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Vollständige Version anzeigen : Outdoorausrüstung, Kompass etc…



ThomasL
14-01-2025, 10:55
Moin,

ich bin aktuell auf der Suche nach einem Kompass mit entweder LED Beleuchtung oder Tritium Anzeige für die Nachtnavigation. Die US Model der Armee dürften hier nicht gehen (außer sie sind auch global verwendbar, muss ich mal prüfen).
Hat jemand von Euch da eine Empfehlung?

Viele Grüße
Thomas
PS: Ich habe den Thread mal so angelegt, dass man ggf. auch noch andere Outdoorausrüstungen hier diskutieren kann (ich weiß, einen ähnlichen hatte ich schonmal erstellt).

Katamaus
14-01-2025, 10:59
PS: Ich habe den Thread mal so angelegt, dass man ggf. auch noch andere Outdoorausrüstungen hier diskutieren kann (ich weiß, einen ähnlichen hatte ich schonmal erstellt).
Top! Wir könnten z.B. über das richtige Outdoormesser diskutieren. ;) :p :D (scnr)

MGuzzi
14-01-2025, 11:39
ich bin aktuell auf der Suche nach einem Kompass mit entweder LED Beleuchtung oder Tritium Anzeige für die Nachtnavigation. Die US Model der Armee dürften hier nicht gehen (außer sie sind auch global verwendbar, muss ich mal prüfen).


Die Kompassnadel sollte doch überall nach Norden zeigen?

MatscheOne
14-01-2025, 12:28
Die Kompassnadel sollte doch überall nach Norden zeigen?

Bei Kompass Apps kann man den Unterschied von geografischem und magnetischem Nordpol einstellen, gibt da auch nen Fachwort für, welches mir gerade nicht einfällt.

Vielleicht sind die US Kompasse deswegen anders kalibriert?


"Eine kleine Schwierigkeit gibt es aber doch: Weil die magnetischen Pole der Erde ständig wandern, stimmen Magnetpol und geographischer Pol nicht genau überein. Das führt zu einem Winkelunterschied zwischen den beiden Polen. Diese so genannte Missweisung muss man beim Benutzen eines Kompasses beachten und nicht überall auf der Erde ist sie gleich groß. Bei uns in Deutschland ist die Missweisung relativ gering und beträgt ungefähr zwischen 1° bis 3° in Richtung Osten."

https://www.planet-schule.de/mm/die-erde/Barrierefrei/pages/Kompass_und_Orientierung.html

Katamaus
14-01-2025, 12:45
Wer einen guten Kompass verwendet, nutzt hoffentlich auch gute Karten. Da steht die Missweisung üblicherweise drin.

MatscheOne
14-01-2025, 13:43
Wer einen guten Kompass verwendet, nutzt hoffentlich auch gute Karten. Da steht die Missweisung üblicherweise drin.

Yo, bei Thomas bin ich davon einfach mal ausgegangen, andererseits wandern die Pole auch, man braucht also unter Umständen eine möglichst aktuelle Karte.

In D, mit einer Abweichung von 1-3grad aber zu vernachlässigen.


"Trivia

Die Landebahnkennungen von Flugplätzen werden in der Regel aus den auf magnetisch Nord bezogenen Bahnrichtungen abgeleitet. Die entsprechende Gradzahl wird durch zehn dividiert und auf Ganzzahligkeit gerundet. Eine Bahn mit der Kennung 04/22 beispielsweise verläuft in Richtung 40° (und 220° in der Gegenrichtung). Wegen der säkularen Änderung der Deklination verändert sich längerfristig die Bezugsrichtung magnetisch Nord und damit auch die auf magnetisch Nord bezogene Richtung der Bahn. Es kommt daher gelegentlich vor, dass Landebahnkennungen geändert werden müssen. So wurde beispielsweise die Bezeichnung der Landebahn des Flughafens Salzburg am 23. August 2012 von 16/34 auf 15/33[18][19] aktualisiert. Auch die heutige Landebahn 02/20 des Flugplatzes Wilhelmshaven wurde entsprechend angepasst. Laut Reinhard Mey war es diese Bahn, die 1974 als „Startbahn Null Drei“ in seinem Lied „Über den Wolken“ Erwähnung fand.

(Die örtliche Deklination nimmt zu, die Bezugsrichtung magnetisch Nord driftet also nach Osten, die von magnetisch Nord über Ost gezählte Gradzahl der Bahnrichtung wird daher kleiner.) "

https://de.wikipedia.org/wiki/Deklination_(Geographie)

MGuzzi
14-01-2025, 14:04
Bei Kompass Apps kann man den Unterschied von geografischem und magnetischem Nordpol einstellen, gibt da auch nen Fachwort für, welches mir gerade nicht einfällt.

Vielleicht sind die US Kompasse deswegen anders kalibriert?




Man kann die Korrektur für die Deklination auf dem Kompass normalerweise selbst einstellen.
Was man nicht selbst einstellen kann, ist die Kalibrierung für den Ausgleich des Feldlinien-Eintrittswinkels.
Es gibt also Orte in den USA, für die man den gleichen Kompass benutzen kann wie hier. Es gibt auch Orte, an denen kann man gar keinen Kompass verwenden.
Aber wie schon erwähnt, kann man die Deklination in Deutschland vernachlässigen, in Nordamerika ist es ähnlich, es gibt aber Tabellen und Berechnungsmöglichkeiten, sowie Karten mit Isogonen (Linien, die Orte mit gleicher Deklination verbinden).

ThomasL
15-01-2025, 08:27
Moin,

erstmal vielen Dank für eurer Feedback. So eine Messerdiskussion wäre schön, hatten wir noch nicht :p

Spaß beiseite. Mit Deklination bin ich halbwegs vertraut, sowohl mit der rechnerischen Berücksichtigung (die mir im Feld zu fehlerfällig wäre – Kälte, Nässe, Müdigkeit etc…) wie mit der Einstellung am Kompass. Auch die Methode zur Ermittlung im Feld (z.B. mit Hilfe des Polarsterns) habe ich schonmal durchexerziert. Die beiden Qualitätskompasse die ich habe verfügen über die Möglichkeit sie einzustellen. Nur halbwegs vertraut (bedeutet Theorie und Methodik ist bekannt, aber kaum praktische Erfahrung vorhanden) deshalb weil man sie, wie von MGuzzi schon angesprochen, „bei uns“ praktisch i.d.R. vernachlässigen kann.

Was da ablesen aus Karten betrifft. Tatsächlich kaufe ich mir eigentlich nur neue Karten, wenn die Alten auseinanderfallen. Das liegt einfach daran, dass ich eine große Sammlung (1:25.000) habe von denen mehr als 10 doch ziemlich regelmäßig zum Einsatz kommen. Die ständig neu zu kaufen bin ich zu geizig (die damit verbundenen Überraschungen betrachtet ich einfach als gutes Training :D - hatte ich erst vor 2 Wochen als die bei der Planung berücksichtigten Markierungen gar nicht mehr existierten, dafür neue die nicht in meiner Karte verzeichnet waren).

Dort wo die Deklination zu berücksichtigen ist, würde ich mir immer den aktuellen Wert zeitnah aus dem Internet ziehen (da er sich über die Zeit ändert). Steht nur die Karteninformation zur Verfügung würde ich sie möglichst vor Ort überprüfen (gibt verschiedene Methoden).

Worauf sich meine Frage bezog ist aber ein anderes Problem: Die Nadel muss entsprechend ausbalanciert sein, damit sie nicht am Boden schleift (hier eine ausführliche Erklärung): https://thecompassstore-com.translate.goog/pages/what-is-global-needle?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq#:~:text=Typically%2C%20these%20compas ses%20work%20great,needle%20dragging%20in%20the%20 capsule.. Das bedeutet, dass nicht jeder Kompass, überall auf der Welt funktioniert. Mir war dieser Effekt bekannt aber mit den Details hatte ich mich noch nicht näher beschäftigt. Das habe ich jetzt nachgeholt und offensichtlich (hätte man auch von alleine drauf kommen können, ich weiß) ist es so, dass diese Abhängigkeit sich (vereinfach) darauf bezieht, auf welcher Seite des Äquators man sich befindet. Da die USA auf der gleichen „Halbkugel“ liegen wie wir, gibt es das von mir befürchtete Problem nicht (wie MGuzzi schon schrieb).

D.h. das amerikanische Model (USGI Cammenga tritium) könnte ich auch hier verwenden. Trotzdem wäre ich immer noch an anderen Modellen die sich Nachts verwenden lassen (Tritium - bevorzugt - oder LED Beleuchtung). Die fluoreszierend Anzeigen haben bei mir den Praxistest bisher nicht bestanden (Wirkung lässt zu schnell nach).

Viele Grüße und sorry, dass ich mich nicht vorher gescheit informiert habe. Wobei es die Frage auch nur unwesentlich verändert hätte.


Thomas

MatscheOne
16-01-2025, 18:11
Interessant.
Das mit der "schleifenden" Kompassnadel auf der Süd;- Nordhalbkugel kannte ich bisher auch nocht nicht....

Der Tritium Kompass(USGI Cammenga tritium) sieht super aus, Tritium hält angeblich 12 Jahre?, nicht preiswert das Teil, aber im Gegensatz zu den "Glow in the Dark" Kompanden wohl alternativlos, was das die Nachtlesbarkeit angeht...

ThomasL
17-01-2025, 07:04
Was heißt schon hält. Es ist ein radioaktives Material mit Halbswertszeit und nach dem was ich gelesen habe ist er auch nach dem Ablauf der ersten noch sehr gut nachts einsetzbar. Sollte für mich langen, meine Halbwertszeit ist ja auch schon erreicht. :D

MGuzzi
17-01-2025, 08:39
Müsstest noch gucken ob die in der BRD
gemäß Strahlenschutzverordnung
geltende Freigrenze von 1 GBq für Tritium überschritten ist.
Aber wenn der hier im Handel ist, dürfte das eigentlich nicht sein.
Bei einigen Uhren mit Tritiumbeleuchtung ist dieser Wert überschritten

ThomasL
17-01-2025, 10:32
Guter Punkt, ob er hier zu beziehen ist habe ich noch nicht geprüft. Das man es bestellen kann bedeutet ja leider auch nicht zwangsläufig, dass es hier zulässig ist. Da bin ich mal mit einer Laserpatrone auf die …. gefallen (wurde vom Zoll gestoppt und dann zurückgeschicht), hatte bei Amazon bestellt und nicht gesehen, dass die von außerhalb der EU (USA) kam.

So richtig begeistert bin ich von radioaktiven Ansätzen auch immer noch nicht. Daher hätte ich weiter Interesse an Alternativen.

ThomasL
20-01-2025, 09:13
So, am Samstag mal einen kleinen Praxistest mit meinem Suunto Kompass durchgeführt (https://www.asmc.de/products/suunto-kompass-m-3-global?klar_source=google&klar_cpid=20328564705&gad_source=1&gclid=Cj0KCQiAhbi8BhDIARIsAJLOlueRuZWtccMozE6j6T-SXjglJDosa4esVGn0pyffwDLHNG66D2vENjQaAs9eEALw_wcB) .

Den hatte ich mir vor ca. 2 Jahren geholt, nachdem ich mich, motiviert von einem sehr guten Buch, entschlossen hatte das "Navigationsthema" weiter zu vertiefen (und das ein oder andere auch mal aufzufrischen, nicht alles benötigt man in der Praxis regelmäßig).
Mein erstes Experiment mit der phosphoreszierende Anzeige geschah direkt nach dem Kauf unter "Laborbedingungen". Kompass im Garten mit Taschenlampe angestrahlt, draußen gelassen und ach einer Stunde nachgeschaut. Damals konnte ich gar nichts ablesen bzw. hatte den Eindruck, dass die Leuchtwirkung komplett "verschwunden" war.

Diesmal war es eine tatsächliche Wanderung nach Marschzahl. Das Ergebnis verblüffte mich dann doch, auch 2h nachdem ich die Zahl der Karte entnommen und die Kompassanzeige kurz "aufgeladen" war die Anzeige noch problemlos ablesbar. Länger dauerte der "Marsch" diesmal nicht, aber ich denke die vom Hersteller angegeben 4h sind doch nicht so unrealistisch. Was ich beim ersten Mal wohl unterschätzt hatte, war die Kombination aus mangelnder Adaption der Augen (die mir durchaus bewusst war) und der im Ort doch recht starken "Hintergrundbeleuchtung". Den Einfluss letzteres spürte ich auch beim Laufen selbst. Im dunklen Wald war die Anzeige sehr gut abzulesen. Beim Übergang auf freies Gelände war es dann direkt etwas schwerer.
Für (meine) Praxis reicht das auf alle Fälle aus.

MatscheOne
21-01-2025, 03:17
Schöner Kompass, der Suunto :halbyeaha

Ist nicht dieses klassische Armeemarschkompoassdesign mit Deckel zum aufklappen, aber das andere, seit Jahren erprobte Kompassdesign...
Finds auch gut zu hören, daß die Phosphorlichtquelle für vier Stunden reicht, Tritium sehe ich auch kritisch und denke daß du ne gute Wahl getroffen hast...

Der Suunto ist super(praktisch) klassisch... :halbyeaha

Alfons Heck
21-01-2025, 07:36
Ist zwar leicht OT aber trotzdem mit Bezug zum Thema aus bergundsteigen:
Digitaler Kompass: https://www.bergundsteigen.com/artikel/gps-sportuhr-test-digitale-wollmilchsau/
Bedienung: https://assets.bergundsteigen.com/2021/08/28-32-292WNW-teil-2.pdf


Gruß
Alfons.

ThomasL
21-01-2025, 08:47
Ja, der Suunto ist gut. Ich hatte mich für einen „Baseplate“ Kompass entschieden weil der Autor des Buches schrieb, dass er selbst für seine S%E Tätigkeit nur in Ausnahmefällen (Wüste) einen Peilkompass verwendet und ansonsten der Baseplate ausreichend ist. Etwas was sich mit meiner praktischen Erfahrung deckt, weil ich neben meinen (mehr als 30 Jahre altem) Silva Spiegelkompass immer auch einen billigen Baseplate in der Hosentasche hatte und der für meine Anwendungen immer ausreichte (war i.d.R. zu faul den Spiegelkompass aus dem Rucksack zu holen). Von den billigen „Hosentaschenmodellen) wollte ich aber weg, weil die öfters mal hängen bleiben (lässt sich meist mit schütteln beheben, ist aber lästig). Einschränkend dazu muss ich aber sagen, dass das gehen nach Marschzahl doch eher die Ausnahme darstellte (selbst für Gletschertouren bei denen ich in der Planung die Richtungen ermittele war es in der Praxis bisher nie nötig danach zu gehen).
Ob ich der Aussage des Authors auch am Ende noch zustimme (wenn ich damit mehr in Richtung „gehen nach Marschzahl“ aufgefrischt habe) wird sich zeigen.


Danke Alfons!

ThomasL
13-03-2025, 16:33
Kleiner Erfahrungsbericht zu einem weiteren Outdoorartikel mit Interesse an ähnlichen Erfahrungen mit dem gleichen oder anderen Modellen.
Da mein alter US Armee Extrem Cold doch ziemlich schwer und vor allem sperrig ist habe ich mich nach einem neuen Schlafsack umgesehen der für kalten Nächte geeignet ist. Da es bei uns sehr selten unter -10°C geht, hatte ich mich für folgenden entschieden (gibt von der gleichen Marke auch ein "-30°C Model"):

https://www.bw-online-shop.com/schlafsack-defence-4-m-185-flecktarn.html?channable=015229696400383230373278&gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwhMq-BhCFARIsAGvo0Kch4rXqUhuieqVzdvQfgolPPY9M6Y3IdSHKRI bs_SLihX2hJmeOL7QaAvOCEALw_wcB

Der erste Test fand vor 2 Wochen statt, da nur um die 0°C gemeldet waren hatte ich meine dünne Sommerisomatte verwendet und nicht die Winterisomatte die ich ebenfalls neu erworben hatte: https://www.bw-online-shop.com/holl-isomatte-m90-winter-18-mm.html. Hauptgrund war, dass ich bei dieser Temperatur mit der dünnen Isomatte und dem alten Schlafsack schon Erfahrung gesammelt hatte und einen Vergleich durchführen wollte.

Tatsächliche Temperatur nach dem sich der dichte Nebel gelöst hatte war gegen morgen im Bereich von -3 bis -5°C. Komforttemperatur des Schlafsack liegt bei -8,8°C (vermutlich mit Zelt und besserer Bodenisolation). Mit der Nebelauflösung wurde es so kalt, dass ich zumindest noch den Parka anziehen musste um vernünftig schlafen zu können, nicht wirklich warm und kein Komfort aber noch in Ordnung.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Temperatureinstufungen bei drei oder vier Jahreszeiten Schlafsäcken (und Unterlagen)?
Wenn ihr auch ab und zu bei negativen Temperaturen draußen schlaft, welche Ausrüstung verwendet ihr (Feuer zählt nicht ;-))?