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Vollständige Version anzeigen : Wiedereinsteiger mit Beweglichkeits-Defizit



Jens78
27-06-2023, 12:45
Ein freundliches "Hallo" in die Runde und Gruß von einem Neueinsteiger beim Karate und einem Wiedereinsteiger in den Kampfsport.

Mit mittlerweile 45 Jahren bin ich nun wieder Mitglied in einem Verein geworden, in welchem Shotokan Karate trainiert wird.
Ich habe in der Vergangenheit immer mal wieder einige Jahre Kampfsport (Taekwon-Do in der Jugend, als junger Erwachsener (deutsches) Ju-Jutsu und später Kickboxen) gemacht, hab aber erschreckend viel an Beweglichkeit in den letzten Jahren eingebüßt. Bürojob und stumpfes Jogging/Lauftraining haben da für steife Hüften und Gelenke gesorgt, denn um Beweglichkeit habe ich mich bestimmt schon 10 Jahre nicht mehr gekümmert.

Die Bestandsaufnahme war entsprechend ernüchternd:
In der seitlichen Dehnung komm ich nach etwas Vordehnung mal gerade über 90° und in der Frontdehnung siehts ein bisschen besser aus, das vollständige Strecken des Standbeins will aber in der Dehnung nicht gelingen.
Mae geri geht nach etwas Warmmachen auf Brusthöhe, Yoko geri (als Kekomi) vielleicht auf Hüfthöhe oder etwas drüber.
Insbesondere aber für den Yoko geri Keage - also den mit schnappender Bewegung ausgeführten Kick wie in der Heian Nidan - fehlt es mir momentan noch an Hüftbeweglichkeit - da erreiche ich nicht mal Hüftniveau. Erschreckend

Ich bin da jetzt mal Realist und mir ist schon klar, dass Verbesserungen in dem Bereich dauern - insbesondere, weil man keine 20 mehr ist.
Ich wollte nun abseits von normalen 2x wöchentlichen Kihon/Kata-Training für mich zuhause ca. 3x pro Woche ein Dehnprogramm starten. Dazu hab ich mal hier in die Runde zwei Fragen:

1) gibt's hier Leute, die ggf ähnlich "alt" und unbeweglich eingestiegen sind und mal ne Hausnummer sagen können, wie lange es gedauert hat, bis merkliche Verbesserungen eingetreten sind?
2) gibt's hier Empfehlungen für Dehnprogramme (bitte keine Bücher, eher Youtube etc) mit Schwerpunkt Rumpf/Hüfte/Beine, so vielleicht 20-45 Minuten Dauer , die ich zu Beginn als "Vorturn-Video" - also als Vorlage - nutzen könnte? Bei kompletten Dehnprogramm-Videos im Netz waren die mir bisher entweder zu unvollständig (z.B. nur 1-2 Muskelgruppen) oder nach 'nem kurzen Warmup waren die Übungen im Wesentlichen für Zirkusartisten interessant :)

Freu mich über Rückmeldungen und Input. Bis dahin, bleibt geschmeidig (haha).
LG
Jens

FireFlea
27-06-2023, 12:58
https://youtube.com/@themovementfix

Ripley
27-06-2023, 13:20
Hi Jens!

Nur Mut! Das wird!
Ich habe auch in ähnlichem Alter wie du mit Shotokan angefangen, gehe jetzt stramm auf die 60 zu und habe insbesondere im letzten Jahr nochmal deutlich an Beweglichkeit zugelegt.
Bei mir geht das sehr klar auf regelmäßiges Yoga (mögl. 2×/Wo.) im Studio zurück.
Wenn du diese Zeitkapazität nicht hast, dafür Disziplin für Homebased Training, schau mal bei Kellan rein: https://youtube.com/@MovementParallelsLife

Unter dem Reiter "Playlists" findest du die Videos nach Themenschwerpunkten sortiert. Da ist VIEL zu Mobility dabei.

Der Kerl macht echt gutes Zeugs und erklärt auch prima; u.a. gefällt mir, wie er betont, dass DEINE jeweilige Range of Motion entscheidend ist.

Klösschen
28-06-2023, 07:01
Moin Jens,

mir helfen ganz gut die Yin Yoga Einheiten von Mady:

https://youtube.com/@madymorrison

und die Sachen von Original Strength:

https://youtube.com/@OriginalStrengthSystem

Hab jetzt nach knapp 3 Jahren Pause mit 49 mit Muay Thai angefangen.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Jens78
28-06-2023, 07:34
Guten Morgen und Danke euch schon mal für den Input!

In die YouTube Channels die ihr mir gepostet habt, schau ich definitiv mal rein und stelle mir was zusammen.

@Ripley:
deine Aussage macht Mut, dass du Ü50 noch gute Fortschritte gemacht hast.
Yoga im Studio werde ich nicht schaffen, da 2x pro Woche wegen Familie mit kleinen Kindern und Job schon herausfordernd ist.
Mein Plan ist 3x pro Woche so 30-60 Minuten Dehnen/Mobility auf ner Yogamatte im Wohnzimmer, wenn die Kinder um 8 im Bett sind.

Dann schau ich mir die Tage mal alle verlinkten Channels in Ruhe an und stell mir was zusammen.

LG

Steapa
28-06-2023, 09:08
Professionelle Tipps kann ich Dir nicht geben, aber ein kleiner Erfahrungsbericht.
Wir haben das gleiche Baujahr und ich habe vor einem Jahr nach 20 Jahren wieder mit KK angefangen. Allein das KK Training, zu dem Dehnen dazu gehört, hat meine beweglichkeit schon nach wenigen Wochen extrem verbessert und das motiviert dann natürlich zu mehr.
Ich habe genau das gemacht, was Dir vorschwebt. Yogamatte im Wohnzimmer, ein Anfänger-Yoga Buch (In meinem Fall "Yoga für Ungelenkige" (https://www.amazon.de/Yoga-f%C3%BCr-Ungelenkige-Schritten-Anf%C3%A4nger/dp/3625186888/ref=sr_1_1?crid=36QAK974HACAE&keywords=yoga+f%C3%BCr+ungelenkige&qid=1687939654&sprefix=yoga+f%C3%BCr+%2Caps%2C89&sr=8-1)) und feuer frei. Das hat, und macht es noch immer, genau den gewünschten Effekt gebracht.

Also: nur zu :)

Jens78
29-06-2023, 05:09
Hallo Steapa,

danke für den Link zum Buch. Das sieht ganz praxistauglich aus und mir gefällt, dass die Übungen anscheinend immer in drei Steigerungsstufen von Anfänger bis Profi vorgestellt werden.
Auch wenn ich eigentlich kein Buch wollte, habe ich es mal bestellt, da der Preis ja homöopathisch ist.
Bin mal gespannt und werde berichten.
Gruß

Steapa
29-06-2023, 08:09
Ach Werbung für das Buch sollte das gar nicht unbedingt werden :)

Aber einen Fehler hast Du sicher nicht gemacht.

marq
29-06-2023, 11:00
um ehrlich zu sein, als trainer habe ich nur wenige ausnahmen gesehen, die ü 35 begonnen haben und es auf ein niveau gebracht haben, das dem sport gerecht wird. das problem ist doch, dass man sich meist mit sehr viel jüngeren trainiert, die voll im saft stehen und leichter fotschritte machen.

ich kenne allerdings ein paar ü 40 gruppen, die kampfsport betreiben, deren niveau natürlich auf einem anderen niveau ist, aber der spass ist bei ihnen das entscheidende.

fazit: wenn du es nur aus spass betreiben willst und eine gruppe findet, wo viele ältere trainieren, solltest du dabei bleiben und dir keinen kopf, um deine langsamen fortschritte machen, sondern einfach regelmäßig ins training gehen; hometraining hilf dir verletzungen vorzubeugen, die im alter vermehrt auftreten.

Jens78
29-06-2023, 14:38
Hallo marq,
danke für deine eher pessimistisch klingende Einschätzung, aber Karate habe ich angefangen um mich gesundheitlich zu verbessern und mir gerecht zu werden.
Ob das gelingt, das weiß ich nicht. In jedem Fall geht es mir aber darum, Beweglichkeit zu verbessern um Tritttechniken halbwegs techniksauber auf Brusthöhe ausführen zu können, ohne dass ich wie ein Körperklaus aussehe.
Bei dem Rest mache ich mir aktuell weniger Gedanken.
LG

Billy die Kampfkugel
29-06-2023, 16:17
Begonnen mit Karate habe ich Ende 30. Merkliche Verbesserungen Beweglichkeit und Fitness etwa 2 Monate. Bis das einigermaßen auf einem brauchbaren Stand war etwa drei Jahre. Tritte bis Hüfthöhe brauchbar alles andere einfach zu langsam. Ist die Frage, ob die Trainingszeit nicht besser in Handtechniken etc. investiert wäre aber ok hohe Tritte haben ihren Reiz und wenn dich das motiviert trainiere es. Es ist im Alter eher ein Marathon mit langsamen aber stetigen Fortschritten und irgendwann vergleicht man sich nicht mehr so wie früher sondern macht sein Ding und kann im Rahmen seiner Möglichkeiten immer noch ein ernstzunehmender Kämpfer sein.

Kunoichi Girl
29-06-2023, 17:10
https://www.youtube.com/watch?v=-enL-9Tqmng&list=PLC3303224B3769124&index=2



https://www.youtube.com/watch?v=a1sPGGU52_4&list=PLC3303224B3769124&index=3



https://www.youtube.com/watch?v=gNROAOVXCMg&list=PLC3303224B3769124&index=4

Kunoichi Girl
29-06-2023, 17:11
https://www.youtube.com/watch?v=_VewcuYhzk4&list=PLC3303224B3769124&index=13

Ripley
29-06-2023, 17:17
Sorry, Kunoichi, deine Videos sind für einen "Wiedereinsteiger mit Beweglichkeitsdefiziten" komplett over the Top.

"Hm? Du kannst nicht so arg gut seitlich hoch treten? Hier! Mach erst mal einen Pancake!"
Leute noch besser in Frust und/oder in Verletzung hineintreiben geht eigentlich nur noch vor Ort mit einem Trainer aus der vorvorigen Generation, der sich mit seinen zwei Zentnern auf deine Butterfly-Knie stellt.

Steapa
30-06-2023, 05:35
Hallo marq,
danke für deine eher pessimistisch klingende Einschätzung, aber Karate habe ich angefangen um mich gesundheitlich zu verbessern und mir gerecht zu werden.
Ob das gelingt, das weiß ich nicht. In jedem Fall geht es mir aber darum, Beweglichkeit zu verbessern um Tritttechniken halbwegs techniksauber auf Brusthöhe ausführen zu können, ohne dass ich wie ein Körperklaus aussehe.
Bei dem Rest mache ich mir aktuell weniger Gedanken.
LG

DAS wird funktionieren! Lass Dich nicht runterziehen. In diesem Forum hier wird leider zu oft vorrausgesetzt, dass jeder entweder Wettkämpfe bestreiten will oder auf SV trainieren möchte. Ich habe mit genau den gleichen zielen, wie Du wieder mit KK angefangen, es hat bisher perfekt funktioniert und es macht einen heiden Spaß.

Jens78
30-06-2023, 07:31
Sorry, Kunoichi, deine Videos sind für einen "Wiedereinsteiger mit Beweglichkeitsdefiziten" komplett over the Top.

"Hm? Du kannst nicht so arg gut seitlich hoch treten? Hier! Mach erst mal einen Pancake!"
Leute noch besser in Frust und/oder in Verletzung hineintreiben geht eigentlich nur noch vor Ort mit einem Trainer aus der vorvorigen Generation, der sich mit seinen zwei Zentnern auf deine Butterfly-Knie stellt.

Ja, diese Videos fallen definitiv in die Kategorie "Zirkusartisten", die ich in meinem ursprünglichen Beitrag genannt hatte. Keine Sorge, ich kenne da meine Grenzen hoffentlich ganz gut. Das hier empfohlene Yoga-Buch kommt heute an und ich denke, dass ich da am WE mal eine Auswahl an Übungen zusammenstelle, die ich graduell steigern kann und die möglichst alle relevanten Muskelgruppen abdeckt.
"Lustigerweise" kenne ich diesen zwei Zentner Trainer, der sich auf deine Butterfly-Knee stellt noch auch meiner TKD- Zeit. Aber da war ich über 30 Jahre jünger und fand das auch nicht schlimm :rolleyes:


DAS wird funktionieren! Lass Dich nicht runterziehen. In diesem Forum hier wird leider zu oft vorrausgesetzt, dass jeder entweder Wettkämpfe bestreiten will oder auf SV trainieren möchte. Ich habe mit genau den gleichen zielen, wie Du wieder mit KK angefangen, es hat bisher perfekt funktioniert und es macht einen heiden Spaß.

Ja, ich hab mich ein bisschen an der Formulierung des Users marq

"[...] und es auf ein niveau gebracht haben, das dem sport gerecht wird."

gestört, denn ich denke gerade Karate ist eine KK, die man oft bis ins hohe Alter ausführen kann - auf seinem jeweiligen Nievau.
Das der Fokus als Einsteiger mit Mitte Vierzig ein anderer ist als der Fokus, wenn man 20 ist, ist klar.
Yoga als Ansatz für "Mobility", darüber hatte ich garnicht nachgedacht und dafür hat sich der Thread hier schon mal gelohnt.
Bisher hatte ich halt immer bei YT nach "Stretching / Kampfsport" gesucht und da kommen dann solche Videos raus, wie sie Kunoichi Girl gepostet hat (trotzdem Danke für die Mühe!)
Das hilft halt wenig weiter, weil viele/einige Der Übungen körpermechanisch (noch) nicht gehen und das Verletzungsrisiko dann auch entsprechend hoch ist.

Wie gesagt, auch wenn ich eigentlich explizit kein Buch gesucht habe isses nun eins geworden.
Ich lass mich mal überraschen und schau mal, wie die nächsten Monate in Richtung "Mobility" so werden.
LG

Ripley
30-06-2023, 07:57
Ja, ich hab mich ein bisschen an der Formulierung des Users marq

"[...] und es auf ein niveau gebracht haben, das dem sport gerecht wird."

gestört, denn ich denke gerade Karate ist eine KK, die man oft bis ins hohe Alter ausführen kann - auf seinem jeweiligen Nievau.
Das der Fokus als Einsteiger mit Mitte Vierzig ein anderer ist als der Fokus, wenn man 20 ist, ist klar.
Letzteres nicht zu akzeptieren bzw. den Anspruch, die Fähigkeiten und Fertigkeiten von uns Nimmerjugendlichen bei jeder Gelegenheit abzuwerten, ist nun mal das ganz spezielle Hobby einiger Leute. Vielleicht brauchen die das*.

Einfach abschütteln, "Depp!" denken und weitermachen!


* Okay, ich verdreh auch die Augen, wenn Leute an das/dass oder an einem simplen Dreisatz scheitern...

Schnubel
30-06-2023, 08:21
um ehrlich zu sein, als trainer habe ich nur wenige ausnahmen gesehen, die ü 35 begonnen haben und es auf ein niveau gebracht haben, das dem sport gerecht wird. das problem ist doch, dass man sich meist mit sehr viel jüngeren trainiert, die voll im saft stehen und leichter fotschritte machen.

ich kenne allerdings ein paar ü 40 gruppen, die kampfsport betreiben, deren niveau natürlich auf einem anderen niveau ist, aber der spass ist bei ihnen das entscheidende.

fazit: wenn du es nur aus spass betreiben willst und eine gruppe findet, wo viele ältere trainieren, solltest du dabei bleiben und dir keinen kopf, um deine langsamen fortschritte machen, sondern einfach regelmäßig ins training gehen; hometraining hilf dir verletzungen vorzubeugen, die im alter vermehrt auftreten.

Die Frage ist, wie hoch man als Trainer die Meßlatte hängt. Und was heißt dem Sport gerecht werden. Sobald sich jemand entscheidet, dieses oder jenes zu tun und hängt sich da rein und lernt, macht er Fortschritte. Und auch Ü40 können noch sehr gut bestimmte Dinge erlernen. Vllt nicht so gut, das mag sein, aber sobald sich eine Verbesserung der Bewegung und der Körpermothorik einstellt und man vllt auch sogar eine Gewichtsreduktion erreicht hat oder ein besseres Bewegungsgefühl und Haltungen, ist der Fortschritt da. Und darauf kommt es an.

Ich für meinen Teil mache auch nur noch bedingt Kampfkunst, aber ich will auch keinen Wettkampf gewinnen. Mache das zur Freude. Und habe Spaß an den Bewegungen und trainiere damit Körper und Geist.

Und als guter Trainer im Freizeitsport sollte man in der Lage sein, Leute, egal was für ein Alter integrieren können. Ich gehe nicht davon aus, daß jemand Ü40 auf den Trichter kommt, in eine Wettkampfgruppe oder Leistungsgruppe zu gehen. Würde mir persönlich eh nicht einfallen. Jeder sollte bestärkt werden, wenn er was tun will, sich in seinen Möglichkeiten zu verbessern und zu wachsen. Dann ist der Fortschritt da und auch dem Sport gerecht.

Kampfkunst bedeutet auch, das ganze auf sich persönlich auszurichten. Sobald man aber das ganze aus der Perspektive von Wettkämpfen und Gürtelprüfungen sieht oder irgendwelche Jagerei nach Lizenzen, wird man eher an seiner eigenen Entwicklung zurückgehalten, weil man eben nur Wettkampf und Prüfungen sieht, nicht aber die persönliche Entwicklung und den persönlichen Fortschritt.

Ein Beispiel kann ich da aus meinen Taikotraining nennen. Seit einem Jahr spiele ich, habe es so gut wie neu gelernt. Nun hatte der Trainer gesagt, daß er jetzt auch im Bereich Taiko (der Trainer hat eine TKD-Schule) Tests machen will. Bei denen man auch wohl durchfallen kann.
Mich persönlich wirft das eher zurück, da Musik ja was schönes sein soll und zur Entspannung beitragen soll. Nicht aber die Tests, wo man sozusagen gezwungen wird, auf Zeit und auf Druck zu üben, für einen vermeintlichen Auftritt, der noch nicht mal konkret im Raum stand. Meinen Fortschritt würde ich doch nicht in einer solchen Situation wiederfinden, sondern eher an der zeitlichen Entwicklung und regelmäßigem Training und Üben zu Hause. Da Taiko viel mit Bewegungen und sogar Kampftechniken zu tun hat, paßt der Vergleich sehr gut hinein.

Und für seinen persönlichen Fortschritt und seiner Entwicklung kann man viel tun und auch viel erreichen. Jeder mit seinen Möglichkeiten. Deshalb würde ich mich auch nicht scheuen, was neues zu beginnen oder wieder in eine KK einzusteigen, die man mal gemacht hat.

ZEN2021
01-07-2023, 07:58
Moin! Ich gehe einmal in eine ganz andere Richtung: Bist du dir sicher, dass du im doch sehr sportlastigen (höher, schneller, weiter) Shotokan gut aufgehoben bist? Unabhängig von deinem Alter, wobei man dies (ich bin selbst 45) nicht gänzlich ignorieren sollte. Nehmen wir einmal exemplarisch den Yoko-Geri-Keage: Wo ist der tiefere Sinn dieses Kicks? Unter das Kinn eines Störers treten? Auf der Straße? In Jeans? Klar knarzen da die Bänder. *g

Mach dir halt klar, WAS du erreichen möchtest: Geht es dir rein um körperliche Ertüchtigung oder aber soll Kampfkunst dazu? Wenn es dir um eine gesunde Mischung geht, dann schau doch mal, ob du in deiner Nähe eine Wing Chun Verein findest? Jetzt einmal unabhängig von der ganzen Schelte auf diese Verbände - da hast du eine sehr angenehme Mischung aus eben der körperlichen Ertüchtigung (unabhängig vom Alter) und einem gewissen Mehrwert, was Kampfkunst angeht. Leider sehe ich dies ganz selten in Karate-Vereinen - zumindest bei uns im Kreis: Da wird meist nur reißerische Gymnastik gemacht, dummblöde Kihons geschrubbt, Kata abgespult (ohne jegliche Hintergründe oder Konzepte) und am Ende wird sich im Kumite geprügelt.

Wenn es auch ohne Kampfkunst geht, dann guck mal bei google unter "Bob Andersen Stretching" - das ist nun so gar nix mit Kampfkunst et al, aber sein ganzheitliches Konzept ist für mich absolut überzeugend und ich bin schon Jahrzehnte Fan.

Jens78
01-07-2023, 08:56
Moin! Ich gehe einmal in eine ganz andere Richtung: Bist du dir sicher, dass du im doch sehr sportlastigen (höher, schneller, weiter) Shotokan gut aufgehoben bist?

Ja, bin ich. Ich habe in meiner Vergangenheit in Summe bestimmt 15 Jahre verschiedene KK/KS wie TKD, Ju Jutsu oder Kick/Thaiboxen gemacht und bin da beim Shotokan sehr bewusst gelandet.
Ich möchte auch eigentlich bei meinem Thema hier die Wahl nicht hinterfragen, mir ging es lediglich um Mobility.
Meine Kondition und sonstige Fitness ist nämlich ganz OK für mein Alter und 1,5h Shotokan-Training Konditionell und Kraftmäßig nicht so das Problem.




Nehmen wir einmal exemplarisch den Yoko-Geri-Keage: Wo ist der tiefere Sinn dieses Kicks?


Sei mir nicht böse, aber wenn man anfängt sich diese Frage zu stellen landet man ausschließlich bei Vollkontakt oder SV-Systemen. Vollkontakt fand ich ne Zeitlang cool, passt jetzt aber aus verschiedenen Gründen nicht mehr und will ich auch nicht mehr.



Wenn es dir um eine gesunde Mischung geht, dann schau doch mal, ob du in deiner Nähe eine Wing Chun Verein findest?


Haben wir im Nachbarort. Aber diese Gelddruckmaschine für das Marketingimperium eines alternden und geschäftstüchtigen Herren ist wenig attraktiv für mich.
Da sehe ich meine Zukunft eher in einem örtlich ansässigen e.V. der deutlich kostengünstiger Anlaufstelle für Breitensport ist.
Aus verschiedenen Gründen.



[...] dummblöde Kihons geschrubbt, Kata abgespult...


Das ist - es mag dich verwundern - genau das, was ich im Wesentlichen suche, dazu ein bisschen 1-Schritt und 3-Schritt Kumite und vielleicht 2x im Jahr mit'm Verein grillen oder Weihnachtsfeier und gut ist.
Mit Mundschutz blau geprügelt habe ich mich früher oft genug. Jetzt sitze ich am nächsten Tag morgens im Büro, hab Auditierungen, muss fit sein etc. Zeiten ändern sich.

Naja, Danke für den Versiuch auch nochmal abseits des Shotokan zu schauen aber ich bin was die Wahl angeht recht gefestig.
Wie gesagt, Fitness ist OK, ich gehe durchaus noch 10km Laufen, mache Ligestützte oder Burpees und gehöre in meiner Alterskohorte sicherlich nicht zum untersten Drittel.
Ist halt einfach die Mobility, die durch sitzenden Job und längeres Laufen/Fitness ohne Dehung nicht mehr für Karate optimal ist.

Ich denke aber ich hab einen Ansatzpunkt, das zu ändern :)

@Steapa:
Buch ist übrigens da und schaut gut aus! Ich werde heute mal ein Programm von ca. 30-40 Minuten mit Schwerpunkt auf untere Extremitäten und Hüfte zusammenstellen (so klassisch mit bunten Reitern als Markierung und so) und dann voraussichtlich heute Abend mal loslegen. Aber schaut echt machbar aus das Buch, weil es zu echt jeder Übung den Einstieg und eine Progression zeigt. Gefällt mir so scht ganz gut das Prinzip.

LG und allseits ein gutes WE
Jens