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FredKuneDo76
07-05-2024, 06:46
Hallo, meine lieben und wertgeschätzten Freunde vom Planeten der Holzpuppen, mich interessiert mal, ob es hier eigentlich Leute gibt, die tatsächlich Wing Chun/Yong Chun, egal welche Schreibweise oder "Lineage", in wirklichen Vereinen lernen/trainieren.


Nur mal grundsätzlich als Erklärung bevor Ihr antwortet:


Wenn man in der EWTO ist, ist das beispielsweise KEIN VEREIN, die EWTO ist, obwohl das immer wieder gerne als Wort benutzt wird, auch KEIN VERBAND oder DACHVERBAND.

Das soll kein reines EWTO-Bashing sein, die meisten Abtrünnigen, wie Avci, Boztepe oder andere haben nach dem Ausstieg auch bloß kommerzielle Unternehmen mit Franchise-Prinzip gegründet.


Also: Wer von euch trainiert in einem wirklichen Verein (mit Satzung usw.), Wing Chun/Yong Chun?

retep
07-05-2024, 06:56
...

Also: Wer von euch trainiert in einem wirklichen Verein (mit Satzung usw.), Wing Chun/Yong Chun?

Bin zwar nicht betroffen. Finde die Frage aber interessant.

Meinst du jetzt Breitensportverein mit Wing Chun Sparte oder einen eingetragenen Verein mit Vereinszweck Wing Chun Vermittlung ohne kommerzielle Interessen.

FredKuneDo76
07-05-2024, 07:16
Bin zwar nicht betroffen. Finde die Frage aber interessant.

Meinst du jetzt Breitensportverein mit Wing Chun Sparte oder einen eingetragenen Verein mit Vereinszweck Wing Chun Vermittlung ohne kommerzielle Interessen.

"Sparte im Breitensportverein" oder "eingetragener Verein ohne kommerzielle Interessen" würde ich beides für die Antwort "Verein" gelten lassen.

Der Unterschied ist da ja bloß, dass die Organisation als Sparte im Breitensportverein eher organisatorische Gründe hat.

amasbaal
07-05-2024, 07:52
also ich hab mal eine zeit lang an der sporthochschule umsonst WC trainiert, aber das ist ja wieder ne andere "kategorie", als verein... (Arbeitsgemeinschaft Wing Chun)

FredKuneDo76
07-05-2024, 08:07
also ich hab mal eine zeit lang an der sporthochschule umsonst WC trainiert, aber das ist ja wieder ne andere "kategorie", als verein... (Arbeitsgemeinschaft Wing Chun)

Nun, das finde ich schon interessant, weil es ja eben auch den kommerziellen Druck rausnimmt, mit falschen Versprechungen zu werben.

amasbaal
07-05-2024, 08:14
Nun, das finde ich schon interessant, weil es ja eben auch den kommerziellen Druck rausnimmt, mit falschen Versprechungen zu werben.

dafür wurde die AG aber als vehikel genutzt, um leute in den "regulären betrieb" einer bundesweit bekannten, ortsansässigen, kommerziellen WC schule zu ziehen, deren chef aus kommerziell-marketing orientierten gründen der EWTO mal besuch von Botztepe bekam...
und immer wieder: das "komplette" könnt ihr dann nur bei uns in der schule lernen ;)
deshalb bin ich da wieder raus und hab mich mich in den nächsten jahrzehnten weiterhin mit nicht kommerziellem FMA, Silat, Ju Jutsu (zum glück mit einem aus dem kickboxen und ... WC stammendem trainer) und vereins-Boxen begnügt.

retep
07-05-2024, 09:13
dafür wurde die AG aber als vehikel genutzt, um leute in den "regulären betrieb" einer bundesweit bekannten, ortsansässigen, kommerziellen WC schule zu ziehen, deren chef aus kommerziell-marketing orientierten gründen der EWTO mal besuch von Botztepe bekam...
und immer wieder: das "komplette" könnt ihr dann nur bei uns in der schule lernen ;)
deshalb bin ich da wieder raus und hab mich mich in den nächsten jahrzehnten weiterhin mit nicht kommerziellem FMA, Silat, Ju Jutsu (zum glück mit einem aus dem kickboxen und ... WC stammendem trainer) und vereins-Boxen begnügt.
Wegen solche Anwerbekonstrukte meine Nachfrage was der TE genau meint.

retep
07-05-2024, 09:14
"Sparte im Breitensportverein" oder "eingetragener Verein ohne kommerzielle Interessen" würde ich beides für die Antwort "Verein" gelten lassen.

Der Unterschied ist da ja bloß, dass die Organisation als Sparte im Breitensportverein eher organisatorische Gründe hat.
Okay

FredKuneDo76
07-05-2024, 09:21
dafür wurde die AG aber als vehikel genutzt, um leute in den "regulären betrieb" einer bundesweit bekannten, ortsansässigen, kommerziellen WC schule zu ziehen, deren chef aus kommerziell-marketing orientierten gründen der EWTO mal besuch von Botztepe bekam...
und immer wieder: das "komplette" könnt ihr dann nur bei uns in der schule lernen ;)
deshalb bin ich da wieder raus und hab mich mich in den nächsten jahrzehnten weiterhin mit nicht kommerziellem FMA, Silat, Ju Jutsu (zum glück mit einem aus dem kickboxen und ... WC stammendem trainer) und vereins-Boxen begnügt.

Ach je. Das ist dann natürlich wieder hinterhältiger Anwerbemist und passt zum schlechten Ruf der "Kommerz-Kung Fu-Verkäufer".

Vor ein paar Jahren hatte ich mal das Problem, dass ich eine Freundin privat (unentgeltlich) in Fitness, Kickboxen und etwas Selbstverteidigung trainiert habe, weil sie alleinerziehende Mutter war und Vereine bei ihr zeitlich nicht funktioniert hätten.
Als ihre kleine Tochter dann auch davon begeistert wurde, habe ich ihr aber gesagt, dass es besser wäre, sie würde in einem Verein mit anderen Kindern trainieren.

Als sie dann nach Vereinen in ihrem Bezirk gesucht hatte, kam erstmal der größte kommerzielle Mist raus: Eine "Wing Tsun"-Schule der EWTO und eine total wirre "Okinawan Kenpo"-Schwurbelkarateschule, die auf der Website schon mit übersinnlichem "Energiefeld"-Blödsinn geworben hat.

Ich hatte ihr dann erklärt, dass sie lieber nach Taekwondo-, Karate-, Judo- oder Ju-Jutsu-Vereinen suchen soll, die sich gemeinnützig organisieren. Niedrigere Beiträge, wenn es ihr nicht gefällt, kommt sie schnell aus dem Vertrag raus und es wird eigentlich weniger geschwurbelt.

(ich bin ja selbst mit "Turnhallen-Taekwondo" als Teenager und später als Erwachsener mit Kickboxen, Kyokushin und anderem Kram in gemeinnützigen Vereinen glücklich geworden :D )

amasbaal
07-05-2024, 09:51
ich habe jedenfalls nie etwas über einen eingetragenen verein in Köln gehört, in dem WC/WT/VT angeboten wurde. habe mich aber auch nicht wirklich drum bemüht... könnte ja was gegeben haben und es ist lange her, dass ich das entsprechende interesse hatte.

FredKuneDo76
07-05-2024, 11:03
ich habe jedenfalls nie etwas über einen eingetragenen verein in Köln gehört, in dem WC/WT/VT angeboten wurde. habe mich aber auch nicht wirklich drum bemüht... könnte ja was gegeben haben und es ist lange her, dass ich das entsprechende interesse hatte.

Ich sage es mal so: Hier in der Millionenstadt Berlin habe ich zumindest EIN Angebot gefunden, das tatsächlich in einem Breitensportverein (SC Eintracht Berlin e.V.) umzingelt von unglaublich vielen teuren kommerziellen Anbietern (nicht nur EWTO) existiert.

Aber es ist schon witzig, dass bei all den Hunderttausenden Leuten, die in "Wing Tsun/Wing Chun/Ving Tsun/Irgendwas Un" bis zum "Lehrer/Instructor/Meister"-Graduierungen gekommen sind, kaum Leute aus der kommerziellen Struktur ausbrechen.

Pflöte
07-05-2024, 11:13
Vor 15 bis 20 Jahren hat mir jemand erzählt, er würde in Berlin abseits einer "offiziellen Schule" WT bei jemandem trainieren, der in der EWTO sei. Das war dann ein kleine Gruppe, in der es "ordentlich zu Sache ging" - (härteres) Sparring war wohl der wichtigste Trainingsinhalt. Da das aber von der EWTO nicht gebilligt worden wäre, gab es dazu auch nichts zu finden und wurde nicht an die große Glocke gehangen.

Wie das organisiert war, weiß ich nicht. Er erzählte aber, dass am Trainingsort auch diverse andere Kampfsportarten trainiert wurden.

FredKuneDo76
07-05-2024, 11:31
Vor 15 bis 20 Jahren hat mir jemand erzählt, er würde in Berlin abseits einer "offiziellen Schule" WT bei jemandem trainieren, der in der EWTO sei. Das war dann ein kleine Gruppe, in der es "ordentlich zu Sache ging" - (härteres) Sparring war wohl der wichtigste Trainingsinhalt. Da das aber von der EWTO nicht gebilligt worden wäre, gab es dazu auch nichts zu finden und wurde nicht an die große Glocke gehangen.

Wie das organisiert war, weiß ich nicht. Er erzählte aber, dass am Trainingsort auch diverse andere Kampfsportarten trainiert wurden.

Weißt du, was ich daran so lustig finde?

Den Leuten in der EWTO wird ja bekanntermaßen eingeredet, dass dieses Wing Tsun, für das sie als KUNDEN ordentlich Geld bezahlen, um es zu erlernen, danach immer noch der EWTO gehört.

Eigentlich geht das die EWTO einen Scheißdreck an, ob und mit wem du vielleicht privat das Erlernte trainierst. Was du gelernt hast (und dafür ja ordentlich Geld bezahlt hast) gehört dir.

Pflöte
07-05-2024, 12:07
Deine Kritik teile ich nur halb. Einerseits sehe ich es schon auch so, andererseits sind das halt die Spielregeln - wenn mir diese nicht gefallen, nehme ich nicht am Spiel teil.

Der Trainer war ja aktives EWTO-Mitglied und ist ganz normal bei seinem Sifu zum Training gegangen. Er lernte also innerhalb einer kommerziell orientierten Organisation, deren "Gebietsschutz" eines der grundlegenden Versprechen war. Egal, was man darüber denkt - es sind nunmal die bekannten Regeln, an die man sich zu halten hat, wenn man denn "dabei sein" möchte.

Wie gesagt, finde ich persönlich das auch eher nicht so dolle, kann aber akzeptieren, dass die sich solche Regeln geben und wollen, dass sich aktive Mitglieder auch daran halten.

Willi von der Heide
07-05-2024, 13:59
mich interessiert mal, ob es hier eigentlich Leute gibt, die tatsächlich Wing Chun/Yong Chun, egal welche Schreibweise oder "Lineage", in wirklichen Vereinen lernen/trainieren.


Lehren ... Ja ! Bei uns in der Region: OWL ( NRW ), gibt es die hier:

www.psv-bielefeld.de ( Ist hier unterwegs als " MK " )

https://www.tv-einigkeit-langenberg.de/?page_id=140 ( Ist hier sogar Moderator ;) )

https://ajz-bielefeld.de/

Ich selber mache kein Wing Chun ( auch andere Schreibweisen ), falls eine Nachfrage kommen sollte.

FredKuneDo76
07-05-2024, 18:01
Na mir geht es jetzt auch hauptsächlich darum mal rauszufinden, ob es überhaupt gemeinnützige Vereine für Wing Chun/Yong Chun gibt, die eben einen Gegensatz zu den kommerziellen Strukturen der bekannten großen Franchise-Ketten darstellen.

Danke für die interessanten Beispiele, Willi von der Heide.

timosend
07-05-2024, 19:37
Ich habe 2012 in unserem hiesigen Sportverein die Wing Tsun Sparte gegründet, wir sind voll im Verein integriert.
Preislich ist es vermutlich ein gewaltiger Unterschied zum normalen Trainingsalltag, bei uns gibt es nur den Vereinsbeitrag und die Spartengebühr.
Der Vereinsbeitrag beträgt monatlich 20 Euro (Kinder 12), der Spartenbeitrag liegt zwischen 4,00-8,50 Euro (auch alterabhängig).
Damit hat es sich aber auch schon mit den Kosten, keine einheitliche Kleidung, keine Prüfungen (sprich Gebühren), keine Kosten für "höhere" Trainingsinhalte usw.

amasbaal
07-05-2024, 22:28
Ich habe 2012 in unserem hiesigen Sportverein die Wing Tsun Sparte gegründet, wir sind voll im Verein integriert.
Preislich ist es vermutlich ein gewaltiger Unterschied zum normalen Trainingsalltag, bei uns gibt es nur den Vereinsbeitrag und die Spartengebühr.
Der Vereinsbeitrag beträgt monatlich 20 Euro (Kinder 12), der Spartenbeitrag liegt zwischen 4,00-8,50 Euro (auch alterabhängig).
Damit hat es sich aber auch schon mit den Kosten, keine einheitliche Kleidung, keine Prüfungen (sprich Gebühren), keine Kosten für "höhere" Trainingsinhalte usw.

:ups::klatsch:

derKünstler
08-05-2024, 10:24
Zuerst dachte ich, was eine seltsame Frage. Aber beim weiteren Lesen bin ich echt begeistert, dass es solche Vereinsintegrationen ja wirklich gibt! Ganz große Wertschätzung meinerseits! Mir gibt das tatsächlich zu denken, ob ich mit meinem privaten Zeugs, und wenn es nur dafür ist, selbst regelmäßiges Training zu haben, solche Vereinsstrukturen aufsuche.

Da ich mich noch nie ernsthaft damit befasst habe: Kann mir jemand sagen, wie das rein formal abläuft? (Sehr gerne als PN, da ja sicher nicht von allgemeinem Interesse?)

- Muss ich als Anbieter einer neuen Sparte irgendwelche Formalitäten erfüllen, muss ich etwa einen eigenen "Verein" dafür gründen mit allem pipapo?
- Ist es generell erlaubt, innerhalb der Trainertätigkeit irgendwelche Eigenwerbung für andere Dienstleistungen zu machen? (Richtung Therapie/ Wellness)
- Welche Art Vertrag hätte man mit solch einem Verein? Geht es in Richtung "Angestellter" oder in Richtung "Freiberufler" oder ganz andere Kategorie? (Hinterkopf ist "Scheinselbständigkeit", was tückisch sein kann)
(Letzte Frage deshalb, da ich in einem Musikverein extern als Lehrer tätig bin und man da genau aufpassen muss, wie das formuliert ist)

FredKuneDo76
08-05-2024, 10:32
Ich habe 2012 in unserem hiesigen Sportverein die Wing Tsun Sparte gegründet, wir sind voll im Verein integriert.
Preislich ist es vermutlich ein gewaltiger Unterschied zum normalen Trainingsalltag, bei uns gibt es nur den Vereinsbeitrag und die Spartengebühr.
Der Vereinsbeitrag beträgt monatlich 20 Euro (Kinder 12), der Spartenbeitrag liegt zwischen 4,00-8,50 Euro (auch alterabhängig).
Damit hat es sich aber auch schon mit den Kosten, keine einheitliche Kleidung, keine Prüfungen (sprich Gebühren), keine Kosten für "höhere" Trainingsinhalte usw.

Danke für deine Antwort, finde ich sehr cool. Was mich mal interessiert, lasst du in deiner Trainingsgruppe dann die Holzpuppenform(en) weg, oder habt ihr so ein Teil für den Verein gekauft/gebaut?

FredKuneDo76
08-05-2024, 11:05
- Welche Art Vertrag hätte man mit solch einem Verein? Geht es in Richtung "Angestellter" oder in Richtung "Freiberufler" oder ganz andere Kategorie? (Hinterkopf ist "Scheinselbständigkeit", was tückisch sein kann)
(Letzte Frage deshalb, da ich in einem Musikverein extern als Lehrer tätig bin und man da genau aufpassen muss, wie das formuliert ist)

In gemeinnützigen Vereinen bist du in der Regel EHRENAMTLICH tätig. Es gibt zwar die Möglichkeit, dass du eine "Übungsleiterpauschale" durch einen Verein ehältst, aber die ist (soweit ich weiß) auf 250 € monatlich begrenzt (steuer/abgabenfrei)

Ich hab das allerdings in meinen Kampfsportarten meist eher unentgeltlich gemacht (allerdings auch eher als Vertretung für befreundete Trainer)

Ah, was du vielleicht noch wissen solltest: Wenigstens eine C-Lizenz vom DOSB (Übungsleiter) ist vielleicht in einem Breitensportverein/gemeinnützigen Verein ganz hilfreich.

Allerdings gehe ich da auch wieder von mir selbst aus und im Kickboxen und Kyokushin hatte ich eben über die WAKO und die DKO meine C-Lizenzen gemacht.

Bei Wing Chun/Yong Chun gibt es zwar, glaube ich, auch Leute, die zumindest eine "C-Lizenz Breitensport" haben, aber beispielsweise solche "Scheinverbände" wie die EWTO geben ihren Leuten wohl eher ihre eigenen Graduierungen, die nichts mit dem DOSB zu tun haben und vielleicht auch gar keinen qualifizierenden Wert haben.

derKünstler
08-05-2024, 12:11
In gemeinnützigen Vereinen bist du in der Regel EHRENAMTLICH tätig. Es gibt zwar die Möglichkeit, dass du eine "Übungsleiterpauschale" durch einen Verein ehältst, aber die ist (soweit ich weiß) auf 250 € monatlich begrenzt (steuer/abgabenfrei)

Ich hab das allerdings in meinen Kampfsportarten meist eher unentgeltlich gemacht (allerdings auch eher als Vertretung für befreundete Trainer)

Ah, was du vielleicht noch wissen solltest: Wenigstens eine C-Lizenz vom DOSB (Übungsleiter) ist vielleicht in einem Breitensportverein/gemeinnützigen Verein ganz hilfreich.

Allerdings gehe ich da auch wieder von mir selbst aus und im Kickboxen und Kyokushin hatte ich eben über die WAKO und die DKO meine C-Lizenzen gemacht.

Bei Wing Chun/Yong Chun gibt es zwar, glaube ich, auch Leute, die zumindest eine "C-Lizenz Breitensport" haben, aber beispielsweise solche "Scheinverbände" wie die EWTO geben ihren Leuten wohl eher ihre eigenen Graduierungen, die nichts mit dem DOSB zu tun haben und vielleicht auch gar keinen qualifizierenden Wert haben.

Danke! Ja, Ehrenamtlich auch denkbar. Da gibts eine Deckelsumme, die man verdienen darf, irgendwas mit 3xxx,- € jährlich rum. Das ist dann auf jeden Fall frei von Sozialversicherungen.

Offizielle Lizenzen wahrscheinlich versicherungstechnisch bedingt, die sowas bei Haftung voraussetzen. Damit könnte ich tatsächlich nicht dienen. Wäre also, falls erforderlich, ein Aufwand.

timosend
08-05-2024, 12:17
Danke für deine Antwort, finde ich sehr cool. Was mich mal interessiert, lasst du in deiner Trainingsgruppe dann die Holzpuppenform(en) weg, oder habt ihr so ein Teil für den Verein gekauft/gebaut?


Ich hatte vorher schon privat eine Holzpuppe, die habe ich dann mitgebracht und in den Räumlichkeiten aufgebaut.
Finanziell war das kein Problem, ich habe ein eigenes Budget welches ich verwalten kann.
Jede Sparte (Fußball, Handball, Budo usw.) bekommt vom Verein ein Budget, welches sich nach Anzahl der Mitglieder bemisst.
Die Holzpuppenform ist ganz normaler Bestandteil des Trainings.

Kaybee
08-05-2024, 20:54
In gemeinnützigen Vereinen bist du in der Regel EHRENAMTLICH tätig. Es gibt zwar die Möglichkeit, dass du eine "Übungsleiterpauschale" durch einen Verein ehältst, aber die ist (soweit ich weiß) auf 250 € monatlich begrenzt (steuer/abgabenfrei)

Ich hab das allerdings in meinen Kampfsportarten meist eher unentgeltlich gemacht (allerdings auch eher als Vertretung für befreundete Trainer)

Ah, was du vielleicht noch wissen solltest: Wenigstens eine C-Lizenz vom DOSB (Übungsleiter) ist vielleicht in einem Breitensportverein/gemeinnützigen Verein ganz hilfreich.

Allerdings gehe ich da auch wieder von mir selbst aus und im Kickboxen und Kyokushin hatte ich eben über die WAKO und die DKO meine C-Lizenzen gemacht.

Bei Wing Chun/Yong Chun gibt es zwar, glaube ich, auch Leute, die zumindest eine "C-Lizenz Breitensport" haben, aber beispielsweise solche "Scheinverbände" wie die EWTO geben ihren Leuten wohl eher ihre eigenen Graduierungen, die nichts mit dem DOSB zu tun haben und vielleicht auch gar keinen qualifizierenden Wert haben.

Korrekt! Eigentlich alles gesagt! :)

Kaybee
08-05-2024, 21:06
Danke! Ja, Ehrenamtlich auch denkbar. Da gibts eine Deckelsumme, die man verdienen darf, irgendwas mit 3xxx,- € jährlich rum. Das ist dann auf jeden Fall frei von Sozialversicherungen.

Offizielle Lizenzen wahrscheinlich versicherungstechnisch bedingt, die sowas bei Haftung voraussetzen. Damit könnte ich tatsächlich nicht dienen. Wäre also, falls erforderlich, ein Aufwand.

Genau. Der Übungsleiter Freibetrag liegt seit ein paar Jahren bei jährlich 3000 Euro, vorher 2400. Es ist ehrenamtlich, wobei es auch in der Steuererklärung als Übungsleiter anzugeben ist. Mit einer sog. ÜL-Aufwandsentschädigung. Reines Ehrenamt ist unentgeltlich oder man bekommt eine Ehrenamtspauschale.

Bei uns im Verein (TV Langenberg) ist eine Lizenz des DOSB nicht zwingend erforderlich, ich habe sie trotzdem gemacht, spätestens als ich auch für die AWO als Übungeleiter tätig wurde. Ist zeitlich schon ein gewisser Aufwand, aber wenn man sie hat, reichen alle vier Jahre einige Lerneinheiten, um sie zu verlängern. ÜL-C Breitensport ist das. Wie gesagt, notwendig war sie nicht und ich habe im Verein auch bereits eine Ving Tsun Gruppe gehabt ohne C-Lizenz. Mein Lehrer hatte mir damals ein Zertifikat ausgestellt, durch das ich von unserem Verband aus befähigt wurde, unser VT zu unterrichten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (sind bei mir nur Kinder und Jugendliche) zahlen einen Jahresbeitrag an den Verein, ich nutze eine Sporthalle der Gemeinde. Einige der Kinder oder Jugendliche sind inzwischen älter und trainieren inzwischen auch privat bei mir in der Schule. Das Training über den Verein war also eine Art Sprungbrett. Mir hat es seinerzeit auch die Tür geöffnet, eine eigene kleine Gruppe zu gründen.

Ich selber bin auch darüber überhaupt zum Ving Tsun und zu meinem Lehrer gekommen. Ich habe 1998 in seiner VT Gruppe beim PSV Bielefeld angefangen, einmal wöchentlich. Erst nach eineinhalb Jahren bin ich dann in seine Schule gewechselt, das PSV Training habe ich weiter mitgemacht und später da sogar meine ersten Erfahrungen im Unterrichten gesammelt wenn ich ihn vertreten habe. Bei ihm sind nach wie vor auch Leute im Training, die eben nur einmal wöchentlich das PSV Training mitmachen.

FireFlea
09-05-2024, 18:11
Es ist zwar schon über 20 Jahre her aber ich war 1 Jahr lang Mitglied der EWTO (dürfte so 2002/03 rum gewesen sein). Ich finde kritisch, wie sich Kernspecht ab und an präsentiert aber ich habe damals wärend meiner relativ kurzen Mitgliedschaft nichts negatives erlebt und kann nichts negatives über meinen damaligen Sihing oder die Schule sagen. Ich war nie auf Lehrgängen und bin nach einem Jahr ausgetreten, weil mir WT halt nicht so gut gefallen hat, was auch problemlos funktioniert hat. Ich musste auch keine Klamotten kaufen und nix.

Außerdem habe ich eine einzige JKD Stunde bei JKD Berlin mittrainiert, als ich mal auf dem Mod Treffen in Berlin bei ihm war (auch da kann ich nichts kritisches sagen, außer dass ich einen sehr steifen Nacken hatte, nachdem ich 1-2 Nächte im Schlafsack im Gym gepennt habe :D ).

Günther
10-05-2024, 19:07
Yep - Vereine gibt es, meine zum Beispiel (dao-schule-tirol.at); kommt auch aus der EWTO Ecke (1993-2007), hat sich aber davon weg ent-wickelt...

Gruß

Günther

ZEN2021
11-05-2024, 07:45
Sehr schönes Thema!

Absolut mein Ding und irgendwie scheint das Wing Chun echt noch nicht auf der Vereinsebene angekommen zu sein, was ich aber begrüßen würde - auch im Sinne von, als Trainier aktiv zu werden und zwar ohne kommerzielle Allüren. Wer da ist, der trainiert mit und das Training ist so ausgelegt, dass dies auch gelingt. Vor allem: Das Wing Chun hat hierfür absolutes Potenzial--.


In einem anderen Bereich habe ich mich dazu Gedanken in den Raum geworfen und mache es hier erneut, aber prägnanter:

Wie würde denn so ein "vereiniger" Wing Chun Trainingsabend aussehen und wie wäre dieser auf Dauer angelegt?

retep
11-05-2024, 09:14
...

In einem anderen Bereich habe ich mich dazu Gedanken in den Raum geworfen und mache es hier erneut, aber prägnanter:

Wie würde denn so ein "vereiniger" Wing Chun Trainingsabend aussehen und wie wäre dieser auf Dauer angelegt?

Du meinst das hier?

..Wie würde nun ein alternatives und verbandsfreies-nichtkommerzielles Wing Chun Training aussehen (ohne ausgefeilte Programme), welches ebenfalls nicht zum "Killer" ausbildet, wohl aber doch die wesentlichen Inhalte zu vermitteln weiß und wohin man gerne am freitaglichen Abend geht, um abzuschalten?
...

Geht nicht. *ing*un Stile sind nicht gleich. Nicht mal Fausstoss mit Wendung/Wendunng mit Fauststoss ist gleich. Was geht sind die jeweiligen Ableger untereinander. zB alles was von der EWTO abstammt oder alle die von GM Philipp Bayer abstammen, von GM William Cheung abstammen usw...
Vielleicht wenn die Teilnehmer einen "Vorturner" ernennen und machen was der vorschlägt. Dann hast du bloss wieder gleich ein Programm.

Ego zu Hause lassen bei Fortgeschrittenen kommt auch noch dazu.