Vollständige Version anzeigen : Gedanken zum Wing Chun...
Guten Morgen,
ich ziehe folgend eine Parallele zum Karate, um zu verdeutlichen, wo ich thematisch hin möchte. Nehmen wir einmal exemplarisch die Kata Naihanchi/Tekki-Shodan und eine Kata/Form an sich als die DNS einer Kampfkunst, also als Grundlage. Sozusagen der Kern - eine "kleinen Idee" (Wortspiel ^^) - eines Konzeptes oder aber Konzepten, um sich als normaler Mensch zu behaupten. Eine kurze und knackige Kata, die in Sachen Bunkai direkt über Drills zur durchaus tauglichen SV überführt werden kann. Soll heißen: Da sind überschaubare Konzepte (auch präventiver und taktischer Natur) drin, die Sinn machen. Für mich nach all den Jahren immer noch DIE Kata und Konzeptgeber, auch was die körperliche Fitness im Sinne von Cardio und Kontraktion angeht.
Nehmen wir die nun die Wing Chun Formen in den Vergleich: Ja, auch hier Konzepte, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl (es mag subjektiv sein), dass es ein zu viel des Guten ist. Auch wenn diese Konzepte und Leitideen sich wiederholend. Die drei Formen am Stück mit Kime (Stilbruch, ich weiß) und du hast auch dein Cardio-Training. Jedoch fügt es sich für mich auch nach all den Jahrzehnten nicht zu einem roten Faden zusammen. Es ist zu viel an, was alles geht und keine echte Reduktion vorhanden.
Auf der anderen Seite erlebe ich kaum bis keine Wing-Chun-Cracks, die mit dieser Fülle an Ideen im Rahmen der Straße aus den Formen arbeiten, geschweige denn einen didaktischen roten Faden daraus entwickeln. Die Programme der EWTO waren und sind hier ein Quantensprung, aber sie gehen meiner Meinung nach nicht sauber und nachvollziehbar an den Formen (der DNS) entlang. Klar, erkennst du mit der Zeit dieses oder aber jenes Konzept - aber es ist nicht greifbar. Immer so diffus alles. Dann ist da noch was und dann kommt hier noch ein Impuls - achja, das ist auch nett, war mir gar nicht bewusst und schau mal dort...es hört ja nie auf und die Verästelung auf Subebenen beginnt.
Dann treffe ich auf Kwok (näher geht es ja nicht mehr an die Quelle der Ip Man Linie), der sagt knallhart "There are no sections in chi sao!" und bricht das ganze System konsequent runter auf drei Einstiege im Chi-Sao, ansonsten Erstkontakt und dann Kick (wenn überhaupt) mit KFS (letztlich old school WT) und "catch his head". Formen? Klar: 1. Form mit richtig Kraft und 2. Form mit Hüftschwung. 3. Form? "You will not need this." Hier gegenüber wieder die endlosen Programme der Verbände mit viel (sorry) Firlefanz, den kein Mensch braucht - ok, technisch vielleicht interessant aber ne. Reiner Kommerz in meinen Augen und kleiner Seitenhieb: Entwickelt von LT und KRK. Insofern eine tolle Sache, aber nicht im Sinne der Quelle. Damit eine Evolution? Weiterentwicklung? Oder Einengung? Weites Feld - ich lasse es so einmal stehen.
Was möchte ich damit sagen:
Ich merke nach all den Jahren, dass mich das Wing Chun nach wie vor fasziniert, aber dieser besondere Glanz und der Drang "noch mehr" zu erfahren, tiefer einzutauchen, der ist schlichtweg nicht mehr vorhanden. Irgendwie schade. Wing Chun eine Illusion? Hin und wieder flammt die alte Leidenschaft auf, aber ich erwische mich immer mehr und mehr, dass ich den Formen und dem Training an sich letztlich nichts mehr abgewinnen kann, sondern lieber mit KFS auf den Wandsack einschlage, die Holzpuppe quäle oder aber die Naihanchi fünf mal hintereinander laufe und/oder knackige Sinawalis auf den Sandsack loslasse, bis ich schnaufe, wie in Nilpferd. Das erfüllt mich mehr. Wenn sich die alte Truppe alle paar Wochen (alle gar auf dem direkten Weg in die 50 oder schon da drin) trifft, dann drillen wir Pitsche-Patsche-Drills aus den FMAs - immer und immer wieder. Wenn Chi-Sao, dann die Kreise aus dem Tai-Ji (*lach) oder aber das Kakie aus dem Karate, bis uns die Arme abfallen. Poon-Sao machen wir kaum mehr und wenn, dann komplett frei.
Rennen wir bei dem Wing Chun einem Hype nach, der uns in früheren Zeiten "gehyped" hat? Weil eben (ich mutmaße einmal) viele von uns aus anderen Kampfsparten kamen und irgendwie das Seelenheil im Wing Chun gesehen haben, nun aber merken: Da ist kein Seelenheil., sondern das WC ist letztlich eine Kampfkunst neben ganz vielen aus China, die eben entsprechend bei uns in Europa zur richtigen Zeit und mit den richtigen Mitteln "richtig" vermarktet wurde und uns gewissermaßen "gecatched" hat? Hätte sich Kernspecht damals für das Baguazhang entschieden und uns präsentiert, dann würden wir nun alle im Kreis laufen?! Garstiger Gedanke!
Was von "unserem" Wing Chun ist reine Suggestion, die uns über Jahre festhält und uns hier im Forum an die Gurgel gehen lässt? Wie es hier in der WC-Ecke zum Teil abgeht - auf allen Ebenen - das kenne ich bei keiner anderen Kampfkunst. Und auch über was wir uns letztlich in die Haare bekommen? Pillepalle zum größten Teil.
Passend dazu:
Ich hatte letzt eine Diskussion mit einem Mitstreiter aus alten WT Tagen, den ich zufällig in der Stadt getroffen habe. Es hat keine fünf Minuten gedauert, übliches blabla und dann "Machst du noch WT?" - "Nein." "Warum?" und es ging los! Am Ende hingen wir inhaltlich aneinander, was den ersten Satz der ersten Form angeht. Ob nach dem gekreuzten "Gaan" nach unten wieder nach oben gerollt oder aber geklappt wird. Was das ist? Das Konzept dahinter? Im Rückblick so typisch. Er hat seit Jahren eine eigene Schule und ich erlebte massiv diese typische Arroganz. Also nix gegen Überzeugung ist ja ok, aber dieses immer andere überzeugen zu wollen, wenn sie andere Sichtweisen haben - dies wird mir mehr und mehr fremd und kotzt mich auch an.
In diesem Sinne - wer ähnliche Gedanken hat und sich einklinken mag...
PS Bitte mit Humor lesen und nicht alle Aussagen auf die Goldwaage legen. Im Kern wisst ihr doch, um was mir geht...
....
Hätte sich Kernspecht damals für das Baguazhang entschieden und uns präsentiert, dann würden wir nun alle im Kreis laufen?! Garstiger Gedanke!
...
Hatte mehr was mit Bruce Lee und der Vermarktung in USA und UK zu tun.
Vom Rest habe ich kein Wort verstanden.
Dare2Win
05-05-2024, 12:09
@ZEN2021
Das, was du erlebt hast, haben viele erlebt. Irgendwann ist im Wing Chung alles besprochen und das meiste ausprobiert.
Das ist in allen anderen Arten auch so, geht nur oft schneller - und die Menschen wenden sich viel früher ab -, weil die theoretischen Möglichkeiten in vielen anderen Systemen viel geringer sind.
Wing Chun ist wie BJJ auf dem Boden. Das liegt daran, dass sich durch den nahen Körperkontakt extrem viele Möglichkeiten von Angriff und Abwehr ergeben.
Deswegen heißt Chisao etwas abschätzig ja auch Armschach. Und BJJler werden dir sagen, dass BJJ wie Schach ist.
In den anderen System ist das nicht so. weil die Möglichkeiten für Abwehr und Angriff relativ schnell endlich werden und dann nur noch konditioniert und verbessert werden können. Aber es gibt eben nicht X Variationen, die irgendwie technisch möglich sind.
Im Wing Chun schneidet sich das technische Mögliche mit dem kämpferisch Sinnvollen. Es gibt mehr theoretische Möglichkeiten als sinnvolle Möglichkeiten für Abwehr und Angriff. Deswegen verlieren sich viele in den theoretischen Möglichkeiten.
Mit dem Alter lassen dann oft Wille zur Konfrontation und körperliche Fähigkeiten nach, und so verschiebt sich auch der Fokus vom Sinnvollen zum Möglichen.
Und so ist das auch bei Kernspecht. Sein Fokus hat sich schon sehr lange vom kämpfen ins völlige theoretisieren des Kampfes verschoben. Und da er ein schlauer Kaufmann ist, macht er daraus ein Geschäft.
Da mich Geschäfte nicht interessieren, würde ich das anders machen und sehe es auch anders.
Wer nicht mehr kämpfen will oder kann, sollte aufhören, Kämpfer zu sein und nicht versuchen, Kampfphilosoph zu werden.
Denn Kampf ist körperliche Auseinandersetzung und Konfrontation. Wer die nicht mehr regelmäßig erfährt, verliert den Bezug zur Realität des Kampfes und kommt auf theoretische Konzepte, die sich nicht im Kampf umsetzen lassen.
Und das sehen wir seit rund 25 Jahren in der EWTO, weil Kernspecht es so möchte. Denn er hat sich schon sehr lange vom eigentlichen Kern des Kampfes, der körperlichen Konfrontation, abgewendet.
Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht war auch ihm langweilig und er wollte Neues entdecken. Kann er ja alles machen, uns steht nicht an, das zu beurteilen.
Was wir aber beurteilen können ist, dass er aus einem einst kampfstarken System durch zu viel theoretisieren und philosophieren eine katrastrierte Art gemacht hat, über die man im freundlichsten Fall schmunzeln kann.
Vielleicht sollte er sich das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern noch einmal anschauen. Dann merkt er möglicherweise, dass er mittlerweile ziemlich nackt ist.
FireFlea
05-05-2024, 12:35
Erinnert mich daran, auch wenn die Quelle des im Thread Zitierten nicht mehr geht:
https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?193527-Entwicklung-des-WT&p=3879242#post3879242
Jetzt habe ich verstanden worum es geht.
Ein weiteres WT, EWTO, GM Kernspecht bashing obwohl das Thema Wing Chun im Titel trägt.
(Geschrieben bevor FireFlea #4 gepostet hat)
derKünstler
05-05-2024, 12:46
Kurz gefasst:
uns wurde der Glaube an das unschlagbare perfekte System wing chun irgendwann mal injiziert, gleichzeitig mit dem Glauben an das geheimnisvolle, ständig zu Erforschende oder zu Erkaufende.
Dieser Glaube bringt die Praktizierenden dazu, lebenslang auf der Suche nach diesem goldenen Ei zu sein und jede bisher erarbeitete "Erkenntnis" frenetisch zu verteidigen.
Wie kommt man da heraus? Entweder gar nicht, indem man wieder und wieder "sein wing chun" versucht upzugraden, meist auch mit dem Hintergrund seinen eigenen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Oder man igniriert das einfach und bleibt bei seiner einmal gelernten Version und verteufelt jegliche Abweichungen.
Oder man verlässt die Szene komplett und geht einfach seinen Weg, jenseits kommerzieller Dinge, die stets im wing chun implementiert sind.
Es scheint wirklich so zu sein: Erwähnt man, man betreibe wing chun, kommt sofort die frage von Nicht-Laien, welcher Stil, woher ... und anschließend entweder Bestärkung (wenn es dem eigenen Stil des Fragers entspricht) oder sofortige Diskussion bis hin zu Anfeindung (wenn es nicht dem Stil des Fragenden entspricht)
Selbst zu oft erlebt. Freundschaften zerbrechen daran, gerade Freundschaften leiden darunter. Es scheint, als würde aus dem gewählten wing chun Stil eine menschliche Eigenschaft und grundlegende Gesinnung einhergehen. Als hätte man zu einer feindseligen Religion konvertiert (selbst da ist es oft nicht so krass) oder als hätte man eine stark differente politische Gesinnung.
Im Endeffekt bin ich seit langem nicht mehr erbaut darüber, auszusagen lange wing chun betrieben und gelehrt zu haben. Vor allem, weil es kaum noch positive Erinnerungen hinterlässt, ausgenommen persönliche kameradschaftliche Erlebnisse.
Dare2Win
05-05-2024, 13:01
Jetzt habe ich verstanden worum es geht.
Ein weiteres WT, EWTO, GM Kernspecht bashing obwohl das Thema Wing Chun im Titel trägt.
(Geschrieben bevor FireFlea #4 gepostet hat)
Nein, das ist kein Bashing.
Die Ausgangsgedanken der TEs waren darzulegen, weshalb für ihn Wing Chun nicht mehr so ihn interessant ist wie früher.
Meine Argumentation ist:
Ein Punkt liegt bei jedermann im Persönlichen (habe ich oben ausgeführt)
Ein zweiter Punkt ist, dass Kernspecht WT unattraktiv gemacht hat (habe ich auch oben ausgeführt).
Das sind für die meisten Menschen die Gründe, warum sie nach und nach das Interesse am WT verloren haben.
Ein paar Unentwegte schauen dann in dieser oder jener WC-Richtung, werden am Ende aber nicht glücklich, weil sie noch von früher wissen oder ahnen, was mit WT möglich ist und was es mal war, es das aber heute kaum oder gar nicht mehr gibt.
Und gibt es noch die kleinste Gruppe, die sich im Streit oder aus Unzufriedenheit abwendet hat und in eigenen Verbänden oder im Verborgenen ihre eigenen Dinge machen.
Am Ende haben aber die meisten wirklich KK Interessierten aufgehört oder die EWTO verlassen (und sind dann durch weniger enthusiastische und im Sinne von Kampf geeignete Mitglieder ersetzt worden), weil sie mit WT als effektives Kampfsystem nicht mehr einverstanden waren. Denn Kernspecht hat es kastriert.
Und das liegt allein in Kernspechts Verantwortung, denn er ist der Chef.
... Denn Kernspecht hat es kastriert.
Und das liegt allein in Kernspechts Verantwortung, denn er ist der Chef.
Also doch Bashing?
Wenn du/ihr in Erinnerungen schwelgen wollt, dann schreibt doch einfach: "Ach was war das früher schön. Da wurde im WT Training viel mehr gekämpft. Als das nicht mehr so war, bin ich gegangen und habe mir ein anderes Hobby gesucht."
Viel kürzer und verständlicher und ohne irgendwen anzupissen.
Dare2Win
05-05-2024, 13:31
Also doch Bashing?
Wenn du/ihr in Erinnerungen schwelgen wollt, dann schreibt doch einfach: "Ach was war das früher schön. Da wurde im WT Training viel mehr gekämpft. Als das nicht mehr so war, bin ich gegangen und habe mir ein anderes Hobby gesucht."
Viel kürzer und verständlicher und ohne irgendwen anzupissen.
Deine Verkürzung der Sachlage ist falsch. Du verstehst es nicht. Ist aber okay.
Deine Verkürzung der Sachlage ist falsch. Du verstehst es nicht. Ist aber okay.
Du meinst GM Kernspecht hätte das WT der EWTO kastriert und es für Kämpfer unattraktiv gemacht.
Genau das ist entweder von dir völlig falsch aufgefasst, weil du nur siehst was in der Medienlandschaft stattfindet oder absicht. Ich gehe jetzt von falsch aufgefasst aus.
Seit Jahren werden durch Großmeister und Meister kämpferische Programme geschaffen um auch weiterhin für Kämpfer attraktiv bleiben zu können.
(Kunden gewinnen und Kunden binden gehört auch zur Verantwortung eines Chefs)
In den 40 Jahren die ich in der EWTO bin sind immer Kämpfer gegangen und auch gekommen. Nicht jeder der sagt: Ich gehe weil zu wenig gekämpft wird ist ehrlich (umgekehrt genauso). Außerdem kannst du die verschiedenen EWTO Länder aufgrund unterschiedlicher Mentalität nicht 1:1 vergleichen.
Ich stecke, was die aktuellen Angebote angeht nicht so tief drin, ich leite keine Schule und verlasse auch nicht mehr so viel meinen Heimatort wie früher, aber ich es gibt seit Jahren schon das "BlitzFight-Konzept" von GM König und GM Schrön.
Du meinst GM Kernspecht hätte das WT der EWTO kastriert und es für Kämpfer unattraktiv gemacht.
Genau das ist entweder von dir völlig falsch aufgefasst, weil du nur siehst was in der Medienlandschaft stattfindet oder absicht. Ich gehe jetzt von falsch aufgefasst aus.
Seit Jahren werden durch Großmeister und Meister kämpferische Programme geschaffen um auch weiterhin für Kämpfer attraktiv bleiben zu können.
(Kunden gewinnen und Kunden binden gehört auch zur Verantwortung eines Chefs)
In den 40 Jahren die ich in der EWTO bin sind immer Kämpfer gegangen und auch gekommen. Nicht jeder der sagt: Ich gehe weil zu wenig gekämpft wird ist ehrlich (umgekehrt genauso). Außerdem kannst du die verschiedenen EWTO Länder aufgrund unterschiedlicher Mentalität nicht 1:1 vergleichen.
Ich stecke, was die aktuellen Angebote angeht nicht so tief drin, ich leite keine Schule und verlasse auch nicht mehr so viel meinen Heimatort wie früher, aber ich es gibt seit Jahren schon das "BlitzFight-Konzept" von GM König und GM Schrön.
Moin,
lass uns doch mal für einen Moment aus der Rauffecke gehen: Ja, ich setze auch immer wieder gerne zynische Spritzen, aber letztlich ziehe ich den Hut davor, was KRK da aus dem Boden gestampft hat und was nach wie vor besteht. Über die Art und Weise sowie andere Facetten können wir nach diesen ganzen Jahrzehnten (aus eigener Erfahrung oder aber eben nicht) vortrefflich streiten. Aber letztlich hat er "uns" das Wing Chun nach Deutschland/Europa gebracht und ohne diesen Pioniergeist würde ich heute noch im Karateverein Roxheim stehen und Kihons schrubben, weil es nur A. Pflüger Bücher und kein Internet gab und für mich Shotokan DAS Karate war. Wir haben uns weiterentwickelt und sind mit dem Alter auch mündig geworden. Schaut euch doch einmal an, was die vergangenen Jahre passiert ist im Sinne von globaler Vernetzung und der Einblicke, die nun in/auf Kampfkünste möglich sind, die wir damals gar nicht hatten. Kernsprecht war gewissermaßen ein Heilsbringer und hat hier (in meinen Augen) regelrechte Aufklärung betrieben. Klar, Licht und Schatten auch hier. Aber unterm Strich ist das doch eine tolle Sache!
40 Jahre sind eine lange Zeit und es sei dir absolut gegönnt. Du, wenn sich da nicht widrige Umstände (wir müssen in das Jahr 2000 zurückspulen, da war eine ganz andere Dynamik) aufsummiert hätten (vollkommen unabhängig von der EWTO und deren Inhalten an sich), die damalige Schule auf einmal geschlossen hätte und von Seiten der EWTO so gar keine Reaktion kam, wer und ob da nun jemand gesetzt wird, hey - da wäre ich vielleicht auch noch drin im Verband. Aber schon damals hat mir das Konzept BlitzDefence nicht gepasst und ich habe es als eine irgendwie nicht notwendige Nachjustierung empfunden, die ich eben (subjektiv) nicht mochte und an mich ging. Auch das "muss" dahinter, wie es in die laufenden Programme eingebaut wurde. Ich habe auch keinen Schulleiter damals erlebt, der nicht hinter vorgehaltener Hand einen Spruch über BlitzDefence gemacht hätte. (Boztepe: "Was willst du denn damit? Hier: BAMMBAMMBAMM!" *lach So typisch seine Art eben, wer ihn mal erlebt hat. Und Dingeldein hat nur gegrinst, wenn du mit dem die erste BD-Aktion machen wolltest und er sich keinen Millimeter bewegt hat!)
So gesehen sind die "Blitz-Fight-Konzepte" doch letztlich auch nur wieder eine Feinjustierung oder aber Passung an...ja, an was denn? Ich denke, hier zeigt sich exemplarisch doch, wie verändert das Wing Chun wurde - bitte wertneutral lesen! Es ist doch vollkommen in Ordnung, wenn die EWTO ihr Ding macht und hierbei immer wieder neue Impulse setzt. Enjoy and have fun, sage ich da gerne. Aber in meinen Augen braucht das Wing Chun an sich (wie auch das Karate, wenn gescheit vermittelt) keine speziellen Blitz-Fight-Konzepte, denn es ist (ich wiederhole mich) gescheit und auf dem Boden gelassen vermittelt recht zügig durchaus tauglich. Und Kernspecht hat eben die letztliche Führungskompetenz in dem Laden - er ist der Kapitän und hat das Sagen. Das ist eben so in solch Institutionen (wertneutral zu lesen!!!!!!) - wie sollst du die Meute denn sonst im Griff halten und (wie du schreibst) der Profit muss eben auch im Blick behalten werden. Inwieweit dies nun mitgemacht wird, hier kommt die eigene Meinung ins Spiel und die sollte doch jedem Menschen zugestanden werden.
Insofern hat er das WT der EWTO nicht kastriert. Im Gegenteil! Ich denke eher, er hat aus dem Wing Chun das (sein) WT entwickelt und entwickelt im Rahmen der EWTO weiter. Absolut legitim!
Zum Ende ein interessanter Aspekt, den du ansprichst: "Außerdem kannst du die verschiedenen EWTO Länder aufgrund unterschiedlicher Mentalität nicht 1:1 vergleichen." Jep, absolute Zustimmung! Mir kommt da gerade Mad(d?)ay (Polen?) in den Sinn und was der da treibt im positiven Sinne. Klar, auch hier nur Einblicke durch die Bilder und Clips, die man zu sehen bekommt, aber irgendwie schwingt da noch dieses "old-school" WT mit - also Schweiß, Stress und immer wieder die identischen Drills, bis du diesen Biss hast. Ist der nicht nur noch mit LT unterwegs?
...
Zum Ende ein interessanter Aspekt, den du ansprichst: "Außerdem kannst du die verschiedenen EWTO Länder aufgrund unterschiedlicher Mentalität nicht 1:1 vergleichen." Jep, absolute Zustimmung! Mir kommt da gerade Mad(d?)ay (Polen?) in den Sinn und was der da treibt im positiven Sinne. Klar, auch hier nur Einblicke durch die Bilder und Clips, die man zu sehen bekommt, aber irgendwie schwingt da noch dieses "old-school" WT mit - also Schweiß, Stress und immer wieder die identischen Drills, bis du diesen Biss hast. Ist der nicht nur noch mit LT unterwegs?
Info:
Großmeister Norbert Máday ist nicht und war nie in der EWTO. Er leitet den ungarischen WingTsun-Verband und ist Leiter der EEWTO . Die kannst du von Aufbau/Struktur etc.. aber nicht mit der EWTO vergleichen und war auch nie Bestandteil der EWTO. In den EEWTO Ländern und der IWTA-NAS (USA/Nordamerika) war GM Leung Ting erst zu Besuch. Während in der IWTA-NAS auch immer noch ein gewisser Einfluss durch EWTO Programme feststellbar ist (z.B. weil Emin Boztepe mal der Landestrainer war) wirst du das in den EEWTO Ländern nicht feststellen.
EWTO-Schueler
08-05-2024, 13:40
Du meinst GM Kernspecht hätte das WT der EWTO kastriert und es für Kämpfer unattraktiv gemacht.
Genau das ist entweder von dir völlig falsch aufgefasst, weil du nur siehst was in der Medienlandschaft stattfindet oder absicht. Ich gehe jetzt von falsch aufgefasst aus.
Seit Jahren werden durch Großmeister und Meister kämpferische Programme geschaffen um auch weiterhin für Kämpfer attraktiv bleiben zu können.
(Kunden gewinnen und Kunden binden gehört auch zur Verantwortung eines Chefs)
In den 40 Jahren die ich in der EWTO bin sind immer Kämpfer gegangen und auch gekommen. Nicht jeder der sagt: Ich gehe weil zu wenig gekämpft wird ist ehrlich (umgekehrt genauso). Außerdem kannst du die verschiedenen EWTO Länder aufgrund unterschiedlicher Mentalität nicht 1:1 vergleichen.
Ich stecke, was die aktuellen Angebote angeht nicht so tief drin, ich leite keine Schule und verlasse auch nicht mehr so viel meinen Heimatort wie früher, aber ich es gibt seit Jahren schon das "BlitzFight-Konzept" von GM König und GM Schrön.
Ich bin selbst Schulleiter der EWTO Schule / EWTO Zentrum Dresden / in Dresden. Eines darf man nie vergessen und das tun leider sehr viele: Menschen, welche sich für den Kampfkunstunterricht (auch bei uns in der EWTO) entscheiden, möchten in der Regel einen Ausgleich zum Alltag (man könnte dies auch Freizeitsport nennen) (Arbeit etc.). Die meisten wollen keine KILLER-AUSBILDUNG absolvieren, sondern in einer vernünftigen Athmösphäre lernen, sich einigermaßen vernünftig verteidigen zu können, ohne dabei mit Prellungen und Verletzungen am nächsten Tag zur Arbeit zu müssen. Natürlich darf es im Training auch mal heftiger zugehen oder auch mal wehtun, jedoch sollte es immer im Rahmen ablaufen. Damit habe zumindest ich die besten Erfahrungen gemacht. Das gilt für das Kids Training als auch für die Erwachsenen, wobei ich bei den Kindern den Fokus auf die Selbstbehauptung lege. Was GM Kernspecht angeht, wird oft vergessen, dass er mittlerweile fast 80 Jahre alt ist! Da ist der Körper in einem völlig anderen Zustand als zu Zeiten als er 20 oder 30 Jahre alt war. Hier MÜSSEN also auch Methoden entwickelt werden, mit welchen er sich auch noch in einem so hohen Alter möglichst mühelos verteidigen kann. Hierzu hat er dann gewisse Programme und Vorgehensweisen entwickelt und gibt diese halt an seine Leute weiter. Lediglich ALLES bei uns immer nur mit "geldmacherei" in Verbindung zu bringen, ist einfach Inhaltslos und definitiv nicht richtig, weil unser Programm weit mehr vorsieht. Jeder mag trainieren wo er / sie will. Wem die EWTO nicht gefällt kann ja woanders hingehen, es gibt genug Möglichkeiten. Es wird niemand gezwungen bei uns zu trainieren. Nur halte ich das ständige Verurteilen und das Bashing unseres Verbandes für verschwendete Lebenszeit.
Michael Kurth (M.K.)
08-05-2024, 19:07
Hier MÜSSEN also auch Methoden entwickelt werden, mit welchen er sich auch noch in einem so hohen Alter möglichst mühelos verteidigen kann. Das ist nicht möglich- Da hilft dann nur noch ne Knarre. Der Glaube an irgendwelche Supertechniken ist eine Verneinung der Realität. Aber ich glaube auch nicht, dass es ihm darum geht.
...Menschen, welche sich für den Kampfkunstunterricht (auch bei uns in der EWTO) entscheiden, möchten in der Regel einen Ausgleich zum Alltag (man könnte dies auch Freizeitsport nennen) (Arbeit etc.). Die meisten wollen keine KILLER-AUSBILDUNG absolvieren...
Moin!
Ich kann nur meinen Hut ziehen, dass du das durchziehst und deine eigene Schule führst. Durchaus einer meiner stillen Träume - nach wie vor, aber irgendwie hapert es an widrigen Umständen, die im Grunde nur Ausreden und Ausflüchte sind - oder aber auch der Mut, es einfach einmal zu probieren. Es muss nicht immer direkt eine Größenordnung im Sinne der EWTO sein.
Worauf ich gerne kommen würde, habe ich ins Zitat gepackt:
Ja, ich stimme dir absolut zu, was den Ausgleich zum Alltag angeht! Ich zähle oder aber besser zählte mich auch zu diesen Menschen. Da geht es auch um den Aspekt den "Kopf mal ausschalten" und "mal nix denken müssen", weil eben die ganze Woche "gedacht" werden muss. (Aber irgendwie sehe ich nach einiger Zeit meist nur "Vereinsgeschwurbel", was mich absolut abschgeschreckt und zum Autodiakten hat werden lassen.)
Du findest aber diese Intention "Freizeit" in vielen Bereichen der Freizeitaktivität. Die Menschen wollen einfach mal nix denken und trotzdem was Sinnvolles machen. Ob nun reine Bewegung und Cardio oder aber Kampfsport bzw. Kampfkunst. Ich kann mich noch gut an meine Karatezeit erinnern - da war jeden Freitag von 17:30 bis 19 Uhr Training und da hast du dich echt die ganze Woche drauf gefreut. In der EWTO damals auch: Di und Do - 19 Uhr bis 20:30 Uhr - ein Highlight der Woche. Ohne Frage.
Worauf ich kommen möchte und ich schreibe einmal recht zugespitzt: Die Leute wollen unterhalten werden! Und hier sehe ich zuweilen die Krux oder aber die Herausforderung, für einen Trainer und letztlich auch das, was mich hemmt und hindert aktiv zu werden. Lasst uns konkret werden: Wie sieht ein Trainingsabend aus? Wenn ich an meine Karatezeiten denke, da war gut die Hälfte reine Gymnastik. Dann kamen die Kihons, Partnerübungen (Mae-Geri und Gedan-Barai *augenverdreh*) und eben Kata. Das war zwar (aus heutiger Sicht) langweilig und inhaltlos, aber(!) eben auch eine Routine, die dich mental ins Wochenende gebracht hat. Wir gehen zum Wing Chun (Stand 2000): Form, Programme mit dem Partner und je nach Trainerlaune ein wenig Anwendung aus den Programmen heraus. Das war abwechslungsreich, bis zu einem gewissen Grad (hier nicht das Thema). Aber eben bei beiden das Konzept: Du musst als Trainer (ich überspitze) liefern.
Insofern machen die Programme der EWTO at al absolut Sinn (jetzt einmal unabhängig von einem wie auch immer generierten genetischen Aufbau), denn du hast stets Stoff, um die Kunden zu versorgen und bei Laune zu halten (ich schreibe dies absolut wertneutral). Wie würde nun ein alternatives und verbandsfreies-nichtkommerzielles Wing Chun Training aussehen (ohne ausgefeilte Programme), welches ebenfalls nicht zum "Killer" ausbildet, wohl aber doch die wesentlichen Inhalte zu vermitteln weiß und wohin man gerne am freitaglichen Abend geht, um abzuschalten?
Hier kurzer Seitenschlenker zu Karate und der "Massentauglichkeit". Viele Parallelen: Von der privaten Kleingruppe hin zur Massenveranstaltung, die eben versorgt werden möchte? Liegt hier die Krux begraben? Da scheitert es bei mir irgendwie auf jeden Fall oder bin ich da verprägt? Wie werden interessierte Menschen bei Laune gehalten, damit sie auch gerne wieder kommen und (die andere Seite) habe ich als Trainier überhaupt ausreichend Stoff, um sie über einen längeren Zeitraum ohne feste Programme ("Zeitfüller") zu versorgen? Vielleicht befinde ich mich auch zu weit oben im theoretischen Elfenbeinturm und denke zu viel? Irgendwie ist das Wing Chun noch nicht im nicht-kommerziellen Freizeitsektor angekommen, sondern ist so a bissl eine Diva. :o)
Ihr wisst, wo ich gedanklich hin möchte?
Wie werden interessierte Menschen bei Laune gehalten, damit sie auch gerne wieder kommen und (die andere Seite) habe ich als Trainier überhaupt ausreichend Stoff, um sie über einen längeren Zeitraum ohne feste Programme ("Zeitfüller") zu versorgen?
Wiso "Zeitfüller" ? und warum soll man sich ständig neue Programme einfallen lassen müssen ? Die Perfektionierung des Vorhanden bietet schon genug Stoff. Oder siehst du einen Kampfkunstlehrer mehr als Entertainer an ? Ich muss als Trainer den Unterricht leiten, sinnvoll die Zeit einteilen und mein Ziel ist es nicht jemanden zu unterhalten sondern besser zu machen und wenn das heißt das derjenige Basics bis zum Abwinken noch üben muss, dann ist das so. Die Freude kommt doch auch gerade dadurch, dass der Schüler dann merkt das er besser wird oder soll es nur ein zielloses Rumgeplansche sein ? verstehe nicht ganz deinen Punkt
derKünstler
11-05-2024, 22:52
Insofern machen die Programme der EWTO at al absolut Sinn (jetzt einmal unabhängig von einem wie auch immer generierten genetischen Aufbau), denn du hast stets Stoff, um die Kunden zu versorgen und bei Laune zu halten (ich schreibe dies absolut wertneutral). Wie würde nun ein alternatives und verbandsfreies-nichtkommerzielles Wing Chun Training aussehen (ohne ausgefeilte Programme), welches ebenfalls nicht zum "Killer" ausbildet, wohl aber doch die wesentlichen Inhalte zu vermitteln weiß und wohin man gerne am freitaglichen Abend geht, um abzuschalten?
Ihr wisst, wo ich gedanklich hin möchte?
Wenn du dir ein eigenes Trainingssystem, einen eigenen Weg, etc. kreierst und das ganze Hand und Fuß hat und durchdacht ist, du gut improvisieren kannst, ein organisatorisches Talent hast,....
Dann mach das doch einfach
Wiso "Zeitfüller" ? und warum soll man sich ständig neue Programme einfallen lassen müssen ? Die Perfektionierung des Vorhanden bietet schon genug Stoff. Oder siehst du einen Kampfkunstlehrer mehr als Entertainer an ? Ich muss als Trainer den Unterricht leiten, sinnvoll die Zeit einteilen und mein Ziel ist es nicht jemanden zu unterhalten sondern besser zu machen und wenn das heißt das derjenige Basics bis zum Abwinken noch üben muss, dann ist das so. Die Freude kommt doch auch gerade dadurch, dass der Schüler dann merkt das er besser wird oder soll es nur ein zielloses Rumgeplansche sein ? verstehe nicht ganz deinen Punkt
Moin!
Du hast es schon auf den Punkt gebracht: "Die Perfektionierung des Vorhandenen" und ich stelle fest, dass ich da irgendwie echt verprägt bin "liefern zu müssen" und von meiner Perspektive ausgehe, die irgendwie das Ganze schon durchlaufen hat. Mir fehlt dieser Blick des interessierten Menschen und auch Anfängers, der sich freut wie ein Honigkuchenpferd, wenn er die beiden Sätze der 1. Form alleine hinbekommt - überspitzt formuliert.
Dennoch (sorry, wenn ich da nun noch einmal reingehe), was wären denn die Kernelemente eines Wing Chun auf Vereinsebene?
1. Form als zentrales Element und dann geht es doch schon los, wenn die Gruppe heterogen ist. Wie gehen wir mit der 2. und 3. Form um? Machen das alle mit und zwar auf die Gefahr hin, dass nach drei Minuten die Hälfte entnervt dasteht? Was wären die zentralen Partnerübungen? Wo findet die Progression über einen längeren Zeitraum hin statt? Kann dies über einen längeren Zeitraum überhaupt aufrecht erhalten werden? Wären da "Module" über ein paar Monate effektiver? Holzpuppe! Gehört für mich frühzeitig dazu (Es gibt keine Geheimnisse.) - irgendwie hast du da als Trainer doch nur zu tun, dass die Menschen sinnstiftend beschäftigt sind. Ich habe da echt ein Problem mit, mir solch eine Gruppe vorzustellen ohne ein Curriculum und auch Menschen, die mir irgendwann "assistieren" und genau da geht doch schon diese Graduierungsplörre wieder los...
Dennoch (sorry, wenn ich da nun noch einmal reingehe), was wären denn die Kernelemente eines Wing Chun auf Vereinsebene?
Wenn du eine eigene Schule aufmachen willst, dann bist du den Weg doch schon selbst gegangen. Hast vielleicht für dich festgestellt, was man besser machen könnte, willst dann aus der Motivation heraus eine Schule aufmachen, deinen eigenen Touch mit reinbringen oder weil es eine Marktlücke vor Ort quasi gibt oder du dir Trainingspartner hochziehen willst.
1. Form als zentrales Element und dann geht es doch schon los, wenn die Gruppe heterogen ist. Wie gehen wir mit der 2. und 3. Form um? Machen das alle mit und zwar auf die Gefahr hin, dass nach drei Minuten die Hälfte entnervt dasteht? Was wären die zentralen Partnerübungen?
Als ich anfing, vor 33 Jahren, noch beim Ving Chun stellte man die Anfänger z.b gefühlt stundenlang vor dem Spiegel, würde ich heute nicht so machen. Aber mit der SNT etc. klar, der macht dann alleine die Form bzw. ganz am Anfang mit einem höheren Schüler oder einem selbst zusammen, während die Anderen was anderes machen. Ich persönlich mag aber Rotation beim Training sehr gerne, sodass jeder mal mit jeden trainiert, wird dann für den Fortgeschrittenen, der mit dem Anfänger trainieren muss, auch weniger langweilig und Grundlagen zu wiederholen kann nie schaden, also alle paar Minuten wird zumeist rotiert, wenn es passt.
Und besteht eine ungerade Zahl, pickt man sich als Lehrer jeweils immer einen raus oder lässt ihn Soloübungen machen oder man macht eine dreier Gruppe etc. um sich dann immer einen rauszupicken. Wenn ich unterrichte, derzeit mehr Eskrima als *ing *un passe ich es auf den jeweiligen Schüler ab, wenn er fit und begabt ist zeige ich ihm halt schneller neue Sachen, so wie es für seinen Fortschritt am besten ist.
Das Konzept nach dem man da vorgeht, hängt wieder stark vom Stil und den Zielsetzungen ab und was man da persönlich reinbringen will. Generell, vom Einfachen zum Komplexen, erstmal müssen die Grundlagen stimmen, Schläge, Schritte, Struktur usw. gibt reichlich Übungen und Variationen dafür, Kreativität kennt keine Grenzen, dass passt man dann entsprechend an und mit der Zeit merkt man als Lehrer dann welche Übungen zielführend waren und welche weniger, für den jeweiligen Schüler.
Dann die Umsetzung vom Kooperativen zum weniger Kooperativen, von Set ups, Drills bis hin zum Sparring, wo der Fortgeschrittene sich auch dem weniger Fortgeschrittenen anpassen muss, so dass ein Lerneffekt noch besteht, man trainiert schließlich mit und nicht gegeneinander.
Grundaufbau bei mir ist häufig Warm - up Übungen, Formen oder Solo Übungen, Drills und Anwendungen, Sparring und zum Schluss manchmal noch Kondi-Krafttraining, wenn das Sparring sehr locker und technikorientiert war oder ausfiel, aber Kraftübungen etc. baue ich auch gerne über die gesamte Trainingszeit mit ein, wenn die Übungen nicht schon den Effekt erzielten ... aber hängt stark von den Schülern ab, sind die fit und jung dürfen die sich mehr auspowern, sind die älter und gebrechlich, gibt es mehr Techniktraining.
Kann dies über einen längeren Zeitraum überhaupt aufrecht erhalten werden? Wären da "Module" über ein paar Monate effektiver? Holzpuppe! Gehört für mich frühzeitig dazu (Es gibt keine Geheimnisse.) .
Ja, du brauchst natürlich einen roten Faden ... ich drücke dem Anfänger auch nicht gleich Zwei Stöcke in die Hand, sondern erst wenn ich sehe er ist soweit. Kannst natürlich auch die Holzpuppe mit reinbringen, Solo-Übung einfache Techniken etc. Grundlagen. Aber den Rotenfaden hat man ja schon durch seinen eigenen Weg, wie besagt, dass dann auszuarbeiten, zu verändern usw. sind Details ... die von dem was und wie man unterrichtet abhängen.
irgendwie hast du da als Trainer doch nur zu tun, dass die Menschen sinnstiftend beschäftigt sind.
Man gibt die Übungen vor, man strukturiert den Unterricht, aber "beschäftigen" muss der Schüler sich ab da schon selbst, beim Kindertraining sieht es etwas anders aus, da muss man z.t wirklich mehr Entertainer sein, bei der kurzen Konzentrationsspanne von vielen Kindern. Aber bei Erwachsenen erwarte ich das die konzentriert bei der Sache sind und sich versuchen zu verbessern, ohne das ich ständig dahinter stehen muss.
Ich habe da echt ein Problem mit, mir solch eine Gruppe vorzustellen ohne ein Curriculum und auch Menschen, die mir irgendwann "assistieren" und genau da geht doch schon diese Graduierungsplörre wieder los...
Man braucht keine Graduierungen, aber den besagten Rotenfaden, den Rest passt man dann im Detail an, passt es an den jeweiligen Schüler an. Aber das ergibt sich alles aus den Weg den man wie besagt schon selbst gegangen ist, ich glaube ich wiederhole mich :D ... man erfindet den Stil ja nicht neu ;)
Moin,
da ist die Woche schon wieder vorbei!
@Zhijepa - Vielen Dank für deine Zeilen und die Anregungen. Bei den Graduierungen sind wir absolut d´accord!
Mal auf eine ganz andere Ebene des Informationsaustauschs mit Wing Chun auf Vereinsebene:
Braucht es da eigentlich einen Trainerschein für? Ich bin da ein wenig skeptisch, was die Vereinsmentalitäten angeht. Hat da jemand Erfahrung mit?
Aber bei Erwachsenen erwarte ich das die konzentriert bei der Sache sind und sich versuchen zu verbessern, ohne das ich ständig dahinter stehen muss.
Hier muss ich doch einmal was zu schreiben: *gg*
In meinen Tai Ji Quan Kursen an der VHS als "Dozent" *augenverdreh*, habe ich diese Art der Selbstständigkeit nicht immer festgestellt. Nach einer kurzen Aufwärmphase ging es zur Form. Das haben die Teilnehmer geliebt und sie waren voll bei der Sache. Aber wenn die Partnerübungen im an der Reihe waren(hier eben klassisch die pushings-hands), da haben sich schnell diese typischen Grüppchen gebildet, die mehr geschwätzt als "gearbeitet" haben. Klar, muss die Balance gefunden werden zwischen Stringenz und Freizeit, aber unterm Strich war das zuweilen nervig, weil die Gruppendynamik schnell kippen kann, wenn du da nicht aufpasst. Ich kann mich noch gut an eine ältere Dame erinnern: "Ich wünsche nicht angefasst zu werden." Ok, alles klar. Aber sie stand dann eben herum und hat geschmollt. Auch nicht schön.
Was ich damit sagen möchte und vorneweg - nicht provokant gemeint:
Auf der Vereinsebene (dazu zähle ich auch die VHS) hast du eben die typischen "Freizeitler", die da hinkommen um mal ein wenig "tai tschi" zu machen und letztlich den sozialen Austausch und Kontakt suchen. Das ist vollkommen in Ordnung. Auf der Verbandsebene (also kommerzieller Natur) da kommen interessierte Menschen und da kommerziell, wollen die natürlich auf was mitnehmen - je nach Intention, was angeboten wird und für was geworben wird.
Womit ich wieder bei meinem Lieblingsthema bin: Was sind denn die wesentlichen Trainingselemente des Wing Chuns?
- Formen
- Partnerübungen (Welche und wie? Chi-Sao? Pitsche-patsche-Hände? Lap-Sao-Zyklen?)
- Drills an der Holzpuppe (die wird schwerlich mal eben in ein Vereinsheim zu hängen sein)
- Langstock? (Jetzt mal unabhängig von der Philosophie und dem Kodex - das ist ein nettes Trainingsgerät für Kraft und Koordination)
- Doppelmesser? (Oha! Jetzt geht es schon los - Messer! Geheime Form und so - ok, dies "wissen" die Interessierten nicht. Oder doch? Es gibt keine Geheimnisse!)
Ich stelle fest - gleich kommen die verbandsüblichen Programme und diese gekoppelt an Graduierungen. Zack sind wir wieder in der Kernsprecht-Formel (neutral - keine Spritze). Was ich mir wünschen würde, dies ist eine Art roter Faden für alle und je nach Traningserfahrung kommt der Mehrwert. Was ich zum Beispiel gehasst habe: Wenn mich der Trainer als "Helfer" für die Anfänger abgestellt hat. Klar, das ist auch eine Art Training, aber ich komme ja dahin, damit ich trainiert werde - also aktiv und nicht um anderen zu trainieren. Auch ein interessanter Aspekt. Manche haben das Spaß dran. Schon sehr früh. Zu früh. Egal.
Royce Gracie 2
17-05-2024, 19:52
... Wenn mich der Trainer als "Helfer" für die Anfänger abgestellt hat. Klar, das ist auch eine Art Training, aber ich komme ja dahin, damit ich trainiert werde - also aktiv und nicht um anderen zu trainieren. Auch ein interessanter Aspekt. Manche haben das Spaß dran. Schon sehr früh. Zu früh. Egal.
Das ist ein Thema, dass ich selbst auch interessant finde und deutlich kritischer als die meisten betrachte.
Man hört ja immer wieder den Satz: Wenn du das lehren anfängst, lernst du selbst nochmal viel intensiver und besser.
Das kommt daher , dass wenn man anderen was beibringt man sich intensiver mit Details beschäftigt.
Soweit auch richtig.
Nur nun kommen 2 ganz große Haken an der Geschichte !
1.) Wer lehrt hat selbst weniger Wiederholungen.. meist zeigt man eine Übung 2-3x vor und dann machen sie die Schüler 20-30 x..... ( Natürlich hat man die Übungen in der Vergangenheit schon gemacht ... aber trotzdem ist das halt einfach ein Unterschied)
Auf Dauer kommt da schon ganz schön was zusammen was man da an praktischem Trainingsrückstand aufbaut wenn man nicht extra dann noch ne Einheit hat wo man nur trainiert.
2.) Wer lehrt bekommt vom eigenen Lehrer nicht mehr so intensives Feedback sondern ist mehr auf sich selbst gestellt.
Man fliegt einfach ein Stückweit aus dem Sichtfeld des eigenen Lehrers was Fehlerkorrektur angeht. Man slebst macht ja nun keine schwierigen Dinge mehr bei denen man verbessert werden müsste , sondern zeigt stattdessen Anfängern einfachere Sachen die man eh kann.
Von daher bin ich da mittlerweile als jemand der da alle Seiten gesehen hat eher kritisch bei dem Thema
1.) Wettkämpfer gewesen der intensiv vom Trainer immer wieder korrigiert wurde weil der Wettkampferfolg fürs Team war und daher die guten Wettkämpfer quasi ne Sonderrolle bekommen haben
2.) Anfänger Trainer gewesen
3.) Headcoach einer MMA Abteilung gewesen und andere zum Anfängertrainer gemacht
4.) Und nun nach vielen Jahren wieder "Schüler" als einfacher Teilnehmer im BJJ
Das Prinzip lässt sich auf jede Sportart und jede Kampfkunst übertragen.
Die Beförderung zum Anfängertrainer ist lieb gemeint , aber oft für denjenigen, was die eigene Skill Entwicklung angeht gar nichtmal das beste
...Was ich zum Beispiel gehasst habe: Wenn mich der Trainer als "Helfer" für die Anfänger abgestellt hat. Klar, das ist auch eine Art Training, aber ich komme ja dahin, damit ich trainiert werde - also aktiv und nicht um anderen zu trainieren. ...
...
Das Prinzip lässt sich auf jede Sportart und jede Kampfkunst übertragen.
Die Beförderung zum Anfängertrainer ist lieb gemeint , aber oft für denjenigen, was die eigene Skill Entwicklung angeht gar nichtmal das beste
Zustimmung!
Das hat mich als ich jünger war immer mächtig genstört. Ich wollte kein Lehrer werden. Ich brauchte kein "zweites Standbein".
Warum dann lehren lernen? Ich habe für Unterricht bei einem Lehrer bezahlt wie ZEN2021 schon geschrieben hat. Mancher Anfangertrainer konnte meine Fehler nicht erkennen und korrigieren und so wie ich als Anfangertrainer nicht die Fehler der Schüler.
Bedeutet aber nicht, dass ich nicht mit niedriegeren Graden trainieren wollte oder grundsätzlich nicht der ältere Bruder sein wollte!
Ich war durch meine vielen Umzüge in vielen Schulen. In manchen wurde es übertrieben und viele frische höhere "Dienstgrade" haben gekündigt weil es sie in ihrer eigenen Entwicklung zu sehr gebremst hat.
"Verlorene" Zeit aufholen ist in der *ing *un Szene meisten mit finanziellen Aufwendungen verbunden ist.
Passende Anekdote dazu: In meiner Karate Blaugurtphase haben sich zwei der Truppe "berufen" gefühlt, die Anfänger zu unterweisen. Der Trainer war dankbar, weil er damit die Neulinge aus dem Kopf hatte - kann nun so oder so gesehen werden. Auf jeden Fall haben wir "Anderen" uns die Fußsohlen blutig geschrubbt und die Gis durchgeschwitzt, während die beiden Herren sich einen Lenz geschoben und Grundlagen vermittelt haben. Von der damit einhergehenden Ego-Politur ganz zu schweigen.
Jetzt knüpfe bei Royce Gracie 2 an (er spricht mir aus der Seele! Danke!):
"Die Beförderung zum Anfängertrainer ist lieb gemeint, aber oft für denjenigen, was die eigene Skill Entwicklung angeht gar nichtmal das beste."
Absolute Zustimmung! Und schlimm wird es eben, wie im obigen Fall, wenn die Sache irgendwie so schräg verläuft und sich eine Disbalance einstellt. Ich sage es offen: Die alte Truppe war danach nicht mehr wie sie einmal war. Die beiden haben sich als kleine Senseis gefühlt und sind auch so aufgetreten.
Ich wage den Sprung zu den Wing Chun Verbänden: Auch hier eine Gnade, wenn du zum auserwählten Kreise der "Hilfsassistenten" erwählt wirst. Da wurde mir auch zum ersten Male deutlich oder aber verdeutlicht, was für Strukturen da im Hintergrund laufen. Das seht der Berufswelt in nichts nach und irgendwie finde ich das zum Kotzen, weil dies für mich nach wie vor ein entspannter Freizeitsektor sein sollte. Aber diese Vereinsmentalität ist wie Unkraut - auch so ein Thema. Egal. Wo ich hin möchte und hier erneut ein Zitat von Royce:
"Und nun nach vielen Jahren wieder "Schüler" als einfacher Teilnehmer im BJJ"
Auf den Punkt gebracht! Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern (was irgendwo erschreckend ist nach all der Zeit), als eben solch "Auserwählte" auf einmal anfingen die alten Hasen unter uns zu "verbessern" und mit diesen Pseudo-Allüren zu "korrigieren". Ihr werdet diese Allüren kennen und irgendwo hat auch diese Parallelität zur Berufswelt dazu beigetragen, dass sich der Spaß am Training irgendwann verloren hat. Als ich damals von der EWTO in einen anderen Verband gewechselt bin war es einfach nur entspannend mit dem vorhandenen Hintergrundwissen wieder einer unter vielen zu sein und sich rein auf die Verbesserung der eigenen Skills zu konzentrieren und eben nicht den Prüfungen nachzurennen. Anfangs war das auch super. Aber die kommerziellen Wing Chun Derivate mit ihren X Schülerprogrammen lassen dies leider nicht zu oder ich habe es nicht erlebt. Ich hatte schlichtweg keinen Bock mehr diese Prüfungen noch einmal zu machen und im Grunde nur das T-Shirt zu wechseln, um wieder eine Urkunde zu bekommen. Und dann passiert wieder dieser Effekt, dass ein "Anwender" auf einmal drei Graduierungen über dir steht und du dem im Lap-Sao-oder aber Chi-Sao-Spiel schlichtweg überlegen bist, weil du es eben schon länger machst. Jetzt griffen aber wieder diese Hierarchiegedanken und es kann eben nicht sein, dass ein "Hilfsassistent" mit schwarzem T-Shirt einem "normalen Schüler" in einem weißen T-Shirt im Chi-Sao gewissermaßen "unterlegen" oder besser formuliert noch was lernt. Der soll ja mir was beibringen.
Höhepunkt dieser Szenarien, weiß ich heute noch: Chi-Sao Armgewurschtel - recht frei und er gibt mir einen Druck, auf dass ich direkt den Bong zum Ellenbogen einklappe. Heilige Jungfrau Maria, was da los war! Er lief direkt zum Trainer mit den Worten: "Der macht Biu-Tse Ellenbogen!" Achtung: "Das darf der doch noch gar nicht." Entsetzen, große Augen und Stille im Raum. Ich wurde nach dem Training zum Trainer zitiert und von ihm angewiesen(!), dies doch bitte zu unterlassen oder eben endlich mal Prüfungen zu machen. Zwei Tage später habe ich da gekündigt - ich erspare uns jetzt diese Spielchen, bis ich aus dem Vertrag herauskam.
Warum diese Ausführungen?
Weil für mich ein gutes Wing Chun Training derart gestaltet sein sollte, dass eben der unerfahrene Anwender automatisch von einem erfahrenen Anwender was mitnimmt und zwar ohne diese Allüren von wegen "Hilfsassistent" und "das darf nicht". Es ist doch ganz einfach, setzt aber voraus, dass eben auch das Training an sich so angelegt ist, dass sich die Gruppe immer wieder zu neuen Partnern zusammenfindet und durchmischt. Hier sind wir wieder bei dem roten Faden und aus meiner Ansicht nach, muss da auch keiner alleine im Eck stehen. Das ist/war ja auch so eine Sache: Ich habe damals wirklich alleine Stunden über Stunde Schrittarbeit geübt...das lief unter dem Deckmalten: "Ja, wenn du es wirklich lernen möchtest, dann ist dies nun dein erster Test." Ich glaube es hackt! *gg*
derKünstler
18-05-2024, 09:26
.....
Höhepunkt dieser Szenarien, weiß ich heute noch: Chi-Sao Armgewurschtel - recht frei und er gibt mir einen Druck, auf dass ich direkt den Bong zum Ellenbogen einklappe. Heilige Jungfrau Maria, was da los war! Er lief direkt zum Trainer mit den Worten: "Der macht Biu-Tse Ellenbogen!" Achtung: "Das darf der doch noch gar nicht." Entsetzen, große Augen und Stille im Raum. Ich wurde nach dem Training zum Trainer zitiert und von ihm angewiesen(!), dies doch bitte zu unterlassen oder eben endlich mal Prüfungen zu machen. Zwei Tage später habe ich da gekündigt - ich erspare uns jetzt diese Spielchen, bis ich aus dem Vertrag herauskam. ....
Danke für dieses Szenarium! Gutes Beispiel. Ich denke, das Gebaren werden die meisten kennen. Es stellt den Gipfel des Kommerzes und der Verars&%&/ aller Mitglieder dar. Und ich selbst war genau so drauf wie dieser beschriebene Assistent. Bzw. wurde quasi so geformt. Kann mich noch an eine andere Szene erinnern: Ich mache an einer Uni (die mit meinem Si-Hing gar nichts zu tun hatte) einen SV-Kurs. Mit den Teilnehmern machte ich paar Fotos. So für uns. Die zeigte ich meinem Si-Hing. Bei einem Foto kam ein LanSao mit tiefem umgedrehten Handflächenstoß vor. Mein SiHing: "Du musst das Foto vernichten (damals noch kein digital ^^), du DARFST solche Techniken weder kennen noch machen noch zeigen!" O_o
Heute mache ich mir gar nicht mal so viel Gedanken darum, wie man auf solche Praktiken kommt, sondern wie ich das immerhin 14 Jahre lang mitmachen konnte :(
TheCrane
18-05-2024, 17:47
du DARFST solche Techniken weder kennen noch machen noch zeigen!" O_o
weil
1. du warst noch nicht soweit
2. das kommt später
derKünstler
19-05-2024, 11:36
weil
1. du warst noch nicht soweit
2. das kommt später
Viel mehr: Es hätte der Verdacht entstehen können, dass man mich verbotenerweise in Programmen unterrichtet hat, für die ich nicht qualifiziert bin, also auf deutsch keine Gebühren incl Prüfungen bei Verband gezahlt hätte. Damit wäre das Geschäftsmodell gecrasht.
Wenn ich mich recht entsinne, war das ein Kündigungsgrund damals bei B. Wagner, der sich da nicht dran gehalten hat.
Viel mehr: Es hätte der Verdacht entstehen können, dass man mich verbotenerweise in Programmen unterrichtet hat, für die ich nicht qualifiziert bin, ....
Dazu nur das nächste WT-Prüfungsprogramm zu unterrichten hatten sich zumindest in den frühen Achtziger Jahren die Übungsleiter bzw. die 6.SG auch in einer zusätzlichen Vereinbarung schriftlich gegenüber ihrem Sifu verpflichtet. Galt gleichzeitig als Anerkennung Sifu-Todai Verhältnis.
Ja. Ging auch ums Geld. Stand da auch drin.
Hat man im Forum schon vor 10 Jahren besprochen. Den Kündigungsgrund für den zu früh verstorbenen Meister Bernd auch.
Bei Bernd habe ich immer seinen "päfzer slang" gemocht, der stets mitschwang. Da ich selbst gebürtiger "Ludwigshääääfener" bin das einfach nett. Könnt ihr euch noch an diesen "Vorhang" (eher ein Bettlaken) im Schloss erinnern, mit der die Holzpuppe abgedeckt wurde und dieser Stress, wenn da einer mal dran war und ja keine anderen gucken durfte(n), was abgeht? *g*
Könnt ihr euch noch an diesen "Vorhang" (eher ein Bettlaken) im Schloss erinnern, mit der die Holzpuppe abgedeckt wurde und dieser Stress, wenn da einer mal dran war und ja keine anderen gucken durfte(n), was abgeht? *g*
Du warst auf dem Schloss? Wann genau? Erzähl doch mal mehr!
Du warst auf dem Schloss? Wann genau? Erzähl doch mal mehr!
Moin! Ja, das "Hauptquartier der europäischen Wing Tsun Organisation" - ich kann mich noch gut an diese doppelseitige Werbung in den Kampfsportmagazinen erinnern: Das Schluss von oben und die damit verbundene Suggestion war schon ein sehr werbewirksamer Hammer. Aber auch hier Licht und Schatten: Es war natürlich nicht das ganze Schloss und ich will mal so sagen: Der Kreis war damals sehr, sehr eng und geschlossen - eine Bruderschaft, aber eben nicht basierend auf Werten, sondern auf reinem Kommerz und Kalkül. Ich war nur ein kleiner Vasall, der von seinem Häuptling hin und wieder mitgeschleppt wurde und um hier transparent zu sein und keine Erwartungen oder aber falsche Emotionen zu wecken: Ich hatte nie die "Ehre" zum erlauchten Kreis der mit den "Hoheiten" direkt trainierenden Auserwählten zu gehören. Die Flügeltüren gingen zu und wir standen dann wie die (irgendwie treffend) Vasallen davor und warteten auf unseren "Sifu", bis der wieder ein Fragment einer "höheren" Chi-Sao- oder aber Holzpuppen-Sektion erhalten hatte und danach wild fluchend im Auto saß, was das wieder an Weg, Zeit, Geld und Nerven gekostet hätte "für die paar Armbewegungen, die doch kein Mensch braucht". Von daher bitte nicht so hoch hängen. Das muss so um 2000 gewesen sein - eher 2003, denn 2004 war ich nicht mehr in der EWTO.
und danach wild fluchend im Auto saß, was das wieder an Weg, Zeit, Geld und Nerven gekostet hätte "für die paar Armbewegungen, die doch kein Mensch braucht".
Das haben die aber vielleicht einfach "nach unten weitergegeben". Auch so um die Jahrtausendwende hat mir ein 1. oder 2. TG vom Privatunterricht beim Höchstgraduierten in Berlin erzählt. Das lief so ab, dass er die ganze Zeit eine Form vorführen musste und ganz zum Schluss mit dem Hinweis abgefertigt wurde, er solle sein Handgelenk bei einer bestimmten Bewegung einen Zentimeter weiter eindrehen. :D
Das war wohl nicht immer so, aber angeblich auch nicht unüblich - also dass der Chef eigentlich keine Lust hatte. Da sind ja einige Berliner regelmäßig hin, was dem Cheffe die eine oder andere Mark eingebracht haben dürfte. Dafür ist es natürlich super, wenn Du einen Haufen Leute hast, die darauf konditioniert sind, sich "nach oben" zu bücken. Der Typ, der mir das erzählt hat, hat seinen Frust auch heruntergeschluckt und war tatsächlich der Meinung, dass das alles schon seine Richtigkeit haben würde und er es nur noch nicht verstehen würde. Er meinte zwar (wortwörtlich), dass er sich manchmal verarscht vorkommen würde, aber er konnte es sich schön reden und fand es unterm Strich gut. :D
Ich persönlich brauche es als Thema nicht ständig um mich herum - dazu ist es mir zu unwichtig - aber wundern braucht sich echt niemand, warum die EWTO immer wieder so negativ betrachtet wird. Es gibt einfach ne Menge Stoff zum Erzählen.
Moin! Ja, das "Hauptquartier der europäischen Wing Tsun Organisation" - ich kann mich noch gut an diese doppelseitige Werbung in den Kampfsportmagazinen erinnern: Das Schluss von oben und die damit verbundene Suggestion war schon ein sehr werbewirksamer Hammer. Aber auch hier Licht und Schatten: Es war natürlich nicht das ganze Schloss und ich will mal so sagen: Der Kreis war damals sehr, sehr eng und geschlossen - eine Bruderschaft, aber eben nicht basierend auf Werten, sondern auf reinem Kommerz und Kalkül. Ich war nur ein kleiner Vasall, der von seinem Häuptling hin und wieder mitgeschleppt wurde und um hier transparent zu sein und keine Erwartungen oder aber falsche Emotionen zu wecken: Ich hatte nie die "Ehre" zum erlauchten Kreis der mit den "Hoheiten" direkt trainierenden Auserwählten zu gehören. Die Flügeltüren gingen zu und wir standen dann wie die (irgendwie treffend) Vasallen davor und warteten auf unseren "Sifu", bis der wieder ein Fragment einer "höheren" Chi-Sao- oder aber Holzpuppen-Sektion erhalten hatte und danach wild fluchend im Auto saß, was das wieder an Weg, Zeit, Geld und Nerven gekostet hätte "für die paar Armbewegungen, die doch kein Mensch braucht". Von daher bitte nicht so hoch hängen. Das muss so um 2000 gewesen sein - eher 2003, denn 2004 war ich nicht mehr in der EWTO.
Und wo ist jetzt der Bericht aus dem Schloss?
Und wo ist jetzt der Bericht aus dem Schloss?
Ich verstehe nicht ganz - warum sollte ich dir einen Bericht schreiben?
Ich verstehe nicht ganz - warum sollte ich dir einen Bericht schreiben?
Na hör mal! Du deutest an, dass du dort warst, ich frage dich, ob du mal mehr erzählen möchtest [Du warst auf dem Schloss? Wann genau? Erzähl doch mal mehr!], du antwortest mit "ja" [Moin! Ja, das "Hauptquartier der europäischen Wing Tsun Organisation], und dann kommt - nichts. Jedenfalls nichts, was man hier nicht schon gelesen hat, wenn man ein Weilchen dabei ist.
Kann es sein, dass du ein kleiner ******* bist?
MatscheOne
22-05-2024, 18:14
Na hör mal! Du deutest an, dass du dort warst, ich frage dich, ob du mal mehr erzählen möchtest [Du warst auf dem Schloss? Wann genau? Erzähl doch mal mehr!], du antwortest mit "ja" [Moin! Ja, das "Hauptquartier der europäischen Wing Tsun Organisation], und dann kommt - nichts. Jedenfalls nichts, was man hier nicht schon gelesen hat, wenn man ein Weilchen dabei ist.
Kann es sein, dass du ein kleiner ******* bist?
Niemand hier im Forum ist verpflichtet dir Rede und Antwort zu stehen und wenn Zen2021, warum auch immer, keine Lust hat dir zu antworten, dann ist das eben so.
Niemand hier im Forum ist verpflichtet dir Rede und Antwort zu stehen und wenn Zen2021, warum auch immer, keine Lust hat dir zu antworten, dann ist das eben so.
Ach je. Naja. Wundert mich nicht dass das von dir kommt.
Natürlich muß er nicht. Selbstverständlich nicht. :p
Oldschool
22-05-2024, 21:37
Schloss war halt nichts besonderes. 1 oder 2 Räume, die Terrasse mit Sondergenehmigung, trainiert wurde der übliche Kram. Die Massenveranstaltungen in Wiesenbach war auch nur so gut besucht weil Pflicht (Übungsleiter, etc., TG-Scheine abhaken lassen, sonstiger Quatsch). Die einzigen guten LGs dort waren mit Bill Newman. Da waren die Lehrgänge in Hemsbach ergiebiger.
Im Pauschaltraining spielte die Musik.
Kann es sein, dass du ein kleiner ******* bist?
Spätestens jetzt ist der Austausch mit dir beendet.
Spätestens jetzt ist der Austausch mit dir beendet.
Basst scho. Aber bestimmt wirst du den anderen erzählen, wie es auf dem Schloss war.
Über Grade:
https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?119191-Die-Entwicklung-des-WT-in-Europa
Ein weiterer Gedanke: Wing Chun und Selbstdarstellung
Geht dies nur mir so oder erlebe ich gerade in der Wing Chun Szene vermehrt Menschen, die sich gerne selbst darstellen? Ich schaue mir die Ausführungen ja auch gerne an und folge den Gedanken der Dozierenden, wenn die in sich geschlossene Wing-Chun-Didaktik seriös erläutert und demonstriert wird. Es klingt ja auch herrlich perfekt! Schaut mal:
1. Form ("Damit du eine eine kleine Idee des Systems bekommst.")
2. Form ("Hier bauen wir die Brücke zum Gegner, du wirst schon sehen.")
3. Form ("Da wirst du aus dem bisherigen Raster geworfen und lernst ganz neue Bewegungsmuster, dich im Notfall schützen werden.")
HP ("An der Holzpuppe entwickelst deine Struktur. Sie korrigiert sich von selbst und ist immer für dich da.")
Langstock ("Ja, die Distanz und so...Kraftübertragung...öhm...da bist du aber noch nicht.")
Doppelmesser ("Die sind geheim für dich. Aber ich zeige dir mal eine Technik - aber Pssst, gell?")
Wie schnell ich das herunterspule und ich kann auch ganz toll die Prinzipien erklären. Mit Tai Ji Quan und Karate geht das ebenso zügig. Wenn ich anfange die "Ideen" und Konzepte der Naihanchi zu erläutern - das ist Ambrosia für die Ohren. Die Krux an der Sache: Unserem Ziel (exemplarisch einmal "Konzepte zur SV") sind wir damit jedoch keinen Schritt näher gekommen, allerdings sind nun die Nebelkerzen gezündet und geworfen. Und genau hier driftet die Szene mehr und mehr ab. Es wird erklärt und erläutert...blablabla...dann gehen wir gesättigt und erfreut nach Hause.
Was bleibt am Ende hängen? Mein Gedankengang geht (und dies sei gerne über den Tellerrand hinaus zu verstehen) dahin, WARUM mache ich das und bekomme ich gewissermaßen auch das, WONACH ich gefragt habe? Was ist es, was das Wing Chun so "faszinierend" macht? Ist es diese so in sich geschlossene und aufeinander aufbauende Didaktik, die lockt und verführt? Am Ende jedoch recht zügig in sich zusammenfällt, wenn der Ringer (um einmal bei diesem Beispiel zu bleiben) abtaucht und dich einfach rumrennt oder aber du den Schwinger noch hast kommen sehen, bevor die Lichter ausgegangen sind? Weil am Ende doch nur wieder die "Kämpfernaturen" dominieren, die eben nur zufällig in das Wing Chun gestolpert sind?
Um meinem ersten Eintrag zu kommen und den Kreis zu schließen:
Meine Ferien gehen morgen wieder zu Ende und ich habe mich mal wieder auf das Wing Chun gedanklich eingelassen. Licht und Schatten. Die Faszination weicht erneut schnell den oben genannten Inhalten und Impulsen - bleibt aber irgendwie erhalten. Scheinbar werde ich das WC nicht los. Sei es nun über KRK suggestiv über Jahrzehnte ins Gehirn gepflanzt oder aber weil doch was dran ist an dieser Diva aus China. Ich weiß nicht. Was ich aber weíß und dies bei aller Kritik und den mad/bad/maniac thougts:
Das Wing Chun macht einfach Spaß - vielleicht ist das ein gemeinsamer Nenner und vielleicht sollte man sich nicht zu tiefsinnig in die Tiefen ziehen lassen - laisser faire an erster Stelle und einmal den kommerziellen Gedanken weg. Nicht jede Bewegung der 1. Form hat eine tiefgehende Bedeutung und öffnet gänzlich neue Perspektiven oder aber Konzepte und auch die Doppelmessertechniken (mir wurde nie die Ehre zuteil, in deren Geheimnisse eingeführt zu werden) werden sich jetzt nicht soooooooo stark von FMA-Bewegungen unterscheiden.
Dankeschön für eure Beiträge und Gedanken!
Ein weiterer Gedanke: Wing Chun und Selbstdarstellung
Geht dies nur mir so oder erlebe ich gerade in der Wing Chun Szene vermehrt Menschen, die sich gerne selbst darstellen? Ich schaue mir die Ausführungen ja auch gerne an und folge den Gedanken der Dozierenden, wenn die in sich geschlossene Wing-Chun-Didaktik seriös erläutert und demonstriert wird. Es klingt ja auch herrlich perfekt! Schaut mal:
Wie schnell ich das herunterspule und ich kann auch ganz toll die Prinzipien erklären. Mit Tai Ji Quan und Karate geht das ebenso zügig. Wenn ich anfange die "Ideen" und Konzepte der Naihanchi zu erläutern - das ist Ambrosia für die Ohren. Die Krux an der Sache: Unserem Ziel (exemplarisch einmal "Konzepte zur SV") sind wir damit jedoch keinen Schritt näher gekommen, allerdings sind nun die Nebelkerzen gezündet und geworfen. Und genau hier driftet die Szene mehr und mehr ab. Es wird erklärt und erläutert...blablabla...dann gehen wir gesättigt und erfreut nach Hause.
n!
Was du beschreibst ist eine Möglichkeit , aber nicht die Einzige .
Für mich gibt es da zwei Wege
A) ich mache das was für mich funktioniert hat und funktioniert und auf Frage erkläre ich es bis ins Detail anhand meines derzeitigen Wissens , meines Verständnisses und wenn möglich mit Beachtung der Aufnahmefähigkeit meines Gegenübers anhand seines Wissen und Verständnisses wie es sich mir darbietet. Dazu können dann auch Mottos , Anweisungen , Formendetails , Stiltaktiken usw. herangezogen werden , wenn es sich anbietet.
B) man erklärt es ebenfalls anhand seines technischen Wissen und Verständnisses , ebenso mit Bezug zur Form , Mottos , Biomechanik usw. und HOFFT das es so funktioniert , aber man weiss es nicht wirklich , weil nie in den Situationen benutzt wo es funktionieren muss.
A ) kann zwar auch etwas bis in Kleinste für sich und den anderen Aufdröseln , wird aber in den technischen Ausführungen sehr viel kulanter , toleranter sein , da er weiss das keine Schablone eine reale Scene widerspiegeln kann und wie wichtig das Anpassen , das Improvisieren ist , TROTZ fester eigener Strategie und Technik.
A Ist fähig die jeweiligen Eigenheiten eines Schülers mit zu beachten , und darauf zu reagieren , ja sie sogar mit einzubauen . . Er kann auch mal Fünfe grade sein lasen , wenn es dem Schüler hilft es zum funktionieren zu bringen und Dinge einbauen lassen , die ev dem Stil sogar "scheinbar" widersprechen.
B) wird für gewöhnlich sehr akribibisch auf exakte Ausführung ohne Abweichungen bestehen . Ist auch verständlich , da es an Rückkopplung zur realen Umsetzung fehlt , bietet nur das Festhalten an einer starren Sicht auf Form , Technik , Abläufe ,.eine gewissse Sicherheit ..für sich selbst als Lehrender , wie auch für den Schüler , wenn konkrete Rückfragen seinerseits kommen . Und mag es garnicht wenn Schüler aus Konzepte , und damit aus seinem Sicherheitsbereich ausbrechen .
Ein Runterspulen können allein , ist für mich noch kein Anzeichen für Selbstdarstellung , sondern der konkrete Umgang mit den Schülern zeigt es erst. Auf deutsch , seine komplette Art zu lehren .
Cam67, mir ging es um diese Art und Weise, WIE sich hier (also in der Szene und nicht nur da) zum größten Teil selbst dargestellt wird und eben aus der Variation B heraus, sprich sie beten das Curriculum (was nicht einmal von ihnen ist) herunter und haben gar keine Idee oder aber Ahnung, warum es und ob es funzt. Aber sie wissen sich zu verkaufen und (wie du schreibst) sie weigern sich schlichtweg, aus ihrer Komfortzone heraus zu kommen.
Ich bin demnach gänzlich bei dir und sehe dies bei B auch gar nicht so neutral bis positiv, wie du es in Worte gefasst hast. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich damals in meiner aktiven Wing Chun Zeit (nach der EWTO) nur noch an solche Sorten geraten bin, die mit unserer geliebten Diva ihre Kohle machen wollten und ihnen die Entwicklung eines Anwenders vollkommen egal war.
Additum: Es wäre vermessen und würde ein neues, riesiges Feld eröffnen, so ich nun die heutige Gesellschaft an sich ins Spiel bringen und Parallelen aufzeigen würde. Ich werde mich hüten! Daher nur so viel an dieser Stelle: Es fällt mir immer schwerer zu unterscheiden (jetzt zum Beispiel mit Blick auf die Europawahlen), ob da nun eine eigene Meinung, basierend auf Erfahrung hinter steht oder aber nur eine Drohne, die entweder dumm ist oder sich opportunistisch präsentiert und gleichzeitig die Kohle beziehen möchte. Was auf einen Nenner eint ist eben diese Kompetenz der Selbstdarstellung und Präsentation. Aber ok...das passt nicht gänzlich hier her.
@ Mod: Von mir aus gerne hier schließen. :)
Ich bin demnach gänzlich bei dir und sehe dies bei B auch gar nicht so neutral bis positiv, wie du es in Worte gefasst hast. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich damals in meiner aktiven Wing Chun Zeit (nach der EWTO) nur noch an solche Sorten geraten bin, die mit unserer geliebten Diva ihre Kohle machen wollten und ihnen die Entwicklung eines Anwenders vollkommen egal war.
. :)
Ich geh mal auf diesen Punkt "an solche Leute geraten zu sein.." ein.
Das ist kein Angriff auf dich oder deine Sicht . Es gibt immer 2 Seiten . das soll keine Banalität sein , sondern ich meine damit , das auch derjenige der etwas sucht eine grosse Rolle dabei spielt was er findet UND was er draus macht . Unsere kleine truppe von 4 mann hatte allesamt genug Erfahrung draussen um für uns und korrekt einschätzen zu können , ob das was wir in unserer ersten Begegnung vorfanden, für uns sinnvoll ist oder nicht. Und der mit Abstand stärkste Punkt war der Lehrer der es an uns demonstrierte .
Mit anderen Worten , wären wir an "solche leute " wie du geraten bist , hätten die uns wahrscheinlich nicht die Bohne überzeugt . Weil wir den den notwendigen Vergleich hatten.
Aber .
Trotz unserer Vorerfahrung , waren wir ständig auf der Suche nach Abgleich mit Anderen , haben wir uns ausserhalb des öffentlichen Trainings eigene Trainingsmöglichkeiten geschaffen und die Türen IMMER und zu jeder zeit offen gehalten für jeden der an Austausch interessiert war . Und zu 99% lief das ganz ohne EGO ab . Egal ob KKler oder KSler . Und mit der Zeit kannte man sich untereinander aus allen möglichen kampfsportarten . Wir hatten also den ständigen Abgleich .
Wenn also jemand , wie du z.b. dies beim Einstieg in KK fehlt , er es aber ebenfalls sucht , dann kommt er in meine Augen irgendwann nicht daran vorbei , entweder Raus zu gehen und dort sein Zeug zu testen , wie wir es gemacht haben oder zumindest sich Gruppen , Leute , was auch immer suchen , wo er unkooperativ es abgleichen kann . Völlig egal was für ein Lehrer er hat . den Abgleich findest du NICHT in der eigenen Truppe !
Und die welche es nicht machen , kommen auch mit einem guten Lehrer nicht wirklich im Gebiet "freies Anwenden " weiter . So auch bei uns . Es gab genug in der "Normalen" öffentlichen WT-Gruppe die NIE sich damit hätten ernsthaft verteidigen können . Weil einfach der innere Antrieb fehlte den Abgleich auch zu suchen und sie so auch trainierten und soooo auch zuhörten .
Wenn DIE dann aber irgendwann eine eigene Schule eröffnen sollten , spätestens dann , hast du einen Lehrer ohne jegliche Erfahrung , ohne Biss , Ohne Mind , nur mit Technik und Theorie . Und eine neue Art an Generation ist geboren .
Dieses ganze "der Lehrer ist Schuld" kann ich für mich nur zur Hälfte akzeptieren .
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