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Vollständige Version anzeigen : Kampfsport nach Hüft-OP?



kampfkrampf
13-09-2023, 11:04
Hallo an alle!
Mein Name ist David und ich hab mich hier angemeldet, um mal abzuklopfen, ob Kampfsport etwas für mich sein könnte, beziehungsweise für mich in Frage kommt. Kurz zu meiner Hintergrundgeschichte, die ist nämlich leider nicht so rosig: Ich hatte vor knapp zwei Jahren einen Unfall, unter dem ich sehr gelitten habe. Ich hatte eine Hüft-OP und musste quasi wieder neu laufen lernen. Das war echt eine schlimme Zeit. Mittlerweile bin ich wieder ziemlich stabil und hatte immer schon eine Schwäche für Kampfsport. Lange war das außerhalb meiner Träume, aber jetzt spiele ich mit dem Gedanken, es mal zu testen. Ist es möglich, auch mit so einer Vorgeschichte Kampfsport zu machen? Welchen würdet ihr empfehlen?
Danke für eure Tipps und Gedanken!

hopihallido
13-09-2023, 12:26
Moin,

vorweg: tut mir leid von deinem Leidensweg zu hören. Umso besser, wenn es dir jetzt soviel besser geht, um einen Kampfsport zu erlernen.

Du solltest deine Pläne natürlich vorab mit deinen Ärzten und Therapeuten abklären!

Es gibt nicht vieles, zu welchem ich dir raten könnte. Was ich mir aber durchaus vorstellen könnte, wären die Karate Stile, die etwas hochständiger sind. Das wären z.B. Goju-Ryu und Shito-Ryu Karate.
Beide haben den Ruf, körperschonend zu sein. Im Shito-Ryu soll wohl auch hoher Wert auf Katas gelegt werden und es wird wohl auch gelegentlich mit Waffen trainiert (Bo, Tonfa,...).

Ist aber ohne gewähr, ich komme nicht von diesen Stilen und habe kein großes medizinisches Vorwissen. Halt nur eigene Erfahrungswerte. Auf jeden Fall auch mit dem Trainer im Probetraining vorab schon mal die Problematik besprechen.

DatOlli
13-09-2023, 12:44
Herzlich willkommen David,

den wichtigsten Tipp hast du ja schon bekommen. Besprich das unbedingt mit deinem Arzt.

Da ich nicht weiß, was genau mit deiner Hüfte ist, gehe ich erstmal davon aus, dass High-Kicks vielleicht nicht so der Hit sind und je nachdem, hohes zusätzliches Gewicht vermutlich auch nicht. Akrobatik fällt dann vermutlich ebenfalls raus.
Da bleibt aber dennoch jede Menge über. Fillipino Martial Arts z.B., Combatives, Waffenkünste allgemein, Tai Chi, usw.usf.

Mein Tipp ist, schau dir alles an, was es in deiner sinnvoll erreichbaren Umgebung so gibt, sprich mit den Trainern und vor allem mit deinem Doc.

Die Daumen sind gedrückt.

Liebe Grüße
DatOlli

LahotPeng
13-09-2023, 12:47
Genau, wichtig ist, dass das mit der Hüfte gut geht. Was war das denn für eine OP? Welche Leiden hast du noch? Was haben die Ärzte datzu gesagt?

Alfons Heck
13-09-2023, 12:50
Hallo,

ich denke du mußt dich nach einer Hobbygruppe umschauen wobei der ausgeübte KS erst mal egal ist.
Mit einer "Altdamengruppe" die gewillt ist dich zu integrieren und dich als "Nesthäkchen" aufnimmt bist du vermutlich am besten bedient. Die Ü50er sollten mit Spaß und gesundem Ergeiz regelmäßig ihren Stiefel trainieren. Schau dich um wo weder auf Wettkampf noch nur auf "SV" sondern rein aus Spaß an der Bewegung trainiert wird.


Gruß
Alfons.

LahotPeng
13-09-2023, 13:58
wobei der ausgeübte KS erst mal egal ist.

Das kann ich nicht unterschreiben. Ich würde das Boxtraining empfehlen, ja da hat man auch "viel Beinarbeit" aber keine Spitzen in der Bewegungsrange der Gelenke.

I nFrage steht auch noch das eigentliche Ziel des Trainings.

Manuel
13-09-2023, 22:04
TaiChi ist doch was, oder?

Ripley
14-09-2023, 07:32
Ich hatte eine Hüft-OP und musste quasi wieder neu laufen lernen. Das war echt eine schlimme Zeit. Mittlerweile bin ich wieder ziemlich stabil
Das Problem ist, dass aus deiner Beschreibung nicht klar hervorheht, ob und in welchem Umfang du dich aktuell frei bewegen kannst, und ob bzw. welche Gefahren für Folgeverletzungen vorliegen.
Deine Vorgeschichte muss dich nicht gleich zum Rentnersportler machen, aber besser als hier zu fragen ist es, unter Konsultation von Sportarzt und/oder einem guten Sportarzt vorsichtig selbst zu testen, ob du und deine Hüfte sich mit XY-Sportart wohlfühlen. Wenn du Einschränkungen hast, dann guck, ob du mit dem, was geht, den Kampfsport deiner Wahl machen kannst.
Ich geb dir ein Beispiel: Altersbedingt sind meine Hüften auch bisl runter. Knie/Bein geradeaus vor dem Rumpf hoch geht nimmer gut, seitwärts hoch raus auch nicht. Tritte auf Kopfhöhe kann ich mir also weitgehend abschminken. Macht aber nix, ich trete dann eben in Rumpfhöhe. Ist weniger athletisch, tut aber auch.

Schnubel
14-09-2023, 10:19
Ich würde vor Beginn von was neuem auf jeden Fall den behandelnden Arzt fragen, bzw eine Sportmediziner mit Vorlage Deiner Krankenakte.
Pauschal würde ich Dir daher erst mal nix raten, was Du an KK machen kannst oder nicht. Kann mir nicht vorstellen, ob das so gut für Deine Hüfte ist, von Tritten, Ständen, bis hin abrupter Bewegungen oder gar Drauffallen bei Würfen oder Fallschule

Björn Friedrich
14-09-2023, 10:24
Also ich hab ne neue Hüftoberfläche bekommen und das war recht unproblematisch, nach 8 Wochen BJJ Technik, nach 12 Wochen wieder locker rollen. Hängt halt wirklich davon ab, was du hast und was der Arzt sagt. KKB ist da keine gute Quelle;-)

ainuke
14-09-2023, 11:06
... Hängt halt wirklich davon ab, was du hast und was der Arzt sagt. KKB ist da keine gute Quelle;-)

Sehe ich genauso. Abgesehen davon, dass die meisten Menschen von ihren jeweils individuellen Erfahrungen und Situationen ausgehen, wird auch sehr viel "Dr.-Google-Wissen" verbreitet.

Elfi Seehausen
14-09-2023, 17:53
Ich würde vor Beginn von was neuem auf jeden Fall den behandelnden Arzt fragen, bzw eine Sportmediziner mit Vorlage Deiner Krankenakte.


Ich glaube das ist ein sehr guter Rat.

kampfkrampf
19-09-2023, 13:01
Hallo an alle,
ich bin total baff von den vielen Antworten und euren lieben Worten. Insbesondere mit einer Sache habt ihr recht: Vorher mit meinem Arzt zu sprechen. Manchmal ist es einfach deprimierend, alles immer wieder vorher absichern zu lassen, aber andererseits kann es nur so auch langfristig gut gehen. Ich selbst schätze es so ein, dass ich wahrscheinlich Kampfsport machen kann, allerdings mit Ausnahmen verschiedener Bewegungen. High-Kicks muss ich wahrscheinlich weglassen, aber alles andere... Naja, ich werde es mal absprechen und dann schauen, wo meine Grenzen sind.
Ist es denn in Ordnung, bei einem Training mitzumachen und auch bestimmte Übungen wegzulassen? Nicht, dass ich dann den Lernprozess der Gruppe behindere...
Liebe Grüße und danke für eure Worte!

DatOlli
19-09-2023, 13:29
...
Ist es denn in Ordnung, bei einem Training mitzumachen und auch bestimmte Übungen wegzulassen? Nicht, dass ich dann den Lernprozess der Gruppe behindere...
Liebe Grüße und danke für eure Worte!

Kann ich natürlich jetzt nicht für alle Trainer und Gruppen sprechen.
Falls du in einer Freizeit-Gruppe landest, kann das eigentlich kein Problem sein. Du lässt die Übungen ja nicht aus Faulheit, sondern aus gesundheitlichen Gründen weg.
Kann dir der Trainer/Lehrer/whatever aber schon vor dem Training mitteilen. Vorausgesetzt, du gibst ihm die Info's zu deiner Hüfte.

Liebe Grüße
DatOlli

Ripley
19-09-2023, 14:12
Ist es denn in Ordnung, bei einem Training mitzumachen und auch bestimmte Übungen wegzulassen? Nicht, dass ich dann den Lernprozess der Gruppe behindere

Meinst du nicht, dass du diese Frage besser deinem (potenziellen) Trainer stellen solltest?

Schnubel
20-09-2023, 07:40
Zum einen den Trainer fragen und zum anderen kucken, ob man das für sich wirklich so will.

Ich war auch in einer Gruppe, da sagte zwar der Trainer, er könne an dem Tag das machen, an dem Tag dann mehr Fallschule und Werfen und so was. Das kann ich leider nicht mehr machen, wollte mich eher auf das Goju Ryu Karate konzentrieren. Nur der Trainer war, trotz kleiner Gruppe nicht in der Lage, das so umzusetzen, wie er selbst vorgeschlagen hatte. In jedem Training konnte ich die Hälfte der Zeit nicht wirklich mitmachen, weil er Goju Ryu und Nihon Ju-Jutsu in einen Topf geworfen hatte und sozusagen eine Mischung daraus gemacht hatte. Für jemand der fit ist, ist das o. k. , Wenn aber jemand Einschränkungen hat, geht es so nicht und komischerweise fand ich, daß beide Stile doch letztlich nicht intensiv genug trainiert worden sind. Da ich das Gefühl hatte, dort nicht anzukommen und vieles nicht mitmachen konnte und vllt. dadurch auch andere Trainingspartner an ihrem Tun hinderte, habe ich es für mich aufgegeben und mache was anderes.

Ist nur mal ein Denkanstoß, ob man wirklich das so will, sich bei vielen Sachen ausklinken zu müssen. Würde mir keinen Spaß machen und wäre auch nicht zielführend.