Vollständige Version anzeigen : Kriterienkatalog DKV für hohe Dan-Prüfungen
oldtomtom
03-01-2025, 15:59
Zur Info: Es gibt im Deutschen Karate-Verband jetzt einen vorlaeufigen Kriterienkatalog, welche Voraussetzungen fuer die Zulassung zu den "hohen" Dan-Pruefungen ab dem 6. Dan erfuellt werden muessen.
Quelle: https://www.karate-kvbw.de/_files/ugd/a3d964_ff055c4acb244561b797ab225647332a.pdf
Das ist eien Geringschaetzung engagierter Vereinsvorstaende und Trainer. Es ist m.E. nahezu unmoeglich, ohne langjaehrige Funktionaerstaetigkeit parallel auf Vereins- und Verbandsebene die Kriterien fuer die Zulassung zur Pruefung zum 7., geschweige denn zum 8. Dan zu erfuellen. Wer von euch betroffen ist, kann das ja mal fuer sich im stillen Kaemmerlein "ausrechnen".
Wenn sich in allen Landesverbaenden einige wenige, besser natuerlich ganz viele, finden, die dagegen angehen wollen, dann schickt mir hier bitte eine pN oder auf [zukigeri@email.de[/] eine Email. Und macht euren Verbandsfunktionae¤ren Feuer unter dem Hintern, dass dieser Kriterienkatalog nicht endgueltig beschlossen, sondern direkt in der Papiertonne entsorgt wird.
Es geht nicht um mich. Ich werde in meinem Leben keine Dan-Pruefung mehr machen. Schwaerzer als schwarz wird der Guertel nicht mehr.
Wir sind der Verband, nicht die Verbandsfunktionaere alleine.
Gruss
Oldtomtom
Katamaus
03-01-2025, 18:45
Vor allem jetzt nachdem sich die ganzen Kappen gegenseitig ihre Graduierungen zugeschoben haben. Totaler Witz!
Meine ganzen alten Lizenzen finde ich eh nicht mehr und Listen von LM aus den 90ern dürften ebenfalls schwer zu finden sein. Naja, ich frag mich ja schon lange, ob ich da noch Bock drauf habe. Denke mal, damit ist das Thema durch. Die Aussagekraft geht heutzutage eh gegen Null.
PS:
Wir sind der Verband, nicht die Verbandsfunktionaere alleine.
Ich wäre dafür, wieder BBLs einzuführen und die Teilnahme für Funktionäre verpflichtend zu machen. Auf 2x2m regelt sich da so einiges. :D
Hallo,
Es ist m.E. nahezu unmoeglich, ohne langjaehrige Funktionaerstaetigkeit parallel auf Vereins- und Verbandsebene die Kriterien fuer die Zulassung zur Pruefung zum 7., geschweige denn zum 8. Dan zu erfuellen.
Falls es Dich tröstet: Ich bin langjähriges Verbands- und Vereinsfunktionär. Ich bleibe trotzdem auf dem 5. Dan sitzen. :) Ist halt so.
Der Katalog ist so gehalten, dass im Prinzip jeder abgelehnt werden kann, wenn er politisch ungewollt ist.
Grüße
Sven
Auf der anderen Seite kann jetzt jeder, der auf Krawall gebürstet ist, sich bei der Prüfung hinstellen und von den Leuten verlangen, sie sollen doch mal ihre Punkte vorrechnen, ob sie denn wirklich zur Prüfung zugelassen sind...
Dass die Prüfungen ab 6. Dan nur noch politische Prüfungen mit Nasen-Faktor sind, ist jedem klar. Aber so ein Punktekatalog ist mehr als lächerlich. Insbesondere die kleinen Stilrichtungen werden da sicherlich was gegen haben. Die werden sich kaum von Vertretern anderer Stilrichtungen vorschreiben lassen, wie sie ihre Leute graduieren.
Zur Info: Es gibt im Deutschen Karate-Verband jetzt einen vorlaeufigen Kriterienkatalog, welche Voraussetzungen fuer die Zulassung zu den "hohen" Dan-Pruefungen ab dem 6. Dan erfuellt werden muessen.
Quelle: https://www.karate-kvbw.de/_files/ugd/a3d964_ff055c4acb244561b797ab225647332a.pdf
Irgendwie ist mir so, als sei das nicht soooo neu. Aber hey - passt doch in die Zeit, nicht? Ein demokratischer Verband!
Wie gut, dass ich mich da schon vor längerem ausgeklinkt habe, innerlich.
Hallo,
Falls es Dich tröstet: Ich bin langjähriges Verbands- und Vereinsfunktionär. Ich bleibe trotzdem auf dem 5. Dan sitzen. :) Ist halt so.
Der Katalog ist so gehalten, dass im Prinzip jeder abgelehnt werden kann, wenn er politisch ungewollt ist.
Grüße
Sven
Wäre es eine Überlegung, sich mit Mann und Maus dort abzumelden und sich woanders anzubinden?
Hallo,
Wäre es eine Überlegung, sich mit Mann und Maus dort abzumelden und sich woanders anzubinden?
Bei uns im Verein sind Leute aus verschiedenen Verbänden. Es gibt auch welche, die gehören gar keinem Verband an. Wenn man davon absieht, dass ich Prüferreferent bin, haben wir mit Verbandswesen nichts bis gar nichts zu tun, weil wir keine Wettkämpfe betreiben.
Ein Verbandswechsel, nur weil ein Mitglied Ärger mit der Stilführung hat, erscheint trotzdem vom Kosten/Nutzen/Ärger/Aufwand-Verhältnis einfach nicht gerechtfertigt.
Außerdem bin ich wirklich happy mit dem, was ich erreicht habe.
* Ich hatte keinen Trainer mehr, seit ich Grüngurt bin.
* Ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt jemals einen schwarzen Gürtel mache.
* Ich habe eine Prüfer A-Lizenz
* Ich bin Prüferreferent seit 20 Jahren oder so - und halte mich mit Klauen und Zähnen an diesem Amt fest.
Alles in Allem bin ich wesentlich weiter gekommen, als ich jemals gedacht hätte. Sich darüber aufregen, dass für mich hier Endstation ist, ist schon Jammern auf sehr hohem Niveau.
Außerdem bin ich vor ein paar Jahren in die WCA eingetreten. Es wurde mir angeboten, meinen 5. Dan anzuerkennen und von dort aus weiterzumachen, was ich aber abgelehnt habe. Ich bin dort wieder von vorn gestartet und nach meiner Prüfung zum ersten dort hoch zufrieden.
Grüße
Sven
oldtomtom
04-01-2025, 13:24
Irgendwie ist mir so, als sei das nicht soooo neu. Aber hey - passt doch in die Zeit, nicht? Ein demokratischer Verband!
Wie gut, dass ich mich da schon vor längerem ausgeklinkt habe, innerlich.
Wäre es eine Überlegung, sich mit Mann und Maus dort abzumelden und sich woanders anzubinden?
Nein, es ist aber eine Überlegung, daß die Mitglederbasis aufbegehrt und versucht, diesen Kriterienkatalog anzuschaffen. wir brauchen eine "konzertierte" Aktion. D.H. von jedem Landesverband muß eine Person aktiv mitmachen
oldtomtom
04-01-2025, 14:47
Irgendwie ist mir so, als sei das nicht soooo neu. Aber hey - passt doch in die Zeit, nicht? Ein demokratischer Verband!
Wie gut, dass ich mich da schon vor längerem ausgeklinkt habe, innerlich.
Wäre es eine Überlegung, sich mit Mann und Maus dort abzumelden und sich woanders anzubinden?
Nein, es ist aber eine Überlegung, eine konzertierte Aktion zu starten, um den Kriterienkatalog abzuschaffen, Stichwort Basisdemokratie
El Presidente
04-01-2025, 20:52
Das ist mehr als ein schlechter Witz – das ist schlichtweg dreist! Besonders im Koshinkan (nicht meine Stilrichtung) haben sich einige Herren in den letzten Jahren bis zum 8. Dan hochgraduiert, und jetzt kommt so eine Aktion. Welch ein Ausdruck von Kleingeist!
Es ist kein Wunder, dass auf deren Lehrgängen kaum noch etwas passiert. Diese Leute hängen immer noch in der 80er-Jahre-Blase fest: Hörigkeit, Pflichtlehrgänge und ein Verbot, woanders zu trainieren, waren damals an der Tagesordnung.
Das Schlimmste daran? Das Niveau ist teilweise erschreckend schlecht, wenn es um praktisches Karate geht. Der Rest ist nur noch Sportkarate. Dieser Verband ist auf bestem Weg, sich selbst zu zerstören.
Aber nun eine Frage: Ausschlaggebend ist doch die Verfahrensordnung, oder? Da steht der Teil noch nicht drin. Mal davon abgesehen, dass dort massiv Fehler enthalten sind, über die ich eher überarbeiten würde (Hinweis auf prüfungsrelevantes Gremium und Veröffentlichung im DKV Magazin als Voraussetzung für den 6.DAN und dann gibt es dieses MAgazin seit 2014 nicht mehr...?). Vielleicht bekommen wir ja eine schöne Austrittswelle :-)
El Presidente
04-01-2025, 21:01
Hallo Sven,
Da gehe ich grundsätzlich mit. Bei uns im Verein spielt das Ganze ohnehin nur noch eine Nebenrolle, da wir uns immer stärker in Richtung WCA und deren Ableger hier in Deutschland orientieren. Auf den Lehrgängen von Iain und Christian nehme ich jedes Mal 100 % mehr mit als auf diesen DKV-Hochgraduierten-Lehrgängen!
Gerade deshalb empfinde ich das jedoch als Schlag ins Gesicht all jener, die Karate wirklich leben, außergewöhnlich gut sind und ihre Zeit in Training und Unterricht investieren – und die vielleicht dennoch eine höhere Graduierung anstreben möchten.
Hinzu kommt: Für Anfänger und externe Interessenten wirkt eine hohe Graduierung zunächst wie eine Art Benchmark. Sie können oft noch nicht beurteilen, dass dort teilweise Quatsch unterrichtet wird. Das macht es engagierten Karatelehrern schwerer, neue Schüler zu gewinnen.
Solche talentierten und ambitionierten Lehrer werden sich zunehmend zurückziehen oder den Verband wechseln. Das führt zwangsläufig dazu, dass das Niveau weiter sinkt – ein Abwärtstrend, der sich immer mehr verstärken wird.
Nein, es ist aber eine Überlegung, daß die Mitglederbasis aufbegehrt und versucht, diesen Kriterienkatalog anzuschaffen. wir brauchen eine "konzertierte" Aktion. D.H. von jedem Landesverband muß eine Person aktiv mitmachen
Nein, es ist aber eine Überlegung, eine konzertierte Aktion zu starten, um den Kriterienkatalog abzuschaffen, Stichwort Basisdemokratie
CeKaVau hat recht. Das lohnt nicht.
Wer soll da mitziehen? 98% der Mitglieder kommen doch mit der Frage gar nicht in Berührung. Die werden 2 oder 3 mal die Woche bespasst, und das wars.
Katamaus
05-01-2025, 22:31
Solche talentierten und ambitionierten Lehrer werden sich zunehmend zurückziehen oder den Verband wechseln. Das führt zwangsläufig dazu, dass das Niveau weiter sinkt – ein Abwärtstrend, der sich immer mehr verstärken wird.
+1
Wobei das auch schon immer so war, dass während die guten, ambitionierten trainiert haben, sich die anderen mit Politik beschäftigt und die Verwaltung unter den Nagel gerissen und bestimmt haben, wo es lang geht. Man denke nur an die Fusion DKU mit DKB.
Lunaedge
07-01-2025, 10:01
@ El Presidente, Bei Pflichtlehrgänge muss ich schmunzeln. In einem ehemaligen Verein von mir wurde jetzt eingeführt, das man ab 6 Kyu mind. 1-2 Lehrgänge im Jahr besuchen muss um die Prüfung zu machen. Wär ja schön und gut, es gibt Jahre da besuche ich keinen einzigen Lehrgang weil vieles Müll geworden ist. Die wenigen die ich besuche sind keine DKV Veranstaltungen sondern Leute wie Abernathy
Zur Info: Es gibt im Deutschen Karate-Verband jetzt einen vorlaeufigen Kriterienkatalog, welche Voraussetzungen fuer die Zulassung zu den "hohen" Dan-Pruefungen ab dem 6. Dan erfuellt werden muessen.
Quelle: https://www.karate-kvbw.de/_files/ugd/a3d964_ff055c4acb244561b797ab225647332a.pdf
Das ist eien Geringschaetzung engagierter Vereinsvorstaende und Trainer. Es ist m.E. nahezu unmoeglich, ohne langjaehrige Funktionaerstaetigkeit parallel auf Vereins- und Verbandsebene die Kriterien fuer die Zulassung zur Pruefung zum 7., geschweige denn zum 8. Dan zu erfuellen. Wer von euch betroffen ist, kann das ja mal fuer sich im stillen Kaemmerlein "ausrechnen".
...
Das passt zu den seit mehreren Jahren von manchen Offiziellen immer häufiger getätigten Äußerungen, dass es inzwischen zu viele (hohe) Dan-Träger und auch Prüfer gäbe. So wurden ja auch die Kriterien zur Erlangung der A-Prüferlizenz SOK verschärft. Der aktuelle Prüferrefent in Bayern hat sich auch schon mehrmals dahingehend geäußert, dass er nicht glücklich über die große Anzahl der Prüfer sei.
Leider ist es mit diesem Kriterienkatalog ähnlich wie mit der Entwicklung der brillanten Shotokan-Prüfungsordnung oder auch in der großen Politik. Es setzt sich meistens das Prinzip "Der Klügere gibt nach!" durch und so wird der Schwachsinn eben etabliert und im besten Fall verschlimmbessert. Und so langsam entwickelt sich dann eine Parallelwelt immer weiter (siehe zum Beispiel SOK-Prüfungsordnung), die gerne auch auf Ranks and Titles verzichtet und sich aufs Wesentliche konzentriert.
Katamaus
07-01-2025, 17:45
Das passt zu den seit mehreren Jahren von manchen Offiziellen immer häufiger getätigten Äußerungen, dass es inzwischen zu viele (hohe) Dan-Träger und auch Prüfer gäbe. So wurden ja auch die Kriterien zur Erlangung der A-Prüferlizenz SOK verschärft. Der aktuelle Prüferrefent in Bayern hat sich auch schon mehrmals dahingehend geäußert, dass er nicht glücklich über die große Anzahl der Prüfer sei.
Der wäre, bei aller Sympathie, einer derjenigen, bei denen ich diese hohe Graduierung in Frage stellen würde.
Der wäre, bei aller Sympathie, einer derjenigen, bei denen ich diese hohe Graduierung in Frage stellen würde.
Sehe ich ganz genauso. Nicht nur bzgl. seines Karate, sondern auch beispielsweise wegen der wiederholten despektierlichen Äußerungen (z.B. Zitat:"Die vom Goju Ryu spinnen doch alle." und dazu eine Scheibenwischerbewegung mit der Hand vor dem Gesicht.).
Katamaus
07-01-2025, 18:03
Sehe ich ganz genauso. Nicht nur bzgl. seines Karate, sondern auch beispielsweise wegen der wiederholten despektierlichen Äußerungen (z.B. Zitat:"Die vom Goju Ryu spinnen doch alle." und dazu eine Scheibenwischerbewegung mit der Hand vor dem Gesicht.).
Ein Kumpel und ich hatten schon mehrfach Diskussionen mit ihm über den richtigen Abstand beim Kumite (meine Meinung dazu lässt sich hier auch in einer etwas ausgeuferten Diskussion mit FireFlea nachlesen). Unser Lehrer, Wichmann, lehrt dazu, dass man so nah ran muss, dass der Verteidiger seitlich ausweichen muss, um nicht getroffen zu werden. Das sieht er nicht nur vollkommen anders, er versteht nicht einmal die Idee dahinter. Und Chudan ist für ihn Schulterhöhe und nicht Solar Plexus... Na, Mahlzeit!
Der wäre, bei aller Sympathie, einer derjenigen, bei denen ich diese hohe Graduierung in Frage stellen würde.
hahaaa - bei dem hab ich den "Bauch-Bums" gelernt. :biglaugh:
FireFlea
07-01-2025, 21:39
Das sieht er nicht nur vollkommen anders, er versteht nicht einmal die Idee dahinter.
Mein letzter Shotokan Lehrgang ausgerichtet von einem der beiden großen Verbände verlief ähnlich - 2009, beim jiyu ippon kumite als 1.Kyu kurz vor der Danprüfung Paarung mit einem 3./4.Dan und der regt sich auf, warum ich seitlich raus- und beim Konter nah an ihn rangehe. Ich solle doch bitte einfach auf der Bahn nach hinten gehen... Danach bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass mir solche Art von Lehrgängen schlicht keinen Mehrwert mehr verschaffen :D
(war danach noch auf guten Shotokan Lehrgängen aber eben nicht mehr im DKV/DJKB; war nochmal auf einem DKV Wado Lehrgang mit einem ausländischen Referenten, das war schon deutlich sinnstiftender als das 2009...)
Mein letzter Shotokan Lehrgang ausgerichtet von einem der beiden großen Verbände verlief ähnlich - 2009, beim jiyu ippon kumite als 1.Kyu kurz vor der Danprüfung Paarung mit einem 3./4.Dan und der regt sich auf, warum ich seitlich raus- und beim Konter nah an ihn rangehe. Ich solle doch bitte einfach auf der Bahn nach hinten gehen...
Also das muß dann aber wirklich eine Spezialität dieser Ecke sein. Jiyu Ippon - wie lange willst du denn da laufen für den Gegenangriff, wenn du als Verteidiger rückwärts gehst? Das kenn ich auch im DKV anders.
Katamaus
08-01-2025, 00:41
Das kenn ich auch im DKV anders.
Wer macht das denn noch so? Ich kenne das eigentlich nur von WDW. Deswegen war der bisher auch der Einzige, der das für mich mit Sinn erfüllen konnte. (Ok, in den 80ern war das noch anders, da gab es auch mal aufs Maul, wenn man nicht schnell genug wegkam, aber da wurden statt seitlichem Ausweichen harte Blocks bevorzugt. Nichts für zarte Katamäuse.)
El Presidente
08-01-2025, 08:46
Wer macht das denn noch so? Ich kenne das eigentlich nur von WDW. Deswegen war der bisher auch der Einzige, der das für mich mit Sinn erfüllen konnte. (Ok, in den 80ern war das noch anders, da gab es auch mal aufs Maul, wenn man nicht schnell genug wegkam, aber da wurden statt seitlichem Ausweichen harte Blocks bevorzugt. Nichts für zarte Katamäuse.)
LOL! Genau so war es damals! 😄
Aber mal im Ernst: Jeder, der sich intensiver mit Karate auseinandersetzt, kommt irgendwann an den Punkt, an dem klar wird, dass das (Kumite) wenig Sinn ergibt. Mittlerweile handhaben wir es so, dass wir zu 95 % „unser“ Karate praktizieren und nur die restlichen 5 % dafür nutzen, die Leute bei Bedarf auf das DKV-Programm vorzubereiten.
Wir machen das unseren Schülern auch von Anfang an deutlich: Wir möchten ihnen nichts beibringen, das wir ihnen später – ab Braun- oder Schwarzgurt – mühsam wieder „abtrainieren“ müssen, nur weil es im Prüfungsprogramm des DKV so steht.
Deshalb sind unsere Gelb-Gurte oft weiter als mancher Braun- oder Schwarzgurt, zumindest wenn es um die praktische Anwendung geht.
Gerade die kleinen Stilrichtungen sind es, die m.E. noch das "wahre" Karate eher lehren und wir viel mehr lernen können als von den hoch graduierten, alten Shotokan Beton Karatekas....
VG
FireFlea
08-01-2025, 08:57
Sag ich doch schon seit Jahren :D
El Presidente
08-01-2025, 09:00
Mein letzter Shotokan Lehrgang ausgerichtet von einem der beiden großen Verbände verlief ähnlich - 2009, beim jiyu ippon kumite als 1.Kyu kurz vor der Danprüfung Paarung mit einem 3./4.Dan und der regt sich auf, warum ich seitlich raus- und beim Konter nah an ihn rangehe. Ich solle doch bitte einfach auf der Bahn nach hinten gehen... Danach bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass mir solche Art von Lehrgängen schlicht keinen Mehrwert mehr verschaffen :D
(war danach noch auf guten Shotokan Lehrgängen aber eben nicht mehr im DKV/DJKB; war nochmal auf einem DKV Wado Lehrgang mit einem ausländischen Referenten, das war schon deutlich sinnstiftender als das 2009...)
Hi Fireflea,
das ist wirklich zum Fremdschämen! Ich kenne es allerdings auch nur so, wie du es beschreibst – mein Hintergrund liegt eher im „Sport“-Karate. Da war Ausweichen definitiv keine schlechte Idee.
Deinen Eindruck kann ich absolut bestätigen: Je höher der Dan-Grad, desto größer scheint oft die Gefahr, dass genau das passiert. Schwarzgurte, die nie gekämpft haben, keinerlei praktische Anwendungserfahrung besitzen und dir trotzdem die Karatewelt erklären wollen. Mein aktueller Trainer kommt aus dem Kyokushinkai – es ist immer wieder ein Genuss, ihm zuzusehen, wenn er mit Shotokanern sparrt.
Was mir jedoch ernsthaft Sorgen macht, ist, dass genau diese Dan-Träger „unser“ Karate dominieren und so zweckentfremden, dass viele großartige Leute frustriert aufhören oder nur noch das unterrichten, was von ihnen erwartet wird. Die hohen DAN-Träger sehe ich übrigens nie auf anderen Lehrgängen – es fehlt offenbar völlig an Selbstreflexion oder der Bereitschaft, von anderen Ansätzen zu lernen. Sie scheinen zu glauben, dass sie nichts mehr lernen müssen, und sind mental irgendwo in den 70ern stehengeblieben.
VG
FireFlea
08-01-2025, 09:16
Hi Fireflea,
das ist wirklich zum Fremdschämen! Ich kenne es allerdings auch nur so, wie du es beschreibst – mein Hintergrund liegt eher im „Sport“-Karate. ...
VG
Ich muss vielleicht noch ergänzen, dass ich damals 1. Kyu und kurz danach Shodan in einem Kyokushin Tochterstil war und zum Lehrgang bin, weil der im Nachbarort stattgefunden hat und zwei bekannte Japaner unterrichtet haben. Mit Shotokan habe ich wieder ca. 2010 angefangen, allerdings nicht im DKV/DJKB. Ich bin zwar Danträger im Shotokan aber nicht wirklich kompatibel mit anderen, daher mache ich einfach mein Ding und andere sollen ihrs machen ;)
El Presidente
08-01-2025, 09:21
Ich muss vielleicht noch ergänzen, dass ich damals 1. Kyu und kurz danach Shodan in einem Kyokushin Tochterstil war und zum Lehrgang bin, weil der im Nachbarort stattgefunden hat und zwei bekannte Japaner unterrichtet haben. Mit Shotokan habe ich wieder ca. 2010 angefangen, allerdings nicht im DKV/DJKB. Ich bin zwar Danträger im Shotokan aber nicht wirklich kompatibel mit anderen, daher mache ich einfach mein Ding und andere sollen ihrs machen ;)
Nicht kompatibel ist ja eher ein Lob mit dem heutigen Standard! Also, mach Dein Ding :-)
Hallo,
Jeder, der sich intensiver mit Karate auseinandersetzt, kommt irgendwann an den Punkt, an dem klar wird, dass das (Kumite) wenig Sinn ergibt.
Kommt drauf an, welches Kumite genau gemeint ist. Wir bei uns (also meine Gruppe) machen gar ein Kihon-Kumite mehr (kein Gohon-, Sanbon, Kihon-Ippon- oder Jiyu-Ippon-)
Beim Sparring arbeiten wir gerade daran, über alle Distanzen zu gehen. ("Peters Range 1: Voice" lassen wir aber weg :) ) Wir arbeiten von Standart-Mittelstrecken-Distanz bis zu horizontal grappling-Distanz. Bei letzterem stehen wir aber noch ziemlich am Anfang. Ich bin schon ziemlich stolz auf mich, wenn tatsächlich mal ein Juji-Gatame oder eine Transition vom scarf hold zur 4-quarter-side gelingt :)
Ich als Trainer bin aber gezwungen, zweigleisig zu fahren, da ich ja immer noch Leute auf Kyu- und Danprüfungen vorbereite. Gerade in den letzten Jahren hat es sehr stark angezogen, dass ich für Danvorbereitungen engagiert werde, so dass ich schon fast mehr Zeit mit Holzfäller- als praktischem Karate verbringe. Dies ist leider auch mit den entsprechenden Gesundheitsproblemen verbunden.
Deshalb sind unsere Gelb-Gurte oft weiter als mancher Braun- oder Schwarzgurt, zumindest wenn es um die praktische Anwendung geht.
Ich gehe im Training sanft mit meinen "Schülern" um. (Schüler in Quotes, weil ich (zumindest bei mir im Verein) nur Erwachsene trainiere.) Ich bestehe nicht auf passiver Deckungshaltung, weichen Übergängen zwischen den Techniken oder double hip. Wenn sie unbedingt Hikite, Kime und Kiai machen wollen; des Menschen Willen ist sein Himmelreich. Es ist aber schön zu sehen, wie einer nach dem anderen so langsam um die Ecke gekommen ist und eingesehen hat, wieviel besser das alles funktioniert und wie gesünder das jetzt ist.
Gerade die kleinen Stilrichtungen sind es, die m.E. noch das "wahre" Karate eher lehren und wir viel mehr lernen können als von den hoch graduierten, alten Shotokan Beton Karatekas....
Uff, mit der Wortgruppe "wahres Karate" habe ich so meine Schwierigkeiten, da sie impliziert, dass es hier eine klare Definition gibt. Wenn es "wahres Karate" gibt, muss es auch "falsches Karate" geben. Das ist mir zu dogmatisch. Ich spreche lieber von "altem Karate" (damit meine ich das Karate vor der Umstellung Anfang des 20 Jahrhunderts) und "neuem Karate".
Bei einem anderen Verein, bei dem ich noch regelmäßig Training gebe, halte ich diesen Freitag einen Vortrag zu genau diesem Thema. Wir machen mal 'ne Einheit Theorie und Geschichte. Dann muss ich nicht jedes mal neu erklären, warum es Leute gibt, die glauben, dass man tiefe Stände für starke Wirkung braucht oder dass Hikite zur Krafterzeugung dient.
Im Übrigen wurde hier im Forum auch schon festgestellt, dass ich kein "wahres Karate" mache.
Mein aktueller Trainer kommt aus dem Kyokushinkai – es ist immer wieder ein Genuss, ihm zuzusehen, wenn er mit Shotokanern sparrt.
Urgs, der würde mit mir sicherlich auch den Boden aufwischen. Aber ich arbeite dran :)
Da war Ausweichen definitiv keine schlechte Idee.
Dass bei Angriffen gerade zurück gegangen wird, war schon immer so. Wird ja auch im Kihon-Ippon (ich glaube 6.Kyu oder so, woher soll ich das wissen - ich bin nur Prüferreferent) auch so gelehrt. Schlimmer noch: Wenn Tori mit Mae-Geri kommt, muss Uke einmal mit Gedan-Barai nach innen und beim zweiten Durchlauf mit Nagashi-Uke nach innen ausweichen.
Kann man sich nicht ausdenken.
Die Lernfähigkeit liegt aber auch fast überall bei fast Null.
Bevor ich meine Motorik auf Kickshot und double hip umgestellt habe, habe ich mit Ganzkörperbewegung gearbeitet. Zum Beispiel startet bei einem Oi-Zuki der hintere Fuß und die hintere Hand gleichzeitig und endet die Bewegung gleichzeitig. Hilmar Fuchs hatte in diesem Sinne einen starken Einfluss auf mich (falls den noch jemand kennt). Wenn man nur das macht, schießt man mit einem popeligem Oi-Zuki einfach jeden ab, der gerade zurück geht - egal wie schnell der ist.
Ich habe das auf Lehrgängen immer gemacht - also nicht Leute umgenietet, aber immer getappt. Das hat einfach nur dazu geführt, dass die Uke immer wütend geworden sind. Sie haben nämlich irgendwann erkannt, dass ich falsch angreife: Ich möge gefälligst so angreifen, dass sie es beim geraden Zurückgehen und Zwei-Takt-Blocken davonkommen.
Was soll man da sagen. Wahrscheinlich habe ich keine "wahres Karate" gemacht. :)
Die hohen DAN-Träger sehe ich übrigens nie auf anderen Lehrgängen – es fehlt offenbar völlig an Selbstreflexion oder der Bereitschaft, von anderen Ansätzen zu lernen.
Im Schnitt bin ich alle zwei Wochen auf einem Lehrgang; auch bei Leuten die die gleiche oder eine niedrigere Graduierung haben als ich. Hier in der Gegend scheint das aber nicht ungewöhnlich zu sein; wenn wir Fritz einladen, rennen schon eine Menge höher Graduierte in der Halle herum.
Grüße
Sven
Katamaus
08-01-2025, 10:44
Aber mal im Ernst: Jeder, der sich intensiver mit Karate auseinandersetzt, kommt irgendwann an den Punkt, an dem klar wird, dass das (Kumite) wenig Sinn ergibt.
Das würd ich so nicht unterschreiben. Ich würde sagen, man muss es so üben, DASS es Sinn ergibt. Es ist abgesprochenes Üben von Grundtechniken mit Partner, keine SV, kein Wettkampf. Es ist wichtig, dass der Rahmen klar ist, was es kann und wofür es da ist und was es nicht kann und wofür es nicht da ist. Ich denke, hier liegt das Hauptproblem. Die eine Hälfte ist nicht in der Lage, es mit Sinn zu füllen und die andere wendet sich ab und sagt klappt.
Dabei kann man dort sehr wohl viele Dinge lernen. Das fängt an mit dem richtigen Abstand. Wenn das natürlich bis zum 8.Dan hoch keiner kapiert, gibt es natürlich ein Problem aber das liegt in der mangelnden kämpferischen Kompetenz der Protagonisten, die die Übung nciht verstanden haben. Angefangen mit besagtem Prüferreferenten. Es liegt aber nicht an der Übung an sich.
Nur ein weiteres Bsp. (ansonsten gibt noch den entsprechenden Faden): Da lese ich in einem Buch über SV (Körner/Staller, Verhalten bei Gewalt), dass es wichtig sei, dem Gegenüber standhaft in die Augen zu sehen, ruhig und nicht aggressiv, aber entschlossen; das sei oftmal sschon ausreichend, um eine körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden, da es dem Gegenüber signalisiert, dass ein Preis zu zahlen sein wird. Was bringen wir denn bereits im Gohon Kumite den Anfängern bei? Genau das (wenn der Trainer auch nur ein bisschen versteht, wie die Übung funktioniert)
Dass bei Angriffen gerade zurück gegangen wird, war schon immer so.
Nee, war es nicht. Es war "immer" (also zumindest seit den 70ern) so, dass man ab Orangegurt als Vorbereitung auf die Grüngurt-Prüfung Kihon Ippon Kumite geübt hat und da war seitliches Ausweihen Pflicht. Das stand imho sogar in der Prüfungsordnung. Ist mir aber auch wurscht, was drinsteht, denn so sollte man es machen, weil es nur so Sinn ergibt. Und dann lernt man auch hier wieder etwas hinzu.
PS: Kase hat mal Wichmann mit Ratschke Jiyu Ippon Kumite vormachen lassen. Das war schon interessant und da hat es auch ordentlich gescheppert (Ratschke hat viel zu lang angegriffen und Wichmann hat ihm dafür ordentlich die Rippen massiert - so viel zum Thema seiitlich ausweichen, der geht ja nicht zurück). :D
FireFlea
08-01-2025, 10:52
Ich als Trainer bin aber gezwungen, zweigleisig zu fahren, da ich ja immer noch Leute auf Kyu- und Danprüfungen vorbereite. Gerade in den letzten Jahren hat es sehr stark angezogen, dass ich für Danvorbereitungen engagiert werde, so dass ich schon fast mehr Zeit mit Holzfäller- als praktischem Karate verbringe. Dies ist leider auch mit den entsprechenden Gesundheitsproblemen verbunden.
...
Uff, mit der Wortgruppe "wahres Karate" habe ich so meine Schwierigkeiten, da sie impliziert, dass es hier eine klare Definition gibt. Wenn es "wahres Karate" gibt, muss es auch "falsches Karate" geben. Das ist mir zu dogmatisch. Ich spreche lieber von "altem Karate" (damit meine ich das Karate vor der Umstellung Anfang des 20 Jahrhunderts) und "neuem Karate".
Bei einem anderen Verein, bei dem ich noch regelmäßig Training gebe, halte ich diesen Freitag einen Vortrag zu genau diesem Thema. Wir machen mal 'ne Einheit Theorie und Geschichte. Dann muss ich nicht jedes mal neu erklären, warum es Leute gibt, die glauben, dass man tiefe Stände für starke Wirkung braucht oder dass Hikite zur Krafterzeugung dient.
...
Punkt a) ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum man als Trainer "gezwungen" sein soll etwas zu unterrichten, was man selbst nicht mehr trainiert und einem auch noch schadet. Um mal etwas überspitzt zu formulieren - wenn jemand zu mir kommt, weil er sich auf ein Tischtennis Turnier vorbereitet schicke ich ihn zu einem Trainer, der auch Tischtennis spielt. Zu mir kommen dann die Leute, die auch das lernen wollen, was ich mache.
Punkt b) "altes" Karate halte ich für ebenso schwammig und problematisch, zumal es gerne als Qualitätsmerkmal verwendet wird aber pauschal keines ist. Gibt es ein "wahres" Karate? Keine Ahnung aber falsches Karate gibt es definitiv. Du hast im Prinzip selbst auch schon Punkte dafür genannt. Denn wer bspw. meint dies und das erzeuge mehr Power, es entsteht aber objektiv nicht mehr Power, macht etwas falsch. Wer sich durch Ausführung von Techniken selbst schadet, macht etwas falsch, vielleicht mit Ausnahme des kleinen Bereichs des Spitzensports, wo andere Maßstäbe gelten.
Wer macht das denn noch so? Ich kenne das eigentlich nur von WDW. Deswegen war der bisher auch der Einzige, der das für mich mit Sinn erfüllen konnte. (Ok, in den 80ern war das noch anders, da gab es auch mal aufs Maul, wenn man nicht schnell genug wegkam, aber da wurden statt seitlichem Ausweichen harte Blocks bevorzugt. Nichts für zarte Katamäuse.)
Heute? Weiß ich auch nicht.
Für uns war damals die Auffassung von LJR maßgeblich, also eher der praktische/ funktionelle Ansatz. Um der Sache eine Form zu geben, haben wir dann für unsere Leute festgelegt, dass auf 6 Angriffe 6 verschiedene ashi-sabaki und 6 verschiedene Konter gezeigt werden sollten.
oldtomtom
12-01-2025, 17:06
Die Diskussion driftet ab. Mir geht es um die Frage, wer dazu beitragen will, diese unsinnige Regelung abzuschafffen und wie man das eurer Meinung nach erreichen und durchsetzen könnte
El Presidente
13-01-2025, 00:16
Die Diskussion driftet ab. Mir geht es um die Frage, wer dazu beitragen will, diese unsinnige Regelung abzuschafffen und wie man das eurer Meinung nach erreichen und durchsetzen könnte
Ich verstehe deinen Unmut, oldtomtom, bezweifle aber, dass genügend Unterstützung für einen Widerstand gegen die etablierten Funktionäre mobilisiert werden kann. Dennoch lohnt es sich, die Situation zu analysieren:
Das fragliche Dokument ist derzeit nur auf der Website des Landesverbands Baden-Württemberg verfügbar. Es fehlt auf der offiziellen DKV-Seite und hat keinen Bezug zur offiziellen DKV-Verfahrensordnung, die als Grundlage für Prüfungen dient.
Ein möglicher Ansatzpunkt wäre, die Verfahrensordnung selbst anzufechten, da sie m.E. aufgrund formaler Fehler angreifbar ist.
Ein Rechtsexperte im Vereinsrecht könnte möglicherweise effektiv gegen die ungleiche Behandlung vorgehen:
a) Unterschiedliche Anforderungen für Stilrichtungen (z.B. spezifische Voraussetzungen für Prüferlizenzen im SOK, unterschiedliche Dan-Grade für A-Lizenzen).
b) Das Dokument enthält Vorgaben, die für viele nicht erfüllbar oder beeinflussbar sind:
Prüferlizenzen werden nur durch Zustimmung des Landes-Prüferreferenten erteilt. ( bei uns nach Sympathie und Stilrichtung...)
Beschränkter Zugang zu Funktionärs- und Vereinsebenen.
Karate-Trainer können nicht zwangsläufig Vorstandsmitglieder sein, was Einschränkungen bei Mitgliedergewinnung und Trainingsgestaltung zur Folge haben kann.
Zusammenfassend liegt der Hauptkritikpunkt in der Ungleichbehandlung und den nicht selbst beeinflussbaren Voraussetzungen, was als Ansatzpunkt für eine rechtliche Überprüfung dienen könnte.
Viele Grüße,
El Presidente
13-01-2025, 00:37
Noch eine kurze Anmerkung zu den Kriterien und Verfahrensweisen. Jamal M. Hat den 10. DAN erhalten und dort wurde immer auf die Kriterien hierfür verwiesen…nur sind diese Kriterien sowohl beim BKB und DKV nicht verfügbar. Nichts in der Verfahrensordnung oder Prüfungsordnung etc. hier ist m.M. nach der DKV sehr unprofessionell aufgestellt. Hier würde ich wie gesagt ansetzen.
PS: hat nichts mit der Verleihung für Jamal zu tun. Gönne ich ihm von Herzen ♥️
Katamaus
13-01-2025, 00:57
PS: hat nichts mit der Verleihung für Jamal zu tun. Gönne ich ihm von Herzen ♥️
Jepp. Einer der wenigen von den Hochdanen, der wirklich was drauf hat. Das mit dem 10. Dan ist allerdings so ne Sache. Bald gibt es bestimmt den. 11., 12., usw.
Übrigens hat er seinen 9. Dan von Shimabukuro erst vor etwas mehr als einem Jahr erhalten. Viele Jahre nach dem er ihn im DKV erhalten hat.
Hallo,
Punkt a) ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum man als Trainer "gezwungen" sein soll etwas zu unterrichten, was man selbst nicht mehr trainiert und einem auch noch schadet.
Ich sehe meine Aufgabe als Trainer nicht darin, anderen meine Art von Karate beizubringen. Ich sehen meine Aufgabe darin, andere in die Lage zu versetzen, Ihre Wünsche und Ziele im Karate umsetzen zu können.
Das mit dem Schäden relativiert sich. Ich gehe halt bei Empi und Kanku-Dai nicht mehr runter und diesen Innen- und Außenspannungskram bei bestimmten Stellungen mache ich so oder so nicht. Nichts desto Trotz dauert es halt in meinem Alter eeeeeewig, bis Sachen wieder ausheilen. Und da hilft halt Holzfällerkarate überhaupt nicht.
"altes" Karate halte ich für ebenso schwammig und problematisch,
Das ist es auch, wenn man es nicht definiert. Ich hatte nur bemerkt, dass ich den Begriff des "richtigen" Karate ablehne, weil er impliziert, dass es falsches Karate gibt. Karate kann auf unendlich viele Arten betrieben werden. Mein Ego ist nicht groß genug festzulegen, was "wahres", "richtiges", "beliebiges-Do-Wort-einfügen-zum-Beispiel-Budo-" Karate ist.
Ich hatte klar gesagt, was ich unter "altem" Karate verstehe. Wir könnten uns auch über "praktisches" Karate unterhalten, wenn wir uns beide einig wären, was das genau ist.
Wir hatten vor kurzen eine Schwarzgurtin (Schwarzgürtin?, schwarz-begürtete junge Dame?) bei uns, die erzählte, dass sie "traditionelles Shotokan" betreibt (Originalzitat). Auf meine Frage, dass sie dann wohl keinen Mawashi-Geri macht, hat sie mich aber auch nur verständnislos angeschaut.
zumal es gerne als Qualitätsmerkmal verwendet wird aber pauschal keines ist.
Ich verknüpfte mit dem Begriff "altes" Karate keinen Qualitätsanspruch, sondern ein geändertes Technik-, Taktik- und Anwendungsspektrum. Und was den Gesundheitsanspruch anbelangt, ist jetzt zum Beispiel die Kushanku auch nicht der wahre Sack der Zwerge.
Du hast im Prinzip selbst auch schon Punkte dafür genannt. Denn wer bspw. meint dies und das erzeuge mehr Power, es entsteht aber objektiv nicht mehr Power, macht etwas falsch.
Sunken cost fallacy.
Wenn jemand vom Glauben der Kirche des Hikite for power generation glücklich wird, dann bitte sehr.
Um mal zum Thema zurück zu kommen. Ich habe mir heute (spaßenshalber) den Katalog wieder mal angesehen. Es sieht für mich ziemlich schlecht aus :) Ganz klar ist das aber nicht; ich hatte gehört, dass man eine Mindestpunktzahl erreichen muss, um in Betracht gezogen zu werden. Den einzelnen Abschnitten waren aber keine Punkte zugeordnet und die zu erreichende Mindestpunktzahl ist auch unbekannt.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Grüße
Sven
P.S.: Gleich der erste Punkt: "absolut verbandskonformes Verhalten" :)
Sven
Katamaus
15-01-2025, 18:34
Wir hatten vor kurzen eine Schwarzgurtin (Schwarzgürtin?, schwarz-begürtete junge Dame?) bei uns, die erzählte, dass sie "traditionelles Shotokan" betreibt (Originalzitat). Auf meine Frage, dass sie dann wohl keinen Mawashi-Geri macht, hat sie mich aber auch nur verständnislos angeschaut.
Nachdem der Mawashi Geri von Gigo Funakoshi eingeführt wurde, wäre mal interessant, was Du unter "traditionellem Shotokan" verstehst. Ich würde ihn jedenfalls schon darunter zusammenfassen.
FireFlea
15-01-2025, 19:31
Nachdem der Mawashi Geri von Gigo Funakoshi eingeführt wurde, wäre mal interessant, was Du unter "traditionellem Shotokan" verstehst. Ich würde ihn jedenfalls schon darunter zusammenfassen.
"Traditionell" ist halt ebenso schwammig. Ich persönlich finde besser von "in der Tradition von ..." zu sprechen, also bspw. Shotokan in der Tradition der JKA.
Um mal zum Thema zurück zu kommen. Ich habe mir heute (spaßenshalber) den Katalog wieder mal angesehen. Es sieht für mich ziemlich schlecht aus :) Ganz klar ist das aber nicht; ich hatte gehört, dass man eine Mindestpunktzahl erreichen muss, um in Betracht gezogen zu werden. Den einzelnen Abschnitten waren aber keine Punkte zugeordnet und die zu erreichende Mindestpunktzahl ist auch unbekannt.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Grüße
Sven
P.S.: Gleich der erste Punkt: "absolut verbandskonformes Verhalten" :)
Sven
Da wurde wohl japanische mit chinesischer Tradition verwechselt, Stichwort Social Kredit System :D
Katamaus
15-01-2025, 21:52
"Traditionell" ist halt ebenso schwammig. Ich persönlich finde besser von "in der Tradition von ..." zu sprechen, also bspw. Shotokan in der Tradition der JKA.
Dann spricht Henning noch von dem "hiostorischen Shotokan" und alle sind endgültig verwirrt. :biglaugh:
Worauf ich hinauswollte ist, dass Shotokan an sich nicht viel älter sein kann als der Mawashi Geri und zudem schon in der Traditionslinie steht auch wenn ihn erst der Sohnemann eingeführt hat, denn der stand ja nbciht außerhalb der Tradition. :D
Back to Topic:
Ich habe gestern aus zweiter Hand gehört, dass der Niedersächsische Karate-Verband einen solchen Punkte-Katalog (k.A., ob es genau der eingangs gezeigte ist) "ab Februar" in Kraft setzen will. Es ist also schon aus der Phase der "Entwurfsfassung" entwachsen.
oldtomtom
29-01-2025, 12:40
Hallo an alle,
meine wichtigste Frage: gibt es hier eventuell Mitstreiter in verschiedenen Landesverbänden, die mitarbeiten wollen, diesen Kriterienkatalog zumindest zu entschärfen? von jedem Landesverband mindestens ein Mitglied, das mitmacht, bei seiner Landesverbands-Mitgliederversammlung einen Antrag zu stellen. Näheres ggf per PN an Interessierte.
Warum sollen wir alles hinnehmen, was die Verbände in ihrem Präsidien beschließen?
Ich selbst habe kein pertsönliches Interesse, da ich nie eine höhere Dan-Prüfung ablegen werde. Ich will für alle Mitglieder, deren Engagement als Vereinsfunktionär und Vereinstrainer nicht ausreichend gewürdigt wird, etwas erreichen. Wir sind der DKV, nicht die Funktionäre allein.
Seit dem 06.03.2025 findet man auf der Homepage des DKV die aktualisierte Version der Verfahrensordnung und die zwei neuen Kriterien-Kataloge für Prüfungen ab 6. DAN und A-Prüfer-Lizenzen.
Für jemanden, der "nur" ein Mitglied eines Vereins ist, ist nach dem 5. DAN Schluss. Ich persönlich denke, dass ein gewisses Engagement im Karate vorhanden sein sollte, um ein weiteres Vorankommen zu unterstützen. Jedoch sind die festgelegten Kriterien sehr stark wettkampfbezogen. Ich denke jeder Trainer in einem Verein, sollte eine Berechtigung für den 6. DAN erhalten. Gibt man regelmäßig Lehrgänge oder organisiert diese, damit Mitglieder des Landesverband sportlich aktiv und sich weiterentwickeln können, sollte für den 7.DAN vorgeschlagen werden können. Für den 8. DAN sollte man bundesweit Leistungen erbracht haben.
Wettkämpfer sollten damit auch ihre Möglichkeit bekommen, sich weiterzuentwickeln.
Es sollte eine gute Balance geben zwischen dem Breitensport und dem Leistungssport. Der Breitensport macht einen großen Anteil der Mitglieder aus. Der Leistungssport macht Werbung für den Sport. Und wie sieht es mit der Kampfkunst aus? Ich denke es bleibt ein sehr umfangreiches Thema und in 5-6 Jahren steht eine neue Verfahrensordnung auf dem Plan. Also erst einmal ruhig bleiben.
Warum sollen wir alles hinnehmen, was die Verbände in ihrem Präsidien beschließen? [...] Wir sind der DKV, nicht die Funktionäre allein.
Du hast hier letztlich die Gretchenfrage gestellt, was Vereine und Verbände an sich angeht. Irgendwann sind die oberen Reihen losgelöst von den "unteren" und du kommst gar nicht mehr an die Typen und deren Entscheidungen oben heran. Die Krux an der Sache: Jeder, der sich sein Plätzchen in dieser Hierarchie "erkämpft" hat, wird einen Teufel tun und sein über Jahre aufgebautes Ego in Form einer DAN-Graduierung (n > 1) zu gefährden. Ich bin auch ein vor Jahrzehnten DAN-graduierter im DKV und habe danach beschlossen, dass ich da austrete. Aber ansonsten hattest du ja früher keine Möglichkeit, überhaupt eine Art "seriöse" Prüfung zu absolvieren.
Zu deiner konkreten Frage, "was tun?": Massenhafte Androhung von Austritt! Sammelbriefe, auf dass die Vorstand merkt, dass es an der Basis brodelt. Wie du schreibst - "Wir sind der DKV" und von Zeit zu Zeit muss diesen den "oberen Herren" auch einmal deutlich mitgeteilt werden. Was glaubst du, wie die springen, wenn da auf einmal droht, dass die Mitgliederbeiträgt wegbleiben? Geld zieht immer. Aber um mich zu wiederholen: Die Blocker im System sind die DAN, sie ihren festen Posten haben - diese ökologische Nische und das damit verbundene Selbstwertgefühl wird nicht so schnell losgelassen werden...
Hallo,
Seit dem 06.03.2025 findet man auf der Homepage des DKV die aktualisierte Version der Verfahrensordnung und die zwei neuen Kriterien-Kataloge für Prüfungen ab 6. DAN und A-Prüfer-Lizenzen.
Wie üblich ist es dem DKV nicht möglich, dies seinen Mitgliedern auch mitzuteilen.
Für jemanden, der "nur" ein Mitglied eines Vereins ist, ist nach dem 5. DAN Schluss.
Offensichtlich werden Leute, die sich nur in ihrem eigenen Verein engagieren, einfach nicht besser. So oder so ähnlich muss wohl der Gedanke sein.
Ich persönlich denke, dass ein gewisses Engagement im Karate vorhanden sein sollte, um ein weiteres Vorankommen zu unterstützen.
Und warum denkst Du das?
Ich denke jeder Trainer in einem Verein, sollte eine Berechtigung für den 6. DAN erhalten. Gibt man regelmäßig Lehrgänge oder organisiert diese, damit Mitglieder des Landesverband sportlich aktiv und sich weiterentwickeln können, sollte für den 7.DAN vorgeschlagen werden können. Für den 8. DAN sollte man bundesweit Leistungen erbracht haben.
Gleiche Frage: Warum denkst Du das? Wo ist da die Begründung?
Wettkämpfer sollten damit auch ihre Möglichkeit bekommen, sich weiterzuentwickeln.
Der Satz egibt für mich auch keinen Sinn. Sollte nicht jeder, der sich "weiterentwickelt" Prüfung machen können? Was hat das mit Wettkämpfern zu tun?
Es sollte eine gute Balance geben zwischen dem Breitensport und dem Leistungssport.
Kann ich nicht erkennen.
Der Breitensport macht einen großen Anteil der Mitglieder aus. Der Leistungssport macht Werbung für den Sport.
Der Breitensport bringt das Geld, von dem der Leistungssport lebt. Ich kenne niemanden, der zum Karate gekommen ist, weil Person XY Bei Meisterschaft YZ den 1., 2. oder 3. Platz gemacht hat. Und ich bin seit 30 Jahren Trainer.
Bemerkenswert ist, dass ich wohl ab jetzt ein Führungszeugnis anfordern muss, wenn jemand ein Kyu-Prüfungslizenz haben will. Seufz. Oder wie soll ich diesen Satz den verstehen:
Für die C- und B-Lizenzen sind die polizeilichen Führungszeugnisse auf Landesebene zu behandeln.
Was soll dieser Satz überhaupt heißen?
Des Weiteren muss ich alle drei Jahre ein "Dokument über die Teilnahme am Prüferlehrgang für DKV-A-Prüfer" nachweisen. Wie es aussieht, kann ich mir das wohl selber ausstellen, oder? Was genau soll ich mir und den anderen A-Prüfern in Sachsen eigentlich beibringen?
Ich habe spaßeshalber mal den Kriterienkatalog für den 6. Dan durchlaufen lassen. Ich komme auf 19 Punkte :)
Grüße
Sven
Hallo,
Wie üblich ist es dem DKV nicht möglich, dies seinen Mitgliedern auch mitzuteilen.
Offensichtlich werden Leute, die sich nur in ihrem eigenen Verein engagieren, einfach nicht besser. So oder so ähnlich muss wohl der Gedanke sein.
Und warum denkst Du das?
Gleiche Frage: Warum denkst Du das? Wo ist da die Begründung?
Der Satz egibt für mich auch keinen Sinn. Sollte nicht jeder, der sich "weiterentwickelt" Prüfung machen können? Was hat das mit Wettkämpfern zu tun?
Kann ich nicht erkennen.
Der Breitensport bringt das Geld, von dem der Leistungssport lebt. Ich kenne niemanden, der zum Karate gekommen ist, weil Person XY Bei Meisterschaft YZ den 1., 2. oder 3. Platz gemacht hat. Und ich bin seit 30 Jahren Trainer.
Bemerkenswert ist, dass ich wohl ab jetzt ein Führungszeugnis anfordern muss, wenn jemand ein Kyu-Prüfungslizenz haben will. Seufz. Oder wie soll ich diesen Satz den verstehen:
Für die C- und B-Lizenzen sind die polizeilichen Führungszeugnisse auf Landesebene zu behandeln.
Was soll dieser Satz überhaupt heißen?
Des Weiteren muss ich alle drei Jahre ein "Dokument über die Teilnahme am Prüferlehrgang für DKV-A-Prüfer" nachweisen. Wie es aussieht, kann ich mir das wohl selber ausstellen, oder? Was genau soll ich mir und den anderen A-Prüfern in Sachsen eigentlich beibringen?
Ich habe spaßeshalber mal den Kriterienkatalog für den 6. Dan durchlaufen lassen. Ich komme auf 19 Punkte :)
Grüße
Sven
Es ist für mich nur ein Erklärungsansatz / Lösungsansatz. Wenn die Leute zu einer höheren Dan-Prüfung gehen und sich im steigenden Alter technisch gesehen nicht stark weiter entwickeln können, bedarf es andere Maßstäbe, an denen man sich orientieren kann. Eine Prüfung bedeutet ja auch stets Ergebnisse zu liefern, die es zu bewerten gilt. Und wie soll ein Prüfer eine Entwicklung feststellen können? Die Kriterien sind für mich erst einmal festgelegte Ziele (ob fair oder nicht, sei dahingestellt.), die eine gewisse Entwicklung und ein Auseinandersetzen mit dem Karate darstellt. Da hast du, als Prüferreferent, aber sicherlich einen vielschichtigeren Blick als ich.
Die Punkte haben für mich noch keine Relevanz, aber in der eigenen Traumblase könnte ich mir ein erreichen von 26 Punkten erträumen. Wer weiß, wo die Reise noch hingehen wird :D
Hallo,
Wenn die Leute zu einer höheren Dan-Prüfung gehen und sich im steigenden Alter technisch gesehen nicht stark weiter entwickeln können, bedarf es andere Maßstäbe, an denen man sich orientieren kann.
Dies ist eine These, die ich (auf Grund von genügend Gegenbeispielen) rundheraus ablehne.
Vor einem Jahr hat mir ein 72-jähriger einen Gyaku-Zuki in Zeitlupe reingezimmert (durch ein 15cm Körperpad), der mich komplett durchgeschüttelt hat. Vom Schädeldach mit Fußzehe.
Fritz ist auch schon die eine oder andere Dekade älter als ich und der lässt mich mit drei Techniken zusammenbrechen, bevor ich die erste gesehen habe.
Ich selbst habe mich in den letzten fünf Jahren massiv weiterentlickelt (Achtung: Ich habe nicht geschrieben, verbessert!). Ich bin jetzt wesentlich lockerer, schneller und wirkungsvoller als bei meiner Prüfung zum Godan. Außerdem hat sich mein theoretisches Wissen und praktisches Können auf dem Gebieten von SV- und Bunkai (was inzwischen für mich ein Gebiet geworden ist) stark erhöht.
Wenn man Fortschritt allerdings als den Shotokan-Dreiklang versteht: tiefer stehen, höher treten, mehr Krampf, dann gebe ich Dir Recht.
Eine Prüfung bedeutet ja auch stets Ergebnisse zu liefern, die es zu bewerten gilt. Und wie soll ein Prüfer eine Entwicklung feststellen können?
Objektiv gesehen, heißt "eine Prüfung bestehen" nichts weiter als "die Mindestanforderungen des/der Prüfer erfüllen".
Und wie soll ein Prüfer eine Entwicklung feststellen können?
Indem der Prüfer den Prüfling jahrelang verfolgt. (Äh, also nicht stalkt!! :) )
Bei mir gibt es zwei Arten von Prüfungen:
1.) Leute die ich nicht kenne: 08/15 Prüfungsprogramm
2.) Leute die ich kenne und die regelmäßig zu mir kommen: Betrachtung und Bewertung des persönlichen Fortschritts seit der letzten Prüfung.
Da hast du, als Prüferreferent, aber sicherlich einen vielschichtigeren Blick als ich.
Der Grund, warum ich mich an diesem Amt so festklammere ist, und ich hatte das schon mehrfach im Forum erwähnt, dass ich gewährleisten möchte, dass mein persönlicher Blick auf Prüfungen für andere irrelevant ist. Mein Ego ist nicht so groß, dass ich mein Karate als das "wahre" Karate interpetiere.
Ich möchte, dass die Prüfer des SKB ihre persönlichen Schwerpunkte ihren Schülern weitergeben und ihre Prüfungen dementsprechend gestalten können.
Grüße
Sven
Bemerkenswert ist, dass ich wohl ab jetzt ein Führungszeugnis anfordern muss, wenn jemand ein Kyu-Prüfungslizenz haben will. Seufz. Oder wie soll ich diesen Satz den verstehen:
Für die C- und B-Lizenzen sind die polizeilichen Führungszeugnisse auf Landesebene zu behandeln.
Ich verstehe das so, dass die Landesverbände entscheiden, ob sie bei Neuausstellung und/oder Verlängerung der Lizenzen ab sofort ein Führungszeugnis verlangen.
Des Weiteren muss ich alle drei Jahre ein "Dokument über die Teilnahme am Prüferlehrgang für DKV-A-Prüfer" nachweisen. Wie es aussieht, kann ich mir das wohl selber ausstellen, oder? Was genau soll ich mir und den anderen A-Prüfern in Sachsen eigentlich beibringen?
Zumindest im Wado-Ryu ist es so, dass die Bundes-Stilrichtung solche Lehrgänge qualifiziert. D.h. dass die Herrschaften mit dem neunten Dan spezielle Lehrgänge anbieten, wo sie nach Rücksprache mit dem Bundes-Referenten dann drunter schreiben "Dieser Lehrgang zählt als Verlängerungs-LG für A-Lizenzen". Ich schätze mal, dass so ähnlich jetzt auch in den anderen Stilrichtungen laufen wird. Und ja: Diese Nachweise werden von Landes-Stilrichtungsreferenten verwaltet und der ist für die Weiterleitung an den Bund zuständig. Der Stilrichtungsreferent(!) kann sich das also selber ausstellen :D
Was ich an der ganzen Aktion bemerkenswert finde, ist dass es letzten Endes doch wieder auf den Nasen-Faktor hinausläuft:
- Sowohl bei der Punkte-Liste für hohe Dan-Grade als auch für A-Lizenzen steht drin, dass jeder Antrag/Zulassung eine Einzelfall-Entscheidung ist und die Erreichung der Punktegrenzen nicht automatisch eine Zulassung begründet
- In der Verfahrensordnung steht, dass jeder Stilrichtung mindestens 2 A-Lizenzen zustehen. Wenn ich jetzt ne Stilrichtung gründe, aber keiner meiner Leute die Punkte-Grenzen erreicht, wer wird dann A-Prüfer? Einzelfall-Entscheidung ohne Rückgriff auf die Punkte-Liste?
- In kleinen Stilrichtungen haben seeehr viele Leute überhaupt nicht die Chance, die Kriterien für die hohen Dane zu erfüllen, eben weil ihre Stilrichtung so klein ist (Keine Infrastruktur für Wettkampfausbildung -> Keine Wettkampferfolge, kein Netzwerk/Nasenfaktor um Funktionärs-Tätigkeiten zu erlangen, etc...) Das heisst, in diesen Stilrichtung wird es unmöglich sein, hohe Dan-Grade im DKV zu erlangen. Oder wieder Einzelfall-Entscheidung?
- Was passiert, wenn die aktuellen hohen Dan-Träger wegsterben? Viele extrem gute Trainer erfüllen ebenfalls nicht die Kriterien, um nachzurücken. Einzelfall-Entscheidung?
Katamaus
23-03-2025, 10:40
- In kleinen Stilrichtungen haben seeehr viele Leute überhaupt nicht die Chance, die Kriterien für die hohen Dane zu erfüllen, eben weil ihre Stilrichtung so klein ist (Keine Infrastruktur für Wettkampfausbildung -> Keine Wettkampferfolge, kein Netzwerk/Nasenfaktor um Funktionärs-Tätigkeiten zu erlangen, etc...) Das heisst, in diesen Stilrichtung wird es unmöglich sein, hohe Dan-Grade im DKV zu erlangen. Oder wieder Einzelfall-Entscheidung?
Soweit mir bekannt, kam die Initiative von den kleinen Stilrichtungen, weil sie mehr Transparenz wollten und die Vergabe (hohe Dan-Grade, Lizenzen, etc.) sollte eigentlich kein Problem sein, wie mir versichert wurde. Ich habe das für mich aber noch nicht gegengerechnet.
kampf-ratte
25-03-2025, 10:16
Auch interessant ist das die Größe meines Vereins in dem ich Trainiere mit entscheidet ob ich ggf. zugelassen werde oder nicht.
Gerade habe ich auf der Seite des Bayerischen Karatebunds folgende (seltsame) Aussagen gesehen:
https://www.karate-bayern.de/aktuelles/bkb/3173-wichtige-informationen-zur-stilrichtung-sok-im-dkv-und-bkb
***
Wichtige Informationen zur Stilrichtung SOK im DKV und BKB
Seit dem 6.März 2025 ist SOK-Karate im DKV als eine eigenständige Stilrichtung anerkannt.
Seit dem 01.01.2025 gilt im SOK die neue Prüfungsordnung.
Als Übergangsregelung darf bis zum 30.06.2025 darf noch nach der alten Prüfungsordnung geprüft werden, danach nicht mehr!
Ein Mischen der beiden Prüfungsordnungen ist nicht zulässig.
Anträge auf
Hohe Danprüfungen (ab 6. Dan)
Dan-Prüfungstermine (ab 2026) und
A-Prüferlizenzen
müssen bei mir (dh. dem Stilrichtungsreferenten) bis Juni/Juli eingehen.
(Der Eingabeschluss beim DKV-Stilrichtungsreferenten ist nach der neuen Verfahrensordung für alle Anträge der 01.08. für das Folgejahr. Der Abgabetermin der genehmigten Anträge bei der Geschäftsstelle ist der 31.10. jeden Jahres.)
Über die eingegangenen Anträge wird im jeweils im September auf der gemeinsamen Sitzung der SOK-Landesreferenten entschieden.
Die Zahl der hohen Danprüfungen wird auf 5 Termine Bundesweit beschränkt.
Geplant sind
2 Termine in Norddeutschland (Niedersachsen, NRW)
2 Termine in Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg)
1 Termin in der Mitte (Hessen, bzw. Rheinland-Pfalz)
Alle Anträge für 2025 bleiben davon unberührt.
Für die A-Prüfer wird es Verlängerungslehrgänge geben.
Der erste Zeitraum beginnt im Januar 2025 und endet im Dezember 2027.
Möglich ist ein zentraler Lehrgang bundesweit. Die Landesverbände dürfen die Lehrgänge aber auch selbst organisieren.
Genauere Einzelheiten sind allerdings dazu noch nicht bekannt, werden aber nach entsprechenden Vereinbarungen so schnell wie möglich veröffentlicht.
Formulare und Kriterienkataloge sind auf der DKV-Internetseite unter Downloads zu erhalten.
Alfred Heubeck
Referent für SOK im BKB e.V.
***
Die genannten Verordnungen sind auch auf der Seite des Deutschen Karateverbands veröffentlicht.
Hallo,
was genau findest Du jetzt seltsam?
Grüße
Sven
Hallo,
was genau findest Du jetzt seltsam?
Grüße
Sven
Naja, das sind einige Punkte:
1. Seit dem 6.März 2025 ist SOK-Karate im DKV als eine eigenständige Stilrichtung anerkannt. => Ist das nicht schon lange so?
2. Ein Mischen der alten und neuen Prüfungsordnungen ist nicht zulässig. => Die meisten Inhalte werden sowieso individuell festgelegt und geprüft. Das war und bleibt so.
3. Für die A-Prüfer wird es Verlängerungslehrgänge geben. => Was lernt man denn da?
4. Formulare und Kriterienkataloge sind auf der DKV-Internetseite unter Downloads zu erhalten. => Die Kriterienkataloge berücksichtigen nicht den Menschen oder sein Karate. Ob jemand als Vorbild handelt oder einer Strafe nur wegen Verjährung entgangen ist, wird da in keiner Form betrachtet.
Insgesamt sieht das für mich nicht nach einem logischen und vernünftigen Konzept aus.
Hallo,
Danke für die Antwort. Ich hatte das nicht so ernst genommen - bürokratische Dokumente halt.
1. Seit dem 6.März 2025 ist SOK-Karate im DKV als eine eigenständige Stilrichtung anerkannt. => Ist das nicht schon lange so?
In der Tat eine sehr merkwürdige Aussage. Hatte ich völlig überlesen.
3. Für die A-Prüfer wird es Verlängerungslehrgänge geben. => Was lernt man denn da?
Das mit den Verlängerungslehrgängen für A-Prüfer habe ich generell nicht verstanden. Aus der Verfahrensordnung habe ich nicht so wirklich entnommen, wie das laufen soll. Wenn ich nicht generell was überlesen habe, können da A-Prüfer nicht an ganz regulären Prüferlehrgängen teilnehmen? Alles was die brauchen, ist diese Bestätigigung, die hinten an der Verfahrensordnung hängt, die an den Stilrichtungsreferenten weitergeleitet werden muss.
Was lernt man da? Das scheint eindeutig: Alles was das Ego des Referenten verlangt.
Die Kriterienkataloge berücksichtigen nicht den Menschen oder sein Karate. Ob jemand als Vorbild handelt oder einer Strafe nur wegen Verjährung entgangen ist, wird da in keiner Form betrachtet.
Das ist absolut korrekt. Leistungssport und Konformität scheinen die entscheidenden Faktoren zu sein.
Grüße
Sven
oldtomtom
16-06-2025, 21:44
Ich frage mich immer schon; Wer lizenziert die Lizenzierenden? Alles nur Bürokratie-Verbandsgedöns. Beispiel, theoretisch: Da wird jemand mit dem 5 Dan und A-Prüferlizenz im Landesverband als Prüferreferent bestimmt/gewählt. Der macht dann kraft seines Amtes die Prüferfortbildung für die A-Püfer mit 6, 7,. 8 Dan? Für die hohen Dan-Prüfer und Referenten, egal in welcher Aus- und/oder Fortbildung sie auch tätig sind, müßte mM nach eine verpflichtende wissenschaftliche Fortbildung , zb bei der Sporthochschule Köln stattfinden. Neue biomechanische, medizinische und sonsstige Erkenntnisse müßten denen vermittelt werden. Ich bin es zb leid, hören zu müssen; Das habe ich vor 4o Jahren so gelernt. Wunderbar, dann macht eure Hüftgelenke, Knie und Schultern nach den alten Erkenntissen und Lehrsätzen kaputt
Hallo,
Ich frage mich immer schon; Wer lizenziert die Lizenzierenden?
Diese Frage ist am einfachsten zu beantworten: Die Mitglieder des Verbands.
Bei der Wahl ist klar, welche Aufgaben der Prüferreferent hat und den Leuten ist auch klar, wen sie in dieses Amt wählen.
Der macht dann kraft seines Amtes die Prüferfortbildung für die A-Püfer mit 6, 7,. 8 Dan?
Wir hier in Sachsen werden das so machen, dass ich drei Lehrgänge pro Jahr für die Verlängerung der A-Lizenz anbieten werde. Das sind die Lehrgänge, bei denen eh die meisten da sind:
1.) Danshakai,
2.) SKB-Shotokantag und
3.) Dojoleiter- und Trainertreffen.
Bei allen drei Veranstaltungen sind Referenten da, die genug Erfahrung haben (und auch weitergeben), um alle eventuell auftretenden Fragen zu klären. Das ist für mich ausreichend. Mein Ego ist nicht groß genug, dass ich anderen mit gleicher oder höherer Graduierung erklären muss, wie ein Oi-Zuki funktioniert.
Grüße
Sven
Hallo,
wenn man etwas "leid ist" und "nur Bürokratie- [und] Verbandsgedöns" sieht, gibt es eine ziemlich simple Möglichkeit: Austritt.
Ich war vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren zum letzten Mal bei einem von einem DKV-Karateka geleiteten Lehrgang, und nachdem ich in meinen ersten Karate-Jahren "automatisch" durch zwei Vereinsmitgliedschaften DKV-Mitglied war, endete auch meine DKV-Mitgliedschaft kurz danach. Heute gibt es nichts, rein gar nichts, das mich dazu bewegen könnte, erneut DKV-Mitglied zu werden. Und jetzt kommt's: Ich übe dennoch mit meinen Trainingspartnern in meiner (nicht zum DKV gehörenden) Minitruppe Karate ...
Grüße,
Henning Wittwer
Katamaus
17-06-2025, 11:42
Und jetzt kommt's: Ich übe dennoch mit meinen Trainingspartnern in meiner (nicht zum DKV gehörenden) Minitruppe Karate ...
So ähnlich kann man das sogar innerhalb des DKV handhaben. Dann ist halt der 5. Dan die letzte Graduierung. Ist eh traditioneller so. :D
Hallo,
Hallo,
wenn man etwas "leid ist" und "nur Bürokratie- [und] Verbandsgedöns" sieht, gibt es eine ziemlich simple Möglichkeit: Austritt.
Ich war vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren zum letzten Mal bei einem von einem DKV-Karateka geleiteten Lehrgang, und nachdem ich in meinen ersten Karate-Jahren "automatisch" durch zwei Vereinsmitgliedschaften DKV-Mitglied war, endete auch meine DKV-Mitgliedschaft kurz danach. Heute gibt es nichts, rein gar nichts, das mich dazu bewegen könnte, erneut DKV-Mitglied zu werden. Und jetzt kommt's: Ich übe dennoch mit meinen Trainingspartnern in meiner (nicht zum DKV gehörenden) Minitruppe Karate ...
Grüße,
Henning Wittwer
Das Thema des Threads ist: "Kriterienkatalog DKV für hohe Danprüfungen".
Danke für Deinen Beitrag - alle die sich für das Thema "Kriterienkatalog DKV für hohe Danprüfungen" interessieren, ist sicherlich damit entscheidend weitergeholfen.
Grüße
Sven
Katamaus
17-06-2025, 17:44
Danke für Deinen Beitrag - alle die sich für das Thema "Kriterienkatalog DKV für hohe Danprüfungen" interessieren, ist sicherlich damit entscheidend weitergeholfen.
Unbedingt! Denn es gilt die alte chinesische Weisheit: Love it (wer?), change it (viel Spaß!) or leave it (Henning extern, ich intern). Da sollte dann für jeden was dabei sein. Danke, dass Du das auch noch einmal hervorgehoben hast.
change it
In der Tat gibt es bereits Unmut auf Seiten einiger Vertreter der kleineren Stilrichtungen. Einige Vertreter - darunter auch Amtsträger - aus diesen Ecken denken bereits darüber nach, ob (und wie) man den DKV zu einer Änderung bringen kann oder ob man - analog zum Kobudo und Kyusho - Ausnahmen für die kleinen Stile erwirken kann.
oldtomtom
22-06-2025, 16:51
In der Tat gibt es bereits Unmut auf Seiten einiger Vertreter der kleineren Stilrichtungen. Einige Vertreter - darunter auch Amtsträger - aus diesen Ecken denken bereits darüber nach, ob (und wie) man den DKV zu einer Änderung bringen kann oder ob man - analog zum Kobudo und Kyusho - Ausnahmen für die kleinen Stile erwirken kann.
Es gibt da eine formaljuristische oder auch basisdemokratische Möglichkeit. Das Interesse schein aber gering zu sein.,
Bei Interesse PN an mich
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