Vollständige Version anzeigen : Endtäusch vom DJJV Prüfungsprogramm 2023
machnefliege
18-06-2024, 13:35
Enttäuscht vom Ju-Jutsu
Nach einigen Jahren Abstinenz vom Ju-Jutsu und Ausflug in andere Systeme bin ich in voller Hoffnung zum DJJV zurückgekehrt. Leider war die Enttäuschung vom neuen Prüfungsprogramm groß, es wird zwar immer betont, dass es nicht das Ausbildungsprogramm ist, aber die Leute orientieren sich danach, und nach Jahren können sie vieles aber nichts wirklich gut.
Man kann den Kampfkunstmeistern die es ausgearbeitet haben nichts vorwerfen. Ich kenne nicht ihre Zielsetzung, ich kann sie nur erahnen. Sie haben sich Mühe gegeben. Es ist zumindest besser als die Vorgänger Versionen.
Mit SV werben alle Kampfsportverbände so auch der DJJV. Wer mit Sicherheit wirbt – sprich SV – der sollte sich auch daranhalten. Vieles hat mit SV nichts zu tun.
Wenn hochgraduierte Kampfsportler über SV sprechen sollten sie wissen worauf es ankommt, was funktioniert und was nicht, bzw. was die Voraussetzungen sind, dass es umsetzbar ist.
Aber der Reihe nach.
Man hätte das Programm chronologisch wie bei einem Angriff realitätsnah aufbauen können. Tritte, Schläge, Abwehr, Clinchtechniken, Hebel, Würger, Würfe, Fallschule, Boden Techniken, oder Ähnliches wäre mal was anderes als immer gleich mit Fallschule und Boden Techniken zu beginnen.
Wirklich effektive Techniken Fingerstich, Kehlkopfgriff, Ellbogen, gleich bei den niedrigen Gürtelstufen. Clinch Techniken sucht man vergebens.
Mehr Gewicht bei Verteidigung in der Bodenlage, zb. Tritte aus der Bodenlage gegen stehenden Gegner habe ich nirgends gefunden.
Warum freies kämpfen - was eigentlich das a+o eines Kampfsportlers sein sollte - erst ab 1. Dan.
Durchhalte Aufgaben gegen mehrere Angreifer im Stand und am Boden, würde die Fitness etwas prüfen.
Man hätte bei bestimmten Gurtstufen Schwerpunkte setzten können, z.B
Orangegurt Bodentechniken,
Grüngut Fausttechniken,
Blaugurt Fußtritttechniken,
Braungurt Würfe,
1.Dan freies Kämpfen mit Anwendung aller Techniken aus dem Kyu Bereich.
2.Dan Waffentechniken
Insgesamt wird zu wenig Kampfgeist verlangt.
Ich kann gut nachvollziehen, dass man in einer Prüfung keine wilden Prügeleiszenen sehen will, wenn ich aber eine 3erkontakt Drill Übung in einer Prüfung sehe wird mir schlecht. Eigenschaften wie Distanzgefühl, Schlagkraft, Durchhaltevermögen, oder auch mal eine einstecken (kontrolliert) wird viel zu wenig Achtung geschenkt.
In meinen Augen ist es ein Familiensport mit Wettkampf und leichter SV Orientierung. Wahrscheinlich genau das was der DJJV will.
Was ist eure Meinung dazu? Was hält ihr von meinem Vorschlag zum PP.
amasbaal
18-06-2024, 15:01
warum hängt ihr euch eigentlich alle an diesem doofen programm auf?
ich hab, als ich ein paar jahre Ju Ju trainiert hatte, nach "grün" mit der prüferei einfach aufgehört. keine prüfungsprogramme mehr gelernt. einfach nur trainiert. alles mögliche, was gerade im training angesagt war und mit leuten unterschiedlichen "levels", was das kennen und können angeht.
das problem ist nicht das programm. das problem ist eher die trainingsgestaltung. meine beiden trainer, bei denen ich damals ein paar jahre geblieben bin, haben kein prüfungsprogrammtraining gemacht - außer für die, dann separiert trainierenden, die kurz vor einer prüfung das programm durchgehen wollten - für die prüfung und für nichts anderes.
wir haben viel themenspezifische techniken gelernt, viel gesparrt, viel freie verteidigung gegen festgelegte und danach dann immer freie verteidigung gegen freie angfriffe trainiert. und manchmal haben dann leute aus anderen bereichen der kk ihre spezialitäten von da mit rein gebracht (ich hab dann manchmal themenspezifische FMA-einheiten gegeben, andere Thai boxen usw.)
das programm kann man in die tonne kloppen... das ist mit "programmen" halt so. vielleicht macht das für totale anfänger noch sinn, später aber schränken "programme" nur ein. den richtigen trainer, der zum richtigen zeitpunkt bei den dazu passenden leuten, die richtigen dinge trainieren lässt, muss man dann allerdings haben.
warum hängt ihr euch eigentlich alle an diesem doofen programm auf?
Wieso "alle"? :p
Aber die Antwort wird dem TE sicher sehr helfen.
machnefliege
18-06-2024, 15:47
Programme machen schon Sinn. Ich hab schon über den Tellerrand geschaut, hab graduierungen in 5 verschiedene Systeme. Bei manchen geht ohne didaktisch gut strukturierem Programm gar nichts. Didaktisch sinnvoll aufgebaut, ist es ja mehr oder weniger. Die Abfrage muß strenger sein. Es hindert niemanden richtig Boxen zu lernen, wenn ich das Prüfungsfach Anwendungsformen vom Orangegurt lese; Demonstration von Fausttechniken gegen Pratzen oder Schlagpolster. Da werden lediglich 2 Kombis verlangt.
Damit die Leute ordentlich Boxen trainieren müste mindestens eine 3minütige Runde gefragt werden, sonst studieren die Jungs und Mädels einfach die 2 Kombinationen ein und ab zum nächsten Fach. das ist sicher nicht der Sinn.
amasbaal
18-06-2024, 15:59
ja, warum nur?
mit alle sind die gemeint, die sich ständig wegen dem programm beschweren, aber nicht auf die idee kommen, sich gar nicht daran zu orientieren - zumindest nicht an sachen, die man als blödsinn oder überflüssig wahrnimmt, die aber nun mal drin stehen. :)
Willi von der Heide
18-06-2024, 18:37
Leider wird immer nur die technische Seite betrachtet. Alles andere wird vielleicht angeschnitten, aber dann nicht vertieft diskutiert.
Hier mal ein paar Beispiele:
- Psychologie ... wird hier im Forum allenfalls gestreift. Aber gerade das ist ein sehr interessantes Themenfeld: Was ist Angst ? Warum reagieren Menschen so, wie sie reagieren ? Handelt der Mensch rational oder irrational und kann das eine mal Vorteil und mal Nachteil sein ? Wie kann man gegebene Nachteile zum Vorteil umwandeln ? Wie funktioniert unsere Wahrnehmung und die Verarbeitung der Informationen ?
- biochemische Prozeße: Was läuft im menschlichen Körper ab, wenn wir in Gefahr geraten ? Welche Stoffe schüttet der Körper aus ? Wie heißen die, wie sind sie aufgebaut und was machen sie mit uns ?
- juristische Folgen: Wie sehen Opfer, Täter, Ermittler und Justiz auf einen Fall ? Wer hat welche Funktion, warum handeln die einen so - rechtliche Vorgaben ( Polizei/Justiz ) - und die anderen so - impulsiv ( Opfer/Täter ) ?
Um einfach auf die Schnelle mal ein paar Gedanken einzubringen.
die frage ist, was das prüfungsprogramm abfragen soll. technik, ausdauer, intention, sport, sv, ästhetik, tradition, ...
da das JJ ein mischwarenladen der techniken und gleichzeitig der ansprüche ist, ist das programm halt dementsprechend.
ach ja - verbandspolitik spielt auch beim schreiben eines programmes eine wichtige rolle. kannst die traditionalisten nicht vor den kopf stossen.
mir gefällt es auch nicht (das programm).
habe auch beim ansatz zum blaugurt aufgehört und trainiere für mich. für eine prüfung, die mir nix bringt, ein halbes jahr investieren? schlechte investion.
kann da quer durch die gürtel trainieren. bei den fortgeschrittenen anfängern macht das mehr spass. die sind noch jung genug zum rumwerfen :).
edith meinte ich solle noch was über politik schreiben.
machnefliege
18-06-2024, 23:07
ich verlange nicht dass der DJJV eine zweite krav magie entwickelt und auch nicht sich Richtung MMA drifftet.
Wie ich bereits geschrieben habe ist es jedem frei sich in diese Richtung zu spezialisieren was ihm am meisten Spaß macht, und auch die Trainer haben ja freie Hand das zu unterrichten was sie für sinnvoll betrachten, ist nicht in allen Verbänden so. Ein Ju-Jutsuka ist kein Boxer, kein Judoka und wird auch nie mit Waffen so umgehen können wie ein Philippino.
Mir geht es schlicht darum daß wenn ich eine bestimmte Technik im Programm habe soll die auch in der Prüfung in der selben oder zumindest einigermaßen selben Qualität und Dynamik abgefragt werden wie in der Ursprungdisziplin sonst hat es keinen Sinn diese zu lernen. Eine Technik zu lernen nur weil sie im PP drinnsteht macht wenig Sinn.
Schnueffler
18-06-2024, 23:22
Im DJJV gibt es so viele Spezialisten in ihrem Bereich. Wenn dich dieser Bereich interessiert, dann geh zu den Spezialisten.
Ich habe einige Dan-Prüfungen im DJJV gesehen und die waren nicht wirklich miteinander vergleichbar.
Jenachdem wo wer herkam, lag der Schwerpunkt auf nem ganz anderen Bereich.
Es gab Leute, da konntest du sehen, die kamen aus dem DUO Bereich, andere NeWaze, andere hatten nen FMA Hintergrund, andere extrem urz und harte SV, ...
amasbaal
18-06-2024, 23:48
Im DJJV gibt es so viele Spezialisten in ihrem Bereich. Wenn dich dieser Bereich interessiert, dann geh zu den Spezialisten.
Ich habe einige Dan-Prüfungen im DJJV gesehen und die waren nicht wirklich miteinander vergleichbar.
Jenachdem wo wer herkam, lag der Schwerpunkt auf nem ganz anderen Bereich.
Es gab Leute, da konntest du sehen, die kamen aus dem DUO Bereich, andere NeWaze, andere hatten nen FMA Hintergrund, andere extrem urz und harte SV, ...
letztlich meine ich genau das mit, man solle nicht auf die PO starren, sondern gucken, wer was wie unterrichtet als trainer, und falls bei dem, den man sich ausgesucht hat, nicht alles so vorkommt, wie es in der PO steht, dann macht man halt kurz vorher mal intensiv PO training und die prüfung und dann weiter, wie gehabt.
wer gerne gürtel sammelt (spricht ja nichts dagegen. schadet niemandem und wenn man zertifizierte "karriere" als ansporn braucht: no problem. bei aller ablehnung in sachen POs hab ich in den "hauptdisziplinen", zu denen Ju Ju nicht gehörte, ja auch immer bis mindestens instructor/"dan" level an dem spielchen teilgenommen. einfach deshalb, weil man dann eher als trainer "akzeptiert" wird. so ist das nun mal. macht man eben PO training vorher und besteht seine prüfungen....
wo big X völlig recht hat: es hat auch was mit "traditionen" zu tun. allerdings trifft das nicht auf alle hohen kader zu.
einer meiner Ju ju trainer, im übrigen damals ein hohes, hoch graduiertes "tier" (ein solches war der auch im sparring ;) ) im landesverband, hatte es zb nicht so mit der tradition. aus trotz ist der des öfteren nicht mit jacke, sondern im T-shirt auf lehrgängen angetreten.
einmal gab es so eine typische DJJV kuriosität, als das arbeiten mit pratzen regulär eingeführt wurde (ist schon seeeehr lange her) und es dabei immer nur um das schlagen EINER pratze ging... er hat sich darüber fürchterlich aufgeregt und das natürlich nie so gemacht (er hat RICHTIGES pratzentraining seit jeher gemacht), beim nächsten lehrgang für höhere kader hatte er wieder nur das T-Shirt statt der jacke an - nur jetzt mit einem aufdruck versehen: ein abbild einer einzelnen pratze und der spruch "pratze günstig abzugeben (einzelstück)".
was mich gewundert hat: wenn selbst hohe landeskader schon damals in den späten 90ern oder frühen 2000ern (weiß nicht mehr genau, wann das war) so kritisch waren mit dem ganzen thema der ordnungen und vorgaben und der art, wie manchmal trainiert wurde, warum hat sich denn der ein oder andere blödsinn durch alle kommissionen und PO änderungen bis heute halten können? "die da oben" waren ja noch nicht mal alle so drauf, das toll zu finden.
Schnueffler
18-06-2024, 23:59
So mit der Bahnschranke um den Bauch wirst du ganz anders wahrgenommen auf Seminaren.
Am Eingang: Jaja, was du wohl meinst.
Seminarbeginn: Man wird als Bahnschranke und "Machtinhaber" eines Verbandes vorgestellt, die selben Leute: Ja klar, natürlich.
@amasbaal:
Im sportlichen Bereich nutze ich auch 2 Pratzen. Im SV Bereich nur eine.
amasbaal
19-06-2024, 00:22
@amasbaal:
Im sportlichen Bereich nutze ich auch 2 Pratzen. Im SV Bereich nur eine.
wenn es doch eigentlich darum geht, kombis schlagen zu lernen? Jab-Cross-Hook und so, inklusive interaktiv arbeitendem pratzenhalter, der auch geraden und haken "schlägt", auf die der schläger mit bob&weave, shoulder roll oder was weiß ich plus danach abgefeuerter kombi reagiert... das geht mit einer wegen den sich ständig ändernden winkeln/vektoren doch gar nicht (nicht leicht jedenfalls).
sein argument dagegen hatte sich eher auf die schlag- und meidbasics und das interaktive box-kombo üben bezogen.
was machst du denn mit einer pratze, wenn du SV trainierst? interessiert mich echt. ein guter pratzenhalter hält die ja nicht einfach hin, sondern positioniert sich und drückt die pratzen so rein, dass sie immer +- geringe abweichung auf der zentrallinie eines imaginären gegners sind. dieses zantrllinienproblem könnte ich als begründung für eine einzelne pratze nachvollziehen, denn gute pratzenhalter sind genau so selten oder häufig anzutreffen, wie gute "schläger". man braucht also eine ganze weile, um das "realistisch" drauf zu haben.
klar, für manche sachen, braucht man nur eine (ich denke da an Urban Combatives und "gerade-fassen-ellenbogen mit anderer seite, pratze mit beiden händen runterreißen und knie"... also combative reduzierte hardcore kloppe, statt schöne mehrfach box-kombos) aber was hindert mich, die zweite trotzdem an der anderen hand zu haben? gibt ja noch mehr zu tun, als so was.
nenn mal ein beispiel, wie du die einzelne pratze sinnvoll bearbeitest (SV mäßig), dann hab ich ein klares bild und nicht nur ne vermutung.
Schnueffler
19-06-2024, 01:29
Das klare Ziel hast du schon angesprochen. De Ansatz des UC, egal ob Morris, Mulder oder Rodes.
Eine Pratze = Eine Fresse wo es einschlagen muss.
Ich bin komplett bei dir mit deinen Post über meinem.
Aber in der SV gehe ich halt den Weg eine Pratze = eine Fresse.
Ja, 2 Pratzen wenn ich schnell zwischen HOCH und TIEF als Targets wechsel.
Enttäuscht vom Ju-Jutsu
Nach einigen Jahren Abstinenz vom Ju-Jutsu und Ausflug in andere Systeme bin ich in voller Hoffnung zum DJJV zurückgekehrt. Leider war die Enttäuschung vom neuen Prüfungsprogramm groß, es wird zwar immer betont, dass es nicht das Ausbildungsprogramm ist, aber die Leute orientieren sich danach, und nach Jahren können sie vieles aber nichts wirklich gut.
Wie lange warst du abstinent? Ich bin seit ca. 15 Jahren vom DJJV-JJ weg und in dem Zeitraum ist es nicht besser geworden ;-).
Man kann den Kampfkunstmeistern die es ausgearbeitet haben nichts vorwerfen.
Oh, doch, kann man bzw. ich habe keine Probleme, ihnen was vorzuwerfen. Beispielsweise dass das DJJV -Jujutsu nicht das bietet, was draufsteht. Es es bei einzelnen Trainer anders aussieht, ist ne andere Sache.
Ich kenne nicht ihre Zielsetzung, ich kann sie nur erahnen. Sie haben sich Mühe gegeben.
Die Zieltetzung? Gürtelprüfungen machen. Und es in einer Art und Weise zu machen, dass es möglichst einfach für die Teilnehmendne ist. So sieht es für mich aus.
Mit SV werben alle Kampfsportverbände so auch der DJJV. Wer mit Sicherheit wirbt – sprich SV – der sollte sich auch daranhalten. Vieles hat mit SV nichts zu tun.
Wenn hochgraduierte Kampfsportler über SV sprechen sollten sie wissen worauf es ankommt, was funktioniert und was nicht, bzw. was die Voraussetzungen sind, dass es umsetzbar ist.
Naja, hab genug Kampfsportler getroffen, die kaum Ahnung von SV hatten. Da sind die viele Jujutsukas aus dem DJJV auch so. Aber ich mach ihnen keinen Vorwurf. Zu meiner aktiven Zeit habe ich nur wenige Trainer getroffen, die ne Idee hatten, was das eigentlich ist und wie man das unterrichtet.
Aber der Reihe nach.
Man hätte das Programm chronologisch wie bei einem Angriff realitätsnah aufbauen können. Tritte, Schläge, Abwehr, Clinchtechniken, Hebel, Würger, Würfe, Fallschule, Boden Techniken, oder Ähnliches wäre mal was anderes als immer gleich mit Fallschule und Boden Techniken zu beginnen.
Realitätsnähe... ist ja so ein Wort, das ich scheue in den Mund zu nehmen. Aber ja, ich würde jetzt auch nicht Haltetechniken am Boden als erstes beibringen, wenn der Fokus wirklich auf Selbstverteidigung wäre.
Wirklich effektive Techniken Fingerstich, Kehlkopfgriff, Ellbogen, gleich bei den niedrigen Gürtelstufen. Clinch Techniken sucht man vergebens.
Mehr Gewicht bei Verteidigung in der Bodenlage, zb. Tritte aus der Bodenlage gegen stehenden Gegner habe ich nirgends gefunden.
Siehst du, bezüglich realitätsnähe wäre ich bei Tritte aus der Bodenlage eher nicht dabei ;-). Das habe ich witzigerweise in meiner JJ-Zeit auch geübt. Naja, ich habe viel geübt, was ich jetzt anders sehe ;-).
Warum freies kämpfen - was eigentlich das a+o eines Kampfsportlers sein sollte - erst ab 1. Dan.
Durchhalte Aufgaben gegen mehrere Angreifer im Stand und am Boden, würde die Fitness etwas prüfen.
...
Würde ich ein Programm entwerfen, was Selbstverteidigung wirklich als Ziel hätte, würde ich nicht Techniken prüfen. Jetzt mal im ernst, wieso muss ich in den ersten 3 Gürteln rund 8 Atemitechniken lernen? ist Mehr gleich gut?
Ich würde Situationen prüfen, sowas wie: du wirst rumgeschubst, löse dich aus der Situation. Oder jemand versucht, auf Schlagdistanz ranzukommen, löse dich aus der Situation. Und das ganze geht immer weiter bishin: Jemand greift mit Boxangriffen dich an, verteidige dich.
Kein Vortanzen von Techniken, sondern Situationen, die dynamisch sind und je nach "Partner" auch unterschiedlich sein können.
Insgesamt wird zu wenig Kampfgeist verlangt.
Naja, sind ja auch keine Kampfsituationen, die in der Prüfung geprüft werden. ;-). Aber ja, da stimme ich dir zu.
Ich kann gut nachvollziehen, dass man in einer Prüfung keine wilden Prügeleiszenen sehen will, wenn ich aber eine 3erkontakt Drill Übung in einer Prüfung sehe wird mir schlecht. Eigenschaften wie Distanzgefühl, Schlagkraft, Durchhaltevermögen, oder auch mal eine einstecken (kontrolliert) wird viel zu wenig Achtung geschenkt.
In meinen Augen ist es ein Familiensport mit Wettkampf und leichter SV Orientierung. Wahrscheinlich genau das was der DJJV will.
Was ist eure Meinung dazu? Was hält ihr von meinem Vorschlag zum PP.
Naja, es wäre schön, wenn man dynamische Situationen auf einer Prüfung sehen würde, aber wenn du einen Passivblock am Kopf zeigen sollst, reicht es halt, rumzustehen und sich angreifen zu lassen ;-).
Ich glaube nicht, dass der Breitensportaspekt das Ding ist. Man kann dynamische Situationen haben ohne zu viel Härte.
Ich denke, das Problem ist, dass das DJJV sich Selbstverteidigung auf die Fahne geschrieben hat, aber komische Ideen hat, wie man Selbstverteidigung beibringt. Hey, sie haben Szenarientraining auf ihrer Webseite. Aber wird da was angeboten? Wer kann denn entsprechende Szenarien trainieren?
Ich finde es krass beim DJJV, dass wenn du da einen Trainer hast mit einem hohen Dan, es garnichts aussagt. Beim Brazilian JJ weiß man, dass je höher der Gürtel, auch was hintersteckt. Aber beim DJJV hat das nichts zu sagen. Ich werde nie vergessen, wie ich vor vielen Jahren mit meinem Bruder von einem Lehrgang war, auf dem wir Messerabwehr gemacht haben. Unterrichtet hat es ein Trainer mit weiß/rot. Schon damals ist es uns aufgefallen, dass das totaler Mumpitz war.
Der einzige Vorteil, den ich sehe, im DJJV dabei zu sein (mit Ausweis und so) ist, dass man Lehrgänge günstig besuchen kann.
Ich glaube, das ganze würde mich nicht so ärgern, wenn der DJJV mit Selbstverteidigung Werbung macht UND die ganzen Trainer auch denken, dass sie Selbstverteidigung machen und das ihren Teilnehmenden einreden. Junger Mann / Junge Frau wollen SV machen. Machen sich kundig: Oh ja, Ju-Jutsu ist gut, haben ne tolle Webseite. Gehen hin und der Trainer sagt auch: Ey, was wir machen ist super realistisch. Und dann trainieren sie statisch einen Passivblock.
Das Trainieren kann super Spaß machen, gerade wenn man eine gute Gruppe hat. Nur wenn man SV machen möchte, ist mal meistens beim DJJV falsch.
machnefliege
10-07-2024, 23:19
Würde ich ein Programm entwerfen, was Selbstverteidigung wirklich als Ziel hätte, würde ich nicht Techniken prüfen. Jetzt mal im ernst, wieso muss ich in den ersten 3 Gürteln rund 8 Atemitechniken lernen? ist Mehr gleich gut?
Ich würde Situationen prüfen, sowas wie: du wirst rumgeschubst, löse dich aus der Situation. Oder jemand versucht, auf Schlagdistanz ranzukommen, löse dich aus der Situation. Und das ganze geht immer weiter bishin: Jemand greift mit Boxangriffen dich an, verteidige dich.
Genauso würde ich mir das vorstellen
machnefliege
10-07-2024, 23:23
richtig
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