Vollständige Version anzeigen : Jiu Jitsu Saved My Life but Destroyed My Body
https://youtu.be/XAHPG66H000
was sagt ihr zu seinen aussagen...?
ist er eine ausnahme?
oder ist er selbser schuld?
Björn Friedrich
20-07-2023, 21:09
Für sowas gibt es keine einfache Antwort, aber was auf jeden Fall eine Rolle spielt, ist das die Amis schon anders trainieren. Das sieht man in den sozialen Medien, da gibt es Leute die haben 10 Surgeries in 3 Jahren.....
Natürlich ist BJJ ein Kontaktsport, 10 Jahre Fußball hinterlassen auch Spuren, wie jeder hochintensive Sport. Aber als Coach muss ich sagen, ich unterrichte über 20 Jahre und kein Schüler musste je wegen einer Verletzung für immer aufhören.
Und selber Schuld, schwer zu sagen, es gibt schon Leute die völlig bekloppt rollen und sich dabei selber in Gefahr bringen, weil sie so verkrampft und hektisch sind, die haben schon ein größeres Risiko, aber für die gechillten Jungs sollte sich das alles im Rahmen halten.
jkdberlin
21-07-2023, 08:00
Nach seiner Aussage macht er aber auch typische Anfängerfehler:
- Sein Trainingsfrequenz geht von 0 auf 100%. Kein Körper macht das mit, besonders nicht in dem Alter. Er hat sich nicht langsam dran gewöhnt, mit 2 - 3 - 4 Trainingssessions pro Woche, sondern ist durchgestartet. Da sagt jeder Körper nach einer Weile "hey, hast du eine Macke? Zurück auf die Couch". Ich wette, der hatte sehr schnell Mikro-Verletzungen, war im Übertraining und hat trotzdem weiter gemacht.
- An eine Stelle während des ersten NAGA Wettkampfes sagt er was zu Bewegungen, Krafttraining und Muskeln, die man nur in diesen Bewegungen braucht. Das halte ich für falsch. Diese Aussage erscheint mir, als ob er viele Bewegungen gar nicht verstanden hat, sie nicht richtig und langsam und lange trainiert hat. Schnell und kraftvoll von Anfang an ist für mich ein Riesenfehler.
- typisches "über die Verletzung drüber trainieren". Nicht gut. Keine Ruhe zur Erholung für den Körper. Keine KV, also nur eine Anamnese des Arztes ohne Behandlung.
- im späteren Teil spricht er die ganze Zeit von Schmerzen und Verletzungen ... hat sich aber nie wirklich drum gekümmert. Er hat nicht auf seinen Körper gehört. Ich frage mich, ob er sich mit seinen Trainingspartnern oder Instruktoren drüber unterhalten hat?
Ansonsten stimme ich Björn zu, in den US ist die Trainingseinstellung auch anders als bei uns. Da ist viel mehr Intention dahinter. Und daraus resultieren die oben genannten Umstände.
PS: ich schlafe auch wie Dracula, aber nicht, weil es sonst weh tut :)
ich kenne eure beiden körperstrukturen ( björn und frank) ihr beide gehört eher zu den größeren und kraeftigeren menschen, das beeinflusst auch schon eine verletzungssfreie trainingszeit. außerdem macht ihr beide den sport als beruf im gegensatz zu den meisten trainierenden, die einfach nicht die zeit für zusätzliches krafttraining oder regenerationstraining haben. dies sieht man auch in diesem YT clip, das normale leben hat auch mit den höhen und tiefen des sportleben des protagonisten zu tun. dies hat insbesondere auswirkungung , wenn der körper nicht mehr soviel verzeihen kann , d.h wenn man die altersgrenze von 35/40 jahren überschritten hat.
auch haben / neigen verschiedene menschen auch eine unterschiedliche verletzungsanfälligkeit. ich hatte in meiner jugend 4 (schul)freunde, die extrem gut fussballspielen konnten. 2 schafften es in die regionalliga und 2 hatten profiverträge mit bundesligisten, aber nur 1 der 4 konnte länger als 5 jahre in diesen ligen spielen. 3 mussten aufgrund schwerer, sich addierender verletzungen aufgeben bzw. konnten das geforderte niveau nicht halten. nur 1 , das war der robusteste von den 4, konnte über 15 Jahre seinen lebensunterhalt damit verdienen.
ich glaube so ist es auch beim BJJ bzw. im Kampfsport allgemein. wenn man dabei bleibt, fällt einem auch nicht auf, wie viele leute den eigenen weg begleitet haben, aber dann doch irgendwann nicht mehr da waren, und aus den unterschiedlichsten gründen. ich habe tatsächlich schon einige menschen zufällig wieder getroffen, mit denen man einen längeren sportlichen weg gegangen ist, die dann aber irgendwie nicht mehr da waren, d.h. auf nicht mehr im training aufgetaucht sind , auf turnieren oder seminarennicht mehr zu sehen waren oder einfach sich ohne erkennbare gründe abgemeldet hatten.. erst in den nachfolgenden gesprächen hat man mehr über die gründe erfahren....und dies waren neben sich veränderten lebensumständen auch oft irgendwelche verletzungen oder chronischen schmerzen...... dies wird ja auch von vielen im trainingsalltag nicht kommuniziert und erreicht die trainer nur selten....... weil es eben kampfsport ist.
ps die positiven stunden im sport geben vielen menschen ja einen sinn bzw einen lebensinhalt......... aber kampfsport gehört zu den sportarten, die narben hinterlassen, wenn man ks länger betreibt oder betrieben hat < 10 Jahre.
jkdberlin
23-07-2023, 07:17
Ganz sicher kann das so sein. Niemand hier hat etwas anderes geschrieben. Oder etwas dagegen gesagt. Natürlich findet auch das andere Leben statt. Wenige können und wollen sich so intensiv darauf einlassen. Ich weiß ziemlich genau, wie viele Menschen ich unterrichtet habe als Mitglieder unseres Vereins und ich sehe auch den Stand der Mitglieder heute.
Nur gibt es halt für das eine oder andere Problem, was in dem Video angesprochen wird, auch eine Lösung. Man muss der nicht folgen, aber das eine oder andere hätte anders verlaufen können, wenn da mehr auf den Körper gehört worden wäre und/oder ein Coach da mal ein paar Ratschläge gegeben hätte.
Gesund bis ins hohe Alter trainieren ist ne absolute Kunst für sich,ist einfach so !
Schaut euch Profisportler aus vielen Disziplinen an,und wie die im Alter ausschauen.
Ich denke da muss jeder für sich sein Rezept finden.Das ist ein extrem komplexer Zusammenhang aus Training, Ernährung,sprich Lebensweise allgemein.
Edit: Was ist eigentlich mit nern Like Funktion für Beiträge,wäre sowas fürs KKB ne Option bzw auch machbar ?
Fände ich gar nicht so schlecht
sicher ist das bei profisportlern so. das steht außer frage.
Aber wichtig ist doch wie sich sSport auf die körper von amateuren und ambitionierten amateuren auswirkt, die zb. wettkämpfe bestreiten oder intensiv trainieren. das risiko der verschiedenen sportarten ist schon unterschiedlich hoch. das risiko im kampfsport ist eher höher als bei anderen sportarten, gerade im alter.
iIm grappling kommen die schleichenden prozesse hinzu, die sich dann dummerweise stark auf die wirbelsäule und gelenke des gesamten körpers auswirken.
FireFlea
23-07-2023, 15:00
Eine ehemalige Kollegin von mir war mal sehr motoviert bzgl. Fitness- und Krafttraining, hat sich irgendwo in einem Gym angemeldet, ein halbes Jahr ohne Anleitung wild Gewichte gepumpt und dann war der Rücken kaputt. Dauerhaft.
Björn Friedrich
23-07-2023, 17:22
Für mich ist das Berufsrisiko, gehört dazu, man versucht es zu minimieren, wenn doch was passiert, Lösung finden, gesund werden, weiter machen......
scheinbar konnte der typ aus dem video nicht witermachen, ohne sein weiteres leben bzw das seiner familie zu gefährden.
@fireflea und ?? sich zu zerstören geht mit vielen dingen.
Für mich ist das Berufsrisiko, gehört dazu, man versucht es zu minimieren, wenn doch was passiert, Lösung finden, gesund werden, weiter machen......
.
ja für viel ist es nur freizeitsport, auch wenn man es intensiv betreibt. da sollte man in der regel weniger risiko eingehen. man sorgt sich um gesundheit und familie und definiert sich nicht so sehr über den sport, so dass man es verständlich eher aufgibt
FireFlea
23-07-2023, 17:39
Kein "und". Ist ein Beispiel für zuviel zu schnell gewollt ohne vernünftige Anleitung und ohne auf den Körper zu hören.
der unterschied ist : der typ war immer in guten gyms unter anleitung und zum teil in deren wettkampfteams.
auf den eigenen körper zu hören kann nicht jeder bzw. jeder zieht andere grenzen des eigenen körpers ........
SKA-Student
24-07-2023, 17:26
Größtenteils selbst schuld.
Man kann's halt übertreiben.
Und das schnell, es macht einfach süchtig!
Dazu noch Pech, dass er vlt. etwas anfällig ist.
Dazu noch das besch*** US-Gesundheitssystem.
So, ab zum Training humpeln, weil Krücken ja nicht wegen der kaputten Schultern gehen... :ups: :biglaugh:
Es kehrt langsam die Einsicht ein, dass man auch im BJJ nicht langfristig täglich hart sparren kann.
Anfang 30 verändert sich der Körper langsam und man muss lernen auf die Weh-Wehchen zu hören.
Dann kann man noch lange rollen und Freude am BJJ haben. Und nur darum geht es langfristig.
Moin,
ich denke dieser Prozess kann durchaus auf andere KK/KS übertragen werden. Wenn ich mir vorstelle, wie ich "damals" absolut gelenkschonend (IRONIE) z.B. Kihons geschrubbt oder andere Sachen getrieben habe, die mit jüngeren Jahren so gar nicht ins Gewicht fallen.
Die Intention "bis ins hohe Alter" möchte ich daher aufgreifen:
Heißt es nicht immer so schön, dass du z.B. Karate bis ins hohe Alter betreiben kannst/sollst? Mit Blick auf meine Shotokan-Zeit - nein. Wing Chun auf jeden Fall - Samuel Kwok hat mit Mitte 70 einen Punch - da legst die nieder! Und was das Karate i.A. angeht, klares ja!
Dazu mal ein Link zu, der mich wahrlich inspiriert:
https://www.youtube.com/watch?v=04EUTC6htu0
Katamaus
17-08-2023, 09:48
Heißt es nicht immer so schön, dass du z.B. Karate bis ins hohe Alter betreiben kannst/sollst? Mit Blick auf meine Shotokan-Zeit - nein.
Nachdem ich mich mit dem Thema seit vielleicht 20 Jahren beschäftige, würde ich dem deutlich widersprechen.
Allerdings kannst Du nicht einfach so unreflektiert jeden Mist mitmachen, der da so verlangt wird und den andere bis ins höhere Alter so betreiben, bis sie dann mindestens eine künstliche Hüfte sowie Knieprobleme haben. Shotokan kann man sehr wohl bis ins hohe Alter betreiben, solange man auf seinen Körper hört, nur das tut, was einem gut tut und auf die ganzen Übertreibungen, die aus dem Wettkampf importiert wurden, verzichtet.
Das wiederum behaupte ich, ist in jeder KS/KK so. Umso mehr, je mehr hier auch Wettkampf betrieben wird.
Allerdings kannst Du nicht einfach so unreflektiert jeden Mist mitmachen, der da so verlangt wird und den andere bis ins höhere Alter so betreiben, bis sie dann mindestens eine künstliche Hüfte sowie Knieprobleme haben. Shotokan kann man sehr wohl bis ins hohe Alter betreiben, solange man auf seinen Körper hört, nur das tut, was einem gut tut und auf die ganzen Übertreibungen, (...).
Bin ich bei dir, aber guck doch mal wie wenige Karatekas überhaupt reflektieren, was sie da machen. Der Häuptling sagt es und so wird es macht, denn der MUSS es ja wissen. Was in den Kampfkünsten nach wie vor Mangelware ist: Die Mündigkeit - also irgendwann auch mal eigene Wege gehen.
Aber du, lass uns beim Shotokan ruhig noch ein wenig raufen: *g* Ich komme dir mal soweit entgegen: Auch da gibt es solche und solche. Ich habe eben die extreme Variante kennengelernt, mit tiefen Ständen, den Oi-Gyaku-Tsuki durchziehen, bis der Knorpel knackt ("Das muss so sein!") und noch weitere Spielereien, über die ich heute nur den Kopf schütteln kann.
jkdberlin
17-08-2023, 10:26
Bitte beim Grappling bleiben.
Bitte beim Grappling bleiben.
:motz:
FireFlea
24-06-2024, 10:49
Ich pack dass mal hier rein - Ihr kennt doch noch Rokas, der vom Aikido zu BJJ gewechselt ist.
https://youtu.be/4gzaIz6ppHI?si=Ncq4QVA7k6m2NgYU
Tatsächlich gibt es langsam mehr und mehr Literatur über die Verletzungen im BJJ.
Knie und Schulter zeigen sich dabei als besonders exponiert.
Hauptgründe nach Hinz 2023 sind Submissions und Takedowns. Während ich die Takedowns aus meiner eigenen Erfahrung kenne waren Submissions für mich überraschend.
Das Beispiel unseres Aikido-BJJ-lers ist ja auch ein Takedown und zeigt warum dieser Takedown zu Recht in 90% aller Regelwerke verboten ist.
Tatsächlich gibt es langsam mehr und mehr Literatur über die Verletzungen im BJJ. Knie und Schulter zeigen sich dabei als besonders exponiert.
tja das problem sind die trainingspartner und zuviel, zu frühes und zu hartes rollen , aber auch bei einhaltung können schwere verletzungen passieren.
auch nackenverletzungen sind keine seltenheit und summieren sich.
Das Beispiel unseres Aikido-BJJ-lers ist ja auch ein Takedown und zeigt warum dieser Takedown zu Recht in 90% aller Regelwerke verboten ist.
Ich finde es gar nicht so einfach auszumachen, was 90% aller Regelwerke wären - im Ringen, Sambo und den allermeisten traditionellen Ringstilen, die nicht grundsätzlich die daraus resultierende Situation (eigene Hand am Boden, man geht mit runter) ablehnen, ist Kani Basami legal. Verboten ist sie "nur" im BJJ (ok, da vielleicht in 90% der Regelwerke) und Judo.
Um noch meine zugegebenermassen halbgare Theorie hierzu anzubringen: als "gefährlich" wird immer primär das eingestuft, was man nicht trainiert und folglich nicht kennt. Weder im Sambo noch im Ringen gibt es Probleme mit den Kani Basami Varianten (ich würde z.B. sagen, dass Sambo-Schuhe da einen Teil der Prävention ausmachen, weil man damit nicht so leicht an der Matte hängenbleibt), dafür werden in beiden Stilen alle klassischen Chokes als gefährlich eingestuft (während man im BJJ und Judo sagen würde, dass die kein Problem sind), im Judo leglocks... Es kann sein, dass die (Gruppen-) Mentalität der Praktizierenden da eine Rolle spielt: was ich so mitbekommen habe, ist es z.B. in Russland verpönt, bei Chokes zu tappen, weil man der Meinung ist, dass daraus erstmal kein Schaden entsteht; man verlässt sich also darauf, dass der Kampf gestoppt wird (wenn man in einem Regelwerk antritt, wo Chokes legal sind). Leglocks kennt man dagegen von beiden Seiten, weiss dass da ggf. was kaputtgeht bevor der Schiri was machen kann und tappt daher mehrheitlich, idealerweise bevor irgendwas reisst.
VincentPrice
24-06-2024, 13:58
als "gefährlich" wird immer primär das eingestuft, was man nicht trainiert und folglich nicht kennt.
Willst Du damit jetzt ernsthaft implizieren, Kani Basami als (zu) gefährlich einzustufen resultiert aus mangelnder Kenntnis der Technik? Da würde ich nämlich sagen das reicht nicht für halbgar, sondern schon eher in der Mitte noch tiefgefroren.
Das Problem bei Kani Basami ist ja gerade das hohe Risiko für Uke bei schlampiger Ausführung. Uke hat so gut wie keinen Einfluss darauf wie Tori ihm seitlich ins Knie springt. Der kann ja eben nicht mehrheitlich tappen bevor irgendwas reißt, weil er keine Zeit hat die Gefahr zu erkennen und zu reagieren.
Willst Du damit jetzt ernsthaft implizieren, Kani Basami als (zu) gefährlich einzustufen resultiert aus mangelnder Kenntnis der Technik? Da würde ich nämlich sagen das reicht nicht für halbgar, sondern schon eher in der Mitte noch tiefgefroren.
Das Problem bei Kani Basami ist ja gerade das hohe Risiko für Uke bei schlampiger Ausführung. Uke hat so gut wie keinen Einfluss darauf wie Tori ihm seitlich ins Knie springt. Der kann ja eben nicht mehrheitlich tappen bevor irgendwas reißt, weil er keine Zeit hat die Gefahr zu erkennen und zu reagieren.
Im Prinzip ja, wenn Du so willst - aber das geht eben in beide Richtungen. Wenn Tori nie Kani Basami trainiert, weil so gefährlich und nur für den Wettkampf (wurde mir zum Beispiel schon von BJJ-Schwarzgurten so erklärt, mindestens einmal mit dem Nachsatz "Und im Wettkampf ist es mir egal, wenn sein Knie kaputt geht"), dann springt er mit hoher Wahrscheinlichkeit suboptimal rein, schlimmstenfalls auch schon mit der entsprechenden Intention. Und wenn Uke dann noch nicht checkt was Sache ist und versucht stehen zu bleiben, dann haben wir das Malheur. Es geht nicht um Tappen, es geht um Mitgehen oder Ausweichen statt dagegenhalten. Und das ist auch keine Frage von einer bewussten Entscheidung, sondern von eintrainierten Reflexen - so wie ein Breakfall keine bewusste Entscheidung sein darf, sonst wird das nix.
Alternativ möge man mir bitte erklären, warum Kani Basami weder im Ringen noch im Sambo ein Problem oder eine verbotene Technik darstellt.
VincentPrice
24-06-2024, 15:08
Wenn Tori nie Kani Basami trainiert, weil so gefährlich und nur für den Wettkampf (wurde mir zum Beispiel schon von BJJ-Schwarzgurten so erklärt, mindestens einmal mit dem Nachsatz "Und im Wettkampf ist es mir egal, wenn sein Knie kaputt geht"), dann springt er mit hoher Wahrscheinlichkeit suboptimal rein, schlimmstenfalls auch schon mit der entsprechenden Intention.
Da stimme ich zu, das ist doch aber Teil des Problems. Es gibt keine Möglichkeit seitens des Regelwerks eine sichere Ausführung zu belohnen. Der Takedown funktioniert weitgehend unabhängig davon welches Risiko Tori für Uke in Kauf nimmt.
Und wenn Uke dann noch nicht checkt was Sache ist und versucht stehen zu bleiben, dann haben wir das Malheur.
Aber eben nicht nur dann. Natürlich kann Uke in gewissem Rahmen Einfluss nehmen um eine Verletzung zu vermeiden. Aber eben in wesentlich geringerem Umfang als bei den allermeisten anderen Techniken. Zum einen ist es mit mitgehen definitiv nicht zuverlässig getan und zum anderen würde ja auch das nur eine leichtsinnigere Ausführung Toris weiter belohnen. "Ich spring möglichst irre rein, dann muss er ja mitgehen und der Takedown klappen"
Alternativ möge man mir bitte erklären, warum Kani Basami weder im Ringen noch im Sambo ein Problem oder eine verbotene Technik darstellt.
Ich möchte mal sagen weil er unter dem Radar fliegt. Im Judo ist er ja nach der spektakulären Verletzung Yamashitas im Finale der All Japans 1980 verboten worden.
Grundsätzlich führt er im Judo zu einem potentiellen Ippon wodurch die Kontrolle am Boden irrelevant wird. Im BJJ ist er ein Übergang direkt in eine dominante Position für das Leg Lock game.
Im Ringen ist er nach meinem eher beschränkten Einblick lange nicht so interessant, da er ja letztendlich nur der Auftakt zum fröhlichen scramblen ohne so richtig klaren Vorteil für Tori ist. Im Sambo kann man über die Bedeutung der Leg Locks sicher diskutieren, die haben aber lange nicht den Stellenwert wie im BJJ und Spezialisten, die diese Abkürzung ins Leg Lock game nehmen möchten, spielen kaum eine Rolle afaik. Ein Potentieller "Ippon" bleibt er natürlich trotzdem, aber wie gesagt im Sambo gab es eben keinen Yamashita.
Im Übrigen finde ich, dass die Einschränkung die Hand vorher aufstützen zu müssen die ganze Problematik relativ gut entschärft. Das verringert deutlich das Verletzungsrisiko und der Takedown bleibt trotzdem weitgehend effektiv. Das kenne ich leider nur von ganz wenigen vereinzelten BJJ Regelwerken.
Da stimme ich zu, das ist doch aber Teil des Problems. Es gibt keine Möglichkeit seitens des Regelwerks eine sichere Ausführung zu belohnen. Der Takedown funktioniert weitgehend unabhängig davon welches Risiko Tori für Uke in Kauf nimmt.
[...] Natürlich kann Uke in gewissem Rahmen Einfluss nehmen um eine Verletzung zu vermeiden. Aber eben in wesentlich geringerem Umfang als bei den allermeisten anderen Techniken. Zum einen ist es mit mitgehen definitiv nicht zuverlässig getan und zum anderen würde ja auch das nur eine leichtsinnigere Ausführung Toris weiter belohnen. "Ich spring möglichst irre rein, dann muss er ja mitgehen und der Takedown klappen"
Im Übrigen finde ich, dass die Einschränkung die Hand vorher aufstützen zu müssen die ganze Problematik relativ gut entschärft. Das verringert deutlich das Verletzungsrisiko und der Takedown bleibt trotzdem weitgehend effektiv. Das kenne ich leider nur von ganz wenigen vereinzelten BJJ Regelwerken.
Im Ringen wie im Sambo lernt man Kani Basani immer mit einer Extremität am Boden, und zwar bevor und während man reinspringt. Hat man das nicht, kommt immer ein übles Scrambling raus.
Ich möchte mal sagen weil er unter dem Radar fliegt. Im Judo ist er ja nach der spektakulären Verletzung Yamashitas im Finale der All Japans 1980 verboten worden.
Grundsätzlich führt er im Judo zu einem potentiellen Ippon wodurch die Kontrolle am Boden irrelevant wird. Im BJJ ist er ein Übergang direkt in eine dominante Position für das Leg Lock game.
Im Ringen ist er nach meinem eher beschränkten Einblick lange nicht so interessant, da er ja letztendlich nur der Auftakt zum fröhlichen scramblen ohne so richtig klaren Vorteil für Tori ist. Im Sambo kann man über die Bedeutung der Leg Locks sicher diskutieren, die haben aber lange nicht den Stellenwert wie im BJJ und Spezialisten, die diese Abkürzung ins Leg Lock game nehmen möchten, spielen kaum eine Rolle afaik. Ein Potentieller "Ippon" bleibt er natürlich trotzdem, aber wie gesagt im Sambo gab es eben keinen Yamashita.
Der Ippon konnte nur im Judo rauskommen, nicht im Sambo - da gibts allenfalls Punkte, weil man als Tori nicht stehen bleibt. BJJ mag Sambo inzwischen in Sachen Komplexität der Leglocks überholt haben, aber man sollte nicht vergessen, dass die über das Sambo wieder reingekommen sind. Im Sambo findet man nach wie vor Spezialisten für schnelle Leglocks, und genau da kommen Kani Basami, rolling Uchi mata und Co ins Spiel. Im Ringen schliesslich findet man Kani Basami in der Regel als single leg defense - und da hat man dann idealerweise statt ner besch...eidenen Sitatuation 4 Punkte und ein scramble, im schlimmsten Fall ein scramble, bei dem man zwei Punkte abgibt. Also ziemlich klare Sache. Daher kommt das auch gar nicht so selten vor, vor allem international.
Die Yamashita-Geschichte ist bedauerlich, und Endo ist etwas - wenn auch nicht ausnehmend - riskant reingesprungen. Aber es kommt halt dazu, dass die Knie im Judo ebenso wie im BJJ Standkampf häufig fast gestreckt sind, bei aufrechtem Oberkörper. Das lädt beides zu dem Angriff ein, weil das Risiko für Tori dabei fast vernachlässigbar ist. Den Punkt wird man m.E. überdenken müssen, wenn das Regelwerk Kani Basami erlaubt.
@Period Ich bezog mich hier nur auf BJJ und Judo Regelwerke. Im Judo ist es an mehreren Stellen in der Literatur belegt als der Kani Bajami verboten wurde sank die Zahl der schweren Knieverletzungen.
Bei Sambo wäre ich hier vorsichtig, es gibt nur sehr wenig englischsprachige Literatur zum Sambo. Die meisten Arbeiten sind auf russisch.
@Period Ich bezog mich hier nur auf BJJ und Judo Regelwerke. Im Judo ist es an mehreren Stellen in der Literatur belegt als der Kani Bajami verboten wurde sank die Zahl der schweren Knieverletzungen.
Da schau an. Ich meine aber bei LeBell gelesen zu haben, dass die schon isn den 50ern nur extrem selten eingesetzt worden wäre, weil schwer nen Ippon zu henerieren und keine Leglocks und so.
Bei Sambo wäre ich hier vorsichtig, es gibt nur sehr wenig englischsprachige Literatur zum Sambo. Die meisten Arbeiten sind auf russisch.
Ja, aber die Buschtrommeln sind recht laut, weil über 90 % der Praktizierenden russisch sprechen. Zudem gibt es ein Übersetzungsplagiat nach dem anderen.
VincentPrice
25-06-2024, 09:51
mit Buschtrommeln und "wird immer so gelehrt..." (Source: Trust me, bro) ist das halt so eine Sache. Ich möchte nicht bezweifeln, dass das Level im Sambo und Ringen höher ist und dementsprechend die Verletzungsrate relativ betrachtet niedriger. Absolut betrachtet bleibt das Risiko insbesondere schwerer Verletzungen aber hoch und imho unnötig hoch. Fakt bleibt ja (AFAIK), dass es auch dort kein incentive gibt den Takedown möglichst risikoarm auszuführen. Obwohl es, anders als meist in solchen Fällen und Diskussionen, Mit der Pflicht zur Hand am Boden relativ gut möglich wäre über die Wettkampfregeln einzugreifen.
Die meisten Arbeiten sind auf russisch.
Russisch ist doch keine Geheimsprache?
Nö, ich kann es sogar recht ordentlich. Jedoch werden Pubmed, SPONET, SURF, Scholar und Co eben doch zu 90% auf englisch genutzt. Und da fallen diese Arbeiten aus den Search Strings einfach raus. Auch wenn diese eventuell inhaltlich und methodisch gut sein können.
https://youtu.be/XAHPG66H000
was sagt ihr zu seinen aussagen...?
ist er eine ausnahme?
oder ist er selbser schuld?
Ich sehe es wie Björn und Frank,
der Sportler aus dem Video hat einfach in kurzer Zeit, viel zu oft und zu hart trainiert. Wenn man "sustainable" und für "longevity" trainieren möchte, dann muss man schon auf den Körper hören.
Vor allem je älter wenn man wird.
Ich halte mich an "consistency" over "intensity". Klar kann man auch mal härter sparren/rollen, aber ich denke bei 3-4 Einheiten die Woche nicht jede Einheit!
Klar kann man sich verletzten, aber wenn man alle 2 Wochen verletzt ist, dann stimmt was nicht meiner Ansicht nach!
https://www.youtube.com/watch?v=y5zxxIJVrgk
:mob::mob:
jkdberlin
09-07-2025, 14:17
https://www.youtube.com/watch?v=y5zxxIJVrgk
:mob::mob:
- spät angefangen, dafür mit viel Training
- zu schnell zu oft trainiert
- nicht genug Recovery
- keine Pause nach "kleinen" Verletzungen
- zu spät zum Arzt bei "großer" Verletzung
- Angst entwickelt
ich glaube, dass passiert alles viel häufiger, als man denkt. Ob das am BJJ liegt wage ich zu bezweifeln.
-
....... ich glaube, dass passiert alles viel häufiger, als man denkt. Ob das am BJJ liegt wage ich zu bezweifeln.
es liegt imo auch am bjj, weil andere kampfsportarten nicht so Kompetitiv trainiert werden und dadurch die verletzungsgefahr, die im alter ja unbestritten zu nimmt, größer ist.
und er hatte ja bessere körperliche voraussetzungen als andere und sagt ja auch, dass er am anfang immer eingepackt wurde und der ehrgeiz das übrige besorgte..
Nackenverletzungen sind für viele Sportler der Grund den Sport zu verlassen. Bei mir war es das Knie (wobei ich fleißig in der Reha bin und eventuell mal wieder Wettkämpfe machen werde).
Das selbst ein olympischer Boxer durch BJJ (mit den von JKDberlin genannten Fehlern) diese Probleme haben kann zeigt wie ernst man auch als Trainer seine Aufgabe nehmen muss.
Everyday Porrada ist cool und einfach...bis maximal 35J.
Royce Gracie 2
10-07-2025, 07:56
Lebenlange Sporterfahrung schützt vor Dummheit nicht. :biglaugh:
Ich hab mir vor einiger Zeit mein Knie beim Kniebeugen beschädigt.
Nach 6 Monaten ohne Krafttraining bin ich mal wieder ans Squat rack. Erst ein bisschen aufwärmen dann 60kg, dann 80kg je 5wdh alles easy.
dann 100kg ass to the grass und bei der 3wdh kracht es auf einmal beim hochgehen im rechten Knie fürchterlich.
Ich war vor der Pause bei 3x145kg max und hatte dann 6 Monate kein Fitnesstudio besucht.
Auch wenn 100kg nicht viel ist... war es nach 6 Monaten Pause zu viel.
Nicht von der Muskelkraft aber für die Gelenke. Vor allem das von unten aus Ass to grass rausdrücken nach 6 Monaten keine einzige Beuge war dumm (Auch wenn es sobald man es regelmäßig macht keinen gesundheitlichen Nachteil durch mehr tiefe hat).
Mein Körper war es überhaupt nicht mehr gewohnt aus so einer tiefen und kompakten Position unter Last rauszudrücken.
jetzt immer wenn wir DLR oder RDLR Guard im Training haben merke ich am nächsten Tag die Knie innenseite des Hook legs.
Und dann heisst es für mich Pause.
Denn wenn ich mit so nem Gefühl im nächsten Training am Ende 20-30 Minuten rollen würde , ist die Verletzungsgefahr denke ich enorm
Und wenn man Verletzungsfrei bleiben will muss man eben auf sowas hören.
Genauso wenn mein Nacken übel zieht.
Dann lasse ich an dem Tag das Rollen weg !
Verletzungen im Sport passieren wenn man merkt man ist eigentlich schon etwas angeschlagen
aber man ignoriert es
jkdberlin
10-07-2025, 08:10
Passt vielleicht dazu:
Ich hatte letzte Woche ein gutes Gespräch mit einem brasilianischen Trainer eines BJJ-Wettkampf-Teams. Er meinte, bei ihm im Team treten die meisten Verletzungen aufgrund des Krafttrainings auf. Obwohl fast alle Krafttraining als Verletzungsprävention betreiben. Meistens führt der Strength-Coach es darauf zurück, dass das Gewicht zu schnell gesteigert wird. Anstatt 4 - 6 Wochen mit einem Gewicht zu trainieren, was für den Zweck sinnvoll wäre, wird versucht, nach 2 - 3 Wochen das Gewicht zu steigern, weil es ja sonst entweder langweilig oder ohne "Zuwachs" ist.
Durchaus treten dann die Verletzungen beim Krafttraining, aber auch später, durch die Ermüdung, beim BJJ Training auf. Nicht, dass das Team Krafttraining vor dem BJJ macht (falls das jetzt jemand einwirft), es passiert manchmal erst nach 24 Stunden. Zu wenig Erholung, auch bei trainierten Leistungssportlern.
Royce Gracie 2
10-07-2025, 08:52
@Frank
Das würde ich absolut unterschreiben.
Krafttraining ist sowohl die beste Verletzungsprävention, als auch die größte Gefahr für Folgeverletzungen beim BJJ wenn man den Fokus falsch setzt.
Man muss sich bewusst machen, das man Krafttraining macht um Verletzungen zu vermeiden aber man fällt oft in die Gefahr Krafttraining zu machen um Kraftfortschritte bei sich selbst zu sehen und möglichst hohe Gewichte zu schaffen.
die dosierung von krafttraining ist bei der ausübung eines spezifischen hauptsports immer ein problem. gerade wenn propagiert wird, man müsse ähnlich wie ein kraftdreikämper, olympischer gewichtheber oder kb wettkämpfer trainieren.
man sollte aber nicht nicht verheimlichen, dass die gefahr von wirbel-, schulter- und knieverletzungen im bjj sehr hoch ist und wenn man zwischen den zeilen ließt , haben ja auch viele der hier schreibenden ihre erfahrungen gemacht und morgen könnte die nächste gemacht werden, selbst wenn man glaubt, einiges durch geschicktes verhalten auszuschalten .
Björn Friedrich
10-07-2025, 13:34
Die richtigen Trainingspartner, ohne die geht es nicht. Egal was man selber macht, wenn man egoistische Trainingspartner hat, die nur an den eigenen Fortschritt denken und denen es egal ist, ob sie dabei den Trainingspartner verletzen, dann geht man ein hohes Risiko ein.
Die eigenen Skills, wenn man ein ruppiges, hektisches, kraftvolles Spiel hat, dann verletzt man sich einfach leichter. Wer mit 25 km/h gegen die Wand fährt wird sich wahrscheinlich weniger schwer verletzen, als wenn er mit 100 km/h an die Wand fährt. Wer erst in seinen späten 20ern oder noch später mit BJJ anfängt, der wird wahrscheinlich nie ein lockeres Game entwickeln, sondern immer eher ruppig sein und das erhöht sein Verletzungsrisiko.
Zuviel Krafttraining, zuviel sinnloses anaerobes Training, was den Körper und die Gewebe belastet und auch der Regeneration schadet.
Welche Art von Kraft bringt den wirklich was für die Prävention? Konzentrische Kraft? Gut und wichtig um schnell zu sein, aber immer mit einem Risiko verbunden, weil man eben extrem schnell agieren kann und wie schon gesagt, je schneller und explosiver man sich bewegt, desto größer das Risiko für Verletzungen, gerade wenn man darüber seine schlechte Technik kompensieren will.
Wenn man von Verletzungsprävention sprechen kann, dann bei isometrischer Kraft, welche bestimmte Körperpositionen und Gelenke stabilisiert und somit schützt. Das gleiche gilt auch für exzentrische, abbremsende Kraft, welche dabei helfen kann, Positionen zu vermeiden, in denen man sich eventuell verletzen kann.
Muskelmasse bringt auch eine gewisse Polsterung, aber wie gesagt, alles kostet Energie und die Kombination aus schwerem Krafttraining und BJJ, kann für viele zu intensiv sein und zu "wear and tear" führen.
Meine Knieprobleme sind echt nervig. Ich habe in ein recht teures Ergometer investiert und fahre jetzt jede Woche 1 - 2 Stunden darauf (fast täglich mal Intervalle mal smooth). Es hilft tatsächlich.
Auch der Gang zur MTT und Osteopathen ist zur Gewohnheit geworden. Dazu rolle ich nur noch an zwei Tagen in der Woche und mache weniger Judo-Randori - man wird älter :) gehört dazu.
FireFlea
14-07-2025, 08:49
Joao Miyao showcases the extraordinary degenerative damage his body has taken over the years in BJJ
https://bjjdoc.com/2024/08/14/joao-miyao-showcases-the-extraordinary-degenerative-damage-his-body-has-taken-over-the-years-in-bjj/
gesundheitssport sieht anders aus.
jkdberlin
14-07-2025, 14:35
Es ist kein Gesundheitssport.
Es ist ein Vollkontakt- Kampfsport, in dem Techniken auf jeden Fall zu Verletzungen führen können, auch im Training, wenn man sie hektisch, unkonzentriert, fahrlässig, usw. ausführt. Dazu trägt leider manchmal dieser ganze "Community" Gedanke bei. Einfach etwas mehr Sorgfalt, und da gebe ich Björn recht: auch bei der Auswahl der Trainingspartner und bei der Einschätzung des eigenen Könnens und der eigenen Möglichkeiten.
Björn Friedrich
14-07-2025, 14:41
Das muss man auch mal sagen. Ich mache kein BJJ um Gesund zu sein. Ich mache BJJ, weil ich es immer weiter verbessern und perfektionieren will und dafür nehme ich:
A) Verletzungen in kauf, weil es mir einfach soviel Wert ist diese Kuns zu praktizieren
B) andere Trainingsmethoden und Systeme um gesund genug zu sein und zu bleiben, damit ich ua. auch BJJ für viele Jahre machen kann.
Wer BJJ als Gesundheitssport betreiben will, ist komplett falsch.
VincentPrice
14-07-2025, 14:57
in dem Kontext sollte man auch dazu sagen, dass die Miyaos sich wirklich ihr eigenes Grab geschaufelt haben. Deren Wettkampf Game war im Prinzip darauf aufgebaut in Submissions nicht zu tappen. Die waren im Wettkampf und anzunehmen auch im Training komplett ohne Rücksicht auf den eigenen Körper.
Wer BJJ als Gesundheitssport betreiben will, ist komplett falsch.
Der Aussage möchte ich nicht unbedingt widersprechen, aber sie doch ein bißchen relativieren. Ich würde nämlich sagen, dass BJJ von den ernstzunehmenden Vollkonktakt Kampfsportarten noch am besten dosierbar ist.
BJJ bzw generell Bodengrappling lässt sich in Bezug auf Verletzungsrisiko und Langzeitverschleiß am Körper relativ schonend trainieren und bleibt dabei relativ effektiv. Das ist ein wichtiger Teil des Erfolgs des BJJ imho.
BJJ kann der Ü30 Zahnarzt noch einigermaßen sinnvoll anfangen, ohne was völlig anderes zu machen als der 20 jährige Wettkampf Hackstock. Im Boxen geht das lange nicht so gut.
Björn Friedrich
14-07-2025, 15:04
Das ist korrekt.
Royce Gracie 2
14-07-2025, 15:06
Also ich mache BJJ als "Gesundheitssport" im Alter , denn MMA als Sport ist definitiv noch mal ne ganz andere Liga was Verletzungen angeht.
Mir ist bewusst, dass die körperliche Belastung bei BJJ besonders beim Rollen nicht ohne ist.
Aber ich hab mittlerweile gelernt auf meinen Körper zu hören.
Letzte Woche 3x6 Minuten rollen zum Abschluss. Nach dem ersten Roll hat mein Nacken schräg übers Schulterblatt gezogen (Nicht unüblich nach 1x6 Minuten mittelintensiven Rollen wenn man kurz in ner Tirangle hieng und der Partner am Kopf/Nacken rumreisst.).
-> 2 roll ausgesetzt
-> 3x roll mit nem Whitebelt den ich kenne der entspannt rollt geflowed.
Keine Verletzungen und am nächsten Tag war alles gut.
Früher hätte ich es einfach ignoriert , die 3x6 Minuten Gas gegeben und dann 4 tage Nackenschmerzen gehabt.
BJJ ist was du draus machst wenn es um Verletzungen und deren Prävention geht
die aussage war auch eher ironisch gemeint:
denn wer im bjj weit kommen will, kann nicht wie in anderen kampfsportarten einfach nur trainieren.
jkdberlin
15-07-2025, 06:34
die aussage war auch eher ironisch gemeint:
denn wer im bjj weit kommen will, kann nicht wie in anderen kampfsportarten einfach nur trainieren.
Man kann in anderen Kampfsportarten "einfach nur trainieren" und kommt damit weit? Was ist das denn für ein Quatsch?
Royce Gracie 2
15-07-2025, 07:32
Naja kommt halt auf das Ziel an.
Einen Blackbelt im klassischen Shotokan kann man ohne ein einziges Sparring in seinem Leben schaffen.
Ich würde sogar sagen dass ist sogar die Regel.
Im BJJ kannst du ohne regelmäßiges "Sparring" nichtmal den Blaugurt schaffen.
Außer in diversen Kursen...:biglaugh: die es nun aber so nicht mehr gibt so wie ich das sehe.
jkdberlin
15-07-2025, 07:40
Okay, also wenn mit "weit" ein bestimmter Gürtel gemeint ist ... Himmel, das habe ich übersehen, das Menschen ja auch trainieren, um bestimmte Gürtel zu bekommen. Ich glaube aber, dass wenn man regelmäßig trainiert, gut trainiert, man trotzdem viel lernt. Vielleicht keinen Blackbelt bekommt, aber man sehr viel erreichen kann.
FireFlea
15-07-2025, 07:45
Naja kommt halt auf das Ziel an.
Einen Blackbelt im klassischen Shotokan kann man ohne ein einziges Sparring in seinem Leben schaffen.
Ich würde sogar sagen dass ist sogar die Regel.
Das stimmt so auch nicht, im DKV ist laut Prüfungsprogramm ab 3.Kyu jiyu kumite vorgesehen, also Freikampf. Im DJKB wird es ähnlich sein.
Royce Gracie 2
15-07-2025, 07:47
Ich muss auch meinen letzten Post korrigieren ->
Im BJJ muss man sehr viel Geld hinlegen wenn man ganz ohne Sparring einen BJJ Blackbelt bekommen will.
Geht traurigerweise eben schon, ist aber halt teuer. Siehe auch in Deutschland ein Thomas Schrön oder eben kürzlich in den USA Derek "Moneyberg"
Und ja den nächst höheren Gürtel bekommen ist das primäre Ziel der allermeisten Kampfsportausübenden
Das stimmt so auch nicht, im DKV ist laut Prüfungsprogramm ab 3.Kyu jiyu kumite vorgesehen, also Freikampf. Im DJKB wird es ähnlich sein.
ich wusste dass das kommen wird :biglaugh:
ich hab selber im Shotokan Karate so eine Freikampfprüfung gemacht. :biglaugh:
Ich bitte dich ... das ist kein Sparring .... man darf den Gegner nicht zu feste treffen und bekommt sogar Abzug wenn man sichtliche Trefferwirkung erzielt.
Das ist ne Art Tanz. Wo ist da die Verletzungsgefahr um die es hier ja geht ?
Ich hab auch im Kyokushin Budokai so eine Freikampfprüng gemacht (Die war echt hart und da kommt man nur durch wenn man ein Kämpferherz hat).... Da liegen 20 Universen dazwischen
Da was auch tatsächlich mit Verletzungsgefahr verbunden
wieviele der bjj trainierenden nehmen eigentlich regelmäßig an wettkämpfen teil bzw können sich das überhaupt leisten ? gibt es dazu zahlen?
jkdberlin
15-07-2025, 12:42
wieviele der bjj trainierenden nehmen eigentlich regelmäßig an wettkämpfen teil bzw können sich das überhaupt leisten ? gibt es dazu zahlen?
Geschätzt anhand der Anzahl in den Clubs, die ich kenne, maximal 5%. Wenn nicht weniger.
FireFlea
15-07-2025, 12:46
...
ich wusste dass das kommen wird :biglaugh:
ich hab selber im Shotokan Karate so eine Freikampfprüfung gemacht. :biglaugh:
Ich bitte dich ... das ist kein Sparring .... man darf den Gegner nicht zu feste treffen und bekommt sogar Abzug wenn man sichtliche Trefferwirkung erzielt.
Das ist ne Art Tanz. Wo ist da die Verletzungsgefahr um die es hier ja geht ?
Ich hab auch im Kyokushin Budokai so eine Freikampfprüng gemacht (Die war echt hart und da kommt man nur durch wenn man ein Kämpferherz hat).... Da liegen 20 Universen dazwischen
Da was auch tatsächlich mit Verletzungsgefahr verbunden
Die Aussage war es gibt kein Sparring, das stimmt halt schlicht und einfach nicht. Ob Du das gut oder schlecht findest ist ein ganz anderes Thema. Ich mag Pointfighting auch nicht aber das ist nicht der Punkt (Pun intended :D )
Und zum Thema Verletzungsgefahr - als ich Jugendlicher war, ist bei uns im Shotokan Verein beim jiyu kumite mal einer dem anderen in einen Drehtritt gelaufen und die Schneidezähne waren weg. Das war schon recht unschön.
Geschätzt anhand der Anzahl in den Clubs, die ich kenne, maximal 5%. Wenn nicht weniger.
wettkampfsport ist meist immer so 10 -20 % eines wettkampfclubs im kampfsportbereich; meist so bis 20 jahren und dann gibt es die erfolgreichen sportler im altersbereich 20 - 35 .
@ jdkberlin als internationaler bjj wettkampfkenner: wie sieht der jugendbereich im bjj aus ? wie groß ist er im verhältnis zum erwachsenen bereich?
Royce Gracie 2
15-07-2025, 14:56
Die Aussage war es gibt kein Sparring, das stimmt halt schlicht und einfach nicht.
Dann haben wir da halt unterschiedliche Meinung....
Es gibt einen Ultra-Leichtkontakt Tanz in der Prüfung mit dem Namen Kumite "Freikampf", den man nicht als Sparring bezeichnen kann.
Pointfighting war das bei uns damals nicht. Es hieß bei uns damals tatsächlich einfach Freikampf. Wir sind in Karate Hopser Stellung gestartet und sind dann viel rumgehüpft.
Ab und an haben wir diverse Kicks aus dem Karate rausgehauen aber nie mit der Absicht wirklich zu treffen sondern nur mit der Absicht irgendwie ohne Trefferwirkung kontakt zum Gegner herzustellen.
Es wurde sogar extra vor der Prüfung zu uns gesagt das Trefferwirkung Punktabzug gibt weil es zeigt das wir keine Kontrolle haben :klatsch:
Die Prüfer wollten schöne Kicks sehen die am besten einige Zentimeter vor dem Gegner abstoppen bzw. möglichst knapp verfehlen.
https://www.youtube.com/watch?v=1TepaX-7PG8&ab_channel=CarecaKarateka so ca sah das bei uns aus , und auch wenn die Männers im Video sich flüssig bewegen :halbyeaha ist das halt kein Sparring sondern ein Tanz
Das ist für mich kein Sparring.
Darfst du persönlich anders sehen
Und es gibt sicher wie überall ausnahmen.
Der Kontext war ja wieso BJJ verletzungsanfälliger ist als viele andere Kampfkünste
Und der Grund ist dass man eben von Anfang an viel rollt.
jkdberlin
15-07-2025, 15:08
wettkampfsport ist meist immer so 10 -20 % eines wettkampfclubs im kampfsportbereich; meist so bis 20 jahren und dann gibt es die erfolgreichen sportler im altersbereich 20 - 35 .
Naja, die Zahlen sind ja nunmal alle anekdotisch. Im BJJ ist halt auch jede Altersklasse, insbesondere die älteren, stärker vertreten im Training als in anderen Wettkampfsportarten. Ich kenne kaum eine Fußballmannschaft oder ein Box / Kickboxteam, die noch bei +60 Wettkämpfe machen. Im BJJ habe ich aber 21 Gegner in meinem Bracket. In einigen Ländern, USA und Brasilien z.B. mag die Quote auch höher liegen, da gibt es reine Wettkampfteams. Die IBJJF hat über 1 Mio Mitglieder und es gibt jede Menge BJJ'ler die da nicht Mitglied sind. Und es gibt jede Menge kleinerer Wettkämpfe. Was heisst "regelmäßig"? Einmal im Jahr? Oder jeden Monat. Und auf welchem Level. Einmal im Jahr auf einem örtlichen Wettkampf kann sich jeder leisten, 12 IBJJF Wettkämpfe oder AJP Wettkämpfe gehen halt ordentlich ins Geld.
@ jdkberlin als internationaler bjj wettkampfkenner: wie sieht der jugendbereich im bjj aus ? wie groß ist er im verhältnis zum erwachsenen bereich?
Es gibt reine Jugendwettkämpfe der IBJJF mit 3.000 Teilnehmern, es gibt Jugend-EMs der JJEU, es gibt Jugend-EMs von AJP usw. Ich würde sagen, dass da der Anteil der Teilnehmer höher ist als 5% der Trainierenden.
Es gibt reine Jugendwettkämpfe der IBJJF mit 3.000 Teilnehmern, es gibt Jugend-EMs der JJEU, es gibt Jugend-EMs von AJP usw. Ich würde sagen, dass da der Anteil der Teilnehmer höher ist als 5% der Trainierenden. wie verhält es sich in deutschland?
Björn Friedrich
15-07-2025, 16:24
Im Rhein-Main Gebiet, zumindest bei den ganz Kleinen, nicht so toll. Denke mal das geht erst so ab 10-12 richtig los was Wettkämpfe angeht.
FireFlea
15-07-2025, 18:06
Dann haben wir da halt unterschiedliche Meinung....
Es gibt einen Ultra-Leichtkontakt Tanz in der Prüfung mit dem Namen Kumite "Freikampf", den man nicht als Sparring bezeichnen kann.
Was ist denn Sparring? Hast Du eine allgemeingültige Definition von Sparring? Laut Wiki:
Sparring (engl. to spar with someone „sich mit jemandem auseinandersetzen“) ist eine Form des Trainings, die es in vielen Kampfsportarten gibt. Es handelt sich um ein Kämpfen ähnlich wie im Wettkampf, jedoch mit geänderten Regeln und Vereinbarungen, die Verletzungen weitgehend verhindern sollen. Die Absicht des Sparrings ist, die Fähigkeiten der Teilnehmer zu verbessern, während im Wettkampf ein Sieger ermittelt werden soll.
Das passt dann wunderbar zu Deinem nächsten Abschnitt:
Pointfighting war das bei uns damals nicht. Es hieß bei uns damals tatsächlich einfach Freikampf. Wir sind in Karate Hopser Stellung gestartet und sind dann viel rumgehüpft.
Ab und an haben wir diverse Kicks aus dem Karate rausgehauen aber nie mit der Absicht wirklich zu treffen sondern nur mit der Absicht irgendwie ohne Trefferwirkung kontakt zum Gegner herzustellen.
Es wurde sogar extra vor der Prüfung zu uns gesagt das Trefferwirkung Punktabzug gibt weil es zeigt das wir keine Kontrolle haben :klatsch:
Die Prüfer wollten schöne Kicks sehen die am besten einige Zentimeter vor dem Gegner abstoppen bzw. möglichst knapp verfehlen.
...
Wenn ich mir die DKV Shotokan Wettkampfregeln anschaue ist Trefferwirkung ausdrücklich verboten. Die Angriffe müssen vorher gestoppt werden. Maximal "skin touch" ist erlaubt.
Wenn also in der Prüfung oder im Wettkampf keine Trefferwirkung entstehen, ist das nunmal so vorgesehen. Wenn ich jetzt die obige Definition von Sparring nehme "Kämpfen ähnlich dem Wettkampf", ist es kein Wunder, dass keine Trefferwirkung entsteht und vorher gestoppt wird. Sparring im Sinne der Definition ist es aber.
Es gefällt Dir nicht (mir im Übrigen auch nicht) aber das ist etwas anderes als zu sagen, das sei kein Sparring.
Der Kontext war ja wieso BJJ verletzungsanfälliger ist als viele andere Kampfkünste
Und der Grund ist dass man eben von Anfang an viel rollt.
Ja richtig, dann hättest Du bspw. schreiben können es treten weniger Verletzungen auf, weil man überwiegend ohne Kontakt arbeitet. Aber nicht es treten keine Verletzungen auf, weil kein Sparring gemacht wird ;)
Es treten dafür aber andere Verletzungen auf, gibt auch viele Ältere, wo Hüften oder Knie kaputt sind usw. Aber halt nicht wegen Kontakt.
jkdberlin
16-07-2025, 07:32
wie verhält es sich in deutschland?
Grappling Industries hat eine große Kinder und Jugendgruppen, im DJJV gibt es eine Deutsche Schülermeisterschaft im BJJ, es gibt mit dem Fennec Cup und unseren Combatch Games reine Kinder und Jugendlichen Turniere, AJP hat Gruppen dafür ...
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