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Vollständige Version anzeigen : Blaugurt selektiert Rollpartner ?



Royce Gracie 2
12-12-2024, 07:18
Ist jetzt kein zu ernstes Thema , aber doch etwas was mich verwirrt.


26 Jahre, durchtrainiert, seit ca. 1 Jahr Blau.
lehnt beim Rollen am Ende vom Training alle Leute ab, die ein langsames Pressure Game haben.
Begründung er hat keine Lust 4 Minuten am Stück zerquetscht zu werden.

Es geht nicht darum , dass jemand zu Wild macht oder Unvorsichtig ist , sondern dass er nicht gegen diese Art von Game rollen will.

Meinungen ?
Ich war früher immer der Meinung und kenne es vom MMA auch nur so , dass man immer versucht mit allem klar zu kommen und einen das weiter bringt.
Natürlich ist es okay abzulehnen, wenn jemand wild ist oder sich nicht unter Kontrolle hat, aber jemand abzulehnen weil er ein pressure game hat bei dem er langsam , entspannt und schwer/eng arbeitet, das habe ich so noch nie erlebt

FireFlea
12-12-2024, 07:27
Im Endeffekt limitiert sich der Blaugurt doch nur selbst.

Teetrinker
12-12-2024, 07:55
was sagt der Trainer dazu?

Björn Friedrich
12-12-2024, 08:21
Grundsätzlich hat jeder das Recht abzulehnen wen er will. Niemans kann gezwungen werden mit irgendwem zu rollen.

Aber wenn er Leute ablehnt die sein Alter und sein Gewicht und eventuell noch seinen Level haben und er nicht mit dem Pressure zurecht kommt, dann ist es halt ein Ego Ding und es schadet ihm mehr als es ihm bringt.

Wenn er halt jemand ist, der nur Leute sucht, die er leicht tappen kann und die anderen ablehnt, muss ihm der Trainer halt eine Ansage machen, sowas geht nicht.

1.2.3
12-12-2024, 09:05
Ist jetzt kein zu ernstes Thema , aber doch etwas was mich verwirrt.


26 Jahre, durchtrainiert, seit ca. 1 Jahr Blau.
lehnt beim Rollen am Ende vom Training alle Leute ab, die ein langsames Pressure Game haben.
Begründung er hat keine Lust 4 Minuten am Stück zerquetscht zu werden.

Es geht nicht darum , dass jemand zu Wild macht oder Unvorsichtig ist , sondern dass er nicht gegen diese Art von Game rollen will.

Meinungen ?
Ich war früher immer der Meinung und kenne es vom MMA auch nur so , dass man immer versucht mit allem klar zu kommen und einen das weiter bringt.
Natürlich ist es okay abzulehnen, wenn jemand wild ist oder sich nicht unter Kontrolle hat, aber jemand abzulehnen weil er ein pressure game hat bei dem er langsam , entspannt und schwer/eng arbeitet, das habe ich so noch nie erlebt

Genau dieses langsame pressure game/ heavy top game vermittelt mein Lehrer und ich liebe es ....."cook him a little bit!" sagt er immer :biglaugh: .... ist halt Schade für den o.g. Bluebelt, weil er dann nicht lernt damit umzugehen. Letztlich seine Entscheidung, aber daran wachsen wird er dann nicht!

Guv´nor
12-12-2024, 09:07
Oh mit dem hätte ich Spaß :D
Wenn er keine Verletzung hat ist das einfach keine ernst zu nehmende Begründung.
Wenn er keine Lust hat zerquetscht zu werden soll er eben Struktur und Frames erlernen .. aka BJJ

Björn Friedrich
12-12-2024, 09:17
Ohne Pressure wäre für mich komplett sinnlos, aber das ist ein anderes Thema;-)

StaySafe
12-12-2024, 09:22
Ist jetzt kein zu ernstes Thema , aber doch etwas was mich verwirrt.


26 Jahre, durchtrainiert, seit ca. 1 Jahr Blau.
lehnt beim Rollen am Ende vom Training alle Leute ab, die ein langsames Pressure Game haben.
Begründung er hat keine Lust 4 Minuten am Stück zerquetscht zu werden.

Es geht nicht darum , dass jemand zu Wild macht oder Unvorsichtig ist , sondern dass er nicht gegen diese Art von Game rollen will.

Meinungen ?
Ich war früher immer der Meinung und kenne es vom MMA auch nur so , dass man immer versucht mit allem klar zu kommen und einen das weiter bringt.
Natürlich ist es okay abzulehnen, wenn jemand wild ist oder sich nicht unter Kontrolle hat, aber jemand abzulehnen weil er ein pressure game hat bei dem er langsam , entspannt und schwer/eng arbeitet, das habe ich so noch nie erlebt

:hammer:
Wäre bei uns undenkbar.
Die einzigen, für mich legitimen, Gründe abzulehnen sind mangelnde Hygiene / Geruch (kommt bei uns nicht vor) oder mutwilliges Verletzen (kommt ebenfalls nicht vor).
Pressure Game ist wesentlicher Bestandteil unseres Jiu-Jitsu und damit hat sich jeder auseinanderzusetzen.
Und auch wilde Leute zu meiden ist quatsch. Wozu trainiert man BJJ, wenn nicht um KONTROLLE auszuüben!?
Natürlich sollte man als Trainer da etwas moderieren. Nicht zwei Spazzes miteinander trainieren lassen, bei krassen Gewichtsunterschieden (20+X Kg Unterschied) daran erinnern sich als schwerere Person vielleicht etwas zurückzunehmen.

Ein solches Primadonnenverhalten wie von dem besagten Blaugurt, würde ich in meinem Gym nicht dulden.

Björn Friedrich
12-12-2024, 09:44
Kann halt auch so ein Ding sein wie: Ich bin zahlender Kunde, ich kann mir aussuchen mit wem ich rolle;-);-)

Grundsätzlich stimmts, aber da muss er trotzdem ne Ansage für kriegen;-);-);-)

StaySafe
12-12-2024, 10:09
Kann halt auch so ein Ding sein wie: Ich bin zahlender Kunde, ich kann mir aussuchen mit wem ich rolle;-);-)

Grundsätzlich stimmts, aber da muss er trotzdem ne Ansage für kriegen;-);-);-)

Das ist in meinen Augen auch schon ne Fehlkonzeption bzw. Fehlannahme: "Ich zahle, das ist mein Training."
Meine Sicht darauf ist: Du zahlst um an meinem Training teilnehmen zu dürfen. Und da lege ich fest wer wann was und mit wem macht.

Björn Friedrich
12-12-2024, 10:35
Finde ich auch, aber ich lese gerade immer bei Reddit, wie krass dieser Gedanke, gerade in den USA verwurzelt ist.

Royce Gracie 2
12-12-2024, 11:26
Oh mit dem hätte ich Spaß :D
Wenn er keine Verletzung hat ist das einfach keine ernst zu nehmende Begründung.
Wenn er keine Lust hat zerquetscht zu werden soll er eben Struktur und Frames erlernen .. aka BJJ

100% Zustimmung.

Also nach euren Kommentaren bin ich beruhigt , dass das doch noch mehr Leute befremdlich finden.
Pressure game gehört einfach zum BJJ und zu sagen man will sich damit nicht auseinander setzen ist etwas was ich so noch nie gehört hatte. :biglaugh:

Ich verstehe 100% wenn man Leute ablehnt weil sie "Wild" sind
Aber leute ablehnen weil sie langsam und sehr kontrolliert mit druck arbeiten beisst sich doch total mit dem BJJ gedanken

Kunoichi Girl
12-12-2024, 14:03


Meine Sicht darauf ist: Du zahlst um an meinem Training teilnehmen zu dürfen. Und da lege ich fest wer wann was und mit wem macht.


:halbyeaha !

Wundert mich ja, dass sich überhaupt noch jemand traut, so was zu schreiben.

marq
12-12-2024, 16:17
ich könnte es verstehen , wenn er ein leichtgewicht ist und die ihm zugewiesenen rollpartner schwergewichte sind und dann ein pg durchziehen.

Schnueffler
12-12-2024, 16:26
100% Zustimmung.

Also nach euren Kommentaren bin ich beruhigt , dass das doch noch mehr Leute befremdlich finden.
Pressure game gehört einfach zum BJJ und zu sagen man will sich damit nicht auseinander setzen ist etwas was ich so noch nie gehört hatte. :biglaugh:

Ich verstehe 100% wenn man Leute ablehnt weil sie "Wild" sind
Aber leute ablehnen weil sie langsam und sehr kontrolliert mit druck arbeiten beisst sich doch total mit dem BJJ gedanken

Hatte ich jetzt hier in Thailand mit D-nice. Er ist mittlerweile ein sehr guter purple Belt im BJJ, ich bin immer noch ein White Belt. Beide fast in der gleichen Gewic htsklasse, er 6kg schwerer. Was war ich aus dem Allkampf, Kodokan-Judo gewohnt?, Collargrip, in choke-position zu kommen und pressure auf ihn auszuüben. Er hat mich einmal gesweept, war aber ansonsten damit beschäftigt, meinen chokeversuchen zu entgehen. Nach der Runde war ich aber im ***** und konnte nicht mehr.

Royce Gracie 2
13-12-2024, 08:38
ich könnte es verstehen , wenn er ein leichtgewicht ist und die ihm zugewiesenen rollpartner schwergewichte sind und dann ein pg durchziehen.

Kommt halt drauf an wie leicht...
ich wiege 83kg und rolle trotzdem mit 100kg Leuten egal was sie für ein Game haben.
gehört für mich einfach dazu.

Er ist so bei 68-70kg , also schon eher sehr leicht aber top austrainiert und mitte 20.

Ich kenne das so einfach nicht ... ich bin im MMA mit lauter Chechenen unterwegs gewesen und da sind die 1,70 70kg leute immer und immer wieder gegen 100kg Leute ran und hatten Spaß selbst wenn sie geplättet wurden... die haben das als Spiel gesehen und immer und immer wieder versucht.
So hab ich das kennengelernt und finde das auch richtig so

Pflöte
13-12-2024, 09:29
Ein Trainingspartner wog ca. 115kg, war technisch gut, hatte (zumindest im Vergleich zu mir mit meinen ca. 65 kg) ordentlich Kraft und war dazu ein entspannter, cooler Typ. Ich werde im Leben nicht verstehen, warum sich da ständig so viele Leute geziert haben, mit ihm zu rollen. In der Gruppe war auch jemand, der nochmal deutlich größer und schwerer war, aber bei weitem nicht so gut - auch der hatte oft keine Lust ihn. Ich hatte das Gefühl jedesmal besser zu werden, wenn ich mit ihm trainiert habe, da mir dann alle anderen im Vergleich schwächer vorkamen.

Außerdem hatte ich zu der Zeit im SV-Sinne auch eher wenig Angst vor anderen 65kg-Typen. Die Frage war halt, was ich gegen größere, schwerere, stärkere Leute machen kann.

Was ich nervig finde, sind Leute, die einen vollquatschen bzw. Trainer spielen wollen. Kurze Hinweise ("Du darfst dies oder das nicht zulassen") sind ja mMn noch okay und sogar hilfreich, aber manche Leute wollen ständig den Sparringsmodus verlassen und einem halbgar irgendwelche Techniken zeigen. Das kann ich überhaupt nicht ab - auch wenn es vllt. gut gemeint ist - und würde solche Leute eher meiden.

Also insgesamt eher eine Bevorzugung von Trainingspartnern, die echte Probleme stellen, und eine Abneigung gegenüber Trainingspartnern, die irgendwie nerven.

StaySafe
13-12-2024, 10:10
Was ich nervig finde, sind Leute, die einen vollquatschen bzw. Trainer spielen wollen. Kurze Hinweise ("Du darfst dies oder das nicht zulassen") sind ja mMn noch okay und sogar hilfreich, aber manche Leute wollen ständig den Sparringsmodus verlassen und einem halbgar irgendwelche Techniken zeigen. Das kann ich überhaupt nicht ab - auch wenn es vllt. gut gemeint ist - und würde solche Leute eher meiden.


Kann ich verstehen.
Letztlich ist sowas, oder auch ein selektiv rollender Bluebelt, einfach eine Frage von Trainingsorganisation und Gymkultur. Und da liegt eine starke Verantwortung beim Trainer.

Beim Rollen gilt bei uns, das grundsätzlich nicht gequatscht wird.
Nicht während der Runde und auch nicht in der kurzen Pause wenn man die Partner wechselt.

Eine lockere Kommunikation während des Technikteils einer Einheit ist möglich und auch gewünscht. Dabei achte ich streng darauf, dass sich eben keiner zum Privattrainer aufschwingt.
Es gibt ein paar Leute bei uns die das dürfen und das sind auch immer sehr begehrte Trainingspartner. Ansonsten gilt: Fragen werden mir gestellt und jeder konzentriert sich auf seine eigene Ausführung.
Kommunikation dreht sich dann vor allem um "war mein Darce jetzt wirklich ein Choke oder hab ich dir nur nen Neck Crank verpasst?".

Beim Rollen wird wie gesagt grundsätzlich nicht geredet. Auch wird der Partner nicht gecoacht.
Auch nicht dieses doofe "Wie viel wiegst du?", "Wie lange machst du das schon?", "Wie hast du das gemacht?" das ja primär von neuen Leuten kommt.
Wenn neue Leute da sind weise ich auch jedes Mal extra erklärend darauf hin, dass nicht geredet wird.
Beim Rollen hat sich jeder auf ein individuelles oder vorgegebenes Ziel, seine Atmung, seine Technik und den Partner zu konzentrieren.

Geht eigentlich sehr einfach und bringt, oh Wunder :ups:, qualitativ deutlich hochwertigeres Sparring hervor.

Björn Friedrich
13-12-2024, 10:43
Steve Maxwell hat mir mal gesagt das er seine Schüler einen Schluck Wasser im Mund halten lässt, wenn diese Rollen. So müssen sie durch die Nase atmen und können, natürlich auch nicht reden.:-)

Pflöte
13-12-2024, 11:10
Völlig still braucht es mMn ja nicht sein. Nur sollte halt die eigentliche, vom Trainer vorgegebene, Übung nicht abgeändert werden, weil jemand meint, seinem Trainingspartner irgendwas zeigen zu müssen. Der Fokus sollte auch auf dem Training liegen - wenn mich jemand nach Beginn und vor Ende der eigentlichen Trainingseinheit fragt, was ich am Wochenende so gemacht habe oder irgendetwas anderes, was rein gar nichts mit dem Training zu tun hat, finde ich das auch befremdlich. Habe ich auch schon erlebt.

Für mich ist eigentlich klar, was noch "Lockerheit" und gute Atmosphäre und was dagegen Ablenkung und Verschlechterung des Trainings ist. Aber vllt. hat da jeder andere Vorstellungen und Ansprüche, so dass klare Regeln von Vorteil sind.

marq
13-12-2024, 13:38
Kommt halt drauf an wie leicht...
ich wiege 83kg und rolle trotzdem mit 100kg Leuten egal was sie für ein Game haben.
gehört für mich einfach dazu.
man kennt ja seine trainingsgruppe und weiss, welche rollpartner einen weiterbringen und welche nicht. wenn jemand mit einem krassen gewichtsvorteil dauerhaft sein pressuregame durchzieht ohne selbst etwas zu probieren, was dann möglichkeiten eröffnet und man dadurch keinerlei möglichkeit hat , etwas dagegen zusetzen, dann macht es auch keinen sinn.

es kommt auch immer auf den trainer an. der ist oft das entscheidene puzzleteil. deshalb bin ich ein fan von kleineren trainingsgruppen und die einteilung von partnern durch einen aufmerksamen und an die trainierenden bedachten trainer, der die sportler dadurch fordert und so fördert. deshalb finde ich aber eine selbstständige selektion des trainierenden falsch.


was du schreibst bzgl derer, die immer wieder gegen stärkere oder schwerere leute antreten, ist richtig und wichtig bei wettkämpfern, die das sich testen brauchen. gerade im MMA , wo man einen absoluten siegeswillen benötigt, auch in extrem schweren momenten.

ich würde aber auch sagen , es gibt verschiedene lerntypen und nicht jeder kommt durch die gleichen methoden ans ziel und wenn ich dauerhaft gegen leute rollen soll, die egoistisch rollen und nur ihre körperlichen vorteile beim rollen ausnutzen, weiss ich nicht, ob das 1. etwas bringt und 2. man überhaupt möglichkeit hat, erlerntes beim rollen umzusetzen; übrigens gilt das für beide partner.

SKA-Student
14-12-2024, 18:23
Interessante Ansichten und Regeln hier...

1) Der genannte Blaugurt macht das doch zum Spaß, soll er rollen mit wem er möchte. Denke aber auch: selbst schuld, lernt er halt nicht mit Druck umzugehen.

2) Nicht reden oder coachen beim Rollen? Klar soll das keine Unterhaltung werden, aber die (relativ) neuen Leute sind immer sehr dankbar, wenn man ihnen etwas "hilft".
Das erwarte ich eigtl. generell von >= Blaugurten *, dass sie die Neuen nicht einfach nur zerstören, sondern eher mal das machen, was ich "begleitetes Rollen" nenne :D. Dann kommen die Neuen auch eher wieder.

* generell denke ich, dass sogar ein erfahrener Weißgurt einem klompletten Anfänger noch was beibringen kann, und wenn's nur Shrimpen, Upa, oder T-Rex-Arme sind.
Immer dieses "Training darf nur Schwarzgurt machen" finde ich lächerlich. Kommt halt immer auf die Kombi an.

1.2.3
14-12-2024, 19:45
Das ist in meinen Augen auch schon ne Fehlkonzeption bzw. Fehlannahme: "Ich zahle, das ist mein Training."
Meine Sicht darauf ist: Du zahlst um an meinem Training teilnehmen zu dürfen. Und da lege ich fest wer wann was und mit wem macht.

So ist es!

StaySafe
16-12-2024, 10:20
Interessante Ansichten und Regeln hier...

1) Der genannte Blaugurt macht das doch zum Spaß, soll er rollen mit wem er möchte. Denke aber auch: selbst schuld, lernt er halt nicht mit Druck umzugehen.

So etwas ist gut geeiget um Unfrieden in ein Team zu bringen.
Ich sehe es u.a. als Teil meiner Aufgabe als Trainer, so etwas eben nicht aufkommen zu lassen.
Was definitiv meine Aufgabe als Trainer ist, ist der Aufbau eines Sportlers. Dazu gehört mitunter auch, ihn Dinge tun zu lassen die er nicht gerne macht oder ohne mich nicht machen würde.
So lange diese Dinge seiner sportlichen Entwicklung dienen und ich sie aus Erfahrung für wichtig halte, hat er sich damit auseinanderzusetzen. Will er das nicht, kann er gerne wo anders trainieren.



2) Nicht reden oder coachen beim Rollen? Klar soll das keine Unterhaltung werden, aber die (relativ) neuen Leute sind immer sehr dankbar, wenn man ihnen etwas "hilft".
Das erwarte ich eigtl. generell von >= Blaugurten *, dass sie die Neuen nicht einfach nur zerstören, sondern eher mal das machen, was ich "begleitetes Rollen" nenne :D. Dann kommen die Neuen auch eher wieder.

Es ist nicht die Aufgabe von höher graduierten beim Rollen einen Anfänger zu coachen. So etwas können höher graduierte Sportler im Technikteil übernehmen.
Erst einmal ist die Aufgabe jeden Sportlers, sich auf sich und seinen Fortschritt zu konzentrieren. Dazu gehört, dass der Anfänger regelmäßig engagiert trainiert um nach und nach zum Team aufzuschließen.
Genauso gehört dazu, dass erfahrenere Sportler die Möglichkeit haben ihre Technik zu schleifen. In der Regel wird dabei der größere Teil der Offensive an den weniger erfahreneren Sportlern trainiert und der größere Teil der Defense mit gleich guten oder besseren Sportlern. Beide Sportler brauchen Raum für Ihre jeweilige Aufgabe und die Möglichkeit sich darauf zu konzentrieren.

Für Anfänger sollte es daher mMn. entsprechende Drills und Aufgabensparrings geben. Ggf. sogar in separaten Einheiten bzw. Einheiten die sich erstmal ausdrücklich an Beginner richten.
Haben wir zum Beispiel 2x pro Woche. In diesen Einheiten ist alles auf Anfänger zugeschnitten: Themen & Technikauswahl ist auf Grundlagen beschränkt, es gibt einfache Drills und ausschließlich Aufgabensparring.
Und dann gibt es Einheiten, da wirst du einfach "aufgeraucht", wenn du der Meinung bist nur aus Spaß an der Freude mal dann und wann zu trainieren und denkst dass die Leute dich schon irgendwie da durch bringen.

Bekommt auch jeder im Vorfeld so erklärt.

ThomasL
17-12-2024, 10:50
Meinungen ?
Ich war früher immer der Meinung und kenne es vom MMA auch nur so , dass man immer versucht mit allem klar zu kommen und einen das weiter bringt.
Natürlich ist es okay abzulehnen, wenn jemand wild ist oder sich nicht unter Kontrolle hat, aber jemand abzulehnen weil er ein pressure game hat bei dem er langsam , entspannt und schwer/eng arbeitet, das habe ich so noch nie erlebt
Ich beziehe mich jetzt mal nur auf das Gewicht (was auch zu "zerquetscht") passt und nicht (nur) auf das Game.
Kann ich es verstehen? Ja, aber dafür muss ich (man) die eigenen Motivation ausblenden und sich die Motivation der Sportkollegen oder Schüler ansehen.
Obwohl ich ein Leichtgeweicht bin habe ich mir immer auch die schweren Brocken fürs Sparring geschnappt weil ich einfach besser werden wollte und primär „für draußen“ trainierte und man sich da auch nicht einfach die Kleinen rauspicken und bei den Großen: „Du nicht“, sagen kann. War auch meist kein Problem, da nicht viele so dachten und die dicken Brocken oft frei waren (egal in welcher KK, welchem Verein…außer in reinen WK Gruppen). Dass jemand da Ego Probleme hat, kann ich nur bedingt verstehen. Mein Ego kam eher zu Tage wenn der Gegner nicht deutlich schwerer (oder gar leichter) war, da will (wollte) man (ich) dann auf keinen Fall „verlieren“. Gegen deutlich schwerer und / oder größere Sparringspartner kann man doch eigentlich nur gewinnen und damit viel egofreier agieren (ich weiß sollte man immer, aber….).
Letztlich ist es aber so, dass es viele gibt die eine (Kampf-)sport „nur“ als Hobby ausüben und überhaupt nicht den Anspruch haben auch mit körperlich deutlich überlegenen Gegnern zurecht zu kommen. Andere wissen schon, dass einen ein solcher Sparringspartner weiterbringen würde, sind aber schlichtweg nicht bereit sich zu plagen und wählen (wo möglich) dann halt lieber „den leichten Weg“. Ich denke als Lehrer in nicht wettkampforientierten erwachsenen (!) Gruppen kann und sollte man das akzeptieren, trotzdem aber darauf hinarbeiten, dass sich der Schüler auch solchen Sparringspartnern stellt. Bei Kinder- und Jugendgruppen gab / gibt es bei mir aber auch nie eine Wahl.

Etwas anderes sind die Leute die sehr ruppig arbeiten und wenig Kontrolle haben. Da kann ich gut verstehen, wenn man die ablehnt. Sie bringen einen zwar auch weiter (weswegen ich sie mir auch immer schnappte – vorzugsweise gleich am Anfang da man frisch Verletzungen bzw. Kos am ehesten verhindern kann) aber das Ganze eben mit einem hohen Risiko (vor allem bei vergleichbarem oder schlechterem eigenen technischen Level). Jemand der schon genug Verletzungen hat oder sich Verletzungen nicht erlaufen kann, hat meiner Meinung nach jedes Recht zu entscheiden, dass der Nutzen das Risiko nicht aufwiegt,

SKA-Student
17-12-2024, 16:11
So etwas ist gut geeiget um Unfrieden in ein Team zu bringen...
Hä, warum? Dann scheint mir mit dem Team was nicht zu stimmen.
Wie gesagt, erwachsene Hobbyisten sollten selbst entscheiden dürfen, mit wem sie rollen.


...Es ist nicht die Aufgabe von höher graduierten beim Rollen einen Anfänger zu coachen...
Natürlich nicht die Aufgabe, und ich sage ja auch nicht, dass man in einer 5-Minuten-Runde zu 100% coachen soll, aber der ein oder andere Hinweis hilft dem anderen vlt...
Ich mache das so, dass ich erstmal schaue, wie der Anfänger drauf ist (zurückhaltend, "normal", aggro), spiele / experimentiere ein bisschen rum, vlt. mal ne Submission, und dann evtl. Tipps geben, natürlich möglichst kurz (Posture, Arm raus, eng bleiben, ...), keine langen Erklärungen. Außer sie sind eh kurz vorm brechen... :D
Bei Open Mats wird bei uns oft gar keine Uhr angestellt, da rollen wir manchmal > 30 Minuten mit derselben Person, da sage ich dann oft den "gierigen" relativ frischen Blaugurten, dass sie mal coachen üben sollen - eben für sie selbst. Was ich alles beim erklären (als Trainer) gelernt habe - manchmal geradezu Erleuchtungen. :)


...
Guter Beitrag!

Gürteltier
29-12-2024, 06:29
Ich würde zwar auch gegen solche Partner z.B. einfach eher mein Aufstehen und Lösen trainieren.

Aber er scheint ja dadurch auch einfach Partner abzulehnen, die IHR game nicht variieren.
Ich sag das zwar meist Anlassbezogen direkt im Rollen oder lass mir Sachen im roll gleich nach ihrer Anwendung an mir anerkennend noch mal zeigen, was Leute öfter zugänglicher macht.

Jeden will ich mir an jedem Tag aber auch nicht zugänglich machen. Ne generelle Erklärung macht es manchmal entlastend weniger persönlich, bestimmte Leute abzulehnen.