Anmelden

Vollständige Version anzeigen : BJJ für die Polizei



Björn Friedrich
31-10-2023, 19:27
Kurzes aber gutes Video, das zeigt, warum man BJJ trainieren muss


https://youtube.com/shorts/Oy2J49Ux5rY?si=QALKptqk6JeZRbKY

Schnueffler
31-10-2023, 20:35
Da fehlt der zweite Mann.

jkdberlin
01-11-2023, 07:52
In USA gibt es nicht immer eine zweite Person, in Deutschland schon.
BJJ sollte man trotzdem trainieren.

Lugasch
01-11-2023, 08:09
Ich finde ja BJJ bzw. Grappling super cool, aber "die Polizei" sollte kein BJJ trainieren. Sie sollte Einsatztraining machen, was dann sehr grapplinglastig sein darf. Ansonsten wird es all die Probleme bekommen, die es schon mit Judo, Karate, WT, AVCI, Juju und Co. hatte. Mit einer (noch) etwas besseren Technikbasis zwar, aber das Thema würde sich schnell erledigen. Ob die Polizisten privat irgendeine Grapplingart üben sollten? Uff jeden!
Hier eine mMn. ein super Podcast, wo all die Probleme angesprochen werden, inkl. BJJ in der Polizei


https://youtu.be/KsrZQzY2CNc?si=qSVQGPa2cLdTsB7K

Willi von der Heide
01-11-2023, 12:17
warum man BJJ trainieren muss


In USA gibt es nicht immer eine zweite Person, in Deutschland schon.
BJJ sollte man trotzdem trainieren.


Ich finde ja BJJ bzw. Grappling super cool, aber "die Polizei" sollte kein BJJ trainieren. Sie sollte Einsatztraining machen, was dann sehr grapplinglastig sein darf. Ob die Polizisten privat irgendeine Grapplingart üben sollten? Uff jeden!
Hier eine mMn. ein super Podcast, wo all die Probleme angesprochen werden, inkl. BJJ in der Polizei


Dann hätte ich noch eine ganz kleine Frage ...

Wenn es entsprechende Ausschreibungen der Innenministerien gibt, wo bleiben dann die Konzepte der BJJ´ler ? Irgendwie sieht man die nie bei der Präsentation. Das soll keine Provokation sein, absolut nicht. Nur wo sind die Leute und ihre Konzepte ?

Und woher glaubt ihr zu wissen, daß BJJ so völlig unbekannt ist im Behördenapparat ?

Björn Friedrich
01-11-2023, 13:26
Ich wohne 5 Kilometer von Hessens größter Polizeischule, ich hab viele Beamte, die bei mir in der Schule trainieren und auch noch einige andere Unterrichtsmöglichkeiten gehabt. Ich glaube, ich hab schon ein ganz gutes Bild, von dem, was regulär unterrichtet wird. Meine Kritik ist keine Kritik an den Beamten, die wollen ja lernen, meine Kritik liegt an den verstaubten alten Ju Jutsu Griffen, die heute immer noch unterrichtet werden und heute, wie damals nicht funktionieren. Da ich gerne Behörden unterrichte und auch immer mit dem Feedback und den Bedürfnissen meiner Schüler arbeite, hab ich da genauso ein System, wie ich es für mein reguläres BJJ habe.

Warum sich kaum ein BJJ Lehrer darum, kümmert? Weil 99 % die Surfer des Kampfsports sind und zwischen Double Guard Pull und Berimbolo, keine Lust für Selbstverteidigung haben.

Willi von der Heide
01-11-2023, 14:10
Da ich gerne Behörden unterrichte und auch immer mit dem Feedback und den Bedürfnissen meiner Schüler arbeite, hab ich da genauso ein System, wie ich es für mein reguläres BJJ habe.

Dazu habe ich zwei Anmerkungen:

1.) Das von mir markierte rechne ich dir natürlich hoch an :halbyeaha.

2.) Werbe ich um Verständniss für meine Position. Ich befürchte, daß zuviele Handlungsoptionen geschaffen werden. Es gibt bestimmte Situationen, wo ich von meinem Partner X erwarte. Ich kann es mir nicht leisten, daß sie/er sich " verheddert " und plötzlich Y macht. Ich hoffe das ist irgendwie verständlich. Neben her etwas zu trainieren finde ich gut, man merkt an den Anwärtern, daß die Leute mit KK/KS-Hintergrund es leichter haben um " reinzukommen ", trotzdem muß es ein einheitliches System sein.

Grappling im LE-Bereich ? Sehr gerne, aber bitte ein einheitliches abgestimmtes System. Sonst herrscht Wildwuchs. Und wenn man versucht den Leuten, ein System beizubringen und sie gleichzeitig etwas ähnliches aber doch anderes machen ... Hmmh ... erinnert mich an typische Anfängerfragen hier im Forum:" Ich trainiere Boxen und möchte jetzt noch zusätzlich Wing Chun machen. Meint ihr das geht ? "

Björn Friedrich
01-11-2023, 15:27
Also ich wäre sofort dabei, solch ein System einzuführen und weiterzuentwickeln und dabei auf die verschiedenen Bedürfnisse ("normaler" Streifendienst hat andere Notwendigkeiten als z.B. die BFE) einzugehen. Leider ist das nicht so einfach und ich hab darüber schon oft Gespräche geführt. Wie gesagt, ich hab da genauso ein System, wie für meine sportlichen Sachen, aber sowas veröffentliche ich aus Prinzip nicht auf YouTube, weil ich keine Lust habe, dass es die falschen Leute sehen.....

Uruk
01-11-2023, 16:18
Bitte:

- Das obige Video zeigt leider kein gutes Beispiel, sondern eher, wie man es nicht machen sollte
Der herantretende Polizist hat keine "geeignete Position" des Festzunehmenden herausgearbeitet
Seine "Kontakt"aufnahme ist vollkommen falsch
Er leitet die Fesselung falsch ein
WRT (auf Deutsch SWS) kann man auch deutlich besser machen
Nur aufgrund seiner körperlichen Fitness (und BJJ) kann er es dann noch drehen, der Durchschnittsanwender/in wäre da schon in "großen Schwierigkeiten" (durch den falschen Einstieg)

- Die Schule vom B. (der im kla. KK und BJJ, pp. von der Kompetenz über jeden Zweifel erhaben ist) liegt nicht 5 sondern 52 Kilometer von der H. HE. entfernt
Und es heißt schon lange nicht mehr "...schule"

- Die dort gelernten Inhalte sind VS-NfD
Ich denke nicht, dass diese weiteregegeben wurden (ansonsten hätte das weitreichende juristische Folgen)
Ich denke nicht, dass außenstehende KK-Trainer einen wirklichen Einblick in ein behördliches Training haben

- Gerade das ET (wobei Kampf"techniken" (also vom Stand zum Boden) nur ein kleiner Teil sind) ist in HE sehr weit vorne
Wir waren erst letzte Woche als Referenten vor Ort und waren von den Möglichkeiten (Trainingsörtlichkeiten mittlerweile auf dem höchsten Niveau), den Teilnehmern/innen und den Lehrkräften begeistert (die wissen sehr wohl was die tun und unterrichten)

- Außenstehende können max. klas. "Budo-Techniken" (egal ob jetzt JJ oder BJJ oder WT oder ...) bei einer Behörde unterrichten
Ein ET - welches das auch umfasst - können sie nie sachgerecht unterrichten, da sie nie im Einsatz waren, nie solche Situationen (auf denen sie glauben die Teilnehmer/innen vorbereiten zu können) durchlebt haben. Wie will jemand der nie einen Straftäter festgenommen hat, anderen das zeigen (der Hahn zeigt der Henne wie man das Ei legt :-)) Zumal sie von vielen anderen Teilbereichen (Rechtliche Aspekte, pol.-taktische Aspekte... bis hin zu Schusswaffen - welcher der hier Anwesenden kennt sich mit dem G 38 aus?? -) selber 0,0 Ahnung haben, das aber dort heutzutage dort alles in Kombination trainiert wird (und nicht mehr wie in 1985 getrennt)

- Total "irre" wird es dann, wenn nicht-behördliche Trainer sogar meinen, Sonder- und Spezialeinheiten auszubilden, Systeme für diese zu entwickeln oder gar - auch schon gelesen - meinen mit diesen in den Einsatz zu wollen (und ihre "Fähigkeiten" dort live zu zeigen...)
Das können selbst "normale Polizisten/innen" nicht, die diese Ausbildungsgänge nicht haben
Man sollte mind. 5 Jahre Dienst in einer solchen Einheit tadellos verrichten, bevor man sich einbildet, dort Unterricht zu geben

jkdberlin
02-11-2023, 07:53
Meine Anmerkung war eher, dass jeder es ruhig mal mit BJJ versuchen sollte. Ich würde mir nie anmaßen, Konzepte für irgend jemanden entwickeln zu wollen oder zu können. Ich sehe bei uns eher Polizisten, die dringend ein Training nötig hätten.
Ich habe auch keine Ahnung, wie weit weg die nächste "Schule" ist, aber die Polizeidirektion 4 liegt ca. 30m entfernt auf dem gleichen Gelände wie unsere Trainingsräume. Im Wedding. Und da bekomme ich schon genug auf dem Hof mit.

Kensei
03-11-2023, 13:42
Na deine nächste Schule ist die HWR Berlin. Gibt für B nur die eine, wenn mich nicht alles täuscht.
Ansonsten gebe ich bei denen die sich berufen fühlen, Behördentrainings zu geben, auch immer die juristischen und medizinischen Implikationen zu bedenken. Also Aufgaben und Rolle von Behörden/Waffenträgern, Wahl der mildesten Einsatzmittel, Lagebedingter Erstickungstod usw. usf., um mal einige in den Raum zu stellen. Polizeibeamte sind keine Zivilbürger, und dementsprechend gelten für die auch andere Standards.

Björn Friedrich
03-11-2023, 15:00
Das ist absolut korrekt und deshalb, will ich auch die Bedürfnisse und Fragen meiner Schüler hören, weil ich nur etwas entwickeln kann, wenn ich die Vorgaben dafür habe. Im Grunde genommen ist das genauso, wie wenn du mir sagst, ich hab zu kurze Beine, ich kann keine Closed Guard machen, bitte zeig mir BJJ ohne Closed Guard. Oder zeig mir BJJ ohne Triangle Chokes, etc. etc.

BJJ oder Grappling hat eine riesengroße Stärke und das ist: KONTROLLE DER DISTANZ, BZW. KONTROLLE EINES MENSCHEN.

Wie kann ich die Distanz verkürzen und jemanden körperlich fixieren, wie kann ich die Distanz vergrößern, mich befreien, um z.B. Zugriff auf andere Hilfsmittel zu haben, etc.

Ein guter BJJ Lehrer, hat ein Verständnis für den menschlichen Körper, der weit über das hinaus geht, was normale Menschen haben.

Und hier kommt der Punkt, der BJJ Lehrer ist das Werkzeug, der eben die Bedürfnisse der Menschen die zu ihm kommen erfüllt.

Er hat die Mechanik und damit kann er Probleme lösen und eben Lösungen weitergeben. Nichts anderes machen Ryron und Rener oder auch mein Lehrer Roy Harris in den USA wo es gang und gäbe ist, zivile Lehrer bei der Polizei unterrichten zu lassen.

Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren speziell mit dieser Thematik und mir ist schon klar, dass ich z.B. keine Würgegriffe oder Neck Cranks, etc. unterrichte, wo diese rechtlich verboten sind, etc.

Ich fühle mich auch nicht berufen Behördentraining zu geben, aber ich möchte halt eine starke und vor allem souveräne Polizei, die aus Mangel an Training nicht überreagiert und Menschen unnötig verletzt und wenn ich da meinen Beitrag leisten kann, dass die Dinge souveräner und mit weniger Gewalt für alle ablaufen, freue ich mich.

Uruk
03-11-2023, 16:19
Wie kann ich die Distanz verkürzen und jemanden körperlich fixieren, wie kann ich die Distanz vergrößern, mich befreien, um z.B. Zugriff auf andere Hilfsmittel zu haben, etc.
Das kann aber nur jemand, der auch diese "Hilfsmittel" (der korrekte, sachliche Ausdruck ist das nicht) beherrscht und möglichst auch eingesetzt hat.
Welcher "private Budo-Trainer" kann aber mit Handfesseln, einem Taser, einer Kurzwaffe oder gar einer Langwaffe, etc., pp. rechtlich und sachlich korrekt umgehen?
Ich habe noch keinen gesehen.
(Von "Hilfsmitteln" der Sonder- und Spezialeinheiten mal komplett abgesehen.)

...in den USA wo es gang und gäbe ist, zivile Lehrer bei der Polizei unterrichten zu lassen...
Das waren (hauptsächlich um die Jahrtausendwende) meist Seminare, keine regelmäßigen Trainings.
Der Erfolg - in den USA wie auch hier - hielt sich meist in engen Grenzen. Wurde mittlerweile fast überall wieder abgeschafft, einige Police Departments musst sogar gerichtlich festgelegte hohe Strafen zahlen.

...aber ich möchte halt eine starke und vor allem souveräne Polizei...
Das ist einer Deiner vielen positiven Charakterzüge. Danke.
Das lässt sich aber nur politisch erreichen, gesteuert über den Bürger/in bei den Wahlen.

Kensei
03-11-2023, 17:09
Ich will jetzt Björn oder sonstwen gar nicht dafür angreifen, sich Gedanken über adäquates Training für Behörden zu machen. Nur, als eine Art ziviler Einsatztrainer irgendwo Fuss zu fassen, ohne behördlichen Backround, ist nach meinem Dafürhalten nahezu unmöglich, sollte das vielleicht der langfristige Plan sein. Und ansonsten höre ich aus Gesprächen mit Einsatztrainern häufig eben diese Punkte raus, dass die juristischen Implikationen oder eben auch das Einbinden von Einsatzmitteln in Taktiken und Strategien häufig zu kurz kommen.

Uruk
03-11-2023, 17:19
Ich will jetzt Björn oder sonstwen gar nicht dafür angreifen
Nein, auf keinen Fall.

Ziviler Einsatztrainer irgendwo Fuss zu fassen, ohne behördlichen Backround, ist nach meinem Dafürhalten nahezu unmöglich...
Im sehr speziellen Einzelfall mag das schon (mal) gehen (ging es schonmal).
Es ist aber sinnfrei.

Schnueffler
03-11-2023, 17:41
Ich kenne es so, dass sichdie engagierten Einsatztrainer privat fortbilden und das dann in ihre Aus- und Fortbildung mit einbauen.
Bei meiner Ausbildung war es so, dass die zwei Sporttrainer die ich hatte zu mir nur meinten, bleib bei dem, was du auch privat machst, dass kann man dienstlich gut verkaufen.
Und mit meinem jetztigem Teampartner verstehe ich mich blind. Er kommt aus dem MA und hat einiges an Erfahrung in den Combatives und ist nebenamtlicher Trainer. Da wird von uns gerne mal was ausprobiert.

Uruk
03-11-2023, 17:58
Ich kenne es so, dass sich die engagierten Einsatztrainer privat fortbilden und das dann in ihre Aus- und Fortbildung mit einbauen.
So ist es.
Und einen "privaten Kontakt" kann man auch mal zu einem "Lehrgang in den Dienst" einladen. (Solange er nicht vorbestraft ist, pp.)
Das regen wir sogar an.
z. B. einen MT-Trainer, der seit Jahren auf Low Kick Training spezialisiert ist, dies da vorstellt, sowie seine Trainingsmethoden und Erfahrungen.

Schnueffler
03-11-2023, 18:10
Oder man hat gute Beamte, die dann mal Trainertraining anbieten.

Kensei
03-11-2023, 18:29
Ich kenne Fälle bei der BPOL und einen persönlich im Justizbereich, die entsprechenden „zivilen“ Backround hatten. Einer z.B. langjähriger Personenschützer in Israel, Instructor in KM, Kali, WingTsun u.a.
Die mussten aber dann auch in Beamtenlaufbahnen überführt werden, damit das klappt. Also mit Auswahlverfahren bestehen, Sicherheitsüberprüfung und allem drum und dran. Und auch alles eher die Ausnahme als die Regel.

Der gängige Weg ist halt, bei Behörden „groß zu werden“ und sich dann mit entsprechender Einsatzerfahrung seine Nische zu suchen. Und es gibt ja auch in den Behörden viele gute Leute.
Wobei ich wiederum auch Schilderungen kenne, selbst von BFE Beamten, die sagen, es steht und fällt mit dem was jeder privat macht und mit ins Training einbringt. Dann ist ein gewisser Wildwuchs natürlich die andere Seite der Medaille.

Björn Friedrich
03-11-2023, 19:36
Die Budneswehr hat zu.B. einige Ausbilder ihres Einzelkämpfer Lehrganges, bei mir ausbilden lassen, war damals auch überhaupt kein Problem, geht also schon. Auch andere Behörden haben ihren Beamten, z.B. das Blaugurtprogramm als Fortbildung finanziert....

Kensei
04-11-2023, 09:40
Die Budneswehr hat zu.B. einige Ausbilder ihres Einzelkämpfer Lehrganges, bei mir ausbilden lassen, war damals auch überhaupt kein Problem, geht also schon. Auch andere Behörden haben ihren Beamten, z.B. das Blaugurtprogramm als Fortbildung finanziert....

Das ist ja auch kein Ding, sich extern fortzubilden.
Die werden dann aber nicht nur das Zeug unterrichten was sie bei dir gelernt haben, sondern das entsprechend ihrer Vorschriften anpassen und einbauen. Die BW hat für Feldjäger, Einzelkämpferlehrgang und andere lange Schwerpunktmässig auf Krav Maga gesetzt.

Mir ging es jetzt auch eher darum, wenn man plant sich hauptberuflich in so eine Richtung zu orienterien. Was bei dir ja wahrscheinlich aber nicht der Fall ist.

Björn Friedrich
04-11-2023, 10:15
Nein, dafür lieb ich die Vielfalt der Kampfkünste zu sehr, um nur in eine Richtung zu gehen:-)

Schnueffler
04-11-2023, 13:36
Das ist ja auch kein Ding, sich extern fortzubilden.
Die werden dann aber nicht nur das Zeug unterrichten was sie bei dir gelernt haben, sondern das entsprechend ihrer Vorschriften anpassen und einbauen. Die BW hat für Feldjäger, Einzelkämpferlehrgang und andere lange Schwerpunktmässig auf Krav Maga gesetzt.

Mir ging es jetzt auch eher darum, wenn man plant sich hauptberuflich in so eine Richtung zu orienterien. Was bei dir ja wahrscheinlich aber nicht der Fall ist.

Nö, die BW hat für die Feldjäger das Programm des Zolls übernommen.

Kensei
04-11-2023, 14:00
Ok. Meine Zeit bei der Truppe ist schon 'ne Weile her. Da war kurzzeitig mal WT in der Pipeline, und dann länger Krav Maga. Ich meine da gabs dann auch ganz Offiziell Feldwebeldienstgrade, die als Instructoren und Multiplikatoren in die Truppe unterwegs waren. Vom EK und den Unis weiß ich definitiv, dass da Krav Maga im Programm war für die Anwärter.

Mag aber heute anders sein. Oder für die Feldjäger gelten noch gesonderte Richtlinien.

Paar Clips von damals... :)


https://www.youtube.com/watch?v=Nh4Ymsv2JX8



https://www.youtube.com/watch?v=p71QBPVrios

Schnueffler
04-11-2023, 14:06
Kann auch sein, dass sie das mittlerweile auch wieder umgeworfen haben. 2008 waren die Multiplikatoren der Feldjäger auch in der selben Ausbildungsstätte wie ich.

Willi von der Heide
04-11-2023, 17:35
Die BW versucht das ganze zu vereinheitlichen. Und ja, es gibt nach wie vor versch. Systeme.

Das hier, soll allerdings der Standard werden. Und ja, richtig gehört für den einfachen Soldaten gibt es erstmal nur 20 Std. Unterricht. Geplant ist, daß es an jedem Standort außerhalb der Dienstzeiten ein zusätzliches Trainingsangebot geben soll - so die Theorie. Wie und ob das dann umgesetzt wird, ist nochmal was anderes.


https://www.youtube.com/watch?v=z_NEWUYuzug&ab_channel=Bundeswehr

Willi von der Heide
04-11-2023, 17:43
Ich kenne Fälle bei der BPOL und einen persönlich im Justizbereich, die entsprechenden „zivilen“ Backround hatten. Einer z.B. langjähriger Personenschützer in Israel, Instructor in KM, Kali, WingTsun u.a.

Ja ... gibt es natürlich.

Allerdings ist die " Zusammenarbeit " mit den Israelis nicht immer ganz einfach. Die Frage im PS ist ja immer, wieviel Geld bin ich bereit dafür auszugeben. Und da haben die USA und Israel eben nahezu unbegrenzte Budgets. Außerdem lassen sich die Israelis gerade im Bereich PS nicht so gerne in die Karten schauen. Mit anderen Einheiten aus Deutschland läuft die Zusammenarbeit " besser " bzw. " einfacher ". Die 9er und die Yamam z.Bsp. trainieren recht eng miteinander. Als PSler aus Deutschland ist das Verhältnis nicht so eng. Es gibt sogar einen Bereich, wo ich sagen würde, daß es praktisch gar keine Kooperation gibt. Aber mit den Amerikanern ist es ähnlich.

Kensei
04-11-2023, 21:01
Äh… nein, das ist ein Deutscher, der in Israel Ausbildungen absolviert hat und dort länger gelebt und gearbeitet hat. ;)
Zurück in Deutschland ist er dann in den öD eines Bundeslandes eingetreten und ist jetzt „Ausbilder der Ausbilder“.
Der Punkt war, dass er für die Stelle in eine Beamtenlaufbahn eintreten musste. Ich vermute aufgrund von Versicherungstechnischen Gründen sowie wegen VS-nfd Sachen. Das zeigt aber, dass man als Aussenstehender nicht so ohne Weiteres an entsprechende Stellen kommt.

1.2.3
05-11-2023, 15:45
Wie schon in dem Thread von Björn's Artikel über BJJ für Behörden, sehe ich sowohl aus behördlicher Sicht (hauptamtlich), als auch als BJJ Trainierender/ Lehrender, grapplinglastige "Delivery Systems" als äußerst geeignet für Eingriffs- und Sicherungstechniken, AZT,ET, oder wie es entsprechende Behörde/ Bundesland es auch immer nennt.

Man kann nicht von der Hand weisen, dass Systeme, Konzepte und Combat Sports, die "Grappling" als delivery System nutzen, exzellent als Eingriffs- und Sicherungstechniken taugen. Ob jetzt BJJ/Gracie Jiu Jitsu, Luta Livre oder andere ringerische Systeme oder auf "physical management" / auf behördliche Zwecke speziell zugeschnittene Konzepte, wie ISR Matrix (Paul Sharp war Cop und Ex Swat) , EFC Combatives von Blackbelt und COP/ LEO Jay Wadsworth, Chad Lyman‘s c4c/police Jiu Jitsu (ebenso Police officer und Ex Swat, BJJ Blackbelt), GST von den Gracies, etc.... Es gibt da genug was von Behördlern für Behördler konzipiert worden ist, bzw. durch den Austausch mit Behördlern/ ET Trainern/ Defensive Tactics Instructoren mit den zivilen Anbietern (Rener Gracie GST, andere BJJ Blackbelts) erarbeitet worden ist, damit man die Zielgruppe anspricht und es nicht nur einfach Brazilian Jiu Jitsu Training ist, an dem Polizeibeamte teilnehmen!

Ich schreibe hier extra von "Delivery System" BJJ/Grappling/Luta Livre als Grundlage! Selbstverständlich muss man das auf die Bedürfnisse der jeweiligen Behörde speziell zuschneiden, aber die "Grundlage"/ Basis ist auf jeden Fall geeignet!

Darüber hinaus kann man grundsätzlich sagen, dass Kollegen/innen, die auch über das dienstliche Maß heraus in ihrer Freizeit Grappling/ Luta Livre/ BJJ trainieren, im Dienst bei Zwangsmaßnahmen/ unmittelbarem Zwang immer eine willkommene Hilfe sind und in der Regel mental und physisch besser aufgestellt sind, als Kollegen/innen, die gerade so den pflichtgemäßen Mindeststandard an dienstlichem Training (bei uns 12 Einheiten im Jahr) absolvieren. Wobei eine gute körperliche Grundfitness der Kollegen/innen und ordentliche Teamarbeit meines Erachtens generell sehr wichtig sind.

BJJ, je nach approach, ist nicht nur "auf dem Hintern rumgerutsche" am Boden und heelhooks aus 4/11 holen oder irgendwelche fancy guard positionen vom Rücken spielen.
Insbesondere Clinchkontrolle im Stand, Takedowns, Distanzkontrolle im Stand und Positionskontrolle aus Top Positionen (nicht alles ist Bodenkampf und guard) kann man super gebrauchen für den Dienst.
Mal ISR Matrix als Beispiel - und meckert nicht wieder rum, bei uns in Deutschland ist aber dies und das Vorgabe oder da wir dies und das nicht beachtet....nur als grundsätzliches Beispiel und nicht als 1 zu 1 übertragbar:
https://www.youtube.com/watch?v=nnDHVGjLl7I

Dass BJJ für Behörden in den Staaten rückläufig sei, kann ich, so wie Uruk es schreibt, nicht nachvollziehen. Klar musste der ein oder andere Bundesstaat da Abstriche machen, was rear naked chokes oder Kontrolle aus prone position angeht, aber im Grunde gibt es unheimlich viele Behörden und Bundesstaaten, die BJJ/ Grappling als "Grundlage/ Delivery System" für defensive tactics und arrest and control nutzen:
GST: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=xDj1aGa-NAk POST certified in 38 states
EFC - von COP/Ex Swat und BJJ Blackbelt James Wadsworth (Von Cops/ET Trainern für Cops): https://www.efcombatives.com/trained-agencies
Invictus/C4C Police Jiu Jitsu/ PFC von Blackbelt und COP/Ex Swat Chad Lyman: https://invictusleo.com/training-program-c4c-pjj-1
https://pfctraining.com/chad-lyman/

Auch die Erhebungen (Studien sind es ja nicht direkt), die ich bereits in dem anderen Thread gepostet habe, zeigen nur positive Aspekte, wenn Polizeibeamte (und andere Behördler, die unmittelbaren Zwang anwenden müssen) sowohl dienstlich als auch außerdienstlich BJJ/ grappling trainieren:

Marietta Police Department und Pasco Police/USA :
"This program lead to an 80% increase in Officer confidence and a 57% decrease in reportable use-of-force incidents for Officers involved., It also improved Officer physical and mental health, created a more positive community perception, and enhanced department morale".
https://www.mariettaga.gov/CivicAlerts.aspx?AID=3116

Marietta Police:
"MPD officers participating in Brazilian Jiu Jitsu (BJJ) training, as compared to their coworkers electing to NOT participate, had the following statistics for 2020".
48% reduction of injuries to officers using force
53% reduction of injuries to the person being arrested when force was required
23% reduction of use of Taser

Pasco Police:
"This program lead to an 80% increase in Officer confidence and a 57% decrease in reportable use-of-force incidents for Officers involved., It also improved Officer physical and mental health, created a more positive community perception, and enhanced department morale".
https://evoloctopus.com/f/pasco-police-study

Insgesamt also ein "Win/Win"

Kensei
05-11-2023, 16:19
Wobei man eben sagen muss "je nach approach..." wie du richtig schreibst. Man muss es entsprechend anpassen, weil das klasissche Mattensurfen doch vielfach Guard Pulling und auf dem "Hintern rumrutschen" ist.

Und vieles was ich in deinen Videos sehe, kenne ich wiederum auch aus dem PTK, Krav Maga oder den Combatives.


https://www.youtube.com/watch?v=5C3QFhydlxo


https://www.youtube.com/watch?v=RNjEJV9zma4

Ist halt die Frage, was es am Ende dann noch für "BJJ" ist, wenn du mit Stock, Messern, Pfefferspray oder Schusswaffen rumhantierst, oder ob du dann nicht ohnehin so eine Art Hybrid bekommst.
Ich denke das meinte Uruk auch mit anpassen.

Insgesamt aber Zustimmung zu deinem Beitrag.

1.2.3
05-11-2023, 18:36
Wie schon in dem Thread von Björn's Artikel über BJJ für Behörden, sehe ich sowohl aus behördlicher Sicht (hauptamtlich), als auch als BJJ Trainierender/ Lehrender, grapplinglastige "Delivery Systems" als äußerst geeignet für Eingriffs- und Sicherungstechniken, AZT,ET, oder wie es entsprechende Behörde/ Bundesland es auch immer nennt.

Man kann nicht von der Hand weisen, dass Systeme, Konzepte und Combat Sports, die "Grappling" als delivery System nutzen, exzellent als Eingriffs- und Sicherungstechniken taugen. Ob jetzt BJJ/Gracie Jiu Jitsu, Luta Livre oder andere ringerische Systeme oder auf "physical management" / auf behördliche Zwecke speziell zugeschnittene Konzepte, wie ISR Matrix (Paul Sharp war Cop und Ex Swat) , EFC Combatives von Blackbelt und COP/ LEO Jay Wadsworth, Chad Lyman‘s c4c/police Jiu Jitsu (ebenso Police officer und Ex Swat, BJJ Blackbelt), GST von den Gracies, etc.... Es gibt da genug was von Behördlern für Behördler konzipiert worden ist, bzw. durch den Austausch mit Behördlern/ ET Trainern/ Defensive Tactics Instructoren mit den zivilen Anbietern (Rener Gracie GST, andere BJJ Blackbelts) erarbeitet worden ist, damit man die Zielgruppe anspricht und es nicht nur einfach Brazilian Jiu Jitsu Training ist, an dem Polizeibeamte teilnehmen!

Ich schreibe hier extra von "Delivery System" BJJ/Grappling/Luta Livre als Grundlage! Selbstverständlich muss man das auf die Bedürfnisse der jeweiligen Behörde speziell zuschneiden, aber die "Grundlage"/ Basis ist auf jeden Fall geeignet!

Darüber hinaus kann man grundsätzlich sagen, dass Kollegen/innen, die auch über das dienstliche Maß heraus in ihrer Freizeit Grappling/ Luta Livre/ BJJ trainieren, im Dienst bei Zwangsmaßnahmen/ unmittelbarem Zwang immer eine willkommene Hilfe sind und in der Regel mental und physisch besser aufgestellt sind, als Kollegen/innen, die gerade so den pflichtgemäßen Mindeststandard an dienstlichem Training (bei uns 12 Einheiten im Jahr) absolvieren. Wobei eine gute körperliche Grundfitness der Kollegen/innen und ordentliche Teamarbeit meines Erachtens generell sehr wichtig sind.

BJJ, je nach approach, ist nicht nur "auf dem Hintern rumgerutsche" am Boden und heelhooks aus 4/11 holen oder irgendwelche fancy guard positionen vom Rücken spielen.
Insbesondere Clinchkontrolle im Stand, Takedowns, Distanzkontrolle im Stand und Positionskontrolle aus Top Positionen (nicht alles ist Bodenkampf und guard) kann man super gebrauchen für den Dienst.
Mal ISR Matrix als Beispiel - und meckert nicht wieder rum, bei uns in Deutschland ist aber dies und das Vorgabe oder da wir dies und das nicht beachtet....nur als grundsätzliches Beispiel und nicht als 1 zu 1 übertragbar:
https://www.youtube.com/watch?v=nnDHVGjLl7I

Dass BJJ für Behörden in den Staaten rückläufig sei, kann ich, so wie Uruk es schreibt, nicht nachvollziehen. Klar musste der ein oder andere Bundesstaat da Abstriche machen, was rear naked chokes oder Kontrolle aus prone position angeht, aber im Grunde gibt es unheimlich viele Behörden und Bundesstaaten, die BJJ/ Grappling als "Grundlage/ Delivery System" für defensive tactics und arrest and control nutzen:
GST: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=xDj1aGa-NAk POST certified in 38 states
EFC - von COP/Ex Swat und BJJ Blackbelt James Wadsworth (Von Cops/ET Trainern für Cops): https://www.efcombatives.com/trained-agencies
Invictus/C4C Police Jiu Jitsu/ PFC von Blackbelt und COP/Ex Swat Chad Lyman: https://invictusleo.com/training-program-c4c-pjj-1
https://pfctraining.com/chad-lyman/

Auch die Erhebungen (Studien sind es ja nicht direkt), die ich bereits in dem anderen Thread gepostet habe, zeigen nur positive Aspekte, wenn Polizeibeamte (und andere Behördler, die unmittelbaren Zwang anwenden müssen) sowohl dienstlich als auch außerdienstlich BJJ/ grappling trainieren:

Marietta Police Department und Pasco Police/USA :
"This program lead to an 80% increase in Officer confidence and a 57% decrease in reportable use-of-force incidents for Officers involved., It also improved Officer physical and mental health, created a more positive community perception, and enhanced department morale".
https://www.mariettaga.gov/CivicAlerts.aspx?AID=3116

Marietta Police:
"MPD officers participating in Brazilian Jiu Jitsu (BJJ) training, as compared to their coworkers electing to NOT participate, had the following statistics for 2020".
48% reduction of injuries to officers using force
53% reduction of injuries to the person being arrested when force was required
23% reduction of use of Taser

Pasco Police:
"This program lead to an 80% increase in Officer confidence and a 57% decrease in reportable use-of-force incidents for Officers involved., It also improved Officer physical and mental health, created a more positive community perception, and enhanced department morale".
https://evoloctopus.com/f/pasco-police-study

Insgesamt also ein "Win/Win"

Mir fiel da noch der Podcast "Ruf der Hyäne" ein, Folge114, in der Polizeibeamter, ET Trainer und BJJ Trainer/MMA Sportler (u.a.) Jakob Rakisch aus Niedersachsen, zu dem Thema interviewt worden ist: "Ist die Nahkampfausbildung der Polizei noch up to date?" ist der Titel der Folge, wobei "Nahkampf" jetzt nicht die richtige Vokabel ist, sondern eher "Waffenlose SV"/ Eingriffs- und Sicherungstechniken, EST, ET , STG/ Sicherungstechniken zur Gefahrenabwehr, oder AZT, Abwehr- und Zugriffstechniken, etc... pp, wie gesagt, je nach Behörde und Bundesland unterschiedlich, aber ich denke man weiß worauf die beiden hinaus wollten.

Jakob sagt, dass die Kollegen/innen der Polizei in Niedersachsen in Bezug auf ihre Sicherungstechniken wohl inhaltlich ganz gut aufgestellt (SV, Stand, Takedowns, Boden, etc..) und er persönlich "grapplinglastige" Konzepte/ Sportarten, wie BJJ, Luta Livre, etc. auch favorisiert (natürlich mit Anpassungen, wie ich oben auch schon schrieb). Ich fand den Podcast ganz gut und Jakob hat Rakisch hat das auch alles gut rüber gebracht:
https://open.spotify.com/episode/7pp8zpFMYrYOxYql3Yw5nr

Schnueffler
05-11-2023, 20:32
Als Zuliefersystem bin ich da zu 100% bei euch. Dann kann es aber auch das klassische JJ (je nach Schreibweise egal) sein, wenn es entsprechend trainiert wird und nicht das Bahnsportverein Ich Tanz meinen Namen im Schlafanzug ist.
Wichtig ist halt die Anpassung auf den Behördlichen Nutzen und Gebrauch, jemand der sich mit dem Recht des UZw auskennt, der sich mit den Einsatzmitteln auskennt, der weiß, wie es ist, wenn man die Waste anhat, das ganze Geraffel am Gürtel hat und der auch idealerweise mal in der Situation war.