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Vollständige Version anzeigen : Anfänger Judo - 33 Jahre alt



gora92
30-01-2025, 12:45
Hallo zusammen,

ich bin 33 Jahre alt und möchte gerne mit einem Kampfsport starten. Habe dabei an Judo gedacht, da ich das als Kind noch betrieben habe (zuletzt in 2006, Gelbgurt).
Hierzu habe ich 3 Fragen:
1.) Lohnt es sich in dem Alter nochmal zu starten? Gibt es überhaupt noch Anfänger in meinem Alter? Mein Ziel wäre es, Prüfungen abzulegen, jedoch keine Wettkämpfe zu machen (wobei man für die Prüfungen eine bestimmte Anzahl an Prüfungen vorweisen muss?)
2.) Kann keinen freien Fall / Flugrolle. Habe auch Angst, dass ich mir das irgendwas Breche :). Meint ihr, das ist auch für einen "Grobmotoriker" wie mich möglich, das zu erlernen?
3.) Welchen Kampfsport würdet ihr sonst so empfehlen, falls Judo für mich nicht in Frage kommen sollte?

Freue mich auf eure Rückmeldungen.

Danke & Gruß

Münsterländer
30-01-2025, 13:38
Hallo zusammen,

ich bin 33 Jahre alt und möchte gerne mit einem Kampfsport starten. Habe dabei an Judo gedacht, da ich das als Kind noch betrieben habe (zuletzt in 2006, Gelbgurt).
Hierzu habe ich 3 Fragen:
1.) Lohnt es sich in dem Alter nochmal zu starten? Gibt es überhaupt noch Anfänger in meinem Alter? Mein Ziel wäre es, Prüfungen abzulegen, jedoch keine Wettkämpfe zu machen (wobei man für die Prüfungen eine bestimmte Anzahl an Prüfungen vorweisen muss?)
2.) Kann keinen freien Fall / Flugrolle. Habe auch Angst, dass ich mir das irgendwas Breche :). Meint ihr, das ist auch für einen "Grobmotoriker" wie mich möglich, das zu erlernen?
3.) Welchen Kampfsport würdet ihr sonst so empfehlen, falls Judo für mich nicht in Frage kommen sollte?

Freue mich auf eure Rückmeldungen.

Danke & Gruß

Moin,

1) ja absolut. man kann in jedem Alter noch anfangen, wenn man spaß dran hat. Wie weit man kommt, ist eine andere Frage, aber auch irrelevant wenn es (siehe vorne) Spaß macht.:)
2) Freier Fall wird auch von jungen Anfängern nicht erwartet (ich glaube, frühestens orange-grün(?)). Kann man langsam rein wachsen. Wenn die Angst dauerhaft zu groß ist, lässt mans halt weg. Ist für bestimmte Prüfungen vermutlich problematisch, aber Gürtelfarbe ist ja letztlich auch zweitrangig.
3) Schwer zu sagen, was dir Spaß macht. Aber wenn Judo grundsätzlich was für dich ist und nur fallen nicht dein ding ist, wäre Brazilian Jiu Jitsu vielleicht was. Da muss man zwar auch fallen, aber es findet doch deutlich mehr am Boden statt.

Viel Spaß beim probieren.;)

Grüße

Münsterländer

Pflöte
30-01-2025, 13:40
Es gibt nur eine Voraussetzung, um mit Judo anzufangen und die lautet, den richtigen Verein zu finden. Wenn Du merkst, dass die Leute da "Bock auf dich" haben und Du ein für dich angemessenes Training erhältst, steht dem Judotraining eigentlich nichts im Wege. Ob einer der Vereine, die für dich in Frage kommen, dir das bietet, kannst Du nur durch dortiges Probetraining herausfinden.

gora92
30-01-2025, 15:05
Moin,

1) ja absolut. man kann in jedem Alter noch anfangen, wenn man spaß dran hat. Wie weit man kommt, ist eine andere Frage, aber auch irrelevant wenn es (siehe vorne) Spaß macht.:)
2) Freier Fall wird auch von jungen Anfängern nicht erwartet (ich glaube, frühestens orange-grün(?)). Kann man langsam rein wachsen. Wenn die Angst dauerhaft zu groß ist, lässt mans halt weg. Ist für bestimmte Prüfungen vermutlich problematisch, aber Gürtelfarbe ist ja letztlich auch zweitrangig.
3) Schwer zu sagen, was dir Spaß macht. Aber wenn Judo grundsätzlich was für dich ist und nur fallen nicht dein ding ist, wäre Brazilian Jiu Jitsu vielleicht was. Da muss man zwar auch fallen, aber es findet doch deutlich mehr am Boden statt.

Viel Spaß beim probieren.;)

Grüße

Münsterländer


Habe mir gerade mal ein bisschen zum Thema BJJ durchgelesen. Hört sich echt sehr gut an. Zumal es auch da einige Würfe ähnlich Judo gibt. Schaue mir das mal an.
Danke euch :)

ThomasL
31-01-2025, 08:10
Im Prinzip wurde alles wessentlich gesagt. Eine Ergänzung: Ab 40 (oder sogar 30) darf der Freifaller in Prüfungen auch auf Polstermatte gezeigt werden (ich habe mich geweigert dies zu tun :D). Zum üben kann man diese auch verwenden (machen wir manchmal bei Einsteiger ü40).

Axel
31-01-2025, 08:43
2.) Kann keinen freien Fall / Flugrolle. Habe auch Angst, dass ich mir das irgendwas Breche :). Meint ihr, das ist auch für einen "Grobmotoriker" wie mich möglich, das zu erlernen?


Wenn du zum Training gehst, musst du auch keinen freien Fall / Flugrolle können. Das entwickelt sich und man tastet sich da ran. Gerade wenn du dem Trainer sagst, dass du davor Angst hast. Aus Erfahrung kann ich sagen: Wenn du eine normale Rolle / Sturz schaffst, ist der Schritt zur Flugrolle sehr klein.



3.) Welchen Kampfsport würdet ihr sonst so empfehlen, falls Judo für mich nicht in Frage kommen sollte?


Worauf hast du denn Bock? Kannst es ja mal mit Dingen wie Schwertkampf probieren ;-).

cfkane
31-01-2025, 08:46
Im Prinzip wurde alles wessentlich gesagt. Eine Ergänzung: Ab 40 (oder sogar 30) darf der Freifaller in Prüfungen auch auf Polstermatte gezeigt werden (ich habe mich geweigert dies zu tun :D). Zum üben kann man diese auch verwenden (machen wir manchmal bei Einsteiger ü40).

Mal aus Neugier: Wohin fällt der Freifaller unter 40/30? Auf den nackten Boden?
Oder kann die Tatami so hart werden, daß ab 40 Polster untergeschoben werden?

Kunoichi Girl
31-01-2025, 11:36
Im Prinzip wurde alles wessentlich gesagt. ...


Sorry thomas, aber das wichtigste ist imho, überall probetraining zu machen und dort zu bleiben, wo man sich am wohlsten fühlt und das hatten wir auch schon in früheren threads.

gora92
31-01-2025, 17:01
Wenn du zum Training gehst, musst du auch keinen freien Fall / Flugrolle können. Das entwickelt sich und man tastet sich da ran. Gerade wenn du dem Trainer sagst, dass du davor Angst hast. Aus Erfahrung kann ich sagen: Wenn du eine normale Rolle / Sturz schaffst, ist der Schritt zur Flugrolle sehr klein.



Worauf hast du denn Bock? Kannst es ja mal mit Dingen wie Schwertkampf probieren ;-).

Eventuell BJJ? Sieht für mich als Einstieg mit Ü30 auch einfacher aus und ich denke ich finde da leichter einen Verein für. Was meinst du? Würfe sind da ja ähnlich zu Judo.

period
31-01-2025, 17:51
Eventuell BJJ? Sieht für mich als Einstieg mit Ü30 auch einfacher aus und ich denke ich finde da leichter einen Verein für. Was meinst du? Würfe sind da ja ähnlich zu Judo.

Würfe im BJJ werden selten systematisch gelehrt, und die, die dort gut werfen können, haben die fast zu 100% aus dem Judo oder Ringen. Gute Fallschule ist dort meiner Erfahrung nach auch Mangelware, zum Teil wird die auch gar nicht gelehrt. Risiko und Verletzungsgefahr im BJJ würde ich persönlich erheblich allein schon aufgrund des Regelwerks höher einschätzen als im Judo, aber das ist in der Praxis wieder stark vom Verein abhängig. Und schliesslich kommt noch der Kostenfaktor dazu, falls das eine Rolle spielt: Judo wird fast immer in Sportvereinen angeboten (Kostenpunkt: ca. 100-200 €/Jahr), BJJ dagegen praktisch nur in kommerziellen Schulen, da reden wir eher von 100 € pro Monat.
Die Judo-Vereine, in denen ich bisher trainiert habe, würde ich als ausgesprochen anfängerfreundlich beschreiben, das Lehrprogramm als sehr systematisch (da arbeiten viele BJJ-Schulen noch dran - nicht alle haben ein eigenes Einsteigercurriculum).

MGuzzi
31-01-2025, 20:59
Mal aus Neugier: Wohin fällt der Freifaller unter 40/30? Auf den nackten Boden?


Natürlich auf die Tatami.
Dadrauf kann man auch mit 50 oder 60 noch fallen, manche tun das sogar noch mit 70.
Also wer mit 40 schon ne Weichmatte braucht, ist ein Weichei.

MGuzzi
31-01-2025, 21:03
2.) Kann keinen freien Fall / Flugrolle. Habe auch Angst, dass ich mir das irgendwas Breche :). Meint ihr, das ist auch für einen "Grobmotoriker" wie mich möglich, das zu erlernen?
3.) Welchen Kampfsport würdet ihr sonst so empfehlen, falls Judo für mich nicht in Frage kommen sollte?

Freue mich auf eure Rückmeldungen.

Danke & Gruß

Vielleicht wäre Aikido was für dich.
Es gibt keine Wettkämpfe, die evtl. Vorraussetzung für Prüfungen wären.
Flugrollen und frei Fallen kann man da auch lernen, ist aber kein muss, mit 33 aber locker noch erlernbar.
Das mit der Grobmotorik lässt sich auch verbessern.

Aiki5O+
31-01-2025, 21:57
2) Freier Fall wird auch von jungen Anfängern nicht erwartet (ich glaube, frühestens orange-grün(?)). Kann man langsam rein wachsen. Wenn die Angst dauerhaft zu groß ist, lässt mans halt weg. Ist für bestimmte Prüfungen vermutlich problematisch, aber Gürtelfarbe ist ja letztlich auch zweitrangig.
Was versteht man im Judo unter "Freier Fall"? Ist das ein Überschlag ohne Partnerunterstützung und anschließendem Fall mit Aufschlagen auf der Matte? So wie hier ab 0:18: Judo Flugrolle und freier Fall (https://www.youtube.com/watch?v=WtWN8iNKdoU#t=18) ?

Wird bei uns im Aikido nicht trainiert und kannte ich auch nicht von meiner 5-monatigen Judo-Zeit (vor 35 Jahren). Aber Fallen können als Reaktion auf Würfe übt man doch von Anfang als Weißgurt im Judo?

gora92
01-02-2025, 00:55
Hallo zusammen,
erstmal ein Dankeschön an alle, die mir geantwortet haben. Ich habe nächste Woche 2 Judo Probetrains bei 2 unterschiedlichen Vereinen und ein BJJ Training bei einem anderen Verein. Werde mal durchtesten und entscheiden, was für mich in Frage kommt. Mein Herz schlägt aktuell für Judo ��

Schnueffler
01-02-2025, 05:27
Was versteht man im Judo unter "Freier Fall"? Ist das ein Überschlag ohne Partnerunterstützung und anschließendem Fall mit Aufschlagen auf der Matte? So wie hier ab 0:18: Judo Flugrolle und freier Fall (https://www.youtube.com/watch?v=WtWN8iNKdoU#t=18) ?

Wird bei uns im Aikido nicht trainiert und kannte ich auch nicht von meiner 5-monatigen Judo-Zeit (vor 35 Jahren). Aber Fallen können als Reaktion auf Würfe übt man doch von Anfang als Weißgurt im Judo?

Ja, das ist der freie Fall.

MGuzzi
01-02-2025, 08:09
Aber Fallen können als Reaktion auf Würfe übt man doch von Anfang als Weißgurt im Judo?

Im Aikido auch, obwohl sich da auch sogenannte soft breakfalls etabliert haben, die aber auch nur eingeschränkt brauchbar sind.
Frei fallen übt man auch im Aikido von Anfang an, wenn auch anscheinend nicht überall.
Freier Fall hieß bei uns früher im Judo "Durchreisser".

marasmusmeisterin
01-02-2025, 08:35
Vielleicht wäre Aikido was für dich.
Es gibt keine Wettkämpfe, die evtl. Vorraussetzung für Prüfungen wären.
Flugrollen und frei Fallen kann man da auch lernen, ist aber kein muss, mit 33 aber locker noch erlernbar.
Das mit der Grobmotorik lässt sich auch verbessern.

Korrektur:
Fallen und Rollen IST IM AIKIDO EIN MUSS! Ohne kann man nicht vernünftig mittrainieren; dafür wird es aber auch systematisch und methodisch gelehrt. Und für Anfänger gibt es Hilfen und Erleichterungen, bis die Rollen und Stürze "sitzen".

Edit: in "meinem" Takemusu-Aikido jedenfalls.

Pansapiens
01-02-2025, 08:38
Was versteht man im Judo unter "Freier Fall"? Ist das ein Überschlag ohne Partnerunterstützung und anschließendem Fall mit Aufschlagen auf der Matte? So wie hier ab 0:18: Judo Flugrolle und freier Fall (https://www.youtube.com/watch?v=WtWN8iNKdoU#t=18) ?


Wird bei uns im Aikido nicht trainiert und kannte ich auch nicht von meiner 5-monatigen Judo-Zeit (vor 35 Jahren). Aber Fallen können als Reaktion auf Würfe übt man doch von Anfang als Weißgurt im Judo?

Bevor man den freien Fall übt, sollte man m.E. erst mal die normale Rolle und den Fall seitlich können...
Was "Reaktion auf Würfe" angeht, kommt das drauf an, was man darunter versteht.
Sport-Judo ist ja grundsätzlich ein unkooperativer Sport, da wird man m.E. ja idealerweise geworfen, die Eigenleistung bei z.B. als Uke bei Wurfdrills besteht in der Landung und dem Aufstehen.
Allerdings gibt es auch Würfe, bei denen es bei Prüfungen IMO (die Experten mögen mich koorigieren)ganz gut ist, wenn Uke "ohne Partnerunterstützung" frei fallen kann: Die Handwürfe, bei denen Tori weder den Griff wechselt, noch Uke mit einem anderen Teil seines Körpers, außer den Händen berührt, z.B.


https://www.youtube.com/watch?v=kiLCfJk2mEA

Hab ich auch schon im Wettkampf gesehen, aber halt als Konter, ähnlich wie bei 1:00 im obigen Video und da bringt der Geworfene Einges an Eigenleistung...

Pansapiens
01-02-2025, 08:50
Korrektur:
Fallen und Rollen IST IM AIKIDO EIN MUSS! Ohne kann man nicht vernünftig mittrainieren; dafür wird es aber auch systematisch und methodisch gelehrt. Und für Anfänger gibt es Hilfen und Erleichterungen, bis die Rollen und Stürze "sitzen".

Edit: in "meinem" Takemusu-Aikido jedenfalls.

Es ging um freien Fall und Flugrollen.

Bibo
01-02-2025, 08:54
Als Ausgleich zum Karate gehe ich noch in die MMA Bude im Nachbarort und probiere Escrima aus.
Dort konnte ich auch das Grappling beobachten, ist wohl ein Oberbegriff für verschiedene Bodenkampf Sportarten aber trotzdem ein eigener Stil der dort angeboten wird. Fand ich interessant, wegen meiner Hüfte aber ungeeignet für mich. Dort wird eigentlich nicht geschmissen.
Hier mal ein Link den ich sofort gefunden habe wo die kleinen, wenigen aber vielleicht feinen Unterschiede erklärt werden.
Bitte beachte das ich keine Erfahrung besitze sondern nur durch Zufall das Grappling beobachten konnte, sollte in jedem MMA Dojo angeboten werden.
Wenn ich so schaue gibt es da mehr als genug in jeder Stadt.
Vielleicht hilft es ja. Ansonsten kann ich mich nur den Vorrednern anschliessen, der Verein und die Leute machen es aus. Den muss man halt finden und vielleicht auch etwas weiter fahren.


https://best-gym.de/unterschied-zwischen-grappling-und-brazilian-jiu-jitsu-bjj/

Pflöte
01-02-2025, 10:07
Mein Herz schlägt aktuell für Judo ��
Wenn Würfe für dich Priorität haben, dann bist Du da auch sehr wahrscheinlich besser aufgehoben. Im BJJ gibt es oft ein komplett anderes mindset als im Judo, welches darauf beruht, den Kampf auf den Boden zu verlagern, statt ihn mit einem Wurf zu beenden. Entsprechend ist das Training gestaltet, was verschiedene Einschränkungen des (Wurf-)Trainings, bis hin zum fast völligen Verzicht, mit sich bringen kann und wird.

Aiki5O+
01-02-2025, 10:29
Bevor man den freien Fall übt, sollte man m.E. erst mal die normale Rolle und den Fall seitlich kö¶nnen...
Was "Reaktion auf Würfe" angeht, kommt das drauf an, was man darunter versteht.

Ich verstehe darunter, dass man so gut fallen kann, dass man mit einem Partner Würfe wie Seoi-Nage üben kann und dass man auch keine Angst haben muss, wenn der Lehrer es an einem demonstriert. Es sollte also nicht so was wie hier passieren: https://www.youtube.com/watch?v=pRZqRjxkHpk :)



Allerdings gibt es auch Würfe, bei denen es bei Prüfungen IMO (die Experten mögen mich koorigieren)ganz gut ist, wenn Uke "ohne Partnerunterstützung" frei fallen kann: Die Handwürfe, bei denen Tori weder den Griff wechselt, noch Uke mit einem anderen Teil seines Körpers, außer den Händen berührt, z.B.

https://www.youtube.com/watch?v=kiLCfJk2mEA

Bei Flugrollen (über 3 oder mehr auf dem Boden liegende Judoka) oder Freifallern muss man sich erst durch einen turnerischen Ak aktiv in eine Position bringen, die ein schmerzloses Abrollen bzw. Fallen ermöglicht. Das kostet erst mal Überwindung und würde mir (auch nach 8 Jahren Aikido) ohne regelmäßiges Training schwerfallen. Warum das Ukemi für Handwürfe schwieriger sein soll als für andere Würfe, kann ich aus meiner Erfahrung nicht nachvollziehen.

MGuzzi
01-02-2025, 10:52
https://youtu.be/qT1aNmSbKb8?si=uKifg5YKzJ4ZbJ4r
Direkt am Anfang ein bisschen Freifall Demo

marasmusmeisterin
01-02-2025, 11:45
Es ging um freien Fall und Flugrollen.

Das ist mir nicht verborgen geblieben. Aber um da hinzukommen, muß man die Grundlagen beherrschen. Und dafür muß man sie üben, systematisch und methodisch. Lange.

Cam67
01-02-2025, 12:17
Das ist mir nicht verborgen geblieben. Aber um da hinzukommen, muß man die Grundlagen beherrschen. Und dafür muß man sie üben, systematisch und methodisch. Lange.

Bei uns (ddr-zeiten) hiess das "Durchreißer" und der wurde sofort nach dem einigermassen Ausführen können der Vorwärtsrolle , des seitlichen Falls und es Frosches (frontal nach vorn Springen mit Gesicht zur Matte und abschlagen) geübt . Anfangs mit aufsetzen einer Hand (wie ein kurzer , sehr kurzer Handstand) , dann einfach die Hand die aufsetzen wollte wieder wegziehen , deshalb "Durchreißer" .
Das bedeutet , er war noch innerhalb der ersten 2 Monate normal im Programm drin , ebenso wie die Flugrolle , (auch über erhöhte Traningsuntensilien ) aber wir nannten sie einfach nur Hechtrolle mit Abschlagen . "lange" musste da nichts geübt werden .

Viel Systematik gabs da nicht (Vormachen und alle machten nach) und es funktionierte .

MGuzzi
01-02-2025, 13:09
. Warum das Ukemi für Handwürfe schwieriger sein soll als für andere Würfe, kann ich aus meiner Erfahrung nicht nachvollziehen.

Weil man sich nicht irgendwo am Körper des Werfenden festhalten kann, wie bei einem Hüftwurf oder anderen Würfen mit engerem Körperkontakt.
Man fällt halt freier.

period
01-02-2025, 13:36
Weil man sich nicht irgendwo am Körper des Werfenden festhalten kann, wie bei einem Hüftwurf oder anderen Würfen mit engerem Körperkontakt.
Man fällt halt freier.

Zumindest im Ringen und Sambo (z.T. auch in den Ostblock-Judo-Schulen) gibts noch eine Reihe von Techniken, wo Tori beim Wurf beide Arme von Uke kontrolliert (Handgelenke, Ellenbogen oder Oberarme) und somit ein Abschlagen verunmöglicht. Z.B. Sode Tsuri Komi Goshi, Harai Goshi, Tai Otoshi oder Osoto Gari mit Griff an beiden Ärmelenden und typischerweise gekreuzten Armen.

Cam67
01-02-2025, 13:48
Zumindest im Ringen und Sambo (z.T. auch in den Ostblock-Judo-Schulen) gibts noch eine Reihe von Techniken, wo Tori beim Wurf beide Arme von Uke kontrolliert (Handgelenke, Ellenbogen oder Oberarme) und somit ein Abschlagen verunmöglicht. Z.B. Sode Tsuri Komi Goshi, Harai Goshi, Tai Otoshi oder Osoto Gari mit Griff an beiden Ärmelenden und typischerweise gekreuzten Armen.

Ja stimmt , deswegen wurde aber (zumindest bei uns ) "Fallhilfe" mitgegeben . Das bedeutet die eigene rechte Hand löst den Griff im letzten Drittel des Wurfes , um ein Abschlagen zu ermöglichen und die Linke zieht ein bischen an , um die Rotation des Uke so zu steuern , das er eine Chance zum vernünftigen Aufkommen hat.

Klar , so klappt es nicht immer , v.a. im Wettkampf , aber das "Verhalten" selbst war eingeimpft und zumindest beim Üben auch immer abgerufen .

MGuzzi
01-02-2025, 14:35
Zumindest im Ringen und Sambo (z.T. auch in den Ostblock-Judo-Schulen) gibts noch eine Reihe von Techniken, wo Tori beim Wurf beide Arme von Uke kontrolliert (Handgelenke, Ellenbogen oder Oberarme) und somit ein Abschlagen verunmöglicht.

Das kommt dann noch dazu.
Das gibt es im Aikido, sprich Daito ryu natürlich auch.
Aber auch hier löst man im Training zu Übungszwcken meist eine Hand.

FireFlea
01-02-2025, 14:38
Generell gilt ja für viele Würfe, dass sie so ausgeführt werden könnten, dass ukemi nicht mehr richtig möglich ist. Rambat hat das bspw. ab und an auf Lehrgängen gezeigt.

MGuzzi
01-02-2025, 15:08
Das ist mir nicht verborgen geblieben. Aber um da hinzukommen, muß man die Grundlagen beherrschen. Und dafür muß man sie üben, systematisch und methodisch. Lange.

Soo lange auch wieder nicht, das ist natürlich anhängig vom Übenden. Manche Leute können nach drei Trainings vorwärts rollen, andere brauchen Monste.
Und deswegen gibt es da auch kein MUSS.
Es gibt auch Leute die fangen mit 50 an zu üben, da sind die Ausgangsbedingungen andere.
Zudem, wie schon gesagt wurde, ging es um das freie Fallen alleine, und um Flugrollen.
Bei uns wurden Flugrollen allerdings regelmäßig traininert, über bis zu 6 Personen.
Da mitzumachen war aber nie ein Muss. Über einen oder zwei
sollte man aber schon drüberkommen, so ab 4. Kyu spätestens.

Pansapiens
01-02-2025, 15:18
Warum das Ukemi für Handwürfe schwieriger sein soll als für andere Würfe, kann ich aus meiner Erfahrung nicht nachvollziehen.

Ich sprach nicht von Handwürfen allgemein, sondern von einer bestimmten Gruppe von Handwürfen.
Die nächste Stufe wäre berührungsloses Judo, ich hab mal ein Beispiel verlinkt.
Da muss Tori schon verdammt gut sein, damit Uke so fällt, wenn der selbständig keinen freien Fall kann:

https://www.youtube.com/watch?v=N3OfueV_RI0&t=147s

Cam67
01-02-2025, 16:00
Generell gilt ja für viele Würfe, dass sie so ausgeführt werden könnten, dass ukemi nicht mehr richtig möglich ist. Rambat hat das bspw. ab und an auf Lehrgängen gezeigt.

Die gleiche Feinjustierung die bei der "Fallhilfe genutzt wird , kann man natürlich verwenden, um einen Wurf zu übersteuern oder vorzeitig abzubrechen , so das dein Gegenüber halt auf dem Gesicht oder dem Schädeldach landet oder so eine Spinn bekommt , das auf der Strasse die Sprunggelenke verletzt werden . Was für ein Speed mit Rotation erzeugt werden kann , sieht und hört man schon beim Puppewerfen . Das lässt sich z.t. auch nur mit Puppe trainieren .

ThomasL
01-02-2025, 18:22
Natürlich auf die Tatami.
Dadrauf kann man auch mit 50 oder 60 noch fallen, manche tun das sogar noch mit 70.
Also wer mit 40 schon ne Weichmatte braucht, ist ein Weichei.
Im Kern stimme ich Dir da durchaus zu. Auf der anderen Seite kann es (sie auch Thread) für älter Anfänger den Einstieg erleichtern. Und es soll ja auch harte Kerle*innen :D geben, die aufgrund von Verletzungen so etwas bevorzugen (wobei man dann ehrlich gesagt auch keinen vernünftigen Uke mehr machen kann).

Cam67
01-02-2025, 18:38
I Auf der anderen Seite kann es (sie auch Thread) für älter Anfänger den Einstieg erleichtern..........ehrlich gesagt auch keinen vernünftigen Uke mehr machen kann).

Ja , seh ich auch so. Wer den Boden oder die harte Matte nicht begrüsst , also sich vor ihr sträubt und nicht ihr entgegen geht , der wird sich am ehesten verletzen , da er an den falschen Stellen fest macht (verspannt ) und zum falschen Zeitpunkt . Ein "du bist ein Weichei" ist da wenig hilfreich , um sinnvolle Muster einbauen zu können , Vertrauen zu schaffen und die Angst zu nehmen .

FireFlea
01-02-2025, 18:52
Ja , seh ich auch so. Wer den Boden oder die harte Matte nicht begrüsst , also sich vor ihr sträubt und nicht ihr entgegen geht , der wird sich am ehesten verletzen , da er an den falschen Stellen fest macht (verspannt ) und zum falschen Zeitpunkt . Ein "du bist ein Weichei" ist da wenig hilfreich , um sinnvolle Muster einbauen zu können , Vertrauen zu schaffen und die Angst zu nehmen .

So ist es, die Aussage gilt in meinen Augen generell für verschiedenste Aspekte der KK und nicht nur für ukemi. Und als jemand, der ukemi wie nochwas hasst, bekomme ich auch Rollen einigermaßen passabel hin, also einfach mal der Sache eine Chance geben @TE ;)

MGuzzi
01-02-2025, 19:37
Im Kern stimme ich Dir da durchaus zu. Auf der anderen Seite kann es (sie auch Thread) für älter Anfänger den Einstieg erleichtern.

Über Anfänger und Ältere Einsteiger habe ich ja schon was geschrieben.

Katamaus
01-02-2025, 20:47
als jemand, der ukemi wie nochwas hasst
Bist halt doch Karateka. :D

marasmusmeisterin
01-02-2025, 21:13
"lange" musste da nichts geübt werden .

Viel Systematik gabs da nicht (Vormachen und alle machten nach) und es funktionierte .

Also hab ich, erst in einer privaten Trainingsgruppe und dann im PSV Hamburg, ein viel gründlicheres Training durchlaufen.

marasmusmeisterin
01-02-2025, 21:15
Soo lange auch wieder nicht, das ist natürlich anhängig vom Übenden.
Stimmt, ist klar.

Und deswegen gibt es da auch kein MUSS.

In meinem Aikido-Verein schon. Und nur von dem, was ich selbst erlebt habe, rede ich hier.

Cam67
01-02-2025, 22:02
Also hab ich, erst in einer privaten Trainingsgruppe und dann im PSV Hamburg, ein viel gründlicheres Training durchlaufen.

Schmunzel .
keine Ahnung ob dein Training "Gründlicher" war , aber wir brauchten damals keine grosse Systematik um es zu lernen und es brauchte auch nicht lange . Es hat genügt um Hechtrollen (Flugrollen ) auch mit Sprungbrett unbeschadet hinzulegen , sich in Wettkämpfe nicht zu verletzen und auch auf dem Aspalt hat es mehr als einmal mir die Gesundheit bewahrt , trotz heftiger Unfälle . Sowohl als Messenger wie auch danach , da ich eh nur mit dem Rad unterwegs bin und auch schon deftig von Autos umgerotzt wurde.


PS . das Muss von MGuzzi wird sich wohl auf dein "es muss lange geübt werden" beziehen . Und weil jeder anders schnell lernt , gibt es da eben kein "muss" .

MGuzzi
01-02-2025, 22:36
Stimmt, ist klar.


In meinem Aikido-Verein schon. Und nur von dem, was ich selbst erlebt habe, rede ich hier.

Welcher ist das denn?
Und du kannst mir nicht erzählen, das in irgendeinen deutschen Verein jemand zu irgendwas gezwungen wird, was er nicht kann oder nicht will.

marasmusmeisterin
02-02-2025, 11:52
Welcher ist das denn?
Takemusu-Aikido, Dortmund:
https://www.dortmund-aikido.de/


Und du kannst mir nicht erzählen, das in irgendeinen deutschen Verein jemand zu irgendwas gezwungen wird, was er nicht kann oder nicht will.

Habe ich nirgends, will und werde ich auch nicht. Thema durch.

MGuzzi
02-02-2025, 13:56
Habe ich nirgends, will und werde ich auch nicht. Thema durch.

Hast du. So leicht kommst du nicht raus.
Du hast mich korrigiert und geschrieben:


Korrektur:
Fallen und Rollen IST IM AIKIDO EIN MUSS!

Ich habei geschrieben dass man den Freifall (Durchreisser) und Flugrollen im Aikido lernen kann.
Du schreibst, Fallen sei ein MUSS. Was ist dann deine Aussage, was bedeutet es, wenn du das sagst?
Natürlich gehört das Fallen dazu, wenn man jung und sportlich ist auf jeden Fall. Aber ich kenne einige Leute die darauf verzichten zu fallen, auch Dortmunder Takemusu-Übende.

Björn Friedrich
02-02-2025, 14:30
Wenn hier schon gestritten wird, knall ich jetzt mal direkt provozierend rein. Für mich sind die klassischen Fallübungen eine gute Sache um sich etwas zu bewegen, gerade auch für Kids, aber wenn es um richtiges Fallen geht, gibts für mich eigentlich nur die Systema Sachen, weniger spektakulär, dafür angenehm auf hartem Boden. Von daher.....

Cam67
02-02-2025, 14:39
Wenn hier schon gestritten wird, knall ich jetzt mal direkt provozierend rein. Für mich sind die klassischen Fallübungen eine gute Sache um sich etwas zu bewegen, gerade auch für Kids, aber wenn es um richtiges Fallen geht, gibts für mich eigentlich nur die Systema Sachen, weniger spektakulär, dafür angenehm auf hartem Boden. Von daher.....

Was ist den "richtiges " Fallen für dich ?

Für mich , wenn ich unbeschadet auch nach mehreren Meter Flug auf Asphalt aufkomme . Wie z.b. bei den erwähnten Unfällen . Und das ist definitiv ein wenig mehr als NUR sich etwas zu bewegen . Mag sein das sich die Qualität des Fallens , z.b. in Punkten Lockerheit und Weicheit dann irgendwo annnähern (keine Fehlspannungen) , aber dann kann man eben nicht von richtig oder falsch in Bezug zu den gelehren Systemen sprechen , sondern eben nur in Bezug zum erzielten Effekt . Egal ob das Fallen dann aus Systema , Judo , Aikido oder sonst woher kommt.

Björn Friedrich
02-02-2025, 14:50
Also ich kenne den freien Fall, etc. auch über mehrere Partner, usw. das ist o.k. klar, kann man machen und wenn man aus irgendwelchen Gründen mal so abhebt, dann kann es ja auch nützlich sein, aber für mich geht es eher darum, sanft auf den Boden zu kommen, in den unterschiedlichsten Situationen.

Hier mal ein Beispiel, gibt aber auch unzählige andere Situationen:


https://www.youtube.com/watch?v=8ovNJgrxmmI

Cam67
02-02-2025, 15:01
Also ich kenne den freien Fall, etc. auch über mehrere Partner, usw. das ist o.k. klar, kann man machen und wenn man aus irgendwelchen Gründen mal so abhebt, dann kann es ja auch nützlich sein, aber für mich geht es eher darum, sanft auf den Boden zu kommen, in den unterschiedlichsten Situationen.

Hier mal ein Beispiel, gibt aber auch unzählige andere Situationen:


Mal sanft auf den Boden Kommen ? Ja klar , kann mal mal machen , wenn die situation es hergibt .
Wir sprechen hier aber gerade von Fallschule die dir bei kurzen , harten Würfen (z.b. bei old scool Judo mit Tom Herold ) , bei hohen Würfen (Ausheber ) , bei längerer Flugphase und dabei noch mit verstärkten Schub (z.b. bei der Tomoe Nage ) helfen sollen .
Und da sprichst du plötzlich von richtig und falsch und von "sich etwas bewegen wollen"

und wenn du jetzt "andere" Situationen ins Spiel bringst , dann läuft das eben darauf hinaus , daß dein Fallen funktionieren muss , also den Effekt hat dich zu schützen , egal aus welchem System es stammt. Abtropfen ist sicher eine mögliche variante.

marasmusmeisterin
02-02-2025, 15:36
Hast du. So leicht kommst du nicht raus.
Du hast mich korrigiert und geschrieben:



Ich habei geschrieben dass man den Freifall (Durchreisser) und Flugrollen im Aikido lernen kann.
Du schreibst, Fallen sei ein MUSS. Was ist dann deine Aussage, was bedeutet es, wenn du das sagst?
Natürlich gehört das Fallen dazu, wenn man jung und sportlich ist auf jeden Fall. Aber ich kenne einige Leute die darauf verzichten zu fallen, auch Dortmunder Takemusu-Übende.

Herrjeh. Und gegen wessen Willen bitte wird da irgendwas durchgesetzt? Jeder denke, so gut er kann.

Katamaus
02-02-2025, 16:43
Egal ob das Fallen dann aus Systema , Judo , Aikido oder sonst woher kommt.
Ich hab als Kind mal 4 Jahre Judo gemacht. Das hat mir bis heute sehr geholfen. Egal, ob ich beim Karate geworfen wurde oder beim MTB- oder Skifahren eine Textilbremse hingelegt habe.

MGuzzi
02-02-2025, 17:03
Herrjeh. Und gegen wessen Willen bitte wird da irgendwas durchgesetzt? Jeder denke, so gut er kann.
Dann erklär doch einfach mal die,Aussage, es ist ein Muss...

marasmusmeisterin
03-02-2025, 08:11
Dann erklär doch einfach mal die,Aussage, es ist ein Muss...
Das ist einfach: wo gefallen werden MUSS, MUSS Fallen geübt werden.

MGuzzi
03-02-2025, 11:10
Das ist einfach: wo gefallen werden MUSS, MUSS Fallen geübt werden.

Das ist doch Unsinn. Wo MUSS gefallen werden? Du weichst der Antwort aus.
Im Aikido können Techniken auf verschiedene Weise geübt werden, man kann aus einer Technik rausrollen, oder man kann die Technik (nach Absprache, oder man ist sicher dass Uke fallen KANN) so ausführen dass er eben fällt, oder man es für den Ernstfall so machen dass ein geworfener gar nichts machen kann,das stattdessen ein Arm bricht, eine Schulter, oder noch schlimmeres.
Nichts davon MUSS, es ist eine Absprache zwischen den Übenden, es so zu machen dass der UKE da verletzungsfrei rauskommt, je nach seinen Fähikgeiten.
Dafür gibt es unterschiedliche Übungslevel, und wie viele Freiheitsgrade man Uke gibt, ist davon abhängig wie man übt, und üben möchte, und wie weit man in diesen Fähigkeiten kommen möchte oder kann. Nichts davon ist MUSS.
Man kann sagen, wo gefallen werden MÖCHTE, MUSS Fallen geübt werden, sonst geht es halt schief. Wer einverstanden ist, geworfen zu werden, muss es halt können.
Und wer zu bestimmten Leuten auf die Matte geht, muss damit rechnen dass er geworfen wird, oder im Falle dass er nicht fallen kann, verletzt wird, das ist aber auch immer noch eine freiwillige Entscheidung,Schüler eines bestimmten Lehrers zu werden. Die Art Lehrer, die ihre Schüler als Material angesehen haben, sind allerdings mittlerweile zum größten Teil ausgestorben. Im Nachhinein gesehen, war es eine ziemliche Sauerei was manche sich da erlaubt haben, und wie da manchmal die Bereitwilligkeit und Unterwürfigkeit der Schüler ausgenutzt wurde. Einen freiwilligen Angreifer, der sich zu Demonstrationszweecken zur Verfügung stellt, wirft man nicht so dass er mit kaputten Knochen oder Gelenken nach Hause geht, die Leute hier wollten sich nicht für den Krieg ausbilden lassen, sondern einfach Aikido üben.
Ich denke dass du im Aikido eine Anfängerin bist, und vielleicht gibt dir das ja ein bisschen Orientierung, also lass dir nicht erzählen dass du irgendwas musst.

Pansapiens
03-02-2025, 21:29
Im Aikido können Techniken auf verschiedene Weise geübt werden, man kann aus einer Technik rausrollen, oder man kann die Technik (nach Absprache, oder man ist sicher dass Uke fallen KANN) so ausführen dass er eben fällt, oder man es für den Ernstfall so machen dass ein geworfener gar nichts machen kann,das stattdessen ein Arm bricht, eine Schulter, oder noch schlimmeres.

"rausrollen" meint doch auch Fallschule? Oder im Stand rausdrehen?

MGuzzi
03-02-2025, 21:45
"rausrollen" meint doch auch Fallschule? Oder im Stand rausdrehen?

Rausrollen ist Rollen, nicht Fallen.
Unter "Fallen" verstehen wir einen freien Fall mit Abschlagen, kein Vorwärts- oder Rückwärtsrollen.
Wenn bei einer Prüfung gesagt wird: "Werfen Sie", dann ist gemeint, dass uke in einen freien Fall geworfen wird (wenn er das kann, natürlich)

Pansapiens
03-02-2025, 22:10
Rausrollen ist Rollen, nicht Fallen.


okay...
Unter Fallschule habe ich bisher beides verstanden, bzw. erlebt, dass beides geübt wird...



Unter "Fallen" verstehen wir einen freien Fall mit Abschlagen, kein Vorwärts- oder Rückwärtsrollen.

auch kein Seitwärts-, Rückwärts- und Vorwärtsfall?
Oder ist das im Aikido alles außer Rollen "freier Fall" und nicht nur das, was im Judo darunter verstanden wird?
Bzw. fällt der dann wieder unter Rollen, wenn man nicht liegenbleibt?


https://www.youtube.com/watch?v=ePsmii2EtVk

MGuzzi
03-02-2025, 22:48
Also was ich da sehe ist als erstes ein freier Fall, dann eine Vorwärtsrolle mit liegenbleiben, und dann eine Vorwärtsrolle mit Aufstehen.
Wenn man über die Arme oder die Schulter abrollt, ist das kein freier Fall.
Es gibt außer freien Fall Vorwärts und Rollen * Vorwärts und Rückwärts) noch andere Falltechniken im Aikido.

Pansapiens
03-02-2025, 23:08
Also was ich da sehe ist als erstes ein freier Fall, dann eine Vorwärtsrolle mit liegenbleiben, und dann eine Vorwärtsrolle mit Aufstehen.
Wenn man über die Arme oder die Schulter abrollt, ist das kein freier Fall.
.

ja, okay, er ist zu früh aufgekommen...

Cam67
03-02-2025, 23:22
okay...
Unter Fallschule habe ich bisher beides verstanden, bzw. erlebt, dass beides geübt wird...
]

Kenne es aus dem Judo auch nicht anders. Judorolle mit oder ohne Abschlag gehört zur Fallschule . Es wurde dann ja auch nicht plötzlich "Rollschule" genannt , so wegen der Unterscheidung , "es ist Rollen und kein Fallen" . ^^

Schnueffler
03-02-2025, 23:38
Rausrollen ist Rollen, nicht Fallen.
Unter "Fallen" verstehen wir einen freien Fall mit Abschlagen, kein Vorwärts- oder Rückwärtsrollen.
Wenn bei einer Prüfung gesagt wird: "Werfen Sie", dann ist gemeint, dass uke in einen freien Fall geworfen wird (wenn er das kann, natürlich)

Überbegriff Ukemi?

MGuzzi
04-02-2025, 10:03
ja, okay, er ist zu früh aufgekommen...

Nein, ist er nicht, er hat ja gesagt dass er das genau so machen will, und nicht über die Arme, sondern über die Schulter rollt.
Und natürlich kann man Rollen auch unter den Begriff "Fallschule" packen, aber hier ging es halt um die Aussage, dass Rollen UND Fallen ein MUSS sei. Es wurde hier halt unterschieden, und darauf bezog ich mich.



Überbegriff Ukemi?

Kann man auch nehmen, wenn es sich nur auf den Vorgang des Ankommens am Boden bezieht.
Man sagt ja mae-ukemi, ushiro-ukemi, evtl. auch yoko-ukemi und so was.
Aber der Begriff ukemi beinhaltet noch viel mehr, eigentlich alles was uke in der Kata macht, vom Angriff bis zum "Rollen/Fallen/stürzen was auch immer.
Ukemi heißt "nehmen", es bedeutet die Kraft die im Wurf steckt anzunehmen, zu akzeptieren was passiert, aber auch den anderen Üben lassen, sinnvollen Wiederstand entgegensetzen, und vieles mehr. So benutzen wir das jedenfalls, manchmal ist damit aber einfach "angreifen und fallen" gemeint. Nehmen Sie ukemi, heißt dann einfach, los, mach den Uke. Japanische Begriffe sind immer vielschichtig.
Aber im Endeffekt ja, Ukemi ist richtig.