Vollständige Version anzeigen : Ted Wong-Stil
Netzfund - Zitat:
"Probably the best explanation I've heard is from one of Ted Wong's students who said that Jun Fan was about engagement and making contact and shutting your opponent down on the inside, while late-stage JKD was about disengagement and keeping your distance and hitting without being hit or having to trap."
https://www.youtube.com/watch?v=-sbDbe4JsNM&t=18s
Entsprechen die gezeigten Sachen dort der Lehrmeinung in dieser Linie oder ist das eher persönicher Stil?
- Fuss vor Hand beim Step und tiefen Haken
- Beim Pack Fauststoss mit der Rechten ausholen; Greifen über dem rechten Arm
Ist nicht als Kritik durch die Hintertür gemeint; ich kenne Systeme, wo das "Ausholen" beim Kontakt in dem Moment wo der "Pak Sao" trifft gelehrt und begründet wird und Ted Wong würde eh mit mir den Boden wischen. Allerdings kenne ich halt aus dem Wing Tsun/Wing Chun eine andere Lehre.
Geht mir tatsächlich ähnlich, aber ist auch irgendwie klar, wenn man halt keine WC-Basis hat und gelrent hat, überhaupt einige Ausholbewegungen, aber noch viel schimmer finde ich, das er mMn zu hoch steht und dadurch hüpfen muss um schnell nach vorne zu kommen. Und das ganze halt auch nur an nem bewegungslosem Dummy, macht keinen guten Eindruck, aber klar ist auch, damals wr das Niveau überall nicht so hoch wie heute, vergisst man schnell mal...
jkdberlin
12-01-2025, 11:21
Ging mir bei einem Ted Wong Seminar ähnlich. Ausholen, Fuß vor Hand und was mich auch störte war, dass als sein Partner einen Pak Sao Da machte er den Kopf immer weg drehte. Er war schnell, und seine "tänzerische" Fußarbeit erinnerte sehr stark an BL, aber ist halt nur das, was ich aus einem Seminar erinnere....
Danke für die Stellungnahme Frank; Deine Einschätzung beruhigt mich sehr. Ich hatte ja selbst ein ganz klein wenig ins JKD (also Inosanto Linie, aber auch ganz wenig Selbststudium) ins JKD hineingschnuppert und schon befürchtet, alles falsch verstanden zu haben.
Auch Dir danke angHell: bei unserem Backgraound ist ja klar, dass wir es ähnlich sehen.
Quirit, kanken, und auch der gepostete Text von Pat Strong scheinen ja eher davon auszugehen, dass Bruce Lee eine "innere Struktur" (oder wie Pat Strong es mal ausdrückte: ein "Inner Game") hatte, auf der er das Nachfolgende aufgebaut hat. Dem schließe ich mich an.
Quirit, kanken, und auch der gepostete Text von Pat Strong scheinen ja eher davon auszugehen, dass Bruce Lee eine "innere Struktur" (oder wie Pat Strong es mal ausdrückte: ein "Inner Game") hatte, auf der er das Nachfolgende aufgebaut hat. Dem schließe ich mich an.
Zwar erinnere ich mich nicht daran das explizit geschrieben zu haben, aber wenn ich darüber nachdenke macht es schon Sinn. Bei ing ung Leuten (man kann darüber diskutieren wie weit man das den "inneren Fähigkeiten" zuordnet) entwickelt sich im "Trapping" ein "sattes Gefühl", das man wahlweise an- oder auch abstellen kann, während ich bei Leuten ohne ing ung Background das Trapping, dass sie im JKD gerlernt haben (da ist mein Erfahrungsschatz aber sehr klein; auf dem Niveau eines Anfängers - jetzt ohne Bescheidenheit) als eher "luftig" erlebt habe.
Das ist jetzt aber keine Kritik, sondern liegt vielleicht nur in der Natur der Sache. Auf der anderen Seite habe ich auch bei nur leicht fortgeschrittenen Anfängern im JKD "boxerische" Skills gesehen, mit denen ing ung Leute nur schwer klarkommen. Das liegt wahrscheinlich einfach in der Natur der Sache: Fokus, Trainingszeit in der jeweiligen Distanz; Chi Sao und auch daran wie man den Kampf im allgemeinen sieht.
Ted Wong hatte also keinen WC Background lese ich heraus. Ok, interessant zu wissen. Das mit dem Fuss vor Hand ist aber für mich das komischste; ich kann mich auch nicht darann erinnern, dass ich das jemals irgend wo gehört, oder gesehen hätte; ausser mal in einer Taiji- Form, mit Begründung, welche nichts unmittelbar mit dem Kämpfen zu tun hat.
Ich würde aber auch die persönliche, subjektive Meinung vertreten, dass der durchschnittliche Boxer dem durchschnittlichen Ausübenden einer asiatischen KK potentiell überlegen ist.
(Schreibweise der VT Athletic Association, keine besondere Lineage gemeint)
Die "richtige" Schreibweise für diesen Kung Fu Stil fällt mir dauerhaft schwer; eine Zeit lang hatte ich chin. Schriftzeichen verwendet, aber das wirkt wahrschienlich etwas eccentrisch. Ich werde Deine Schreibweise übernehmen.
Ich würde aber auch die Meinung vertreten, dass der durchschnittliche Boxer dem durchschnittlichen Ausübenden einer asiatischen KK potentiell überlegen ist.
Jetzt lehnst Du Dich sehr weit aus dem Fenster will ich meinen, wobei die Frage danach was "durchschnittlich" heisst, natürlich so unklar ist wie "Überlegenheit" (in welchem Kontext?); das Wörtchen "potentiell" lässt ja auch viel Spielraum.
Ich gehe der Diskussion darum aus dem Weg ;)
Das Zitat, das allerdings der Leseprobe entstammt, das ich im Thread "Bruce Lee - for real etc." als Bilddateien gepostet habe:
"At the end of Bruce's life, he was beyond technique. IN A SENSE he was just fencing with hands and feet. Whenever he saw a hole he just put something into it." (Jesse Glover)
verstehe ich wiederum ein wenig anders.
Es spiegelt eine Wahrnehmung der letzten Entwicklungsstufe der gesamten Fähigkeiten Bruce Lees - Schnelligkeit, Auge / Perzeption, mobiles Angreifen in alle Richtungen, Timing, Intuition, etc. - vor seinem Tod. Ob diese strukturabhängig war, und BL dies z.B. auch mit Monkey Kung Fu, FMA Empty Hands, Shotokan oder sonst etwas hätte ausführen können, vermag ich nicht zu beurteilen. So würde ich "beyond technique" zwar verstehen, aber man muss natürlich auch bestimmte Bewegungsstrukturen verinnerlicht haben. Just my 2 cent.
"At the end of Bruce's life, he was beyond technique. IN A SENSE he was just fencing with hands and feet. Whenever he saw a hole he just put something into it." (Jesse Glover)
verstehe ich wiederum ein wenig anders.
Es spiegelt eine Wahrnehmung der letzten Entwicklungsstufe der gesamten Fähigkeiten Bruce Lees - Schnelligkeit, Auge / Perzeption, mobiles Angreifen in alle Richtungen, Timing, Intuition, etc. - vor seinem Tod. Ob diese strukturabhängig war, und BL dies z.B. auch mit Monkey Kung Fu, FMA Empty Hands, Shotokan oder sonst etwas hätte ausführen können, vermag ich nicht zu beurteilen. So würde ich "beyond technique" zwar verstehen, aber man muss natürlich auch bestimmte Bewegungsstrukturen verinnerlicht haben. Just my 2 cent.
Sehe ich genauso. Das Konzept „beyond technique“ ist jedoch nichts, was spezifisch Bruce Lee zuzuordnen wäre, sondern ist im Gegenteil in der Welt der Kampfkünste weit verbreitet. Ich selbst würde das, was ich mache übrigens auch lieber als „Kunst des Kämpfens“ bezeichnen statt als Kampfkunst; mir scheint dieser Begriff passender.
Besonders Techniken sind an sich eher Werkzeuge, die innerhalb einer Trainingsmethode verwendet werden (manchmal so wie Stützräder an einem Kinderfahrrad), um das Kämpfen zu erlernen. Im Ilustrisimo-System wurde mir dies sogar in der ersten Stunde genau so erklärt (was dieses System ausmacht sind Prinzipien und Detailwissen), und ich kenne diese Sichtweise auch aus anderen Systemen – sowohl aus dem WT und ein erfahrener Praktiker des VT hat sich - wenn ich ihn richtig verstanden habe - mir gegenüber auch in diesem Sinn geäussert.
Vielleicht verlieren sich manche auf dem Weg (der Weg ist ja manchmal das Ziel). Das mag auch im WT vorkommen, wenn man sich in das ChiSao (verliebt)- wurde hier bestimmt schon diskutiert ;)
Ich stimme Dir im Rahmen dessen, was Du meinst, ZU, aber nicht auf das spezifische o.g. Zitat bezogen.
Gut, dann kannst Du mir Deine Gedanken dazu sicher etwas erläutern. Ich lerne gerne dazu!
Ich glaube nicht, dass ich Dir etwas beibringen kann
Vielleicht nicht, aber dann läge es am ehesten an meinem zähen Kopf ;)
kann man auch Ving Tsun als "stilfrei und reine Funktion" (Keith Kernspecht) betrachten
Gut, ist durchaus möglich dass meine Sichtweise des WT hier durch die spezifische Sichtweise Kernspechts (der sich ja auch mit JKD befasste und ein Schüler Jesse Glovers war) stark mitgeprägt wurde. Was meinen älteren VT Kontakt betrifft, muss ich insofern auch in dem Sinne relativieren, dass es sich dabei um einen eher offenen Hong Kong Chinesen handelte, der auch stark an nicht chinesischen Systemen interessiert und darin involviert war - was vielleicht auch untypisch war.
Jedenfalls sehe ich die Kunst des Kämpfens schon lange so und mir scheint, viele tun das. Vielleicht komme ich auch nur mit einer bestimmten Auswahl ins Gespräch.!? Die Art das Kämpfen so zu sehen hat für mich primär aber nichts mit Skill Level zu tun - ist ja völlig klar, denn wir reden ja auch von Bruce Lee und seiner Sichtweise!
Das Zitat bezieht sich auf einen fortgeschrittenen skill level Bruce Lees ("at the END of his life"), in dem er eine Stufe erreicht zu haben schien, die irgendwie nicht mit konventionellen Methoden unterrichtbar ist. Auch die Ausführungen seiner anderen Schüler gehen ja in diese Richtung. Er hat z.B. zu einem Schüler gesagt, dass er gedanklich für den Bruchteil einer Sekunde "off" war, und den Augenblick für einen Angriff genutzt.
Sorry, dass ich auch hier relativiere, aber ich versuche wirklich einfach nur ehrlich und offen zu diesem Thema zu sein. Diese Thematik die Du ansprichst, wird in manchen Systemen, wenn nicht von der ersten, dann zumindest ab der 10 Trainingsstunde an gelehrt. Besonders im Schwertkampf (so wie ich ihn kenne) gehören diese Themen zu den Basics. Natürlich auch wie man mit dem eigenen Geist umgeht, wie man ihn beruhigt, um dem Gegner diese Chance zu nehmen, diesen Moment zu erkennen, der Blick, die Umwelt, der Focus, die körperliche und innere Balance.
Damit möchte ich keinesfalls sage, dass ich diese Skills auch nur ansatzweise auf einem Niveau entwickelt hätte, auf dem Bruce Lee diese erreicht hätte, aber die Besonderheit liegt hier eben nur im Skill Level und nicht in der Methode selbst.
Nochmal, ich behaupte wirklich in keinster Weise, dass ich diese Skills auf einem nennenswerten Niveau beherrschen würde
Wahrscheinlich bin ich mit Bruce Lees Konzepten zu wenig vertraut um auf diesem Nivea mitzudiskutieren; das "Begriffsdurcheinander" trifft den Nagel vielleicht auf den Kopf; zwar habe ich ein Konzept vom "Disengagement", aber ich weiss in keinster Weise mit welcher Bedeutung dieser Begriff bei Bruce Lee od. Ted Wong belegt war, bzw. wie tief dieses Konzept geht und was es alles beinhaltet.
Irgendwann wird es halt wirklich ein Begriffswirrwar (wenn man in die spezifischen Bedeutungen und Konzepte nicht eingeweiht ist, so wie ich):
z.B. verwendest Du die Idee/das Konzept des "Fechtens mit der Hand" sozusagen als Synonym für das "Disengagement".
Im Fechten selbst - sowohl im Europäischen, in das ich mal reingeschnuppert habe -, wie auch im philippinischen, das ich so intensiv wie möglich praktiziere sind ja auch "Disengagement" und "Bindung" bekannt; zum Teil ähnelt das Agieren in der Bindung dem ChiSao/TuiShou und ist sehr hoch entwickelt - eine Kunst für sich.
Bruce Lees Conecpt des "Fechtens mit der Hand" bezieht sich also auf das "Disengaging"? Ist mit dem "Disengaging" das gemeint, was man in dem von Dir verlinkten Video von Adam Chan sieht? ... pretty basic ... oder verpasse ich wieder einen wichtigen Punkt?
anvertraute Dinge verraten, von denen ich nicht weiß, ob sie so publik gehen sollen.
das ist natürlich ein Problem. Ich versuche halt auch Zitate so weit als möglich zu vermeiden - auch wenn sie mir auf der Zunge liegen - , weil ich jamand anderem Worte nicht wie in den Mund legen möchte, die vielleicht in einem bestimmten Kontext gesagt wurden und vielleicht nur zu mir, weil derjenige der sie sagte Worte an mich gerichtet hat, weil er meinte, dass sie meinem Erkenntnisniveau entsprechen. ... wieder ein Thema für sich.
Ich verbleibe besser bei historischer Beschäftigung mit dem BL-Phänomen, und bei allgemeinen Begriffen, anstatt mich in technischen Details zu verlieren, von denen ich nichts verstehe. Ich glaube aber, dass ich Jessies Sichtweisen ganz gut verstanden habe, auch seine Aussagen / Zitate.
Was die historischen Betrachtungen angeht, da kann ich leider nicht mitreden. Ich selbst bin auch kein "Bruce Lee Fan"; ich interessiere mich für ihn am Rande und eher im Bezug zur Kampfkunst.
Was die Sichtweisen von Jesse Glover angeht: die interessieren mich schon sehr! Wenn ich dann jedoch die Brücke zu anderem schlage, dann nicht um das Können oder Verständnis von jemandem zu relativieren - für mich sind solche Überlegungen einfach auch interessant.
Für uns heute ist manches aber auch so viel leichter. BL war schon da und hat einen Weg gebahnt. MMA hat die verträumte Welt der Kampfkunst "aufgerollt" im Internet kann man sich einen Überblick verschafen, Reisen ist so viel einfacher und Systeme, welche Fremden nicht nur unzgänglich, sondern verborgen waren, sind heute einfach so öffentlich zugänglich.
jkdberlin
12-01-2025, 23:22
Ging mir bei einem Ted Wong Seminar ähnlich. Ausholen, Fuß vor Hand und was mich auch störte war, dass als sein Partner einen Pak Sao Da machte er den Kopf immer weg drehte. Er war schnell, und seine "tänzerische" Fußarbeit erinnerte sehr stark an BL, aber ist halt nur das, was ich aus einem Seminar erinnere....
Ich glaube, ich muss hier noch was ergänzen:
Ted Wong war einer der wenigen Schüler von Bruce Lee, der keine Vorerfahrung in anderen Kampfkünsten hatten. D.h. alles, was er kann, basiert auf dem was Bruce Lee mit ihm trainiert hat. Er kannte auch keine anderen Trainingsmethoden usw.
Und, laut seiner eigenen Aussagen, hat ihm Bruce Lee einiges beigebracht um ihn dann mit dem angreifen zu lassen und seine eigene Abwehr zu trainieren. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem sich alle seine Eigenschaften (Bruce Lees) schon so weit entwickelt haben. Ted Wong hat ganz sicher tiefe Einblicke in das JKD des Bruce Lee und hatte viel Wissen zu vermitteln. Er konnte im Vergleich die Bewegungen und Techniken sehr Bruce Lee mässig ausführen. Nur ist halt seine Performance nicht zu vergleichen. Und, er war immer sehr nahe mit seinen Techniken am Ursprung, mehr als andere, die sich in andere, eigene Richtungen entwickelt haben.
Auf die feinen Details und das Feinpolieren kommt es dabei an, und ich bezweifle, dass dies gut auf solch einem Board verbalisierbar ist, was sich in der Praxis viel besser und schneller zeigen und erklären lässt.
Wenn Dich Dein Weg mal in die Nähe von Basel führt, bist Du natürlich herzlich dazu eingeladen mal was praktisches zu zeigen und zu erklären.
Wenn Dich Dein Weg mal in die Nähe von Basel führt, bist Du natürlich herzlich dazu eingeladen mal was praktisches zu zeigen und zu erklären.
Vielen Dank. Nein, Du mir.
Ich glaube, ich muss hier noch was ergänzen:
Ted Wong war einer der wenigen Schüler von Bruce Lee, der keine Vorerfahrung in anderen Kampfkünsten hatten. D.h. alles, was er kann, basiert auf dem was Bruce Lee mit ihm trainiert hat. Er kannte auch keine anderen Trainingsmethoden usw.
Und, laut seiner eigenen Aussagen, hat ihm Bruce Lee einiges beigebracht um ihn dann mit dem angreifen zu lassen und seine eigene Abwehr zu trainieren. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem sich alle seine Eigenschaften (Bruce Lees) schon so weit entwickelt haben. Ted Wong hat ganz sicher tiefe Einblicke in das JKD des Bruce Lee und hatte viel Wissen zu vermitteln. Er konnte im Vergleich die Bewegungen und Techniken sehr Bruce Lee mässig ausführen. Nur ist halt seine Performance nicht zu vergleichen. Und, er war immer sehr nahe mit seinen Techniken am Ursprung, mehr als andere, die sich in andere, eigene Richtungen entwickelt haben.
Und offenbar verfügen Ted Wongs Schüler auch über ein gutes Wissen, siehe Eingangszitat, das an dieser Stelle noch einmal wiederholt sein soll:
"Probably the best explanation I've heard is from one of Ted Wong's students who said that Jun Fan was about engagement and making contact and shutting your opponent down on the inside, while late-stage JKD was about disengagement and keeping your distance and hitting without being hit or having to trap."
jkdberlin
13-01-2025, 09:02
"Probably the best explanation I've heard is from one of Ted Wong's students who said that Jun Fan was about engagement and making contact and shutting your opponent down on the inside, while late-stage JKD was about disengagement and keeping your distance and hitting without being hit or having to trap."
Das passt mir nicht ganz so. Es geht dabei eher um das, sagen wir mal, JKD der Los Angeles Endphase. Aber halt nur für Bruce selber. Andere seiner Schüler der gleichen Phase nutzen zwar auch das "Stoppen", gehen aber dann ins Trapping, Clinchen und bis zum Grappling. Es wurde halt sehr Attribute- bzw. Körperbau-bezogen trainiert. Bob Bremer mit seiner Leg Obstruction, Larry Hartsell mit seinem Clinch und Grappling ... große schwere Leute "lernten" andere Herangehensweisen als z.B. ein Ted Wong, der dem Körperbau und dem Gewicht nach eher bei Bruce Lee war. Das "Point-fighting" und das "nicht-Trapping" etc. war halt was für die kleineren, leichteren, schnelleren, beweglichen Menschen.
Das passt mir nicht ganz so. Es geht dabei eher um das, sagen wir mal, JKD der Los Angeles Endphase. Aber halt nur für Bruce selber. Andere seiner Schüler der gleichen Phase nutzen zwar auch das "Stoppen", gehen aber dann ins Trapping, Clinchen und bis zum Grappling. Es wurde halt sehr Attribute- bzw. Körperbau-bezogen trainiert. Bob Bremer mit seiner Leg Obstruction, Larry Hartsell mit seinem Clinch und Grappling ... große schwere Leute "lernten" andere Herangehensweisen als z.B. ein Ted Wong, der dem Körperbau und dem Gewicht nach eher bei Bruce Lee war. Das "Point-fighting" und das "nicht-Trapping" etc. war halt was für die kleineren, leichteren, schnelleren, beweglichen Menschen.
Mit den von mir eingebrachten Fehlern und Lücken gelingt es mir zumindest, etwas dazu zu lernen, wovon vielleicht auch der mitlesende Teil der KKB-Community profitiert.
jkdberlin
13-01-2025, 10:02
https://youtu.be/OYL9CQKGhKU?si=P8PS-lyS9CHnyMsS
Gerade der Infight war bei Larry Hartsell halt nicht nur auf Grappling reduziert, es ging um Boxing und Tritte genau so wie im Balance brechen, werfen und Grappling.
Danke. Nett, dass Du Eure Session mit uns teilst! :halbyeaha
Möchtest Du auch mit uns teilen, was Larry von BL als Martial Artist, Kämpfer und Lehrer hielt (auch wenn es nicht direkt zu diesem Topic passt, aber zu dem, was die letzten Tage auf diesem Board geschrieben wurde)?
jkdberlin
13-01-2025, 10:33
Danke. Nett, dass Du Eure Session mit uns teilst! :halbyeaha
Naja, ist ein Ausschnitt aus einem Lehrvideo ... :)
Möchtest Du auch mit uns teilen, was Larry von BL als Martial Artist, Kämpfer und Lehrer hielt (auch wenn es nicht direkt zu diesem Topic passt, aber zu dem, was die letzten Tage auf diesem Board geschrieben wurde)?
Das sollte Larry selber sagen:
https://www.facebook.com/reel/1656405735262655
Interessant.
Ist bekannt, ab wann BL seine Lektionen so personalisiert hat?
jkdberlin
13-01-2025, 11:01
Interessant.
Ist bekannt, ab wann BL seine Lektionen so personalisiert hat?
Mir leider nicht. Tim Tacket hatte auch schon mal häufiger was dazu geschrieben, dass zum Beispiel ein Bob Bremer ganz andere Dinge unterrichtet bekam wie z.B. die leichteren Schüler ... Hat mich halt später immer so an das "game building" im BJJ erinnert. Es gibt Basics & Fundamentals und von da aus muss man sein eigenes Spiel entwickeln.
Abstauber
13-01-2025, 11:05
Das ist vollkommen korrekt Andreas.
Angreifen von Öffnungen, anstatt geschlossene Linien frei zu machen. Spart Zeit und nimmt dem Gegner Reaktionszeit.
Wechseln von hoch nach tief, tief zu hoch, recht nach links oder links nach rechts. Fechten mit Händen und Füßen.
Genau das zeigte Bruce zu Jesse, bei einer Geburtstagsfeier in den 70ern und er sagte, ich fechte jetzt mit Händen und Füssen.
Persönliche Methoden Bruce Lees - "Fechten mit Händen und Füßen" - und auf das jeweilige Individuum (Attribute, Körperbau/-größe, Bewegungsstil, Temperament, usw.) zurechtgeschnittene Methoden - ist doch bis jetzt für jeden etwas dabei.
"Game Building" entspricht hierbei dem, was Jessie als "Entwicklung eines persönlichen Mini-Systems" bezeichnete.
Beim disengaging hatte ich vom Begriff her erstmal mehr an Distanz gedacht, scheint aber auch er um den Handkampf zu gehen. Das kann man halt machen, wie Adam Chan schon meinte, wenn man schneller ist als der andere, ggf. noch wenn man eine größere/große Reichweite hat, und sicher auch wenn man viel stärker ist, weil man sich ggf. erlauben kann, Treffer zu fressen. Aber es ist schon ein Risiko und man hat weniger Kontrolle über den anderen, das bringt halt "Trapping" und Grappling.
Zu BL als Lehrer fällt mir noch ein was mir über Jesse herangetragen wurde, das BL ihm beigebrachthat sich im Chisao immer ordentlich reinzulehnen (was er was ich in Videos gesehen habe scheinbar bis zum Schluss nie komplett ablegen konnte) - der einzige Sinn den ich daran erkennen kann, ist das BL gut trainieren konnte, mit nem kräftigen Typen der sich auch noch reinlehnt damit er lernen kann mehr Kraft zu generieren...
ihm beigebrachthat sich im Chisao immer ordentlich reinzulehnen (was er was ich in Videos gesehen habe scheinbar bis zum Schluss nie komplett ablegen konnte) - der einzige Sinn den ich daran erkennen kann, ist das BL gut trainieren konnte, mit nem kräftigen Typen der sich auch noch reinlehnt damit er lernen kann mehr Kraft zu generieren...
Will jetzt keine Diskussion ala "reinlehnen oder nicht" eröffnen , aber das "Rollen" mit moderater Kraft , als festen Bestandteil (nicht als alleinigen) halte ich auch für sinnvoll. Aus mehreren Gründen.
A) Die ankommenden Vektoren sind deutllicher wahrnehmbar und zwar in der Form wie sie einem real auch begegnen , wenn beide mit Wucht aufeinander prallen .
B) lerne ich dadurch besser mit der nicht zu vermeidenden Gefangennahme der eigenen Bewegungen im Moment der Spannungserhöhung , im Moment eines Impakts , eines festen Griffes usw. klarzukommen und die des Gegners zu erkennen.
C) der für mich wichtigste Punkt
Lernt mein Körper trotz höherem oder hohen Kraftaufwand , der in einer Auseinandersetzung immer passiert , wenn man es genau nimmt unvermeidbar ist , mehr und mehr eine flexible , elastische Organisation der beteiligten Muskulatur TROTZ der Tonuserhöhung , zu entwickeln.
Wenn man immer nur mit sehr wenig Widerstand arbeitet , so wegen Fliege auf dem Arm und so , aber auch generell , weil man ja leicht und schnell agieren möchte , quasi reibungsfrei . Dem anderen kein Input geben möchte . Dann impft man sich mehr und mehr einfach nur feste Bewegungsabläufe ein die dann schnelll abgerufen werden . Hat auch seine Berechtigung und ist ein wertvoller Part des Trainings , aber ,..... sobald die Distanzen sich schnell verändern , und das werden sie ! Fällt vieles schnell wie ein Kartenhaus zusammen .
Entweder der andere ist ausserhalb eines sinnvollen Impakts oder ,...er ist zu nah . Blockiert nun die Wege oder Greift , klammert , hält .
Genau hier , an dem Punkt wo es zu dicht wird , oder wo man sie zu fassen bekam , hatten die leute die es gewohnt waren schnell und locker mit wenig Kraftaufwand zu arbeiten dann ihre Probleme . denn sobald es in die blockade , in Clinchnähe , in Griffarbeit , ging , kam es unweigerlich zu einem Bruch in ihren bewegungen , teilweise sogar in der gesamten Struktur . der Tonus erhöhte sich , was völlig normal ist , aber ,... sie brauchten länger und wenn es nur Bruchteile an sekunden waren , um bei einem Lösen IHRE handlung abrufen zu können , da ihr Körper , ihre Muskulatur bei höheren Tonus nicht flexibel ,nicht reaktionsfähig genug war .
Das passierte immer wieder bei , (ich schreib mal vorsichtigerweise nur ing ung allgemein-leuten ), die viel wert auf kraftminimales Arbeiten Wert legten , aber auch bei Taichiler bzw generell bei Leuten die sich ein Entspanntes arbeiten auf die Fahnen schrieben. Sie waren als erstes FEST und brauchten wertvolle Zeit länger um da raus zu kommen.
jetzt kommts . Ringer dagegen konnten auch bei sehr hohen eigenen Spannungen verdammt gut reagieren , sehr dynamisch , sehr schnell arbeiten und vor allem !!! Fühlen .
das nur als Idee , weshalb es in meinen Augen mehr als nur den einen Punkt gibt der dafür spricht.
@Cam: Wie Du weißt bin ich ja aus der WSL-Linie, wir haben immer Schlagfokus und damit verbundenen Vorwärtsdruck (schreibe das weil er deutlich anders und meistens auch stärker ist als im WT), aber Jesse sollte sich richtig reinlehnen damit BL trainieren konnte, der ist also andernfalls einfach umgefallen bzw. deutlich reingefallen, sieht man auch auf Videos, der Hauptinhalt im VT/WC ist ja kraftgenerieung ohne sich reinzulehnen, also aufrecht zu bleiben....
Da fällt mir ein was ich noch sagen wollte: Die hier im Borad und ich denke auch im deutschsprachigen Bereich steht VT für die WSL-Linie, weil die es immer so in Anlehnung an YM so benutzt haben, die Leung Ting/KRK Line als WT, die Schriebweise hatte sich LT ja in Abgrenzung zu den anderen beiden Schreibweisen ausgedacht, inzwischen gibt es allerdings zwei Ex-EWTO Ableger die auch eine VT-Transkription nutzen. Persönlich nehme ich WC als die erste, englische Transkription wenn ich allgemein über Wing Chun rede. Viele im WC_Forum reden von *ing*un, finde ich aber zu umständlich, nur mal als Hinweis, die VT Transkription kann auf jeden Fall zu Missverständnissen führen.
PS: Verstehe auch Deinen Punkt allgemein, der Druck im Ringen ist mAn der dem WT ähnlicher (aber im Normalfall höher), ich persönlich tausche allerdings nur mit der Tan/FookHand als SChlag Kraft aus und die andere wird nur mitgeführt und versuche sonst entpannt zu arbeiten, damit ich das lösen und den Schlagfokus allgemein nicht verliere im Gegensatz zu rumdrücken, aber klar, der Punkt den Du ansprichst wäre im Zweifel dahingehend eine Schwäche und im Gerangel/Clinch würden wir dann evtl. auch wieder früher steif machen,w eil wir das nicht so geübt haben. Ok, genug dazu, ist ja eigentlich nen WC Thema, da hätte ich es aber mglw. nicht geschrieben. :p
Hey, interessant! Die Aussage wurde ziemlich genauo so von Jesse an mich herangetragen, aber quasi aus zweiter Hand.
Welche Aussage meinst Du genau?
Na die mit dem aktiven reinlehnen.
Na die mit dem aktiven reinlehnen.
JG war selbst trainingstechnisch noch näher an einer kämpferischen & praxisorientierten, nicht so technischen Variante des Hongkong-Wing Chuns, und eine zeitlang nahe bei BL, aber nicht mehr zum Jun Fan JKD Familienstil gehörig.
Wer sich für diesen historisch interessiert, sollte vielleicht einmal den Briefwechsel mit Taky Kimura probieren, der Senior-Schüler in Seattle, der sich in einem Maße loyal gegenüber BL zeigte, dass er dessen vollstes Vertrauen und eine tiefe Freundschaft genoß.
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