-up-your-adventure-training/

Vielleicht ist das ja was für dich, ich finde es genial.

Lg Chano

ThomasL
13-06-2023, 06:18
Lazer Cut?

Den Link schaue ich mir später mal an. Danke!

FireFlea
13-06-2023, 06:56
Lazer Cut?


Ist der Nachfolger vom Molle System. Allerdings hat der Rucksack, den Du verlinkt hast, noch Molle; Laser Cut sieht so aus:

https://www.amazon.de/Mil-Tec-Assault-Multitarn-20-lasergeschnitten/dp/B00VS10XVG/

ThomasL
13-06-2023, 10:59
Sachen gibt es.


Das Programm hört sich durchaus sehr interessant an. Aber auch ziemlich langweilig und man benötigt einen Pulsmesser :p
Ich denke ich bleibe bei meiner Variante in der Natur (die Einheit auf der Treppe ist auch eher langweilig dafür aber relativ kurz, und wird jetzt noch kürzer wenn ich die Last auf >= BW erhöhe). Ich behalte es aber definitiv im Hinterkopf falls mal etwas noch anspruchsvolleres anstehen sollte.

Die Fortschritte mit dem aktuellen Programm sind auf alle Fälle sehr gut und da im anvisierten Kurs gleich zwei Teilnehmer abgesprungen sind, konnte ich jetzt auch einen festen Platz ergattern – d.h. der Aufwand ist voraussichtlich auch nicht für den Ar….:biglaugh:).

period
13-06-2023, 11:11
... Das hört sich doch gut an...Ist der Lazer Cut von Vorteil?
Bei der Beschreibung deiner Aktivitäten musste ich ich sofort an dieses Mail denken Workout denken...

https://www.strongfirst.com/step-up-your-adventure-training/

Vielleicht ist das ja was für dich, ich finde es genial.

Lg Chano

Auf mich wirkt das ein bisschen (SF-typisch...) wieder mal wie alter Wein in neuen Schläuchen. Ähnlichkeiten zu klassischen Protokollen wie dem Harvard / Brouha step test und entsprechenden Derivaten sind unübersehbar, aber man erwähnt sie nichtmal. Dafür entschärft man die Stufenhöhe, setzt die Schrittfrequenz auf ein arbiträres Mass herunter und nimmt einen Rucksack dazu (bewegt aber letztlich weniger Tonnage pro Intervall), verbietet aus ungenannten Gründen das Schwingen der Arme, erhöht die Anzahl der Intervalle, und fügt ebenfalls arbiträr gewählte Herzfrequenzen ein, um das Ganze wissenschaftlicher wirken zu lassen. Klar, kann man probieren, aber die Logik erschliesst sich mir nicht wirklich, nachdem das für manche viel zu viel und für andere wieder viel zu wenig ist.

Chano
13-06-2023, 16:08
Solange es nur um Rucking ohne große andere, schnelle Bewegung geht funktioniert es nach meiner Erfahrung mit einer Kettlebell recht gut. Aktuell verwende ich allerdings Hantelscheiben (15er und 10er), da ist die Gewichtsverteilung weniger zentriert. Sand ist vermutlich ideal da er sich noch besser verteilen lässt, ich selbst war bisher zu faul um umzustellen.

Das Model habe ich aktuell, Beladung bis 50kg (Hantelscheiben) hat er soweit ohne Probleme weggesteckt: https://www.asmc.de/brandit-rucksack-us-cooper-laser-cut-large-schwarz

Wie hast du das denn eigentlich mit der Kettlebell Im Rucksack gemacht? Erst Decken rein oder wie war das Setting, dass sie nicht ganz unten hängt?

ThomasL
14-06-2023, 14:31
@Period Danke für die Analyse

@Chano: Die 20er hatte ich als einfach reingeschmissen, die 30er habe ich mit einer alten Jacke unterfüttert. Hing aber trotzdem am Ar....

Bei den Scheiben mache ich es so, dass ich ein Sitzpolster reinstecke, dabei geht es mir aber nicht um die Höhe sondern darum die Belastung auf den Rucksack möglichst stark zu verteilen. Bei den 50kg teile ich es außerdem auf zwei unterschiedliche Fächer auf (drei 10er ins Große, vier 5er ohne Polster ins Kleine).

Heute habe ich zum ersten Mal mit 100% BW als Zusatzlast gearbeitet. Rechts und links Kettlebell (30kg/20kg) plus Rucksack. Ging überraschend gut.
Was mir in den letzten 2 Wochen extrem aufgefallen ist, bei den 10er Kniebeugen habe ich eher einen leichten Einbruch in der Leistung, gleichzeitig bin ich aber beim Laufen (auf der Treppe aber vor allem auch in unebenen Gelände) deutlich stabiler und sicherer, sowie ausdauernder, geworden. Also genau das, was ich für meine Zielsetzung benötige. Dazu kommt, dass der Nacken deutlich weniger ermüdet.

Chano
14-06-2023, 16:59
@Period Danke für die Analyse

@Chano: Die 20er hatte ich als einfach reingeschmissen, die 30er habe ich mit einer alten Jacke unterfüttert. Hing aber trotzdem am Ar....

Bei den Scheiben mache ich es so, dass ich ein Sitzpolster reinstecke, dabei geht es mir aber nicht um die Höhe sondern darum die Belastung auf den Rucksack möglichst stark zu verteilen. Bei den 50kg teile ich es außerdem auf zwei unterschiedliche Fächer auf (drei 10er ins Große, vier 5er ohne Polster ins Kleine).

Heute habe ich zum ersten Mal mit 100% BW als Zusatzlast gearbeitet. Rechts und links Kettlebell (30kg/20kg) plus Rucksack. Ging überraschend gut.
Was mir in den letzten 2 Wochen extrem aufgefallen ist, bei den 10er Kniebeugen habe ich eher einen leichten Einbruch in der Leistung, gleichzeitig bin ich aber beim Laufen (auf der Treppe aber vor allem auch in unebenen Gelände) deutlich stabiler und sicherer, sowie ausdauernder, geworden. Also genau das, was ich für meine Zielsetzung benötige. Dazu kommt, dass der Nacken deutlich weniger ermüdet.

Danke für die Info. Hast du Competition Kettlebells bzw passen welche mit 28 cm Durchmesser wohl rein?

ThomasL
14-06-2023, 19:15
Die hier passt gut rein: https://www.gorillasports.de/kettlebell-guss-gummibeschichtung-30-kg

Problematischer sind tatsächlich die 10kg bzw. 15kg Scheiben, da muss man ein bisschen schauen, dass sie sauber aufeinander liegen.

ThomasL
06-08-2023, 08:02
So, die Tour ist vorbei, daher jetzt ein kurzes Fazit wie sich das Rucking für mich bewährt hat.
Umfang war 2x pro Woche Rucking und einmal Radfahren (Details siehe weiter vorne). Ziel war es primär die Knie (Bänder) auf die Belastung vorzubereiten, sekundär die Muskulatur und das Herz-Kreislaufsystem.

Ein erster Test war eine Wanderung von 31km, ca. 1.100Hm im Ab- und ca. 800Hm im Aufstieg (vor ca. 4 Wochen). Dabei keinerlei Probleme mit den Bändern/Muskeln und am Ende noch deutlich Reserven (trotz ca. 36° Außentemperatur). Im Gegensatz dazu eine vergleichbare, aber etwas kürzere Wanderung mit etwas weniger Höhenmetern im Vorjahr ohne Vorbereitung. Da war deutlich mehr zu spüren und die Reserven deutlich kleiner.

Die eigentliche Tour war dann letzte Woche.
Aufstieg von ca. 2.000 Höhenmeter auf 2.947m (Ausgangshöhe zuhause ca. 136m)- mit einigen Gegenanstiegen , Gepäck ca. 14kg, Dauer ca. 5h 30min (kürzer als ursprünglich erwartet), davon ca. 1,5 mit Steigeisen auf einem, teils mit sulzigem Schnee bedeckten, Gletscher.

Fazit:
- Den Rucksack spürte ich kaum
- Mit den Steigeisen sulzigem Schnee machten sich die gleichen Muskeln (Hüfte) deutlich bemerkbar die sich auch beim Rucking zu erst meldeten, dank der guten Vorbereitung aber nur mäßig und ohne Muskelkater (den hatte ich dafür in der Vorbereitung).
- Der letzte, kurze aber steile Aufstieg zur Hütte fühlte (Herz-Kreislauf Belastung) sich mit 14kg so an wie bei der Vorbereitung mit ca. 32-34kg (>50%BW) in vergleichbar steilen Geländepassagen. D.h. auch auf die höhere Belastung durch die Höhe (ohne vorherige Anpassung) hat das Training gut vorbereitet.
- Bei einer Gradtour am Tag 3 zahlte sich dann zusätzlich noch der Trainingseffekt für die Oberschenkelmuskulatur aus.
- Der Hauptgrund für diese Form der Vorbereitung war aber, dass ich beim Absteigen mit Gewicht über längere Distanzen (1000hm und mehr) oftmals Schmerzen in den Außenbändern (Knie) bekam. Auch diese blieben diesmal aus. Auch hier habe ich einen guten Vergleich zum Zustand ohne vorbereitendes Training, da ich im vergangenen Jahr auf einem etwas kürzeren Abstieg mit deutlich weniger Gewicht schon leichte Schmerzen bekam.

Für mich hat sich diese Trainingsmethode damit absolut bewährt. Da dieses Jahr nur noch moderatere Touren anstehen werde ich jetzt wohl auf 1x pro Woche Rucking mit etwas moderateren Gewichten gehen und sobald sie letzte Tour durch ist vermutlich sogar auf einmal alle 2 Wochen (bis zur nächsten Saison).

marq
13-06-2024, 11:11
Die Platten gibts bei Amazon manchmal günstig zu kaufen.

dafür ist der rucksack ziemlich teuer :D


meinst du die originalen platten oder so etwas?

https://www.amazon.de/Yes4All-Hantelscheiben-Verschiedene-Gewichtsscheiben-erhältlich/dp/B07PJMP3LT/ref=sr_1_6?dib=eyJ2IjoiMSJ9.-Wpxt2TttGk7_dHEx4O-GhKa70l_-Z5D-_Kp1OT-jKWMb_JDfGlollQ9DKG6R2bZ27sRnDhJcvAhBwVY3RJrs0MVNE c5d0UMuGiePuhvrkMK7SMULaT8fQ8mTJG76O36o5BcnJaJHPyF nZwzZYN0f7EkKW7Zm8bBOT3fknH9UOm4CRp6pGSD-_dmLNLgpFTBHTa9AQQrhUCCgFihSuKbxHWs2X2hONNi59n24aK yIdAECO59-1W3ZUWae7niWp1uwNz0TpuOBxcWBkiTwj-byVcNSJnuatOc09coNgA1rpo.7a7zpCfFy28xBzFWhEC8BqOqE 6UWtHkqTj8E-BYE4PI&dib_tag=se&keywords=rucking%2Brucksack&qid=1718273259&sr=8-6&th=1

marq
13-06-2024, 11:12
in den usa trainieren viele nach einem trainingsplan!


wer trainiert nach welchem plan?

Klösschen
13-06-2024, 12:15
dafür ist der rucksack ziemlich teuer :D


meinst du die originalen platten oder so etwas?

https://www.amazon.de/Yes4All-Hantelscheiben-Verschiedene-Gewichtsscheiben-erhältlich/dp/B07PJMP3LT/ref=sr_1_6?dib=eyJ2IjoiMSJ9.-Wpxt2TttGk7_dHEx4O-GhKa70l_-Z5D-_Kp1OT-jKWMb_JDfGlollQ9DKG6R2bZ27sRnDhJcvAhBwVY3RJrs0MVNE c5d0UMuGiePuhvrkMK7SMULaT8fQ8mTJG76O36o5BcnJaJHPyF nZwzZYN0f7EkKW7Zm8bBOT3fknH9UOm4CRp6pGSD-_dmLNLgpFTBHTa9AQQrhUCCgFihSuKbxHWs2X2hONNi59n24aK yIdAECO59-1W3ZUWae7niWp1uwNz0TpuOBxcWBkiTwj-byVcNSJnuatOc09coNgA1rpo.7a7zpCfFy28xBzFWhEC8BqOqE 6UWtHkqTj8E-BYE4PI&dib_tag=se&keywords=rucking%2Brucksack&qid=1718273259&sr=8-6&th=1

Ja, genau die Platten.

Hab noch keinen Cent für die GoRuck Rucksäcke bereut :)

marq
13-06-2024, 23:51
du machst das rucking im alltag oder noch einem trainingsplan outdoor?

Klösschen
14-06-2024, 05:03
Mittlerweile nur noch Alltag.
Wie gehabt vor/nach der Arbeit die Runde um die Firma. Am WE gerne zum Gym/Dojo/Wochenmarkt oder beim Städtetrip

ThomasL
14-06-2024, 10:27
Nochmal zum Rucking. Ich habe vor kurzem einen amerikanischen Artikel über Outdoor Ausrüstung und Rucksäcke gelesen. Der Autor ging dann (aufgrund seines Backrounds) kurz darauf ein, warum für ihn Chest rig‘s „besser“ sind als Gürtel mit Ausrüstungstasche. Eines der Argumente war, dass sie ein gutes Gegengewicht zum schweren Rucksack darstellen und dadurch dabei helfen mit schwerer Last aufrechter zu gehen - wodurch die Lastverteilung auf die Wirbelsäule verbessert würde.
Nun habe ich keinen Chest rig und würde auch nicht in der Öffentlichkeit mit einem herumlaufen. Als Alternative habe ich aber einfach mal einen zweiten Rucksack genommen und einen Teil des Gewichts (grob 1/3) dort platziert. Funktioniert tatsächlich hervorragend und ist bei hoher Last definitiv zu empfehlen. Mache ich jetzt immer so, außer bei längeren Touren (>1h).

marq
14-06-2024, 12:42
passen denn die amazon gewichtsplatten auch in diesen weste ??
##

1. https://shield-germany.de/products/shield-germany-plattentrager-alpha-oliv?variant=44574147019016

2. https://www.phantom-athletics.com/products/phantom-athletics-training-vest

marq
14-06-2024, 12:44
Mittlerweile nur noch Alltag.
Wie gehabt vor/nach der Arbeit die Runde um die Firma. Am WE gerne zum Gym/Dojo/Wochenmarkt oder beim Städtetrip

ok .

FredKuneDo76
14-06-2024, 13:08
Problem wird halt, wie auch beim Training mit Gewichtsmanschetten, dass du schon ziemlich darauf achten solltest, ob du damit eventuell mehr Schaden als Nutzen anrichtest.

Wenn du beispielweise zu viel Gewicht "draufpackst" und deine Lauftechnik nicht besonders gut ist, oder deine Muskulatur diese zusätzliche Belastung nicht ausreichend ausgleichen kann, gibt es schnell Probleme mit den Gelenken.

Du musst also schon erstmal selbst gut einschätzen können, wie viel "Extragewicht" für dich Sinn ergibt. Weniger Zusatzgewicht, aber sichere Lauftechnik ist da mehr.

marq
14-06-2024, 18:32
Problem wird halt, wie auch beim Training mit Gewichtsmanschetten, dass du schon ziemlich darauf achten solltest, ob du damit eventuell mehr Schaden als Nutzen anrichtest.

Wenn du beispielweise zu viel Gewicht "draufpackst" und deine Lauftechnik nicht besonders gut ist, oder deine Muskulatur diese zusätzliche Belastung nicht ausreichend ausgleichen kann, gibt es schnell Probleme mit den Gelenken.

Du musst also schon erstmal selbst gut einschätzen können, wie viel "Extragewicht" für dich Sinn ergibt. Weniger Zusatzgewicht, aber sichere Lauftechnik ist da mehr.

ähmm ja

ThomasL
15-06-2024, 07:45
ähmm ja
Das habe ich beim Lesen auch gedacht.

marq
15-06-2024, 11:09
aber lrucking ja auch nicht joggen :) , vielleicht ist das das verständnisproblem.

https://www.goruck.com/pages/what-is-rucking

ThomasL
15-06-2024, 20:10
Wäre natürlich möglich, dann könnte ich es etwas besser verstehen. Ist halt so eine Pauschalaussage die bei Training (mit Gewichten) immer zutrifft.

Pflöte
07-07-2024, 09:23
Kann hier jemand einen konkreten Rucksack empfehlen, der genug Stauvolumen hat, um mehrere dieser 15- bis 25-kg schweren Säcke Kies oder Steine aufzunehmen, wie es sie im Baumarkt gibt und dabei halbwegs bequeme Gurte hat?

Chano
07-07-2024, 19:04
Kann hier jemand einen konkreten Rucksack empfehlen, der genug Stauvolumen hat, um mehrere dieser 15- bis 25-kg schweren Säcke Kies oder Steine aufzunehmen, wie es sie im Baumarkt gibt und dabei halbwegs bequeme Gurte hat?
Habe ihn mir noch nicht geholt, wenn, dann wäre es aber dieser.
Brandit US Cooper Rucksack Large - 40 Liter - Viele Farben https://amzn.eu/d/0foli8Nk

Gruß, Chano

Pflöte
07-07-2024, 19:19
Da ist halt - für diesen Zweck - etwas blöd, dass der mehrere Staufächer hat, wodurch Platz verschenkt wird. Die kleineren Fächer werden volumentechnisch keinen "Kiessack" aufnehmen können, denke ich. Vllt. werde ich aber einfach den Kies in kleinere Beutel umfüllen - dann wäre das wieder egal.

Chano
07-07-2024, 20:06
Hast du keine kettlebell oder Hantel Scheiben?

ThomasL
08-07-2024, 06:24
Einen konkreten Rucksack leider nicht. Wieviele genau sind mehrere? Ich würde überlegen welche maximale Menge du nimmst und mir über das Volumen der Säcke ausrechnen wieviel Volumen du benötigst. Dann ist die Überlegung: Soll er einigermaßen günstig sein, einen der diversen Militärrücksäcke wie die von Brandit (sind recht schwer, stört aber beim Rucking nicht) oder halt was gescheites von Marken wie Deuter. Nur bei letzterem hatte ich bisher wirklich bequeme Gurte. Ob die zwingend nötig sind, hängt aber auch sehr von der Tragedauer ab. Bei <=3h kommt man auch mit den nicht ganz so bequemen der günstigen Militärrücksäcke gut zurecht (natürlich habe ich nicht alle getestet, die die ich bisher hatte kamen aber nicht an die Tragesysteme meines Deuters heran).

Auch wenn ich selbst mit Kettlebell gearbeitet habe und inzwischen Hantelscheiben verwende. Sand- und Kies hat schon Vorteile, in kleine Staufächer kann man aber natürlich gut noch zusätzlich 2,5kg oder 5kg Scheiben packen.

Pflöte
08-07-2024, 08:28
Ich bin halt viel (wochenlang) unterwegs und meine Hantelscheiben nehme ich da nicht mit. Kies o.ä. gibt es meist sehr günstig und der wird mir auch garantiert von irgendwem mit Grundstück wieder abgenommen. Ist inzwischen schon etwas her, habe ich aber schon mehrmals so gemacht, wenn auch nicht fürs Rucking.

Die Tragezeit würde (so wie ich es mir gerade vorstelle) deutlich unter drei Stunden liegen - eher bei der Hälfte und das in zwei Etappen, also mit möglicher Pause mittendrin. Unbequem soll es trotzdem nicht sein, da ich gerne ca. 60kg aufladen würde - vllt. mehr, vllt. weniger, kann ich so, ohne es auszuprobieren, nicht sagen. Tendenziell bin ich aber bei höheren Gewichten und dafür kürzeren Strecken. Die Modelle von Deuter scheinen aber auf den ersten Blick gar nicht für höhere Tragelasten ausgelegt zu sein.

Mit dem Thema Rucking habe ich mich noch gar nicht beschäftigt. Aber da ich "gerne" schleppe und auch gerne laufe, kam mir durch den Thread hier die Idee, auf etwas zusätzliche körperliche Belastung zu kommen, indem ich Strecken, die ich sowieso ablaufe, so ab und an in ein Training umwandele. Die Idee begeistert mich immer mehr, wenn ich so drüber nachdenke. :)

Werde wohl die Tage mal noch etwas im Netz (sowohl was Rucking als auch Rücksäcke angeht) herumsuchen.

period
08-07-2024, 08:54
Ich würde mal in Richtung einer "Kraxe" (Rückentrage, oder wie immer das im Schriftdeutsch heisst) schauen. Dabei ist zu beachten, dass die Alu-Modelle in der Regel nur für Gewichte bis 50 kg ausgelegt sind (ich habe das eine oder andere davon auf dem Gewissen, also kann ich das bestätigen), während die alten Holzdinger auch viel höher beladen werden können. Dazu ein Seesack aus Nylon-Canvas zum Verstauen, ein 5 m Bungee-Seil zum verzurren, feddisch.

Chano
08-07-2024, 09:32
Also ohne jetzt das vorausgehende Training und die Konstitution zu kennen, würde ich sagen, dass als Newbee Rucking mit 60kg ziemlich negativ in der Risk/Gain - Rechnung resultieren würde...

Pflöte
08-07-2024, 09:49
Ja, unter "Lastenkraxe" habe ich direkt schon was gefunden. Ein Modell mit bis zu 75kg Traglast z.B. -

Im Moment tendiere ich dazu, die Entscheidung noch etwas hinauszuzögern und mir erstmal einen Rucksack zu holen, mit dem ich mit etwas leichterem Gewicht herumprobiere (kann ja sein, dass es dann doch nichts für mich ist) und den ich danach auch als normalen Reiserucksack nutzen kann. Wenn ich erstmal ein paar Strecken mit 20 oder 30 kg gelaufen bin, ist meine Einschätzung darüber, was ich brauche und möchte sicherlich fundierter.

Pflöte
08-07-2024, 09:52
Also ohne jetzt das vorausgehende Training und die Konstitution zu kennen, würde ich sagen, dass als Newbee Rucking mit 60kg ziemlich negativ in der Risk/Gain - Rechnung resultieren würde...
Ich schnalle mir bestimmt nicht beim ersten Mal 60kg auf den Rücken und marschiere blind drauf los. :)

Es geht halt um die Option, höhere Gewichte nutzen zu können, was nicht heißt, dass es nur so sein muss.

ThomasL
08-07-2024, 12:34
Was wiegst Du denn?

Pflöte
08-07-2024, 13:43
Viel zu viel... "Funktionale Masse" sind ca. 65kg, bin aber bei ca. 80kg. Mir gefällt die Vorstellung, ein Zusatzgewicht in Höhe meines Körpergewichts mitzuschleppen - dafür nehme ich, entgegen der Realität, 60 bis 70kg an.

ThomasL
08-07-2024, 14:40
Ich mache ja auch Einheiten auf der Treppe mit fast 90%BW, die sind aber recht kurz. Selbst 30kg spürt man in der Nackenmuskulatur schon sehr ordentlich (zumindest ohne Hüftgurt), daher macht es Sinn sich langsam heranzutasten. So wie du es ja vor hast. Viel Erfolg (Spaß ist was anderes ;-)).

period
08-07-2024, 15:26
Ein einmonatiges "zero to hero" Beispielprogramm findet sich übrigens in Jack London's "Alaska Kid" (Smoke Bellew) - inklusive Bohnen, Speck, daraus resultierendem Dünnpfiff und folgendem Gewichtsverlust :p Wenn man sich anschaut, was ich in meiner Kindheit so gelesen habe, ist es eigentlich kein Wunder, was dabei rausgekommen ist :D

Pflöte
08-07-2024, 16:20
Naja, dass ich mir einen Haufen Kies kaufen möchte, um ihn dann gelegentlich auf dem Rücken spazieren zu führen, werde ich jetzt auch nicht an die große Glocke hängen. :D Klingt schon leicht irre, wenn man es ausformuliert. Aber hier sind wir ja unter uns.

period
08-07-2024, 17:05
Naja, dass ich mir einen Haufen Kies kaufen möchte, um ihn dann gelegentlich auf dem Rücken spazieren zu führen, werde ich jetzt auch nicht an die große Glocke hängen. :D Klingt schon leicht irre, wenn man es ausformuliert. Aber hier sind wir ja unter uns.

So isses. Wenn wir schon dabei sind - ich hätte da ggf. noch nen Tipp für Dich: statt Sand oder Kies kann man auch Wasser nehmen, was die Sache unterwegs erheblich erleichtert (nachdem Du das Thema ja spezifisch angesprochen hattest). Dazu braucht man z.B. sowas: https://www.amazon.de/dp/B093CH4RGC?ref=ppx_yo2ov_dt_b_product_details&th=1 Ich hab den Fünferpack von den 27 L gekauft, die wohnen seit ein paar Monaten in meinem Ultimate Sandbag und dienen mir gleichzeitig als Kopfkissen (ich schlafe seit ca. 15 Jahren auf nem Bouldercrashpad auf dem Fussboden). Bislang ist trotz erheblicher Misshandlungen (draufsteigen usw.) noch keiner geplatzt.

Alfons Heck
08-07-2024, 18:32
Bei Wasser mußt du schauen das es luftfrei eingetütet ist. Sonst hast du schöne Lastwechsel weil es hin und her schwabt.


Gruß
Alfons.

ThomasL
09-07-2024, 06:25
Kies (oder Sand) auf alle Fälle im Kieswerk kaufen und nicht im Baumarkt.