Der heutige Polizeiruf [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Der heutige Polizeiruf



Meier2
17-09-2023, 18:59
verspricht:


Die Ermittlungen im Mordfall des Al Rashid werden für Cris Blohm, Dennis Eden und Otto Ikwuakwu zum Spießrutenlauf.

Das Opfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Postcolonial Studies, war angeblich ein Vergewaltiger, über den ein Shitstorm ausgekippt wurde und der nach Meinung des feministischen Uni-Umfelds seine gerechte Strafe bekommen hat. Wie steht’s eigentlich um die gute alte Unschuldsvermutung?

Die Ermittlungen laufen schleppend an, als Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm (Johanna Wokalek) und ihr Kollege Dennis Eden (Stephan Zinner) auf Schweigen statt fundierte Auskünfte erhalten. Mithilfe von Otto Ikwuakwu (Bless Amada) setzen sie nun alles daran, jedes noch so kleine Puzzleteil aufzuspüren...

Johanna Wokaleks Einstand als satirisch verpackte Sexismus- und Rassismusdebatte. Nach den tiefgründigen Fällen ihrer Vorgängerin Verena Altenberger die radikale Kehrtwende ins Humoristische.

https://www.tvtoday.de/tv-programm/

"Radikale Kehrtwende ins Humoristische", also nicht mehr "tiefgründig", scheinbar.

Zum ersten mal seit längerem regt sich bei mir wieder ein gewisses Interesse für einen Tatort/Polizeiruf. :D

Björn Friedrich
17-09-2023, 19:45
Schimanski war Tatort, das heute ist......was auch immer, aber nix was ich mir anschauen möchte.

Pansapiens
17-09-2023, 20:19
Schimanski war Tatort, das heute ist......was auch immer, aber nix was ich mir anschauen möchte.

ich kann/will mir Schimanski heute nicht mehr anschauen

Ripley
18-09-2023, 07:48
Ich habe den Polizeiruf mit halber Aufmerksamkeit geguckt (Trend der Zeit: gleichzeitig am Handy gedaddelt). Das, was ich mitbekam, hat mich in der Summe großteils amüsiert.

Vielleicht ein bissen sehr viele Klischees auf einmal ge-/über-zeichnet, aber für drei oder vier Filme hätte die Handlung echt nicht gerecht.

Teetrinker
18-09-2023, 10:49
Gendern und andere woke Themen sollten endlich auch in diesem Board verbindlich eingeführt werden!

surviver21
18-09-2023, 12:33
hat mich in der Summe großteils amüsiert.

Vielleicht ein bissen sehr viele Klischees auf einmal ge-/über-zeichnet, aber für drei oder vier Filme hätte die Handlung echt nicht gerecht.

So ging es mir auch. Na gut, es stand ja "Satire" drauf, aber sie haben ja auch wirklich nichts ausgelassen. Mein Bedenken ist aber, dass die Überzeichnung gar nicht so dramatisch war.

Ripley
18-09-2023, 12:40
Gendern und andere woke Themen sollten endlich auch in diesem Board verbindlich eingeführt werden!
Warum? Ist ja auch im realen Leben freigestellt. Also, jenseits des Personalwesens.

Oder geht es nur wieder drum, mal wieder Gezadder anzufangen? Dann viel Spaß!

Holzkeule
18-09-2023, 15:33
Naja , hatte mir auch mehr erwartet als Nachfolge von Bessie Eyckhoff .
Vor allem die Chefs von denen haben ja total genervt .

Meier2
18-09-2023, 17:55
Naja , hatte mir auch mehr erwartet als Nachfolge von Bessie Eyckhoff .
Vor allem die Chefs von denen haben ja total genervt .

Da bin ich im Vorteil, ich kannte den Vorgänger nicht. Inhaltlich war wohl alles drin, was an LGBTQ-Unsinn so en vogue ist. Einigermaßen amüsant, zumindest für die, die der Religion nicht anhängen. Dazu ein paar nette Pointen, z.B. als sich herausstellt, dass der Schwarze auch noch schwul ist... :biglaugh:

Oben bin ich eher bei Pansapiens. Ich mochte den Schimanski früher gern, aber mittlerweile wär mir das zu langweilig.

Meier2
18-09-2023, 18:01
Oben bin ich eher bei Pansapiens. Ich mochte den Schimanski früher gern, aber mittlerweile wär mir das zu langweilig.

Stoever vermutlich auch. :D

ThomasL
19-09-2023, 06:15
Naja , hatte mir auch mehr erwartet als Nachfolge von Bessie Eyckhoff .
Vor allem die Chefs von denen haben ja total genervt . Nicht nur die Chefs, ich fand die Folge insgesamt recht nervig. An für sich ein sympathisches und interessantes Team, aber diese total überzogene, teils ins alberne abgleitenden "Studenten" und "Dozenten" haben einfach nur genervt (nichts gegen satirische überspitze Darstellung, aber nicht so platt). Und was sollten die Tanzeinlagen?

Dabei ist es ein interessantes und recht sympathisches Team.

Teetrinker
19-09-2023, 09:15
Nicht nur die Chefs, ich fand die Folge insgesamt recht nervig. An für sich ein sympathisches und interessantes Team, aber diese total überzogene, teils ins alberne abgleitenden "Studenten" und "Dozenten" haben einfach nur genervt (nichts gegen satirische überspitze Darstellung, aber nicht so platt). Und was sollten die Tanzeinlagen?

Dabei ist es ein interessantes und recht sympathisches Team.

Die sind auch im echten Leben albern und nervig.

Schnubel
19-09-2023, 18:01
Der Tatort am Sonntag war nichts anderes als nervige Propaganda....und dafür auch noch langweilig.

amasbaal
19-09-2023, 18:14
Institut für Postcolonial Studies

superinteressantes fach, aber seit einigen jahren eindeutig der gefährlichste ort, an dem man sein kann, wenn man wokeness kritisiert oder nicht dem "mainstream"-verhalten und getue innerhalb dieser kreise entspricht. was das angeht war der drehbuchautor sehr "realistisch".
eine schande, was aus den in den 80ern und 90ern noch recht lehrreichen postcolonial studies geworden ist.

surviver21
19-09-2023, 21:16
superinteressantes fach, aber seit einigen jahren eindeutig der gefährlichste ort, an dem man sein kann, wenn man wokeness kritisiert oder nicht dem "mainstream"-verhalten und getue innerhalb dieser kreise entspricht. was das angeht war der drehbuchautor sehr "realistisch".

Also lag ich nicht so weit daneben mit meinen Bedenken.

Meier2
20-09-2023, 17:14
Der Tatort am Sonntag war nichts anderes als nervige Propaganda....und dafür auch noch langweilig.

Da mußt du wohl einen anderen Film gesehen haben. Es ging um eine Folge aus der Serie "Polizeiruf 110", nicht um einen "Tatort".

Da gibt es scheinbar eine Menge Kritiken, aber ich hab natürlich keinen Vergleich, ob das bei jeder Folge Polizeiruf oder Tatort so ist, oder nur wegen des neuen Teams oder wegen des Themas. https://www.tz.de/tv/gelungener-einstand-fuer-wokalek-beim-polizeiruf-110-zr-92524370.html

Schnubel
21-09-2023, 09:17
Da mußt du wohl einen anderen Film gesehen haben. Es ging um eine Folge aus der Serie "Polizeiruf 110", nicht um einen "Tatort".

Da gibt es scheinbar eine Menge Kritiken, aber ich hab natürlich keinen Vergleich, ob das bei jeder Folge Polizeiruf oder Tatort so ist, oder nur wegen des neuen Teams oder wegen des Themas. https://www.tz.de/tv/gelungener-einstand-fuer-wokalek-beim-polizeiruf-110-zr-92524370.html

Sorry hab mich verschrieben, natürlich Polizeiruf. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung. Dieser Film vom Sonntag war mir zuviel mit Propaganda behaftet und Meinungsmache. Manchmal will man sich vorm Fernsehen auch nur mal berieseln lassen und abschalten.

Holzkeule
21-09-2023, 10:49
Ich kann verstehen , dass man diese gesellschaftliche Debatte mal abbilden möchte , und ich hab auch nichts gegen etwas Klamauk . Aber selbst bei Professor Boerne und Kommissar Thiel aus Münster , die dafür eigentlich prädestiniert sind , hab ich dann nach einer halben Stunde ausgeschaltet , als nur noch so 2 Woman in Black - Agenten die Polizeidienststelle unsicher machten . *gähn*

Ripley
21-09-2023, 13:32
Ich kann verstehen , dass man diese gesellschaftliche Debatte mal abbilden möchte (...)
Hm. "Mal."

Mir persönlich geht dieser ganze gesellschaftsthematische, sozialkritische Quark in Krimis massiv auf die Lampen. Auch, dass es kaum TV-Ermittler gibt, die nicht kräftig einen an der Klatsche haben.

Schön-simple gradlinige Krimis ohne Splatter, ohne salbungsvolles Sendungsbewusstsein und ohne PTBS/Alkoholprobleme/Scheidungskrieg/Kindheitstrauma mindestens eines Kommissars sind völlig aus der Mode gekommen.

Ich persönlich hoffe sehr, dass die Leute in der realen Kripo mehr Verstand und weniger Komplexe haben als die in den Ö-Rs.

Schnubel
21-09-2023, 19:50
Ich kann verstehen , dass man diese gesellschaftliche Debatte mal abbilden möchte , und ich hab auch nichts gegen etwas Klamauk . Aber selbst bei Professor Boerne und Kommissar Thiel aus Münster , die dafür eigentlich prädestiniert sind , hab ich dann nach einer halben Stunde ausgeschaltet , als nur noch so 2 Woman in Black - Agenten die Polizeidienststelle unsicher machten . *gähn*

Ich finde die beiden witzig und für mich unterhaltsam....diverse Redewendungen fand ich klasse

marasmusmeisterin
21-09-2023, 21:52
Also wenn wir hier bei ungeliebten Krimiserien sind ... ich bin keine Freundin dieser ganzen möglichst verzwickten, möglichst düsteren "skandinavischen" Krimis.
Schon "Die Fünfte Frau" als Hörspiel fand ich reichlich unglaubwürdig; ich hatte zu dem Zeitpunkt selbst seit einigen Jahren regelmäßig Jiu-Jitsu trainiert und konnte trotzdem keinen Mann auf die Schulter nehmen und kilometerweit tragen. Kann ich heute, Jahre des Fitneßtrainigns später, immer noch nicht.
Den Vogel schoß dann eine ARD-Serie ab ... SO WAS von konstruiert, und immer noch´ne Umdrehung, die das Ganze NOCH dramatischer und aufregender machen sollte - Pustekuchen, bloß eine Ungereimtheit nach der anderen. Und das hat mir die Meinung zu dieser Art von Krimis völlig verdorben.

Gerdi
22-09-2023, 17:39
Grässlich!

Holzkeule
22-09-2023, 18:23
Ich finde die beiden witzig und für mich unterhaltsam....diverse Redewendungen fand ich klasse



Ja ich ja auch , auch den Taxifahrer - Vater , die kettenrauchende Staatsanwältin , aber ich hab so das Gefühl nach 20 Jahren gehen denen ( Tatort Münster ) so langsam die Ideen aus.
Propheteus hieß die Folge . Ging glaub ich um Veschwörungen und Aliens ,
Stichwort " Gesellschaftsthematik " . ;)
Wahrscheinlich gibt es einfach soviel Krimis , dass jeder auf Teufel komm raus versucht sich von den Anderen abzuheben .


_

marasmusmeisterin
22-09-2023, 21:57
Stichwort " Gesellschaftsthematik " . ;)
Wahrscheinlich gibt es einfach soviel Krimis , dass jeder auf Teufel komm raus versucht sich von den Anderen abzuheben .
_

Interessant sind in dem Zusammenhang auch die allerersten Folgen Der Kommissar, noch mit Erik Ode. Was da an gesellschaftlicher Mechanik eingebaut bzw. dargestellt wird, ist , von heute aus besehen, wirklich direkt kulturhistorisch interessant.
Darum meine ich auch, daß Krimis eigentlich nur die aktuellen Verhältnisse, Hierarchien, Debatten und Themen etc. abbilden, ob sie das bewußt tun oder nicht.

Schnubel
23-09-2023, 06:00
Interessant sind in dem Zusammenhang auch die allerersten Folgen Der Kommissar, noch mit Erik Ode. Was da an gesellschaftlicher Mechanik eingebaut bzw. dargestellt wird, ist , von heute aus besehen, wirklich direkt kulturhistorisch interessant.
Darum meine ich auch, daß Krimis eigentlich nur die aktuellen Verhältnisse, Hierarchien, Debatten und Themen etc. abbilden, ob sie das bewußt tun oder nicht.

Das ist Absicht!

Meier2
24-09-2023, 11:23
Hm. "Mal."

.. Auch, dass es kaum TV-Ermittler gibt, die nicht kräftig einen an der Klatsche haben.
Schön-simple gradlinige Krimis ohne Splatter, ohne salbungsvolles Sendungsbewusstsein und ohne PTBS/Alkoholprobleme/Scheidungskrieg/Kindheitstrauma mindestens eines Kommissars sind völlig aus der Mode gekommen.

Hier stimme ich zu. Filme, in denen das Problem des Ermittlers oder der Familie das Hauptproblem ist, empfinde ich in den meisten Fällen als nicht glaubwürdig.


Mir persönlich geht dieser ganze gesellschaftsthematische, sozialkritische Quark in Krimis massiv auf die Lampen.

Hier muß ich Einspruch anmelden bzw. nachfragen, was gemeint ist. Auch der Krimi passiert ja nicht im luftleeren Raum, wo dann mal einer eben so auf die Idee kommt, jemand anderen umzubringen. (Und ohne Tote kommt ja keiner aus, oder hab ich was verpasst?) Also, es gibt immer Gründe, die in der Vorgeschichte wurzeln, es geht sehr häufig um Geld, und alles zusammen spielt nun mal in dem, was man "Gesellschaft" nennt.

Aber dieser war ja nun von persönlichen Problemen der Kommissare recht befreit. Dafür gab es eine Reihe guter Gags, den Schwenk auf den abgebauten Rauchmelder im Keller der IT-Spezialistin, oder die Aufzählung von Eden in der Kneipe, dass er ja keine Vorurteile hat, außer vielleicht gegen ... , oder die Frage des Zeugen am Anfang, ob er jetzt in seinen Lebenslauf schreiben könne, dass er mal für die Polizei gearbeitet hat...

Und es waren weitere Highlights untergebracht, die durchaus bemerkenswert waren im Hinblick auf die aktuelle Diskussion. Ikwuakwu an Dr. Holm: "Was ist mit der guten alten Unschuldsvermutung?" und "Wenn sie ein Rechtssystem bevorzugen, wo der Staat die Tat nicht beweisen muß, und wo der Angeklagte keinen Rechtsbeistand bekommt, da wüßte ich ein paar Länder zum auswandern. Ich bin mir allerdings sicher dass Sie da nicht hinwollen." Auch die gesamte Story der Vorverurteilung, gerade ist eine durch, haben wir mit dem "Fall" Russel Brand eine neue, das ist ja nicht mal Satire. Auch die Auflösung in diesem Fall finde ich halbwegs originell.

Ich bin gespannt auf die nächsten Folgen. In Dresden war nach der zweiten Folge Schluß mit lustig.