Rolls vs. Rickson Sparring [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Rolls vs. Rickson Sparring



jkdberlin
07-03-2024, 09:18
https://www.jiujitsubrotherhood.com/blogs/blog/rolls-gracie-vs-rickson-gracie

schon interessant ...

StaySafe
07-03-2024, 10:04
schon interessant ...

Was genau?
Techniken die zu sehen sind? Skill Difference? Die Aussage dass Rickson erst unter Rolls Führung richtig in Fahrt kam?

jkdberlin
07-03-2024, 10:16
Was genau?
Techniken die zu sehen sind? Skill Difference? Die Aussage dass Rickson erst unter Rolls Führung richtig in Fahrt kam?

Alles. Erst einmal das Sparring an sich, die Kontrolle von Rolls über die Sachen von Rickson. Dann auch die Dominanz. Insbesondere, wenn man sich die weitere Entwicklung anschaut, die Rickson nach dem Tod von Rolls genommen hat. Was wäre z.B. von den Aussagen, die Rickson heute über die Entwicklung des BJJ trifft übrig, wenn Rolls nicht umgekommen wäre? Er war der "Inventor" der neueren Techniken im BJJ, schaute zu gerne über den Tellerrand und trainierte mit anderen Grapplingstilen "cross".

StaySafe
07-03-2024, 10:32
Rickson beschreibt ja in seinem Buch, dass Rolls ihm lange Zeit überlegen war und er irgendwann gleichziehen konnte.

Wenn man sich anschaut dass Rickson ja auch über den Tellerrand geschaut hat - wie er in einem Interview mit Matt Thornton mal erwähnte, musste er das allein schon aus dem Grund, da er ja zu einer gewissen Zeit immer vorgeschickt wurde um die Challenges auszukämpfen - denke ich dass Rolls da ein ganz prägender Einfluss war das auch zu tun.

Ich würde auch vermuten, dass Rickson sich in so einer Art weiter entwickelt hätte, wenn Rolls nicht so früh gestorben wäre.
Die Frage was so ein Gespann für einen Einfluss auf die Entwicklung des BJJ gehabt hätte ist schon spannend. Werden wir halt leider nie erfahren.

period
07-03-2024, 12:32
Die Cross-Training Tendenzen im BJJ sind aber doch schon älter (George Gracie, Carlson Gracie...) wenn ich mich nicht irre?

jkdberlin
07-03-2024, 12:38
Die Cross-Training Tendenzen im BJJ sind aber doch schon älter (George Gracie, Carlson Gracie...) wenn ich mich nicht irre?

Aber viel weniger in der Helio Linie.

StaySafe
07-03-2024, 12:53
Die Cross-Training Tendenzen im BJJ sind aber doch schon älter (George Gracie, Carlson Gracie...) wenn ich mich nicht irre?

Ja, aber wie Frank schon schrieb, deutlich weniger ausgeprägt in der Helio Linie.
Innovationen kamen primär in Carlos Linie vor. Ob man George da so rein zählen kann, weiß nicht. Der hat ja irgendwie mehr sein eigenes Ding gemacht.
Carlson war aber auf jeden Fall DER Innovator und auch Disruptor innerhalb des Sports. Rolls (Carlos Sohn der bei Helio aufwuchs) lernte ja dann auch bei Carlson und war dessen Sichtweise ausgesetzt. Soweit nicht ungewöhnlich.
Interessant ist, dass Rickson - wohl anders als seine Brüder - wiederum offen für Rolls Einfluß war. Das zieht sich ja dann wiederum durch seine Geschichte innerhalb der Familie.

period
07-03-2024, 13:07
Dass der Sohn nicht vom Vater, sondern allenfalls vom Onkel ausgebildet werden soll ist ja eine Sichtweise, die wir schon im europäischen Mittelalter fassen können ;)

Björn Friedrich
07-03-2024, 18:10
Ich glaube das, was Rickson später so speziell gemacht hat, war sein Training mit Orlando Cani. Das hat seine körperlichen Fähigkeiten und seine Bewegungsqualität verbessert. Rolls hat viele technische Dinge ins BJJ hineingebracht, von denen dann alle Gracies profitiert haben.

jkdberlin
08-03-2024, 08:08
Dass der Sohn nicht vom Vater, sondern allenfalls vom Onkel ausgebildet werden soll ist ja eine Sichtweise, die wir schon im europäischen Mittelalter fassen können ;)

Das liegt daran, dass Rolls ein "außerehelicher" Sohn war ...

SKA-Student
08-03-2024, 12:58
Dass der Sohn nicht vom Vater, sondern allenfalls vom Onkel ausgebildet werden soll ist ja eine Sichtweise, die wir schon im europäischen Mittelalter fassen können ;)

Wer einen Sohn hat, kann das evtl. nachvollziehen. Ist definitiv stressfreier für beide.

period
08-03-2024, 13:54
Wer einen Sohn hat, kann das evtl. nachvollziehen. Ist definitiv stressfreier für beide.

Habe ich jetzt nicht, aber die Mehrzahl meiner Trainer hat ihre Söhne trainiert. Es gibt genug Beispiele, wo das gut funktioniert hat, und wenn das so ist, kann das durchaus für beide Seiten erfüllend sein. Schwierig wirds ggf., wenn der Trainer automatisch sehr hohe Erwartungen hat und/oder anderen Leuten mehr Aufmerksamkeit gibt als den eigenen Söhnen - was z.T. auch erwartet wird, grad wenns in Richtung Profisport geht, wo man je nach Schule mehr oder weniger "adoptiert" wird. Das kann allerdings auch sehr positiv für beide Seiten sein, ich bin zum Beispiel sehr stolz auf die "Adoptivbrüder" die ich so bekommen habe - darunter zwei amtierende deutsche Meister und einmal russische Spitze - und habe ausnahmslos ein super Verhältnis zu ihnen.
Umgekehrt kann es sein, dass der Vater Trainer ist, der Sohn aber woanders trainiert und der Vater von der dortigen Methodik nicht viel hält. Entsprechende Spannungen habe ich auch schon erlebt, inklusive Sticheleien unterschiedlicher Intensität beim Abendessen etc. Ich habe dann immer versucht, die etwas zu entschärfen damit der Haussegen in der Adoptivfamilie nicht zu schief hängt, muss aber zugeben, dass ich von der Trainingsweise im besagten Verein des Sohnes auch nicht wirklich überzeugt bin. Aber ich bin halt auch ein Produkt meiner Trainer :D